DE104963C

DE104963C - Einrichtung zum Erweitern der Fadenschlingen bei Doppelkettenstich-Nähmaschinen

Info

Publication number: DE104963C
Application number: DE1897104963D
Authority: DE
Original assignee: Singer Manucfacturing Co
Current assignee: Singer Manucfacturing Co
Priority date: 1897-05-18
Filing date: 1897-05-18
Publication date: 1899-08-19

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine Einrichtung an Doppelkettenstich-Nähmaschinen, durch welche die Schlingen des Unterfadens für den Eintritt der Nadel geeignet erweitert werden, ohne dafs der schwingende Schiingenbilder seitlich bewegt zu werden braucht. Hierbei ist der Gedanke leitend gewesen, solche Mittel zum Aufweiten der Unterfadenschlingen zu vermeiden, welche besondere Bewegungen und Betriebstheile für sich nöthig haben, was die Bauart und Arbeitsweise der Maschine erschweren würde.

Auf der beiliegenden Zeichnung stellt Fig. 1 eine Stirnansicht und Fig. 2 eine Oberansicht des die Erfindung verkörpernden Theiles einer Zweinadel-Nähmaschine dar; Fig. 3 und 4 sind perspectivische Unteransichten der Stichplatte. Durch Fig. 5 bis 9 sind verschiedene Stellungen eines Schlingenbilders in Bezug auf eine Nadel und einen Fanghaken dargestellt.

Auf der Schwingwelle A (Fig. 2, 5 und 6 a) sitzen so viel Schiingenbilder a, wie Nadeln vorhanden sind. Jeder Schlingenbilder trägt auf der der Nadel zugekehrten Seite 2 einen Ansatz 3, welcher zum Erweitern der Fadenschlingen dient und-mit einer Schulter 4 versehen ist. Auf der Unterseite der Stichplatte b ist neben jedem Nadelloch ein Fanghaken b^l angeordnet, dessen Spitze nach- entgegengesetzter Richtung wie die Spitze des mit ihm zusammen arbeitenden Schlingenbilders α zeigt (Fig. 4). Von diesem Haken wird die Schlinge des Unterfadens gefangen, während der Schlingenbilder den ersten Theil seiner Rückbewegung ausführt, und wieder abgelöst, während der Schlingenbilder den letzten Theil seiner Rückbewegung macht und nachdem die Nadel in die erweiterte Schlinge eingetreten ist.

Die Welle A ist mit einem Arm c versehen, welcher zwischen zwei auf- und abbewegten Fadenhebern mit Führungsaugen d d¹ angeordnet ist und mit diesen zusammen arbeitet (Fig. ι und 2). Die Fadenheber erhalten ihre Auf- und Abbewegung von der Welle E, welche in bekannter Weise die Stoffschieberstange e horizontal verschiebt. Ein Arm e^l der Welle E fafst in eine Gabel des Hebels D auf der Welle E¹ und der Hebel D enthält das genannte Führungsauge d, während das andere Auged¹ in einem Arm d'² am Hebel D sich befindet (Fig. 1 und 2).

Wenn die Welle E die Stoffschieberstange e horizontal verschiebt, wird durch den Arm e^l der Hebel D auf- und abbewegt, und diese Bewegungen werden immer den Stoffschieberbewegungen entsprechen, so dafs bei Veränderung der Stoff bewegung auch das Aufheben des oder der Unterfäden durch die Augen d d^l sich entsprechend ändert.

Die Arbeitsweise der vorbeschriebenen Maschine ist folgende:

Wenn eine Nadel in ihre unterste Stellung gelangt ist, sich ein wenig angehoben und somit eine Fadenschlinge in gebräuchlicher W'eise gebildet hat, tritt und führt der in Richtung der Stoffbewegung vor- und rückwärts schwingende Schlingenbilder α seinen Faden in die Nadelfadenschlinge hinein (Fig. 5). Wenn der

Schlingenbilder seine vorderste Stellung erreicht hat, ist seine Ansatzschulter 4 vor das Nadelöhr und den Fanghaken b¹ der Stichplatte b getreten, so dafs der Faden, welcher von dem vorderen Auge des Schlingenbilders durch das Nadelloch zum Arbeitsstück geführt ist, hinter die Schulter gelangt ist und straff gehalten wird (Fig. 6 a und 6 b). Beim Rückgang des Schlingenbilders drängt die Schulter 4 die Schlinge seitwärts auf den Ansatz 3, welcher sie dem Fanghaken b¹ zuführt (Fig. ja und 7 b). Von diesem wird die Schlinge zurückgehalten und erweitert (Fig. 8a und 8b), bis die niedergehende Nadel ihren Faden in die erweiterte Schlinge eingeführt hat. Ist letzteres geschehen und schwingt der Schlingenbilder vollends zurück, so zieht er seinen Faden wieder von dem Haken herunter (Fig. 9a und 9b), und die Unterfadenschlinge ist alsdann in den Stich eingezogen.

Die vorbeschriebene Einrichtung läfst sich sowohl für Ein- als auch für Mehrnadelmaschinen benutzen, um gleichzeitig mehrere Nahtreihen neben einander herstellen zu können.

Dadurch, dafs seitliche Bewegungen der Schlingenbilder unnöthig und Aufweiter mit besonderen Bewegungen und Antrieben vermieden sind, ist der Arbeitsmechanismus so einfach geworden, dafs die Maschine mit gröfster Geschwindigkeit arbeiten kann. Ferner ermöglicht die einfache Schwingbewegung der Schlingenbilder, in Ebenen parallel zur Stoffverschiebung beliebig viele Schlingenbilder wie Nadeln verwenden zu können.

Claims

Patent-Anspruch:

Einrichtung zum Erweitern der Fadenschlingen bei Doppelkettenstich-Nähmaschinen mit einem unter der Stichplatte und neben dem Nadelloch festsitzenden Fanghaken, dadurch gekennzeichnet, dafs jeder in Richtung der Stoffverschiebung schwingende Schlingenbilder (α) einen der Nadel zugekehrten seitlichen Ansatz (3) mit abfallender Schulter (4) besitzt und durch diesen Ansatz seine Fadenschlinge dem Fanghaken (b^lj zuführt, welcher die Schlinge zwecks Durchganges der Nadel beim Rückgang des Schlingenbilders erweitert.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.