DE1034629B - Verfahren zur Herstellung ketonfreier Oxime - Google Patents
Verfahren zur Herstellung ketonfreier OximeInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D279/00—Heterocyclic compounds containing six-membered rings having one nitrogen atom and one sulfur atom as the only ring hetero atoms
- C07D279/10—1,4-Thiazines; Hydrogenated 1,4-thiazines
- C07D279/14—1,4-Thiazines; Hydrogenated 1,4-thiazines condensed with carbocyclic rings or ring systems
- C07D279/18—[b, e]-condensed with two six-membered rings
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
DEUTSCHES
In Wasser schwerlösliche Oxime, wie Cyclohexanonoxim oder Methylcyclohexanonoxime, werden
technisch durch Umsetzung der betreffenden Ketone mit einer schwefelsauren, ammoniumsulfathaltigen
Hydroxylaminsulfatlösung, wie sie bei der Herstellung nach dem Raschig-Verfahren erhalten wird,
gewonnen. Zur Vervollständigung des Umsatzes zum Oxim wird die schwefelsaure Lösung beispielsweise
mit Ammoniak neutralisiert. Je nachdem, ob die hierbei frei werdende Neutralisationswärme durch Kühlung
abgeführt oder im System belassen wird, bezeichnet man das Verfahren als »Kaltoximierung«
oder als »Heißoximierung«.
Bei der Kaltoximierung wird das Oxim im kristallisierten Zustand erhalten. Ein solches Verfahren
ist Gegenstand der deutschen Patentschrift 898 000. Das so erhaltene Oxim enthält weniger als
1 % Ammoniumsulfat, weniger als 1 °/o Wasser und 0,1 bis 0,3 °/o Keton. Zwecks Weiterverarbeitung des
kristallisierten Oxims durch Beckmannsche Umlagerung zum Lactam muß das Oxim abfiltriert und geschmolzen
werden. Beides sind umständliche Arbeitsvorgänge, die umfangreiche Apparaturen erfordern
und die kontinuierliche Führung des Prozesses unnötig komplizieren. In der französischen Patentschrift
1 077 987 wird ein Verfahren beschrieben, das es gestattet, das Oxim zu schmelzen, ohne es zunächst in
fester Form abzutrennen. Hierbei wird ein Oxim mit einem Wassergehalt von 2 bis 4 % und einem erhöhten
Ketongehalt erhalten.
Apparativ und energetisch vorteilhafter und verfahrenstechnisch einfacher als die Kaltoximierung ist
die Heißoximierung, da die Apparaturen für die Kühlung, die Abtrennung und das Schmelzen des Oxims
mit ihrem Energiebedarf fortfallen.
Durch die Neutralisationswärme erhöht sich die Temperatur des Ansatzes bei der Heißoximierung auf
etwa 90° C. wodurch das Oxim bereits in geschmolzenem Zustand anfällt und infolge seines geringeren
spezifischen Gewichtes auf einfache Weise von der Sulfatlauge abgetrennt werden kann.
Ein durch Heißoximierung hergestelltes Oxim enthält 4 bis 6 % Wasser und 0,5 bis 0,7 % Keton. Ein
Verfahren zur Heißoximierung ist beispielsweise in der deutschen Patentschrift 857 375 beschrieben.
Ein Trocknungsverfahren für Oxime im Vakuum ist in der deutschen Patentschrift 857 375 andeutungsweise
beschrieben. Für ein solches Verfahren wird eine vakuumfeste, komplizierte Apparatur benötigt,
die schwierig zu bedienen ist. Mit dem verdampfenden Wasser und Keton geht auch etwas Oxim über,
das sich im Kühler kristallin abscheidet und häufig Verstopfungen hervorruft.
Es wurde nun gefunden, daß Lactame in ausge-Verfahren zur Herstellung
ketonfreier Oxime
ketonfreier Oxime
Anmelder:
VEB Leuna-Werke »Walter Ulbricht«,
Leuna (Kr. Merseburg)
Leuna (Kr. Merseburg)
Dr. Gerhard Meier und Dr. Arndt Striegler,
Leuna (Kr. Merseburg),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
zeichneter Qualität und hoher Ausbeute und in besonders
wirtschaftlicher Weise erhalten werden, wenn die rohen Oxime durch Ausblasen mit Gasen, wie
Stickstoff oder Luft, bei erhöhter Temperatur getrocknet und die abziehenden Gase und Dämpfe mit
dem zur Oximherstellung angewandten Hydroxylaminsulfat gekühlt werden, bevor diese in die Oximherstellungstufe
gelangen. Die geschmolzenen Oxime werden zu diesem Zweck in ein weites, auf seiner
ganzen Länge beheiztes Rohr eingebracht und die erhitzten Gase in feiner Verteilung durch die Schmelze
geleitet. Die Zuführung der rohen Oxime und der Abfluß der getrockneten, ketonfreien Oxime kann diskontinuierlich
oder auch kontinuierlich ausgeführt werden.
Die durchgeleiteten Gase beladen sich bei der erhöhten Temperatur mit den Dämpfen des in den
Oximen enthaltenen Wassers und Ketons sowie mit geringen Mengen Oximdämpfen. Die Verweilzeit der
Oxime in der Apparatur läßt sich leicht so einrichten, daß diese praktisch wasser- und ketonfrei werden.
Die Kühlung der abziehenden Gase und Dämpfe wird erfindungsgemäß nicht in gewöhnlichen Röhren oder
Schlangenkühlern vorgenommen, in denen erfahrungsgemäß sehr häufig Verstopfungen durch Oximkristalle
auftreten, sondern in einem Rieselturm, der mit der im Verfahren eingesetzten Hydroxylaminsulfatlösung
beschickt wird, bevor diese zur eigentlichen Oximierung gelangt.
Hierdurch wird erreicht, daß das in den Dämpfen enthaltene Keton von der Hydroxylaminsulfatlösung
absorbiert und unmittelbar zum Oxim umgesetzt wird. Auch kommt es zu keiner Abscheidung von
Oximkristallen, da sich das Oxim in der Hydroxylaminsulfatlösung
auflöst. Das den Rieselkühler ver-
809 578/476
lassende Abgas weist keinen Keton- oder Oximgeruch mehr auf, während bei indirekter Kühlung kräftiger
Keton- und Oximgeruch wahrzunehmen ist.
B e i sp i el 1 -
1000 Gewichtsteile eines o-Methylcyclohexanonoxims,
das 5 %> Wasser und 0,8 % o-Methylcyclohexanon enthielt, wurden in einem weiten Rohr, das
durch einen Mantel mit Wasser von 100° C beheizt war, stündlich mit dem hundertfachen Volumen Stickstoff
begast. Nach V« Stunde enthielt das Oxim noch 3,3 % Wasser, nach 1 1Zt Stunden noch 1,2 °/o. Nach 3 Stunden,
nachdem das Oxim nur noch 0,2 °/o Wasser enthielt und völlig ketonfrei war, wurde die Begasung
unterbrochen. Der mit den Dämpfen beladene Stickstoff wurde von unten in ein mit Raschigringen gefülltes,
senkrecht stehendes Rohr geleitet, in dem von oben eine Hydroxylaminsulfatlösung herabrieselte.
Der den Kühler verlassende Stickstoff war völlig geruchlos.
Das in vorstehender Weise getrocknete Oxim ergab bei der Umlagerung, bei der annähernd 10% weniger
rauchende Schwefelsäure angewendet zu werden brauchten als bei dem feuchten Ausgangsoxim, ein
Methylcaprolactam einwandfreier Qualität in einer Ausbeute von 95 %>.
1000 Gewichtsteile geschmolzenes Pinakolinoxim, das 4.6 % Wasser und 0,7 °/o Pinakolin enthielt, wurden,
wie im Beispiel 1 angegeben, 2 Stunden mit Stickstoff begast und die abziehenden Gase und
Dämpfe durch einen mit Hydroxylaminsulfatlösung beschickten Rieselkühler geleitet.
Das ausgeblasene Oxim enthielt noch 0,1% Wasser und war pinakolinfrei.
Das in vorstehender Weise behandelte Oxim war mit Vorteil für verschiedene Zwecke verwendbar.
Tn ein weites Rohr mit Außenbeheizung wurden von oben stündlich 1000 Gewichtsteile eines geschmolzenen
Cyclohexanonoxims gegeben, daß 5,3 % Wasser und 0,7 % Cyclohexanon enthielt. Das Oxim
verließ das Rohr unten über ein Überlaufrohr. Bei einer Temperatur von etwa 100° C wurde durch das
Oxim stündlich auf 110 bis 120° C vorgeheizte Luft geleitet, die das Einhundertfache des Oximvolumens
betrug. Die mit den Wasser-, Cyclohexanon- und Oximdämpfen beladene Luft strömte zur Kühlung
durch einen Rieselturm, in dem ihr Hydroxylaminsulfatlauge entgegenrieselte. Die den Rieselturm verlassende
Abluft war völlig frei von Cyclohexanon- und Oximdämpfen. Das aus dem Begasungsrohr unten
ablaufende, getrocknete Oxim enthielt kein Cyclohexanon mehr und nur noch 0,1 bis 0,3 °/o Wasser.
Das in vorstehender Weise behandelte Oxim ergab bei der Umlagerung, bei der annähernd 10 % weniger
rauchende Schwefelsäure angewendet zu werden brauchten als bei dem wasserhaltigen Ausgangsoxim,
ein Caprolactam von ausgezeichneter Qualität und einer Ausbeute von 95 bis 96 °/o. bezogen auf das eingesetzte
Oxim.
In der gleichen Apparatur und unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 3 wurde durch geschmolzenes
Acetophenonoxim. das von seiner durch Heißoximierung erfolgten Herstellung noch 2,7 %
Wasser und 0.67 % Acetophenon enthielt, stündlich das hundertfache Volumen Luft geleitet. Die den
Rieselturm verlassende Abluft war völlig geruchsfrei.
Das den Ausblaseturm verlassende Acetophenonoxim war praktisch wasser- und ketonfrei. Sein Erstarrungspunkt
lag bei 57° C. Es konnte unmittelbar für weitere chemische Umsetzungen eingesetzt werden.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung ketonfreier Oxime, dadurch gekennzeichnet, daß man das nach der üblichen Umsetzung eines Ketons mit einer schwefelsauren Hydroxylaminsulfatlösung erhaltene und abgetrennte Oxim schmilzt, bei erhöhter Temperatur in bekannter Weise mit Gasen, wie Stickstoff oder Luft, ausbläst und die abziehenden Gase und Dämpfe mit der zur Oximherstellung angewandten Hydroxylaminsulfatlösung kühlt, bevor diese in die Oximherstellungsstufe gelangt.In Betracht gezogene Druckschriften:Deutsche Patentschriften Nr. 857 375, 898 000;französische Patentschriften Nr. 838 231,1 077 987;Ullmann, Encvclopädie der technischen Chemie, Bd. 10, 1932, S. 190, 191, und Bd. 1, 1951, S. 563;Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Bd. 1, 1925, 3. Auflage, S. 385.809 578/476 7.S8
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV10169A DE1034629B (de) | 1954-11-29 | 1956-02-11 | Verfahren zur Herstellung ketonfreier Oxime |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB338830X | 1954-11-29 | ||
DEV10169A DE1034629B (de) | 1954-11-29 | 1956-02-11 | Verfahren zur Herstellung ketonfreier Oxime |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1034629B true DE1034629B (de) | 1958-07-24 |
Family
ID=26001231
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEV10169A Pending DE1034629B (de) | 1954-11-29 | 1956-02-11 | Verfahren zur Herstellung ketonfreier Oxime |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1034629B (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR838231A (fr) * | 1937-12-22 | 1939-03-01 | Asahi Bemberg Kenshi Kabushiki | Procédé pour séparer sélectivement un produit d'un mélange de différents liquides |
DE857375C (de) * | 1939-06-14 | 1952-11-27 | Basf Ag | Verfahren zur Herstellung von cycloaliphatischen Ketoximen |
DE898000C (de) * | 1950-12-28 | 1953-11-26 | Chemische Werke Huels Ges Mit | Verfahren zur Herstellung von cycloaliphatischen Oximen |
FR1077987A (fr) * | 1952-06-07 | 1954-11-15 | Rhodiatoce | Procédé pour la fabrication de cycloalcanonoximes |
-
1956
- 1956-02-11 DE DEV10169A patent/DE1034629B/de active Pending
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR838231A (fr) * | 1937-12-22 | 1939-03-01 | Asahi Bemberg Kenshi Kabushiki | Procédé pour séparer sélectivement un produit d'un mélange de différents liquides |
DE857375C (de) * | 1939-06-14 | 1952-11-27 | Basf Ag | Verfahren zur Herstellung von cycloaliphatischen Ketoximen |
DE898000C (de) * | 1950-12-28 | 1953-11-26 | Chemische Werke Huels Ges Mit | Verfahren zur Herstellung von cycloaliphatischen Oximen |
FR1077987A (fr) * | 1952-06-07 | 1954-11-15 | Rhodiatoce | Procédé pour la fabrication de cycloalcanonoximes |
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