DE105878C

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Publication number: DE105878C
Application number: DENDAT105878D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Vorrichtung, welche an aus einzelnen Gliedern von entsprechender Form zusammengesetzten Heizkörpern angebracht ist, ertheilt durch ihre besondere Construction dem in einem gemeinsamen Rohre zugeführten Dampf bezw. warmen Wasser eine bestimmte Bewegungsrichtung, so dafs die zur Erreichung des höchsten Heizeffectes nothwendige Circulation des Dampfes bezw. des warmen Wassers hervorgerufen sowie die Austreibung der in den Heizgliedern enthaltenen Luft erzielt wird. . Von bereits bekannten ähnlichen Einrichtungen (s. D. R. P. 78727) unterscheidet sich die vorliegende Erfindung wesentlich dadurch, dafs hier die Circulation durch die der Construction zu Grunde liegenden Höhen- bezw. Druckdifferenzen eingeleitet und erhalten wird, wobei nur eine gemeinschaftliche Zu- und Abführung des Dampfes bezw. Warmwassers und des Condenswassers bezw. Kaltwassers vorhanden ist. Bei jenen Constructionen ist dagegen je eine Zu- und Abführung des Dampfes bezw. Condenswassers diesseits und jenseits der einen Bestandtheil der Einrichtung bildenden Scheidewand vorgesehen.

Auf der beiliegenden Zeichnung zeigt Fig. 1 einen Heizkörper in Verbindung mit der Circulationsvorrichtung in theilweise geschnittener Vorderansicht, Fig. 2 einen solchen von der Seite gesehen in theilweisem Schnitt.

Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, besteht die Vorrichtung aus einem Rohrstück f, welches durch eine Scheidewand g getheilt ist, deren untere Fortsetzung g¹ um i8o°- gegen den oberen Theil gedreht ist und, durch den Abzweig 0 des Zuleitungsrohres i hindurchgehend, in das Zuleitungsrohr i hineinragt. Der obere Theil des Rohrstückes f ist bis an die Scheidewand g auf der einen Seite h weggenommen, während der übrigbleibende, einen Kanal h¹ von halbkreisförmigem Querschnitt bildende Theil in das Heizglied d hineinragt. Die Oberkante des kurzen Kanals h schliefst mit dem tiefsten Punkte e des Heizgliedes d ab. Die einzelnen Heizglieder d bestehen aus je zwei an dem Aufsenrande zusammengefalzten oder genieteten dünnen Platten α a¹, welche, mit einer beliebigen Profilirung versehen, in der Mitte je eine in der Längsachse verlaufende Einbuchtung k haben. Letztere reicht nicht bis ganz nach oben und unten, so dafs beim Aufeinanderlegen der Platten α a^l zwei zusammenhängende Hohlräume T> c entstehen. Das Rohrstück f kann mittelst angegossener Knaggen / oder in sonst geeigneter Weise mit dem Heizglied d durch Niete oder dergl. verbunden werden.

Alles, was in der nachfolgenden Beschreibung des Circulationsvorganges vom Dampf und Condenswasser gesagt ist, gilt in gleicher Weise für Warmwasser bezw. Kaltwasser für den Fall der Verwendung der Heizkörper zu Warmwasserheizungen, mit Ausnahme der die Austreibung der Luft betreffenden Ausführungen.

Der bei m in der Pfeilrichtung einströmende Dampf bestreicht, da er leichter als die in dem Heizkörper enthaltene Luft ist, den oberen Theil des Rohres i und wird dort durch die Verlängerungen g¹ der einzelnen Scheidewände g nach oben 'abgelenkt. Bei η austretend, verdichtet er sich, indem er die Wan-

dung des Hohlraumes b erwärmt, und das sich bildende Dampfwasser fliefst bei ρ durch den kurzen Rohrkanal h nach dem Rohr i ab. Dieser anfangs sich in kleinem Kreise vollziehende Vorgang wird mit wachsender Erwärmung des Heizgliedes d immer lebhafter und nimmt schliefslich im Höchstzustande den durch die eingezeichneten Pfeile angedeuteten Weg. Hierbei treibt der einströmende Dampf die in jedem Heizglied d enthaltene Luft theils vor sich her, theils reifst er sie infolge der Strömung mit sich, so dafs in verhältnifsmäfsig kurzer Zeit alle »Luft auf demselben Wege wie das' Dampfwasser in das Rohr i gelangt und dann in bekannter Weise ins Freie befördert werden kann.

Die beschriebene Anordnung besitzt den Vorzug, dafs sie sich an jedem mit entsprechendem Abzweig versehenen Rohrstück anbringen läfst und dann unter Beibehaltung der bisherigen Art der Dampfzuführung und Dampfwasserableitung selbstthätig ein Kreisen hervorruft und dadurch ein hoher Heizeffect und eine vollständige Vertreibung der in dem Heizkörper enthaltenen Luft erreicht wird.

Claims

Patent-Anspruch:

Vorrichtung zur Dampfzuführung und Dampfwasserabführung für Heizkörper, dadurch gekennzeichnet, dafs im unteren Theile der Heizkörperglieder^ je eine sowohl in letztere als auch in die gemeinsame Rohrverbindung (i) hineinragende, unten um i8o° gedrehte Scheidewand (g g) angeordnet ist, durch welche in Verbindung mit dem Rohrstück (f) zwei Kanäle (h h^x) von verschiedener Länge gebildet werden, derart, dafs der Dampf (bezw. das warme Wasser) in den längeren Kanal (h) eintritt und das Condenswasser (bezw. das kalte Wasser) durch den kürzeren Kanal (h¹) abfliefst.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.