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Gebiet
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Eine Ausgestaltung der Erfindung ist auf eine Ohrhörer-Anordnung mit einer gesteuerten akustischen Auslass-Öffnung („acoustic leak port“) gerichtet. Andere Ausführungsformen werden ebenfalls beschrieben und beansprucht.
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HINTERGRUND
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Ob beim Hören einer Wiedergabe eines MP3-Player unterwegs oder beim Hören einer Wiedergabe einer High-Fidelity-Stereoanlage zuhause, wählen Verbraucher zunehmend intrakanale und In-Ohr-Ohrhörer für ihr Hörvergnügen. Beide Arten von elektroakustischen Wandleranordnungen haben ein relativ niedriges Gehäuse, das einen Empfänger oder Treiber (einen Hörer-Lautsprecher) enthält. Das niedrige Gehäuse bietet Komfort für den Träger und stellt gleichzeitig eine sehr gute Klangqualität bereit.
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Intrakanalhörer sind typischerweise entworfen, um in den Gehörgang des Benutzers zu passen und eine Abdichtung mit dem Gehörgang des Benutzers zu bilden. Intrakanal-Ohrhörer haben somit einen akustischen Ausgaberohrabschnitt, der sich von dem Gehäuse aus erstreckt. Das offene Ende des akustischen Ausgaberohrabschnitts kann in den Gehörgang des Trägers eingesetzt werden. Der akustische Ausgaberohrabschnitt bildet typischerweise eine, oder ist ausgestattet mit einer flexiblen und elastischen Spitze oder Kappe aus Gummi oder Silikonmaterial. Die Spitze kann benutzerspezifisch geformt sein für den anspruchsvollen Audiophilen, oder es kann ein in hohen Stückzahlen hergestelltes Stück sein. Wenn der Spitzenabschnitt in das Ohr des Benutzers eingeführt wird, drückt die Spitze gegen die Gehörgangwand und erzeugt einen abgedichteten (im Wesentlichen luftdichten) Hohlraum in dem Kanal. Obwohl der abgedichtete Hohlraum eine maximale Schallausgabeleistung in den Gehörgang ermöglicht, kann er externe Vibrationen verstärken und so die generelle Klangqualität verringern.
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In-Ohr-Ohrhörer andererseits passen typischerweise in das äußere Ohr und sitzen direkt über dem inneren Gehörgang. In-Ohr-Ohrhörer dichten in der Regel den Gehörgang nicht ab und leiden daher nicht unter den gleichen Problemen wie Intrakanalhörer. Es kann jedoch sein, dass die Klangqualität nicht optimal für den Benutzer ist, da Schall aus dem Ohrhörer entweichen und den Gehörgang nicht erreichen kann. Darüber hinaus können aufgrund der Unterschiede in Ohrformen und - Größen unterschiedliche Schallmengen entweichen, was zu inkonsistenten akustischen Leistungen zwischen Benutzern führt.
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Die Druckschrift
US 6738487 B1 offenbart einen Ohrhörer mit einem elastischen Ohrmuschel-Befestigungselement, das eine Schallabgabeöffnung umgibt, die an einem Gehäuse ausgebildet ist, das eine Lautsprechereinheit aufnimmt. Ein Raum, der durch die Trommelfellmembran, die Lautsprechereinheit und das Ohrmuschel-Befestigungselement gebildet wird, wenn ein Benutzer den Ohrhörer an der Ohrmuschel trägt, wird über einen Belüftungswiderstand mit der Außenseite des Ohrhörers verbunden.
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Die Druckschrift
EP 1 879 424 A2 offenbart einen Ohrhörer mit einem elektroakustischen Wandler zum Umwandeln eines Audiosignals in Schall und ein Gehäuse zum Halten des elektroakustischen Wandlers. Das Gehäuse enthält eine Schallausgabeeinheit zum Einleiten des vom elektroakustischen Wandler erzeugten Schalls in den Gehörgang eines Ohrs, wenn das Gehäuse in das Ohr eingesetzt wird. Der elektroakustische Wandler ist so ausgerichtet, dass er den Schall in einer Richtung abgibt, die quer zum Gehörgang des Ohrs verläuft.
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Die Druckschrift
KR 101091560 B1 offenbart einen Ohrhörer mit externem Schalleinfluss.
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Die Druckschrift
US 5949896 A offenbart einen Ohrhörer mit einem verbesserten Frequenzgang. Der Ohrhörer enthält einen elektroakustischen Wandler zur Umwandlung eines Audiosignals in einen akustischen Ton und ein Ohrstück. Das Ohrstück ist an einer Schallabgabeseite des elektroakustischen Wandlers vorgesehen, um den vom elektroakustischen Wandler erzeugten Schall in den äußeren Gehörgang einzuleiten. Eine Öffnung zum Öffnen einer auf der Schallabgabeseite des elektroakustischen Wandlers gebildeten Luftkammer nach außen durch das Ohrstück ist im Ohrstück vorgesehen, und ein ventilationsbeständiges Material ist vorgesehen, um die Öffnung abzudecken.
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Die Druckschrift
WO 2011025835 A1 offenbart einen Ohrhörer, von dem mindestens eine Spitze in ein Ohr eingeführt werden kann. Der Ohrhörer umfasst ein Ohrpolster bestehend aus einem verformbaren Material.
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Die Druckschrift
US 6668064 B1 offenbart einen Ohrhörer bestehend aus einem Ohrhörergehäuse mit einer Schallkammer in seinem Inneren und einem darin montierten Lautsprecher.
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Die Druckschrift
EP 2456228 A1 offenbart einen Ohrhörer, der sicher in einem Ohr befestigt werden kann und einen guten, festen Sitz hat.
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Die Druckschrift
JP 2007228344 A offenbart ein System aus Transmitter und Receiver mit einem Mikrofon und einem Ohrhörer.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Die Erfindung ist in den unabhängigen Ansprüchen definiert. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Die obige Zusammenfassung enthält keine erschöpfende Liste aller Aspekte der vorliegenden Erfindung. Es ist beabsichtigt, dass die Erfindung alle Systeme und Verfahren umfasst, die aus allen geeigneten Kombinationen der verschiedenen oben zusammengefassten Aspekte ausgeführt werden können, sowie diejenigen, die in der detaillierten Beschreibung unten offenbart und insbesondere in den mit der Anmeldung eingereichten Ansprüchen herausgestellt sind. Solche Kombinationen haben besondere Vorteile, die nicht explizit in der obigen Zusammenfassung angegeben sind.
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Figurenliste
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Die Ausführungsformen sind beispielhaft veranschaulicht und nicht als Einschränkung in den Figuren der beigefügten Zeichnungen, in denen gleiche Bezugszeichen ähnliche Elemente anzeigen. Es sollte beachtet werden, dass Bezugnahmen auf „eine“ Ausführungsform in dieser Offenbarung nicht notwendigerweise auf dieselbe Ausführungsform verweisen, und sie bedeuten mindestens eine.
- 1 ist eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines Ohrhörers.
- 2 zeigt eine Seitenansicht einer Ausführungsform eines Ohrhörers in einem rechten Ohr getragen.
- 3 veranschaulicht eine perspektivische Draufsicht eines Ausschnitts einer Ausführungsform eines Ohrhörers.
- 4 veranschaulicht eine perspektivische Draufsicht eines Ausschnitts einer Ausführungsform eines Ohrhörers.
- 5 zeigt eine perspektivische Explosionsansicht der inneren akustischen Komponenten, die in einer Ausführungsform eines Ohrhörergehäuses enthalten sein können.
- 6A veranschaulicht eine perspektivische Vorderansicht einer Ausführungsform eines akustischen Abstimmelements.
- 6B zeigt eine perspektivische Rückansicht einer Ausführungsform eines akustischen Abstimmelements.
- 6C zeigt eine Querschnittsansicht von oben auf eine Ausführungsform eines akustischen Abstimmelements.
- 7 zeigt eine Querschnittsseitenansicht einer Ausführungsform eines Ohrhörers mit einem akustischen Abstimmelement.
- 8 zeigt eine Querschnittsseitenansicht einer Ausführungsform eines Ohrhörers mit einem akustischen Abstimmelement.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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In diesem Abschnitt werden einige bevorzugte Ausführungsformen dieser Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen erklärt. Jedes Mal, wenn die Formen, relativen Positionen und andere Gesichtspunkte der in den Ausführungsformen beschriebenen Teile nicht deutlich definiert sind, ist der Umfang der Erfindung nicht nur auf die gezeigten Teile beschränkt, die lediglich zum Zwecke der Veranschaulichung gedacht sind. Auch ist es selbstverständlich, dass, während zahlreiche Details dargelegt sind, einige Ausführungsformen der Erfindung ohne diese Details ausgeführt werden können. In anderen Fällen sind wohlbekannte Strukturen und Techniken nicht im Detail gezeigt worden, um das Verständnis dieser Beschreibung nicht zu erschweren.
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1 ist eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines Ohrhörers. In einer Ausführungsform kann der Ohrhörer 100 dimensioniert sein, um innerhalb einer Concha eines Ohres zu verbleiben (in diesem Beispiel ein rechtes Ohr) und sich für eine verbesserte akustische Leistung in den Gehörgang zu erstrecken. In dieser Hinsicht kann der Ohrhörer 100 als eine Mischform eines In-Ohr-Ohrhörers und eines Intrakanalhörers verstanden werden. Repräsentativ kann das Ohrhörergehäuse 102 einen Gehäuseabschnitt 104 ausbilden, der innerhalb der Concha wie ein In-Ohr-Ohrhörer verbleibt, und einen Spitzenabschnitt 106, der sich in den Gehörgang erstreckt, ähnlich einem Intrakanalhörer. Ein Empfänger oder Treiber (nicht gezeigt) kann in dem Gehäuse 102 enthalten sein. Aspekte des Treibers werden unten detaillierter diskutiert werden.
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Rohrabschnitt 114 kann sich von dem Gehäuseabschnitt 104 aus erstrecken. Der Rohrabschnitt 114 kann dimensioniert sein, ein Kabel 120 zu beinhalten, welches Drähte beinhalten kann, welche sich von einer mit Leistung versorgten Schallquelle (nicht gezeigt) zu dem Treiber erstrecken können. Die Drähte können ein Audiosignal tragen, das durch den Treiber hörbar gemacht werden wird. Zusätzlich kann der Rohrabschnitt 114 dimensioniert sein zum Bereitstellen eines akustischen Pfades, der eine akustische Leistung des Ohrhörers 100 verbessert. Dieses Merkmal wird in größerem Detail in Bezug auf die 7 beschrieben werden. In einigen Ausführungsformen erstreckt sich der Rohrabschnitt 114 von dem Gehäuseabschnitt 104 aus in einer im Wesentlichen senkrechten Richtung, so dass sich, wenn der Gehäuseabschnitt 104 sich in einer im Wesentlichen horizontalen Ausrichtung befindet, der Rohrabschnitt 114 vertikal nach unten erstreckt von dem Gehäuseabschnitt 104 aus.
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Das Gehäuse 102 kann eine erste Ausgabeöffnung 108 und eine zweite Ausgabeöffnung 110 umfassen. Die erste Ausgabeöffnung 108 kann ausgebildet sein innerhalb des Spitzenabschnitts 106. Wenn der Spitzenabschnitt 106 innerhalb des Gehörgangs positioniert wird, gibt die erste Ausgabeöffnung 108 Schall, erzeugt durch den Treiber (in Reaktion auf das Audiosignal), in den Gehörgang aus. Die erste Ausgabeöffnung 108 kann jede Größe und Abmessungen aufweisen, die geeignet sind zum Erreichen einer bestimmten akustischen Leistung des Ohrhörers 100.
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Die zweite Ausgabeöffnung 110 kann ausgebildet sein in dem Gehäuseabschnitt 104. Die zweite Ausgabeöffnung 110 kann dimensioniert sein zum Lüften des Gehörgangs und/oder zum Ausgeben von Schall aus dem Ohrhörer 100 an die externe Umgebung außerhalb des Ohrhörers 100. Die externe oder umgebende Umgebung sollte so verstanden werden, dass sie auf die äußere Umgebung oder Atmosphäre außerhalb des Ohrhörers 100 verweist. In dieser Hinsicht kann die zweite Ausgabeöffnung 110 als eine Auslassöffnung dienen („leak port“), die es einer relativ kleinen und gesteuerten Luftmenge erlaubt, aus dem Gehörgang und dem Ohrhöhergehäuse 102 in die externe Umgebung zu entweichen. Die zweite Ausgabeöffnung 110 wird als eine gesteuerte Auslassöffnung aufgefasst, im Gegensatz zu einer ungesteuerten Öffnung, da ihre Größe und Form so gewählt werden, dass sie einen Luftmengenauslass erreichen, von dem bekannt ist, dass er akustisch wünschenswert ist, und der konsistent aufrechterhalten werden kann nicht nur jedes Mal, wenn derselbe Benutzer den Ohrhörer trägt, sondern auch zwischen Benutzern. Dieses steht im Gegensatz zu typischen In-Ohr-Ohrhörern, welche eine beträchtliche Menge des Luftmengenablasses zwischen dem Ohrhörer und dem Gehörgang erlauben, der variieren kann abhängig von der Position des Ohrhörers innerhalb des Ohres und der Größe des Ohres des Benutzers. Somit ist der Luftmengenablass in diesem Fall ungesteuert, was in einer inkonsistenten akustischen Leistung resultiert.
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Das Steuern des Luftmengenablasses aus der zweiten Ausgabeöffnung 110 ist aus vielen Gründen wichtig. Zum Beispiel kann, wenn der Treiber in dem Ohrhörer 100 Schall in den Gehörgang ausgibt, ein hoher Schalldruck bei niedrigen Frequenzen im Inneren des Gehörgangs auftreten. Dieser hohe Druck kann unangenehme akustische Effekte für den Benutzer verursachen. Wie zuvor beschrieben erstreckt sich der Spitzenabschnitt 106 in den Gehörgang und verhindert dadurch, dass eine wesentliche Luftmenge aus dem Gehörgang austreten kann um den Spitzenabschnitt 106 herum. Stattdessen wird Luft aus der zweiten Ausgabeöffnung 110 herausgeführt. Die zweite Ausgabeöffnung 110 stellt einen gesteuerten und direkten Pfad bereit von dem Gehörgang aus dem Ohrhörergehäuse 102 heraus, so dass ein akustischer Druck innerhalb des Gehörgangs für die umgebende Umgebung exponiert oder in die umgebende Umgebung abgelassen werden kann außerhalb des Ohrhörers 100. Verringern des Drucks innerhalb des Gehörgangs verbessert das akustische Erlebnis des Benutzers. Die zweite Ausgabeöffnung 110 hat eine gesteuerte Größe und Form, so dass erwartet werden kann, dass in etwa derselbe Luftmengenablass auftreten wird unabhängig von der Größe des Gehörgangs des Benutzers. Dies resultiert wiederum in einer im Wesentlichen konsistenten akustischen Leistung des Ohrhörers 100 zwischen Benutzern. Zusätzlich kann in einer Ausführungsform der Luftmengenablass gesteuert werden, so dass eine erhöhte, wenn nicht sogar maximale, Schallausgabe den Gehörgang erreicht.
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Die zweite Auslassöffnung 110 kann auch kalibriert werden zum Abstimmen eines Frequenzgangs und/oder zum Bereitstellen eines konsistenten Bassgangs des Ohrhörers 100 für denselben Benutzer und zwischen Benutzern. Die zweite Ausgabeöffnung 110 ist in dem Sinne kalibriert, dass sie getestet oder bewertet wurde (für mindestens eine Probe aus einer hergestellten Charge) hinsichtlich einer Übereinstimmung mit einer gegebenen Spezifikation oder einem gegebenen Designparameter. Mit anderen Worten handelt es sich nicht lediglich um eine zufällige Öffnung, sondern die Öffnung wurde beabsichtigt gebildet für einen bestimmten Zweck, nämlich zum Ändern des Frequenzgangs des Ohrhörers auf eine Weise, die dabei hilft, den Frequenzgang abzustimmen und/oder einen konsistenten Bassgang bereitzustellen für denselben Benutzer und zwischen Benutzern. In dieser Hinsicht kann die zweite Ausgabeöffnung 110 kalibriert werden zum Modifizieren eines Schalldruckfrequenzganges der ersten Ausgabeöffnung 108.
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Zum Beispiel kann in einer Ausführungsform die zweite Ausgabeöffnung 110 verwendet werden zum Erhöhen eines Schalldruckpegels und zum Abstimmen eines Frequenzgangs bei einer Spitze um 6 kHz herum. Insbesondere ist bekannt, dass die allgemeine Klangqualität sich für den Zuhörer verbessert, wenn die zweite Ausgabeöffnung 110 größer wird. Eine große Öffnung jedoch könnte ästhetisch unattraktiv sein, und daher ist es wünschenswert, die kleinste mögliche Öffnung beizubehalten. Eine kleinere Öffnung könnte jedoch nicht in der gewünschten akustischen Leistung um eine Spitze von 6 kHz herum resultieren (zum Beispiel könnte sich die akustische Induktivität erhöhen). In dieser Hinsicht wurden eine Größe und/oder eine Form der zweiten Ausgabeöffnung 110 getestet und kalibriert, um eine relativ kleine Größe zu haben so wie eine gewünschte Form, und dennoch eine optimale akustische Leistung bei einer Spitze von 6 kHz zu erreichen. Zum Beispiel kann die zweite Ausgabeöffnung 110 einen Oberflächenbereich von ungefähr 3 mm2 bis ungefähr 15 mm2 aufweisen, zum Beispiel von ungefähr 7 mm2 bis ungefähr 12 mm2, zum Beispiel 9 mm2. In einer Ausführungsform hat die zweite Ausgabeöffnung 110 ein Seitenverhältnis von ungefähr 3: 2. Die zweite Ausgabeöffnung 110 kann daher zum Beispiel eine längliche Form aufweisen wie zum Beispiel eine Rechteckform oder eine ovale Form. Es ist jedoch vorgesehen, dass die zweite Ausgabeöffnung 110 andere Formen und Größen haben kann, von denen bekannt ist, dass sie eine gewünschte akustische Leistung erreichen.
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Die Größe und Form der zweiten Ausgabeöffnung 110 kann auch kalibriert werden zum Bereitstellen eines konsistenteren Bassganges für den Ohrhörer 100 für denselben Benutzer und zwischen verschiedenen Benutzern. Insbesondere wird, wie zuvor diskutiert, wenn ein Luftablassen aus dem Ohrhörer in die umgebende Umgebung ungesteuert ist (zum Beispiel, wenn es auftritt durch eine Lücke zwischen dem Gehörgang und der äußeren Oberfläche des Ohrhörergehäuses), die akustische Leistung, welche den Bassgang des Ohrhörers umfassen kann, variieren wird abhängig von der Größe des Ohres des Benutzers und der Positionierung innerhalb des Ohres. Da die zweite Ausgabeöffnung 110 eine feste Größe und Form aufweist und daher in der Lage ist, einen akustischen Druck in dem Gehörgang und/oder dem Ohrhörer 100 zu entlüften auf die im wesentlichen selbe Weise, unabhängig von der Größe des Ohres des Benutzers und der Positionierung des Ohrhörers 100 in dem Ohr, hat der Ohrhörer 100 jedes Mal, wenn derselbe Benutzer den Ohrhörer 100 trägt, und zwischen verschiedenen Benutzern, einen im wesentlichen konsistenten Bassgang.
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Zusätzlich wird davon ausgegangen, dass die zweite Ausgabeöffnung 110 die Menge extern ausgestrahlten Schalls reduzieren kann (zum Beispiel ungesteuerte Schall-Lecks), im Vergleich zu einem Ohrhörer ohne eine zweite Ausgabeöffnung 110. In dieser Hinsicht würde, für denselben Schalldruckpegel, erzeugt durch die Treibermembran, ein Ohrhörer 100 mit einer zweiten Ausgabeöffnung 110 weniger extern ausgestrahlten Schall produzieren, was darin resultiert, dass mehr Schall den Gehörgang erreicht als bei einem Ohrhörer ohne eine zweite Ausgabeöffnung 110.
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Um eine konsistente Entlüftung in die umgebende Umgebung sicherzustellen, kann die zweite Ausgabeöffnung 110 in einem Abschnitt des Gehäuses 102 ausgebildet werden, der nicht durch das Ohr blockiert ist, wenn der Ohrhörer 100 in dem Ohr positioniert ist. In einer Ausführungsform ist die zweite Ausgabeöffnung 110 gebildet in einem Flächenabschnitt 112 des Gehäuseabschnitts 104. Der Flächenabschnitt 112 kann einem Pinna-Bereich des Ohres zugewandt sein, wenn der Spitzenabschnitt 106 in dem Gehörgang positioniert ist. Die zweite Ausgabeöffnung 110 ist daher dem Pinna-Bereich zugewandt, wenn der Ohrhörer 100 in dem Ohr positioniert ist. Zusätzlich kann, wenn die zweite Ausgabeöffnung 110 eine längliche Form aufweist, die längste Dimension orientiert sein in einer im Wesentlichen horizontalen Richtung, wenn der Ohrhörer 100 so in dem Ohr positioniert ist, dass er aus dem Gehörgang nach außen ragt. In dieser Hinsicht verbleibt ein wesentlicher, wenn nicht der gesamte, Oberflächenbereich der zweiten Ausgabeöffnung 110, durch das Ohr unblockiert, wenn der Spitzenabschnitt 106 in dem Gehörgang positioniert wird. In anderen Ausführungsformen kann die zweite Ausgabeöffnung 110 jede Orientierung innerhalb des Flächenabschnitts 112 aufweisen, die geeignet ist zu erlauben, dass Schall von dem Gehörgang und/oder dem Ohrhörergehäuse 102 in die äußere Umgebung austritt, zum Beispiel vertikal oder diagonal.
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Das Ohrhörergehäuse 102, einschließlich des Spitzenabschnitts 106 und des Gehäuseabschnitts 104, kann gebildet sein aus einem im Wesentlichen nicht nachgebenden und nicht elastischen Material, wie zum Beispiel einem festen Kunststoff oder ähnlichem. In dieser Hinsicht ist, anders als typische Intrakanalohrhörer, obwohl der Spitzenabschnitt 106 den Gehörgang berühren und mit ihm eine Dichtung bilden kann, es nicht entworfen zum Ausbilden einer luftdichten Dichtung, wie sie typischerweise durch Intrakanalohrhörer gebildet wird, die eine nachgebende oder elastische Spitze aufweisen. Der Spitzenabschnitt 106, der Gehäuseabschnitt 104 und der Rohrabschnitt 114 können aus demselben oder anderen Materialien gebildet sein. In einer Ausführungsform können der Spitzenabschnitt 106 und der Gehäuseabschnitt 104 als separate Teile oder als ein integral geformtes Teil unter Verwendung konventioneller Formungsprozesse in die gewünschte Form und Größe geformt sein. Zusätzlich kann der Spitzenabschnitt 106 eine sich verjüngende Form aufweisen, die sich von dem Gehäuseabschnitt 104 verjüngt, so dass das Ende des Spitzenabschnitts 106, das dem Gehörgang zugewandt ist, eine reduzierte Größe oder einen reduzierten Durchmesser aufweist relativ zu dem Gehäuseabschnitt 104 und bequem in den Gehörgang hineinpasst. Somit benötigt der Ohrhörer 100 keine separate flexible (nachgebende oder elastische) Spitze, wie eine Gummi- oder Silikonspitze, um die Schallausgabe zu fokussieren. In anderen Ausführungsformen kann der Spitzenabschnitt 106 aus einem nachgebenden oder flexiblen Material gebildet sein oder ausgestattet sein mit einer nachgebenden Kappe, die einen abgedichteten Hohlraum innerhalb des Gehörgangs erzeugen wird.
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2 zeigt eine Seitenansicht einer Ausführungsform eines Ohrhörers, der in einem rechten Ohr getragen wird. Das Ohr 200 umfasst einen Pinna-Abschnitt 202, welches der fleischige Abschnitt des externen Ohrs ist, das von der Seite des Kopfes absteht. Die Concha 204 ist der gekrümmte Hohlraumabschnitt des Pinna-Abschnitts 202, der in den Gehörgang 206 mündet. Der Ohrhörer 100 kann so innerhalb des Ohres 200 positioniert werden, dass der Spitzenanteil 106 in den Gehörgang 206 hineinragt und der Gehäuseabschnitt 104 in der Concha 204 verbleibt. Die sich verjüngende Form des Spitzenabschnitts 106 ermöglicht es einem Kontaktbereich 208 des Spitzenabschnitts 106, die Wände des Gehörgangs 206 zu berühren und eine Dichtung mit dem Gehörgang 206 zu bilden. Wie zuvor beschrieben kann der Spitzenabschnitt 106 hergestellt sein aus einem nicht nachgebenden oder festen Material wie Kunststoff, und so kann die Dichtung nicht luftdicht sein. Alternativ kann die Dichtung, die um den Spitzenabschnitt 106 bei dem Kontaktbereich 208 gebildet wird, luftdicht sein.
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Der Flächenabschnitt 112 des Gehäuseabschnitts 104 ist dem Pinna-Abschnitt 202 zugewandt, wenn der Ohrhörer 100 in dem Ohr 200 positioniert wird. Die zweite Ausgabeöffnung 110 ist auch dem Pinna-Abschnitt 202 zugewandt, so dass der Schall die zweite Ausgabeöffnung 110 in Richtung des Pinna-Abschnitts 202 und in die umgebende Umgebung verlässt. Obwohl die zweite Ausgabeöffnung 110 dem Pinna-Abschnitt 202 zuwandt, wird sie aufgrund ihrer Größe, Ausrichtung und Positionierung gegenüber dem Flächenabschnitt 112 nicht durch den Pinna-Abschnitt 202 blockiert.
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Die 3 veranschaulicht eine perspektivische Draufsicht auf einen Ausschnitt einer Ausführungsform eines Ohrhörers. Insbesondere kann aus dieser Sicht gesehen werden, dass die erste Ausgabeöffnung 108 und die zweite Ausgabeöffnung 110 entlang unterschiedlicher Seiten des Gehäuses 102 positioniert sind, so dass die Öffnungen in unterschiedliche Richtungen zeigen und einen spitzen Winkel zueinander bilden, wie unten beschrieben. Zum Beispiel kann die erste Ausgabeöffnung 108 in dem Endabschnitt 308 ausgebildet sein, der der Rückseite 310 gegenüberliegt und dem Gehörgang zugewandt ist, während die zweite Ausgabeöffnung 110 in dem Flächenabschnitt 112 ausgebildet ist, die dem Pinna-Abschnitt zugewandt ist und sich gegenüber der Vorderseite 312 des Gehäuses 102 befindet.
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Wenn der Rohrabschnitt 114 vertikal ausgerichtet ist, schneiden die erste Ausgabeöffnung und die zweite Ausgabeöffnung dieselbe horizontale Ebene 300, d.h. eine Ebene, die im Wesentlichen senkrecht steht zu einer Längendimension oder einer längslaufenden Achse 360 des Rohrabschnitts 114. Ein Winkel (a), der gebildet wird zwischen der ersten Ausgabeöffnung 108 und der zweiten Ausgabeöffnung 110, und der innerhalb der horizontalen Ebene 300 liegt, kann ein spitzer Winkel sein. In einer Ausführungsform kann der Winkel (a) definiert sein durch die Linie 304 und die Linie 306, ausgehend von einer längslaufenden Achse 360 des Rohrabschnitts 114 und sich erstreckend durch ein Zentrum der ersten Ausgabeöffnung 108 beziehungsweise ein Zentrum der zweiten Ausgabeöffnung 110. In einer Ausführungsform kann der Winkel (a) kleiner sein als 90°, zum Beispiel von ungefähr 80° bis ungefähr 20°, von ungefähr 65° bis ungefähr 35° oder von 40 bis 50°, zum Beispiel 45°.
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Alternativ kann eine Orientierung der ersten Ausgabeöffnung 108 und der zweiten Ausgabeöffnung 110 definiert sein durch einen Winkel (β), gebildet durch eine erste Achse 340 durch ein Zentrum der ersten Ausgabeöffnung 108 und eine zweite Achse 342 durch ein Zentrum der zweiten Ausgabeöffnung 110. Die erste Achse 340 und die zweite Achse 342 können in derselben horizontalen Ebene 300 ausgebildet sein. Der Winkel (β) zwischen der ersten Achse 340 und der zweiten Achse 342 kann kleiner sein als 90°, zum Beispiel von ungefähr 85° bis 45°, repräsentativ von 60° bis 70°.
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In anderen Ausführungsformen kann eine Orientierung der ersten Ausgabeöffnung 108 und der zweiten Ausgabeöffnung 110 definiert sein hinsichtlich des Treibers 302. Insbesondere, wie aus dieser Ansicht erkannt werden kann, ist die Vorderfläche 314 des Treibers 302 sowohl der ersten Ausgabeöffnung 108 als auch der zweiten Ausgabeöffnung 110 zugewandt, ist jedoch weder parallel zu der Seite 308 noch zu dem Flächenabschnitt 112, in welchem die Öffnungen 108, 110 ausgebildet sind. Stattdessen ragt ein Endabschnitt des Treibers 302 in den Spitzenabschnitt 106 hinein in Richtung der ersten Ausgabeöffnung 108, und der verbleibende Abschnitt des Treibers 302 erstreckt sich entlang des Flächenabschnitts 112. In dieser Hinsicht kann, während sowohl die erste Ausgabeöffnung 108 als auch die zweite Ausgabeöffnung 110 als sich vor der Vorderfläche 314 des Treibers befindend aufgefasst werden können, der gesamte Bereich der zweiten Ausgabeöffnung 110 der Treibervorderfläche 314 zugewandt sein, während nur ein Abschnitt der ersten Ausgabeöffnung 108 der Treibervorderfläche 314 zugewandt sein kann, wobei der Rest einer Seite des Treibers 302 zugewandt ist.
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Wie in der 4 dargestellt, die eine detailliertere Repräsentation des in 3 dargestellten Ohrhörers ist, kann ein akustisches und/oder schützendes Material angebracht werden über einer oder beiden der ersten Ausgabeöffnung 108 und der zweiten Ausgabeöffnung 110. Repräsentativ kann ein akustisches Material 432 und ein schützendes Material 430 über der ersten Ausgabeöffnung 108 angebracht sein. Das akustische Material 432 kann ein Stück eines akustisch entworfenen Materials sein, das einen definierten und beabsichtigten akustischen Widerstand oder einen Filtereffekt bereitstellt. Zum Beispiel ist in einer Ausführungsform das akustische Material 432 ein Geflecht oder ein Schaumstoffmaterial, das entworfen wurde, um bestimmte Schalldruckwellen zu filtern, die von dem Treiber 302 ausgegeben werden. Das schützende Material 430 kann ein akustisch transparentes Material sein, was bedeutet, dass es eine akustische Leistung des Ohrhörers 100 nicht signifikant beeinflusst. Stattdessen schützt das schützende Material 430 die Vorrichtung dadurch, dass sie verhindert, dass Staub, Wasser oder jegliche anderen ungewünschten Materialien oder Gegenstände in das Gehäuse 102 eintreten. Das schützende Material 430 kann zum Beispiel ein Geflecht, ein Polymer oder Schaumstoff oder jedes andere Material sein, das eine im Wesentlichen offenen Durchgang für die Ausgabe von Schalldruckwellen von dem Treiber 302 erlaubt.
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Ähnlich zu der ersten Ausgabeöffnung 108 kann das akustische Material 436 und das schützende Material 434 über der zweiten Ausgabeöffnung 110 angebracht sein. Entsprechend dem akustischen Material 432 kann das akustische Material 436 ein Geflecht oder ein Schaummaterial sein, das hergestellt wurde zum Filtern einer gewünschten Schalldruckwelle, ausgegeben durch den Treiber 302. Das schützende Material 432 kann ein akustisch transparentes Material sein, zum Beispiel ein Geflecht, ein Polymer oder ein Schaum oder jedes andere Material, das den Ohrhörer 100 vor Schmutz oder Teilen schützt und eine im Wesentlichen offenen Durchgang für Ausgaben von Schalldruckwellen durch den Treiber 302 erlaubt.
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Die akustischen Materialien 432, 436 und die schützenden Materialien 430, 434 können jeweils einzelne Teile sein, die über ihren entsprechenden Öffnungen kombiniert werden, um eine SandwichStruktur zu bilden, die über den Öffnungen einrastet („snap-fit“). Alternativ können die Materialien über die Öffnungen geklebt oder anderweitig befestigt werden. In einigen Ausführungsformen können die akustischen Materialien 432, 436 und die schützenden Materialien 430, 434 auch zusammengesetzte Materialien oder mehrschichtige Materialien sein. Zusätzlich wird davon ausgegangen, dass die akustischen Materialien 432, 436 und die schützenden Materialien 430, 434 in jeder Reihenfolge über ihren entsprechenden Öffnungen positioniert sein können.
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Der Gehäuseabschnitt 104 ist unterteilt in eine Vorderkammer 420 und eine Hinterkammer 422, ausgebildet um gegenüberliegende Flächen des Treibers 302 herum. Die Vorderkammer 420 kann um die Vorderfläche 314 des Treibers 302 herum ausgebildet sein. In einer Ausführungsform ist die Vorderkammer 420 durch den Gehäuseabschnitt 104 und den Spitzenabschnitt 106 des Gehäuses 102 ausgebildet. In dieser Hinsicht laufen Schallwellen 428, erzeugt durch die Vorderfläche 314 des Treibers 302, durch die Vorderkammer 420 in den Gehörgang durch die erste Ausgabeöffnung 108. Zusätzlich kann die Vorderkammer 420 einen akustischen Pfad bereitstellen zum Auslassen von Luftwellen 426 oder eines akustischen Drucks innerhalb des Gehörgangs aus der zweiten Ausgabeöffnung 110 in die externe Umgebung.
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Wie zuvor diskutiert ist die zweite Ausgabeöffnung 110 eine kalibrierte Öffnung, und daher wird die Übertragung von Schallwellen 428 und Luftwellen 426 durch die zweite Ausgabeöffnung 110 so gesteuert, dass eine akustische Leistung des Ohrhörers zwischen Benutzern konsistent ist.
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Die Hinterkammer 422 kann um die Rückfläche 424 des Treibers 302 herum ausgebildet sein. Die Hinterkammer 422 wird durch den Gehäuseabschnitt 104 des Gehäuses 102 ausgestaltet. Die verschiedenen internen akustischen Komponenten des Ohrhörers 100 können in der Vorderkammer 420 und in der Hinterkammer 422 enthalten sein, wie in größerem Detail in Bezug auf die 5 diskutiert werden wird.
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Die 5 veranschaulicht eine perspektivische Explosionsansicht der internen akustischen Komponenten, die in dem Ohrhörergehäuse enthalten sein können. Der Spitzenabschnitt 106 des Gehäuses 102 kann durch den Kappenabschnitt 502 ausgebildet sein, welcher in dieser Ausführungsform gezeigt ist als entfernt von dem Basisabschnitt 504 des Gehäuses 102, um die internen akustischen Komponenten offenzulegen, die in dem Gehäuse 102 enthalten sein können. Die internen akustischen Komponenten können den Treibersitz 506 umfassen. Der Treibersitz 506 kann so dimensioniert sein, dass er in den Kappenabschnitt 502 hineinpasst und vor die Vorderfläche 314 des Treibers 302. In einer Ausführungsform kann der Treibersitz 506 mit der Vorderfläche 314 des Treibers 302 abdichten. Alternativ kann der Treibersitz 506 vor dem Treiber 302 positioniert sein, aber nicht direkt mit dem Treiber 302 abdichten. Der Treibersitz 506 ist somit in der Vorderkammer 420, die zuvor in Bezug auf die 4 diskutiert wurde, positioniert. Der Treibersitz 506 kann die Ausgabeöffnung 508 umfassen, welche mit der zweiten Ausgabeöffnung 110 ausgerichtet ist und ähnliche Dimensionen aufweist, so dass durch den Treiber 302 erzeugter Schall durch den Treibersitz 506 an die zweite Ausgabeöffnung 110 ausgegeben werden kann. Der Treibersitz 506 kann eine weitere Ausgabeöffnung umfassen (nicht gezeigt), die der ersten Ausgabeöffnung 108 entspricht und mit dieser ausgerichtet ist. Der Treibersitz 506 kann zum Beispiel eine geformte Struktur sein, geformt aus demselben Material wie das Gehäuse 102 (zum Beispiel ein im Wesentlichen steifes Material wie zum Beispiel Kunststoff) oder ein anderes Material (zum Beispiel ein nachgebendes polymeres Material).
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Das akustische Material 436 und das schützende Material 434 können durch den Treibersitz 506 über der zweiten Ausgabeöffnung 110 gehalten werden. In einer Ausführungsform sind das akustische Material 436 und das schützende Material 434 zwischen dem Treibersitz 506 und der zweiten Ausgabeöffnung 110 positioniert. Alternativ können sie an eine innere Oberfläche des Treibersitzes 506 und über der Öffnung 508 angebracht sein, so dass sie die zweite Ausgabeöffnung 110 überlappen, wenn sich der Treibersitz 506 innerhalb des Kappenabschnitts 502 befindet. Obwohl nicht dargestellt werden das akustische Material 432 und das schützende Material 430, welche die erste Ausgabeöffnung 108 überdecken, auch als interne akustische Komponenten betrachtet. Das akustische Material 432 und das schützende Material 430 können in ähnlicher Weise über der ersten Ausgabeöffnung 108 angebracht sein, wie hinsichtlich der Materialien 436, 434 diskutiert.
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Das akustische Abstimmelement 510 ist hinter der Rückfläche 424 des Treibers 302 positioniert (das heißt innerhalb der Hinterkammer 422, dargestellt in 4) und passt in den Basisabschnitt 504 des Gehäuseabschnitts 104 hinein. In einer Ausführungsform ist das akustische Abstimmelement 510 nahe der Rückfläche 424 des Treibers 302 positioniert, ist aber nicht direkt an den Treiber 302 angebracht. In einer anderen Ausführungsform kann das akustische Abstimmelement 410 direkt an den Treiber 302 angebracht sein. Wenn das akustische Abstimmelement 510 nahe dem Treiber 302 positioniert ist, definieren das akustische Abstimmelement 510 und der Gehäuseabschnitt 104 die Hintervolumenkammer des Treibers 302. Die Größe und Form einer Treiber-Hintervolumenkammer ist wichtig für die gesamte akustische Leistung des Ohrhörers. Da das akustische Abstimmelement 510 mindestens einen Teil der Hintervolumenkammer definiert, kann das akustische Abstimmelement 510 verwendet werden zum Modifizieren der akustischen Leistung des Ohrhörers 100. Zum Beispiel kann das akustische Abstimmelement 510 dimensioniert sein zum Abstimmen eines Frequenzgangs des Ohrhörers 100 durch Verändern seiner Dimensionen.
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Insbesondere kann die Größe der Hintervolumenkammer, ausgebildet um den Treiber 302 herum durch das akustische Abstimmelement 510 und das Ohrhörergehäuse 102, die Resonanz des Ohrhörers 100 innerhalb zum Beispiel eines Frequenzbereichs von ungefähr 2 kHz bis ungefähr 3 kHz sicherstellen (d.h. „open ear gain“). Der Gehörgang funktioniert typischerweise wie ein Resonator und hat eine bestimmte Resonanzfrequenz, wenn er offen ist, und eine andere Resonanzfrequenz, wenn er geschlossen ist. Die akustische Antwort an dem Trommelfell, wenn der Gehörgang offen ist, wird als „open ear gain“ bezeichnet. Eine Resonanzfrequenz von ungefähr 2 kHz bis 3 kHz wird typischerweise von Benutzern bevorzugt. Das akustische Abstimmelement 510 kann zum Abstimmen der Resonanz des Ohrhörers 100 auf eine Frequenz innerhalb dieses Bereichs dimensioniert sein. Insbesondere wenn das akustische Abstimmelement 510 einen größeren Bereich hinter dem Treiber 302 besetzt (d.h. das Luftvolumen der Hintervolumenkammer verringert sich), erhöht sich die Frequenz des „open ear gain“. Auf der anderen Seite, wenn das akustische Abstimmelement 510 einen kleineren Bereich hinter dem Treiber 302 besetzt (d.h. das Luftvolumen innerhalb der Hintervolumenkammer erhöht sich), verringert sich die Frequenz des „open ear gain“. Die Dimensionen des akustischen Abstimmelements 510 können somit zum Abstimmen der Resonanz des Ohrhörers 100 zum Erreichen der gewünschten akustischen Leistung modifiziert werden.
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Zusätzlich kann das akustische Abstimmelement 510 einen akustischen Kanal zwischen der Hintervolumenkammer und einem akustischen Gang und der Bass-Öffnung 518 bilden, ausgebildet innerhalb des Rohrabschnitts 114. Die Dimensionen des akustischen Kanals entlang des akustischen Gangs und der Bass-Öffnung können auch gewählt werden zum Modifizieren einer akustischen Leistung des Ohrhörers 100. Insbesondere können die Dimensionen gewählt werden zum Steuern eines Bassgangs (zum Beispiel eine Frequenz kleiner als 1 kHz) des Ohrhörers, wie unten in größerem Detail diskutiert werden wird.
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In typischen Ohrhörer-Entwürfen definiert das Ohrhörergehäuse selbst die Hintervolumenkammer um den Treiber herum. Daher beeinflussen die Größe und die Form des Ohrhörergehäuses die akustische Leistung des Ohrhörers. Das akustische Abstimmelement 510 kann jedoch eine separate Struktur innerhalb des Ohrhörergehäuses 102 sein. Somit können die Größe und die Form des akustischen Abstimmelements 510 verändert werden zum Erreichen der gewünschten akustischen Leistung, ohne eine Größe und Form des Ohrhörergehäuses 102 zu ändern. Zusätzlich ist vorgesehen, dass ein genereller Formfaktor des akustischen Abstimmelement 510 im Wesentlichen derselbe bleiben kann, während eine Größe bestimmter Dimensionen, zum Beispiel eines Gehäuseabschnitts, verändert werden kann zum Modifizieren einer Größe der Hintervolumenkammer, die durch das akustische Abstimmelement 510 ausgebildet wird, welches wiederum die akustische Leistung des zugehörigen Ohrhörers modifiziert. Zum Beispiel kann das akustische Abstimmelement 510 eine im Wesentlichen kegelförmige Struktur sein. Eine Stärke des Wandabschnittes, der das Ende des Kegels bildet, kann erhöht werden, so dass ein Luftvolumen, das definiert ist durch das akustische Abstimmelement 510, kleiner ist, oder die Stärke kann verringert werden zum Erhöhen des Luftvolumens. Unbenommen der Wandstärke wird jedoch die äußere Kegelform beibehalten. Somit können sowohl ein akustisches Abstimmelement 510, das ein großes Luftvolumen definiert, als auch ein anderes akustisches Abstimmelement, das ein relativ kleineres Luftvolumen definiert, in das Gehäuse eines Ohrhörers derselben Größe hineinpassen.
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Die Möglichkeit zum Modifizieren des Luftvolumens, definiert durch das akustische Abstimmelement 510, ohne das Ändern des Formfaktors ist wichtig, da die akustische Leistung von einem Treiber zum nächsten variiert. Einige Aspekte der akustischen Leistung können vorgegeben sein durch die Größe der Hintervolumenkammer des Treibers. Somit ist ein Weg, die akustische Konsistenz zwischen Treibern zu verbessern, das Modifizieren der Größe der Hintervolumenkammer. Da das akustische Abstimmelement 510 das Hintervolumen des Treibers definiert, kann es so gebaut werden, dass es zu Treibern unterschiedlicher Leistungspegel passt. Zusätzlich kann das akustische Abstimmelement 510 getrennt sein von dem Gehäuse 102 des Ohrhörers, und somit benötigt das Modifizieren seiner Dimensionen, um zu einem bestimmten Treiber zu passen, keine Änderung des Designs des Gehäuses 102 des Ohrhörers.
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Das akustische Abstimmelement 510 umfasst auch einen akustischen Ausgabeausgang 512, der die Hintervolumenkammer akustisch mit einem akustischen Gang verbindet, der in dem Rohrabschnitt 114 des Gehäuses 102 ausgebildet ist. Der akustische Gang ist akustisch verbunden mit der Bass-Öffnung 518, die in dem Rohrabschnitt 114 ausgebildet ist. Die Bass-Öffnung 518 gibt Schall von dem Gehäuse 102 an die externe Umgebung aus. Obwohl eine einzelne Bass-Öffnung 518 dargestellt ist, ist es vorgesehen, dass der Rohrabschnitt 114 mehr als eine Bass-Öffnung umfassen kann, zum Beispiel 2 Bass-Öffnungen an gegenüberliegenden Seiten des Rohrabschnitts 114.
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Zusätzlich kann das akustische Abstimmelement 510 einen Abstimm-Ausgang 514 umfassen, welcher Schall von dem akustischen Abstimmelement 510 ausgibt. Der Abstimm-Ausgang 514 kann ausgerichtet sein mit dem Abstimm-Ausgabe-Ausgang 532, der in dem Gehäuse 102 ausgebildet ist, so dass der Schall von dem akustischen Abstimmelements 510 an die äußere Umgebung außerhalb des Gehäuses 102 ausgegeben werden kann. Jeder des akustischen Ausgabe-Ausganges 512, des Abstimm-Ausganges 514, des akustischen Gangs und der Bass-Öffnung 518 sind akustisch kalibrierte Öffnungen oder Pfade, die eine akustische Leistung des Ohrhörers 100 verbessern, wie unten in größerem Detail diskutiert werden wird.
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Das Kabel 120, welches Drähte zum Übertragen von Leistung und/oder einem Audiosignal an den Treiber 302 umfasst, kann mit dem akustischen Abstimmelement 510 verknüpft sein. Das Kabel 120 kann auf das akustische Abstimmelement 510 überspritzt werden während eines Herstellungsprozesses, um eine zusätzliche Zugentlastung für das Kabel 120 bereitzustellen. Das Überspritzen des Kabels 120 auf das akustische Abstimmelement 510 hilft dabei, zu verhindern, dass das Kabel 120 von dem Treiber 302 losgelöst wird, wenn eine Kraft auf das Kabel 120 angewendet wird. Zusätzlich zum Bereitstellen einer zusätzlichen Zugentlastung resultiert das Kombinieren des Kabels 120 und des akustischen Abstimmelements in ein mechanisches Teil in einem einzelnen Stück, welches weniger Platz innerhalb des Ohrhörergehäuses 102 benötigt. Ein nahes Ende des Kabels 120 und das akustische Abstimmelement 510 können daher als ein einzelnes Teil in das Ohrhörergehäuse eingebaut werden. Insbesondere wird zum Einbringen des akustischen Abstimmelements 510 in den Gehäuseabschnitt 104 das ferne Ende des Kabels 120 in den Gehäuseabschnitt 104 eingebracht und nach unten durch das Ende des Rohrabschnitts 114 gezogen, bis das akustische Abstimmelement 510 (mit dem nahen Ende des Kabels 120, das daran angebracht ist) in dem Basisabschnitt 504 sitzt.
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Die internen Komponenten können ferner ein schützendes Material über dem Abstimm-Ausgang 510 und/oder der Bass-Öffnung 518 umfassen, um zu verhindern, dass Staub und anderer Schmutz eintritt. Repräsentativ kann ein schützendes Geflecht 520 dimensioniert sein zum Abdecken des Abstimm-Ausganges 514 und das schützende Geflecht 522 kann dimensioniert sein zum Abdecken der Bass-Öffnung 518. Jedes von dem schützenden Geflecht 520 und dem schützenden Geflecht 522 kann aus einem akustisch transparenten Material hergestellt sein, das die Schallübertragung im Wesentlichen nicht stört. Alternativ kann eines oder können beide der schützenden Geflechte 520, 522 hergestellt sein aus einem akustischen Geflecht-Material, das einen definierten und beabsichtigten akustischen Widerstand oder FilterEffekt bereitstellt. Das schützende Geflecht 520 und das schützende Geflecht 522 können einrasten oder durch einen Kleber, Leim oder ähnliches fixiert werden. Obwohl nicht gezeigt, ist es vorgesehen, dass in einigen Ausführungsformen auch ein zusätzliches akustisches Material, wie jene zuvor in Bezug auf 3 diskutierten, über dem Abstimm-Ausgang 514 und/oder der Bass-Öffnung 518 angebracht werden kann, um einen Frequenzgang des Ohrhörers 100 abzustimmen.
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Ein Endstecker 524 kann bereitgestellt werden, um dabei zu helfen, das Kabel 120 innerhalb des Rohrabschnitts 114 zu befestigen. Der Endstecker 524 kann eine im Wesentlichen zylindrische Struktur sein, die einen äußeren Durchmesser aufweist, der so dimensioniert ist, dass er in das offene Ende des Rohrabschnitts 114 eingesetzt werden kann. In einer Ausführungsform kann der Endstecker 524 aus einem im Wesentlichen elastischen Material geformt sein, das sich dem inneren Durchmesser des Rohrabschnitts 114 anpassen kann. In anderen Ausführungsformen kann der Endstecker 524 aus einem im Wesentlichen starren Material gebildet sein wie zum Beispiel Kunststoff. Der Endstecker 524 kann in dem Rohrabschnitt 114 durch jeden geeigneten Sicherungsmechanismus gehalten werden, zum Beispiel durch eine Einrast-Konfiguration, Kleber, chemisches Bonding oder ähnliches. Der Endstecker 524 kann offene Enden und eine zentrale Öffnung umfassen, die so dimensioniert sind, dass sie das Kabel 120 aufnehmen, so dass das Kabel 120 durch den Endstecker 524 verlaufen kann, wenn es in den Rohrabschnitt 114 eingeführt wird. Die verbindende Bass-Öffnung 530 kann auch durch eine Seitenwand des Endsteckers 524 ausgebildet sein. Die verbindende Bass-Öffnung 530 ist mit der Bass-Öffnung 518 ausgerichtet, wenn der Endstecker 524 in den Rohrabschnitt 114 eingeführt wird, um es zu ermöglichen, dass Schall aus der Bass-Öffnung 518 austritt.
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In einer Ausführungsform können die akustischen Komponenten wie folgt zusammengebaut werden, um den Ohrhörer 100 auszubilden. Das akustische Material 436 und das schützende Material 434 können über der zweiten Ausgabeöffnung 110 platziert werden und der Treibersitz 506 kann in den Kappenabschnitt 502 eingeführt werden, um die Materialien 434,436 zu fixieren. Das akustische Material 443 und das schützende Material 430 der ersten Ausgabeöffnung 108 können in ähnlicher Weise hinzugefügt werden. Die Vorderseite 314 des Treibers 302 kann an den Treibersitz 506 angebracht werden, so dass der Treiber 302 in dem Kappenabschnitt 502 fixiert wird. Das an das akustische Abstimmelement 510 angebrachte Kabel 120 kann in und durch den Rohrabschnitt 114 durch den Gehäuseabschnitt 104 eingebracht werden, bis das akustische Abstimmelement 510 innerhalb des Gehäuseabschnitts 504 positioniert ist. Das schützende Geflecht 520, das schützende Geflecht 522 und der Endstecker 525 können vor oder nach dem akustischen Abstimmelement 510 in dem Gehäuse 102 positioniert werden. Zuletzt wird der Treiber 302 in den Gehäuseabschnitt 104 des Gehäuseabschnitts 102 eingeführt werden. Das Vorstehende ist lediglich eine repräsentative Fertigungs-Operation. Die internen akustischen Komponenten können auf jede Weise und in jeglicher Reihenfolge zusammengebaut werden, die geeignet ist, einen Ohrhörer mit einer optimalen akustischen Leistung bereitzustellen.
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6A veranschaulicht eine perspektivische Vorderansicht einer Ausführungsform eines akustischen Abstimmelements. Das akustische Abstimmelement 510 wird durch das Gehäuse oder die Schalung 644 des Abstimmelements gebildet, das einen im Wesentlichen geschlossenen Gehäuseabschnitt 642 und einen offenen Flächenabschnitt 540 aufweist, welcher sich in Richtung des Treibers 302 öffnet, wenn innerhalb des Ohrhörergehäuses 102 positioniert. Das Gehäuse 644 kann jede Größe und Form aufweisen, die im Stande ist, eine akustische Antwort des zugehörigen Treibers abzustimmen. Insbesondere können die Dimensionen des Gehäuses 644 derart sein, dass sie dabei helfen, das Mittenband und den Bassgang des Ohrhörers abzustimmen, in dem es verwendet wird. Repräsentativ bildet in einer Ausführungsform das Gehäuse 644 einen im Wesentlichen kegelförmigen Gehäuseabschnitt 642 mit einem akustischen Ausgabeausgang 512, der akustisch an eine akustische Nut 646 gekoppelt ist (siehe 6B), ausgebildet innerhalb einer Rückseite des Gehäuses 644. Obwohl ein im Wesentlichen kegelförmiger Gehäuseabschnitt 642 beschrieben ist, sind auch andere Formen vorgesehen, zum Beispiel eine quadratisch, rechteckig oder dreieckig geformte Struktur.
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In einer Ausführungsform kann der akustische Ausgabeausgang 512 eine Öffnung sein, die durch eine Wand des Gehäuses 544 gebildet wird. Alternativ kann der akustische Ausgabeausgang 512 ein Spalt sein, der im Inneren durch eine Kante des Gehäuses 544 ausgebildet wird. Der akustische Ausgabeausgang 512 gibt Schall von dem akustischen Abstimmelement 510 an die akustische Nut 646 aus. Die akustische Nut 646 stellt einen akustischen Pfad zu einem akustischen Gang bereit, der in dem Rohrabschnitt 114 ausgebildet ist. Der akustische Ausgabeausgang 512 und die akustische Nut 646 sind so dimensioniert, dass sie eine akustische Antwort des Ohrhörers 100 abstimmen. In dieser Hinsicht sind der akustische Ausgabeausgang 512 und die akustische Nut 646 in dem Sinne kalibriert, dass sie getestet und bewertet wurden (für zumindest eine Probe aus einer hergestellten Charge) hinsichtlich der Einhaltung einer gegebenen Spezifikation oder eines Designparameters. Mit anderen Worten sind sie nicht lediglich zufällige Öffnungen oder Nuten, sondern wissentlich ausgebildet für einen bestimmten Zweck, nämlich zum Modifizieren des Frequenzgangs des Ohrhörers auf eine Weise, die dabei hilft, den Frequenzgang abzustimmen und den Bassgang zu verbessern.
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Zum Beispiel ist es bekannt, dass die akustische Induktivität in dem Ohrhörer 100 einen Mittenbandgang und einen Bassgang des Ohrhörers 100 steuert. Zusätzlich kann der akustische Widerstand in dem Ohrhörer 100 den Bassgang beeinflussen. Somit können eine Größe und Form des akustischen Ausgabeausganges 512 und der akustischen Nut 646 so ausgewählt werden, dass eine gewünschte akustische Induktivität und ein Widerstandspegel erreicht werden, was einen optimalen Mittengang- und Bassgang in dem Ohrhörer 100 ermöglicht. Insbesondere resultiert das Erhöhen einer akustischen Masse in dem Ohrhörer 100 in einer größeren Schallenergie, die von dem Ohrhörer 100 bei niedrigen Frequenzen ausgegeben wird. Die Luftmasse in dem Ohrhörer 100 hingegen sollte maximiert werden, ohne den akustischen Widerstand auf einen ungewünschten Pegel zu erhöhen. Somit können der akustische Ausgabeausgang 512 und die akustische Nut 646 kalibriert werden, um die akustische Induktivität und den akustischen Widerstand so in dem Ohrhörer 100 auszubalancieren, dass ein akustisch wünschenswerter Mittenband- und Bassgang erreicht werden. Repräsentativ kann der akustische Ausgabeausgang 512 einen Oberflächenbereich von etwa 0,5 mm2 bis etwa 4 mm2 aufweisen, oder von ungefähr 1 mm2 bis ungefähr 2 mm2, zum Beispiel 1,3 mm2. Der akustische Ausgabeausgang 512 kann eine Höhendimension aufweisen, die sich von seiner Weitendimension unterscheidet, zum Beispiel kann die Höhendimension leicht größer sein als die Weitendimension. Alternativ können die Höhen- und die Weitendimension des akustischen Ausgabeausganges 512 im Wesentlichen gleich sein.
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Die akustische Nut 646 kann Querschnittsdimensionen aufweisen, die im Wesentlichen mit denen des akustischen Ausgabeausganges 512 zusammenpassen. Wie zuvor diskutiert, kann die akustische Nut 646 eine Nut sein, die ausgebildet ist in der Rückseite des Gehäuses 644. Die akustische Nut 646 erstreckt sich von dem akustischen Ausgabeausgang 512zu dem Rückende des Gehäuses 644. Wenn das akustische Abstimmelement 510 in dem Ohrhörergehäuse 102 positioniert wird, fügt sich die akustische Nut 646 mit der Gehäusenut 648 zusammen, die entlang einer inneren Oberfläche des Gehäuses 102 gebildet ist, um einen geschlossenen akustischen Kanal 650 (siehe 6C) zwischen dem akustischen Ausgabeausgang 512 und dem Rohrabschnitt 114 auszubilden. Alternativ kann die Gehäusenut 648 weggelassen werden, und die akustische Nut 646 kann einen akustischen Kanal 650 bilden durch Zusammenfügen mit einer beliebigen inneren Oberfläche des Gehäuses 102, oder die akustische Nut 646 kann ausgebildet werden als ein geschlossener Kanal, so dass sie sich nicht mit einer anderen Oberfläche zusammenfügen muss, um den akustischen Kanal 650 auszubilden. Schallwellen innerhalb der Hintervolumenkammer, die durch das akustische Abstimmelement 510 gebildet wird, gehen von dem akustischen Abstimmelement 510 zu dem Rohrabschnitt 114 durch den akustischen Kanal 650. Eine Länge, Breite und Tiefe der akustischen Nut 646 (und des resultierenden akustischen Kanals 650) kann so sein, dass ein akustisch wünschenswerter Mittenband- und Bassgang durch den Ohrhörer 100 erreicht wird. Repräsentativ können die Länge, Breite und Tiefe groß genug sein, um eine optimale akustische Masse innerhalb des Ohrhörers 100 zu ermöglichen, ohne den Widerstand auf einen unerwünschten Pegel anzuheben.
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Zurückverweisend auf die 6A-6B kann der Abstimmausgang 514 entlang eines oberen Abschnitts des akustischen Abstimmelements 510 ausgebildet sein. In einer Ausführungsform ist der Abstimmausgang 514 ein Schlitz, der sich von einer äußeren Kante des offenen Flächenabschnitts 540 aus erstreckt. Alternativ kann der Abstimmausgang 514 eine Öffnung sein, die nahe der äußeren Kante ausgebildet ist, die sich aber nicht durch die äußere Kante hindurch erstreckt. Zusätzlich zu seinen Abstimmfunktionen kann der Abstimmausgang 514 auch dimensioniert sein zum Aufnehmen der Drähte 602, die sich von dem Kabel 120 zu dem Treiber erstrecken, wie in der 6B gezeigt. Repräsentativ kann das Kabel 120 entlang einer Rückseite des Gehäuseabschnitts 642 überspritzt sein, so dass ein offenes Ende des Kabels 120 nahe dem Abstimmausgang 514 positioniert ist. Die Drähte 602, die sich von dem offenen Ende des Kabels 120 aus erstrecken, können durch den Abstimmausgang 514 hindurchlaufen und angeschlossen sein an elektrische Anschlüsse zum Beispiel auf der Rückseite des Treibers, um Leistung und/oder ein Audiosignal für den Treiber bereitzustellen.
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Das akustische Abstimmelement 510 kann geformt werden durch Spritzen eines im Wesentlichen nicht nachgebenden Materials wie Kunststoff in eine gewünschte Form und Größe. Alternativ kann das akustische Abstimmelement 510 aus einem beliebigen Material geformt sein, wie einem nachgebenden oder elastischen Material, solange es in der Lage ist, eine Form beizubehalten, die geeignet ist zum Verbessern einer akustischen Leistung des Ohrhörers 100. Das akustische Abstimmelement 510 kann separat von dem Gehäuse 102 geformt sein, so dass es im Inneren des Ohrhörergehäuses 102 verbleibt oder montiert ist. Da das akustische Abstimmelement 510 ein Teil ist, das separat ist von dem Ohrhörergehäuse 102, kann es eine andere Form aufweisen als das Ohrhörergehäuse 102 und eine Hintervolumenkammer definieren, die eine andere Form aufweist als die Hinterkammer 422, die ohne das Ohrhörergehäuse 102 ausgebildet wird. Alternativ können das Gehäuse 102 und das akustische Abstimmelement 510 integral als ein einzelnes Teil ausgebildet sein.
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6B veranschaulicht eine perspektivische Rückseitenansicht des akustischen Abstimmelements 510. Aus dieser Sicht ist ersichtlich, dass die akustische Nut 646 durch eine Rückseite des akustischen Abstimmelements 510 ausgebildet wird und sich von dem akustischen Ausgabeausgang 512 in Richtung des Rückendes des akustischen Abstimmelements 510 erstreckt.
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6C veranschaulicht eine Draufsicht auf einen Querschnitt des akustischen Abstimmelements 510, das in dem Ohrhörergehäuse 102 positioniert ist. Wie aus dieser Sicht gesehen werden kann, ist die akustische Nut 646, wenn das akustische Abstimmelement 510 innerhalb des Gehäuses 102 positioniert ist, mit der Gehäusenut 648 ausgerichtet, die entlang einer inneren Oberfläche des Gehäuses 102 ausgebildet ist, um den akustischen Kanal 650 auszubilden. Der akustische Kanal 650 erstreckt sich von dem akustischen Ausgabeausgang 512 zu dem Rohrabschnitt 114, so dass Schall innerhalb der Hinterkammer, definiert durch das akustische Abstimmelement 510, von der Hintervolumenkammer zu dem Rohrabschnitt 114 laufen kann, wie in größerem Detail in Bezug auf 7 und 8 beschrieben werden wird.
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Immer noch verweisend auf die 6C, kann, zusätzlich zu den akustischen Eigenschaften, die durch den akustischen Ausgabeausgang 512 und die akustische Nut 646 erreicht werden, der Gehäuseabschnitt 642 einen Volumenanpassungsabschnitt 660 umfassen, der während eines Herstellungsprozesses vergrößert oder verkleinert werden kann, um das Luftvolumen innerhalb des akustischen Abstimmelements 510 zu verändern. Wie zuvor diskutiert definiert das akustische Abstimmelement 510 die Hintervolumenkammer um den Treiber herum in dem Ohrhörergehäuse. Somit erhöht das Erhöhen des Luftvolumens innerhalb des akustischen Abstimmelements 510 auch die Hintervolumenkammer, was die akustische Leistung des Ohrhörers 100 modifiziert. Das Verringern des Luftvolumens innerhalb des akustischen Abstimmelements 510 verringert die Hintervolumenkammer. Der Volumenanpassungsabschnitt 660 kann jede Größe und Form aufweisen und entlang eines beliebigen Abschnitts der inneren Oberfläche des akustischen Abstimmelements positioniert sein, die ausreichen, um das Volumen der Hintervolumenkammer zu ändern, die durch das akustische Abstimmelement 510 definiert ist. Zum Beispiel kann der Volumenanpassungsabschnitt 660 entlang eines Zentrumbereichs des akustischen Abstimmelements 510 positioniert sein, so dass das innere Profil des akustischen Abstimmelements 510 eine im Wesentlichen geschwungene Form aufweist. Der Volumenanpassungsabschnitt 660 kann durch verdickende Abschnitte der Wand des akustischen Abstimmelements 510 ausgebildet sein oder durch Anbringen eines separaten Steckelements innerhalb des akustischen Abstimmelements 510. Zusätzlich können die Größe und Form des Volumenanpassungsabschnitts 660 verändert werden, ohne einen generellen Formfaktor des akustischen Abstimmelements 510 zu modifizieren. Somit kann während der Fertigung ein akustisches Abstimmelement 510 hergestellt werden, das ein großes Luftvolumen definiert, während ein anderes ein kleineres Luftvolumen definiert, und dennoch können beide in den selben Typ des Ohrhörergehäuses 102 passen, da sie den selben generellen Formfaktor aufweisen. Das Kabel 120 kann innerhalb des Volumenanpassungsabschnitts 660 des akustischen Abstimmelements 510 überspritzt werden, wie in 6C veranschaulicht. In anderen Ausführungsformen kann das Kabel 120 in einem beliebigen Abschnitt des akustischen Abstimmelements 510 überspritzt werden.
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7 zeigt eine Querschnittsseitenansicht einer Ausführungsform eines Ohrhörers. Das akustische Abstimmelement 510, zusammen mit einem Teil des Gehäuses 102, sind gezeigt, wie sie die Hintervolumenkammer 706 um Treiber 302 ausbilden. Wie aus dieser Ansicht ersichtlich ist, besetzt der Volumenanpassungsabschnitt 660 des akustischen Abstimmelements 510 eine wesentliche Fläche innerhalb der Hinterkammer 422, die durch das Ohrhörergehäuse 102 definiert ist, daher ist eine Größe der Hintervolumenkammer 706 kleiner als die Gehäusehinterkammer 422. Wie bereits erwähnt, können eine Größe und Form des Volumenanpassungsabschnitts 660 geändert werden, um eine Hintervolumenkammer 706 mit einer gewünschten Größe zu erreichen.
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Schallwellen, die von der Rückseite des Treibers 302 erzeugt werden, können durch den akustischen Kanal 650 zu dem akustischen Gang 704 übertragen werden, der im Rohrabschnitt 114 des Ohrhörers 100 ausgebildet ist. Der akustische Kanal 650 stellt einen definierten akustischen Pfad zur Schallübertragung von dem Treiber 302 zu dem akustischen Gang 704 bereit. Wie zuvor erörtert, kann der akustische Kanal 650 ein geschlossener Kanal sein, der durch Ausrichten oder Zusammenfügen der akustischen Nut 646 entlang einer äußeren Oberfläche des akustischen Abstimmelements 510 und der Gehäusenut 648 entlang einer inneren Oberfläche des Ohrhörergehäuses 102 ausgebildet ist. Alternativ kann der akustische Kanal 650 durch eine akustische Nut 646 oder die Gehäusenut 648 oder eine in dem Gehäuse 102 montierte separate Struktur ausgebildet werden.
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Der akustische Gang 704 kann eine Leitung im Rohrabschnitt 114 sein, der es Luft oder Schall erlaubt, von einem Ende des Rohrabschnitts 114 zu einem anderen Ende zu passieren. Luft oder Schall, der bzw. die den akustischen Gang 704 passiert, kann den akustischen Gang 704 durch die Bass-Öffnung 518 verlassen, so dass Schall in dem akustischen Gang 704 an die Umgebung außerhalb des Gehäuses 102 ausgegeben werden kann.
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Neben der Bereitstellung eines Schallpfades kann der akustische Gang 704 das Kabel 120 aufnehmen sowie die verschiedenen Drähte, die durch das Kabel 120 zu dem Treiber 302 verlaufen. Insbesondere kann das Kabel 120 durch den akustischen Gang 702 und die Rückseite des akustischen Abstimmelements 510 verlaufen. Wie zuvor erörtert, können die Drähte innerhalb des Kabels 120 sich aus dem Ende des Kabels 120 erstrecken und durch den Abstimmausgang 514, so dass sie an den Treiber 302 angeschlossen werden können.
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8 zeigt eine Querschnittsseitenansicht einer Ausführungsform eines Ohrhörers. Die Übertragung von Schallwellen 802, die von der Rückseite des Treibers 302 erzeugt werden, über den Ohrhörer 100 ist in 8 gezeigt. Insbesondere ist aus dieser Ansicht zu erkennen, dass das akustische Abstimmelement 510 und das Gehäuse 102 die Hintervolumenkammer 706 um die Rückseite des Treibers 302 ausbilden. Die durch den Treiber 302 erzeugten Schallwellen 802 wandern in die Hintervolumenkammer 706. Die Schallwellen 802 können die Hintervolumenkammer 706 durch den akustischen Ausgabeausgang 512 verlassen. Von dem akustischen Ausgabeausgang 512 wandern die Schallwellen 802 durch den akustischen Kanal 650 zu dem akustischen Gang 704. Die Schallwellen 802, die entlang des akustischen Gang 704 wandern, können den akustischen Gang 704 durch die Bass-Öffnung 518 in die umgebende Umgebung verlassen. Es wird ferner darauf hingewiesen, dass die Schallwellen 802 die Hintervolumenkammer 706 auch durch den Abstimmausgang des akustischen Abstimmelements 510 in die umgebende Umgebung verlassen können, der mit dem Abstimm-Ausgabe-Ausgang 532, ausgebildet im Gehäuse 102, ausgerichtet ist.
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Jeder von dem akustischen Ausgabeausgang 512, dem akustischen Kanal 650, dem akustischen Gang 704 und der Bass-Öffnung 518 ist kalibriert, um eine gewünschte akustische Reaktion zu erzielen. Insbesondere wenn die Querschnittsfläche jeder dieser Strukturen sich verringert, nimmt der akustische Widerstand in der Hintervolumenkammer 706 zu. Die Erhöhung des akustischen Widerstands verringert den Bassgang. Um daher den Bassgang des Ohrhörers 100 zu erhöhen, kann eine Querschnittsfläche von einem oder mehreren des akustischen Ausgabe-Ausgangs 512, des akustischen Kanals 650, des akustischen Gangs 704 und der Bass-Öffnung 518 erhöht werden. Um den Bassgang zu verringern, wird die Querschnittsfläche von einem oder mehreren des akustischen Ausgabe-Ausgangs 512, des akustischen Kanals 650, des akustischen Gangs 704 und der Bass-Öffnung 518 verringert. In einer Ausführungsform liegt die Querschnittsfläche des akustischen Ausgabe-Ausgangs 512, des akustischen Kanals 650, des akustischen Gangs 704 und/oder der Bass-Öffnung 518 in einem Bereich von etwa 1 mm2 bis etwa 8 mm2, beispielsweise 3 mm2 bis etwa 5 mm2, repräsentativ etwa 4 mm2.
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Zusätzlich oder alternativ kann, wo eine kleinere Querschnittsfläche von einem oder mehreren des akustischen Ausgabe-Ausgangs 512, des akustischen Kanals 650, des akustischen Gangs 704 und der Bass-Öffnung 518 erwünscht ist, eine Größe und Form des Volumenanpassungsabschnitts 660 innerhalb des akustischen Abstimmelements 510 verringert werden, um jegliche Erhöhungen des Widerstands auszugleichen, die durch kleinere Pfade verursacht werden. Insbesondere wird das Verringern der Größe und/oder Form des Volumenanpassungsabschnitts 660 die Hintervolumenkammer 706 vergrößern, die durch das akustische Abstimmelement 510 gebildet wird. Dieses größere Luftvolumen wird dazu beitragen, den akustischen Widerstand zu reduzieren und im Gegenzug den Bassgang verbessern.
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Obwohl bestimmte Ausführungsformen beschrieben und gezeigt worden sind in den beigefügten Zeichnungen, ist zu verstehen, dass solche Ausführungsformen lediglich veranschaulichend und nicht einschränkend für die breite Erfindung sind, und dass die Erfindung nicht auf die spezifischen Konstruktionen und Anordnungen beschränkt ist, die gezeigt und beschrieben wurden, da verschiedene andere Modifikationen für den Fachmann ersichtlich sind. Zum Beispiel kann die zweite Ausgabeöffnung, bezeichnet auch als Auslass-Öffnung („leak port“), jegliche Größe und Form aufweisen und in einem beliebigen Teil des Ohrhörergehäuses ausgebildet werden, der bzw. die geeignet sind zum Verbessern der akustischen Reaktion des Ohrhörers. Beispielsweise kann die zweite Ausgabeöffnung in einem Seitenabschnitt des Gehäuses ausgebildet sein, der nicht dem Pinna-Abschnitt des Ohres zugewandt ist, wenn der Ohrhörer im Ohr angeordnet ist, wie einer Oberseite oder einer Unterseite des Ohrhörergehäuses, oder einer Seite des Gehäuses gegenüber des Pinna-Abschnitts des Ohres. Noch weiter kann das akustische Abstimmelement verwendet werden, um eine akustische Antwort von jeder Art von Ohrhörer mit Akustikfunktionen zu verbessern, beispielsweise ohrumschließende Kopfhörer, ohraufliegende Kopfhörer oder ein Headset für ein Mobiltelefon. Die Beschreibung ist somit als veranschaulichend statt einschränkend zu betrachten.