DE1077678B - Verfahren zum Bedrucken von Gummibaellen im Mehrfarbendruck und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung bezieht sich auf das mehrfarbige Bedrucken von Gummibällen oder Bällen aus elastischen Kunststoffen, z. B. Polyvinylchlorid.

Bekannte Verfahren bestehen darin, daß der Ball nacheinander an die einzelnen mit den verschiedenen Druckfarben eingefärbten Druckstöcke zur Anpressung gebracht wurde, wobei entweder die Bälle eine Hin- und Herbewegung ausführten und die Druckstöcke in einer quer zur Bewegungsrichtung der Bälle gerichteten Bahn weiterbewegt wurden, oder bei aufgeblasenen Ballons wurde der Mehrfarbendruck auch in der Weise vorgenommen, daß der Ballon sich zwischen mehreren konzentrisch angeordneten Druckwalzen dreht. Diese bekannten Druckverfahren können hinsichtlich der erwünschten Deckungsgenauigkeit keine befriedigenden Ergebnisse liefern, da es auch bei genauester Einstellung der Druckstöcke unvermeidlich ist, daß der zu bedruckende Ball sich bei der mehrmaligen Abplattung etwas verschiebt oder auch — da es sich um hochelastische Körper handelt — der Verformungsvorgang nicht immer genau gleich verläuft.

Das Verfahren des mehrfarbigen Bedrückens unter Vermittlung von Sammelformen ist — auch zum Bedrucken gekrümmter Flächen harter Körper —· seit mehr als sechs Jahrzehnten bekannt, ohne daß es jemals Anwendung zum Bedrucken von elastischen Ballen fand, was darin seine Begründung finden kann, daß man als Sammelform oder Zwischendruckfläche vielfach die Oberfläche eines Zylinders wählte.

Die Erfindung besteht in der Anwendung des an sich bekannten Verfahrens der Verwendung einer der Farbenzahl entsprechenden Zahl von Teildruckstöcken, die ihre Farbauszüge auf eine Zwischendruckfläche übertragen und das Mehrfarbenbild in einem einzigen Abdruckvorgang auf den Ball übertragen, wobei der letztere durch die ebene Zwischendruckfläche gedrückt wird. Hierdurch sind alle Deckungsungenauigkeiten, die durch die mehrmalige elastische Eindrückung des Balles und dabei entstehende Verzerrungen auftreten, vermieden, da der Ball nur einmal flachgedrückt wird.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann vorteilhaft mit einer Vorrichtung ausgeübt werden mit zwei gegeneinander beweglichen Trägern, wobei ein erster Träger mit den darauf hintereinander angeordneten Teildruckstöcken und ein zweiter Träger mit einer größeren Anzahl von darauf befestigten Zwischendruckflächen taktweise sich einander nähern und im Zwischentakt eine Relativbewegung aneinander vorbei ausführen. Es kann dann ein steter Arbeitsfluß mit einer kurzen Bearbeitungszeit für jeden einzelnen Ball gesichert werden.

In der Zeichnung ist in schematischer Vereinfachung

Verfahren zum Bedrucken

von Gummibällen im Mehrfarbendruck

und Vorrichtung zur Durchführung

des Verfahrens

Anmelder:

Continental Gummi-Werke

Aktiengesellschaft,
Hannover, Continentalhaus

Günther Weber, Hannover,
Alois Debor, Hannover-Friedenau,

und Karl Ahlers, Hannover,
sind als Erfinder genannt worden

eine Druckmaschine zum Bedrucken der Gummibälle dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 einen senkrechten Schnitt und

Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung.

Wesentliche Elemente sind zwei Träger, die im vorliegenden Fall als ein unterer feststehender runder Tisch 1 und ein dazu gleichachsig angeordneter oberer drehbarer und heb- und senkbarer Tisch 2 ausgebildet sind. Der Tisch 1 findet seine Abstützung über den Zylindermantel 3 und ein Gestell 4 auf dem Fußboden.

Der obere Tisch 2 dagegen ist an einer Drehachse 5 gelagert, die in den Buchsen 6 und 7 eine Führung findet. In beiden Buchsen ist sie auf und ab beweglich, gegenüber der Buchse 7 aber nicht verdrehbar zufolge der Führung an dem Keil 8. Die Drehachse 5 weist ferner eine kolbenartige Verdickung 9 mit einer Manschette auf, die den Zylinderraum 10 nach außen hin abdichtet. Der Kolben 9 ruht auf der Schraubenfeder 11, so daß diese Feder 11 den Tisch 2 in die gezeichnete Stellung anhebt. Durch einen in den Zylinderraum 10 eingeführten Überdruck (z. B. Preßluft) kann der Tisch 2 entgegen der Spannung der Feder 11 nach unten bewegt werden. Durch ein in seinen Einzelheiten nicht dargestelltes Schaltwerk 12 kann die Buchse 7 und damit auch der Tisch 2 jeweils um einen bestimmten Winkelbetrag, im vorliegenden Fall 60°, gedreht werden.

Auf dem feststehenden Tisch 1 sind im gegenseitigen Winkelabstand von 60° die Druckstöcke 13 angeordnet. An der gleichen Stelle des Tisches be-

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finden sich radiale Führungen, hier in Form, von Preßluftzylindern 14 mit ihren Kolbenstangen 15, an denen die Farbwerke 16 angeordnet sind, so daß bei wechselseitiger Beaufschlagung des Kolbens in den Zylindern 14 die Farbwerke 16 in Richtung auf den Tischmittelpunkt und wieder zurück sich bewegen und hierbei die Druckstöcke 13 einfärben.

Auf der Unterseite des Tisches 2 sind die Drucktücher 17 oder andere geeignete Zwisehendruckflächen angeordnet, und zwar in gleicher Anzahl wie die Raststellungen des Tisches 1, vorwiegend also 6 Stück.

Wie aus dem Maschinengrundriß in Fig. 2 ersichtlich, ist die dargestellte Maschine für sechs Takte bei einem Umlauf ausgelegt mit den Farbwerken 16 für vier. Farben, der Reservestelle 18 für die etwaige Hinzunahme einer weiteren Farbe oder Beschriftung und der Druckstelle 19. In dieser Abbildung sind auch die Führungen 20 für die Farbwerke zu erkennen. An der Druckstelle 19 werden die Bälle zwischen die Tische 1 und 2 geführt. Das kann an sich mit irgendeiner Vorrichtung geschehen, zweckmäßig ist hierfür ein Drehtisch 21, der mit mehreren Mulden 22 versehen ist und mit einem Vorrat von noch unbedruckten Bällen laufend beschickt werden kann durch Einlegen der Bälle in die Mulden und von dem die bedruckten Bälle laufend abgenommen werden können.

Die Bedienungsweise der Vorrichtung — soweit nicht bereits vorstehend beschrieben — ist folgende, wobei angenommen wird, daß die Schaltvorrichtung ebenfalls als pneumatische Vorrichtung ausgelegt ist: Durch einen Druckstoß in die Zylinder 14 werden die Farbwerke 16 nach innen bewegt und färben dadurch den jeweils unter ihrer Bewegungsbahn befindlichen Druckstock 13 mit ihrer Farbe ein. Nachdem durch einen weiteren Druckstoß auf die andere Seite der Kolben in den Zylinder 14 die Farbwerke 16 wieder nach außen bewegt sind, erfolgt ein Druckstoß in den Raum 10, so daß sich die Drehachse 5 mit dem oberen Tisch 2 nach abwärts bewegt, wodurch die Druckstöcke 13 ihr Farbbild an die Drucktücher 17 abgeben. Nach Aufhören des Druckes in dem Zylinderraum 10 hebt die Feder 11 den oberen Tisch wieder an, und gleichzeitig oder nachfolgend wird durch eine Betätigung des Schaltwerkes 12 die Welle 5 um einen Winkeltakt gedreht. Dieser Vorgang wiederholt sich laufend, so daß nacheinander die Druckstöcke 17 mit allen Farbabdrücken versehen werden, wobei der Tisch 2 in Richtung des Pfeiles 23 taktweise umläuft. Nachdem das erste Drucktuch mit allen Farbabdrücken versehen ist, wird bei 19 der erste Ball zwischen die beiden Tische 1 und 2 eingebracht. Zu diesem Zweck sind die Drehbewegungen der Tische 2 und 21 aufeinander abgestimmt bzw. miteinander gekuppelt. Beim nächsten Absenken des Tisches 2 drückt dann das voll eingefärbte Drucktuch sein Bild auf den Ball ab, wobei der Ball auch in erheblichem Maße zusammengedrückt und abgeplattet wird. Gleichzeitig nehmen die anderen Drucktücher die Farben von den Druckstöcken ab. Die Höhenlage des Balles und die der Druckstöcke muß daher aufeinander abgestimmt sein. Damit in dieser Hinsicht keine Schwierigkeiten entstehen, kann der feststehende Tisch 1 um die Druckstelle 19 herum einen Ausschnitt haben und der Drehtisch 21 in seiner Höhe einstellbar sein.

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Bedrucken von Gummibällen im Mehrfarbendruck, gekennzeichnet durch die Anwendung des bekannten Verfahrens der Verwendung einer der Farbenzahl entsprechenden Zahl von Teildruckstöcken (13), die ihre Farbauszüge auf eine Zwischendruckfläche (17) übertragen und das Mehrfarbenbild in einem einzigen Abdruckvorgang auf den Ball übertragen, wobei der letztere durch die ebene Zwischendruckfläche (17) flach gedrückt wird und ein erster Träger (1) mit den darauf hintereinander angeordneten Teildruckstöcken und ein zweiter Träger (2) mit einer größeren Anzahl mit den darauf befestigten Zwischendruckflächen taktweise sich einander nähern und im Zwischentakt eine Relativbewegung aneinander vorbei ausführen.

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein erster Träger (1) mit den darauf hintereinander angeordneten Teildruckstöcken (13) und ein zweiter Träger (2) mit einer größeren Anzahl von darauf befestigten Zwischendruckflächen (17) taktweise sich einander nähern und im Zwischentakt eine Relativbewegung aneinander vorbei ausführen.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Träger (1) als runder oder polygonaler, feststehender Tisch ausgebildet ist, auf dem drehbar sowie heb- und senkbar der zweite Träger (2) für die Zwischendruckflächen (17) gelagert ist.

4. Vorrichtung nach Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse (5) des zweiten Trägers (2) im Tischfuß (3) des ersten Trägers (1) gelagert ist und daß der Tischfuß (3) als Zylinder für einen Führungskolben ausgebildet ist.

5. Vorrichtung nach Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an den Lagerstellen für die Teildruckstöcke auch radial aus- und einwärts bewegliche Farbwerke (16) angeordnet sind.

6. Vorrichtung nach Ansprüchen 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Zufuhr der Bälle zur Druckstelle (19) ein Drehtisch (21) mit Mulden (22) zur Aufnahme der Bälle dient, dessen Drehbewegungen in Abhängigkeit von denjenigen des Tisches (2) erfolgen.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 918 930.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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