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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Synchronisation von Takteinrichtungen, insbesondere zum Zwecke einer genauen Positionsbestimmung eines Objekts in einem funkbasierten Ortungssystem.
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Messverfahren, welche auf dem TDOA „Time Difference of Arrival“ Prinzip beruhen, sind gemäß 1 bekannt. Dabei sendet ein zu lokalisierender Transponder T wiederholend zu gewissen Zeitpunkten ein Transpondersignal Ts aus. Dieses Transpondersignal wird dann an mehreren M Basisstationen, deren Positionen fest und bekannt sind, empfangen. Die M Basisstationen, BS1 , BS2 , ...., BSM , verfügen über Mittel den Eintreffzeitpunkt des Transpondersignals genau zu bestimmen. Zur Berechnung der Position des Transponders wird der Laufzeitunterschied t1 - t2, t1 - t3 oder t2 - t3 des Transpondersignals zwischen dem Transponder T und mindestens zwei Basisstationen BS1 und BSM ausgewertet. Um die Laufzeitunterschiede genau messen zu können ist es notwendig, die Taktquellen der Basisstationen untereinander synchron laufen zu lassen. Hierzu ist entweder ein sehr aufwendiges echtzeitfähiges Hintergrundnetzwerk oder hochgenaue, langzeitstabile Uhren erforderlich.
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Üblicherweise werden als Transpondersignal kodierte Signale verwendet und die Bestimmung des Eintreffzeitpunktes des Signals bei den Basisstationen erfolgt über eine Korrelation mit einem der Basisstation bekannten Signal. Eine derartige Korrelation ist aber bei breitbandigen und hochfrequenten Signalen sehr rechenaufwendig. Sind die an einer Messung beteiligten Transponder und Basisstation nicht synchronisiert, so muss diese Korrelation kontinuierlich und echtzeitfähig in jeder Basisstation erfolgen. Dies ist z.Z. mit digitalen Schaltungen nur für eine begrenzte Bandbreite wirtschaftlich umsetzbar.
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Aus [2] ist ein Verfahren zum Synchronisieren einer Senderstation und einer Empfängerstation bekannt, die über eine Funkschnittstelle miteinander kommunizieren, wobei in der Senderstation ein Sendesignal mit einer Signalquelle erzeugt und über die Funkschnittstelle ausgesendet wird und in der Empfängerstation ein entsprechendes Empfangssignal von der Funkschnittstelle empfangen und unter Verwendung eines Empfänger-Signalquellensignals von einer an die senderseitige Signalquelle angepassten empfängerseitigen Signalquelle ausgewertet wird. Zur aktuellen Anpassung der Synchronisation zwischen einem Sende- und einem Empfangssignal werden auf das Sendesignal und das Empfangssignal gleichartige Modulationen angewendet und beide miteinander vermischt werden. Das Mischsignal wird anschließend hinsichtlich einer Frequenzverstimmung analysiert.
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US 5 596 330 A verwendet eine modifizierte Ankunftszeittechnik, um die Position eines Frequenzsprung-Spreizspektrum-Funksignals zu bestimmen. Ein Sender überträgt dazu gleichzeitig zwei Funkfrequenzträger mit unterschiedlichen Frequenzen, so dass eine Phasendifferenz zwischen den beiden Trägern in einem Abstand von dem Sender festgestellt wird. Die Phasendifferenz ist proportional zu der Entfernung von dem Sender. Die beiden Trägersignale werden durch wenigstens drei Basisstationen empfangen, die die Differenz der Ankunftszeit basierend auf den Phasendifferenzen der empfangenen Träger berechnen. Die berechneten Phasendifferenzen werden dann an eine zentrale Stelle gesendet, die die Position des Senders auf der Basis eines ebenen hyperbolischen Ortungsalgorithmus bestimmt. Da eine große Anzahl von schmal-bandigen Frequenzen in einem weiten Spektrum in einem Frequenzsprung-Übertragungsprotokoll verwendet wird, wird die Genauigkeit bei der Bestimmung der Phasendifferenzen zwischen den beiden Trägern erhöht und die Störsicherheit erhöht.
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US 5 499 266 A betrifft ein Bestätigungs-Paging-System (Paging: Funkruf), das innerhalb der bestehenden Infrastruktur eines Paging-Netzes einen Betrieb mit geringer Leistung ermöglicht, wobei Paging über lange Strecken möglich bleibt. Das System hat einen Standard-Paging-Sender und einer Vielzahl von entfernten Paging-Einheiten, die auf eine Seite antworten unter Verwendung von Frequenzsprung-Spreizspektrumdifferential-bi-phasiger shift-keying-Kommunikation. Eine Vielzahl von Pagern wird zu Gruppen gruppiert, wobei jeder Gruppe eine separate Ausgangsposition in einem gemeinsamen, sich wiederholenden Pseudo-Zufallsrauschcode, der die Frequenzsprünge bestimmt, zugeordnet wird. Die Pager sind spezielle Doppel-Loop-PLL-Synthesizer, um eine genaue Schmalband-Frequenz zu erzeugen und zu ändern oder schnell zu Frequenzen zu springen. Die Basis-Empfangseinheit verwendet Datenredundanz, Daten-Interleaving, Soft-Decodierung und Fehlerkorrektur-Codes, um digitale Daten zu übertragen. Eine Historie der Frequenz- und Phasendrift während des Empfangs der Bestätigungsnachrichten wird verwendet, um die Phase und die Frequenzdrift der kodierten digitalen Information vorherzusagen und Decodierungsfehler weiter zu reduzieren.
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EP 1396953 A1 betrifft eine Demodulationszeit-Erzeugungsschaltung zur Zeiterzeugung zum Demodulieren eines Empfangssignals auch unter verschiedenen Arten von Empfangsbedingungen und eine Verwendung einer solchen Schaltung. Dabei werden eine Steuerung einer automatischen Verstärkung und eine Frequenz-Offset-Korrektur durch einen Burstdetektor durchgeführt, wobei eine Steuerung eines Verstärkungsfaktors ein Synchronisationstrainingssignal verwendet, das am Beginn eines Empfangssignalpakets hinzugefügt wird. Ein Detektionszeitfenster dient zur Kreuzkorrelations-Erfassung, um den Spitzenwert der Kreuzkorrelation in dem Detektionsfenster durch die Zeitsteuerung zu detektieren. Am Ende (Hinterkante) des Fensters werden Daten entsprechend der Spitzen-Position zum Zählen eines OFDM-Symbolintervalls in den Zähler geladen.
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Dies ermöglicht eine gute Zeitvorgabe für die FFT unabhängig von den Bedingungen auf dem Übertragungskanal.
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US 6625200 B1 betrifft ferner ein Verfahren und ein System zur Zeitsynchronisation eines Empfängers auf ein Spreizspektrum-Signal. Dort wird ein mindestens zweistufiges Verfahren vorgeschlagen, bei dem in einem ersten Schritt eine Anzahl von Kandidaten für Synchronisationsfrequenzen oder -zeiten identifiziert werden, und ein einem zweiten Schritt einer der Kandidaten als korrekter Synchronisationszustand bestätigt wird.
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Des Weiteren betrifft
US 5519718 A ein Funkrufsystem, das sich in die bestehende Infrastruktur eines Funkrufnetzwerks einfügen und eine kostengünstige Herstellung und einen Betrieb mit geringem Stromverbrauch bietet soll, während gleichzeitig der Funkruf über große Entfernungen ermöglicht werden soll.
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Ferner betrifft
FR 2855881 A1 ein multistatisches Sonarsystem mit einem bestimmten Kommunikationsmodus zwischen der Sendebasis und den Empfangsbasen, die für die Erkennung von Sonarechos zuständig sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und/oder eine Anordnung anzugeben, bei dem/der Signale untereinander derart synchronisiert werden können, dass mittels der Berechnung von Laufzeitunterschieden dieser Signale von einer Funkstation zu mehreren anderen eine genaue Positionsbestimmung einer Funkstation gewährleistet wird.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Als Lösung wird ein Verfahren zur Synchronisation von Takteinrichtungen vorgeschlagen, bei dem
- - eine Sendeeinheit mindestens ein schmalbandiges Vorsignal aussendet,
- - Takteinrichtungen von Empfangseinheiten durch eine Ankopplung auf ein solches Vorsignal auf die Quelle des Vorsignals vorsynchronisiert werden,
- - die Sendeeinheit nach einer bestimmten Wartezeit ein breitbandiges Messsignal aussendet und die Empfangseinheiten dieses Signal empfangen,
- - die Empfangseinheiten das breitbandige Messsignal mit einem gleichartig modulierten Vergleichssignal korrelieren und basierend auf dem Korrelationsergebnis die Abweichung der Synchronisation der Takteinrichtungen bestimmt und kompensiert wird,
- - wobei das Vorsignal Angaben über eine Wartezeit bis zum Aussenden eines weiteren Vorsignals enthält.
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Die Takteinrichtungen können auch als Uhren bezeichnet werden. Ist eine Synchronität der Uhren vorhanden, so kann ein Großteil des Rechenaufwandes zur Bestimmung des Eintreffzeitpunkts eines Signals, dessen Ursprungsposition nicht bekannt ist, von einfachen analogen Schaltungselementen übernommen werden.
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Da die Synchronisierung per Funk erfolgt, ergibt sich der Vorteil, dass keine Netzwerk-Verkabelung unter den Sende- und Empfangseinheiten notwendig ist.
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Als Empfangseinheiten können Basisstationen und als Sendeeinheit Transponder, dessen Position gemessen wird, verwendet werden.
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Der Transponder kann dabei lediglich als Sendeeinheit realisiert sein, welcher selbst kein Signal empfängt.
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Vorzugsweise werden nur die Basisstationen untereinander synchronisiert, da diese in der Regel auch die Möglichkeit haben, getaktete Signale zu empfangen.
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Zur Positionsbestimmung der Sendeeinheit wird ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem
- - ein Verfahren zur Synchronisation von Takteinrichtungen wie oben ausgeführt wird,
- - basierend auf dem Korrelationsergebnis der Eintreffzeitpunkt des breitbandigen Messsignals berechnet wird und die Position der Sendeeinheit durch einen Vergleich der Laufzeiten des von den Empfangseinheiten empfangenen und von der Sendeeinheit gesendeten Messsignals bestimmbar ist.
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Das Verfahren kann dadurch erweitert werden, dass eine mit einer eigenen Taktquelle versehene Referenzstation, deren Position bekannt ist, ein Referenzsignal aussendet, dieses von den Empfangseinheiten empfangen wird und die Takteinrichtungen der Empfangseinheiten sich auf dieses Referenzsignal synchronisieren.
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Die Referenzstation ist vorzugsweise als Sendeeinheit in der Form eines Referenztransponders ausgebildet.
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Es können aber nicht nur die Empfangseinheiten vom Referenztransponder synchronisiert werden, sondern vorzugsweise auch die Sendeeinheit. Hierzu muss die Sendeeinheit auch als Empfangseinheit erweitert werden. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass den Basisstationen aufgrund der Kopplung zwischen dem Referenztransponder und der Sendeeinheit bzw. Transponder bekannt ist, zu welchem-Zeitpunkt jede Sendeeinheit sendet. Damit ist die Eingangsart genannte Korrelation in Echtzeit nicht mehr erforderlich. Ebenfalls können natürlich auch die Basisstationen als Sendeeinheiten dienen, sodass Sie untereinander kommunizieren können und sich ggf. untereinander vorsynchronisieren.
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Den erfindungsgemäßen Verfahren kann eine Funk-Kommunikationsanordnung zugrunde gelegt werden, umfassend:
- - eine Sendeeinheit und mehrere Sende- und Empfangseinheiten welche jeweils eine Takteinrichtung, eine Signalquelle und eine Funkschnittstelle aufweisen,
- - eine Referenzstation, deren Position bekannt ist und welche eine Takteinrichtung und eine Signalquelle aufweist durch die Referenzsignale vorgebbaren Taktes erzeugbar sind, wobei
- - eine Synchronisierung der Takteinrichtungen der Sende- und Empfangseinheiten dadurch erreichbar ist, dass durch die bekannte Position der Referenzstation die zu erwartenden Laufzeitunterschiede der Referenzsignale zu den mehreren Sende- und Empfangseinheiten bekannt sind und somit
- - die Takteinrichtungen der Sende- und Empfangseinheiten untereinander anhand einer Ankopplung an die Takte der Referenzsignale in einen einheitlich getakteten Zustand versetzbar sind.
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Es ist günstig, wenn die Funk-Kommunikationsanordnung als Positionsmesssystem bzw. als funkbasiertes Ortungssystem realisiert ist, indem Entfernungen zwischen den Sende- und Empfangseinheiten gemessen werden. Das Positionsmesssystem ist vorzugsweise für die Messung von großen Entfernungen einzusetzen, wobei in diesem Fall natürlich die Sende- und Empfangseinheiten eine entsprechende Entfernung zueinander aufweisen.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den folgenden Ausführungsbeispielen. Dabei zeigt
- 2 eine Funk-Kommunikationsanordnung mit Basisstationen, einem Transponder und einem Referenztransponder,
- 3 das erfindungsgemäße Verfahren zur Synchronisation von Takteinrichtungen und zur Positionsbestimmung einer Sendeinheit mit Aufeinanderfolgen von Vor- und Messsignalen,
- 4 einen bevorzugten Aufbau von Sende- und Empfangseinheiten.
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2 zeigt wie ein Referenztransponder TRef an einer bekannten Position bereitgestellt ist. Vorzugsweise werden erst die Basisstationen untereinander mit Hilfe der Anordnungen und Verfahren aus [2] synchronisiert. Für die Vorrichtungen, welche in diesem Verfahren aus [2] verwendet werden, wird auf 4 verwiesen. Es wird bei diesem Verfahren von einer Senderstation bzw. Transponder SE und einer Empfängerstation bzw. Basisstation BS ausgegangen, die über eine Schnittstelle miteinander kommunizieren, wobei in der Senderstation ein Sendesignal sigl mit einer Signalquelle SGEN1 erzeugt und über die Schnittstelle ausgesendet wird und in der Empfängerstation BS ein entsprechendes Empfangssignal esig1 von der Schnittstelle empfangen und unter Verwendung eines Empfänger-Signalquellensignals sig2 von einer an die senderseitige Signalquelle SGEN1 angepassten empfängerseitigen Signalquelle SGEN2 ausgewertet wird. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass sowohl auf das Sendesignal sigl als auch auf das Empfänger-Signalquellensignal esig1 eine gleichartige Modulation angewendet wird, und das in der Empfängerstation BS empfangene Empfangssignal mit dem Empfänger-Signalquellensignal sig2 zu einem Mischsignal sigmix gemischt wird und das Mischsignal analysiert wird. Für eine solche Kommunikation müssen natürlich auch die Basisstationen als Sendeeinheiten dienen. Nachdem die Basisstationen zumindest grob untereinander synchronisiert sind werden die Werte der Signallaufzeitunterschiede |t4 - t5| zwischen dem Referenztransponder und mehreren Basisstationen BS1 , BSM dazu dienen, die Basisstationen untereinander exakter zu synchronisieren, da die Position der Referenztransponder und somit auch die zu erwartenden Signallaufzeitunterschiede |t4 - t5| bekannt sind. Mittels der synchronisierten Basisstationen kann nun die Position des Transponders T genau bestimmt werden, indem Laufzeitunterschiede |t1 - t2| oder |t2 - t3| oder |t3 - t1| des vom Transponder zu den Basisstationen gesendeten Signals ausgewertet werden. Ein Triangulations- oder Trilaterationsverfahren kann dabei für die Positionsbestimmung des Transponders herangezogen werden.
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Der Referenztransponder TRef umfasst mindestens eine Signalquelle und eine Funkschnittstelle. Er ist auch mit einer Taktquelle versehen, welche die Signalquelle taktet. Somit kann der Referenztransponder als Clockmaster für alle übrigen Sende- und Empfangseinheiten dienen damit die aus diesen Einheiten stammenden Signale untereinander synchronisiert werden. Um eine noch höhere Genauigkeit zu erreichen können selbstverständlich mehrere Referenztransponder eingesetzt werden.
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Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass auch der zu lokalisierende Transponder T, also nicht nur die Basisstationen BSM , auf einen bestimmten Clockmaster, z.B. dem Referenztransponder, synchronisiert wird. Dabei sollte es sich beim Transpondersignal um ein kodiertes Signal handeln sodass allen Basisstationen per se oder durch eine Funkdatenübertragung bekannt ist, zu welchem Zeitpunkt, bezogen auf die Uhr des Clockmasters, jeder Transponder sendet. Die sehr aufwendige Korrelation mit diesem breitbandigen Messsignal muss nun nicht mehr zwangsweise echtzeitfähig erfolgen, sondern kann offline nach einer Datenaufzeichnung durchgeführt werden. Ferner kann durch Mischvorgänge wie sie in [2] beschrieben werden und durch Auswerten des Mischsignals der Rechenaufwand bzw. die Bandbreite des auszuwertenden Signals um Größenordnungen reduziert werden.
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3 zeigt den Verlauf einer Folge von Signalen zur Synchronisation von Funkstationen. Dabei gibt es nicht mehr nur einen speziellen Clockmaster, sondern jeder Transponder, egal ob Referenztransponder oder ob zu lokalisierender Transponder, übernimmt bei Bedarf diese Funktion. Der Lokalisierungsvorgang läuft dabei wie folgt:
- Jeder Transponder der eine Messung initialisieren möchte, sendet ein zunächst sehr schmalbandiges Vorsignal V1 aus, wobei in der Figur das Frequenzspektrum bzw. die Frequenzachse mit f gekennzeichnet ist. Alle Basisstationen führen im Normalfall eine Echtzeitkorrelation durch, diese dieses Vorsignal V1 detektieren soll. Jede Basisstation die ein solches Vorsignal erkennt, synchronisiert sich auf die Quelle dieses Vorsignals nach dem Verfahren aus [2]. Nach einer bestimmten, den Basisstationen bekannten Wartezeit Tw sendet der Transponder T dann das eigentliche breitbandige Messsignal V3.
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Vorzugsweise enthält das Vorsignal V1 auch einige weitere Informationen wie z.B. Identifikationsnummer des Transponders und Angaben über die Wartezeit Tw zwischen Vor- und Messsignal oder auch die Zeitdauer bis zum Aussenden des nächsten Signals. Im völlig unsynchronisierten Zustand wird das Vorsignal zur Erhöhung der Detektionssicherheit eines Vorsignals vorzugsweise zumindest einmal leicht zeitversetzt wiederholt. Das Wiederholungssignal ist mit V2 bezeichnet. Die Wartezeit Tr sollte so gewählt werden, dass sie in etwa der halben Modulationsdauer T des Vorsignals entspricht.
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Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung besteht darin, dass nicht nur verschiedenen Basisstationen mit den.Vorsignalen V1 und V2 auf den jeweils aktiven Transponder synchronisiert werden, sondern auch ein Referenztransponder an bekannter Position die Vorsignalen V1 und V2 empfängt uns sich anhand dieser auf diese Vorsignale ebenfalls synchronisiert. Nach einer bestimmten Wartezeit Tw sendet dann der Transponder das eigentliche breitbandige Messsignal V3. Um einen sehr geringen Zeitversatz gegenüber Tw versetzt sendet der Referenztransponder ebenfalls ein gleichartig modulierte breitbandiges Referenz-Messsignal RV3. Der Zeitversatz ist so zu wählen, dass er deutlich kleiner ist, als die Länge der breitbandigen Messsignale. In den Basisstationen werden dann mit der in 4 dargestellten Anordnung sowohl das breitbandige Messsignal also auch das breitbandige Referenz-Messsignal mit sig2 gleichzeitig gemischt. Im Signal sigmix finden sich nun zwei Signalkomponenten - eine vom Transponder und eine vom Referenztransponder herrührend - anhand derer die Eintreffzeiten der und die Zeitdifferenz zwischen dem Transponder- und dem Referenztransponder-Signal RV3 in jeder Basisstation sehr exakt bestimmt werden kann. Basierend auf dieses Eintreffzeiten bzw. Zeitdifferenz kann dann basierend auf den TDOA Prinzipien sehr gut die Position des Transponders bestimmt werden.
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Eine Alternative wäre darin zu sehen, dass alle Teilnehmer nicht auf einen Transponder sondern auf einen Referenztransponder synchronisiert werden. Der Referenztransponder müsste dann durch versenden von Identifikationssignalen (Ansprechen bestimmter Transponderadressen) seinerseits dafür sorgen, dass nicht mehr als ein Transponder zur selben Zeit ein Messsignal aussendet.
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Es wird bevorzugt, dass nachdem verschiedene Basisstationen sowohl die Signale des zu 2 beschriebenen Referenztransponders und des zu lokalisierenden Transponders empfangen haben, die Position des zu lokalisierenden Transponders berechnet wird.
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4 zeigt wie eine Sendeeinheit SE über einen Signalgenerator SGEN1 ein Sendesignal sigl, welches über die Sendeantenne AS zur Basisstation BS abgestrahlt wird. Die Form des Signals sigl ist fest vorgegeben. Vorteilhaft ist, wenn sigl ein frequenzmoduliertes, z.B. ein FMCW Signal ist. Die Frequenzmodulation kann linear, schrittweise oder in digitalen Stufen erfolgen. Vorzugsweise werden solche Signale verwendet, wie sie auch in [2] beschrieben werden. Die Basisstation BS ist in weiten Teilen gleichartig aufgebaut. Es wird hier in gleicher Weise wie in der Sendeeinheit SE ein Signal sig2 erzeugt.
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Das über die Antenne AE empfangene Signal, welches zuvor von der Sendeeinheit SE erzeugt wurde, wird mit einem Mischer MIX mit sig2 gemischt. Das Mischsignal sigmix wird einer Auswer- te- und Steuereinheit ASE zugeführt, die das Mischsignal sigmix auswertet.
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Eine weitere Ausführung besteht darin, die bisher als Transponder bezeichnete Einheit ebenfalls mit gleichartigen Empfangsmitteln wie die Basisstation zu erweitern. Nachdem die Basisstation wie schon zuvor beschreiben anhand der Vorsignalen V1 und V2 synchronisiert wurde und das eigentliche Messsignal empfangen und den Eintreffzeitpunkt und die exakten Synchronisationsparameter nach [2] berechnet hat, generiert die Basisstation nun ihrerseits basierend auf dem Eintreffzeitpunkt und den Synchronisationsparametern ein Antwortsignal das nun nach einer vereinbarten Zeitspanne zum Transponder gesendet und von diesem empfangen und wie gehabt dann der Eintreffzeitpunkt des Antwortsignals berechnet wird. Das Antwortsignal hat eine nahezu identische Modulation wie sigl und wird wie für die Basisstation oder in [2] beschrieben mit einem wie sigl (vorzugsweise wie V3 in 3) modulierten Signal gemischt und aus dem Restsignal der Eintreffzeitpunkt berechnet. Aus der Zeitdifferenz zwischen Abfrage und Antwort kann dann unter Berücksichtigung der vereinbarten Zeitspanne die Signallaufzeit und somit die Funkkanallänge und somit der Abstand zwischen Basisstation und Transponder berechnet werden. Dies geschieht vorzugsweise anhand eines allgemein bekannten RTOF Verfahrens. Bei üblichen Systemen ohne die verfahrensgemäße Synchronisation scheitert dieses Verfahren in aller Regel daran, dass zwei räumlich getrennte Systeme keine exakte Zeitspanne, insbesondere keine längere Zeitspanne vereinbaren können, da ihre Taktbasen nicht identisch sind. Durch die Synchronisation kann aber eine hochgenaue Angleichung der Takte erfolgen.
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Da hier die eigentliche Messinformation - nämlich der Abstandswert im Transponder gewonnen wird, macht es Sinn die Nomenklatur zu vertauschen und den so erweiterten Transponder Basisstation zu nennen und die Basisstation Transponder. In vielen Anwendungen kann es auch sinnvoll sein den erweiterten Transponder ortsfest zu halten und die Basisstation mobil zu betreiben. Ein Vorzug dieser Anordnung ist das direkt Entfernungen zwischen zwei Stationen gemessen werden und nicht Laufzeitdifferenzen - also Laufzeiten von 3 Teilnehmern - wie beim TDOA Prinzip. Diese direkte Laufzeitmessung ermöglich immanent eine höchstmögliche Flexibilität - z.B. eben diese Vertauschbarkeit der Funktionen - und harmoniert in besonderer Weise mit üblichen Kommunikationssystemen, in denen die Kommunikation ja auch normalerweise nur zwischen zwei Teilnehmern abläuft. Dieses Verfahren eignet sich daher besonders gut zur Anwendung in selbstorganisierenden Funknetzen oder bei Sensornetzwerke.
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Es sei ferner darauf hingewiesen, dass die genannte ausführungsgemäßen RTOF Anordnung auch sehr gut für Tranponder- bzw. RFID (radio frequency identification) -Systeme geeignet ist, da mit ihr die Laufzeit zwischen einer Basisstation und einem Transponder bestimmt werden kann. Versendet der Transponder zusätzlich einen Identifikationscode, so handelt es sich also um ein deutlich verbessertes Identifikationsystem, da nicht nur die Identität sondern auch noch die Entfernung des Objektes mit der spezifischen Identität erfasst werden kann. Im Bereich der Automatisierungstechnik, der Logistik oder bei Zugangs- oder Sicherheitssystemen ist diese Zusatzinformation sehr vorteilhaft nutzbar.
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Im Rahmen dieses Dokuments sind folgende Veröffentlichungen zitiert:
- [1] „Wireless Local Position: Concepts, Solutions, Applications" von M. Vossiek, L. Wiebking, J. Wieghardt, C. Hoffman im Konferenzartikel von RAWCON 2003, Boston, USA, August 10 - 13.
- [2] DE 101 57 931 A1