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Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine
mit einer zwischen einem Zylinderkopf und einem Zylinder angeordneten,
an einen Brennraum grenzenden ebenen Platte, welche zumindest zwei Öffnungen
für zumindest
ein Einlassventil und/oder ein Auslassventil und/oder zumindest
eine Einspritzeinrichtung oder dergleichen aufweist, wobei die Platte an
einen ebenen Zylinderkopfboden grenzt.
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Aus der
AT 5.142 U1 ist eine Brennkraftmaschine der
eingangs genannten Art bekannt, bei der jeweils der Durchmesser
der Öffnung
für Einlassventile
und Auslassventile größer ist,
als der Ventilsitz der Einlass- oder Auslassventile, wobei der Ventilsitz für Einlassventile
und Auslassventile durch den Zylinderkopf oder einen fest mit diesem
verbunden Ventilsitzring gebildet ist. Für das Material der Platte wird üblicherweise
ein temperatur-, säure-
und korrosionsbeständiger
Werkstoff gewählt.
Derartige Werkstoffe weisen allerdings einen relativ hohen Wärmeausdehnungskoeffizienten
auf. Durch den hohen Wärmeausdehnungskoeffizienten
der Platte und durch die unterschiedlichen Bauteiltemperaturen der Platte,
des Zylinderkopfes und der Zylinderbuchse kommt es zu hohen Spannungen
und plastischen Deformationen im Bereich der Ventilbrücken zufolge des
Wärmeeintrages,
was die Bruchgefahr drastisch erhöht.
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Aus der
US 4,774,912 A ist ein Zylinderkopf für eine Brennkraftmaschine
bekannt, welcher aus einem struktursteifen und die Kühlwasserräume aufweisenden
Oberteil besteht, welcher durch eine Bodenplatte abgeschlossen ist,
wobei die Bodenplatte an die Wasserräume grenzt. Die beiden Teile
des Zylinderkopfes sind zu einer einzigen gemeinsamen Struktur verbunden.
Die Bodenplatte ist durch ein Metall von höherer Wärmefestigkeit und geringerer Wärmeleitfähigkeit
gebildet als der struktursteife Oberteil. Auf diese Weise können höhere Zylinderdrücke realisiert
werden. Die direkt an die Bodenplatte grenzenden Wasserräume erfordern
allerdings eine eigene Konstruktion des Oberteiles und Abdichtmaßnahmen
für das
Kühlmittel,
was den Fertigungsaufwand erhöht.
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Aus der
DE 33 07 115 A1 ist ein
Zylinderkopf einer Brennkraftmaschine bekannt, dessen dem Brennraum
gegenüberliegende
Fläche
von einer Platte abgedeckt ist, die Öffnungen für Ventile, Zündkerzen
oder Einspritzdüsen
aufweist. Durch die Platte soll eine brennraumseitige Isolierung
des Zylinderkopfes erreicht werden. Die kreisförmige Platte ist dabei in einen
im Zylinderkopf ausgebildeten Kragen eingeschrumpft. Dies hat den
Nachteil, dass eine separate Bearbeitung des Zylinderkopfbodens,
sowie zusätzliche
Arbeitsschritte für
den Einschrumpfvorgang erforderlich sind, was auch hier den Fertigungsaufwand
wesentlich erhöht.
Weiters wird der Zylinderkopfboden durch Kerbwirkung geschwächt. Ähnliche
Platten sind auch aus den Veröffentlichungen
CH 389 990 A ,
DE 35 23 131 C1 und
DE 30 39 718 A1 bekannt.
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Die
GB 111 095 A1 offenbart eine Brennkraftmaschine
mit einer Bodenplatte, welche an einen ebenen Zylinderkopfboden
grenzt. Der Ventilsitz ist in der Bodenplatte vorgesehen.
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Aus der
GB 2 124 702 A ist ein Zylinderkopf aus
Aluminium für
eine luftgekühlte
Brennkraftmaschine bekannt, bei dem Schlitze zur Reduzierung der
thermischen Spannungen vorgesehen sind. Die umlaufend ausgebildeten
Schlitze verlaufen vom Brennraumboden ausgehend im Wesentlichen
in Richtung der Zylinderachse.
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Die
US 4,844,030 A zeigt einen Zylinderkopf mit
Entlastungskerben, welche umlaufend um eine Einspritzdüsenbohrung
oder zwischen Einlassventilöffnungen
angeordnet sind, um die thermischen Spannungen zu vermindern.
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Die
US 4,962,733 A offenbart einen Zylinderkopf,
welcher im Brennraumboden kerbartige Vertiefung zwischen Einlassventilöffnungen
aufweist. Durch die Maßnahme
soll ebenfalls thermische Spannung reduziert werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, bei
einer Brennkraftmaschine der eingangs genannten Art die Spannungen
in der Platte zufolge des Wärmeeintrages
zu reduzieren.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass
zumindest zwischen zwei Öffnungen
zumindest ein Entlastungsschlitz in die Platte eingeformt ist. Dabei
ist vorzugsweise vorgesehen, dass der Entlastungsschlitz radial
zu den beiden Öffnungen
angeordnet ist.
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Die Spannungen im Bereich der Ventilbrücken lassen
sich insbesondere dadurch wesentlich reduzieren, dass der Entlastungsschlitz
zwischen einer Öffnung
einer vorzugsweise zentral angeordneten Einspritzeinrichtung und
der Öffnung
eines Einlassventiles oder Auslassventiles angeordnet ist.
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Analysen haben ergeben, dass eine
deutliche Entlastung bereits dann vorliegt, wenn zwischen zumindest
zwei bezüglich
der Öffnung
der Einspritzeinrichtung diametral angeordneten Öffnungen für Einlass- und/oder Auslassventilen
und der Öffnung für die Einspritzeinrichtung
jeweils zumindest ein Entlastungsschlitz vor gesehen ist. Besonders
vorteilhaft ist es aber, wenn zwischen jeder Öffnung der Einlassventile und/oder
Auslassventile und der Öffnung
der Einspritzeinrichtung jeweils zumindest ein Entlastungsschlitz
in die Platte eingeformt ist.
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Durch die in die Platte eingeformten
Entlastungsschlitze wird die Struktur der Platte nachgiebiger, was
wiederum die Ausdehnung des Materials im Bereich der Stege ermöglicht.
Wesentlich dabei ist, dass die Ausdehnung der Platte nicht durch
andere Bauteile behindert wird.
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Wird die Einspritzeinrichtung durch
eine Überwurfmutter
am Zylinderkopf befestigt, so ist es besonders wichtig, dass die
Platte zumindest teilweise bezüglich
der Überwurfschraube
freigestellt ist. Auf diese Weise wird eine Behinderung der Platte durch
die Überwurfschraube
weitgehend ausgeschlossen. Die Freistellung zwischen Platte und Überwurfschraube
kann vorzugsweise erreicht werden, wenn die Überwurfschraube eine ringförmige Freistellungsnut
für die
Platte aufweist.
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Die Funktion des Ventilsitzes wird
in herkömmlicher
Weise durch den Zylinderkopf übernommen.
Die Platte kann somit sehr einfach und eben ausgeführt sein
und liegt dabei plan an einer ebenen Anschlussfläche des Zylinderkopfbodens
an. Kragenartige Vertiefungen im Zylinderkopfboden zum Einsetzen
der Platte sind nicht erforderlich. Der Zylinderkopfboden ist somit
bis auf Öffnungen
für Einlassventile,
Auslassventile, Einspritzeinrichtungen, Wasserübertritte und/oder Zylinderkopfschrauben
geschlossen und eben ausgeführt.
Somit kann ein Standardzylinderkopf ohne konstruktive Änderungen
oder zusätzliche
Bearbeitungsschritte verwendet werden. Auch bestehende Standardzylinderköpfe können leicht
mit der Bodenplatte nachgerüstet
werden. Weiters kann trotz der vorstehenden Ventile ein Kolben ohne
Tasche, dass heißt,
mit ebenfalls ebener Krone eingesetzt werden. Dies ist bei hohen
Zünddrücken und
hoher thermischer Belastung aus Festigkeitsgründen zu bevorzugen.
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Die Platte kann aus einer hoch flammfesten Legierung
oder aus Keramik bestehen. Dadurch kann der Wärmeeintrag in den Zylinderkopfboden
effektiv vermindert werden. Alternativ dazu ist es auch möglich die
Platte aus austenitischen oder martensitischen rostfreien Stahl
oder aus Stahlguss auszuführen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand
der Figuren näher
erläutert.
Es zeigen
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1 eine
erfindungsgemäße Brennkraftmaschine
in einer Schrägansicht
in einem Schnitt durch einen Zylinder,
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2 eine
brennraumseitige Ansicht des Zylinderkopfes gemäß der Linie II-II in 1,
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3 die
Brennkraftmaschine in einer zweiten Ausführungsvariante der Erfindung
gemäß einem Schnitt
nach der Linie III-III in 2 und
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4 eine Überwurfschraube
der Einspritzeinrichtung in einer Schrägansicht.
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Funktionsgleiche Bauteile sind in
den Ausführungsvarianten
mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Zwischen einem Zylinderkopf 1 und
einem Zylinder 2 ist eine an den Brennraum 3 grenzende Platte 4 angeordnet.
Die ebene Platte 4 liegt satt an einem bis auf Öffnungen
für Einlassventile 8 und/oder
Auslassventile 9 und/oder Einspritzeinrichtungen 15 geschlossenen,
ebenen Zylinderkopfboden 1a an. Der Zylinder 2 wird
in den Ausführungsbeispielen
durch eine in einem nicht weiter dargestellten Zylindergehäuse angeordnete
Zylinderlaufbuchse 5 gebildet. Die aus einem metallischen
Werkstoff bestehende ebene Platte 4 weist Öffnungen 6, 7 für Einlassventile 8 bzw.
Auslassventile 9 auf. Um eine für den Gaswechsel günstige Strömungsgeometrie
auszubilden sind um die Öffnungen 6, 7 in
die Platte 4 jeweils Fasen 10, 11 eingeformt,
welche in Umfangsrichtung jeweils einen kontinuierlich sich verändernden
Fasenwinkel α bezüglich einer
Zylinderachseparallelen 12a aufweisen. Weiters weist die Platte 4 im
Bereich der Zylinderachse 12 eine Öffnung 13 für die Mündung 14 einer
Einspritzeinrichtung 15 in den Brennraum 3 auf.
Die durch Ventilsitzringe 16, 17 gebildeten Ventilsitze
der Einlassventile 8 bzw. der Auslassventile 9 sind
im Zylinderkopf 1 angeordnet.
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Bei dem in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Platte 4 kreisrund ausgebildet und weist einen
Durchmesser D auf, welcher maximal dem Bohrungsdurchmesser B des
Zylinders 2 entspricht. Die Platte 4 ist über Schrauben 25 am ebenen
Zylinderkopfboden 1a befestigt. Zwischen dem Zylinderkopf 1 und
der Zylinderlaufbuchse 5 ist eine Zylinderkopfdichtung 18 angeordnet,
welche die Abdichtfunktion zwischen Zylinderkopf 1 und
Zylinderlaufbuchse 5 gegenüber dem Brennraum 3 übernimmt.
Die Platte 4 weist in Richtung der Zylinderachse 12 eine
Dicke auf, welche größer oder
kleiner ist, als die Stärke
der Zylinderkopfdichtung 18.
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Die 3 zeigt
eine zweite Ausführungsvariante,
bei der die zwischen Zylinderkopfboden 1a des Zylinderkopfes 1 und
der oder den Zylinderlaufbuchsen 5 angeordnete Platte 4 über den
Bohrungsdurchmesser B des Zylinders 2 hinausragt und sich
vorteilhafterweise über
den gesamten Zylinderkopfboden 1a erstreckt. Bei dieser
Ausführungsvariante
kann auf eine separate Zylinderkopfdichtung verzichtet werden, wenn
die Platte 4 die Dichtfunktion gegenüber der Zylinderlaufbuchse 5 übernimmt.
Um die Dichtheit zwischen Zylinderlaufbuchse 5 und der Platte 4 gegenüber dem
Brennraum 3 zu gewährleisten,
ist es vorteilhaft, zur weiteren Verbesserung der Abdichtfunktion
im Bereich der Dichtfläche
der Zylinderlaufbuchse 5 oder der Platte 4 einen
umlaufenden Steg 21 und/oder eine Nut 22 auszubilden.
Zur Abdichtung von Kühlmittel
und Schmierstoffen kann die Platte 4 eine Beschichtung
oder Bestückung
mit elastischen Dichtelementen aufweisen.
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Bei der zweiten Ausführungsvariante
weist die Platte 4 neben den Öffnungen 6 und 7 für die Einlassventile 8 und
die Auslassventile 9 sowie die Öffnung 13 für die Mündung 14 der
Einspritzeinrichtung 15 noch – nicht weiter dargestellte – Bohrungen
für die
Zylinderkopfschrauben und/oder zumindest eine Stößelstangenöffnung, Wasserübertrittsöffnung und/oder Ölübertrittsöffnung zwischen
Zylindergehäuse
und Zylinderkopf 1 auf. Mit Bezugszeichen 27 sind
Gaswechselkanäle
angedeutet.
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Bei der in 3 dargestellten Ausführungsvariante, kann die Platte 4 – zusätzlich oder
an Stelle der Schrauben 25 – über eine Überwurfschraube 25a um
die Einspritzeinrichtung 15 in der Injektoraufnahmebohrung 15a befestigt
sein. Mit Bezugszeichen 30 ist ein im Zylinder 2 hin-
und hergehender Kolben bezeichnet.
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Um Wärmespannungen in der Platte 4 zu vermindern,
sind in diese radiale Entlastungsschlitze 31 zwischen den Öffnungen 6, 7 für die Einlassventile 8 und
Auslassventile 9 einerseits und der Öffnung 13 für die Einspritzeinrichtung 15 andererseits
eingeschnitten. Zum Ausgleich von spannungsbedingten Relativbewegungen
der Platte 4 ist diese gegenüber der Überwurfschraube 15a freigestellt.
Die Überwurfschraube 15a weist
zu diesem Zweck eine umlaufene Freistellungsnut 32 auf.
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Die vorteilhafterweise aus einer
warmfesten Legierung bestehende Platte 4 reduziert den
Wärmeintrag
in den Zylinderkopfboden 1a und verringert die thermischen
Spannungen im Zylinderkopf 1. Dadurch entstehen höhere Freiheiten
bei der Werkstoffwahl für
den Zylinderkopf 1. Weiters schwächen die Kopfbodenfasen nicht
die Struktur des Zylinderkopfes 1.