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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Alarmanalysesystem, das Statistiken über Alarme
bereitstellt, die von einem Prozesskontrollsystem gesammelt werden,
und umfasst einen Alarmserver, der Alarme von einer oder mehreren
Prozesssektionen empfängt
und speichert und von dem Kontrollsystem überwacht wird. Die Erfindung
betrifft auch ein Verfahren zur Analyse von Alarmen, die von einem
solchen Prozesskontrollsystem gesammelt werden.
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Die
vorliegende Erfindung ist in Verbindung mit Kontrollsystemen für jegliche
Arten von industriellen Prozessen nützlich, sowie etwa in der Pulp-
und Papierindustrie, der Öl-
und Gasindustrie, der Metallindustrie und der Nuklearindustrie.
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STAND DER TECHNIK
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Ein
herkömmliches
Prozesskontrollsystem empfängt
Alarme von externen Vorrichtungen, etwa von Sensoren, PLCs und Steuergeräten, die
den Prozess überwachen
und steuern. Das Prozesskontrollsystem umfasst ein Alarmsystem,
das einen Alarmserver enthält,
der die Alarme zusammenstellt und Alarmlisten für einzelne oder mehrere Bedienpersonen
bereitstellt. Eine Alarmliste enthält aktive Alarme und nicht
aktive Alarme, die nicht von einer Bedienperson bestätigt wurden.
Ein Alarm ist zum Beispiel aktiv, wenn ein oberes Limit überschritten
wird, und wird inaktiv, wenn es unter dem oberen Limit liegt. Die Alarmlisten
werden auf einer Mensch-Maschine-Schnittstelle des Prozesskontrollsystems
in Echtzeit dargestellt, so dass die Bedienperson sofort über einen
neuen Alarm informiert wird. In einem großen Kontrollsystem können verschiedene
Bedienper sonen für
verschiedene Teile des Prozesses verantwortlich sein, zum Beispiel
kann eine Bedienperson für
verschiedene Prozessabschnitte einer Fabrik verantwortlich sein
und nur an Statistiken für
seine eigenen Abschnitte interessiert sein. Deswegen ist es üblich, dass
die empfangenen Alarme in unterschiedliche Alarmlisten sortiert
werden, und dass jede Bedienperson ihre eigene Alarmliste sehen
kann, die Alarme von Teilen des Prozesses enthält, für die die Bedienperson verantwortlich
ist.
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Durch
die Sortierung der Alarme in verschiedene Alarmlisten wird die Anzahl
der Alarme reduziert, die einer bestimmten Bedienperson angezeigt werden.
Trotz dieser Maßnahme
kann die Anzahl der Alarme, die einer Bedienperson angezeigt werden, extrem
groß werden.
Dementsprechend kann es schwierig für die Bedienperson sein, alle
Alarme zu bewerten und zu handeln, um diese zu lösen. Die Anzahl der Alarme
kann unverhältnismäßig hoch
sein, wenn die Projektentwickler Alarmgrenzen nicht sorgfältig ausgewählt haben,
sondern stattdessen Standardgrenzen für die meisten Glieder gewählt haben. Eine
bekannte Lösung
für dieses
Problem ist, ein externes Alarmmanagementsystem zu verwenden, das die
Alarme analysiert, Statistiken über
die Alarme bereitstellt und Berichte und Trends auf Basis der empfangenen
Alarme generiert. Das Alarmmanagementsystem berechnet eine Vielzahl
von Kennzahlen (Key Performace Indicators, KPI) auf Basis der von
dem Kontrollsystem empfangenen Alarme. Ein Beispiel für eine von
dem Alarmmanagementsystem bereitgestellte Statistik ist die Ausgabe
der zehn häufigsten Alarme,
der zehn am längsten
andauernden Alarme, der Anzahl der Alarme pro Zeit, und der Verteilung der
Alarmprioritäten.
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Das
Alarmmanagementsystem umfasst eine Datenbank zur Speicherung der
empfangenen Alarme, und Software zur Analyse und der Erhebung von Statistiken über die
in der Datenbank gespeicherten Alarme. Die Software und die Datenbank
sind auf einem externen Computer gehostet. Alle von dem Prozess kontrollsystem
empfangenen Alarme werden zu der externen Datenbank geleitet, die
sich außerhalb des
Prozesskontrollsystems befindet. Abfragen werden dann an die Datenbank
gerichtet, was in Berichten in der Form von Text und Diagrammen
resultiert. Die Analyse der Alarme und die Berechnung der Statistik
werden typischerweise manuell von einem Systemingenieur initiiert,
der die Bereitstellung einer bestimmten Art von Statistik anfordert.
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Der
Zweck des Alarmmanagementsystems ist die Reduzierung der Anzahl
unwichtiger Alarme, und es zu ermöglichen, die wichtigsten Alarme
aus der großen
Anzahl generierter Alarme auszuwählen. Ein
Problem heutiger Alarmmanagementsysteme ist, dass sie zusätzliche
Komplexität
und Kosten im Prozesskontrollsystem erzeugen. Die externe Datenbank
muss gemeinsam mit dem Kontrollsystem installiert werden, was zeitaufwendig
ist und die Komplexität
steigert. Die Datenbank wird häufig
von einem Drittanbieter zur Verfügung
gestellt, was zusätzliche
Lizenzgebühren
verursacht. Von der Datenbank generierte Berichte betreffen keine
Echtzeit-Daten, da die Datenbankberichte einen Schnappschuss der Daten
bereitstellen. Ferner ist es nicht möglich, einen Trend mit Echtzeit-Aktualisierungen
anzuzeigen. Es ist ebenfalls schwierig festzustellen, welche an
die Datenbank übermittelten
Alarme tatsächlich
einer speziellen Bedienperson angezeigt wurden.
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AUFGABEN UND ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes Alarmmanagementsystem
zur Verfügung
zu stellen, das die oben erwähnten
Probleme vermindert.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird diese Aufgabe mit einem Alarmanalysesystem
gemäß Anspruch
1 gelöst.
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Solch
ein Alarmanalysesystem ist dadurch gekennzeichnet, dass das Alarmanalysesystem
auf dem Alarmserver läuft,
und es dazu ausgelegt ist, automatisch in Echtzeit Statistiken zu
den auf dem Alarmserver gespeicherten Alarmen zu erstellen.
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Folglich
werden die Alarme direkt im Prozesskontrollsystem analysiert, anstatt
zu einer externen Datenbank übertragen
zu werden, wie es im Stand der Technik üblich ist. Die Statistiken
werden in Echtzeit im Kontrollsystem berechnet und basieren direkt
auf den im Alarmserver gespeicherten Alarmen. Dadurch kann eine
Bedienperson die resultierenden Statistiken direkt im Prozesskontrollsystem mit
Echtzeit-Aktualisierungen sehen. Die Konsistenz der Daten ist garantiert,
weil die Daten ohne eine zusätzliche
Speicherung direkt aus den Daten auf dem Alarmserver des Prozesskontrollsystems
generiert werden. Ferner wird die Statistik automatisch erzeugt,
und das Update muss nicht von einer Bedienperson initiiert werden,
wie es in Alarmanalysesystemen nach dem Stand der Technik üblich ist.
Die vorliegende Erfindung stellt ein kontinuierliches Update der
Statistik der Alarme bereit, die von dem Kontrollsystem empfangen
werden. Weitere Vorteile der Erfindung sind, dass keine externe
Datenbank oder externer Computer benötigt werden. Die Software des Alarmanalysesystems
wird auf der Hardware des Prozesskontrollsystems gespeichert und
ausgeführt, zum
Beispiel auf dem Alarmserver.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist das Alarmanalysesystem dazu angepasst, eine oder
mehrere Kennzahlen auf der Basis von im Alarmserver gespeicherten
Alarmen zu berechnen und die Kennzahlen bei Empfang eines neuen Alarms
auf dem Alarmserver neu zu berechnen. Bei Empfang eines Alarms werden
die Kennzahlen automatisch neu berechnet und der Bedienperson angezeigt.
Daher ist die Bedienperson jederzeit mit aktuellen Statistiken versorgt,
die in Echtzeit aktualisiert werden.
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Die
Kennzahlen werden direkt in dem Prozesskontrollsystem erzeugt. Die
Kennzahlen werden in Echtzeit berechnet und in dem Prozesskontrollsystem
gespeichert. Die Kennzahlen erleichtern es einer Bedienperson oder
einem Prozessingenieur, Entscheidungen zur Verbesserung des Alarmsystems
zu fällen.
Eine Kennzahl liefert auf leicht und einfach verständliche
Weise wichtige Informationen für
die Bedienperson oder den Prozessingenieur.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist der Alarmserver dazu angepasst, die Alarme in eine
Mehrzahl von Alarmlisten einzusortieren, die für verschiedene Bedienpersonen
gedacht sind, und für
mindestens einige der Alarmlisten ist das Alarmanalysesystem angepasst,
um eine oder mehrere Kennzahlen basierend auf den Alarmen in der
Alarmliste zu berechnen. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel
werden für
jede aus einer Mehrzahl von Alarmlisten Kennzahlen berechnet und
angezeigt. Dieses Ausführungsbeispiel
erleichtert es, jede Bedienperson mit für ihren Teil des überwachten Prozesses
relevanten Statistiken zu versorgen. Da die Kennzahlen auf der Basis
der in der Alarmliste gespeicherten Alarme berechnet werden, ist
es nicht notwendig, die Alarme erneut zu sortieren. Weiterhin ist
sichergestellt, dass die angezeigte Statistik auf den Alarmen basiert,
die tatsächlich
der betreffenden Bedienperson angezeigt wurden. Es versteht sich, dass
die Alarme in andere Alarmlisten einsortiert werden können, für die keine
Kennzahlen berechnet werden.
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Gemäß einem
anderen Ausführungsbeispiel der
Erfindung umfasst das Prozesskontrollsystem mindestens eine Mensch-Maschine-Schnittstelle,
um die Alarmlisten anzuzeigen, und das Alarmanalysesystem ist dazu
angepasst, die Statistiken auf der Mensch-Maschine-Schnittstelle
in Echtzeit anzuzeigen. Gemäß diesem
Ausführungsbeispiel
ist es einer Bedienperson möglich,
die Alarmliste und die Statistik auf derselben Mensch-Maschine-Schnittstelle zu betrachten.
Daher ist es möglich,
die Statistiken auf dem gleichen Monitor zu betrachten wie die übrigen Prozessinformationen.
Dies erleichtert es der Bedienperson, das Alarmsystem zu analysieren
und mögliche
Verbesserungen anzustoßen.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist die Mensch-Maschine-Schnittstelle dazu ausgelegt,
eine Prozessdarstellung anzuzeigen, die gemäß dem Zustand des Kontrollprozesses illustriert
ist, und das Alarmanalysesystem ist dazu ausgelegt, Kennzahlen in
der Prozessdarstellung anzuzeigen. Dieses Ausführungsbeispiel macht es einer
Bedienperson noch einfacher, das Alarmsystem zu analysieren.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Verfahren
nach Anspruch 6 gelöst.
Solch ein Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass es die automatische
Erzeugung und Anzeige von Echtzeit-Statistiken umfasst, die auf dem
Alarmserver gespeicherten Alarmen basieren.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Computerprogrammprodukt
gelöst,
das direkt in den internen Speicher eines Computers oder Prozessors
geladen werden kann, und dass Software-Code-Teile für die Ausführung der
Schritte des Verfahrens gemäß der angehängten Verfahrensansprüche umfasst,
wenn das Programm auf einem Computer ausgeführt wird. Das Computerprogramm
kann auf einem computerlesbaren Medium oder über ein Netzwerk zur Verfügung gestellt
werden.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein computerlesbares
Medium mit einem darauf gespeicherten Programm gelöst, wobei
das Programm den Computer dazu veranlasst, die Schritte eines Verfahrens
gemäß dem angehängten Anspruchssatz
auszuführen,
wenn das Programm auf dem Computer ausgeführt wird.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Die
Erfindung wird nun genauer durch die Beschreibung der unterschiedlichen
Ausführungsbeispiele
der Erfindung und unter Bezug auf die beigefügten Figuren beschrieben.
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1 zeigt
ein Prozesskontrollsystem und ein Alarmanalysesystem gemäß dem Stand
der Technik.
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2 zeigt
ein Prozesskontrollsystem und ein Alarmanalysesystem gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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3a zeigt
ein Flussdiagramm eines Beispiels eines Alarmbehandlungsdienstes.
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3b zeigt
ein Flussdiagramm eines Beispiels eines Alarmanalysedienstes.
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4 zeigt
ein Beispiel einer Prozessabbildung, die auf einer Mensch-Maschine-Schnittstelle des
Kontrollsystems angezeigte Kennzahlen umfasst.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
DER ERFINDUNG
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1 zeigt
ein Beispiel eines Alarmanalysesystems zur Bereitstellung von Statistiken
und ein Prozesskontrollsystem gemäß dem Stand der Technik. Das
Prozesskontrollsystem 1 umfasst eine Mehrzahl von Alarm-Sammeleinheiten 2,
die zum Empfang von Alarmen und Ereignissen von externen Geräten 3 angepasst
sind, so wie etwa Sensoren, PLCs und Steuereinheiten. Das Kontrollsystem
umfasst weiterhin einen Alarmserver 4, umfassend Hardware zur
Verarbeitung der Alarme und Ereignisse, wie etwa einen Mikroprozessor,
Speichermittel und Eingabe-/Ausgabeeinheiten.
Das Kontrollsystem umfasst eine oder mehrere, in diesem Fall zwei, Mensch-Maschine-Schnittstellen 5a–b mit Anzeigebildschirmen
zur Anzeige von Informationen für
eine Bedienperson oder Bedienpersonen des Kontrollsystems. Der Alarmserver 4 umfasst
Speichermittel 7 zur Speicherung von Alarmlisten und einen
Alarmbehandlungsdienst 8 mit Software zur Behandlung der empfangenen
Alarme und Ereignisse, zum Beispiel um die Alarme in verschiedene
Alarmlisten einzusortieren, um die Alarmlisten zu speichern und
um graphische Darstellungen der Alarmlisten bereitzustellen.
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In
einigen Kontrollsystemen genügt
es, eine einzelne Alarmliste für
die Prozesskontrolle bereitzustellen. Dagegen ist es für Kontrollsysteme,
die zum Beispiel eine ganze Fabrik mit verschiedenen Prozessabschnitten überwachen,
die wiederum jeweils durch eine individuelle Bedienperson überwacht
werden, zweckmäßig, eine
oder mehrere Alarmlisten für jeden
Prozessabschnitt der Fabrik bereitzustellen. Die Alarmliste eines
Prozessabschnitts umfasst Alarme, die aus diesem Prozessabschnitt
stammen. Dann muss die Bedienperson nur die Alarmliste für ihren
Prozessabschnitt sehen. Graphische Darstellungen der Alarmlisten
werden an die Mensch-Maschine-Schnittstelle übertragen
und auf den Anzeigebildschirmen 5a–5b dargestellt. In
dem in 1 gezeigten Beispiel sind graphische Darstellungen
von zwei Alarmlisten 10a–b zur Verfügung gestellt; eine Alarmliste 10a wird
auf der Mensch-Maschine-Schnittstelle 5a angezeigt,
und die andere Alarmliste 10b wird auf der Mensch-Maschine-Schnittstelle 5b angezeigt.
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1 zeigt
weiterhin ein Alarmanalysesystem gemäß dem Stand der Technik. Das
Alarmanalysesystem ist auf einem externen Computer 12 gehostet,
der beabstandet von dem Kontrollsystem bereitgestellt ist, und der
eine Datenbank 13 zur Speicherung von Alarmen umfasst,
und einen Alarmanalysedienst 14, der zur Analyse der Alarme
angepasst ist, um Statistiken zur Verfügung zu stellen, die auf in
der Datenbank gespeicherten Alarmen basieren, und um graphische
Darstellungen der Alarmlisten zur Verfügung zu stellen. Das Alarmmanagement system
umfasst weiterhin eine Mensch-Maschine-Schnittstelle mit einem Anzeigebildschirm 16,
auf dem die graphische Darstellung der Statistik 17 angezeigt
wird. Von dem Kontrollsystem empfangene Alarme werden zu der externen
Datenbank 13 übermittelt.
Die Analyse der Alarme und die Berechnung der Statistik wird manuell
von einem Systemingenieur initiiert. Der Systemingenieur wählt aus,
welche Art von Statistik nach Initiierung der Berechnungen berechnet
und angezeigt werden soll.
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2 zeigt
ein Alarmanalysesystem gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Zu den in 1 dargestellten
Elementen korrespondierende Elemente sind mit denselben Bezugszeichen
auch in 2 versehen. Der Alarmserver 4 umfasst
ein Alarmanalysesystem 18, das zur Berechnung von Statistiken
wie etwa Kennzahlen angepasst ist, die auf den Alarmen in der Alarmliste
basieren, um eine graphische Darstellung 20a–b der Statistiken
zur Verfügung
zu stellen und diese auf der Mensch-Maschine-Schnittstelle 5a–b des Kontrollsystems,
zum Beispiel auf dem selben Anzeigebildschirm wie die graphische
Darstellung 10a–b
der Alarmlisten darzustellen. Gemäß der Erfindung ist der Alarmanalysedienst 18 ein
Teil des Alarmservers 4 des Prozesskontrollsystems 1.
Eine in dem Speichermittel 7 gespeicherte Alarmliste oder
Alarmlisten werden in Speichermittel 19 gespeichert, das
zum Alarmanalysedienst 18 gehört. Der Alarmanalysedienst 18 ist
dazu ausgelegt, Statistiken basierend auf den Alarmen in den Alarmlisten
zu berechnen, die im Speichermittel 19 gespeichert sind.
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Jede
Alarmliste hat einen Klienten, der bestimmten Alarmtypen zugeschrieben
ist. Unterschiedliche Alarmlisten können dem gleichen Alarmtyp
zugeordnet sein, das heißt
derselbe Alarm kann in mehr als einer Alarmliste enthalten sein.
Wenn ein Alarm von dem Alarmbearbeitungsdienst 8 empfangen
wird, schickt ein Zuordnungsbehandler den Alarm zu dem Klienten
oder den Klienten, denen der Alarm zugeschrieben ist. Dem Alarmanalysedienst 18 sind
Alarme von dem Alarmbearbei tungsdienst 8 zugeschrieben.
Der Alarmanalysedienst 18 ist mit genau demselben Klienten
ausgestattet wie der Alarmbehandlungsdienst, das heißt ihm sind
dieselben Alarme zugeschrieben und er wird daher dieselben Alarmlisten
wie der Alarmbehandlungsdienst 8 erzeugen. Der Alarmbehandlungsdienst 8 speichert die
Alarmlisten im Speichermittel 7 und der Alarmanalysedienst 18 speichert
die Alarmlisten in Speichermittel 19. Der Alarmanalysedienst 18 speichert die
Alarme entsprechend seiner Zuordnung in der Alarmliste in das Speichermittel 19.
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Bei
Empfang eines neuen Alarms von dem Alarmbehandlungsdienst 8 berechnet
der Alarmanalysedienst 18 automatisch Statistiken in der
Form von Kennzahlen auf der Basis von Alarmen in der in Speichermittel 19 gespeicherten
Alarmliste, und erzeugt automatisch eine graphische Darstellung 20a–b der Kennzahlen.
Die graphische Darstellung 20a–b der Kennzahlen wird auf
dem Bildschirm oder den Bildschirmen der Mensch-Maschine-Schnittstelle(n) 5a–b dargestellt.
Der Alarmbehandlungsdienst 8 erzeugt eine graphische Darstellung 10a–b der Alarmlisten
und stellt sie der Mensch-Maschine-Schnittstelle 5a–b zur Verfügung.
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Wie
in 2 gezeigt, sieht die Mensch-Maschine-Schnittstelle 5a eine
graphische Darstellung 10a einer Alarmliste, und eine graphische
Darstellung 20a von auf den in der Alarmliste 10a enthaltenen
Alarmen basierenden Statistiken. Die Mensch-Maschine-Schnittstelle 5b zeigt
eine andere Alarmliste 10b und eine graphische Wiedergabe 20b von
Statistiken, die auf der Basis von Alarmen in der Alarmliste 10b bereitgestellt
werden. Dadurch ist es möglich,
unterschiedliche Alarminformationen für unterschiedliche Bedienpersonen
anzuzeigen, die für verschiedene
Abschnitte des zu kontrollierenden Prozesses verantwortlich sind.
Der Alarmanalysedienst 18 wird in Software bereitgestellt,
die auf der Hardware des Alarmservers läuft, zum Beispiel auf derselben
Hardware, die den Alarmbehandlungsdienst 8 ausführt.
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3a zeigt
ein Flussdiagramm, das die Hauptschritte des Alarmbehandlungsdienstes
illustriert. 3b zeigt ein Flussdiagramm,
das die Hauptschritte des Alarmanalysedienstes illustriert. Es versteht
sich, dass jeder Block des Flussdiagramms durch Computerprogramminstruktionen
implementiert werden kann.
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Wie
in 3a gezeigt, wartet der Alarmbehandler auf den
Empfang eines Alarms von einer der Alarmsammeleinheiten 2,
Block 22. Wenn ein Alarm von einer der Alarmsammeleinheiten
empfangen wird, wird der Alarm in eine oder mehrere Alarmlisten sortiert,
Block 24. In diesem Ausführungsbeispiel basiert die
Sortierung auf Abonnements, die von Klienten für die Alarmlisten durchgeführt werden.
Der Alarm wird zu jedem Klienten gesendet, von dem dieser Alarm
abonniert ist. Der Alarm wird in der Alarmliste in dem Speichermittel 7 gespeichert.
Gleichzeitig wird der Alarm zu dem Alarmanalysedienst 18 übermittelt,
zusammen mit Informationen darüber,
zu welcher Alarmliste oder welchen Alarmlisten der Alarm gehört, Block 26.
Zum Beispiel beinhaltet diese Information Informationen darüber, von
welchem Klient oder welchen Klienten der Alarm abonniert ist. Danach
kann eine graphische Darstellung der aktualisierten Alarmliste an
die Mensch-Maschine-Schnittstelle 5a–b übertragen werden, Block 28.
Welche Liste auf der Mensch-Maschine-Schnittstelle dargestellt wird, kann
davon abhängen,
welche Alarmliste der Benutzer zur Ansicht gewählt hat. Danach wartet der Alarmbehandlungsdienst
auf den Empfang des nächsten
Alarms.
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Wie
in 3b gezeigt, wartet der Alarmanalysedienst auf
den Empfang eines Alarms von dem Alarmbehandlungsdienst, Block 30.
Der neue Alarm wird in der Alarmliste oder den Alarmlisten im Speichermittel 19 gespeichert,
welches den Alarm abonniert, Block 32. Sobald ein neuer
Alarm empfangen wurde, berechnet der Alarmanalysedienst Statistiken,
so wie etwa Kennzahlen, basierend auf den Alarmen in der Alarmliste,
die zu dem neu empfangenen Alarm gehören, Block 34. Sobald
die Statistiken berechnet sind, wird eine graphische Darstellung
der aktualisierten Statistiken, etwa die aktualisierten Kennzahlen,
an die Mensch-Maschine-Schnittstelle 5a–b übertragen und auf dem Anzeigebildschirm
angezeigt, Block 36. Dabei ist es der Bedienperson möglich, die
Alarmliste und die Statistik in derselben Ansicht auf der Mensch-Maschine-Schnittstelle
zu betrachten. Der Anzeigebildschirm wird automatisch aktualisiert,
wenn ein neuer Alarm empfangen wird. Dabei ist es möglich, die
Statistiken in Echtzeit anzuzeigen.
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Bevorzugt
werden eine Mehrzahl von Kennzahlen berechnet und angezeigt. Beispiele
von Kennzahlen sind:
- – die zehn häufigsten
Alarme in einer bestimmten Zeitperiode,
- – die
Prioritätsverteilung
für Alarme
in einer bestimmten Zeitperiode,
- – Identifikation
der Alarme, die für
die längsten Zeiten
in einem Alarmstatus waren,
- – wie
lang der Alarm aktiv war.
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4 zeigt
eine Ansicht eines Anzeigebildschirms des Kontrollsystems mit einer
Prozessdarstellung 41 eines vom Kontrollsystem kontrollierten Prozesses,
und eine graphische Darstellung 42 von Statistiken der
Alarme, die über
der Prozessdarstellung liegt. Die Prozessdarstellung beinhaltet
auch Informationen über
den Status des kontrollierten Prozesses. Die Statistiken zeigen
die zwanzig häufigsten
Alarme. Bevorzugt wird die Statistik in Echtzeit aktualisiert.
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Die
Statistiken können
automatisch angezeigt werden, oder die Bedienperson/der Prozessingenieur
kann die Statistiken manuell öffnen,
zum Beispiel durch Anklicken eines Icons.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf die enthaltenen Ausführungsbeispiele
begrenzt, sondern kann innerhalb des Bereichs der folgenden Ansprüche variiert
und modifiziert werden. Zum Beispiel kann in dem oben beschriebenen
Ausführungsbeispiel
die Statistik auf der Basis von Alarmen berechnet werden, jedoch
ist es auch möglich,
dass die Statistik auf der Basis von Ereignissen und Ereignislisten berechnet
wird.
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ZUSAMMENFASUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Alarmanalysesystem zur
Breitstellung von Statistiken über
durch ein Prozesskontrollsystem (1) gesammelte Alarme,
umfassend einen Alarmserver (4), der Alarme von einem oder
mehreren durch das Kontrollsystem überwachten Prozessen empfängt und speichert.
Das Alarmanalysesystem läuft
auf dem Alarmserver und ist dazu angepasst, automatisch Statistiken
in Echtzeit zu erzeugen und darzustellen, die auf in dem Alarmserver
gespeicherten Alarmen basieren.