DE1040114B - Elektrisches Ausloesesystem, insbesondere fuer Strombegrenzer - Google Patents
Elektrisches Ausloesesystem, insbesondere fuer StrombegrenzerInfo
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Description
Bei schnell unterbrechenden Schaltern, insbesondere aber bei Strombegrenzern, liegt oft die Aufgabe vor,
die Auslösung bei einem bestimmten Momentanwert des zu unterbrechenden Stromes einzuleiten. Diese
Forderung läßt sich ohne große Schwierigkeiten erfüllen, sofern die Stromänderung verhältnismäßig
langsam erfolgt, d. h. mit einer Stromsteilheit bis zu 105 A/s. In diesem Fall gelingt es z. B. mit Hilfe
schneller magnetischer Relais, einen Kontakt in etwa 10—3 s zu schließen oder zu öffnen. Nun treten aber
in größeren Niederspannungs- und Hochspannungsnetzen Stromsteilheiten auf, die den Wert von 107 A/s
oft noch wesentlich überschreiten. Durchläuft ein derartiger Strom den Ansprec'hwert Ia, so hat er 1O-4 s
später bereits um mehr als 1000 A zugenommen. Hieraus folgt, daß in diesem Fall Auslösesysteme notwendig
sind, die in 10—5 s und weniger ansprechen. Derart
kurze Schaltzeiten lassen sich aber erfahrungsgemäß mit elektromagnetischen Systemen nicht mehr erzielen.
Bei dem Auslösesystem, insbesondere für Strombegrenzer, nach der Erfindung mit mindestens einem
vom zu überwachenden Strom erregten Magnetsystem, bei dem die Auslösung eines elektrischen Energiespeichers
sowohl vom Momentanwert als auch von der Steilheit dieses Stromes abhängig ist, sind diese
Schwierigkeiten vermieden. Es ist gekennzeichnet durch eine derartige Ausbildung, daß sowohl der
Momentanwert des zu überwachenden Stromes als auch dessen Steilheit durch elektronische Mittel erfaßt
wird und daß für das Ansprechen der elektronischen Mittel bei Stromsteilheiten bis zu 105 A/s vornehmlich
der Momentan wert des zu überwachenden Stromes maßgebend ist, wogegen bei größeren Stromsteilheiten
die zeitliche Änderung des Stromes zusätzlich wirksam wird.
Bei Schaltern oder Strombegrenzern sowohl für Gleichstrom wie für Wechselstrom kann zur Erfassung
des Momentanwertes des zu überwachenden Stromes das elektronische System bewegliche Hilfselektroden
aufweisen, die durch ein ekktromechanisches System, z. B. in Form eines schnellen Magnetsystems,
verstellbar sind. Bei Schaltern mit wechselnder Stromrichtung, insbesondere bei Wechselstromschaltern,
kann es notwendig sein, zur Verstellung der Hilfselektroden polarisierte Systeme zu verwenden.
Dies gilt insbesondere für die sogenannten Modulationsschalter, bei denen durch ein dem Hauptstrom
entgegengesetzt gerichteter Impulsstrom ein künstlicher Stromnulldurchgang erzeugt wird. Damit auch
bei wechselnder Stromrichtung das elektrische Auslösesystem richtig arbeitet, ist es meist notwendig,
zusätzliche Mittel vorzusehen, die gewährleisten, daß eine Auslösung nur bei ansteigendem Strom eintritt,
Elektrisches Auslösesystem,
insbesondere für Strombegrenzer
insbesondere für Strombegrenzer
Anmelder:
Siemens-Sctmckertwerke
Aktiengesellschaft,
Berlin und Erlangen,
Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50
Dr.-Ing. Fritz Kesselring, Zürich (Schweiz),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
wobei selbstverständlich der Strom sowohl zu positiven als auch negativen Werten anwachsen kann. Als
polarisierte Systeme eignen sich z. B. kleine, drehbar gelagerte permanente Magnete, die vom Feld des zu
überwachenden Stromes beeinflußt werden, oder auch Drehspulsysteme an sich bekannter Art, wobei die
Drehspule entweder von einer fremden, insbesondere einer Gleichstromquelle erregt wird oder über einen
Stromwandler von einem vom Hauptstrom abgeleiteten Strom durchflossen sein kann. Neben elektromechanischen
Systemen, die auf den Momentanwert des Stromes ansprechen, können hierfür auch elektronische
Mittel verwendet werden, z. B. Thyratrons, deren Gitter bei einem bestimmten Momentanwert
des zu überwachenden Stromes positiv gemacht werden. Bei großen Stromsteilheiten müssen vornehmlich
elektronische Mittel, insbesondere vorionisierte Funkenstrecken, zur Anwendung gelangen.
Fig. 1 und 2 zeigen Stromzeitdiagramme für Gleichstrom gleicher bzw. wechselnder Richtung, an
Hand deren das Wesen der Erfindung näher erläutert wird, während in
Fig. 3 und 4 zwei beispielsweise Ausführungsformen von elektrischen Auslösesystemen nach der Erfindung
schematisch dargestellt sind.
In Fig. 1 fließt betriebsmäßig ein an sich beliebiger Gleichstrom / bis zu dem Zeitpunkt t0, an dem der.
Überstrom einsetzt, und zwar sind drei Fälle mit den Stromsteilheiten av a2 und a3 eingezeichnet. Wir betrachten
zunächst den Fall 3. Erreicht der Strom / zur Zeit i3 den Wert I3, der in diesem Fall praktisch
gleich dem Ansprechstrom I0 ist, so schließt das elektromechanische
System einen Kontakt, worauf nach einer Zeit Λ t die strombegrenzenden Mittel einge-
!09 640/356
schaltet sein sollen (Zeitpunkt i3'). Man erkennt, daß
in diesem Fall der Strom während des Zeitintervalls At nur noch wenig ansteigt, so daß die Einschaltung
der strombegrenzenden Mittel praktisch beim oder nur wenig über dem Ansprechstrom /„ erfolgt.
Grundsätzlich anders liegen die Verhältnisse im Falle 1. Infolge des seihr steilen Stromanstieges ax
wird die Funkenstrecke bereits nach der sehr kurzen Zeit dt im Zeitpunkt I1 gezündet, wobei der Überstrom
erst einen Wert I1 aufweist, der in diesem Fall sogar
kleiner als der Ansprechstrom Ia ist. Nach Ablauf der
Zeh At ist im Zeitpunkt f/ der Momentanwert des
Überstromes I1 erreicht, der hingegen größer als
Ia ist.
Im Fall 2 erfolgt das Ansprechen bei einem Strom, der etwas kleiner als Ia ist, während die Einschaltung
der strombegrenzenden Mittel beim Strom L2' erfolgt,
der etwas über dem Ansprechstrom /„ liegt.
Selbstverständlich stellt Fig. 1 nur ein willkürlich herausgegriffenes Beispiel dar. Man erkennt aber, daß
das gewünschte Ziel, nämlich die Einschaltung der strombegrenzenden Mittel bei einem Strom in der
Nähe des Ansprechstromes Ia zu bewerkstelligen, in
Näherung erreicht ist.
In Gleichstromnetzen, bei denen im Störungsfall di-e Stromrichtung wechseln kann (Auftreten von
Rückstrom), sowie in Wechselstromnetzen kann nun aber, sofern nur die zeitliche Änderung des Stromes
zur Zündung der Funkenstrecke ausgenutzt wird, eine Schwierigkeit auftreten, die an Hand von Fig. 2 für
den Fall des Auftretens eines Rückstromes in einem Gleichstromnetz erläutert wird. Bis zum Zeitpunkt t0
fließe wieder der Strom /. Er fällt dann steil ab, erreicht im Zeitpunkt t* den Wert Null und wird von
da an negativ. Die Auslösung soll jedoch aus Gründen, die an Hand von Fig. 3 näher erläutert werden, erst
in der Nähe des Stromes —Ia erfolgen. Bei großer
Steilheit des Stromes kann unter Umständen aber die Funkenstrecke bereits im Zeitpunkt J1 zünden und die
Einschaltung der strombegrenzenden Mittel z. B. im Zeitpunkt I1 bei dem sehr kleinen Strom -I1 zustande
kommen. Um dies zu vermeiden, ist es daher notwendig, das Ansprechen der Funkenstrecke etwas
zu verzögern, was beispielsweise dadurch geschehen kann, daß man den Anstieg des magnetischen Flusses
im Auslöser zunächst etwas langsamer als den Stromanstieg erfolgen läßt. Es ist aber auch möglich, während
des Stromabfalls eine Gegenspannung wirken zu lassen.
In Fig. 3 ist eine beispielsweise Ausführungsform eines elektrischen Auslösesystems für Wechselstrom
nach der Erfindung im Zusammenwirken, mit einem Stroml>egrenzer schematisch dargestellt. Darin bedeutet
1 einen Schalter mit den feststehenden Kontakten 2, 3 und der Schaltbrücke 4, deren Steuermechanismus
der Einfachheit halber weggelassen ist (näheres hierzu s. Fig. 4). 5 und 6 sind die gegensinnig aufgeladenen
Impulskondensatoren, 7 und 8 die zugehörigen Impulsinduktivitäten. 9 und 10 sind Funkenstrecken
mit den Hauptelektroden 11, 12 bzw. 13, 14 und den Hilfselektroden 15 bzw. 16. 17 ist ein polarisiertes
Doppelmagnetsystem mit den permanenten Magneten 18 und 19, die sich um die Achsen 20 und 21 drehen
und über die Stangen 22 und 23 mit den federnden Zuleitungen 24 und 25 zu den Hilfselektroden 15 und
16 verbunden sind. 26 ist ein Stromwandler mit dem geschlossenen Eisenkern 27 und den Sekundärwicklungen
28 und 29, an deren Enden die Widerstände 30 und 31 angeschlossen sind. 32 ist ein weiterer
Transformator, dessen Eisenkern 33 einen Luftspalt 34 aufweist; er trägt die Sekundärwicklungen 35
und 36.
Die Wirkungsweise der Anordnung ist folgende: Sofern über den Schalter 1 ein Wechselstrom / fließt,
der unterhalb des Ansprechwertes I11 liegt, werden die
Hilfselektroden 15 und 16 praktisch in Ruhe bleiben. Die induzierten Spannungen in den Spulen 28, 29 bzw.
35,36 sind ebenfalls gering, so daß an keiner der
ίο Funkenstrecken ein Überschlag entsteht. Nimmt nun
der Strom / langsam zu, so wird der untere permanente Magnet 18 angezogen, der ol>ere 19 hingegen
abgestoßen, was zur Folge hat, daß der Abstand zwischen den Elektroden 15 und 12 verringert, hingegen
zwischen den Elektroden 16 und 13 vergrößert wird. Zudem entsteht am Widerstand 30 eine Spannung,
die sich zur Spannung des Kondensators 5 addiert. Beide Umstände bewirken, daß zwischen den
Elektroden 15 und 12 ein Überschlag eingeleitet wird,
ao worauf auch ein Funke zwischen den Hauptelektroden 11 und 12 entsteht. Nun entlädt sich der Kondensator
5 in Gegenrichtung zum Strom /. Es entsteht ein künstlicher Nulldurchgang, der ein öffnen der Schaltbrücke
4 möglich macht, und die Löschung des zwisehen den Kontakten entstehenden Lichtbogens begünstigt,
wodurch die Einschaltung des strombegrenzenden Mittels, nämlich des Kondensators 5, eingeleitet
wird. Fließt der Strom / in entgegengesetzter Richtung (gestrichelter Pfeil), so spielt sich genau der
gleiche Vorgang in dem Stromkreis des Kondensators 6 ab.
Etwas anders liegen die Verhältnisse, wenn ein Strom / (ausgezogene Pfeilrichtung) fließt, der eine
große Phasenverschiebung gegen die treibende Spannung aufweist und nun ein Kurzschlußstrom einsetzt,
der zunächst eine Verringerung des Stromes / bis auf Null und anschließend ein Anwachsen zu negativen
Werten bewirkt. Sofern diese Stromänderung sehr steil verläuft, verharren die Drehmagnete 18 und 19
in ihrer neutralen Lage. An der Wicklung 28 wird, da der Strom zunächst noch positiv ist, eine Spannung
in der Pfeilrichtung erzeugt, während in der Wicklung 35 infolge des fallenden Stromes sich die Spannung
umkehrt (gestrichelter Pfeil). Man erkennt, daß nun die Spannungen am Widerstand 30 und an der
Wicklung 35 einander vorerst entgegenwirken. Dies ändert sich vom Augenblick an, da der Kurzschlußstrom
negativ wird, denn dann kehrt auch die Spannung am Widerstand 30 ihr Vorzeichen um (gestrichelter
Pfeil). Beide gestrichelt eingezeichneten Spannungen wirken jedoch der Spannung am Kondensator
5 entgegen; eine Zündung der Funkenstrecke 9 kann daher nicht erfolgen. Auf der oberen Seite liegen
jedoch die Verhältnisse anders. Im Moment, da der Strom zu fallen beginnt, entsteht an der Spule 36 eine
Spannung in der ausgezogenen Pfeilrichtung, während am Widerstand 31, da der Strom zunächst noch positiv
ist, eine Spannung in der gestrichelten Pfeilrichtung auftritt. Die beiden Spannungen wirken sich
entgegen, so daß vorerst eine Zündung zwischen den Elektroden 13 und 16 nicht zustande kommt. Erst
wenn der Kurzschlußstram negativ geworden ist, weist die Spannung am Widerstand 31 die Richtung
des ausgezogenen Pfeiles auf und addiert sich zur Spannung an der Wicklung 36. Hat der in negativer
Richtung fließende Strom einen ausreichend großen Wert erreicht, so tritt der Überschlag zwischen den
Elektroden 13 und 16 und anschließend zwischen 13 und 14 auf. Der Kondensator 6 kann sich nun entladen,
und zwar in dem für negative Stromrichtung er-
forderlichen Sinne. Durch diese Anordnung wird also vermieden, daß die Zündung einer Funkenstrecke bei
abfallendem Strom zustande kommt.
Wie sich aus dem Vorstehenden ergibt, umfaßt die
Schaltung nach Fig. 3 ein elektronisches Auslösesystem mit beweglichen Hilfselektroden 15,16, die in
Abhängigkeit vom Momentan wert des Stromes verstellbar sind. In der dargestellten Form ist die Schaltung
für Wechselstrom bestimmt; dabei ist es unter Umständen möglich, je nach den äußeren Verhältnissen
entweder auf das System 17 oder das System 26 zu verzichten. Im zweiten Falle ergibt sich eine
Anordnung, die insbesondere für Schalter kleinerer Nennspannung von Bedeutung ist, bei denen die
Impulskondensatoren 5 und 6 nur auf einige hundert Volt aufgeladen sind. Bei steilen Stromänderungen
wird zudem durch die im System 32 erzeugte Zusatzspannung der Entladeverzug an den Funkenstrecken
herabgesetzt.
Handelt es sich beim Strom / um einen Gleichstrom, so wird man die Magnetsysteme 17 und 32 verwenden,
während der Stromwandler 26 wegfällt.
In Fig. 4 ist eine weitere beispielsweise Ausführungsform eines Auslösesystems für Wechselstrom in
seinem Zusammenwirken mit einem Modulationsschalter dargestellt. Es bedeuten 51 die Wechselstromquelle,
die auf eine Belastung 52 arbeitet; 53 ist der Modulationssc'halter, bestehend aus den feststehenden
Kontakten 54, 55, der Schaltbrücke 56, die über ein Verbindungsstück 57 mit dem Metallring 58
mechanisch gekoppelt ist. 59 ist die Auslösespule, 60 ein beispielsweise temperaturabhängiger Widerstand,
61 und 62 sind Drosselspulen, 63 der Impulskondensator und 64 ein Umschalter mit den Schaltelektroden
65 und 66, den feststehenden Elektroden 67, 68, 69, 70 und den Zündelektroden 71, 72, 73, 74, 75 ist eine
isolierende Betätigungsstange mit möglichst kleiner Masse, die an ihrem rechten Ende einen Schlitz 76
aufweist. 77 ist der Auslöser in Form eines Drehspulsystems. Er besteht aus einem Eisenkern 78 mit den
Polschuhen 79, 80 und dem zylindrischen Rückschluß 81. 82 ist die Drehspule, die sich um die Achse 84
bewegt, und 85 ein damit fest verbundener Hebel, der in den Schlitz 76 eingreift. 86 ist ein weiterer magnetischer
Kreis, der ebenso wie 78 mit der Hauptstromwicklung 87 verkettet ist. Seine Sekundärwicklung 88
führt einen dem Hauptstrom phasengleichen Sekundärstrom, der sich unter Zwischenschaltung eines Doppelweggleichrichters
89 über die Drelispule 82 schließt.
90 ist eine Wicklung mit hoher Windungszahl, die mit den Hilfselektroden 71 bis 74 in Verbindung steht.
91 ist ein kleiner Kondensator, der parallel zu einem Teil der Windungen der Spule 90 liegt.
Die Wirkungsweise der Anordnung ist folgende: Der Strom / fließe in dem betrachteten Augenblick
von der Wechselstromquelle 51 in Pfeilrichtung über den Schalter 53, die Spule 87 und die Belastung 52.
Das Drehspulsystem und damit auch der Hebel 85 werden nach rechts ausgelenkt. Solange jedoch die
Amplitude des Stromes einen vorgegebenen Wert nicht übersteigt, schwingt der Hebel 85 frei in dem
Schlitz 76; eine Betätigung des Umschalters 64 findet vorerst nicht statt. Steigt jedoch der Strom in der
gleichen Richtung weiter an, so wird das Drehspulsystem entsprechend stärker ausgelenkt, der Hebel 85
legt sich gegen das rechte Ende des Schlitzes 76 und bewegt nun die Schaltelektroden 65 und 66 nach rechts,
bis sie in Berührung mit den feststehenden Elektroden 67 und 69 kommen. Nun entlädt sich der Impulskondensator
63 über die Schaltelektrode 66, die Elektrode 67, die Drosselspule 62, die Auslösespule 59, die
Schaltbrücke 56, die Drosselspule 61, die Elektrode 69 und die Schaltelektrode 65. Die in der Spule 58 induzierte
Spannung läßt durch diese einen Strom in der Richtung fließen, daß eine elektrodynamische Abstoßung
zwischen den Wicklungen 58 und 59 entsteht, wodurch die Schaltbrücke 56 sich nach oben bewegt.
Dies führt beim Nulldurchgang des resultierenden Stromes über die Schaltbrücke 56 zur Einschaltung
des Widerstandes 60 und damit zur Begrenzung des Überstromes. Steigt der Strom in umgekehrter Richtung
an, so wiederholt sich der gleiche Vorgang, jedoch werden nun die Schaltelektroden 65, 66 nach links
bewegt und kommen in Berührung mit den Hauptelektroden 68 und 70. Der Impulsstrom fließt nun, wie
es sein muß, in umgekehrter Richtung, aber wiederum entgegen dem Hauptstrom über die Schaltbrücke 56.
Wie bereits angedeutet wurde, ist eine derartige Steuerung nur bei mäßigen Stromanstiegen möglich.
Nun wird der andere Grenzfall eines sehr steil ansteigenden
Kurzschluß stromes betrachtet. Die Schaltelektroden stehen, wie in Fig. 4 gezeichnet, in ihrer
neutralen Lage. Infolge des sehr steilen Stromanstieges hat der Hebel 85 keine Zeit, den Schlitz 76 zu
durchlaufen. Hingegen wird augenblicklich in der Spule 90 eine hohe Spannung induziert, und zwar soll
sie bei der eingezeichneten Richtung des Stromes / die in Fig. 4 angedeutete momentane Polarität aufweisen.
Man erkennt nun, daß sich zunächst folgender Stromkreis schließt: von der Plusklemme des Kondensators
63 zur Schaltelektrode 66, dann in Form eines Funkens zur Hilfselektrode 71 und weiter zum negativen
Anschluß der Spule 90, von ihrem positiven Anschluß zur Hilfselektrode 73, dann wieder über einen
Funken zur Schaltelektrode 65 und zurück zumMinuspol des Kondensators 63. Mit anderen Worten: Die
Spannung des Kondensators 63 schaltet sich mit der in der Spule 90 induzierten EMK in Reihe, was zum
Ansprechen der Hilfsfunkenstrecken 71 und 73 führt, worauf sofort auch die Hauptfunkenstrecken 67 und
69 ansprechen und der Modulationsschalter wieder in der gleichen Weise betätigt wird. Man überzeugt sich
leicht, daß bei umgekehrter Polarität an der Spule 90 die Hilfsfunkenstrecken 72, 74 ansprechen, was dann
zu einer Entladung des Kondensators 63 über die Elktroden 68 und 70 führt, d. h., auch ohne Bewegung
der Drehspule 82 wird der Impulskreis jeweils im richtigen Sinne entladen. Um ein Ansprechen des
Systems bei steil abfallendem Strom zu vermeiden, ist parallel zu einem Teil der Windungen der Spule
90 der kleine Kondensator 91 angeschlossen. Durch diesen Dämpfungskreis wird bewirkt, daß der magnetische
Fluß und damit die induzierte Spannung sich bis zum Aufladen des Kondensators 91 langsamer
ändern als der Strom.
Bei mittleren Stromsteilheiten unterstützen sich die beiden Vorgänge, nämlich die elektromechanische Betätigung
der Schaltelektroden 65, 66 und die Erzeugung einer Zusatzspannung an der Spule 90. Es erfolgt
dann die Zündung der Überschlagsstrecke bei kleinerem Abstand entsprechend der ebenfalls kleineren induzierten
Spannung in der Wicklung 90. Da die Drehspule über den Stromwandler 86,88 gespeist
wird, steigt das Drehmoment schneller als proportional mit dem Strom / an, was für eine möglichst
trägheitsfreie Wirkung des Systems von Bedeutung sein kann. Selbstverständlich kann die Drehspule auch
von einer unabhängigen Gleichstromquelle aus gespeist werden, wobei sich dann ein linear mit dem Strom /
ansteigendes Drehmoment ergibt. An Stelle des Dreh-
Claims (14)
1. Elektrisches Auslösesystem für Gleich- oder Wechselstrom mit mindestens einem vom zu überwachenden
Strom erregten Magnetsystems, hei dem die Auslösung eines elektrischen Energiespeichers
sowohl vom Momentanwert als auch von der Steilheit dieses Stromes abhängig ist, dadurch ge- ίο
kennzeichnet, daß sowohl der Momentanwert des zu überwachenden Stromes als auch dessen Steilheit
durch elektronische Mittel erfaßt werden, ferner gekennzeichnet durch eine derartige Ausbildung,
daß für das Ansprechen der elektronischen Mittel l>ei Stromsteilheiten bis zu 1O3AZs vornehmlich
der Momentanwert des zu überwachenden Stromes maßgebend ist, wogegen bei größeren
Stromsteilheiten die zeitliche Änderung des Stromes zusätzlich wirksam wird.
2. Elektrisches Auslösesystem nach Anspruch 1 für Wechselstrom, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Erfassung des Momentanwertes des zu überwachenden Stromes ein Stromwandler dient, dessen
Sekundärwicklung über einen hochohmigen Widerstand belastet ist, an dem ein für die Steuerung
des elektronischen Mittels ausreichend großer Spannungsabfall auftritt.
3. Elektrisches Auslösesystem nach Anspruch 1 für Wechselstrom, dadurch gekennzeichnet, daß
die elektronischen Mittel aus mindestens einer Funkenstrecke bestehen, auf die sowohl eine vom
Momentanwert des Stromes als auch eine von dessen Steilheit abhängige Spannung einwirken.
4. Elektrisches Auslösesystem nach den Ansprüchen 1 und 3 für Wechselstrom, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden auf die Funkenstrecke einwirkenden Spannungen bei fallendem Strom
einander entgegenwirken, bei steigendem Strom sich jedoch unterstützen.
5. Elektrisches Auslösesystem nach den Ansprüchen 1 und 3 für Wechselstrom, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die beiden auf die Funkenstrecken einwirkenden Spannungen bei ansteigendem
Strom zu der Spannung des elektrischen Energiespeichers addieren.
6. Elektrisches Auslösesystem nach Anspruch 1, insbesondere für Gleichstrom, dadurch gekennzeichnet,
daß durch ein elektromechanisches, vom zu überwachenden oder einem davon abgeleiteten
Strom beeinflußtes System, das wenigstens eine Funkenstrecke enthält, die Überschlagsentfernung
mindestens bei Stromsteilheiten bis zu 105 A/s und Strömen über dem Ansprechwert verringert
und die die Zündung der Funkenstrecke bewirkende Spannung mit zunehmender Steilheit des zu überwachenden
Stromes erhöht wird.
7. Elektrisches Auslösesystem nach Anspruch 6,
insbesondere für Gleichstrom, dadurch gekennzeichnet,
daß das e'ektroniechanische System als
D reheis en system ausgebildet ist.
8. Elektrisches Auslösesystem nach Anspruch 6. insbesondere für Gleichstrom, dadurch gekennzeichnet,
daß das elektromechanische System als polarisiertes Drehmagnetsystem ausgebildet ist.
9. Elektrisches Auslösesystem nach Anspruch 6. insbesondere für Gleichstrom, dadurch gekennzeichnet,
daß das elektromechanische System als polarisiertes Drehspuisystem ausgebildet ist.
10. Elektrisches Auslösesystem nach Anspruch 9 für Wechselstrom, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drehspule von einer fremden Gleichstromquelle gespeist wird.
11. Elektrisches Auslösesystem nach Anspruch 9 für Wechselstrom, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drehspule von einem vom zu überwachenden Strom abgeleiteten und gleichgerichteten Strom
gespeist wird.
12. Elektrisches Auslösesystem nach Anspruch 6 für Gleich- oder Wechselstrom, dadurch gekennzeichnet,
daß der magnetische Kreis des elektromechanischen Systems zugleich mindestens zur
teilweisen Erzeugung der die Zündung der Funkenstrecke bewirkenden Spannung dient.
13. Elektrisches Auslösesystem nach Anspruch 1 für Wechselstrom mit Mehrfachfunken strecke, dadurch
gekennzeichnet, daß diese für Stromsteilheiten bis zu 103 A/s als elektromechanischer, für
größere Stromsteilheiten als elektronischer PoI-werider ausgebildet ist.
14. Elektrisches Auslösesystem nach Anspruch 1 für Wechselstrom mit Mehrfachfunkenstrecke, dadurch
gekennzeichnet, daß diese über den gesamten Bereich der auftretenden Stromsteilheiten als
elektronischer Polwender ausgebildet ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 875 241, 473 336.
Deutsche Patentschriften Nr. 875 241, 473 336.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
@ 809 640/356 9.58
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES42725A DE1040114B (de) | 1955-02-17 | 1955-02-17 | Elektrisches Ausloesesystem, insbesondere fuer Strombegrenzer |
FR1143227D FR1143227A (fr) | 1955-02-17 | 1955-12-07 | Dispositif de déclenchement électrique, en particulier pour limiteurs de courant |
CH344123D CH344123A (de) | 1955-02-17 | 1956-02-13 | Elektrische Auslöseeinrichtung, insbesondere für Strombegrenzer |
FR71368D FR71368E (fr) | 1955-02-17 | 1956-11-14 | Dispositif de déclenchement électrique, en particulier pour limiteurs de courant |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES42725A DE1040114B (de) | 1955-02-17 | 1955-02-17 | Elektrisches Ausloesesystem, insbesondere fuer Strombegrenzer |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1040114B true DE1040114B (de) | 1958-10-02 |
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ID=7484441
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES42725A Pending DE1040114B (de) | 1955-02-17 | 1955-02-17 | Elektrisches Ausloesesystem, insbesondere fuer Strombegrenzer |
Country Status (3)
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CH (1) | CH344123A (de) |
DE (1) | DE1040114B (de) |
FR (2) | FR1143227A (de) |
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1955
- 1955-02-17 DE DES42725A patent/DE1040114B/de active Pending
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1956
- 1956-02-13 CH CH344123D patent/CH344123A/de unknown
- 1956-11-14 FR FR71368D patent/FR71368E/fr not_active Expired
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