DE1096322B - Verfahren zur antistatischen Avivage von Polyamid-Fasern oder -Faeden - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Es ist bekannt, durch verschiedene Avivagen die Neigung der Fasern oder Fäden, sich elektrostatisch aufzuladen, herabzusetzen. Die dabei angewendeten chemischen Verbindungen sind im allgemeinen nicht für alle synthetischen Fasern gleich gut geeignet. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, daß sich einige Fasern, wie z. B. Polyamide aus Caprolactam, positiv, andere, wie beispielsweise Polyäthylenterephthalat, dagegen negativ aufladen. Auch andere Fadeneigenschaften, z. B. die Oberflächenausbildung, müssen bei der Avivage berücksichtigt werden. Schließlich sollen solche Avivagen schon bei einem geringen Auftrag wirksam sein; sie dürfen möglichst nicht Substantiv aufziehen und müssen eine gute Licht- und Wärmebeständigkeit aufweisen, sie dürfen ferner nicht korrodierend wirken und müssen eine Konsistenz haben, die die Weiterverarbeitung der Fasern nicht beeinträchtigt.

Es ist eine Avivage bekannt, die aus einem neutralen Additionsprodukt eines sauren Phosphorsäureesters und Alkylenoxyd entsteht, der aliphatische, cycloaliphatische, cycloaliphatisch-aromatische oder aliphatisch-aromatische Estergruppen mit 6 oder mehr C-Atomen enthält. Diese Verbindung soll für Polyvinylchlorid-, Polyamid-, Polyacrylnitril- oder Polyester-Fasern verwendet werden. Die Konzentration der Verbindungen in der Avivageflotte soll zwischen 0,1 und 3% liegen. Dies würde bei dem üblichen Nachbehandlungsverfahren einem Auftrag von 0,05 bis 1,5% auf der Faser entsprechen. Wie eingangs erwähnt, ist die Aufladungshöhe bei den verschiedenen vollsynthetischen Fasern unterschiedlich, so daß bei Anwendung der einzelnen antistatischen Avivagemittel nicht immer dieselbe antistatische Wirksamkeit erzielt werden kann. Bei den Polyamidfasern, insbesondere bei den aus Caprolactam hergestellten, ist die antistatische Wirksamkeit der erwähnten Phosphorsäureprodukte nicht so ausreichend, daß ζ. B. eine Kardierung einer in l°/_oigen Avivageflotten behandelten Polyamidfaser (wegen der noch hohen Aufladung) durchgeführt werden kann.

Ferner ist als antistatische Avivage ein Produkt vorgeschlagen, das man durch Umsetzung von Polyäthylenglykolen mit Metaphosphorsäurealkylestern und anschließender Umsetzung mit Alkyl- oder Alkylolaminen erhält. Diese Avivage ist für Textilien aus Polyäthylenterephthalaten geeignet (vgl. Auslegeschrift 1 084231).

Es wurde gefunden, daß einige Verbindungen aus dieser Verbindungsgruppe für Polyamide, insbesondere solche aus Caprolactam, eine sehr gute antistatische Wirksamkeit haben. Geeignet sind die Verbindungen, die man erhält, wenn man 1 Mol Metaphosphorsäurealkylester mit einem Alkylrest mit 3 bis 8 C-Atomen mit 1 Mol Polyäthylenglykol umsetzt und an den bei dieser Umsetzung entstehendenAlkylpolyoxyäthylenphosphorsäureester anschließend ein Alkylamin anlagert.

Verfahren zur antistatischen Avivage
von Polyamid-Fasern oder -Fäden

Anmelder:

Vereinigte GlanzstofT-Fabriken A. G._r
Wuppertal-Elberfeld

Dr. Karl Macura, Klingenberg/M.,
ist als Erfinder genannt worden

Dieser Verbindungstyp hat die nachstehende Formel: OR

O = P-O(CH₂CH₂O)^H

R = C,
R' =C,

OHH₂N
H

R'

η = 3 bis 8
m = 10 bis 20

Diese als Avivage verwendbaren Verbindungen sind je nach Kettenlänge des verwendeten Polyäthylenglykols, das z. B. ein Molekulargewicht von 100 bis 1000 aufweisen kann, wasserlöslich oder in Wasser dispergierbar; sie werden zu Flotten angesetzt, die für eine Avivierung einer Polycaprolactamfaser (Titer 1,4 den, Schnittlänge 40 mm) eine Konzentration von etwa 1 °/₀ hat. Der Auftrag der Avivage sowie das Abquetschen der Faser usw. wird so geführt, daß auf der fertigen Faser etwa 0,1 % des Antistatikums verbleibt. Die elektrostatische Aufladung der erfindungsgemäß ausgerüsteten Polyamid-Fasern liegt erheblich unter 1000 Volt, d. h. unter dem Grenzwert, bei dem unter Umständen eine Verarbeitung auf der Karde noch möglich ist.

Beispiel 1

In Polyäthylenglykol vom Molekulargewicht 200 werden äquimolekulare Mengen von Metaphosphorsäurebutylester unter Rühren bei 40° C langsam eingetragen und bei 80° C 6 bis 8 Stunden erhitzt. Der erhaltene hochviskose Polyäthylenglykolbutylphosphorsäureester, der in einer l°/_oigen wäßrigen Lösung einen p_H-Wert von etwa 2,0 aufweist, wird mit einer äquimolekularen Menge geschmolzenen Stearylamins unter Rühren versetzt, wobei die Temperatur durch Kühlen bei 60° C gehalten wird. Nach Beendigung der Reaktion erhält man eine homogene Avivagepaste mit einem Erstarrungspunkt von 42° C und einem p_H-Wert von 7,0 in l°/_oiger wäßriger Lösung. Das Reaktionsprodukt ist in Wasser, Benzol,

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Alkohol od. dgl. gut löslich. An einer mit dieser Avivage behandelten Polycaprolactam-Faser wird — bei einem Auftrag von 0,1 % (bezogen auf die trockene Faser) — eine Aufladung von +450 Volt gemessen (Messung mit Statometer von Feldmühle).

Beispiel 2

Durch analoge Umsetzung von Polyäthylenglykol vom Molekulargewicht 600 mit Metaphosphorsäurebutylester und Stearylamin erhält man eine Avivagepaste mit einem Erstarrungspunkt von 46 bis 48° G. Dieses pastenartige Produkt ist in Wasser gut dispergierbar und in Benzol und Alkohol gut löslich. Als Avivage in einer Konzentration von etwa 0,1 °/₀ auf Polyamid-Fasern oder -Fäden aufgetragen, setzt es die elektrostatische Aufladung (gemessen als Spannung entsprechend Beispiel 1) auf 350 Volt herab. Die Fasern laufen glatt über die Karde, ohne daß ein Versetzen der Garnituren eintritt. Auch wirkt die Avivage nicht korrodierend.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Verfahren zur antistatischen Avivage von Polyamid-Fasern oder -Fäden unter Verwendung organischer Phosphorverbindungen, gekennzeichnet dutch die Verwendung einer Lösung oder wäßrigen Dispersion des Reaktionsproduktes, das bei der Umsetzung von 1 Mol Polyäthylenglykol mit 1 Mol Metaphosphorsäurebutylester und anschließender Umsetzung mit einem Alkylamin erhalten ist.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Französische Patentschrift Nr. 1115 874;
   USA.-Patentschriften Nr. 2 676 122, 2 742 379.

   © 009 697/479 12.60