-
Verfahren und Vorrichtung zum Feststellen von Fehlern an laufenden
Garnen Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Feststellen
von Fehlern an laufenden Garnen, wobei das zu untersuchende Garn durch ein auf eine
Photozelle od. dgl. gerichtetes Lichtbündel hindurchgeführt wird und die Fehler
registriert werden.
-
Es ist bereits eine Einrichtung zur Fadenkontrolle bekannt, die ein
elektrisches Beobachtungsorgan besitzt, das auf gewisse Ungleichmäßigkeiten im Gebilde
des an ihm vorbeizuführenden Fadens anspricht und zur Betätigung einer elektrischen
Ubertragungsvorrichtung dient, die ein bewegliches Fadentrennorgan steuert. Die
Übertragungseinrichtung weist eine Verstärkerröhre mit einem Steuergitter zur Aufnahme
von vom Beobachtungsorgan vermittelten Impulsen auf, und ihre Anode ist mit einem
Gitter einer Relaisröhre verbunden. Im Stromkreis des Beobachtungsorgans sind dabei
Ausgleichsmittel vorgesehen, durch die erreicht werden soll, daß änderungen der
Empfindlichkeit der als Beobachtungsorgan dienenden Photozelle während der Gebrauchszeit,
z. B. wegen Alterung, ausgeglichen werden können und so ohne Einfluß auf den Apparat
bleiben.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, die bekannten Verfahren bzw. Vorrichtungen
zur Fadenkontrolle zu verbessern und eine Vorrichtung zu schaffen, die mit einfachen
Mitteln eine große Betriebssicherheit gewährleistet.
-
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der durch
die Garnfehler bedingte Strom bzw. Spannungsverlauf in der Photozelle zur Erziehung
von Registrierimpulsen mittels eines in den Stromkreis der Photozelle eingeschalteten
Differenziergliedes differenziert wird und dabei nur diejenigen Impulse, die einen
bestimmten Schnellwert übersteigen, registriert werden. Bei der Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens wird ein Abtaststrahl mit gleichmäßiger Intensität projizierten
Lichtes auf das laufende Garn und eine dahinterliegende Photozelle gerichtet, wobei
erfindungsgemäß in dem Stromkreis der Photozelle ein Differenzierglied eingeschaltet
wird.
-
Mit dieser Vorrichtung ist es in vorteilhafter Weise möglich, zwischen
allmählichen Änderungen in der Garndicke und plötzlichen Änderungen infolge von
Fehlern, die gezählt werden sollen, zu unterscheiden.
-
Das Gammaterial kann bei konstanter Geschwindigkeit untersucht und
die Fehlerzahl innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls festgestellt werden.
-
In zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, Anordnungen
zur Unterdrückung von Ausgangsleistungen von weniger als einer festgesetzten
Größe
vorzusehen. Dem Differenzierglied kann ein elektronischer Zähler nachgeschaltet
sein. Das Garn kann mit einer bestimmten Geschwindigkeit geprüft und eine Einrichtung
zur Festlegung der Einschaltdauer des Zählers vorgesehen werden, wobei die Endanzeige
des Zählers sich auf eine gegebene Faserlänge bezieht.
-
Es empfiehlt sich, den elektronischen Zähler mit einem mechanischen
Zähler zu verbinden, der für eine festgelegte Zahl ankommender Impulse einen Stromstoß
erhält. Der differenzierende Stromkreis kann zwei Eingänge und einen Ausgang aufweisen,
und es können zwei Verbindungskanäle zwischen der photoelektrischen Zelle und den
Eingängen des differenzierenden Stromkreises vorhanden sein. Ein Kanal schließt
dabei eine Anordnung zur Vergrößerung der Dämpfung der Impulse in sich im Umfang
der Anderung zu einen festgelegten Wert für die Dämpfung entsprechender Impulse
im anderen Kanal, wobei die Einrichtung so gestaltet ist, daß die photoelektrische
Zelle unter dem festgelegten Wert keinen Einfluß auf das Differenzsignal hat.
-
Zur Eichung kann eine den Lichtweg im Hin- und Hergang unterbrechende
Anordnung vorgesehen sein.
-
Ferner kann ein Differentialstromkreis zur Bestimmung der Änderungsgröße
des auf die Photozelle fallenden Lichtes und eine Eichvorrichtung mit im
Lichtstrahl
hin- und hergehenden Unterbrecher mit bestimmter Geschwindigkeit angeordnet sein,
wobei die Vorrichtung der Größe der Änderung entsprechend geeicht und eingestellt
wird. Der Unterbrecher für den Lichtstrahl kann in der Nähe des durch den Lichtstrahl
laufenden Garnes angeordnet sein.
-
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind in der nachstehenden
Beschreibung der Zeichnung erläutert, welche die Erfindung beispielsweise veranschaulichen.
Es zeigt Fig. 1 die gesamte Vorrichtung mit ihrem Stromverlauf, Fig. 2 eine andere
Ausbildungsform der Erfindung, Fig. 3 die Eichanordnung der Vorrichtung.
-
Nach Fig. 1 wird das Garn von der Spindel 12 über eine Rolle 14,
eine Reibungsscheibe 16 und eine weitere Rolle 18 zu der Walze 20 gezogen, die mit
einem elastischen Belag22 versehen ist. Die Walze 20 wird durch einen im umgekehrten
Uhrzeigersinne laufenden Synchronmotor24 angetrieben, der durch die Leitungen 26
mit gleicher Spannung zur Konstanthaltung der Umdrehungszahl, beispielsweise mit
60 Umdrehungen je Sekunde, versorgt wird. Der elastische Belag22 der Walze 20 drückt
gegen die Leerlaufwalze 28. So wird ein Abzug des zu prüfenden Garnes mit gleichmäßiger
Geschwindigkeit erreicht.
-
Das von einer konstanten Lichtquelle 30 ausgehende Licht durchläuft
ein geeignetes Linsensystem 32 und wird auf der Blende 34 abgebiIdet, die einen
länglichen, aber schmalen Schlitz 36 aufweist. Das Bild des Schlitzes 36 wird mittels
der Linsen 37 an der Stelle 38 abgebildet, wo das Lichtband 39 sich ausbildet. Das
Licht fällt dann auf die lichtelektrische Zelle 40. Die Blende 34 ist so eingestellt,
daß der Schlitz 36 und dementsprechend das Lichtband 39 den Weg des Garnes 10 an
der Stelle 38 kreuzt. Die Ebene des Lichtbandes 39 steht vorzugsweise senkrecht
zur Richtung des Garnes 10, und das Garn läuft mitten durch das Zentrum des Lichtbandes.
-
Seitwärtsbewegungen des Garnes ändern den Betrag der auf die Zelle
40 fallenden Lichtmenge nicht.
-
Die die Photozelle erreichende Lichtmenge ist abhängig von der durch
das Garn 10 absorbierten oder verdeckten Lichtmenge, da das Garn das Lichtband 39
kreuzt. Ein starkes Lichtband ist vorzuziehen. Da sich die lichtsperrende Wirkung
des Garnes ändert, wenn es sich an dem Lichtband vorbeibewegt, erreichen verschiedene
Lichtmengen die Photozelle, die eine entsprechende Spannungsänderung in der Leitung
44 hervorruft, die mit der Photokathode 46 der Photozelle 40 verbunden ist. Die
Schmalheit oder die Vertikalerstreckung des Bandes 39 ist nach Fig. 1 ausschlaggebend
für die zu messenden Einzelheiten.
-
Ein Lichtband von annähernd 0,1 mm Breite erlaubt ziemlich kleine
Fehler am Garn festzustellen, wenn es das Lichtband kreuzt.
-
Es ist wünschenswert, plötzlich auftretende Fehler zu zählen und
ein Ansprechen des Stromkreises der beim Garn ablauf auftretenden allmählichen l2inderungen
im Querschnitt oder in den Lichtabsorptionseigenschaften des Garnes oder der Art
des Prüfgarnes zu vermeiden. Die in Leitung 44 auftretenden Signale werden unterscheidbar
gemacht mittels des Kondensators 48 und des Widerstandes 50, dem ein Kathodenstromkreis
51 zum Ausgleich der Impedanz vorausgeht. So ist eine ziemlich scharfe Spitze als
Anzeige
in der einen und dementsprechend auch in der anderen Richtung vorhanden,
um etwaige Abweichungen von der Bezugs spannung und deren Rückkehr in Leitung 44
zu kennzeichnen.
-
Die Signale in Leitung 52 werden in üblicher Weise mit dem Verstärker
54 verstärkt und dann die negativen oder positiven Spitzen in dem Stromspitzenschneider
56 (oder im Verstärker) gegeben, um so in Leitung 58 eine Spitze für jeden festzustellenden
Fehler zu haben. Ein Widerstand 60 überbrückt Leitung58 und 62. Durch diese Art
der Anordnung werden langsame Spannungsänderungen in der Leitung 44 so unterdrückt
und können keine Spitzen und damit Ausschläge innerhalb bestimmter Grenzen hervorrufen.
-
Ein entsprechender Anschluß 64 verbindet den Widerstand 60 mit dem
Steuergitter 66 der Vakuumröhre68. Beispielsweise kann sie vom Typ 6 BN 6 sein.
Röhre 68 ist an einen Verstärkerkreis so angeschlossen, daß Spannungen in einem
verhältnißmäßig engen Ausschlagbereich verstärkt werden. Zum Beispiel ist die Röhre
so eingerichtet, daß jede ankommende Spannung mit einem Betrag von weniger als 1
Volt eine Linearverstärkung 1: 1,1 erfährt und bei über 1,1 Volt liegender Spannung
das abgehende Signal nicht anwächst. Es ist also nicht nur ein Verstärker, sondern
auch ein Ab schneider und Begrenzer vorgesehen. Bei dieser Verstärkerart sind ein
Widerstand 70 für den Kathodenstromkreis und ein Widerstand 72 im Anodenstromkreis
vorgesehen. Widerstand 74 ist mit Gitter 76 und das verbleibende Gitter 78 ist mit
der Spannungsquelle B über den Widerstand 80 verbunden, wie dies nach fachmännischem
Handeln vorgesehen ist. Zusätzlich erfolgt die Rückkopplung über den mit dem Gitter
78 verbundenen Kondensator 82, und Leitung 84 ist zur Anode 86 durchgeführt.
-
Durch den Anschluß 64 an den Widerstand 60 wird der Verstärkerstromkreis,
wie erfindungsgemäß beschrieben, gegen kleine Änderungen und Unebenheiten im Garn
in gewünschter Weise unempfindlich.
-
So werden Spannungsspitzen von vorbestimmter oder geringerem Ausschlag
in Leitung 52 unterdrückt, selbst wenn sie durch plötzliche änderungen hervorgerufen
werden.
-
Der Rückkopplungskreis dient dazu, um Stromstöße in dem Ausgangsstromkreis
hervorzurufen.
-
Die Signale in Leitung 84 sind über Kondensator 90 und Anschluß 92
des Widerstandes 94 mit dem Verstärkerkreis 96 gekuppelt, der vorzugsweise aus einen
Kathodenstromkreis für den Impedanzausgleich besteht. Vom Kreis 96 werden die verstärkten
Stromstöße über die Leitung 98 an einen elektrischen Zählerkreis 100 weitergegeben.
Beispielsweise kann jede Art Zählerkreis verwendet werden, also auch ein Dekadenzähler.
Dieser Zähler ist so beschaffen, daß im Verhältnis zu zehn eingehenden Impulsen
ein davon abgehender Stromstoß kommt, der auf der Leitung 102 weitergeführt wird.
Diese Leitung führt zu einem solenoidbetätigten mechanischen Zähler 104, von denen
eine Reihe bekannter Ausführungen für diesen Zweck auf dem Markt sind. Der Dekadenzähler
100 ist mit Neonlicht ausgerüstet, um den augenblicklichen Zählerstand anzuzeigen.
Zähler 104 registriert jeden zehnten ankommenden Stromstoß des Zählers 100, wobei
die Zahlen unmittelbar infolge der Einrichtung des Zählers 100 beobachtet werden
können.
-
Die Anordnung des elektronischen Zählers 100 ist ein wichtiger Teil
der Erfindung. Der elektronische Zähler kann zwei dicht aufeinanderfolgende Stromstöße
registrieren und zählt mit einer größeren automatischen Sicherheit, als dies mit
einem mechanischen Zähler möglich ist.
-
Nach den Darlegungen ist es so, daß jede plötzliche Änderung in der
Beschaffenheit des Garnes, das das Lichtband 39 unterbricht, Signale gibt, die in
den Leitungen 44, 52 usw. zur Verfügung stehen. Durch Anordnung des Widerstandes
50 werden unterscheidende Effekte von diesem Widerstand und der Kapazität 48 verändert,
um das Ansprechen des Kreises im Verhältnis zur plötzlichen Änderung der Eigenschaften
zu beeinflussen. Wenn ein Fehler vorhanden ist, dann sind Spitzen in der Leitung
52 zu erwarten, die auf den Kreis 56 einwirken und Signale zur Ingangsetzung der
Zähler 100 und 104 bei jedem Fehler geben.
-
Um eine Zählung in bezug auf die Garnlängeneinheit durchzuführen,
wird der Zähler 100 für eine bestimmte Meßzeit in Gang gebracht. Jeder bestimmte
Zeitintervall kann angesetzt werden. Für 30 und 300 Sekunden Zeitspanne sei die
Einrichtung dargestellt. Der 30-Sekunden-Zeitschalter 120 ist so angeordnet, daß
der Zähler 100 über die Leitung 122 mittels des Schalters 124 betätigt wird, der
die Leitung 126 mit dem Zähler 100 verbindet. Es gibt viele entsprechende Wege zur
Erreichung dieses Zieles, um Zähler100 über Leitung 122 zu verbinden, jedoch handelt
es sich nur um fachmännische Maßnahmen, weshalb sich eine weitere Beschreibung erübrigt.
-
Der Zeitschalter 120 ist von üblicher Ausführung und ist bei gegebener
Geschwindigkeit über die Kraftstromleitung 128 mittels bestimmter Frequenz, z. B.
mit 60 Perioden je Sekunde, angeschlossen. Bei Schließung des Schalterarmes 130a
des Schalters 131 kommt der Zeitschalter 120 in Gang, betätigt Hebel 120' für den
Schaltkontaktl20". Die Spannung in Leitung 126, weiter über die Leitung 127 schließt
den Strom über den Hebelarm 130 b des Schalters 131 am Ende des 30-Sekunden-Zeitraumes.
Gleichzeitig wird der Arm 120' von dem Schalthebel 120" getrennt. Unter Berücksichtigung
des Umstandes, daß der Motor 24 das Garn 10 mit einer bestimmten Geschwindigkeit
mit dem gleichen 60periodigen Wechselstrom bewegt, kann der 30-Sekunden-Zeitmesser
unmittelbar daran angeschlossen werden, weil keine Fehler hinsichtlich der Längeneinheit
eintreten können.
-
Ein 300-Sekunden-Intervall oder eine andere gewünschte Zeit kann
in ähnlicher Weise über den Zeitschalterl34 erfolgen. Dieser Zeitschalter wird über
den Schalter 124 an die Leitung 122 mittels der Leitung 136 angeschlossen.
-
Schalter 131 ist doppelpolig ausgebildet in bezug auf den Arm 130b,
der an die Erde angeschlossen ist. Die Rückleitung zum Zähler erfolgt über 137.
-
Die Kraftstromabschaltung am Schalter 131 gestattet den Zeitschalter
auf seinen Ursprung zurückzusetzen.
-
Zur Eichung der Anordnung ist ein Stromkreis 150 vorgesehen. Eine
Spannung normaler Frequenz, beispielsweise von 60 Perioden je Sekunde, ist mit Hilfe
der Kraftleitung 152 über den Widerstand 154 mit der Anode 158 und über die Spannungsreglerröhre
156 mit der Kathode 160 der Diode 162 verbunden.
-
Die Diode 162 läßt nur die eine Halbwelle der Wech-
selspannung auf
der zur Anode 158 führenden Leitung 164 zu. Die Spannungsreglerröhre 156, die einen
maximalen Spannungsabfall von 90Volt hat, dient dazu, die Spitzen der Wellen auf
Leitung 164 auf die vorgesehene Spannung gegenüber Erde abzuschneiden. Die Reglerröhre
liegt über den Widerstand 166 an der Spannungsquelle B.
-
Die abgeschnittene Spannungswelle läuft durch ein Differentialnetz,
das aus einer Kapazität 168 und einem Widerstand 170 besteht, um in der Leitung
172 Spitzen von bekannten Wert zu liefern. Leitung 172 ist über einen Eichwiderstand
174 von hoher Genauigkeit geschlossen. Zum Beispiel ist solch einstellbarer Widerstand
als Heliopt bekannt. Diese Art von Ausführung ist genau hergestellt mit einer Linearität
höher als l6/o. Der Widerstand ist mit einer Noineneinteilung versehen (nicht dargestellt),
um die Einstellung mit genügender Genauigkeit zu erreichen.
-
So läßt sich jede gewünschte Eichspannung von Null bis Maximum in
der Leitung 174 durch Abgriff erreichen. Die in Leitung 172 entstehenden Spitzen
werden mit gewünschter Dämpfung durch Leitung 176 auf den vorher erwähnten Verstärker
54 mit Hilfe des Schalters 178 übertragen zur Verbindung des Verstärkers 54 mit
Leitung 176 anstatt der Leitung 52.
-
An dieser Stelle ist noch bemerkenswerter Weise hervorzuheben, die
notwendige Spitzenamplitude zur Zählung einer gegebenen Fehlerlage so einzustellen,
daß der Eichwiderstand 174 einem solchen Wert bei Verbindung mit dem Verstärker
54 erhält, um die einzelnen Zyklen des Wechselstromes zählen zu können. Der Hauptstromkreis
ist so einzurichten, um ein genaues Ansprechen zu ermöglichen.
-
Es sei angenommen, daß ein Garn mit einer Geschwindigkeit von 150
cm je Sekunde durch die Walzen 20 während 30 Sekunden, also entsprechend einer Länge
von 45 m, oder bei 300 Sekunden, entsprechend 450 m, abläuft. Der elektronische
Zähler stellt nun die nächste Zehnerzahl fest, während die anderen Zählerstellen
in dem mechanischen Zähler 104 aufgezeigt werden. Man liest nur den mechanischen
Zähler ab unter Nichtbeachtung der einstelligen Zahl des elektronischen Zählers.
-
Es ist ersichtlich, die Zeitkonstante des unterscheidenden Stromkreises
so abzuändern, daß die Vorrichtung Fehler verschiedener Art zählen kann.
-
Entsprechend der Terminologie der Textiltechnik kann die Vorrichtung
veranlaßt werden, Vorgespinste an Stelle von Ausschuß und Abfall zu zählen.
-
Wie bereits oben beschrieben, kann die Art der Stromkreise so eingestellt
werden, um nur auf plötzliche Anderungen durch Fehler, nicht aber auf allmählich
sich einstellende änderungen in den Eigenschaften die Zähler zum Ansprechen zu bringen.
-
Fig. 2 zeigt diesem Zwecke angepaßte Stromkreise.
-
Man geht aus von der Photozelle 40, die der Zelle 40 in Fig. 1 entspricht.
Über zwei getrennte Wege, von denen einer eine integrierende Funktion hat, geht
es zu dem Differentialverstärker 210. Im einzelnen ist die Anode der Photozelle40
mit den Steuergittern 212 und 214 der Röhren 216 und 218 entsprechend verbunden.
Die Röhren 216 und 218 wirken als Nebenkathoden mit entsprechend den an den Gittern
über den Kathodenwiderstand 220 für die Röhre 216 und über den Kathodenwiderstand
222 für die Röhre 218 angelegten Spannungen. Diese Spannungen beziehen sich auf
die direkte Zwischenverbindung der
Gitter 214 und 212 zur Anode
der Photozelle 40. Die am Widerstand 222 liegende Spannung wird am Punkt 224 abgegriffen
und ist über den Widerstand 226 mit Hilfe der Eingangsleitung 228 an dem Differentialverstärker
210 angeschlossen.
-
Differentialverstärker sind in ihrer Art wohlbekannt. Sie weisen
gewöhnlich zwei Vakuumröhrenteile auf, die so unter sich verbunden sind, daß auf
der abgehenden Leitung 230 nur Signale als Differenz der ankommenden Signale erscheinen.
Im übrigen erscheint es unnötig, auf weitere Einzelheiten des Differentialverstärkers
einzugehen, da die Stromkreise wohlbekannt sind und Beschreibungen veröffentlicht
sind wie z. B. »Electronics Experimental Techniques«, Elmore und Sands, McGraw-Hill,
1949, und Bd. 18 »Radiation Laboratory Series«, McGraw-Hill, 1948.
-
Die Spannung über den Kathodenableitungswiderstand 220 ist über den
Widerstand 232 durch die zweite Eingangsleitung 234 mit dem Differentialverstärker
210 verbunden. Der Widerstand 232 ist mittels einer kapazitiven Anordnung mit der
Erde verbunden. Zur Veranschaulichung sind drei Kondensatoren 236, 238 und 240 vorgesehen
mit dem Schalter 242 zur Auswahl eines dieser Kondensatoren für die Einschaltung.
Es ist zu bemerken, daß der Widerstand 232 und einer der mit Erde über den Schalter
242 verbundenen Kondensatoren einen Integrationsstromkreis darstellt. Ein solcher
Stromkreis hat die Aufgabe, alle plötzlichen Änderungen in der Photozellenspannung
zu dämpfen. Es ist jedoch keine Integration oder Dämpfung mit dem ersten Einschalten
der Leitung 228 an den Differentialverstärker verbunden. Die Spannungsschwankungen
beim ersten Einschalten folgen den in der Photozelle 40 erzeugten Schwankungen.
Der Grad, bis zu welchem plötzliche Spannungsänderungen, herrührend von der Photozelle
40, anwachsen, schafft eine Differenz zwischen 228 und 234 des Differentialverstärkers,
die von der Erdkapazität beim zweiten Einschalten abhängt. Die Auswahl ist entsprechend
der getroffenen Einrichtung mit Hilfe der Kondensatoren 236, 238 und 240 möglich.
Es mag aber betont sein, daß allmähliche Änderungen im Garn, also beim Vorgespinst,
bei Abfall oder Ausschuß keinen Einfluß auf verschiedenes Einschalten haben. In
Leitung 230 möge ein entsprechendes Signal nach Linie 244 angezeigt werden. Einige
Differentialverstärker erzeugen einen scharf abgesetzten Stromstoß in der einen
Richtung ohne Rücksicht auf die abweichende Wellenform, die gerade vorliegt. Indeß
wirkt im allgemeinen eine Kapazität 246 und ein Widerstand 248 als ausgleichender
Stromkreis. So erscheinen unterschiedliche Spannungsspitzen an der Verbindungsstelle
250, dargestellt durch Linie 252. Ein Verstärker- oder Schneidestufe ist mit der
Röhre 254 verbunden, um die Spitzen von einer Polarität zu beseitigen. Diese Einrichtung
läßt die Spitzen nur in einer Richtung durch. Für jeden durch die Linie 256 dargestellten
Fehler wird die Wellenform an der Verbindungsstelle 258 im Anodenstromkreis der
Röhre 254 beeinflußt. Die Spannung an der Stelle 258 geht als positiver Stromstoß
mittels der Umkehr in Röhre 254 über die Leitung 260 zum Zählwerk, wie dies in Fig.
1 bereits dargestellt wurde.
-
Der Stromkreis nach Fig. 2 ist mit einem veränderlichen Widerstand
222 ausgerüstet, der einen sehr genauen Widerstand aufweist, etwa ein Helipot.
-
Eine vorzugsweise Ausführungsform für die Eichung ist in Fig. 3 dargestellt.
Dieses Eichverfahren kann mit einer der in den Fig. 1 oder 2 beschriebenen Anordnungen
durchgeführt werden. Ein beweglicher Arm 270 besitzt eine Verlängerung in einem
Klaviersaitendraht 272 od. ä., das, bei 274 befestigt, in geeigneter Weise in 276
gelagert ist. Der Arm 270 wird magnetisch angezogen, und ein magnetisch durchlässiger
Kern 278 ist so vorgesehen, daß sich diese Teile im Punkt280 nähern. Eine Spule
282 ist um den Kern 278 gewickelt und wird von im Gleichrichter 284 gleichgerichteten
Stromimpulsen durch die Leitung286 gespeist. Die Anordnung ist so getroffen, daß
der Arm 270 und der Draht 272 von der gleichen Frequenz, z. B. 60 Perioden je Sekunde,
angetrieben werden, wobei Leistung 286 mit der gleichen Stromfrequenz beschickt
wird. Das Ende 288 von Draht 272 befindet sich im Ruhezustand genau außerhalb des
Lichtstrahles des Lichtbandes 39, während das Garn 10 vorbeiläuft. Die Energiezufuhr
durch Spule 282 mittels eines entsprechenden (nicht dargestellten) Schalters versetzt
Arm 270 und Draht 272 in Schwingungen, so daß der Draht ununterbrochen in den Lichtstrahl
des Bandes 39 eindringt und diesen durchdringt. Vorzugsweise ist die Unterbrechung
des Lichtstrahles durch den schwingenden Draht an einem außerhalb der Hauptbrennlinie
liegenden Ort angeordnet. Diese Unterbrechungsstelle kann an beliebiger Stelle des
Lichtweges sein. Vorzugsweise liegt diese Stelle zwischen dem Brennpunkt und einem
optischen Mittel oder Blenden usw., um die Ansammlung von Staub u. a. auszugleichen.
Abhängig von der Lichtintensität und dem Durchmesser des Drahtes 272 ruft die wiederholte
Unterbrechung des Lichtes durch den Draht 272 eine Schwankung von vorausbestimmter
Größe in dem die Zelle 40 treffenden Licht hervor. Der Draht 272 wirkt so als Unterbrecher,
und sein Durchmesser kann so auf Ausschuß und andere Fehler in dem zu prüfenden
Garn eingestellt werden, daß sich deren Größe ermitteln läßt.
-
So kann das ganze Stromsystem unmittelbar in bezug auf ähnliche Fehler
geeicht werden, die durch den schwingenden Draht272 beim Ein- und Austritt in und
aus dem Lichtstrahl hervorgerufen werden. Die Eichung schließt auch Änderungen in
der Intensität der Lichtquelle, Staub auf den Linsen oder in der Blendenöffnung
36, die sich in einer Schwächung des die Zelle 40 erreichenden Lichtes äußern, ja
jede Eigenschaftsänderung der Zelle 40 usw. ein.
-
Bei Gebrauch sowohl des soeben beschriebenen Eichsystems als auch
des in Verbindung mit Fig. 1 beschriebenen Eichsystems kann eine Eichung der Zähler
durch Einschaltung der im Zusammenhang mit Fig. 1 genannten Zeitstromkreise erfolgen.
Wenn der Draht 272 mit einer Periode von 60 je Sekunde schwingt das dem Wiederholungsmaß
der Eichspitzen im Stromkreis 150 der Fig. 1 entspricht zeigt sich bei Einsatz der
30-Sekunden-Uhr ein Betrag von 1.800 an den Zählern und eine entsprechende Zahl
für die 300-Sekunden-Uhr.