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Milchkannendeckel Die Erfindung betrifft einen Milchkannendeckel.
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Für den Transport und die Aufbewahrung von Flüssigkeiten, insbesondere
von Milch, werden meist Kannen oder ähnliche Gefäße verwendet, die aus Stahlblech
bzw. Metall, insbesondere aus Aluminium, Aluminiumlegierungen, bestehen. Falls nun
die zugehörigen Deckel, die üblicherweise mit einem in den Kannenhals passenden
zylindrischen Halsteil versehen sind, ebenfalls aus Metall bestehen und in den Kannenhals
eingesteckt werden, entsteht zwischen dem Halsteil und der Innenfläche des Kannenhalses
ein gewisser Abrieb, weil diese Teile verhältnismäßig stramm ineinander passen,
und durch die unvermeidlichen Deformierungen von Kanne und Deckel während des Transports
vergrößert sich die Reibung an bestimmten Stellen noch weiter in erheblichem Maß.
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Durch diesen Abrieb ergibt sich, insbesondere in Verbindung mit der
Flüssigkeit, vor allem der Milch, eine sdimierige Schicht, die mit der Flüssigkeit
in Verbindung kommen kann, und aus hygienischen Gründen ist es erforderlich, diese
Schicht ganz zu vermeiden.
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Zu diesem Zweck ist es bekannt, den Deckel aus einem anderen Metall
als die Kanne, beispielsweise die Kanne aus Aluminium und den Deckel aus Chromstahl,
herzustellen, doch sind derartige Deckel infolge des hohen Materialpreises verhältnismäßig
teuer.
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Ferner ist es auch bekannt, Milchkannen mit Deckel aus Kunststoff
oder Gummi auszurüsten, und bei derartigen Deckeln ergibt sich praktisch überhaupt
kein Abrieb im Kannenhals, so daß die nachteiligen Folgen dieses Abriebs ganz vermieden
werden. Derartige Deckel verformen sich jedoch verhältnismäßig leicht, besonders
dann, wenn sie beim Waschen höheren Temperaturen und der Einwirkung von Waschmitteln
ausgesetzt werden. Außerdem sind vor allem Kunststoffdeckel, besonders beim Transport
auf Lastwagen, so hohen Beanspruchungen ausgesetzt, daß sie in Kürze zu Bruch gehen.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Milchkannendeckel
üblicher Form für Transportkannen zu schaffen, der keinen Abrieb ergibt, verhältnismäßig
billig ist und seine Form beibehält.
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Diese Aufgabe wird bei Milchkannendeckeln mit einem einen seitwärts
über den Kannenhals hinaus abstehenden, flanschartigen Rand und ein Griffstück aufweisenden
Mittelteil und einem in Verschließstellung in den Kannenhals hineinragenden Halsteil,
gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß nur der Mittelteil mit Rand und Griffstück
in an sich bekannter Weise aus Metall bzw. Leichtmetall, der Halsteil des Deckels
jedoch aus Kunststoff besteht und in den Metallteilen des Deckels verankert ist.
Durch diese Konstruktion wird einmal erreicht, daß mit der Innenfläche des Halses
der Milchtransportkanne nur
der Kunststoffteil des Deckels in Berührung kommt. und
andererseits wird durch den teilweise aus Metall bestehenden Mittelteil dem Deckel
die notwendige Formsteifigkeit verliehen. Als Metall können dabei entweder ein Leichtmetall
und/oder Stahl oder auch Legierungen derselben verwendet werden. Bei der erfindungsgemäßen
Konstruktion können verschiedene Kunststoffarten, wie solche auf Polyäthylenbasis
oder Polyvinylchloridbasis, verwendet werden.
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In an sich bekannter Weise kann dabei die Innenfläche des Mittelteiles
mit einer entsprechenden Kunststoffschicht überzogen sein.
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Da der Halsteil erfindungsgemäß ganz aus Kunststoff besteht, ist
es erforderlich, diesen Halsteil einwandfrei mit dem Mittelteil des Deckels zu verbinden,
wobei nach der Erfindung vorteilhaft der Kunststoffüberzug des Mittelteiles bis
zum Halsteil reicht und in diesen vorzugsweise ohne Naht übergeht. Ferner kann erfindungsgemäß
am oberen Rand des Halsteiles ein nach außen gerichteter Ringflansch vorgesehen
sein, der in eine Ringnut des U-förmigen Randes des Deckels eingreift. Weiter können
im unteren Schenkel des U-förmigen Randes des Deckelmittelteiles Durchbrüche vorgesehen
sein, die der Halsteil aus Kunststoff durchgreift, wodurch ein guter Zusammenhalt
von Kunststoff und Metall gewährleistet ist.
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Die Verbindung zwischen dem Halsteil und dem Mittelteil kann gemäß
der Erfindung zweckmäßig auch so gestaltet sein, daß der Halsteil und der Mittelteil
mittels eines Federteils zusammengehalten sind, und die Verbindung kann dabei so
getroffen sein, daß eine ringförmige Innenaussparung am Rand des Mittelteils des
Deckels vorgesehen ist, in die der den Halsteil gegen den Rand anpressende Federteil
eingelegt
ist. Dieser Federteil ist dann einerseits mit dem Rand
und andererseits mit dem Halsteil verbunden, wobei die Ausführung in der Weise getroffen
sein kann, daß der Halsteil mittels eines an seinem oberen Ende vorgesehenen Ansatzes
und eines den Halsteil mit dem Mittelteil verbindenden Steges mit der Innenseite
des Randes einen im Querschnitt hakenförmigen, ringförmigen Raum bildet, in den
der Innenrand des Federteils eingreift. Dabei kann der ringförmige Raum an seiner
Außenseite von einer Umbiegung des Randes begrenzt sein, in der der Außenrand des
Federteils gehalten ist. Zweckmäßig ist dann der Außenteil des Randes nach dem Kannenhals
hin abgebogen.
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Der Federteil kann beliebiger Art sein, und es können beispielsweise
im Abstand voneinander einzelne Federn angeordnet sein. Eine besonders günstige
Verbindung ergibt sich jedoch, wenn der Federteil auf dem ganzen Umfang des Ringrandes
des Mittelteiles und des Ringansatzes des Halsteiles vorgesehen ist, und dies kann
beispielsweise dadurch erreicht werden, daß der Federteil eine mäanderartige, zu
einem Ring gebogene Feder ist.
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Alle diese Konstruktionen mit durch Metall verstärktem Rand ergeben
gerade für den Randteil eine solch große Festigkeit, daß auch bei starker Beanspruchung
durch Rütteln und Stoßen ein Bruch nicht eintritt.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Er- -findung dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 einen Schnitt durch das Oberteil einer Milchkanne mit einer ersten
Ausführungsform eines in die Milchkanne eingesetzten Deckels nach Linie 1-1 der
Fig. 2, Fig. 2 eine Draufsicht auf den Deckel nach Fig. 1 mit teilweise aufgebrochenem
Deckelrand, Fig. 3 einen Teilschnitt durch eine zweite Ausführungsform eines Deckels
und Fig. 4 eine Teildraufsicht hierzu.
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Von einer als Ganzes mit 10 bezeichneten Milchtranspor-tkanne ist
in der Zeichnung lediglich der Oberteil dargestellt, und dieser Oberteil weist einen
Kannenhals 11 auf, in den ein als Ganzes mit 12 bezeichneter Deckel eingesteckt
ist.
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Der Deckel weist grundsätzlich eine der üblichen Deckelform entsprechende
Gestalt auf, ist jedoch gemäß der Erfindung aus verschiedenen Teilen, und zwar aus
Metall und Kunststoff, zusammengesetzt.
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Der Deckel weist einen aus Metall, vorzugsweise Aluminium bestehenden
Mittelteil auf, der als Ganzes mit 15 bezeichnet ist. Dieser Mittelteil weist eine
Ausbuchtung 16 auf, die in bekannter Weise von einem Griffstück 13 zum Festhalten
des Deckels überbrückt ist.
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Der Mittelteil 15 weist ferner einen Rand 18 auf, der an seinem unteren
Teil zu einem Randstück 17 umgebogen ist, derart, daß eine ringförmige Innenaussparung
20 entsteht. Dabei ist das äußere Ende des Randes 18 schräg nach unten gebogen,
wie bei 21 erkennbar ist. Auf den Zweck dieser Umbiegung wird weiter unten eingegangen.
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Mit 14 ist ein ganz. aus Kunststoff bestehender Halsteil bezeichnet,
und dieser Halsteil greift mit seinem oberen Rand bis zum Randstück 17 und liegt
bei 28 gegen dieses Randstück an. Die Oberfläche des Mittelteiles 15 ist ferner
an der dem Inneren der Milchkanne zugekehrten Seite mit einem Kunststoff belag versehen,
und der äußere Rand dieses Belages ist durch einen Steg22 mit dem Halsteil 14 derart
verbunden; daß oberhalb diese Steges ein Ansatz 27
entsteht. Die Form dieses Ansatzes
und des Steges 22 ist dabei so, daß ein schräg nach außen zu gerichteter ringförmiger
Raum 23 entsteht. In die ringförmige Innenaussparung 27 und den ringförmigen Raum
23 ist nun ein mäanderartig gebogener Federteil 30 eingelegt, der einerseits in
der Umbiegung 21 und andererseits in dem Raum 23 festgehalten ist, wobei die inneren
Enden der Federbiegungen entsprechend abgebogen sind und so den Halsteil 14 bei
28 fest gegen das Randstück 17 anpressen.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 und 4 besteht der Deckel aus
einem als Ganzes mit 50 bezeichneten Mittelteil, der eine Ausbuchtung 31 aufweist,
die von einem Griffstück 32 überbrückt ist. Der Mittelteil weist ferner einen nach
unten umgebogenen U-förmigen Rand 35 auf, der eine Anzahl Löcher 36 aufweist.
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Mit 40 ist der ganz aus Kunststoff bestehende Halsteil bezeichnet,
und dieser Hals teil ist mit einem Kunststoffteil aus einem Stück, das bei 41 die
Löcher 36 durchgreift, bei 42 den Ringflansch des Randes ausfüllt und bei 43 den
inneren unteren Rand des U-förmigen Randes 35 umgibt. An das letztere Stück schließt
sich die innere Umkleidung 45 des Mittelteiles an.
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Zum Schluß sei noch erwähnt, daß die erfindungsgemäß Konstruktion
keineswegs auf Muscheldeckel beschränkt ist, sondern mit Vorteil bei allen Deckelformen,
beispielsweise Kuppeldeckeln oder Pilzdeckeln, angewandt werden kann.
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PATENTANSPROCHE: 1. Milchkannendeckel mit einem einen seitwärts über
den Kannenhals hinaus abstehenden, flanschartigen Rand und ein Griffstück aufweisenden
Mittelteil und einem in Verschließstellung in den Kannenhals hineinragenden Halsteil,
dadurch gekennzeichnet, daß nur der Mittelteil (15) mit Rand (18) und Griffstück
(13) in an sich bekannter Weise aus Metall bzw. Leichtmetall, der Halsteil (14)
des Deckels (12) jedoch aus Kunststoff besteht und in den Metallteilen des Deckels
(12) verankert ist.