DE1075029B

DE1075029B - Muskelubungsgerat fur Ik gende

Info

Publication number: DE1075029B
Application number: DENDAT1075029D
Authority: DE
Inventors: Schultze Dus seldorf Reinhold
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Publication date: 1960-02-04

Description

DEUTSCHES

Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, daß die Herz- und Gefäßkrankheiten im Verlaufe der letzten Jahre überaus stark zugenommen haben. Ein Grund dieser beunruhigenden Erscheinung liegt in der Technisierung des modernen Lebens, die den normalen Bewegungszwang des Menschen weitgehend einschränkt. Mangelnde Bewegungen des Muskelsystems führen den Menschen zu einer Kette von organischen Störungen, die ihn mehr und mehr ermüden, die Leistungsfähigkeit läßt nach, er ist bald vollkommen erschöpft und erlahmt. Kreislauf-, Herzfunktions- und Durchblutungsstörungen, schlechte Verdauung, Gelenk- und Bandscheibenerkrankungen sind oft die Folgen von Bewegungsmangel. Weiterhin ist eine natürliche Folgeerscheinung mangelnder Bewegung ein übermäßiger Fettansatz, der sich gleichfalls in vielfacher Hinsicht als gesundheitsschädigend erweist.

Obwohl also nachweislich der Bewegungsmangel Krankheiten und Fettansatz verursacht, ist es meist dem modernen Menschen unmöglich, die gesamte Lebensweise völlig zu verändern. Zweck der Erfindung ist es daher, sich unabhängig von allen bequemen Errungenschaften der Technik einer Einrichtung zu bedienen, die es jedem, der unter der geschilderten Zeiterscheinung leidet, fast mühelos möglich macht, die notwendige Bewegung zweckmäßig und gesundheitsfördernd durchzuführen.

Die Erfindung geht dabei von einem Muskelübungsgerät für Liegende aus, das mit einem von den Händen des Übenden zu haltenden Holm ausgerüstet ist, an dem über ein dehnbares Zugorgan zwei Fußtretbügel angeordnet sind.

Es sind bereits gymnastische Geräte bekannt, die auf ähnliche Weise ein Muskeltraining fördern sollen. Beispielsweise gibt es ein Sportgerät, das eine Stange oder einen Holm aufweist, an dem unter Zwischenschaltung eines federnden Organs zwei Handgriffe oder Tretbügel befestigt sind. Der Holm wird dabei entweder von den Händen gehalten und das Zugorgan mit den Füßen betätigt oder umgekehrt.

Bei einem solchen Gerät macht es der lose Holm notwendig, daß der Übende diesen mit einer besonderen Kraftanstrengung im jeweils richtigen Abstand zum Körper halten muß. Tut er das nicht, so liegt der Holm bzw. die Turnstange auf dem Körper des Übenden, und eine Beingymnastik, wie sie ausgeübt werden soll, ist unbequem durchzuführen. Beim Halten des Holmes müssen die Arme angewinkelt sein, dadurch ist der Oberkörper verkrampft, es kann keine echte Entspannung eintreten.

Des weiteren ist ein Muskelübungsgerät bekannt, bei dem an einem Stab für jeden Fuß ein Zugorgan befestigt und an dem Stab außerdem für jede Hand

Muskelübungsgerät für Liegende

Anmelder:

Reinhold Schultze,

Düsseldorf, Schadowplatz 16

Reinhold Schultze, Düsseldorf,
ist als Erfinder genannt worden

ein Handgriff vorgesehen ist. Der Stab ist dabei fest am Kopfteil eines Bettes montiert.

Da sich bei diesem Gerät der Übende an den starr stehenden Handgriffen des Holmes festhält und nur mit den Beinen turnt, bleibt der Oberkörper bei den Übungen unbeteiligt. Eine gymnastische Auswirkung auf die Bauch- und Beinmuskulatur kann nicht bestritten werden, aber keinesfalls wird der gesamte Körper trainiert und durchgearbeitet.

Diesen bekannten Einrichtungen gegenüber besteht die Erfindung darin, daß zur Abstützung des Holmes auf den Fußboden bzw. auf eine feste Unterlage an seinen beiden Enden je eine vom Holm leicht abnehmbare Stütze vorgesehen ist und die beiden Tretbügel für sich getrennt und im Abstand voneinander am Holm federnd aufgehängt sind.

Bei einer solchen Ausführung bleibt der Holm bzw. die Turnstange durch die angebrachten Bodenabstandsstützen stets in einer konstanten Höhe und im richtigen Abstand zum Übenden. Dadurch braucht der letztere nicht darauf bedacht zu sein, diesen Abstand mit Kraftaufwand ständig zu regulieren, sondern er führt mit seiner Kraft nur die zweckmäßigen Ausgleichsübungen durch, die für die individuelle Proportionierung seiner Figur und für seine Zirkulationsanregungen notwendig sind. Dadurch wird eine Ent- spannung des gesamten Oberkörpers erreicht, und die vorgenommenen Übungen erzielen spielerisch einen maximalen Erfolg.

Für jeden Fuß ist beim Gerät gemäß der Erfindung nur ein Zugorgan angebracht, so daß nur die halbe Kraft, und zwar die Stoßkraft des einen Beines, wirksam zu sein braucht, um den vollen Erfolg zu erzielen. In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform eines Muskelübungsgerätes nach der Erfindung veranschaulicht.

909 728/75

Das Gerät besteht im wesentlichen aus einer Turnstange oder einem Holm a,, zwei von diesem leicht abnehmbaren Bodenabstandsstützen b und zwei Tretern, die wiederum aus je einem Gummizug c und einem Tretbügel d zusammengesetzt sind. Die freien Enden der Gummizüge sind mittels Haken am Holm lösbar befestigt. Die Bodenabstandsstützen b sind gegen Wegrutschen mit je einem Gummipuffer e versehen.

Das Benutzen des mit den Stützen auf den Fußboden oder eine sonstige Unterlage gestellten Gerätes besteht darin, in Hegender Stellung unterhalb des Gerätes durch gymnastische Beinübungen mit den Gummizügen ein systematisches Körpertraining durchzuführen. Das Verfahren ist der Bequemlichkeit der Menschen angepaßt, es sind dazu weder technische noch sportliche Interessen oder Vorbildungen notwendig.

Nach der Benutzung ist das Gerät leicht auseinanderzunehmen, so daß es beim Wegstellen einen geringsten Raum einnimmt. Ebenso leicht ist es wieder zur Benutzung zusammenzufügen.

Das Gerät wird dem verschiedenen Körperwuchs entsprechend in mehreren Größen hergestellt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Muskelübungsgerät für Liegende mit einem von den Händen des Übenden zu haltenden Holm, an dem über ein dehnbares Zugorgan zwei Fußtretbügel angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß zur Abstützung des Holmes (a) auf den Fußboden bzw. auf eine feste Unterlage an seinen beiden Enden je eine vom Holm leicht abnehmbare Stütze (b) vorgesehen ist und die beiden Tretbügel (d) für sich getrennt und im Abstand voneinander am Holm (α) federnd aufgehängt sind.

2. Muskelübungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die auf dem Boden stehenden Enden der Stützen (b) je einen Gummipuffer {e) tragen.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 456 966;
USA.-Patentschrift Nr. 1 075 309.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen