DE1043330B - Verfahren zur Herstellung von gereinigtem monomerem Sarkomycin bzw. dessen Derivaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von gereinigtem monomerem Sarkomycin bzw. dessen Derivaten

Info

Publication number
DE1043330B
DE1043330B DET12278A DET0012278A DE1043330B DE 1043330 B DE1043330 B DE 1043330B DE T12278 A DET12278 A DE T12278A DE T0012278 A DET0012278 A DE T0012278A DE 1043330 B DE1043330 B DE 1043330B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sarcomycin
solution
water
monomeric
separated
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DET12278A
Other languages
English (en)
Inventor
Sueo Tatsuoka
Akira Miyake
Michitaka Inoue
Hidesuke Iwasaki
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Takeda Pharmaceutical Co Ltd
Original Assignee
Takeda Pharmaceutical Co Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Takeda Pharmaceutical Co Ltd filed Critical Takeda Pharmaceutical Co Ltd
Publication of DE1043330B publication Critical patent/DE1043330B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H15/00Compounds containing hydrocarbon or substituted hydrocarbon radicals directly attached to hetero atoms of saccharide radicals
    • C07H15/20Carbocyclic rings
    • C07H15/22Cyclohexane rings, substituted by nitrogen atoms

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von gereinigtem monomerem Sarkomycin bzw. dessen Derivaten Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von reinem Sarkomycin und dessen Derivaten.
  • Als gereinigtes monomeres Sarkomycin wird eine ölige oder feste Substanz bezeichnet, die einen oder mehrere aktive Bestandteile des Ausgangssarkomycins enthält, und als Derivate werden die daraus durch Einwirkung von Schwefelwasserstoff erhaltenen aktiven Verbindungen bezeichnet.
  • Nach einem Bericht von Hamao Umezawa ist Sarkomycin ein Stoffwechselprodukt des Pilzstammes Streptomyces erythrochromogenes, der eine starke »anti-Krebs-a und bestimmte antibiotische Wirkungen hat (J. Antibiotics, Bd. 6 LA], 1953, S. 101, 147 bis 152 und 153 bis 157; Antibiotics and Chemotherapy, 4, 1954, S. 514 bis 520.-Bekanntlich ist das heute auf .dem Markt als Krebsmittel vertriebene Sarkomycin keine reine Substanz, sondern eine Mischung verschiedener Bestandteile, die »anti-Krebs-<< oder antibiotische Wirkung oder beides aufweisen. Über die Isolierung und Reinigung dieser Bestandteile ist noch nichts bekannt.
  • Es wurde eine Reihe von Untersuchungen über die Isolierung und die Eigenschaften dieser Bestandteile durchgeführt, und es gelang, aus dem handelsüblichen Sarkomycin gereinigtes Sarkomycin mit fast völlig reinen aktiven Bestandteilen herzustellen sowie einige stabile Derivate. Es wurde gefunden, daß das derart erhaltene gereinigte Sarkomycin in bezug auf seine anti-Krebs-und antibiotische Wirksamkeit vielfach stärker ist als das handelsübliche Sarkomycin und daß auch die Derivate anti-Krebs- und/oder antibiotische Wirkung aufweisen.
  • Der verwendete Ausdruck »anti-Krebs« bezeichnet die Verhinderung eines Wachstums der Krebszellen. Die Anwendung dieser Substanzen verlängert die Lebensdauer und verringert die Schmerzen von Krebskranken.
  • Die stabilen Sarkomycinderivate werden in monomeres Sarkomycin, Sarkomycin-S (geschwefeltes Sarkomycin) und Sarkomycin-E (polymeres Sarkomycin) unterteilt. Monomeres Sarkomycin und Sarkomycin-S besitzen eine antibiotische Wirksamkeit gegen Staphylokokken, Sarkomvcin-E nicht.
  • Sarkomycin-S wird aus dem monomeren Sarkomycinkupfersalz durch Zusatz von Schwefelwasserstoff und gegebenenfalls anschließende Oxydation erhalten.
  • Erfindungsgemäß wird rohes Sarkomycin in sein Kupfersalz umgewandelt und für die Isolierung von monomerem Sarkomycin und dessen Derivaten verwendet. Sarkomycin bildet in Gegenwart verschiedener Schwermetallionen leicht die entsprechenden Metall- oder Komplexsalze. Verschiedene dieser Salze verlieren jedoch ihre ursprüngliche Wirksamkeit, und andere können nicht isoliert werden. Nur die Kupfersalze weisen keine derartigen Nachteile auf und besitzen günstige Eigenschaften zur Trennung von Sarkomycin in seine verschiedenen Bestandteile.
  • Ausgangsmaterial gemäß. der Erfindung ist nach dem Verfahren von Umezawa (Antibiotics and Chemotherapy, Bd.4, 1954, S.515, 516) hergestelltes Sarkomycin, dessen Alkali- und Erdalkalisalze und deren weitergereinigte Produkte, die alle in gleicher `'eise aufgearbeitet werden können. Geeignete Alkalisalze sind z. B, das Natriumsalz oder Kaliumsalz; geeignete Erdalkalisalze sind z. B. das Calciumsalz oder Bariumsalz. Weitergereinigte Produkte sind Sarkomycinprodukte, die auf Grund des Unterschieds der Verteilungskoeffizienten in zwei Lösungsmitteln oder auf Grund anderer geeigneter Verfahren weitergereinigt wurden.
  • Das Sarkomycinkupfersalz wird durch Zugabe von Kupferionen zu einer Sarkomycinlösung hergestellt. Lösliche Kupfersalze, wie Cu(II)-Sulfat und Cu(II)-Acetat, werden als Kupferionenquelle verwendet. Das Kupfersalz wird in Wasser oder einem wäßrigen Lösungsmittel hergestellt. Die gebildeten Kupfersalze können in Kupfersalze der Sarkomycin-E-Gruppe und des monomeren Sarkomycins getrennt bzw. in Sarkomycin-S übergeführt werden. Zur Trennung von Sarkomycin-E und monomerem Sarkomycin nutzt man den Unterschied der Verteilungskoeffizienten ihrer Kupfersalze in Wasser oder einem wäßrigen Lösungsmittel und einem anderen, damit nicht mischbaren Lösungsmittel aus. Als wäßriges Lösungsmittel wird eine wäßrige Lösung eines anorganischen Salzes oder eine Pufferlösung verwendet. Als mit Wasser oder dem wäßrigen Lösungsmittel nicht mischbares Lösungsmittel wird geeigneterweise ein niederer Fettsäureester oder ein niedriger aliphatischer Alkohol, wie Butanol oder Isoamylalkohol, verwendet. Äthanol und Methanol können auch verwendet werden, vorausgesetzt, daß sie ein Salz in einer solchen Konzentration enthalten, daß sie mit Wasser nicht mehr in jedem Verhältnis mischbar sind.
  • Da der Verteilungskoeffizient der ursprünglich vorhandenen Sarkomycinbestandteile in zwei Lösungsmitteln sehr ähnlich ist, kann Sarkomycin als solches nicht durch Ausnutzung des Unterschiedes der Verteilungskoeffizienten in zwei Lösungsmitteln getrennt werden. Für diesen Zweck ist jedoch der Unterschied der Verteilungskoeffizienten der Kupfersalze in zwei Lösungsmitteln geeignet. Das Kupfersalz von Sarkomycin-E w=ird in einem organischen, mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel und das Kupfersalz des monomeren Sarkomycins in einem wäßrigen Lösungsmittel durch einfaches Schütteln des Ausgangsmaterials mit den beiden Lösungsmitteln verteilt. Ebenso können natürlich chromatographische Trennung, Gegenstromverteilung oder andere Verfahren für diesen Zweck angewendet werden, die aber im allgemeinen kompliziert sind. Danach wird das Kupfersalz des monomeren Sarkomycins in der wäßrigen Lösung z. B. durch Einleiten von Schwefelwasserstoff in die Lösung entkupfert. Man erhält dabei jedoch durch chemische Umsetzung freies Sarkomycin-S.
  • Das erhaltene Sarkomycin-S wird anschließend in ein organisches Lösungsmittel gegeben, um die wasserlöslichen Verunreinigungen zu entfernen. Man kann dann das freie Sarkomycin-S noch weiter in Sarkomycin-S, und -S. aufteilen. Wenn beispielsweise eine Lösung von Sarkomycin-S in einem niederen Fettsäureester eingeengt wird, scheidet sich zuerst Sarkomycin-S, ab, und aus der Mutterlauge wird rohes Sarkomycin-S2 erhalten, das durch Umkristallisieren gereinigt wird. Aus der Mutterlauge wird noch eine Mischung von Sarkomycin-S, und -S2 im Verhältnis von 2 : 1 erhalten.
  • Das gereinigte monomere Sarkomycin besteht fast nur aus reinen aktiven Bestandteilen und wird üblicherweise in öligem (freie Verbindung) oder festem Zustand (Sarkomycinsalz) auf folgende Weise erhalten: Aus einer wäßrigen Lösung der Sarkomycinkupfersalze wird durch Schütteln mit einem mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel, wie vorstehend beschrieben, das Kupfersalz von Sarkomycin-E abgetrennt und die erhaltene wäßrige Lösung danach zur Entfernung der Kupferionen mit einem Kationenaustauscher behandelt. Die erhaltene gereinigte Sarkomycinlösung wird dann angesäuert und mit einem organischen Lösungsmittel extrahiert. Der die aktiven Bestandteile enthaltende Extrakt wird mit einem geeigneten Adsorptionsmittel behandelt, um Verunreinigungen zu entfernen, und bei niederer Temperatur im Vakuum in einer inerten Gasatmosphäre, z. B. Stickstoff, eingedampft. Man erhält reines Sarkomycin.
  • Das abgetrennte Sarkomycin-S, -S2 und das gereinigte monomere Sarkomycin haben die nachstehend angeführten Löslichkeiten und die Fähigkeit zur Salzbildung. Diese Eigenschaften können zu ihrer Trennung und Reinigung ausgenutzt werden.
  • Sarhom-cin-S1 ist in Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Petroläther, Benzol, Hexan, Cyclohexan und Äther kaum löslich, in_ ice#Ion leicht lf-slich und in Äthylacetat, Butylacetat oder Butanol in der Kälte, besser aber in der Wärme, löslich. Es ist in Methanol, Äthanol und heißem Wasser wenig und so gut wie nicht in kaltem Wasser löslich. Sarkomycin-S, hat eine etwas verschiedene Löslichkeit. Tabelle 1 gibt eine Übersicht über die vorstehend angeführten Löslichkeiten.
  • Sowohl Sarkomycin-S1 als auch Sarkomycin-S2 sind Säuren, die Salze oder Komplexsalze mit verschiedenen Metallen bilden. Diese Salze sind im allgemeinen kaum in organischen Lösungsmitteln löslich, aber es gibt einige Komplexsalze, die in organischen Lösungsmitteln löslich sind. Abgesehen vom Kupfersalz besitzen alle diese Salze nicht mehr ihre ursprüngliche Wirksamkeit, und in fast allen Fällen sind die Löslichkeiten nicht mehr zur Trennung von Sarkomycin-S1 und -S2 geeignet. Alkali- und Erdalkalisalze von Sarkomycin-S behalten ihre ursprüngliche Aktivität und können daher genauso wie gereinigtes freies Sarkomycin verwendet werden.
  • Die Löslichkeit der Sarkomycinderivate erhöht oder verringert sich im allgemeinen umgekehrt proportional zu ihrer Reinheit. Die physikalischen Eigenschaften jedes Bestandteils sind in Tabelle 2 angeführt.
  • Wie bereits erwähnt, erfolgt die Trennung von Verunreinigungen und einzelnen Bestandteilen sowie der Bestandteile selbst durch Ausnutzen des Unterschiedes der Verteilungskoeffizienten in zwei verschiedenen Lösungsmitteln, der Fähigkeit zur Salzbildung, insbesondere der Kupfersalze oder der Löslichkeit der Salze. Die Trennung wird auch durch Ausnutzen der Dialysierbarkeit und des Unterschiedes der Adsorptionsfähigkeit bewirkt. Infolge ihrer verhältnismäßig geringen Molekulargewichte können die Sarkomycinbestandteile durch Dialyse getrennt und deshalb leicht durch Dialyse von nicht dialysierbaren Verunreinigungen abgetrennt werden. Auch können die aktiven Bestandteile dadurch von dialysierbaren Verunreinigungen getrennt werden, daß die zuerst genannten in eine nicht dialysierbare Form übergeführt werden.
  • Wenn die Trennung der aktiven Bestandteile durch Ausnutzung der Unterschiede in der Adsorptionsfähigkeit geschieht, werden beispielsweise Aktivkohle, Aluminiumoxyd oder Kieselsäuregel als Adsorptionsmittel verwendet. Der adsorbierte Bestandteil wird mit einem organischen Lösungsmittel, z. B. niederen aliphatischen Alkoholen oder niederen Fettsäureestern, eluiert. Die Adsorption wird durch Zusatz des Adsorptionsmittels zu einer Lösung des Materials oder durch Berieseln einer Schicht des Adsorptionsmittels mit der Lösung der aktiven Bestandteile durchgeführt.
  • Jeder Sarkomycinbestandteil kann aus seiner Lösung durch Änderung der Konzentration, Temperatur öder des p11-Wertes abgetrennt und dann noch weitergereinigt werden. Zur Reinigung der Bestandteile gehören z. B. auch das Abdampfen der Lösung und die Umkristallisation. Sarkomycin ist im allgemeinen in saurer Lösung stabil. Die Reinigung wird deshalb bei sauren pH-Werten durchgeführt. Die aktiven Sarkomycinbestandteile sind elektronegativ und besitzen eine Affinität für positive Elektrizität. Sie können daher vorteilhafter durch Verwendung eines Kationenaustauschers,wie »AmbeIllt-IR-120a, von den Verunreinigungen abgetrennt werden.
  • Die vorstehend aufgeführten Reinigungsverfahren, die auf dem Unterschied der Eigenschaften der aktiven Bestandteile oder zwischen aktiven Bestandteilen und Verunreinigungen beruhen, können einzeln oder kombiniert oder gegebenenfalls auch wiederholt zur Reinigung der Bestandteile und ihrer Derivate angewendet werden. Ein Beispiel für ein Trennverfahren ist in Tabelle 3 erläutert.
  • Die antibiotischen und nanti-Krebscc-Eigenschaften der aktiven Bestandteile sind in Tabelle 4 zusammengefaßt. Wie aus der Tabelle ersichtlich, besitzen gereinigtes monomeres Sarkomycin, Sarkomycin-S, und Sarkomycin-S2 >,anti-Krebs"<-M%irksamkeit und können für klinische Zwecke als solche oder in Form von Alkali- oder Erdalkalisalzen verwendet werden.
  • In einem organischen Lösungsmittel in Form des Kupfersalzes verteiltes Sarkomycin-E kann weiter in Sarkomycin-El und -E2 aufgeteilt werden. Es handelt sich hierbei wahrscheinlich um Polymere der aktiven Bestandteile des Sarkomycins E. Die Sarkomycin-E-Gruppe ist allgemein in ihrer biologischen Wirksamkeit schwächer als monomeres Sarkomycin und die Sarkomycin-S-Gruppe.
  • Die Erfindung wird in den nachfolgenden Beispielen erläutert
    Tabelle 1
    Löslichkeit von gereinigtem monomerem Sarkomycin, Sarkomycin-S, und -S2
    Sarkomycin-Sl Sarkomycin-S2 Gereinigtes
    Lösungsmittel Sarkomycin
    kalt heiß kalt heiß kalt
    Wasser .............. + + + + + +
    Methanol ............ -@--@- ++ ++ -
    Äthanol ............. -@--@- ++ ++ +++ +
    Butanol ............. -@- ++ + ++ +
    Isoamylalkohol....... + + ++
    Benzol .............. - - - -
    Hexan .............. - - - - -
    Cyclohexan .......... - - - - -
    Äther ............... - - -t -
    +
    Aceton .............. +++ +++ -@-++ +++
    Äthylacetat .......... + ++ ++ ++ +
    Butylacetat .......... + ++ ++ +-f- +
    Chloroform .......... - - - -
    Tetrachlorkohlenstoff
    Petroläther .......... - - - - -
    Anmerkung:-: unlöslich, -[-: schwer löslich, +: löslich, ++: gut löslich, -@--@--@-: sehr gut löslich
    Tabelle 2
    Eigenschaften von gereinigtem monomerem Sarkomycin, Sarkomycin-S1 und -S2
    Sarkomycin-S" Sarkomycin-SZ Gereinigtes monomeres
    Sarkomycin
    Summenformel ................. C14H1806S2 C14H1apsS -
    Kristallform .................... farblose Platten farblose Nadeln Öl
    Schmelzpunkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160°C 1810c -
    Lösungsmittel für Umkristalli-
    sierung ...................... Äthylacetat Äthylacetat -
    Spezifische Drehung [a] ö4 . . . . . . . . . #- 145° (Methanol) + 136° (Methanol) -
    Ultraviolettabsorptionsmaxima ... 300 m#t 295 m#t -
    Infrarotabsorptionsspektrum im
    Anthrontest .................. s. Fig. 1 s. Fig.2 -
    Anmerkung: Die infraroten Absorptionsspektren wurden in einem Gemisch flüssiger Paraffine gemessen.
    Beispiel 1 50 g des Natriumsalzes von handelsüblichem Sarkomycin werden in 100 ccm Wasser unter Eiskühlung gelöst, und es wird zu der erhaltenen Lösung eine gesättigte wäßrige Cu(II)-Acetatlösung unter Rühren zugegeben, bis sich kein Niederschlag mehr bildet. Der Niederschlag wird abfiltriert und mit Wasser gut gewaschen. Das Filtrat wird mit dem Waschwasser vereint mit Salzsäure (oder mit Natriumbicarbonat) auf einen pH-Wert von 5,4 eingestellt und mit Äthylacetat extrahiert. Die Extraktion mit Äthylacetat wird so lange wiederholt, bis die Äthylacetatschicht farblos ist. Auf diese Weise wird die Sarkomycin-E-Gruppe, die gegen Staphylokokken inaktiv, aber gegen Ehrlich-Karzinome wirksam ist, in der Äthylacetatschicht verteilt. In die wäßrige Schicht wird Schwefelwasserstoff eingeleitet, das ausfallende Cu(II)-Sulfid abfiltriert und das Filtrat mit demselben Volumen an Äthylacetat extrahiert. Der Extrakt wird eingeengt und stehengelassen, wobei sich rohe Sarkornycin-Sl Kristalle abscheiden, die aus Äthylacetat zu farblosen Schuppen umkristallisiert werden (Schmelzpunkt 160°C). Die Ausbeute beträgt 2,2 g. Das erhaltene Sarkomycin-Si ist eine Säure und zeigt keine bemerkenswerte Absorption im Ultraviolettspektrum.
    Analyse
    Berechnet .... C 47,510/" H 4,98 %, S 15,86 %;
    gefunden ..... C 48,88 "/o, H 5,07 %, S 15,55; %
    C 48,13 0/a, H 5,23 0/0, S 15,23 %.
    Die antibiotische Wirksamkeit des Produktes gegenüber Staphylokokken ist 10,52 mg*/mg (vgl. dazu Antibiotics and Chemotherapy, Bd. 4, 1954, S. 514 bis 520). Wenn eine wäßrige Lösung mit einem Gehalt von 5 bis 10 mg des Natriumsalzes dieses Produktes 12 Tage einer Maus injiziert wird, die mit einem Ehrlich-Karzinom geimpft ist, läßt sich eine Verringerung des Wachstums des Ehrlich-Karzinoms feststellen.
  • Die DZutterlauge des Sarkomycins S1 wird stehengelassen; es fallen farblose Schuppen aus. Die Kristalle werden durch Umkristallisieren aus Äthylacetat (Schmelzpunkt 148 bis 149°C) gereinigt und einer weiteren fraktionierten Umkristallisation unterworfen, wobei farblose Schuppen (Sarkomycin-S1) mit einem Schmelzpunkt von 160°C erhalten werden sowie farblose Nadeln (Sarkomycin-S,) mit einem Schmelzpunkt von 181'C. [a] D _ -(- 136° (c = 0,5 in Äthanol).
  • Die antibiotische Wirksamkeit von Sarkomycin-S2 gegenüber Staphylokokken beträgt 0,6 mg*/mg.
  • Beispiel 2 50g Sarkomycinnatrium (oder freies Sarkomycin) werden in 100 ccm Wasser unter Kühlen gelöst. (Im Falle V von freiem Sarkomycin wird der p$-Wert der Lösung mit Natriumcarbonat auf 6,0 eingestellt.) Zu der Lösung wird eine gesättigte wäßrige Lösung von Cu(II)-Acetat unter Rühren zugegeben, bis sich kein Niederschlag mehr bildet. Der Niederschlag wird abfiltriert und mit Wasser gewaschen. Das Filtrat wird mit dem Waschwasser vereint, mit Salzsäure (oder Natriumbicarbonat) genau auf einen pH-Wert von 5,4 eingestellt und mit Äthylacetat extrahiert. Das Verfahren wird wiederholt, bis die Äthylacetatschicht nicht mehr gefärbt ist. Die dabei erhaltene wäßrige Schicht wird (10 ccm/Minute) durch ein Glasrohr (10 cm Durchmesser, 500 ccm Volumen), das mit nÄmbeTllt-IR-120(t (H-Form) gefüllt ist, geleitet. Das hell-
    Tabelle 3
    Trennschema
    Na-Salz von rohem Sarkomycin
    !
    Niederschlag .-K-wäßrige Cu (Ac 0)2 Lösung
    (Verunreinigungen)-
    Cu-Salz von Sarkomycin in wäßriger Lösung
    p$ 5,3 bis 5,5 -f- AcOC,H6
    wäßrigeLösung von monomerem Sarkomycin-Cu
    i
    AcOC,H-Lösung
    Sarkomycin-E-Gruppe
    (polymeres Sarkomycin) p$ 2,0, Kationen-
    + H2 S -E- Ac 0 C2 Hb austauscher
    .@ . wäßrige
    Särkomycin-E, Sarkömycin-E, Lösung
    Freie Sarkomycin- Ac 0 C2 H5 wäßrige Lösung
    _ S-Gruppe in Lösung Lösung von monomerem
    Sarkomycin, Cu"-frei.
    pa 4,0, -j- Ae0C,H,,
    _ . wäßrige -J Ac 0 C, H5
    _ , Lösung wäßrige -<. Lösung .
    Ac 0 C2 H5-
    Lösung
    Ac 0 C2 H5 Lösung
    Konzentrat
    Konzentrieren Konzentrieren
    !
    Mutterlauge Kristalle
    Konzentrat Sarkomycin-Si- gereinigtes monomeres
    Sarkomycin
    Filtrat @-
    !
    Kristalle
    Umkristallisation
    Sarkomycin-S, Anmerkung: Ac0 = CH3C00
    Tabelle 4
    Wirkung von gereinigtem Sarkomycin, Sarkomycin-S,_ und -S2
    Sarkomycin-S, Sarkomycin-SZ ( Reines Sarkomycin
    Minimaldosis zur Verhinderung des
    Wachstums von Ehrlich-Karzino-
    menbeigeimpften Mäusen,12Tage
    insgesamt injiziert . . . . . . . . . . . . 5 bis 10 mg 5 bis10 mg 1 mg
    Antibiotische Wirksamkeit gegen
    lIicrococcus flavus . . . . . . . . . . . . . 10,52 mg:,) /mg <0,6 mg')/mg 4 bis 5 mg'-)/mg.
    Antibiotische Wirksamkeit gegen
    Staphylococcus aureus . . . . . . . . . 4 bis 5 mg')/mg
    Anmerkung: i) Mindesthemmkonzentration, bestimmt im Vergleich zum Standard-Sarkomycin.
    braungefärbte Eluat wird mit einem Drittel seines Volumens an Äthylacetat ohne Änderung des p,1-Wertes geschüttelt und die Äthylacetatschicht abgetrennt. Die Extraktion mit Äthylacetat wird wiederholt, bis die Äthylacetatschicht nicht mehr gefärbt ist. Die erhaltene Äthylacetatlösung wird unter verringertem Druck in einem Stickstoffstrom eingeengt, wobei 12 g gereinigtes monomeres Sarkomycin in Form einer braunen harzhaltigen Substanz erhalten werden. Der Anthrontest dieses Produktes (vgl. R. Dreywood, Ind. End. Chem. Anal., Bd. 18, 1946, S. 499) ist positiv.
  • Wenn dieses Produkt einer mit einem Ehrlich-Karzinom geimpften Maus 12 Tage injiziert wird, läßt sich eine Verringerung des Wachstums des Ehrlich-Karzinoms beobachten. Der Zusatz eines Antioxydationsmittels, z. B. Glukose, zu der mit »Amberlit-IR-120(t behandelten Lösung erhöht die Ausbeute an gereinigtem monomerem Sarkomycin.
  • Beispiel 3 50g Sarkomycinnatrium (oder freies Sarkomycin) werden in 100 ccm Wasser unter Eiskühlung gelöst. Wenn freies Sarkomy cin als Ausgangsmaterial verwendet wird, wird der pH-Wert der wäßrigen Lösung mit Natriumbicarbonat auf 6,0 eingestellt. Zu der Lösung wird eine gesättigte wäßrige Cu(II)-Acetatlösung unter Rühren zugesetzt, bis sich kein Niederschlag mehr bildet. Der Niederschlag wird abfiltriert und mit Wasser gewaschen und das Waschwasser mit dem Filtrat vereint. Die vereinten Lösungen werden genau auf einen pH-Wert von 5,4 eingestellt und mit Äthylacetat geschüttelt. Die Extraktion mit Äthylacetat wird wiederholt, bis die Äthylacetatschicht nicht mehr gefärbt ist. Die erhaltene wäßrige Schicht wird mit Salzsäure auf einen pH-Wert von 2,0 eingestellt und mit einem Drittel ihres Volumens Äthylacetat geschüttelt. Die Extraktion mit Äthylacetat wird wiederholt, bis die Äthylacetatschicht nicht mehr gefärbt ist. Die erhaltene Äthylacetatschicht wird unter verringertem Druck in einem Stickstoffstrom bei niedriger Temperatur eingeengt, und man erhält 14 g gereinigtes monomeres Sarkomycin in Form einer bräunlichen Harzmasse. Der Anthrontest dieses Produktes ist positiv. Wenn das Produkt einer mit einem Ehrlich-Karzinom geimpften Maus 12 Tage injiziert wird, läßt sich eine Verringerung des Wachstums des Ehrlich-Karzinoms feststellen.
  • Beispiel 4 Die nach dem Verfahren des Beispiels 1 von der Äthylacetatlösung der Sarkomycin-E-Gruppe abgetrennte wäßrige Schicht wird mit Salzsäure auf einen pH-Wert von 2,0 eingestellt und mit einem Drittel ihres Volumens Äthylacetat geschüttelt. Die Extraktion mit Äthylacetat wird wiederholt, bis die Äthylacetatschicht nicht mehr gefärbt ist. Der Äthylacetatextrakt wird unter verringertem Druck bei niedriger Temperatur in einem Stickstoffstrom eingeengt und 14 g gereinigtes monomeres Sarkomycin als bräunliche Harzmasse erhalten. Der Anthrontest dieses Produktes ist positiv. Wenn das Produkt einer mit einem Ehrlich-Karzinom geimpften Maus 12 Tage injiziert wird, läßt sich eine Verringerung des Wachstums des Ehrlich-Karzinoms feststellen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von gereinigtem monomerem Sarkomycin bzw. dessen Derivaten, dadurch gekennzeichnet, daß man das sarkomycinhaltige Ausgangsmaterial mit einer Kupfersalzlösung in Wasser oder einem wäßrigen organischen Lösungsmittel, wie wäßriger Kupferacetatlösung, versetzt, die wäßrige Lösung der erhaltenen Sarkomycinkupfersalze filtriert, ansäuert und mit einem mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel versetzt, die organische Sarkomycin-E (polymeres Sarkomycin) enthaltende Lösungsmittelschicht abtrennt und aus ihr gewünschtenfalls das Sarkomycin-E in üblicher Weise, wie Einengen, abtrennt und gegebenenfalls in Sarkomycin-El und -E2 aufteilt, die wäßrige Lösung des monomeren Sarkomycinkupfersalzes entweder mit einemKationenaustauscher behandelt, die danach erhaltene kupferionenfreie Lösung ansäuert, mit einem organischen, mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel extrahiert oder sofort die angesäuerte Lösung mit einem organischen, mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel versetzt, die organischen Schichten abtrennt und aus ihnen in üblicher Weise, wie Einengen, das gereinigte monomere Sarkomycin gewinnt bzw. die wäßrige Lösung des monomeren Sarkomycinkupfersalzes durch Einleiten von Schwefelwasserstoff entkupfert, die wäßrige Lösung des dabei erhaltenen Sarkomycins-S (geschwefeltes Sarkomycin) ansäuert, mit einem mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel extrahiert und aus dem abgetrennten Lösungsmittelextrakt Sarkomycin-S in üblicher Weise, wie Einengen,abtrennt und gewünschtenfalls in Sarkomycin-S, und -S2 aufteilt.
DET12278A 1955-06-04 1956-06-04 Verfahren zur Herstellung von gereinigtem monomerem Sarkomycin bzw. dessen Derivaten Pending DE1043330B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
JP1043330X 1955-06-04

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1043330B true DE1043330B (de) 1958-11-13

Family

ID=14377994

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DET12278A Pending DE1043330B (de) 1955-06-04 1956-06-04 Verfahren zur Herstellung von gereinigtem monomerem Sarkomycin bzw. dessen Derivaten

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1043330B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2462691C2 (de)
DE3019895C2 (de)
DE2408227A1 (de) Neue antibiotika und verfahren zu ihrer gewinnung
DE2121648C3 (de) Monoacetate der Antibiotica SF-837 und SF 837-A tief 2
DE2124023B2 (de) Verfahren zur selektiven Gewinnung von Vinblastin, Vinleurosin und Vincristin oder von deren Sulfaten
DE1043330B (de) Verfahren zur Herstellung von gereinigtem monomerem Sarkomycin bzw. dessen Derivaten
DE2446640A1 (de) Neue gentamicinderivate, verfahren zur herstellung derselben und diese enthaltende antibiotisch wirksame zusammensetzungen
DE69213886T2 (de) Pflanzliches antineoplastisches chemotherapeutikum, mit hoher selektivitaet und sehr reduzierter toxizitaet, und verfahren zur herstellung
DE3041130C2 (de)
DE1041038B (de) Verfahren zur Herstellung von wenig toxischen Salzen von basischen Streptomyces-Antibiotika
DE661686C (de) Verfahren zur Abtrennung des antirachitisch wirkenden Bestandteils aus bestrahltem 7-Dehydrocholesterin
DE933450C (de) Verfahren zur Herstellung eines neuen Salzes von Penicillin G
DE890265C (de) Verfahren zur Herstellung eines neuen anti-perniziosa-anaemischen Faktors
DE835178C (de) Verfahren zur Herstellung von reinen Vitamin-B-Praeparaten mit Hilfe der chromatographischen Methode
DE940423C (de) Verfahren zur Reinigung von Vitamin B enthaltenden Konzentraten
DE2336397A1 (de) Alkylester von polyen-antibiotika
AT325783B (de) Verfahren zum abtrennen des glykofrangulin-komplexes aus pflanzlichen rohstoffen, insbesondere aus der getrockneten rinde des faulbaumes
DE972336C (de) Verfahren zur Gewinnung von stabilen, besonders fuer die Oraltherapie geeigneten Penicillinen
DE926271C (de) Verfahren zur Gewinnung eines neuen Antibiotikums
DE948159C (de) Verfahren zur Herstellung von bimolekularem Carnitinchlorid
CH357068A (de) Verfahren zur Zerlegung von rohem Sarkomycin
DE946005C (de) Verfahren zur Gewinnung von Vitamin B und anderen LLD- und APF-aktiven Substanzen
DE2208262C3 (de) Verfahren zum Abtrennen von GIykofrangulinen aus pflanzlichen Rohstoffen
DE961802C (de) Verfahren zur Herstellung von Tetra- und Hexahydrocarbomycin
AT208509B (de) Verfahren zur Herstellung eines neuen Antibiotikums