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Zahnärztliches Spritzhandstück Bei zahnärztlichen Hand stücken zur
Abgabe von Druckwasser, Druckluft, Wasser-Luft-Gemisch usw. sind im Griffteil des
Handstücks Auslaßventile vorgesehen, die mit Hilfe von am Handstückschaft angeordneten,
durch Daumendruck betätigbaren hebelartigen Bedienungsorganen steuerbar sind. Zur
wahlweisen oder gleichzeitigen Abgabe von Druckluft und Druckwasser sind üblicherweise
zwei in Längsrichtung des Hand stücks hintereinanderliegende Ventile vorgesehen,
die mit Hilfe eines nach Art eines ein-oder zweiarmigen Hebels ausgebildeten Handbedienungsorgans
betätigt werden können. Bei solchen Handstücken besteht die Gefahr, daß schon beim
Ergreifen des Handstücks, wobei der ganze Griffteil einschließlich der Bedienungshebel
von der Hand des Behandlers umfaßt wird, ein ungewollter Betätigungsvorgang des
Bedienungshebels ausgelöst und durch das hierbei austretende Druckmittel unter Umständen
der Patient betroffen wird. Außerdem ist die Handhabung des Handstücks unbequem,
da wegen der unterschiedlichen Bedienungsstellen an den hebelartigen Bedienungsorganen,
namentlich bei zweiarmigen Bedienungshebeln, nicht nur das vorderste Daumenglied,
sondern zumeist der ganze Daumen für die Betätigung des Handbedienungsorgans in
Anspruch genommen ist.
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Die Erfindung bringt eine Lösung, die die genannten Nachteile vermeidet,
indem gemäß der Erfindung ein als Handbedienungsorgan am Handstückschaft um eine
zu dessen Längssymmetrieebene senkrechte Achse drehbar angeordnetes Glied, z.B.
eine Rändelscheibe oder Rändelrolle, mit wenigstens einem um eine zur genannten
Drehachse parallele Achse schwenkbarem Stellglied für wenigstens ein, insbesondere
senkrecht zur Handstücklängsachse betätigbares, Auslaßventil in Antriebsverbindung
steht.
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Das Betätigungsorgan zusammen mit dem bzw. den Stellgliedern sind
von einer am Handstückschaft befestigten Abdeckung umschlossen, derart, daß lediglich
ein für Daumenbetätigung genügender Teil des rändelrollenartigen Bedienungsorgans
über die Abdeckung hinausragt. Die Abdeckung bildet hierbei eine Daumenstütze, an
deren Oberseite das die Rändelrolle betätigende vordere Daumenglied sich abstützend
entlanggleiten kann, wodurch dem Behandler eine feinfühlige Betätigung der Rändelrolle
und damit eine feinstufige Dosierung des Druckmittels möglich ist, was insbesondere
für eine Spritzwasserabgabe vom Tröpfeln bis zum vollen Strahl wichtig ist. Ein
weiterer Vorteil, den die Betätigungsbewegung des Daumengliedes in Längsrichtung
des Handstückes bietet, liegt darin, daß beim Antrieb der
Rändelrolle kein oder nur
ein ganz geringfügiger Druck senkrecht zur Handstückachse ausgeübt zu werden braucht,
und demzufolge kein Kippmoment um eine Querachse des Handstücks, wie bei durch Daumendruck
betätigten Bedienungshebeln, auftreten kann, wodurch eine wesentlich günstigere
Handhabung des Handstücks als bei den erwähnten Hebelgliedern erzielt ist.
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Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung eines in der Zeichnung
in Fig. 1 bis 6 teils in Ansicht, teils im Schnitt veranschaulichten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
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Das in Fig. 1 in Seitenansicht veranschaulichte Spritzhandstück weist
einen Griffteil 1 auf, mit einem daran mittels Überwurfverbindung 2 ansetzbaren
Düsenteil 3 und einem mittels Überwurfverbindung 4 anfügbaren Halterungsteil 5 für
einen eine Druckwasser- und Druckluftleitung enthaltenden Schlauch 6.
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Das vordere Ende des rohrförmigen Griffteiles ist mittels einer Schraubkappe
7 abschließbar. Die beiden Druckmittelleitungen führen zu in Fig. 1 lediglich schematisch
angedeuteten Ventilen, nämlich einem Druckluftventil 8 und einem Druckwasserventil
9, die mittels eines gemeinsamen, an der Oberseite des Griffteiles 1 angeordneten
rändelrollenartigen Bedienungsorgans 10 steuerbar sind.
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Wie aus Fig. 2 und 3 ersichtlich ist, ist die Rändelrolle 10 mittels
einer zur (in der Zeichenebene liegenden) Längssymmetrieebene senkrechten Achse
11 in einem hauben artigen Abdeckteil 12 derart gelagert, daß nur ein für die Betätigung
mittels des vorderen Daumengliedes D hinreichender Teil der Rändelrolle durch eine
Ausnehmung 13 hindurch über die Abdeckung hinausragt. Die Abdeckung ist mit zwei
am
Griffteil befestigten Stützen 14, 15 mit Hilfe von Schrauben
16 verbindbar.
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Die Rändelrolle 10 ist um die Achse 11 in beiden Drehrichtungen drehbar
gelagert, wobei durch Drehung in dem einen Drehsinn das eine Auslaß-Ventil und durch
Drehung im anderen Drehsinn das andere Auslaß-Ventil betätigbar ist. Der Verstellweg
der Rändelrolle, der in beiden Drehrichtungen jeweils nur einen Bruchteil eines
vollen Winkels beträgt, so daß der Translationsweg des Rollenumfanges nur verhältnismäßig
gering ist, wird auf die beiden Ventile 8 und 9 mit Hilfe von Stellgliedern übertragen.
Zur Betätigung des Stößels 17 des Druckluftventils 8 dient ein stangenförmiges Stellglied
18, das in der Abdekkung 12 um eine zur Achse 11 parallele Achse 19 drehbar gelagert
ist. Das eine Ende des Stellgliedes 18 steht mittels eines Anschlages 20 mit einem
nockenartigen Teil 21 der Rändelrolle 10 in Antriebsverbindung, während das andere
Ende 22 des Stellgliedes 18 in eine Aussparung 23 eines Drehteils 24 eingreift,
der um eine in der Abdeckung 12 angeordnete, zur Achse 11 parallele Achse 25 drehbar
gelagert ist und einen mit dem Stößel 17 zusammenarbeitenden Nocken 26 aufweist.
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Für die Betätigung des Stößels 27 des Druckwasser-Ventils 9 ist ein
durch die Rändelrolle antreibbares Stellglied 28 vorgesehen. das ebenfalls um die
Achse 25 drehbar gelagert ist und einen mit dem Stößel 27 zusammenarbeitenden Nocken
29 aufweist. Der der Drehachse 25 benachbarte Teil des Stellgliedes 28 kann zweckmäßig
gabelförmig ausgebildet sein, so daß der Drehteil 24 in dem freien Zwischenraum
zwischen den beiden Gabelschenkeln bewegbar ist.
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Das Stellglied 28 wird ebenfalls mittels des nockenförmigen Teiles
21 der Rändelrolle betätigt. Die beiden Stellglieder 18 und 28 sind mittels einer
Feder 30 aneinandergefesselt, derart, daß die Rändelrolle und die beiden Stellglieder
die in Fig. 2 veranschaulichte Ruhelage einnehmen.
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In Fig. 4, 5 und 6 sind Arbeitsstellungen für die Abgabe von Druckwasser,
Druckluft und Spray (Wasser-Luft-Gemisch) veranschaulicht. In Fig. 4 ist durch eine
Drehung der Rändelrollen 10 im Uhrzeigersinn mittels des Nockens 21 das Stellglied
28 so weit betätigt, daß der Nocken 29 den Stößel 27 verstellt. Bei der Betätigung
der Rändelscheibe kann, wie in Fig. 2 veranschaulicht ist, das vordere Daumenglied
auf der Oberseite der Abdeckung 12 unter Abstützung gegen diese entlanggleiten,
so daß eine gewünscht feinstufige Öffnung des Druckwasser-Ventils für Druckwasserabgabe
vom Tröpfeln bis zum vollen Strahl möglich ist. Das Stellglied 18 bleibt hierbei
in seiner Ausgangslage, da seine Drehung um die Achse 19 im Sinne der Drehung des
Stellgliedes 28 durch das Drehglied 24 verhindert wird. Es wird lediglich der Anschlag
20, der mit dem Stellglied 18 verbunden ist, und zweckmäßig aus einem federnden
Metallstreifen besteht, durch die Rändelrolle mitbewegt. Wird die Rändelrolle losgelassen,
so gelangt das Stellglied 28 unter der Wirkung der Feder 30 in seine Ruhelage zurück
und bewegt dabei gleichzeitig die Rändelrolle in die Ruhelage.
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In Fig. 5 ist die Betätigung des Druckluft-Ventils durch den mittels
des Stellgliedes 18 verstellbaren, mit dem Stößel 17 des Druckluft-Ventils zusammen
arbeitenden Nocken 26 veranschaulicht. Das Stellglied 18 wird durch den Rändelrollennocken
21 über den Anschlag 20 im Uhrzeigersinn um die Achse 19
gedreht, wobei das Drehglied
24, das den Nocken 26 enthält, gegensinnig bewegt wird. Die Drehung des Stellgliedes
18 kann in einer ersten Bewegungsstufe der Rändelrolle 10 so weit vorgenommen werden,
bis ein mit dem Glied 18 verbundenes Kupplungsglied31, das beispielsweise eine einstellbare
Schraube sein kann, zum Anliegen gegen das Stellglied 28 kommt.
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Das Druckluft-Ventil ist dann noch nicht voll, aber hinreichend für
genügende Luftzufuhr zur Luftauslaßdüse geöffnet. Durch das Glied 31 wird gleichzeitig
eine Drehung des Stellgliedes 28 zusammen und gleichsinnig mit dem Stellglied 18,
die durch die Feder 30 ausgelöst werden will, verhindert.
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Für die Abgabe von Spray, d. h. eines Wasser-Luft-Gemisches, wird
gemäß Fig. 6 die Rändelrolle 10 in einer zweiten Bewegungsstufe noch weiter entgegengesetzt
dem Uhrzeigersinn gedreht, wobei durch das Kupplungsglied 31 das Stellglied 28 zusammen
mit dem Drehglied 24 um die Achse 25 gedreht wird, so daß durch den Nocken 29 der
Stößel 27 des Druck-Ventils betätigt wird, wobei auch der Stößel 17 des Druckluft-Ventils
um einen entsprechenden Betrag weiter betätigt werden kann. Der Betrag des Wasseranteiles
an dem Gemisch ist mit Hilfe des Kupplungsgliedes 31 einregelbar. Für diesen Zweck
ist in der Abdeckung 12 eine Ausnehmung 32 vorgesehen durch die hindurch die Schraube
31 eingestellt werden kann.
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An Stelle der mit den Stellgliedern fest verbundenen Nocken können
die Ventilstößel nockenartige Teile aufweisen, die in ähnlicher Weise wie oben beschrieben,
mit den Stellgliedern 28 bzw. 18, 24 zusammenarbeiten, wobei gegebenenfalls der
Teil 24 in Fortfall kommen kann.
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Die Abdeckung, die im Querschnitt U- oder halbovalförmig od. dgl.
ausgebildet sein kann, besitzt zweckmäßig die Länge des Griffteiles des Handstücks,
wodurch die beiden seitlichen Flanken des Griffteiles eine Verbreiterung erfahren,
so daß sich hieraus eine günstigere Handlage des Handstücks in der Hand des Behandlers
als bei im Rundquerschnitt des Griffteiles ergibt.
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Die Rändelrolle ist zweckmäßig in dem Handstückschaft dem Ausströmdüsenteil
3 diametral gegenüberliegend angeordnet und ein auf die Rolle senkrecht zur Handstücklängsachse
ausgeübter Druck wird von dem darunterliegenden Finger aufgenommen, wodurch auch
Kippmomente um eine Handstückquerachse praktisch in Fortfall kommen.