DE110689C - - Google Patents

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DE110689C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A41WEARING APPAREL
    • A41HAPPLIANCES OR METHODS FOR MAKING CLOTHES, e.g. FOR DRESS-MAKING OR FOR TAILORING, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • A41H5/00Dress forms; Bust forms; Stands

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Toys (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 3: Bekleidungsindustrie.
(Frankreich).
Verfahren zur Herstellung einer Modellpuppe.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 22. April 1899 ab.
Der Gegenstand vorliegender Erfindung betrifft die Herstellung einer Modellpuppe, die möglichst genau die natürliche Form des Körpers wiedergiebt, so dafs danach leicht passende Kleidungsstücke gearbeitet werden können und damit das lästige öftere persönliche Anproben den Kunden erspart wird.
Die neue Modellpuppe ist leicht, dauerhaft, gefällig und besonders werthvoll für Damen, die sich ihre Kleider selbst machen wollen; es soll dadurch ganz besonders die Schwierigkeit des Anprobens am eigenen Körper beseitigt werden. Sie wird aber auch von solchen geschätzt werden, denen das öftere persönliche Anproben bei der Schneiderin lästig ist. Letztere kann nunmehr nach einer vom Körper abgenommenen Form arbeiten und durch Proben an der Modellpuppe sich vom .Sitze der Kleider überzeugen.
Die Herstellung der Puppe geschieht mittelst eines besonderen Abformens der Büste, einer Operation, die ungefähr 3/4 Stunden in An-.spruch nimmt, der betreffenden Person aber keinerlei Gefühl von Kälte, Druck, Nässe oder sonstiger Unbehaglichkeit verursacht. Nur durch ein derartiges Abformen ist es möglich, ■die weibliche Büste so vollkommen wiederzugeben, dafs man danach ein passendes Kostüm arbeiten kann.
Die Modellpuppe ist mit einem abnehmbaren und wenig Raum einnehmenden Rocktheile versehen, der unten mit einem Volant garnirt ist und im Ganzen einem Unterrocke gleicht. Abgenommen und zusammengelegt hat derselbe im Umfang nur eine Höhe von ungefähr 25 cm.
Nach dem gleichen Verfahren kann auch eine genaue Form der Arme vom Aermelausschnitt bis zum Handgelenk abgenommen werden.
An Hand der Zeichnungen wird die Herstellung der neuen Modellpuppe erläutert werden.
Zunächst wird, um die Büste abzuformen, der mit Korset und dünnen Unterkleidern bekleideten Person eine eng anliegende Blouse aus schmiegsamem Stoffe, wie Vigogne oder Trikot angelegt (Fig. 1). Um diese Blouse wird nun ein Flechtwerk von 1 bis 2 cm breiten Bandstreifen herumgewickelt, welches die ganze Büste bis zu den Hüften bedeckt und das sich dem Körper genau anpafst (Fig. 2). Befestigt wird dieses Flechtwerk durch Wasserglas. Das Ganze wird circa' 3/4 Stunden am Körper gelassen und darauf durch Aufschneiden der Rücken- und Vordernaht in zwei genau gleiche Theile geschnitten und vom Körper abgenommen.
Ist die so gewonnene Form genügend trocken, so wird das Innere derselben, wie aus Fig. 3 ersichtlich, mit Stanniol beklebt. Auf dieser Stanniolschicht wird dann ein Mousselinstreifen d befestigt und auf diesem wiederum ein Flechtwerk e, aus kleinen Carreaus von Bandstreifen bestehend, ganz ähnlich den beim Abnehmen der Form benutzten und oben und in Fig. 2 bereits erläuterten angeklebt.
Das Flechtwerk von Bandstreifen wird wiederum mit Mousselin f bedeckt, hierauf ein
zweites ähnliches, als Verstärkung dienendes geflochtenes Bandwerk g eingelegt bezw. befestigt und zum Schlufs das ganze Innere noch mit einem Mousselinstreifen h bekleidet. .
Durch Aufstreichen von Wasserglas haften alle diese einzelnen Schichten wohl an einander; man läfst das Ganze bei niederer Temperatur trocknen und erhält so eine sehr haltbare Form.
Nunmehr werden von derselben die Blouse λ,' das Bandflechtwerk b und das Stanniolpapier c entfernt. Das Einschieben des Stanniolpapiers hatte, wie leicht ersichtlich, nur den Zweck, ein Anhaften der äufseren Theile (der Form) an den inneren (der eigentlichen Modellpuppe) zu verhindern. Die in zwei Theile geschnittene Büste wird dann wieder zu einem Ganzen vereinigt und die so gewonnene Modellpuppe ist eine genaue Nachbildung der Körperform, von welcher sie abgenommen worden ist.
Die Modellpuppe wird dann aufsen mit einer haltbaren Lackschicht überzogen, mit einem Kragen i und Bandstreifen, z. B. Sammetstreifen j garnirt. In die Aermelausschnitte werden zur leichteren Handhabung der Modellpuppe runde, mit Ringen / versehene Holzpflöcke k eingesetzt. Der Hals wie auch der untere Theil der Büste werden durch starke Pappscheiben m m geschlossen, die mit Löchern ff« versehen sind, durch welche die Tragstange des Gestelles, auf welches die Modellpuppe aufgesetzt ist, hindurchgeht.
Die Modellpuppe kann aufsen in jeder Weise gefällig verziert werden. In Fig. 7 ist z. B. eine solche Verzierung, bestehend aus parallel laufenden Fältchen q und diese kreuzenden Längsfältchen r, gezeigt.
Nach dem oben beschriebenen Verfahren kann auch eine genaue Form der übrigen Körpertheile, z. B. der Arme, abgenommen werden. Dieselben werden an der Büste mittelst Haken und Oesen befestigt.
Fig. 8 zeigt die Büste der Modellpuppe auf einem Fufsgestell und durch einen verstellbaren Rocktheil vervollständigt.
Dieser Rock wird durch eine äufsere Stofflage s gebildet, die innen mit einem ähnlichen Stoffe t ausgefüttert ist. In Form gehalten wird der Rock durch drei etwa' 12 bis 20 cm hohe Bandreifen u ν χ aus Stoff leinen, die durch einen Bandstreifen y noch verstärkt sind. Die Bandreifen werden mittelst Wasserglas angeklebt und sind zwischen den zwei Stofflagen s und t so angeordnet; ■' dafs der erste im oberen, der zweite im mittleren und der dritte im unteren Theile des Rockes zu liegen kommt. Oben wird der Rock durch eine starke Pappscheibe abgeschlossen, deren Form genau der des Büstenuntertheiles entspricht. Diese ist durchbohrt und durch das Loch ^ tritt die Tragstange ο des Gestelles durch.
Der Rock wird an der Büste mittelst Haken und Oesen oder in anderer zweckmäfsiger Weise befestigt.
Fig. 9 zeigt den von der Büste abgenommenen und zusammengefalteten Rock.
Aus der Zeichnung ist ersichtlich, dafs die drei versteiften Bandreifen uv χ sich harmonikaartig neben einander legen, der Rock also beim Aufbewahren nur wenig Raum einnimmt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung einer Modellpuppe für die Confectionsschneiderei, darin bestehend, dafs man zunächst ein vorläufiges, die Körperformen genau wiedergebendes Modellgerippe herstellt mit Hülfe eines über den abzuformenden Körper gelegten schmiegsamen Stoffes, der durch Umwickeln mit einem Flechtwerk aus Bandstreifen verstärkt und durch Aufstreichen von Wasserglas versteift und auf dem Körper erhärten gelassen wird, worauf man dieses so gewonnene vorläufige Gerippe vom Körper abnimmt und zwecks Herstellung der eigentlichen bleibenden Modellpuppe an seiner Innenseite zunächst mit einer Stanniolschicht und dann mit abwechselnd auf einander folgenden Lagen von Mousselinstreifen und Flechtwerk von Bandstreifen oder Stanniol auskleidet und diese inneren Einzellagen durch Bestreichen mit Wasserglas versteift und zu einem elastischen Ganzen fest verbindet, worauf dann nach genügendem Erhärten derselben das äufsere Gerüst (bestehend aus schmiegsamem Stoff und erstem Flechtwerk aus Bandstreifen und Stanniol) abgelöst und die rückbleibende Modellpuppe aufsen mit einer haltbaren Läckschicht überzogen wird.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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