DE1111671B - Einrichtung zur raeumlichen Lautsprecherwiedergabe - Google Patents

Einrichtung zur raeumlichen Lautsprecherwiedergabe

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DE1111671B
DE1111671B DESCH26076A DESC026076A DE1111671B DE 1111671 B DE1111671 B DE 1111671B DE SCH26076 A DESCH26076 A DE SCH26076A DE SC026076 A DESC026076 A DE SC026076A DE 1111671 B DE1111671 B DE 1111671B
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DE
Germany
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loudspeaker
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DESCH26076A
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Hermann Scherchen
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    • HELECTRICITY
    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04RLOUDSPEAKERS, MICROPHONES, GRAMOPHONE PICK-UPS OR LIKE ACOUSTIC ELECTROMECHANICAL TRANSDUCERS; DEAF-AID SETS; PUBLIC ADDRESS SYSTEMS
    • H04R3/00Circuits for transducers, loudspeakers or microphones
    • H04R3/12Circuits for transducers, loudspeakers or microphones for distributing signals to two or more loudspeakers

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Otolaryngology (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Acoustics & Sound (AREA)
  • Signal Processing (AREA)
  • Stereophonic System (AREA)

Description

  • Einrichtung zur räumlichen Lautsprecherwiedergabe Für die räumliche Wiedergabe von Schallereignissen werden bisher mindestens zwei Übertragungskanäle vom Aufnahmeort zum Wiedergabeort benötigt. Für eine Speicherung derartiger stereophon wiederzugebender Schallereignisse auf Platten oder Bändern sind ebenfalls mindestens zwei Tonspuren notwendig. Die Anwendung dieser Verfahren ist wegen des hohen Aufwandes an Übertragungsmitteln und gegebenenfalls auch an Speichermitteln nur beschränkt möglich.
  • Es ist bekannt, daß es Schwierigkeiten macht, beispielsweise ein Orchester stereophonisch aufzunehmen. Die »echte« Stereophonie mit Aufnahme durch zwei Mikrophone in einem Modellkopf bedarf zur Wiedergabe zweier Kopfhörer. Benutzt man bei dieser Mikrophonaufstellung zur Wiedergabe Lautsprecher, so ergibt sich eine Begrenzung der Sitzplätze mit guter Hörsamkeit dadurch, daß man nur in der Mittelachse zwischen den beiden Lautsprechern einen befriedigenden stereophonischen Eindruck hat. Bewegt man sich aus der Mittelachse heraus nach rechts oder links, so bekommt sehr bald der rechte bzw. der linke Lautsprecher ein Übergewicht.
  • Stellt man dagegen die Mikrophone weit entfernt voneinander auf, so verschwindet bei der Wiedergabe im Klangbild die Mitte, und zwei Punktquellen verbleiben. Daher hat der Hörer bei den meisten zweikanaligen Übertragungen den Eindruck, daß der Schall von zwei Punktschallquellen statt von einer kontinuierlichen Fläche kommt. Außerdem treten bei zwei gleichzeitigen und von der gleichen Punktquelle stammenden Schallereignissen sehr unerwünschte Verdeckungseffekte auf.
  • Eine Vermehrung der Aufnahme- und Wiedergabekanäle vermehrt auch die Probleme. Alle diese Verfahren, die von demselben Prinzip ausgehen, leiden unter dynamischen Verlusten, welche durch die zu große Entfernung zwischen den Mikrophonen und den hinteren Instrumenten verursacht sind. Die Lösung des Problems der Dynamik, indem durch die Mikrophontechnik der monauralen Aufnahme diese an die Stereophonie angepaßt wird, so daß manche Instrumente auf dem einen Kanal und andere auf dem anderen aufgenommen werden, führt wieder nur zu zwei synchronen monauralen Wiedergaben statt zur Stereophonie.
  • Es hat allerdings nicht an Versuchen gefehlt, auch bei nur einkanaliger Übertragung oder Speicherung räumliche Wiedergabeeigenschaften zu erzielen. Diese unter der Bezeichnung Pseudostereophonie bekanntgewordenen elektroakustischen Wiedergaben haben aber den Nachteil, daß sich nur die Illusion einer undeutlichen Staffelung der Schallquellen nach der Tiefe vermitteln läßt, eine Lokalisierung der übertragenen Schallquellen nach den Seiten ist dabei nicht möglich.
  • Es sind auch Einrichtungen zur räumlichen Wiedergabe akustischer Darbietungen, insbesondere von Musik, mit mehreren Lautsprechern bekanntgeworden, bei denen zur Erzielung einer pseudostereophonischen Wirkung eine frequenzabhängige Aufteilung der Tonfrequenzspannungen eines einzigen Aufnahmekanals auf mindestens zwei Wiedergabekanäle 'erfolgt. Die Aufteilung der Tonfrequenzspannungen erfolgt derart, daß bei dem Hochtonkanal die Lautstärke zu den tiefen Frequenzen hin mit der Frequenz abfällt und bei dem Tieftonkanal die Lautstärke zu den hohen Frequenzen hin mit der Frequenz abfällt. Die Tonfrequenzspannungen in den beiden Kanälen werden über Lautsprecher oder Lautsprechergruppen wiedergegeben, die mit horizontalem Abstand voneinander angeordnet sind.
  • Die hörpsychologischen Gegebenheiten lassen sich durch die Intensitätsverhältnisse an beiden Ohren bei zweiohrigem Hören besonders gut erfassen. Dabei wird die Fähigkeit des Gehörs, die Richtung der Schallquelle aus dem Intensitätsunterschied der die beiden Ohren treffenden Schallenergie zu lokalisieren, ausgenutzt. Diese Intensitätsunterschiede lösen starke Richtungsempfindungen aus.
  • Bei der monauralen Wiedergabe von Schallereignissen über einen Lautsprecher herrschen an beiden Ohren die gleichen Intensitätsverhältnisse, so daß hierdurch keinerlei Richtungsinformation vermittelt wird. Wird eine derartige Aufnahme in einen Hochton- und einen Tieftonkanal aufgespalten, so wird zwar eine plastische Wirkung durch Trennung der Frequenzbereiche bemerkbar, aber echte Richtungsempfindungen werden nicht ausgelöst, da trotz der Aufteilung die Intensitätsverhältnisse undefinierbar bleiben.
  • Zur Vermeidung dieser Nachteile hat bei einer Einrichtung zur räumlichen Lautsprecherwiedergabe, bei der zur Erzeugung einer pseudostereophonischen Wirkung eine frequenzabhängige Aufteilung der Tonfrequenzspannungen eines einzigen Aufnahmekanals auf einen Hochton- und einen Tieftonkanal erfolgt, erfindungsgemäß der Hochtonkanal von 500 Hz aufwärts einen Frequenzgang, der invers zu der Kurve des Schalldruckunterschiedes verläuft, der sich durch die frequenzabhängige, schallabschirmende Wirkung des Kopfes beim Richtungshören unter einem Winkel von 60' an beiden Ohren ergibt. Auf diese Weise wird der monaurale Kanal nicht nur nach seiner Frequenzstruktur aufgeteilt, sondern es werden auch die beim zweiohrigen Hören vorliegenden Intensitätsverhältnisse, insbesondere der für die hohen Frequenzen feststellbare Intensitätsunterschied der beiden Ohren, durch entsprechende Auslegung des Netzwerkes für den Hochtonkanal berücksichtigt. Durch den Ausgleich der frequenzabhängigen, schallabschirmenden Wirkung des Kopfes beim Richtungshören durch eine entsprechende Netzwerkdämpfung erhält man eine zusätzliche Information über die Richtung der Schallquellen. Dadurch werden die gewünschten richtungsabhängigen Wirkungen erzielt.
  • Weiterhin soll nach der Erfindung das Netzwerk für den Tieftonkanal so ausgelegt sein, daß bei etwa 120 Hz der Pegel des Tieftonkanals um etwa 10 db höher ist als der Pegel des Hochtonkanals.
  • Hierdurch wird erreicht, daß von zwei Lautsprechern, die das gleiche Schallereignis zur gleichen Zeit abstrahlen, derjenige sicher geortet wird, dessen Schalldruck um mindestens 10 db über dem anderen liegt. Auf diese Weise werden auch tiefe Frequenzen eindeutig lokalisiert.
  • Die Figur zeigt beispielsweise den Pegelverlauf am Ausgang der Netzwerke für den Hochton- und den Tieftonkanal zur Auslösung der vorstehend beschriebenen Richtungsempfindungen. Die Kurve 1 gibt den frequenzabhängigen Verlauf des Intensitätsunterschiedes an beiden Ohren beim zweiohrigen Hören für den Fall wieder, daß sich die Schallquelle in einem Winkel von 60' zur Mittelachse des Kopfes befindet. Dies entspricht etwa dem Winkel, unter dem sich im allgemeinen bei einer zweikanaligen Wiedergabe die Lautsprecher zum Hörer befinden und der durch die Abmessung der Räume gegeben ist. Der Hörer sitzt demn-,-#ch zu zwei Lautsprechern in einem Winkel von etwa 120'. Diese Verhältnisse werden allgemein für das räumliche Hören in Räumen zugrunde gelegt. Früher durchgeführte Untersuchungen haben gezeigt, daß die Grenzen für den Winkel zwischen 55 und 65' liegen; innerhalb dieser Grenzen ändert sich die angegebene 60'-Kurve nicht wesentlich. Die Kurve 1 zeigt, daß die Intensitätsunterschiede mit wachsender Frequenz immer größer werden.
  • Um bei der Aufspaltung einer monauralen Aufnahme in einen Hochton- und in einen Tieftonkanal diesen Intensitätsverhältnissen möglichst genau Rechnung zu tragen, erhält die Kurve 2 für den Hochtonteil den inversen Verlauf der Kurve 1. Diese überlegungen gelten oberhalb einer Frequenz von 500 Hz. Unterhalb dieser Frequenzgrenze bestehen keine nennenswerten Richtungsempfindungen mehr. Die Kurve für die hohen Frequenzen hat daher unterhalb dieses Bereiches einen gerade ansteigenden Verlauf.
  • Die Kurve 3 gibt zum Vergleich den Schalleindruck wieder, wenn sich die Schallquelle genau vor dem Kopf befindet. In diesem Fall ist kein Unterschied zwischen beiden Ohren vorhanden und die Frequenzkurve 3 daher eine horizontal verlaufende Gerade, wie dargestellt. Da an beiden Ohren der gleiche Schalldruck herrscht, ist auch kein Richtungseindruck vorhanden, wie bei einer monauralen Wiedergabe üblich. Bei der einkanaligen Aufnahme wird bekanntlich auf die Richtung der Schallquelle keine Rücksicht genommen.
  • Der Verlauf des Pegels am Ausgang des Tieftonkanals wird durch die Kurve 4 wiedergegeben. Wie die Kurven 2 und 4 zeigen, besteht bei 500 Hz kein Pegelunterschied zwischen dem Hochton- und Tieftonkanal. Bei etwa 120 Hz beträgt der Pegelunterschied zwischen den beiden Tonkanälen etwa 10 db. d. h., der Pegel des Tieftonkanals ist um 10 db höher als der Pegel des Hochtonkanals. Wie bereits ausgeführt wurde, wird von zwei Schallquellen, die das gleiche Schallereignis wiedergeben, diejenige Schallquelle vom Hörer geortet, die über 10 db lauter ist als die andere Schallquelle. Im vorliegenden Fall wird dies durch entsprechende Dimensionierung der Netzwerke erreicht.
  • Alle Frequenzen von 120 Hz abwärts werden im Tieftonkanal geortet. Der Hochtonkanal bringt das Schallereignis auch, dort ist es aber wegen des Pegelunterschiedes nicht wahrnehmbar.
  • Die Bemessung der Netzwerke derart, daß gerade bei 120 Hz ein Pegelunterschied zwischen den beiden Tonkanälen von 10 db vorhanden ist, hat den Vorteil, daß alle Frequenzen von 120 bis 500 Hz (schraffierter Teil zwischen den Kurven 2 und 4) in der Mitte zwischen den beiden Lautsprechern geortet werden. Die räumliche Wiedergabe von Schallereignissen mit zwei Lautsprechern hatte bisher den Nachteil, daß keine einwandfreie Mittenlokalisierung vorhanden war (Loch in der Mitte). Die Tiefenlokalisierung tritt erst unterhalb von 120 Hz auf.
  • Auf diese Weise wird ein sprunghafter Übergang zwischen den beiden Lautsprechern und eine räumliche »Zerreißung« der Schallquellen beim Durchlaufen eines größeren Frequenzbereiches vermieden. Bei der menschlichen Stimme beispielsweise liegen die spektralen Anteile nicht unter 120 Hz; das bedeutet, daß die menschliche Stimme nicht einmal in dem Tieftonkanal und kurze Zeit später in dem Hochtonkanal geortet werden kann, sondern sie erscheint im allgemeinen in der Mitte zwischen den beiden Lautsprechern und kann je nach der Stimmhöhe bis zum Ort des Lautsprechers für den Hochtonkanal wandern.
  • Bei der räumlichen Wiedergabe von Schallquellen mit der neuen Einrichtung werden in dem Tieftonkanal nur die Schallquellen geortet, deren Schallpegel um etwa 10 db höher liegen als der Pegel der anderen Schallquellen. Das Energieschwergewicht verschiedener Instrumente, beispielsweise des Helikons, Baß, Baßtuba, Pauke, Kontrabaß, liegt immer tiefer als 120 Hz, deshalb werden diese Schallquellen entweder im Tieftonkanal oder von der Mitte zwischen den beiden Lautsprechern bis zum Ort des Lautsprechers für den Tieftonkanal geortet. Der Frequenzbereich der Pauke reicht beispielsweise bis 150 Hz, das Energieschwergewicht liegt aber unter 120 Hz, folglich erscheint die Pauke im Tieftonkanal.
  • Die räumliche Wiedergabe der Schallvorgänge wird dadurch erreicht, daß die einkanalige Aufnahme oder Übertragung beispielsweise durch elektrische Netzwerke bei der Wiedergabe so aufgespalten wird, daß in an sich bekannter Weise ein vorzugsweise auf der linken Seite des Hörers aufgestellter Lautsprecher bevorzugt die höheren Frequenzen wiedergibt, wohingegen ein rechts stehender Lautsprecher bevorzugt die Tiefen überträgt oder umgekehrt. Als elektrische Mittel zur Auflösung des monauralen Übertragungskanals in einen Hoch- und einen Tieftonkanal können in an sich bekannter Weise auch zwei Verzerrerverstärker mit entsprechendbemessenemFrequenzverlauf dienen.
  • Die Illusion einer Tiefenstaffelung der verschiedenen Schallquellen, z. B. der verschiedenen Instrumente in einem Orchester, ergibt sich durch die frequenzabhängige Verteilung des Schalldruckes der beiden Lautsprecher.
  • Die neue Einrichtung gestattet mit nur zwei Lautsprechern die stereophonische Wiedergabe eines monauralen Schallereignisses, d. h., jeder in elektrischen Strom verwandelte Schall wird stereophonisch wiedergegeben, selbst wenn dessen ursprüngliche übertragung oder Aufnahme monaural war, gleichgültig ob diese vom Mikrophon, von der Schallplatte, von dem Tonband stammt oder ob es sich dabei um eine Rundfunkübertragung handelt.
  • Durch die Frequenzverteilung des wiederzugebenden Schalles auf die beiden Lautsprecher wird der Schall nicht nur in zwei Teile geführt, weil dies die unerwünschten zwei Punktquellen erzeugen würde, sondern der Schall ist über die gewünschte Fläche ausgedehnt, ohne daß in der Mitte zwischen den beiden Lautsprechern eine Lücke vorhanden ist.
  • Die klassische Aufstellung des Orchesters unterstützt die gewünschte Wirkung, sie beginnt links mit den ersten Geigen, dann folgen die zweiten Geigen und die Bratschen, nach rechts schließen sich die Violoncelli und die Bässe an. Dahinter ist die Reihe der Holzbläser angeordnet, ebenso von links nach rechts Flöten, Oboen, Klarinetten und Fagotte. Zuletzt folgt die dritte Reihe mit den Blechbläsern, Pauken und dem Schlagzeug. Es ist eine historische Tatsache, daß diese Aufstellung nicht willkürlich vorgenommen wurde, sondern es handelt sich dabei um eine aus Erfahrung gewonnene Notwendigkeit zur Klarheit des komplexen Orchesterschalles.
  • Die Einrichtung nach der Erfindung bringt nun gemäß der natürlichen Aufstellung des Orchesters in an sich bekannter Weise links die hohen Frequenzen und rechts die tiefen Frequenzen mit allen Frequenzbereichen dazwischen. Der Teil der Einrichtung zur Wiedergabe über den linken Lautsprecher wird mit einer ansteigenden und der Teil zur Wiedergabe über den rechten Lautsprecher wird mit einer abfallenden Frequenzkurve versehen. Der Anstieg bzw. der Abfall der Frequenzkurve mußt nicht unbedingt geradlinig sein.
  • Die Einrichtung nach der Erfindung hat weiter folgende Vorteile: 1. Der »Zwei-Lautsprecher«-Eindruck verschwindet völlig: die verschiedenen Schallereignisse scheinen von jeder Stelle zwischen den Lautsprechern zu kommen, ohne Lücken in der Fläche zu lassen; ein größerer Lautsprecherabstand vergrößert verhältnismäßig die Schallfläche.
  • 2. Alle Instrumente scheinen von ihren normalen Orchesterstellen zu kommen. Die Wirkung ist so stark, daß jedes Instrument sogar an den beiden Frequenzgrenzen seinen Platz beibehält.
  • 3. Außer der Querverteilung der Instrumente ist eine Tiefenstaffelung deutlich erkennbar: die Streicher haben vordere Präsenz mit den Holzbläsern dahinter, während Blech, Pauke und Schlagzeug von verschiedenen hinteren Punkten aus die Fläche durchdringen. Diese Wirkung ist vollkommen realistisch; sie hat eine eher musikalisch-psychologische Erklärung als eine elektroakustische. Entsprechend der heute üblichen Konzertpraxis und Mikrophonaufstellung nehmen außerdem Instrumental- oder Gesangssolisten die vordere Mittelstellung ein.
  • 4. Die Bedeutung des Hörerplatzes ist auf diejenige im Konzertsaal herabgesetzt, und ein herumgehender Hörer beobachtet wie in diesem, daß links oder rechts die linke bzw. rechte Seite des Orchesters stärker klingt, daß aber das Gesamtorchester seine Stellung genau einhält. Der Platz des Hörers im Wiedergaberaum ist also im Gegensatz zu bekannten stereophonen Übertragungen nicht mehr kritisch.
  • 5. Der Schall ist von der Punktquellenwirkung der bekannten Lautsprecheranordnungen - sogar derjenigen von großem Umfang - und gleichzeitig von der gewohnten Lautsprecherklangqualität befreit. Dies trifft in einem solchen Maße zu, daß man billige Lautsprecher verwenden kann. Durch die psychophysiologische Berücksichtigung des menschlichen Gehörs sind Frequenzen hörbar, deren völlige Abwesenheit von den Lautsprecherspektren nachweisbar ist.
  • 6. Durch die Ausdehnung der Schallquelle verschwindet völlig die Verdeckung, welche zwei gleichzeitige von einer Punktquelle stammende Schallereignisse aufeinander ausüben, da solche Schallereignisse jetzt von verschiedenen Stellen kommen. Dadurch wird der Klang schöner, und die einzelnen Klangfarben kommen mit einer Reinheit zu Gehör, die bei der bisherigen Lautsprecherwiedergabe nicht üblich war. Die sythetische Anhäufung elektrisch verwandelten Schalles wird von der Einrichtung analysiert, die Klarheit und Durchsichtigkeit eines guten Konzertsaales wird hervorgerufen. und es wird beiden Ohren ermöglicht, ihre eigene Schallsynthese wie in der Wirklichkeit zu machen.
  • 7. Einschwingvorgänge werden mit einer Genauigkeit wiedergegeben, die normalerweise einer viel komplizierteren und teureren Apparatur entspricht.
  • B. Die akustischen Eigenschaften des Raumes, von dem die Aufnahme oder Übertragung stammt, werden in einem solchen Maße reproduziert, daß die raumakustischen Eigenschaften des Wiedergaberaumes keine Rolle mehr spielen, d. h., die Eigentümlichkeit des Aufnahmeraumes wird in den Wiedergaberaum hineingetragen. Durch die Abwesenheit von Punkt-Klangquellen wirkt der übertragene Nachhall sogar in einem kleinen Raum und bei hohem Pegel nicht mehr unangenehm. Trockene Aufnahmen werden lebendig, weil stereophonischer Schall immer halliger als monauraler klingt. Der Konzertsaal kann gewissermaßen sogar mit ins Freie genommen werden, wo die Reichweite selbst eines kleinen Lautsprechers beträchtlich ist; auch hier bleibt die Breite des Orchesters erhalten.
  • 9. Die Einrichtung eignet sich besonders auch für Hörspiele und überhaupt für Sprache, die mit großer Klarheit und Präsenz wiedergegeben wird. Es können entweder zwei getrennte Verstärkerkanäle oder ein einkanaliger Verstärker verwendet werden, an dessen Ausgang in an sich bekannter Weise eine Frequenzweiche angeschlossen ist, die die elektrische Aufteilung des Frequenzbandes in einen die hohen Frequenzen und einen die tiefen Frequenzen bevorzugenden Kanal gemäß der Erfindung vornimmt.
  • An Stelle je eines Lautsprechers können zur Verwirklichung der Erfindung auch Kombinationen aus mehreren Einzellautsprechern verwendet werden. Selbstverständlich können auch Lautsprecher oder Lautsprecherkombinationen mit verschiedenen Charakteristiken verwendet werden, beispielsweise für den Hochtonkanal ein Lautsprecher, der gemäß seiner Bauart bevorzugt die hohen Frequenzen wiedergibt, und umgekehrt für den Tieftonkanal ein Lautsprecher mit spezieller Tieftoncharakteristik. In diesem Fall müssen die Frequenzgänge der elektrischen Netzwerke und Verstärker bzw. der Frequenzweiche entsprechend bemessen werden.
  • Vorteilhaft werden die Lautsprecher in an sich bekannter Weise frei vor der Zimmerwand aufgestellt, und zwar so, daß der Schall von jedem Lautsprecher oder jeder Lautsprecherkombination zunächst die Wand trifft, hier reflektiert wird und dann zu den Hörern gelangt. Dabei kann der Reflexionswinkel an der Wand für beide Lautsprecher gleich oder verschieden groß sein. Gegebenenfalls kann auch die Decke des Raumes zur Reflexion des Schalles herangezogen werden.
  • Besonders vorteilhaft ist die Einrichtung nach der Erfindung bei Rundfunkempfängern zu verwenden, da diese am Ausgang des Niederfrequenzverstärkers nur mit einer Einrichtung zur Schaffung des Hochton-und Tieftonkanals, beispielsweise mit einer Frequenzweiche, versehen werden müssen. An diesen Ausgang werden dann die beiden Lautsprecher bzw. zwei Lautsprechergruppen angeschlossen und so im Raum aufstellt, daß der linke Lautsprecher bzw. die linke Lautsprechergruppe bevorzugt die hohen Frequenzen und der rechte Lautsprecher bzw. die rechte Lautsprechergruppe bevorzugt die tiefen Frequenzen wiedergibt.
  • Gegebenenfalls kann wenigstens einer der in dem Rundfunkgerät vorhandenen Lautsprecher für die neue Einrichtung verwendet werden; beispielsweise kann nach entsprechender Anschaltung an die Frequenzweiche der normale Lautsprecher für den Tieftonkanal verwendet werden. Unter Umständen können die beiden Lautsprecher auch in dem Gehäuse des Rundfunkempfängers bzw. in Musikschränken angeordnet sein.

Claims (9)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Einrichtung zur räumlichen Lautsprecherwiedergabe, bei der zur Erzeugung einer pseudostereophonischen Wirkung eine frequenzabhängige Aufteilung der Tonfrequenzspannungen eines einzigen Aufnahmekanals auf einen Hochton- und einen Tieftonkanal erfolgt, dadurch gekennzeich- net, daß der Hochtonkanal von 500 Hz aufwärts einen Frequenzgang aufweist, der invers zu der Kurve des Schalldruckunterschiedes verläuft, der sich durch die frequenzabhängige, schallabschirmende Wirkung des Kopfes beim Richtungshören unter einem Winkel von 60° an beiden Ohren ergibt.
  2. 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei etwa 1.20 Hz der Pegel des Tieftonkanals um etwa 10 db höher ist als der Pegel des Hochtonkanals.
  3. 3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufteilung in Hoch- und Tieftonkanal mittels zweier entsprechend dimensionierter frequenzabhängiger elektrischer Netzwerke geschieht.
  4. 4. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als elektrische Mittel zur Auflösung des monauralen übertragungskanals in einen Hoch- und einen Tieftonkanal zwei Verzerrerverstärker mit entsprechend bemessenem Frequenzverlauf dienen.
  5. 5. Einrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufteilung in Hoch- und Tieftonkanal am Ausgang eines monauralen Verstärkers durch eine Frequenzweiche mit entsprechend bemessenem Frequenzverlauf erfolgt.
  6. 6. Einrichtung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß für den Hochton- und den Tieftonkanal bezüglich ihres Frequenzganges verschiedene Lautsprecher vorgesehen sind, wobei jeweils der Frequenzgang des einen Lautsprechers zusammen mit dem Frequenzgang des zugehörigen elektrischen Netzwerks den gewünschten Frequenzverlauf der Lautstärke ergibt.
  7. 7. Einrichtung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß entsprechend der üblichen Aufstellung eines Orchesters der die Höhen bevorzugt wiedergebende Lautsprecher von den Zuhörern aus gesehen links und der die Tiefen bevorzugt wiedergebende Lautsprecher rechts angeordnet ist. B.
  8. Einrichtung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Lautsprecher frei vor je einer Zimmerwand aufgestellt sind und den Schall gegen die reflektierenden Wände strahlen.
  9. 9. Rundfunkempfänger, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zur räumlichen Lautsprecherwiedergabe nach den Ansprüchen 1 bis B. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentanmeldung P 11888 VIII a121 a= (bekanntgemacht am 22. 2. 1951); britische Patentschrift Nr. 297 308.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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GB297308A (en) * 1927-09-17 1928-10-04 Forest Phonofilms Ltd De Improvements in or connected with sound reproducing

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