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Verfahren zur Herstellung von gereinigtem monomerem Sarkomycin bzw.
dessen Derivaten Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von
reinem Sarkomycin und dessen Derivaten.
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Als gereinigtes monomeres Sarkomycin wird eine ölige oder feste Substanz
bezeichnet, die einen oder mehrere aktive Bestandteile des Ausgangssarkomycins enthält,
und als Derivate werden die daraus durch Einwirkung von Schwefelwasserstoff erhaltenen
aktiven Verbindungen bezeichnet.
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Nach einem Bericht von Hamao Umezawa ist Sarkomycin ein Stoffwechselprodukt
des Pilzstammes Streptomyces erythrochromogenes, der eine starke »anti-Krebs-a und
bestimmte antibiotische Wirkungen hat (J. Antibiotics, Bd. 6 LA], 1953, S.
101, 147 bis 152 und 153 bis 157; Antibiotics and Chemotherapy, 4, 1954,
S. 514 bis 520.-Bekanntlich ist das heute auf .dem Markt als Krebsmittel vertriebene
Sarkomycin keine reine Substanz, sondern eine Mischung verschiedener Bestandteile,
die »anti-Krebs-<< oder antibiotische Wirkung oder beides aufweisen. Über
die Isolierung und Reinigung dieser Bestandteile ist noch nichts bekannt.
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Es wurde eine Reihe von Untersuchungen über die Isolierung und die
Eigenschaften dieser Bestandteile durchgeführt, und es gelang, aus dem handelsüblichen
Sarkomycin gereinigtes Sarkomycin mit fast völlig reinen aktiven Bestandteilen herzustellen
sowie einige stabile Derivate. Es wurde gefunden, daß das derart erhaltene gereinigte
Sarkomycin in bezug auf seine anti-Krebs-und antibiotische Wirksamkeit vielfach
stärker ist als das handelsübliche Sarkomycin und daß auch die Derivate anti-Krebs-
und/oder antibiotische Wirkung aufweisen.
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Der verwendete Ausdruck »anti-Krebs« bezeichnet die Verhinderung eines
Wachstums der Krebszellen. Die Anwendung dieser Substanzen verlängert die Lebensdauer
und verringert die Schmerzen von Krebskranken.
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Die stabilen Sarkomycinderivate werden in monomeres Sarkomycin, Sarkomycin-S
(geschwefeltes Sarkomycin) und Sarkomycin-E (polymeres Sarkomycin) unterteilt. Monomeres
Sarkomycin und Sarkomycin-S besitzen eine antibiotische Wirksamkeit gegen Staphylokokken,
Sarkomvcin-E nicht.
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Sarkomycin-S wird aus dem monomeren Sarkomycinkupfersalz durch Zusatz
von Schwefelwasserstoff und gegebenenfalls anschließende Oxydation erhalten.
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Erfindungsgemäß wird rohes Sarkomycin in sein Kupfersalz umgewandelt
und für die Isolierung von monomerem Sarkomycin und dessen Derivaten verwendet.
Sarkomycin bildet in Gegenwart verschiedener Schwermetallionen leicht die entsprechenden
Metall- oder Komplexsalze. Verschiedene dieser Salze verlieren jedoch ihre ursprüngliche
Wirksamkeit, und andere können nicht isoliert werden. Nur die Kupfersalze weisen
keine derartigen Nachteile auf und besitzen günstige Eigenschaften zur Trennung
von Sarkomycin in seine verschiedenen Bestandteile.
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Ausgangsmaterial gemäß. der Erfindung ist nach dem Verfahren von Umezawa
(Antibiotics and Chemotherapy, Bd.4, 1954, S.515, 516) hergestelltes Sarkomycin,
dessen Alkali- und Erdalkalisalze und deren weitergereinigte Produkte, die alle
in gleicher `'eise aufgearbeitet werden können. Geeignete Alkalisalze sind z. B,
das Natriumsalz oder Kaliumsalz; geeignete Erdalkalisalze sind z. B. das Calciumsalz
oder Bariumsalz. Weitergereinigte Produkte sind Sarkomycinprodukte, die auf Grund
des Unterschieds der Verteilungskoeffizienten in zwei Lösungsmitteln oder auf Grund
anderer geeigneter Verfahren weitergereinigt wurden.
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Das Sarkomycinkupfersalz wird durch Zugabe von Kupferionen zu einer
Sarkomycinlösung hergestellt. Lösliche Kupfersalze, wie Cu(II)-Sulfat und Cu(II)-Acetat,
werden als Kupferionenquelle verwendet. Das Kupfersalz wird in Wasser oder einem
wäßrigen Lösungsmittel hergestellt. Die gebildeten Kupfersalze können in Kupfersalze
der Sarkomycin-E-Gruppe und des monomeren Sarkomycins getrennt bzw. in Sarkomycin-S
übergeführt werden. Zur Trennung von Sarkomycin-E und monomerem Sarkomycin nutzt
man den Unterschied der Verteilungskoeffizienten
ihrer Kupfersalze
in Wasser oder einem wäßrigen Lösungsmittel und einem anderen, damit nicht mischbaren
Lösungsmittel aus. Als wäßriges Lösungsmittel wird eine wäßrige Lösung eines anorganischen
Salzes oder eine Pufferlösung verwendet. Als mit Wasser oder dem wäßrigen Lösungsmittel
nicht mischbares Lösungsmittel wird geeigneterweise ein niederer Fettsäureester
oder ein niedriger aliphatischer Alkohol, wie Butanol oder Isoamylalkohol, verwendet.
Äthanol und Methanol können auch verwendet werden, vorausgesetzt, daß sie ein Salz
in einer solchen Konzentration enthalten, daß sie mit Wasser nicht mehr in jedem
Verhältnis mischbar sind.
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Da der Verteilungskoeffizient der ursprünglich vorhandenen Sarkomycinbestandteile
in zwei Lösungsmitteln sehr ähnlich ist, kann Sarkomycin als solches nicht durch
Ausnutzung des Unterschiedes der Verteilungskoeffizienten in zwei Lösungsmitteln
getrennt werden. Für diesen Zweck ist jedoch der Unterschied der Verteilungskoeffizienten
der Kupfersalze in zwei Lösungsmitteln geeignet. Das Kupfersalz von Sarkomycin-E
w=ird in einem organischen, mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel und das Kupfersalz
des monomeren Sarkomycins in einem wäßrigen Lösungsmittel durch einfaches Schütteln
des Ausgangsmaterials mit den beiden Lösungsmitteln verteilt. Ebenso können natürlich
chromatographische Trennung, Gegenstromverteilung oder andere Verfahren für diesen
Zweck angewendet werden, die aber im allgemeinen kompliziert sind. Danach wird das
Kupfersalz des monomeren Sarkomycins in der wäßrigen Lösung z. B. durch Einleiten
von Schwefelwasserstoff in die Lösung entkupfert. Man erhält dabei jedoch durch
chemische Umsetzung freies Sarkomycin-S.
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Das erhaltene Sarkomycin-S wird anschließend in ein organisches Lösungsmittel
gegeben, um die wasserlöslichen Verunreinigungen zu entfernen. Man kann dann das
freie Sarkomycin-S noch weiter in Sarkomycin-S, und -S. aufteilen. Wenn beispielsweise
eine Lösung von Sarkomycin-S in einem niederen Fettsäureester eingeengt wird, scheidet
sich zuerst Sarkomycin-S, ab, und aus der Mutterlauge wird rohes Sarkomycin-S2 erhalten,
das durch Umkristallisieren gereinigt wird. Aus der Mutterlauge wird noch eine Mischung
von Sarkomycin-S, und -S2 im Verhältnis von 2 : 1 erhalten.
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Das gereinigte monomere Sarkomycin besteht fast nur aus reinen aktiven
Bestandteilen und wird üblicherweise in öligem (freie Verbindung) oder festem Zustand
(Sarkomycinsalz) auf folgende Weise erhalten: Aus einer wäßrigen Lösung der Sarkomycinkupfersalze
wird durch Schütteln mit einem mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel,
wie vorstehend beschrieben, das Kupfersalz von Sarkomycin-E abgetrennt und die erhaltene
wäßrige Lösung danach zur Entfernung der Kupferionen mit einem Kationenaustauscher
behandelt. Die erhaltene gereinigte Sarkomycinlösung wird dann angesäuert und mit
einem organischen Lösungsmittel extrahiert. Der die aktiven Bestandteile enthaltende
Extrakt wird mit einem geeigneten Adsorptionsmittel behandelt, um Verunreinigungen
zu entfernen, und bei niederer Temperatur im Vakuum in einer inerten Gasatmosphäre,
z. B. Stickstoff, eingedampft. Man erhält reines Sarkomycin.
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Das abgetrennte Sarkomycin-S, -S2 und das gereinigte monomere Sarkomycin
haben die nachstehend angeführten Löslichkeiten und die Fähigkeit zur Salzbildung.
Diese Eigenschaften können zu ihrer Trennung und Reinigung ausgenutzt werden.
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Sarhom-cin-S1 ist in Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Petroläther,
Benzol, Hexan, Cyclohexan und Äther kaum löslich, in_ ice#Ion leicht lf-slich und
in Äthylacetat, Butylacetat oder Butanol in der Kälte, besser aber in der Wärme,
löslich. Es ist in Methanol, Äthanol und heißem Wasser wenig und so gut wie nicht
in kaltem Wasser löslich. Sarkomycin-S, hat eine etwas verschiedene Löslichkeit.
Tabelle 1 gibt eine Übersicht über die vorstehend angeführten Löslichkeiten.
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Sowohl Sarkomycin-S1 als auch Sarkomycin-S2 sind Säuren, die Salze
oder Komplexsalze mit verschiedenen Metallen bilden. Diese Salze sind im allgemeinen
kaum in organischen Lösungsmitteln löslich, aber es gibt einige Komplexsalze, die
in organischen Lösungsmitteln löslich sind. Abgesehen vom Kupfersalz besitzen alle
diese Salze nicht mehr ihre ursprüngliche Wirksamkeit, und in fast allen Fällen
sind die Löslichkeiten nicht mehr zur Trennung von Sarkomycin-S1 und -S2 geeignet.
Alkali- und Erdalkalisalze von Sarkomycin-S behalten ihre ursprüngliche Aktivität
und können daher genauso wie gereinigtes freies Sarkomycin verwendet werden.
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Die Löslichkeit der Sarkomycinderivate erhöht oder verringert sich
im allgemeinen umgekehrt proportional zu ihrer Reinheit. Die physikalischen Eigenschaften
jedes Bestandteils sind in Tabelle 2 angeführt.
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Wie bereits erwähnt, erfolgt die Trennung von Verunreinigungen und
einzelnen Bestandteilen sowie der Bestandteile selbst durch Ausnutzen des Unterschiedes
der Verteilungskoeffizienten in zwei verschiedenen Lösungsmitteln, der Fähigkeit
zur Salzbildung, insbesondere der Kupfersalze oder der Löslichkeit der Salze. Die
Trennung wird auch durch Ausnutzen der Dialysierbarkeit und des Unterschiedes der
Adsorptionsfähigkeit bewirkt. Infolge ihrer verhältnismäßig geringen Molekulargewichte
können die Sarkomycinbestandteile durch Dialyse getrennt und deshalb leicht durch
Dialyse von nicht dialysierbaren Verunreinigungen abgetrennt werden. Auch können
die aktiven Bestandteile dadurch von dialysierbaren Verunreinigungen getrennt werden,
daß die zuerst genannten in eine nicht dialysierbare Form übergeführt werden.
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Wenn die Trennung der aktiven Bestandteile durch Ausnutzung der Unterschiede
in der Adsorptionsfähigkeit geschieht, werden beispielsweise Aktivkohle, Aluminiumoxyd
oder Kieselsäuregel als Adsorptionsmittel verwendet. Der adsorbierte Bestandteil
wird mit einem organischen Lösungsmittel, z. B. niederen aliphatischen Alkoholen
oder niederen Fettsäureestern, eluiert. Die Adsorption wird durch Zusatz des Adsorptionsmittels
zu einer Lösung des Materials oder durch Berieseln einer Schicht des Adsorptionsmittels
mit der Lösung der aktiven Bestandteile durchgeführt.
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Jeder Sarkomycinbestandteil kann aus seiner Lösung durch Änderung
der Konzentration, Temperatur öder des p11-Wertes abgetrennt und dann noch weitergereinigt
werden. Zur Reinigung der Bestandteile gehören z. B. auch das Abdampfen der Lösung
und die Umkristallisation. Sarkomycin ist im allgemeinen in saurer Lösung stabil.
Die Reinigung wird deshalb bei sauren pH-Werten durchgeführt. Die aktiven Sarkomycinbestandteile
sind elektronegativ und besitzen eine Affinität für positive Elektrizität. Sie können
daher vorteilhafter durch Verwendung eines Kationenaustauschers,wie »AmbeIllt-IR-120a,
von den Verunreinigungen abgetrennt werden.
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Die vorstehend aufgeführten Reinigungsverfahren, die auf dem Unterschied
der Eigenschaften der aktiven Bestandteile oder zwischen aktiven Bestandteilen und
Verunreinigungen beruhen, können einzeln oder kombiniert oder gegebenenfalls auch
wiederholt zur Reinigung der Bestandteile und ihrer Derivate angewendet werden.
Ein Beispiel für ein Trennverfahren ist in Tabelle 3 erläutert.
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Die antibiotischen und nanti-Krebscc-Eigenschaften der aktiven Bestandteile
sind in Tabelle 4 zusammengefaßt.
Wie aus der Tabelle ersichtlich,
besitzen gereinigtes monomeres Sarkomycin, Sarkomycin-S, und Sarkomycin-S2 >,anti-Krebs"<-M%irksamkeit
und können für klinische Zwecke als solche oder in Form von Alkali- oder Erdalkalisalzen
verwendet werden.
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In einem organischen Lösungsmittel in Form des Kupfersalzes verteiltes
Sarkomycin-E kann weiter in Sarkomycin-El und -E2 aufgeteilt werden. Es handelt
sich hierbei wahrscheinlich um Polymere der aktiven Bestandteile des Sarkomycins
E. Die Sarkomycin-E-Gruppe ist allgemein in ihrer biologischen Wirksamkeit schwächer
als monomeres Sarkomycin und die Sarkomycin-S-Gruppe.
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Die Erfindung wird in den nachfolgenden Beispielen erläutert
Tabelle 1 |
Löslichkeit von gereinigtem monomerem Sarkomycin, Sarkomycin-S,
und -S2 |
Sarkomycin-Sl Sarkomycin-S2 Gereinigtes |
Lösungsmittel Sarkomycin |
kalt heiß kalt heiß kalt |
Wasser .............. + + + + + + |
Methanol ............ -@--@- ++ ++ - |
Äthanol ............. -@--@- ++ ++ +++ + |
Butanol ............. -@- ++ + ++ + |
Isoamylalkohol....... + + ++ |
Benzol .............. - - - - |
Hexan .............. - - - - - |
Cyclohexan .......... - - - - - |
Äther ............... - - -t - |
+ |
Aceton .............. +++ +++ -@-++ +++ |
Äthylacetat .......... + ++ ++ ++ + |
Butylacetat .......... + ++ ++ +-f- + |
Chloroform .......... - - - - |
Tetrachlorkohlenstoff |
Petroläther .......... - - - - - |
Anmerkung:-: unlöslich, -[-: schwer löslich, +: löslich, ++:
gut löslich, -@--@--@-: sehr gut löslich |
Tabelle 2 |
Eigenschaften von gereinigtem monomerem Sarkomycin, Sarkomycin-S1
und -S2 |
Sarkomycin-S" Sarkomycin-SZ Gereinigtes monomeres |
Sarkomycin |
Summenformel ................. C14H1806S2 C14H1apsS
- |
Kristallform .................... farblose Platten farblose
Nadeln Öl |
Schmelzpunkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160°C
1810c - |
Lösungsmittel für Umkristalli- |
sierung ...................... Äthylacetat Äthylacetat - |
Spezifische Drehung [a] ö4 . . . . . . . . . #- 145° (Methanol)
+ 136° (Methanol) - |
Ultraviolettabsorptionsmaxima ... 300 m#t 295 m#t - |
Infrarotabsorptionsspektrum im |
Anthrontest .................. s. Fig. 1 s. Fig.2 - |
Anmerkung: Die infraroten Absorptionsspektren wurden in einem
Gemisch flüssiger Paraffine gemessen. |
Beispiel 1 50 g des Natriumsalzes von handelsüblichem Sarkomycin werden in 100 ccm
Wasser unter Eiskühlung gelöst, und es wird zu der erhaltenen Lösung eine gesättigte
wäßrige Cu(II)-Acetatlösung unter Rühren zugegeben, bis sich kein Niederschlag mehr
bildet. Der Niederschlag wird abfiltriert und mit Wasser gut gewaschen. Das Filtrat
wird mit dem Waschwasser vereint mit Salzsäure (oder mit Natriumbicarbonat) auf
einen pH-Wert von 5,4 eingestellt und mit Äthylacetat extrahiert. Die Extraktion
mit Äthylacetat wird so lange wiederholt, bis die Äthylacetatschicht farblos ist.
Auf diese Weise wird die Sarkomycin-E-Gruppe, die gegen Staphylokokken inaktiv,
aber gegen Ehrlich-Karzinome wirksam ist, in der Äthylacetatschicht verteilt. In
die wäßrige Schicht wird Schwefelwasserstoff eingeleitet, das ausfallende Cu(II)-Sulfid
abfiltriert und das Filtrat mit demselben Volumen an Äthylacetat extrahiert. Der
Extrakt wird eingeengt und stehengelassen, wobei sich rohe Sarkornycin-Sl Kristalle
abscheiden, die aus Äthylacetat zu farblosen Schuppen umkristallisiert werden (Schmelzpunkt
160°C). Die Ausbeute beträgt 2,2 g. Das erhaltene Sarkomycin-Si ist eine Säure und
zeigt keine bemerkenswerte Absorption im Ultraviolettspektrum.
Analyse |
Berechnet .... C 47,510/" H 4,98 %, S 15,86 %; |
gefunden ..... C 48,88 "/o, H 5,07 %, S 15,55; % |
C 48,13 0/a, H 5,23 0/0, S 15,23
%. |
Die antibiotische Wirksamkeit des Produktes gegenüber Staphylokokken ist 10,52 mg*/mg
(vgl. dazu Antibiotics and Chemotherapy, Bd. 4, 1954, S. 514 bis 520). Wenn eine
wäßrige Lösung mit einem Gehalt von 5 bis 10 mg des Natriumsalzes dieses Produktes
12 Tage einer Maus injiziert wird, die mit einem Ehrlich-Karzinom geimpft ist, läßt
sich eine Verringerung des Wachstums des Ehrlich-Karzinoms feststellen.
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Die DZutterlauge des Sarkomycins S1 wird stehengelassen; es fallen
farblose Schuppen aus. Die Kristalle
werden durch Umkristallisieren
aus Äthylacetat (Schmelzpunkt 148 bis 149°C) gereinigt und einer weiteren fraktionierten
Umkristallisation unterworfen, wobei farblose Schuppen (Sarkomycin-S1) mit einem
Schmelzpunkt von 160°C erhalten werden sowie farblose Nadeln (Sarkomycin-S,) mit
einem Schmelzpunkt von 181'C. [a] D _ -(- 136° (c = 0,5 in Äthanol).
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Die antibiotische Wirksamkeit von Sarkomycin-S2 gegenüber Staphylokokken
beträgt 0,6 mg*/mg.
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Beispiel 2 50g Sarkomycinnatrium (oder freies Sarkomycin) werden in
100 ccm Wasser unter Kühlen gelöst. (Im Falle
V
von freiem Sarkomycin wird
der p$-Wert der Lösung mit Natriumcarbonat auf 6,0 eingestellt.) Zu der Lösung wird
eine gesättigte wäßrige Lösung von Cu(II)-Acetat unter Rühren zugegeben, bis sich
kein Niederschlag mehr bildet. Der Niederschlag wird abfiltriert und mit Wasser
gewaschen. Das Filtrat wird mit dem Waschwasser vereint, mit Salzsäure (oder Natriumbicarbonat)
genau auf einen pH-Wert von 5,4 eingestellt und mit Äthylacetat extrahiert. Das
Verfahren wird wiederholt, bis die Äthylacetatschicht nicht mehr gefärbt ist. Die
dabei erhaltene wäßrige Schicht wird (10 ccm/Minute) durch ein Glasrohr (10 cm Durchmesser,
500 ccm Volumen), das mit nÄmbeTllt-IR-120(t (H-Form) gefüllt ist, geleitet. Das
hell-
Tabelle 3 |
Trennschema |
Na-Salz von rohem Sarkomycin |
! |
Niederschlag .-K-wäßrige Cu (Ac 0)2 Lösung |
(Verunreinigungen)- |
Cu-Salz von Sarkomycin in wäßriger Lösung |
p$ 5,3 bis 5,5 -f- AcOC,H6 |
wäßrigeLösung von monomerem Sarkomycin-Cu |
i |
AcOC,H-Lösung |
Sarkomycin-E-Gruppe |
(polymeres Sarkomycin) p$ 2,0, Kationen- |
+ H2 S -E- Ac 0 C2 Hb austauscher |
.@ . wäßrige |
Särkomycin-E, Sarkömycin-E, Lösung |
Freie Sarkomycin- Ac 0 C2 H5 wäßrige Lösung |
_ S-Gruppe in Lösung Lösung von monomerem |
Sarkomycin, Cu"-frei. |
pa 4,0, -j- Ae0C,H,, |
_ . wäßrige -J Ac 0 C, H5 |
_ , Lösung wäßrige -<. Lösung . |
Ac 0 C2 H5- |
Lösung |
Ac 0 C2 H5 Lösung |
Konzentrat |
Konzentrieren Konzentrieren |
! |
Mutterlauge Kristalle |
Konzentrat Sarkomycin-Si- gereinigtes monomeres |
Sarkomycin |
Filtrat @- |
! |
Kristalle |
Umkristallisation |
Sarkomycin-S, Anmerkung: Ac0 = CH3C00 |
Tabelle 4 |
Wirkung von gereinigtem Sarkomycin, Sarkomycin-S,_ und -S2 |
Sarkomycin-S, Sarkomycin-SZ ( Reines Sarkomycin |
Minimaldosis zur Verhinderung des |
Wachstums von Ehrlich-Karzino- |
menbeigeimpften Mäusen,12Tage |
insgesamt injiziert . . . . . . . . . . . . 5 bis 10 mg 5 bis10
mg 1 mg |
Antibiotische Wirksamkeit gegen |
lIicrococcus flavus . . . . . . . . . . . . . 10,52
mg:,) /mg <0,6 mg')/mg 4 bis 5 mg'-)/mg. |
Antibiotische Wirksamkeit gegen |
Staphylococcus aureus . . . . . . . . . 4 bis 5 mg')/mg |
Anmerkung: i) Mindesthemmkonzentration, bestimmt im Vergleich
zum Standard-Sarkomycin. |
braungefärbte Eluat wird mit einem Drittel seines Volumens an Äthylacetat ohne Änderung
des p,1-Wertes geschüttelt und die Äthylacetatschicht abgetrennt. Die Extraktion
mit Äthylacetat wird wiederholt, bis die Äthylacetatschicht nicht mehr gefärbt ist.
Die erhaltene Äthylacetatlösung wird unter verringertem Druck in einem Stickstoffstrom
eingeengt, wobei 12 g gereinigtes monomeres Sarkomycin in Form einer braunen harzhaltigen
Substanz erhalten werden. Der Anthrontest dieses Produktes (vgl. R. Dreywood, Ind.
End. Chem. Anal., Bd. 18, 1946, S. 499) ist positiv.
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Wenn dieses Produkt einer mit einem Ehrlich-Karzinom geimpften Maus
12 Tage injiziert wird, läßt sich eine Verringerung des Wachstums des Ehrlich-Karzinoms
beobachten. Der Zusatz eines Antioxydationsmittels, z. B. Glukose, zu der mit »Amberlit-IR-120(t
behandelten Lösung erhöht die Ausbeute an gereinigtem monomerem Sarkomycin.
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Beispiel 3 50g Sarkomycinnatrium (oder freies Sarkomycin) werden in
100 ccm Wasser unter Eiskühlung gelöst. Wenn freies Sarkomy cin als Ausgangsmaterial
verwendet wird, wird der pH-Wert der wäßrigen Lösung mit Natriumbicarbonat auf 6,0
eingestellt. Zu der Lösung wird eine gesättigte wäßrige Cu(II)-Acetatlösung unter
Rühren zugesetzt, bis sich kein Niederschlag mehr bildet. Der Niederschlag wird
abfiltriert und mit Wasser gewaschen und das Waschwasser mit dem Filtrat vereint.
Die vereinten Lösungen werden genau auf einen pH-Wert von 5,4 eingestellt und mit
Äthylacetat geschüttelt. Die Extraktion mit Äthylacetat wird wiederholt, bis die
Äthylacetatschicht nicht mehr gefärbt ist. Die erhaltene wäßrige Schicht wird mit
Salzsäure auf einen pH-Wert von 2,0 eingestellt und mit einem Drittel ihres Volumens
Äthylacetat geschüttelt. Die Extraktion mit Äthylacetat wird wiederholt, bis die
Äthylacetatschicht nicht mehr gefärbt ist. Die erhaltene Äthylacetatschicht wird
unter verringertem Druck in einem Stickstoffstrom bei niedriger Temperatur eingeengt,
und man erhält 14 g gereinigtes monomeres Sarkomycin in Form einer bräunlichen Harzmasse.
Der Anthrontest dieses Produktes ist positiv. Wenn das Produkt einer mit einem Ehrlich-Karzinom
geimpften Maus 12 Tage injiziert wird, läßt sich eine Verringerung des Wachstums
des Ehrlich-Karzinoms feststellen.
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Beispiel 4 Die nach dem Verfahren des Beispiels 1 von der Äthylacetatlösung
der Sarkomycin-E-Gruppe abgetrennte wäßrige Schicht wird mit Salzsäure auf einen
pH-Wert von 2,0 eingestellt und mit einem Drittel ihres Volumens Äthylacetat geschüttelt.
Die Extraktion mit Äthylacetat wird wiederholt, bis die Äthylacetatschicht nicht
mehr gefärbt ist. Der Äthylacetatextrakt wird unter verringertem Druck bei niedriger
Temperatur in einem Stickstoffstrom eingeengt und 14 g gereinigtes monomeres Sarkomycin
als bräunliche Harzmasse erhalten. Der Anthrontest dieses Produktes ist positiv.
Wenn das Produkt einer mit einem Ehrlich-Karzinom geimpften Maus 12 Tage injiziert
wird, läßt sich eine Verringerung des Wachstums des Ehrlich-Karzinoms feststellen.