DE1090786B - Kernreaktor-Brennstoffelement - Google Patents
Kernreaktor-BrennstoffelementInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft ein Kernreaktor-Brennstoffelement, bestehend aus einem Kern, der nicht an die
Wärmeübertragungsfläche des Brennstoffelements grenzt und der einen Brutstoff und ursprünglich im
wesentlichen keinen Spaltstoff enthält, und aus einem an den Kern angrenzenden äußeren Teil, der an die
Wärmeübertragungsfläche grenzt und der ursprünglich im wesentlichen den gesamten Spaltstoff enthält.
Ein solches Element bildet den Gegenstand eines älteren Patentes, das indessen nicht veröffentlicht ist.
Erfindungsgemäß beträgt das \^olumen des äußeren
Teiles 1,0 bis 40% des Gesamtvolumens des Brennstoffes (ohne Umhüllung).
Die Atome gewisser Elemente, z. B. U233, U235 und
Pu239, werden bekanntlich zerspalten, wenn Neutronen ihren Kern treffen. Es entstehen zwei oder mehr
Spaltungsprodukte von geringerem Molekulargewicht, und es werden Neutronen freigesetzt.
Die Spaltungsprodukte teilen ihre hohe Bewegungsenergie den Molekülen und Atomen der Umgebung
mit, wodurch diese erwärmt werden. Die Bildung von Neutronen ist die Grundlage für die Kettenreaktion.
Alle Arten von Reaktoren bestehen aus einem Spaltstoff als »Brennstoff« des Reaktors, einem Kühl- oder
Wärmeübertragungsmittel, das der Kühlung dient, und einem Leistungsregler. Im Laufe der Zeit werden
die Spaltstoffe »verbraucht« und müssen ausgewechselt werden.
Das Auswechseln der Spaltstoffe kann verzögert und in einigen Fällen sogar vermieden werden, wenn
die Kernreaktion aus einem Brutstoff ein neues spaltbares Atom für jedes bei der Reaktion verbrauchte
Atom liefert. Th232 und U238 sind solche Brutstoffe.
Th232 geht durch Abfangen von Neutronen und Abgabe von Beta-Teilchen in U233 über, das spaltbar ist.
U238 wird auf die gleiche Weise in Pu239, das ebenfalls spaltbar ist, verwandelt. Die Anwesenheit solcher
Brutstoffe im Kernbrennstoff gestattet die Umwandlung von nichtspaltbaren in spaltbare Atome. Auf
diese Weise regeneriert sich der Spaltstoff, während er »verbraucht« wird.
Die Erfindung löst nun die Aufgabe, ein Kernreaktor-Brennstoffelement
zu schaffen, das sowohl spaltbare als auch Brutstoff-Atome enthält.
In schnellen Brutreaktoren, in denen die Kettenreaktion durch schnelle Neutronen, deren Anfangsgeschwindigkeit nicht wesentlich gebremst worden ist,
ausgelöst wird, ist ein Verhältnis von spaltbaren zu Brutstoff-Atomen von 1 : 5 erwünscht.
Für thermische Reaktoren, in denen die Kettenreaktion durch sehr langsame Neutronen mit geringen
thermischen Energien verursacht wird, liegt das günstige Verhältnis bei 1 :100. In jedem Fall ist es
wünschenswert, den Reaktor mit der entsprechenden
Kernreaktor-Brennstoffelement
Anmelder:
General Electric Company,
Schenectady, N. Y. (V. St. A.)
Schenectady, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. M. Licht, München 2, Sendlinger StT. 55,
und Dr. R. Schmidt, Oppenau (Renchtal), Patentanwälte
und Dr. R. Schmidt, Oppenau (Renchtal), Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 28. Februar 1958
V. St. v. Amerika vom 28. Februar 1958
Karl Paley Cohen, Palo Alto, Calif. (V. St. Α.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Höchstleistung zu betreiben, damit nur ein Mindestmaß des kostspieligen Spaltmaterials benötigt wird.
Dadurch wird jedoch die Schwierigkeit der Wärmeübertragung vergrößert, d. h. der Wärme, die während
der Reaktion frei wird, da die Wärmeleitfähigkeit der meisten Brutstoffe gering ist. Das gilt besonders
für ThO2 und in geringerem Maße für UO2. Bei
hohen Leistungen übersteigt die Höchsttemperatur im Innern der Brennstoffelemente, die erforderlich ist,
um die frei werdende Wärme an das Kühlmittel abzuführen, oft den Schmelzpunkt des Spaltstoffes. ThO2
schmilzt oberhalb von 2816° C und UO2 bei etwa
2482° C. Die Schwierigkeiten bei der Zusammensetzung des Spaltstoffes sind daher einleuchtend.
Die verschiedenen Versuche, die zur Überwindung dieser Schwierigkeiten bereits unternommen wurden,
erwiesen sich als nicht erfolgreich. Eines der Verfahren sieht die Herstellung von Brennstoffelementen
vor, die entweder spaltbare oder Brutstoff-Elemente
enthalten. Dieses Verfahren macht aber nicht den denkbar besten Gebrauch von der Wärmeübertragungsfläche.
Zu Beginn des Betriebes liefern die Elemente aus Brutstoff einen wesentlich kleineren Anteil
der Gesamtleistung als später, wenn sie mit spaltbaren Stoffen angereichert sind. Ein anderes Verfahren verwendet
sehr dünne Spaltstoffstäbe, die eine große Wärmeübertragungsfläche im Verhältnis zum Volumen
liefern und auf diese Weise die erforderliche Höchsttemperatur bei gegebener Leistung und gegebener
Wärmeübertragung herabsetzen. Derartige Spaltstoffstäbe sind aber außerordentlich kostspielig.
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Ihre hohen Kosten beruhen zum Teil auf den mit der Herstellung verbundenen Schwierigkeiten und zum
Teil auf der Tatsache, daß der Umfang der Verkleidung, die zum Schutz des Spaltstoffes notwendig ist,
mit der Wärmeübertragungsfläche wächst. Ein drittes Verfahren, die erwähnten Schwierigkeiten zu überwinden,
verwendet Drähte aus Materialien mit großer Leitfähigkeit in den Spaltstoffeinheiten. Auch dieser
Versuch bringt ein verwickeltes Herstellungsverfahren mit sich und verringert notwendigerweise den Anteil
von spaltbaren Stoffen und Brutstoffen je Volumeinheit des Elementes.
Bei einer Ausführungsform nach der Erfindung wird ein längerer Stab aus elementarem U238 oder
Th232 oder aus einer Verbindung dieser Elemente, z. B. deren Oxyden, als Brutstoff mit einer entsprechend
dicken Schicht aus einem spaltbaren Element, z. B. U235, versehen. Die Stärke der umgebenden spaltbaren
Schicht hängt von der Menge des Brutstoffes im Stab und dem gewünschten Verhältnis von spaltbarem
Stoff zu Brutstoff ab. Die Brutstoffe können, wenn gewünscht, die Form einer Röhre haben, durch deren
Mitte das Kühlmittel fließt. Sowohl die innere wie die äußere Fläche der Röhre wird mit einer Schicht aus
spaltbarem Material versehen. Die Brennstoffelemente können ebenso einen nicht kreisförmigen Querschnitt
aufweisen, wenn dies vorzuziehen ist. Außerdem soll noch eine Umhüllung vorgesehen sein, die die Wärmeübertragungsfläche
des Brennstoffelementes nach der Erfindung vor Korrosion durch das Kühlmittel oder
den flüssigen Moderator bewahrt.
Während des Betriebes erzeugt ein derartiges Brennstoffelement beinahe die gesamte Wärme in der
äußeren Schicht aus spaltbarem Material, die unmittelbar an die Wärmeübertragungsfläche grenzt.
Hohe Innentemperaturen werden also nicht benötigt und auch nicht erzeugt. Selbst nach längerer Strahlung
liegt die Innentemperatur des Spaltstoffes um 300% unterhalb der Temperatur, die ein Spaltstoff
aus einer homogenen Mischung aus spaltbarem Stoff und Brutstoff besitzt, und dessen Masse einem Brennstoffelement
nach der Erfindung entspricht und mit der gleichen Leistung betrieben wird. Außerdem enthält
ein homogenes Th 0.,-U235O0-Brennstoffelement
nach 10 000 Megawatt-Tagen je" Tonne etwa 3% U233O2, während der Th O2-Brutstoffkern des geschichteten
Brennstoffelementes nach der Erfindung nur etwa 1% U233O2 enthält.
Die höchstzulässige thermische Leistung ist bei dem geschichteten Spaltstoff nach der Erfindung anfänglich
60mal so groß wie bei dem üblichen homogenen und angereicherten Th O0-Brutstoff, und sogar nach
längerem Betrieb ist sie immer noch annähernd dreimal so groß. Die höchstzulässige thermische Leistung
wird durch den Schmelzpunkt des Stoffes im Innern des Brennstoffelementes bestimmt. Bei dem neuartigen
Spaltstoff nach der Erfindung bleibt die Wärmeübertragungsnutzung, d. h. die Wärmeübertragung je
Flächeneinheit, die gleiche. Im Gegensatz hierzu weisen Brutstoffe ohne die eine Schicht aus einem spaltbaren
Element eine Veränderung der Wärmeübertragungsnutzung in Abhängigkeit von der Zeit auf,
und der Fluß des Wärmeübertragungs- oder Kühlmittels muß also veränderlich oder regulierbar sein,
damit die größte Wärmeübertragungsnutzung gesichert ist.
Die Vorteile der Erfindung werden in einem etwas abgeschwächten Maße verwirklicht, obwohl das spaltbare
Material nicht vollständig von dem Brutstoff getrennt und in der den B rutstoff kern umgebenden
Schicht enthalten ist, weil die erreichbare Leistung durch die Verteilung des spaltbaren Materials am
Ende des Betriebes begrenzt ist. Erfindungsgemäß ergibt sich dadurch der beste Wirkungsgrad, daß der
äußere Teil 1 bis 40% des Gesamtvolumens des Brennstoffes (ohne Umhüllung) enthält. Dadurch wird
eine leichtere Herstellung ermöglicht, und die örtlichen Strahlungswirkungen werden herabgesetzt. Die
spaltbaren Elemente können beispielsweise mit gutem
ίο Erfolg 20 Volumprozent des Gesamtvolumens (ohne
Umhüllung) als äußere Schicht betragen.
Obgleich die vorangegangene Beschreibung sich mit der Verwendung von Th232 und U233 befaßt, lassen
sich ebenso U238 und Pu239 für die Erfindung benutzen.
Bei der ersten Einbringung von Spaltstoffen entsteht eine vorübergehende Schwierigkeit dadurch, daß das
stark angereicherte U235 von der natürlichen Uranisotopenmischung
getrennt und zur Inbetriebnahme des Reaktors verwendet werden muß. Es ist billiger,
die Uranisotopenmischung durch Diffusion von Gasen in die entsprechende homogene Konzentration zu fraktionieren.
Bei größerer anfänglicher Anreicherung sind die Einsätze geringer. Außerdem ist Pu230 nach
längerem Betrieb das endgültige, spaltbare Element des Systems in der äußeren oder spaltbaren Schicht,
das sehr leicht und billig auf chemischem Wege von U238 getrennt werden kann.
Die Erkenntnisse der Erfindung gestatten in Brutreaktoren die Durchführung der chemischen Trennung
von U238 und Pu239 über metallurgische Entseuchung der Spaltmaterialien, z. B. durch Verschlacken
mit Hilfe der Oxydation.
Die Erkenntnisse der Erfindung können leicht auf röhren- oder ringförmige Brennstoffelemente übertragen
werden, die von innen und außen gekühlt werden. Es wird sowohl innen als auch außen eine Schicht
aufgetragen, in der die spaltbaren Stoffe konzentriert sind. Auf diese Weise ist etwas weniger als die Hälfte
des spaltbaren Stoffes in der inneren Schicht von 0,5 bis 20 Volumprozent der Röhre und etwas mehr als
die Hälfte in der äußeren Schicht von 0,5 bis 20 Volumprozent des röhren- oder ringförmigen Brennstoffelementes
konzentriert, wodurch ein fast gleichmäßiger Wärmefluß an der inneren wie an der äußeren
Wärmeübertragungsfläche erhalten wird.
Darüber hinaus sind die erläuterten Grundzüge der Erfindung auch auf flache oder gekrümmte Brennstoffelemente
anwendbar, und auch in diesem Fall sollen beide Seiten der Platte mit je der Hälfte der
spaltbaren Elemente versehen werden, die je in den oberflächlichen 0,5 bis 20 Volumprozent der Platte
konzentriert sind.
Der Grundgedanke der Erfindung läßt sich auch für die Festsetzung der notwendigen Anzahl von Brenn-Stoffelementen
im Reaktor anwenden, so daß sich das gewünschte dynamische Verhalten ergibt. Die Konzentration
des spaltbaren Materials an der Oberfläche des Brennstoffelementes führt dazu, daß die im Spaltstoff
erzeugte Wärme viel schneller auf das Kühlmittel übertragen wird als bei Verwendung von homogenen
Spaltstoffen. Die geometrischen Gegebenheiten können so ausgerichtet werden, daß die Verzögerung
bei der Übertragung der vom Spaltstoff erzeugten Wärme auf das Kühlmittel veränderlich ist.
Außerdem verringert das geschichtete Brennstoffelement nach der Erfindung die Menge an spaltbarem
Material, die für das Kritischwerden des Reaktors erforderlich ist, da dieses in dem Brennstoffelement in
den Gebieten mit größerem Neutronenfluß als die Brutstoffe konzentriert ist.
Schließlich sind auch die thermischen Spannungen, die innerhalb des Brennstoffelementes nach der Erfindung
erzeugt werden, wesentlich geringer als bei einem homogenen Spaltstoff.
Die Einzelheiten der Anordnung der verschiedenen Ausführungsbeispiele nach der Erfindung werden
durch die Zeichnungen leicht verständlich. Die Zeichnungen stellen dar in
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Kernreaktors mit Brennstoffelementen nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Ansicht eines zum Teil im Schnitt gezeigten zylindrischen Brennstoffelementes nach der
Erfindung,
Fig. 3 einen Querschnitt durch Fig. 2,
Fig. 4 eine Ansicht eines zum Teil im Schnitt gezeigten röhren- oder ringförmigen Brennstoffelementes
nach der Erfindung,
Fig. 5 einen Querschnitt durch Fig .4, Fig. 6 eine Ansicht eines zum Teil im Schnitt ge-Fig.
5 einen Querschnitt durch Fig. 4, Fig. 7 einen Querschnitt durch Fig. 6,
Fig. 8 einen vergrößerten Querschnitt durch ein plattenförmiges Brennstoffelement,
Fig. 9 eine genaue Ansicht einer der üblichen An-Ordnungen von Brennstoffelementen für die Verwendung
in einem Reaktor mit einem flüssigen Metall als Kühlmittel und Graphit als Moderator.
In Fig. 1 ist einer der üblichen Kernreaktoren (in vereinfachter Darstellung) mit dem Kopf 12, der
durch die Randstücke 14 und 16 befestigt ist, gezeigt. 18 und 20 sind die Eintritts- bzw. Austrittsöffnungen
für das' Kühlmittel. Von der Innenwandung des Reaktors
ΙΟ, durch nicht abgebildete Vorrichtungen, werden
die obere und untere Halterung 22 bzw. 24, zwisehen denen die Brennstoffelemente 26 angebracht
sind, die als zylindrische Stäbe dargestellt sind, getragen. Die Brennstoffelemente sind in einem gewissen
Abstand voneinander entfernt, damit das Kühlmittel zwischen ihnen hindurchfließen kann. Das Gehäuse 28
für die beweglichen Kontrollstäbe 30 ist an den Reaktor 10 angeschlossen und enthält das Mittel zu deren
Betätigung.
Die Fig. 2 und 3 zeigen Schnitte durch einen zylindrischen
Spaltstoffstab 26 nach der Erfindung. Der Kern 32 besteht aus einem Brutstoff, entweder Th232
oder U238. Die angrenzende äußere Schicht 34 besteht aus einem spaltbaren Material, das von einer Um- .
hüllung 36 aus Zirkonium oder nichtrostendem Stahl oder ähnlichem umgeben wird.
Fig. 4 und 5 zeigen ring- oder röhrenförmige Brennstoffelemente nach der Erfindung. Ein solches
Brennstoffelement besitzt einen kreisförmigen Querschnitt und in der Mitte eine Durchlaßöffnung 38 für
das Kühlmittel. Es ist eine innere und eine äußere Umhüllung 40 bzw. 42 vorgesehen. Der Kern 44 besteht
aus Brutstoff; an ihn grenzen die Schichten 46 und 48 aus dem spaltbaren Stoff, die ihrerseits an die
Umhüllung grenzen. Die Schichten 46 und 48 aus spaltbarem Material betragen je 0,5 bis 20% des Gesamtvolumens
des Brennstoffes ohne Umhüllung. Vorzugsweise sollen diese Schichten je 10% des Volumens
des gesamten Brennstoffes ohne Umhüllung betragen.
Die Fig. 6, 7 und 8 zeigen die verschiedenen Formen der Brennstoffelemente nach der Erfindung.
Die Fig. 6 und 7 zeigen die Platten 50 parallel nebeneinander, deren Enden an den Seitenplatten 52
und 54 befestigt sind. Die Spaltstoffplatten können, wie Fig. 7 darstellt, leicht gekrümmt oder auch eben
sein. Die Öffnungen 56 für das Kühlmittel sind die Zwischenräume zwischen den Platten 50.
Fig. 8 zeigt den inneren Aufbau der Spaltstoffplatte im einzelnen. Der Kern 58 besteht aus Brutstoff und
beträgt 60 bis 99 Volumprozent des Brennstoffes. Die Schichten 60 und 62 aus einem spaltbaren Element
nehmen die restlichen 1 bis 40 Volumprozent ein. Die Oberflächen der Spaltstoffeinheit sind von den Schiehten
64 und 66 umhüllt. Auch die Stelle, an der die Spaltstoffplatte an der Seitenplatte 52 befestigt ist,
ist veranschaulicht. Der seitliche Teil 68 des bei der Herstellung von Spaltstoffplatten durch Warmwalzen
verwendeten Rahmens ist ebenfalls abgebildet. Das Ende der Spaltstoffplatte ist an die Seitenplatte festgelötet
oder auf andere Weise damit verbunden.
Es gibt verschiedene Verfahren zur Herstellung der Brennstoffelemente nach der Erfindung, die von der
gewünschten, oben beschriebenen und abgebildeten Ausführungsform abhängen.
Der zylindrische Stab gemäß den Fig. 2 und 3 kann durch ein besonderes Preßverfahren hergestellt
werden. Gepreßte Kügelchen aus THO2 und UO2 können
unter Verwendung einer Spezialgußform und Stanzmatrize angefertigt werden, die so ausgebildet
sind, daß die pulverisierten Verbindungen getrennt und nacheinander in die Höhlung der Form gegossen
werden können. Das ermöglicht die Anordnung einer Muffe um das Kernstück. Das Verfahren umfaßt die
folgenden Schritte: Füllen des Kernstückes mit ThO2,
Kaltpressen des ThO2, Entfernen der Muffe, Auffüllen des äußeren Ringes mit UO2 und abschließend
das Pressen des gesamten Kügelchens. Nachfolgend wird das Kügelchen gesintert.
Die Umhüllung wird mit Hilfe eines der hierfür bekannten Verfahren aufgetragen.
Der ring- oder röhrenförmige Spaltstoff der Fig. 4 und 5 kann durch Spritzguß und nachfolgendes Überziehen
des Gußstückes hergestellt werden. Dieses Verfahren besteht in der Herstellung eines ringförmigen
Stabes aus Brutstoff, z.B. ThO2 durch Pressen oder Strangpressen mit einem geeigneten Bindemittel. Die
Röhre wird dann getrocknet und vorgesintert, so daß man sie handhaben kann. Nachfolgend wird die Röhre
in eine Aufschwemmung aus spaltbarem Material, z. B. UO2, getaucht, das als dünner Überzug auf dem
Th O2 trocknet. Diese Röhre wird dann bei hohen Temperaturen gesintert. Die Umhüllung für die innere
und äußere Wärmeübertragungsfläche wird nach einem der bekannten Verfahren aufgetragen.
Der plattenförmige Spaltstoff der Fig. 6, 7 und 8 wird unter Anwendung der hierfür bekannten Verfahren
hergestellt. Die Spaltstoffplatten selbst mit ihren mit einem spaltbaren- Element angereicherten
Außenflächen können entweder durch das oben beschriebene Preß- oder das Gußverfahren mit nachfolgendem
Überziehen hergestellt werden. Der geschichtete Spaltstoff mit den äußeren Schichten aus
spaltbarem Material kann in den Rahmen, der die Innenschicht des Brennstoffelementes bildet, eingesetzt
und dann zwischen den beiden umhüllenden Schichten warmgewalzt werden. Dieser Vorgang verdichtet
das Spaltmaterial zusätzlich und verbindet die Umhüllung dauerhaft mit dem Rahmen, der eine
flüssigkeitsfeste und korrosionsbeständige Abgrenzung bildet.
Die anderen üblichen Verfahren, die den Fachleuten bekannt sind, können an Stelle der beschriebenen
benutzt werden, um das Brennstoffelement nach der Erfindung zur Verwendung in einem Kernreaktor
herzustellen.
Abschließend soll auf Fig. 9 eingegangen werden. Fig. 9 stellt eine in senkrechter Richtung verkürzte
Ansicht einer der üblichen Anordnungen von Brennstoffelementen
nach der Erfindung dar. Diese Anordnung von Brennstoffelementen ist für den Betrieb bei
hohen Temperaturen zwischen 538 und 593° C mit einem flüssigen Metall, z. B. Natrium, Natrium-Kalium-Eutektikum
(NaK), Quecksilber usw., als Kühlmittel und Graphit als Moderator bestimmt. Es sind
Teile der oberen und der unteren Halteplatten 80 bzw. 82 dieses Systems gezeigt. Der Graphitmoderator 84,
der Spaltstoffkanal 86 und die Umhüllung 88 umgeben die Brennstoffelementeinheit, die senkrecht im Gehäuse
angeordnet ist. Weiterhin sind eine untere Muffe 90 für den Kühlmitteleinlaß, eine Öffnung 92 in
der unteren Gitterplatte 82, eine Röhre 94, die als Strömungskanal die Brennstoffelemente umgibt, ein
abhebbarer Teil 96 mit einer Feststellschraube 98, ein unterer und ein oberer Trennblock 100 bzw. 102 und
sieben Brennstoffelemente, die zu sechs gebündelt eine mittlere Einheit umgeben, vorgesehen. Das Kühlmittel
tritt durch den Einlaß 104 in der Muffe 90 ein, fließt durch die Öffnungen 106 in dem unteren Trennblock
100 aufwärts um die Spaltstoffröhren und durch die Öffnung 108 in der Röhre 94 und weiter durch die
Öffnungen 110 im abhebbaren Teil 96 nach außen ab.
Die Brennstoffelemente dieser Ausführungsform sind etwa 4,58 m lang und zwischen der unteren und
oberen Halterung 112 bzw. 114 befestigt. Der untere aktive Spaltstoffteil 116 ist 3,05 m lang und ring-
oder röhrenförmig mit einer Öffnung oder Aussparung 118 in der Mitte, durch die keine Flüssigkeit fließt
und die deshalb nicht umhüllt ist. Diese Aussparung 118 dient zur Sammlung der gasförmigen Spaltungsprodukte
und setzt die thermischen Spannungen im Spaltstoff erheblich herab. Die äußere Wärmeübertragungsfläche
jedoch ist mit einer Umhüllung aus nichtrostendem Stahl 120 umgeben, welche sich zwischen
der unteren und der oberen Halterung 112 bzw. 114 erstreckt.
Der ringförmige Teil 122 aus Brutstoff ist eine 4,1275 mm starke (radiale) Röhre aus gesintertem
Th232O2 mit einem äußeren Durchmesser von
14,86 mm und einer mittleren Öffnung 118, deren
Durchmesser 6,6 mm beträgt. Die Röhre wird von einer 0,8265 mm starken (radialen) Schicht aus
ThO2-UO2 umgeben, die etwa 3°/o U235O2 enthält
Diese Schicht nimmt die äußeren 22 Volumprozent des Brennstoffes ein und wird von einer 17,018 mm starken
(radialen) Schicht 120 aus nichtrostendem Stahl umhüllt. Der äußere Durchmesser des geschichteten
Brennstoffelementes beträgt 17,018 mm. Der Abstand zwischen der Mitte eines Brennstoffelementes und der
Mitte des nächsten beträgt bei dieser Anordnung 20,47 mm, und der äußere Durchmesser des Kanals
94, der dieses System umgibt, ist etwa 63,5 mm breit.
510 solcher Systeme bilden einen Reaktorkern. Sie sind in einem hexagonalen Gitter angeordnet, dessen
gegenüberliegende Teile einen Abstand von 24,13 cm haben und in dem der Abstand von Mitte zu Mitte
der Systeme etwa 14 cm beträgt. Der Moderator und Reflektor besteht aus 270 hexagonalen Graphitblöcken,
deren Flächen 25,4 cm breit sind und die halbkreisförmige Vertiefungen an den Kanten für das Einsetzen
der Brennstoffelemente besitzen. Der mittlere Durchmesser des Reaktionskernes beträgt 4,64 m, die
Höhe 4,27 m; der Reflektor ist etwa 61 cm dick und der mittlere äußere Durchmesser der Reaktorkern-Reflektor-Anordnung
ist 5,68 m. Die Brennstoffladung beträgt insgesamt 20,589 kg, die so verteilt sind, daß
jede Anordnung von je sieben Brennstoffelementen 40,27 kg und jede Einheit 5,76 kg Brennstoff enthält.
Flüssiges Natrium fließt als Kühlmittel durch diesen Reaktor und tritt bei einer Temperatur von 371° C
ein und verläßt ihn bei etwa 538° C. Die elektrische Reaktorleistung beträgt 200 MW.
Die Brutstoffe, die als Kern der Brennstoffelemente nach der Erfindung verwendet werden, sind U238 oder
Th232 oder deren Mischungen oder Verbindungen, z. B. Oxyde oder Karbide, oder Legierungen des
Urans mit Al, Be, Cr, Fe, Pb, Mn, Ni, Si, Sn, Ti, Zr.
Das spaltbare Material ist anfänglich elementares U233, bei Verwendung von U238 ebenso wie bei Verwendung
von Th232 (als Brutstoff kern). Wenn der Reaktor läuft, sollte man entweder Pu239 oder U233
als endgültige spaltbare Elemente benutzen. Verbindungen von U235, z. B, Oxyde oder Karbide, sowie
Legierungen von U235 mit einem oder mehreren der oben aufgeführten metallischen Elemente können in
gleicher Weise angewendet werden.
Claims (3)
1. Kernreaktor-Brennstoffelement, bestehend aus einem Kern, der nicht an die Wärmeübertragungsfläche
des Brennstoffelementes grenzt und der einen Brutstoff und ursprünglich im wesentlichen
keinen Spaltstoff enthält, und aus einem an den Kern angrenzenden äußeren Teil, der an die
Wärmeübertragungsfläche grenzt und der ursprünglich im wesentlichen den gesamten Spaltstoff
enthält, dadurch gekennzeichnet, daß das Volumen des äußeren Teiles 1,0 bis 40% des Gesamtvolumens
des Brennstoffes (ohne Umhüllung) beträgt.
2. Brennstoffelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Brutstoff aus den Elementen
U238, Th232 oder deren Verbindungen besteht.
3. Brennstoffelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es die Form eines Stabes oder
einer verhältnismäßig dünnen Platte hat.
In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsches Patent Nr. 1 037 609.
Deutsches Patent Nr. 1 037 609.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 009 627/339 10.60
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US1220386XA | 1958-02-28 | 1958-02-28 |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1090786B true DE1090786B (de) | 1960-10-13 |
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ID=22400232
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG26484A Pending DE1090786B (de) | 1958-02-28 | 1959-02-26 | Kernreaktor-Brennstoffelement |
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Country | Link |
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DE (1) | DE1090786B (de) |
FR (1) | FR1220386A (de) |
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DE1221371B (de) * | 1961-01-11 | 1966-07-21 | Atomic Energy Commission | Kernreaktor-Brennstoffelement |
US20210304909A1 (en) * | 2019-08-29 | 2021-09-30 | BWXT Advanced Technologies LLC | Robust nuclear propulsion fission reactor with tri-pitch patterned core and drum absorbers |
-
1959
- 1959-02-24 FR FR787542A patent/FR1220386A/fr not_active Expired
- 1959-02-26 DE DEG26484A patent/DE1090786B/de active Pending
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US11990248B2 (en) * | 2019-08-29 | 2024-05-21 | BWXT Advanced Technologies LLC | Robust nuclear propulsion fission reactor with tri-pitch patterned core and drum absorbers |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1220386A (fr) | 1960-05-24 |
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