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Die Erfindung betrifft einen Nebenaggregatezug eines Kfz-Verbrennungsmotors, mit mindestens einem Nebenaggregat, einem mit einer Triebwelle des Verbrennungsmotors verbundenen Antriebselement, einem mit einer Triebwelle des Nebenaggregates verbundenen Abtriebselement, und einem das Antriebselement mit dem Abtriebselement antriebstechnisch verbindenden Übertragungselement, und mit einer zwischen dem Verbrennungsmotor und dem Nebenaggregat zur Verstellung der Antriebsdrehzahl des Nebenaggregates zwischengeschalteten und ein stufenlos verstellbares Getriebe (CVT) umfassenden Getriebevorrichtung.
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Die Erfindung betrifft des weiteren ein Verfahren zur Steuerung eines derartigen Nebenaggregatezuges.
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Die Nebenaggregate von Verbrennungsmotoren, wie ein elektrischer Generator zur Energieversorgung des elektrischen Bordnetzes, eine Servopumpe zur Druckölversorgung einer hydraulischen Servolenkung, und ein Klimakompressor zur Umlaufförderung des Kältemittels einer Klimaanlage sind häufig in einem gemeinsamen Nebenaggregatezug zusammengefasst. Ein derartiger Nebenaggregatezug weist ein mit einer Triebwelle, zumeist der Kurbelwelle, des Verbrennungsmotors verbundenes Antriebselement, mit den Triebwellen der Nebenaggregate verbundene Abtriebselemente, und ein das Antriebselement zur Übertragung eines Antriebsmomentes mit den Abtriebselementen verbindendes Übertragungselement auf. Der Nebenaggregatezug kann dabei als Riementrieb mit einem Keilriemen, Multi-V-Riemen, oder Zahnriemen als Übertragungselement und mit entsprechenden Riemenscheiben als Antriebs- und Abtriebselemente, oder als Kettentrieb mit einer Gliederkette als Übertragungselement und mit Kettenrädern als Antriebs- und Abtriebselemente, oder als Zahnradtrieb mit mindestens einem Zwischenzahnrad als Übertragungselement und Zahnrädern als Antriebs- und Abtriebselemente ausgebildet sein, wobei im Fall des Zahnradtriebes durch die Herstellung eines unmittelbaren Zahneingriffes des Antriebszahnrades in die Abtriebszahnräder auf ein Zwischenzahnrad als Übertragungselement verzichtet werden kann.
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Ohne weitere Vorkehrungen besteht ein festes Übersetzungsverhältnis zwischen dem Antriebselement und dem jeweiligen Abtriebselement eines Nebenaggregates, das zumeist kleiner eins ist, d. h. dass das Nebenaggregat schneller angetrieben wird als der antreibende Verbrennungsmotor. Somit wird die Drehzahl der Nebenaggregate von der Drehzahl des Verbrennungsmotors bestimmt, dessen Drehzahl wiederum von der aktuellen Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahrzeuges und dem eingelegten Gang bzw. dem wirksamen Übersetzungsverhältnis des Fahrgetriebes abhängt. Dies führt dazu, dass die Nebenaggregate in den meisten Betriebszuständen mit einer nicht optimalen Drehzahl betrieben, d. h. zumeist zu schnell angetrieben werden. Die von den Nebenaggregaten aus dem Nebenaggregatezug und damit von dem Verbrennungsmotor aufgenommene Antriebsleistung steigt aber nachteilig progressiv mit der Drehzahl an, was negative Auswirkungen auf die Fahrdynamik, den Kraftstoffverbrauch, und die Schadstoffemissionen des Kraftfahrzeuges hat.
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In der Vergangenheit sind daher verschiedene Maßnahmen zur Reduzierung der Leistungsaufnahme von Nebenaggregaten vorgeschlagen worden. So ist es bekannt, die Leistungsaufnahme eines Nebenaggregates durch eine drehzahlunabhängige interne Regelung eines Wirkwiderstandes zu reduzieren, beispielsweise durch eine Erregerstromregelung bei einem Drehstromgenerator oder durch eine Bypassregelung einer Servopumpe oder eines Klimakompressors. Derartige interne Regelungen weisen zwar den Vorteil eines schnellen Ansprechverhaltens auf, mit ihnen kann die jeweils aufgenommene Antriebsleistung aber nur teilweise reduziert werden, da ein Großteil der Antriebsleistung wirkleistungsunabhängig durch den Widerstand bewegter Sekundärbauteile, wie Wälzlager und Lüfterräder, aufgenommen wird. So steigt beispielsweise die Leistungsaufnahme eines Lüfterrades eines Generators bis zur Höchstdrehzahl in etwa auf das 1000-fache des Wertes im Leerlauf an.
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In der
DE 40 24 063 A1 wird dagegen eine Antriebsanordnung für ein Nebenaggregat vorgeschlagen, bei der das Nebenaggregat sowohl über eine Triebwelle des Verbrennungsmotors als auch über die Ausgangswelle eines nachgeschalteten stufenlos verstellbaren Fahrgetriebes angetrieben wird. Hierzu ist ein Planetengetriebe vorgesehen, dessen Sonnenrad von der Ausgangswelle des Fahrgetriebes und dessen Hohlrad in gleicher Drehrichtung von der Triebwelle (Kurbelwelle) des Verbrennungsmotors angetrieben wird, und dessen Planetenträgerwelle mit der Triebwelle des Nebenaggregates verbunden ist, so dass sich die Drehzahl des Nebenaggregates als Funktion der Motordrehzahl und der Fahrgeschwindigkeit ergibt und gegenüber der Motordrehzahl entsprechend reduziert ist. Die Drehzahl des Nebenaggregates wird somit nachteilig nur bei verringerter Fahrgeschwindigkeit reduziert und dies auch nur in relativ geringem Umfang.
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In einer anderen Antriebsanordnung nach der
DE 100 34 735 A1 ist einem bzw. mehreren Nebenaggregaten ein Getriebe mit variabler Übersetzung (CVT) vorgeschaltet, dessen Eingangswelle von dem Verbrennungsmotor angetrieben wird, dessen Ausgangswelle die Nebenaggregate antreibt, und das derart gesteuert wird, dass ein vorbestimmtes Antriebsmoment nicht überschritten wird, was durch eine Erhöhung des wirksamen Übersetzungsverhältnisses des CVT-Getriebes und damit durch eine Verringerung der Antriebsdrehzahl der Nebenaggregate erzielbar ist. Hierdurch kann beispielsweise die Fahrdynamik des betreffenden Kraftfahrzeuges, insbesondere nach einem Kaltstart, verbessert werden. Aufgrund des endlichen Verstellbereiches des CVT-Getriebes ist aber nachteilig auch die Reduzierung der Leistungsaufnahme der Nebenaggregate begrenzt.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Nebenaggregatezug der eingangs genannten Art im Hinblick auf eine bedarfsgerechte Regelung der Leistungsaufnahme zu verbessern.
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Des weiteren soll ein Verfahren zur Steuerung eines derartigen Nebenaggregatezuges angegeben werden.
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Die Aufgabe den Nebenaggregatezug betreffend wird erfindungsgemäß in Verbindung mit dem Oberbegriff des Anspruches 1 dadurch gelöst, dass die Getriebevorrichtung dem Antriebselement des Nebenaggregatezuges vorgeschaltet und/oder dem Abtriebselement des Nebenaggregates nachgeschaltet ist, und dass die Getriebevorrichtung eine Zusatzvorrichtung zur laststoßfreien Reduzierung der Antriebsdrehzahl des Nebenaggregatezuges und/oder des Nebenaggregates bis zum Stillstand aufweist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Nebenaggregatezuges sind in den Unteransprüchen 2 bis 10 angegeben.
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Durch die erfindungsgemäß verbesserte Getriebevorrichtung ist bei einer dem Antriebselement des Nebenaggregatezuges vorgeschalteten Anordnung die Antriebsdrehzahl des gesamten Nebenaggregatezuges gegenüber der Drehzahl des Verbrennungsmotors und bei einer dem Abtriebselement des Nebenaggregates nachgeschalteten Anordnung die Antriebsdrehzahl des Nebenaggregates gegenüber der Antriebsdrehzahl des Nebenaggregatezuges und ebenfalls gegenüber der Drehzahl des Verbrennungsmotors steuerbar, wodurch die durch den Nebenaggregatezug bzw. ein einzelnes Nebenaggregat aufgenommene Antriebsleistung bedarfsgerecht reduziert und im Extremfall der gesamte Nebenaggregatezug oder ein einzelnes Nebenaggregat stillgelegt werden kann. Durch die hierdurch mögliche bedarfsgerechte Reduzierung der durch die Nebenaggregate aufgenommenen Antriebsleistung kann vorteilhaft die Fahrdynamik des betreffenden Kraftfahrzeuges erhöht und dessen Kraftstoffverbrauch und Schadstoffemissionen reduziert werden.
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Die Zusatzvorrichtung ist vorteilhaft als ein Summengetriebe mit zwei gegenläufigen Eingangselementen und einem Ausgangselement ausgebildet, dessen Eingangselemente über das CVT-Getriebe miteinander in Verbindung stehen, wobei das Übersetzungsverhältnis des Summengetriebes und der Übersetzungsbereich des CVT-Getriebes derart aufeinander abgestimmt sind, dass durch die Einstellung eines extremen Übersetzungsverhältnisses an dem CVT-Getriebe ein Stillstand des Ausgangselementes des Summengetriebes erzielbar ist.
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Ein derartiges Summengetriebe kann als ein Ausgleichsgetriebe mit zwei Achswellen und einer über ein Zahnradritzel mit einem zugeordneten Tellerrad in Eingriff stehenden Ritzelwelle ausgebildet ist, wobei die Achswellen als Eingangselemente und die Ritzelwelle als Ausgangselement wirksam sind. Alternativ dazu ist aber auch eine Ausbildung des Summengetriebes als ein Planetengetriebe mit einer Sonnenradwelle, einer Planetenträgerwelle, und einem Hohlrad möglich, wobei die Sonnenradwelle und das Hohlrad als Eingangselemente und die Planetenträgerwelle als Ausgangselement wirksam sind. Zur Minimierung negativer Auswirkungen sind dabei das Summengetriebe und das CVT-Getriebe jeweils zweckmäßig derart ausgelegt und auf den Verbrennungsmotor abgestimmt, dass in dem Summengetriebe verspannungsbedingt auftretende Lastüberhöhungen in kurzzeitig durchfahrenen Betriebsbereichen des Verbrennungsmotors liegen.
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In einer alternativen Ausführung ist die Zusatzvorrichtung vorteilhaft als eine Kombination einer Trennkupplung mit einem abtriebsseitigen Hilfsmotor zur laststoßfreien Synchronisation von Kupplungsvorgängen der Trennkupplung ausgebildet. Dabei ist der nutzbare Drehzahlbereich des Nebenaggregatezuges bzw. eines einzelnen Nebenaggregates durch den Verstellbereich des CVT-Getriebes begrenzt. Zur Stillegung des Nebenaggregatezuges übernimmt der Hilfsmotor das durch die Trennkupplung übertragene Antriebsmoment, so dass die Trennkupplung, die kraft- oder formschlüssig ausgebildet sein kann, lastfrei geöffnet werden kann. Anschließend wird der Hilfsmotor abgestellt bzw. kontinuierlich bis zum Stillstand zurückgefahren. Zur Wiederinbetriebnahme des Nebenaggregatezuges wird dieser zunächst durch den Hilfsmotor auf die Synchrondrehzahl der Trennkupplung beschleunigt, so dass diese lastfrei geschlossen werden kann. Anschließend wird die Antriebsleistung des Hilfsmotors stetig reduziert, so dass der Antrieb des Nebenaggregatezuges laststoßfrei von dem Verbrennungsmotor übernommen wird.
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Bei Vorhandensein eines elektrischen Generators als Nebenaggregat ist dieser Generator zweckmäßig zur Nutzung als elektrischer Hilfsmotor zur Synchronisation der Trennkupplung ausgebildet, d. h. zwischen Generatorbetrieb und Motorbetrieb umschaltbar.
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Zur Verbesserung des Getriebewirkungsgrades ist das CVT-Getriebe der Getriebevorrichtung bevorzugt als ein formschlüssig wirksames Satellitengetriebe mit einem Antriebsrad und einem Abtriebsrad und mehreren an den Triebrädern jeweils drehfest und radial verstellbar angeordneten Satellitenrädern ausgebildet. Praktische Ausführungen eines Satellitengetriebes sind beispielsweise aus der
DE 43 17 478 A1 und der
EP 0 708 896 B1 bekannt und weisen gegenüber reibschlüssig wirksamen Bauarten von CVT-Getrieben jeweils eine deutlich verringerte Verlustleistung auf.
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Bei einer Ausführung der Getriebevorrichtung als eine Kombination eines Satellitengetriebes als CVT-Getriebe und einer Trennkupplung mit Hilfsmotor als Zusatzvorrichtung kann die Funktion der Trennkupplung vorteilhaft in das Satellitengetriebe integriert sein, indem an mindestens einem der Triebräder (Antriebs- oder Abtriebsrad) jeweils steuerbare Kupplungselemente zur drehmechanischen Entkopplung der Satellitenräder von dem betreffenden Triebrad vorgesehen sind.
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Zur Steuerung des Nebenaggregatezuges ist zweckmäßig eine Steuerungseinrichtung vorgesehen, die ein Steuergerät zur Auswertung von Sensordaten und zur Ansteuerung von Übersetzungsstellgliedern des Nebenaggregatezuges und Sensoren zur Ermittlung des Betriebszustandes des Verbrennungsmotors und/oder des Leistungsbedarfs der Nebenaggregate und/oder der Fahrleistungsanforderung des Fahrers umfasst.
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Der Generator kann im Motorbetrieb auf gegenläufige Richtung geschaltet werden, so dass weitere Momenten- und Leistungsflussrichtungen, sowie neue Drehzahlkombinationen möglich werden. Kurzzeitig und ggf. mit steiler Anstiegsflanke könnte der Generator damit Leistung in andere Aggregate speisen.
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Die Aufgabe das Verfahren betreffend wird erfindungsgemäß in Verbindung mit dem Oberbegriff des Anspruches 11 dadurch gelöst, dass über zugeordnete Sensoren Betriebsparameter ermittelt und an ein Steuergerät übermittelt werden, dass die Sensordaten in dem Steuergerät ausgewertet werden, und dass von dem Steuergerät abhängig von dem Auswertungsergebnis Übersetzungsstellglieder des Nebenaggregatezuges zur bedarfsgerechten Einstellung der Antriebsdrehzahl des gesamten Nebenaggregatezuges und/oder eines einzelnen Nebenaggregates angesteuert werden.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Unteransprüchen 12 bis 20 aufgeführt.
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Eine begrenzte Einstellung der Antriebsdrehzahl des Nebenaggregatezuges oder eines einzelnen Nebenaggregates erfolgt bei beiden Ausführungen der Getriebevorrichtung zunächst durch eine Verstellung des Übersetzungsverhältnisses des jeweiligen CVT-Getriebes. Eine weitergehende Einstellung der Antriebsdrehzahl, die im Extremfall zur Stillegung des Nebenaggregatezuges oder eines einzelnen Nebenaggregates führt, hängt dann von der Bauart der Getriebevorrichtung ab. So ist bei einer ein CVT-Getriebe und ein Summengetriebe umfassenden Getriebevorrichtung eine kontinuierliche Einstellung der Antriebsdrehzahl bis zum Stillstand möglich, und die Stilllegung des gesamten Nebenaggregatezuges oder eines einzelnen Nebenaggregates erfolgt durch das Einstellen eines extremen Übersetzungsverhältnisses an dem zugeordneten CVT-Getriebe, bei dem die Ausgangsdrehzahl des Summengetriebes gleich Null ist. Dagegen ist bei einer ein CVT-Getriebe und eine Trennkupplung umfassenden Getriebevorrichtung die kontinuierliche Veränderung der Antriebsdrehzahl durch den endlichen Verstellbereich des CVT-Getriebes begrenzt, und die Stilllegung des gesamten Nebenaggregatezuges oder eines einzelnen Nebenaggregates erfolgt durch ein synchronisiertes Öffnen der zugeordneten Trennkupplung.
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Die Strategie der Nebenaggregatesteuerung ist vorteilhaft derart ausgebildet, dass der momentane Leistungsbedarf des Nebenaggregatezuges ermittelt wird, und dass die Antriebsdrehzahl des Nebenaggregatezuges an den Leistungsbedarf angepasst wird. Hierdurch wird die durch den Nebenaggregatezug aufgenommene Antriebsleistung des Verbrennungsmotors auf das erforderliche Maß beschränkt und damit der Kraftstoffverbrauch und die Schadstoffemissionen des Verbrennungsmotors reduziert. Hierzu wird zur Sicherstellung der Betriebssicherheit des Kraftfahrzeuges bei Vorhandensein mehrerer Nebenaggregate bevorzugt der Leistungsbedarf jedes der Nebenaggregate ermittelt und die Antriebsdrehzahl des Nebenaggregatezuges an den Leistungsbedarf des Nebenaggregates mit dem höchsten Leistungsbedarf angepasst. Bei einem Nebenaggregat mit einer eigenen zugeordneten Getriebevorrichtung kann dagegen die betreffende Antriebsdrehzahl vorteilhaft individuell an den Leistungsbedarf dieses Nebenaggregates angepasst werden.
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Als ein steuerungsrelevanter Betriebsparameter wird zweckmäßig auch die Betriebstemperatur des Verbrennungsmotors ermittelt und bei der Unterschreitung einer vorab festgelegten Mindesttemperatur die Antriebsdrehzahl des gesamten Nebenaggregatezuges und/oder eines einzelnen Nebenaggregates reduziert. Hierdurch steht dem Fahrer des betreffenden Kraftfahrzeuges mehr Antriebsleistung des Verbrennungsmotors für den Fahrbetrieb, d. h. für dynamischere Beschleunigungsvorgänge, zur Verfügung.
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Als ein weiterer steuerungsrelevanter Betriebsparameter wird vorteilhaft auch die Fahrleistungsanforderung des Fahrers ermittelt, was z. B. durch die Erfassung der Stellung und/oder der Verstellgeschwindigkeit des Fahrpedals oder des Leistungsstellgliedes des Verbrennungsmotors (Drosselklappe bei einem Ottomotor) erfolgen kann. Bei der Überschreitung eines vorab festgelegten Fahrleistungsgrenzwertes wird dann zur Erzielung einer höheren Fahrdynamik die Antriebsdrehzahl des gesamten Nebenaggregatezuges und/oder eines einzelnen Nebenaggregates reduziert.
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Bei der Steuerung des Nebenaggregatezuges kann bei der Ermittlung einer extremen Betriebssituation, d. h. bei einem extrem niedrigen Leistungsbedarf eines oder mehrerer Nebenaggregate oder bei einer extrem hohen Fahrleistungsanforderung des Fahrers, erfindungsgemäß auch der gesamte Nebenaggregatezug oder ein einzelnes Nebenaggregat vorübergehend stillgelegt werden.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden ausführlichen Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen, in denen bevorzugte Ausführungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung beispielhaft veranschaulicht sind.
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In den Zeichnungen zeigt:
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1: eine erste Ausführung des erfindungsgemäßen Nebenaggregatezuges in einer schematischen Darstellung,
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2: eine zweite Ausführung des erfindungsgemäßen Nebenaggregatezuges in einer schematischen Darstellung, und
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3: eine dritte Ausführung des erfindungsgemäßen Nebenaggregatezuges in einer schematischen Außenansicht eines Verbrennungsmotors.
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Die Antriebseinheit 1 eines Kraftfahrzeuges umfasst einen Verbrennungsmotor 2 mit einer Kurbelwelle 3 und ein über eine Fahrkupplung 4 mit dem Verbrennungsmotor 2 verbindbares Fahrgetriebe 5. Abtriebsseitig weist das Fahrgetriebe 5 eine Getriebeausgangswelle 6 auf, die mit einem Achsantrieb einer nicht abgebildeten Antriebsachse des Kraftfahrzeuges in Verbindung steht. Gegenüberliegend, d. h. an der dem Fahrgetriebe 5 abgewandten Stirnseite des Verbrennungsmotors 2, ist ein Nebenaggregatezug 7 angeordnet, der über eine Getriebevorrichtung 8 mit der als Triebwelle 9 wirksamen Kurbelwelle 3 des Verbrennungsmotors 2 verbunden ist. Der Nebenaggregatezug 7 nach 1, 2, und 3 ist beispielhaft als Riementrieb mit einer Riemenscheibe 10 als Antriebselement 11 einem Keilriemen 12 als Übertragungselement 13 und mit einem elektrischen Generator 14, einer hydraulische Servopumpe 15, und einem Klimakompressor 16 als Nebenaggregate 17 mit jeweils einer zugeordneten Riemenscheibe 18, 19, 20 als Abtriebselement 21 ausgebildet. Die Getriebevorrichtung 8 umfasst ein stufenlos verstellbares Getriebe (CVT) 22 und eine Zusatzvorrichtung 23 zur laststoßfreien Reduzierung der Antriebsdrehzahl des Nebenaggregatezuges 7 bis zum Stillstand.
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In einer ersten Ausführung der Getriebevorrichtung 8 nach 1 ist die Zusatzvorrichtung 23 als ein Planetengetriebe 24 mit einer Sonnenradwelle 25, einer Planetenträgerwelle 26, und einem Hohlrad 27 ausgebildet. Das Planetengetriebe 24 ist dem CVT-Getriebe 22 als Summengetriebe 28 wirksam nachgeschaltet, wobei die Sonnenradwelle 25 und das Hohlrad 27 als gegenläufig angetriebene Eingangselemente 29 wirksam sind. Hierzu steht die Sonnenradwelle 25 mit der Ausgangswelle 30 des CVT-Getriebes 22 und das Hohlrad 27 über ein Zwischenzahnrad 31 mit der Eingangswelle 32 des CVT-Getriebes 22 in Verbindung. Die Planetenträgerwelle 26 ist als Ausgangselement 33 wirksam und unmittelbar mit der als Antriebselement 11 des Nebenaggregatezuges 7 wirksamen Riemenscheibe 10 verbunden.
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Vorliegend ist die an der Antriebsriemenscheibe 10 wirksame Antriebsdrehzahl des Nebenaggregatezuges 7 durch eine Verstellung des CVT-Getriebes 22 relativ zu der Drehzahl des Verbrennungsmotors 2 regelbar. Dabei kann der Nebenaggregatezug 7 bedarfsweise durch die stetige Verstellung des CVT-Getriebes 22 bis zu einem extremen Übersetzungsverhältnis, bei dem die Planetenträgerwelle 26 des Planetengetriebes 24 und damit die Antriebsriemenscheibe 10 stillsteht, sogar ganz stillgelegt werden. Durch eine Reduzierung der Antriebsdrehzahl des Nebenaggregatezuges 7 wird vorteilhaft die drehzahlabhängige Leistungsaufnahme der Nebenaggregate 17 verringert, was zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauches und der Schadstoffemissionen des Verbrennungsmotors 2 und zur Erhöhung der Fahrdynamik des Kraftfahrzeuges genutzt werden kann.
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In einer zweiten Ausführung der Getriebevorrichtung 8 nach 2 ist die Zusatzvorrichtung 23 als eine Kombination einer Trennkupplung 34 mit einem abtriebsseitigen Hilfsmotor 35 zur laststoßfreien Synchronisation von Kupplungsvorgängen der Trennkupplung 34 ausgebildet. Die Trennkupplung 34 ist zwischen der Ausgangswelle 30 des CVT-Getriebes 22 und der als Antriebselement 11 des Nebenaggregatezuges 7 wirksamen Riemenscheibe 10 angeordnet. Als Hilfsmotor 35 ist anstelle des elektrischen Generators 14 eine Elektromaschine 36 vorgesehen, die sowohl als elektrischer Generator 14 als auch als elektrischer Hilfsmotor 35 betreibbar ist.
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Die an der Antriebsriemenscheibe 10 wirksame Antriebsdrehzahl des Nebenaggregatezuges 7 ist nun ebenfalls durch eine Verstellung des CVT-Getriebes 22 relativ zu der Drehzahl des Verbrennungsmotors 2 regelbar, jedoch aufgrund des endlichen Verstellbereiches des CVT-Getriebes 22 nicht bis zum Stillstand. Die Stilllegung des Nebenaggregatezuges 7 erfolgt in diesem Fall durch ein synchronisiertes Öffnen der Trennkupplung 34. Hierzu wird die Elektromaschine 36, die zumeist als elektrischer Generator 14 betrieben wird, zunächst auf Motorbetrieb umgeschaltet und zur Übernahme des momentan an der Trennkupplung 34 übertragenen Antriebsmomentes hochgefahren. Nach der lastfreien Öffnung der Trennkupplung 34 wird die Elektromaschine 36 abgestellt oder geregelt bis zum Stillstand des Nebenaggregates 7 zurückgefahren. Zur Wiederinbetriebnahme des Nebenaggregatezuges 7 wird dieser zunächst durch die Elektromaschine 36 im Motorbetrieb auf die Synchrondrehzahl der Trennkupplung 34 beschleunigt, so dass diese schlupf- und lastfrei geschlossen werden kann. Auch diese einfachere Ausführung der Getriebevorrichtung 8 kann vorteilhaft zur bedarfsgerechten Reduzierung der Antriebsdrehzahl des Nebenaggregatezuges 7 und damit zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauches und der Schadstoffemissionen des Verbrennungsmotors 2 und zur Erhöhung der Fahrdynamik des Kraftfahrzeuges genutzt werden.
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In 3 ist beispielhaft ein Nebenaggregatezug 7 eines Verbrennungsmotors 2 in einer Außenansicht abgebildet, der als Riementrieb mit einem Multi-V-Riemen 37 als Übertragungselement 13 ausgebildet ist und als Nebenaggregate 17 einen elektrischen Generator 14, eine hydraulische Servopumpe 15, und einen Klimakompressor 16 aufweist. Neben einer der Antriebsriemenscheibe 10 vorgeschalteten Getriebevorrichtung 8 ist nun eine zusätzliche Getriebevorrichtung 8' vorhanden, die der Abtriebsscheibe 18 des elektrischen Generators 14 nachgeschaltet ist, wobei der innere Aufbau der Getriebevorrichtungen 8, 8' einem der vorgenannten Beispiele entsprechen kann. Durch die vorliegende Anordnung ist neben einer Regelung der Antriebsdrehzahl des Nebenaggregatezuges 7 relativ zu der Drehzahl des Verbrennungsmotors 2 zusätzlich auch eine Regelung der Antriebsdrehzahl des elektrischen Generators 14 relativ zu der Drehzahl des Nebenaggregatezuges 7 bzw. der übrigen Nebenaggregate 17 möglich.