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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Ventil zum Steuern einer Abgasrückführung bei einer Brennkraftmaschine, insbesondere in einem Kraftfahrzeug, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Bei einer modernen Brennkraftmaschine können mit Hilfe einer Abgasrückführung Abgase in den Ansaugtrakt zurückgeführt werden. Eine derartige Abgasrückführung kann bei bestimmten Betriebszuständen der Brennkraftmaschine die Schadstoffemission reduzieren. Um die Menge der rückgeführten Abgase zu steuern, kommt ein Ventil der eingangs genannten Art zum Einsatz. Ein derartiges Abgasrückführungsventil oder kurz AGR-Ventil dient somit zum Sperren und zum mehr oder weniger starken Öffnen einer Abgasrückführungsleitung, um dadurch die jeweils gewünschte AGR-Rate, also den Anteil an rückgeführten Abgasen einzustellen. Üblicherweise werden für die Abgasrückführung die Abgase relativ motornah abgezweigt, wobei das AGR-Ventil regelmäßig nahe der Abzweigung, also quasi am Einlaßende der Abgasrückführungsleitung positioniert ist. Dementsprechend kommt es im Betrieb der Brennkraftmaschine zu einer vergleichsweise hohen thermischen Belastung des AGR-Ventils. Damit ein derartiges AGR-Ventil eine hinreichend große Lebensdauer aufweist, muss es aus entsprechend aufwändigen und somit teuren Komponenten aufgebaut werden.
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Ein gattungsgemäßes Ventil ist aus der
DE 102 07 922 A1 bekannt. Es umfasst ein Gehäuse, das zur Abgasführung einen Kanalabschnitt enthält, ein Ventilglied, das im Gehäuse angeordnet ist und zum Steuern des Kanalabschnitts ausgebildet ist, und einen Stellantrieb, der am Gehäuse angebracht ist und zum Verstellen des Ventilglieds ausgebildet ist, wobei das Gehäuse zur Kühlmittelführung einen Leitungsabschnitt enthält. Beim bekannten Ventil erfolgt die Lagerung von Ventilglied und Stellantrieb an verschiedenen Gehäuseteilen.
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Aus der
DE 199 47 971 A1 ist ein weiteres Ventil bekannt, bei dem das Ventilglied in einem Gehäuseteil gelagert ist, das den Kanalabschnitt enthält. Der Stellantrieb ist dabei mit einem separaten Gehäuse ausgestattet, das an das Gehäuseteil angebaut ist. Eine mechanische Schnittstelle ermöglicht eine mechanische Übertragung einer Betätigung des Stellantriebs auf das Ventilglied.
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Aus der
US 6 325 055 B1 ist ein ähnliches Ventil bekannt, bei dem das Ventilglied in einem den Kanalabschnitt enthaltenden ersten Gehäuseteil angeordnet ist, während der Stellantrieb in einem separaten zweiten Gehäuseteil angeordnet ist. Ferner ist hier ein drittes Gehäuseteil vorgesehen, das zwischen dem ersten Gehäuseteil und dem zweiten Gehäuseteil angeordnet ist.
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Weitere Ventile sind z. B. aus der
EP 1 091 112 A2 und aus der
JP 08-014 114 A bekannt.
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Hier setzt die Erfindung an. Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für ein Ventil der eingangs genannten Art eine verbesserte Ausführungsform anzugeben, die sich durch eine vereinfachte Montage auszeichnet und die insbesondere die Lebensdauer für das Ventil erhöht und/oder die Verwendung preiswerter Komponenten für den Aufbau des Ventils ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, in ein Gehäuse des Ventils einen Leitungsabschnitt zu integrieren, der in einen Kühlkreis eingebunden werden kann. Auf diese Weise kann das AGR-Ventil intensiv gekühlt werden, wodurch sich dessen thermische Belastung erheblich reduzieren lässt. Dementsprechend erhöht sich die Lebensdauer des AGR-Ventils. Ebenso ist es möglich, preiswertere Komponenten für den Aufbau des Ventils zu verwenden, da diese im Betrieb der Brennkraftmaschine nur noch einer reduzierten thermischen Belastung ausgesetzt sind. Beispielsweise kann ein Stellantrieb zur Betätigung eines Ventilglieds preiswerter gestaltet werden, da er nur eine reduzierte thermische Belastbarkeit aufweisen muss.
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Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag, den Stellantrieb und das Ventilglied als bauliche Einheit auszubilden, die als Ganzes in eine entsprechende Aufnahme des Gehäuses eingebaut ist, lässt sich die Montage des Ventils erheblich vereinfachen, da eine solche bauliche Einheit vormontiert werden kann und eine vereinfachte Justierung ermöglicht.
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Entsprechend einer vorteilhaften Ausführungsform kann das Ventilglied unmittelbar am bzw. im Gehäuse verstellbar gelagert und an einem von einem Ventilsitz abgewandten Antriebsende aus dem Gehäuse herausgeführt sein. Bei dieser Bauweise ist das Ventilglied bereits in das Gehäuse des AGR-Ventils integriert und insoweit vom zugehörigen Stellantrieb baulich entkoppelt. Dies erleichtert die Anpassung des Stellantriebs an die reduzierten Anforderungen hinsichtlich seiner thermischen Belastbarkeit.
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Bei einer Weiterbildung kann der Stellantrieb über einen Kopplungsmechanismus mit dem Ventilglied antriebsverbunden sein. Bei dieser Ausführungsform treibt der Stellantrieb das Ventilglied nicht mehr direkt an, sondern nur noch indirekt über den Kopplungsmechanismus. Hierdurch lässt sich eine räumliche Separierung des Stellantriebs gegenüber dem Ventilglied erzielen, was gleichzeitig eine thermische Entkopplung zwischen Ventilglied und Stellantrieb ermöglicht. Zwangsläufig ist im Betrieb der Brennkraftmaschine das Ventilglied höheren thermischen Belastungen ausgesetzt, die aufgrund der gewählten indirekten Antriebskopplung nur noch indirekt vom Ventilglied zum Stellantrieb übertragen werden können.
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Besonders vorteilhaft ist nun eine Weiterbildung, bei welcher der Kopplungsmechanismus als thermischer Isolator ausgebildet ist und somit den Stellantrieb vom Ventilglied quasi thermisch entkoppelt. Bei dieser Bauweise ist klar, dass nun für den Stellantrieb ein gewöhnlicher Antrieb verwendet werden kann, der nur noch bedingt thermisch belastbar sein muss. Hierdurch eröffnet sich ein Weg, besonders preiswerte Antriebe als Stellantrieb im AGR-Ventil einzusetzen.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder funktional gleiche oder ähnliche Bauteile beziehen.
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Es zeigen, jeweils schematisch,
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1 eine teilweise geschnittene perspektivische Ansicht auf ein AGR-Ventil nach der Erfindung bei einer ersten Ausführungsform,
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2 eine Ansicht wie in 1, jedoch bei einer zweiten Ausführungsform.
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Entsprechend 1 und 2 besitzt ein erfindungsgemäßes AGR-Ventil 1 ein Gehäuse 2, in dem ein Kanalabschnitt 3 und ein Leitungsabschnitt 4 ausgebildet sind. Der Kanalabschnitt 3 dient zur Abgasführung durch das Gehäuse 2 und weist einen Abgaseinlass 5 sowie einen Abgasauslass 6 auf. Das Gehäuse 2 ist mit entsprechenden Flanschen 7 und 8 ausgestattet. Mit dem einen Flansch 7 ist es möglich, das Gehäuse 2 an einen Abgastrakt einer Brennkraftmaschine, z. B. an einen Abgaskrümmer, anzuschließen. Dort kann das Abgas für die Abgasrückführung abgezweigt werden. Das abgezweigte Abgas tritt durch den Abgaseinlass 5 in den Kanalabschnitt 3 ein. Am anderen Flansch 8 kann an das Gehäuse 2 eine Abgasrückführungsleitung angeschlossen werden, welche die rückzuführenden Abgase zu einem Saugtrakt der Brennkraftmaschine führt. Dabei ist es üblich, in der Abgasrückführungsleitung einen Abgaskühler anzuordnen, um die rückgeführten Abgase vor deren Einleitung in die regelmäßig erheblich kühleren Frischgase abzukühlen.
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Im Unterschied dazu dient der Leitungsabschnitt 4 zur Kühlmittelführung durch das Gehäuse 2. Für die Zuleitung und für die Ableitung eines Kühlmittels sind am Gehäuse 2 zweckmäßig ein Einlaßstutzen und ein Auslassstutzen ausgebildet, von denen in den 1 und 2 jeweils nur einer sichtbar ist und mit 9 bezeichnet ist. Mit Hilfe des Leitungsabschnitts 4 kann das Gehäuse 2 in einen Kühlkreis, in dem ein geeignetes Kühlmittel zirkuliert, eingebunden werden. Grundsätzlich kann für das AGR-Ventil 1 ein separater Kühlkreis vorgesehen sein. Zweckmäßig wird das AGR-Ventil 1 bzw. sein Leitungsabschnitt 4 in einen an der Brennkraftmaschine ohnehin vorhandenen Kühlkreis eingebunden. Zweckmäßig in einen Kühlkreis, in den bereits der weiter oben genannte Abgaskühler eingebunden ist. Vorzugsweise handelt es sich dabei um einen Zweig des Hauptkühlkreises der Brennkraftmaschine.
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Im Gehäuse 2 ist außerdem ein Ventilglied 10 angeordnet, mit dessen Hilfe der Kanalabschnitt 3 gesteuert werden kann. Das Ventilglied 10 wirkt dabei mit einem Ventilsitz 11 zusammen und kann den Kanalabschnitt 3 sperren und mehr oder weniger öffnen. Durch die Stellung des Ventilglieds 10 kann somit die Menge der Abgase gesteuert werden, die durch den Kanalabschnitt 3 und somit durch die Abgasrückführungsleitung vom Abgastrakt in den Saugtrakt zurückgeführt wird. Die Stellung des Ventilglieds 10 steuert somit die AGR-Rate.
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Das Ventilglied 10 ist bei den hier gezeigten Ausführungsformen nach Art eines Gaswechselventils ausgestaltet und somit zur Durchführung von Stellhüben ausgebildet.
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Zur Betätigung bzw. zum Verstellen des Ventilglieds 10 ist ein Stellantrieb 12 vorgesehen, der in geeigneter Weise am Gehäuse 2 angebracht ist.
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Durch die erfindungsgemäße Integration des zur Kühlmittelführung geeigneten Leitungsabschnitts 4 in das Gehäuse 2 können das Gehäuse 2 und die darin bzw. daran angeordneten Komponenten des AGR-Ventils 1 intensiv gekühlt werden, wenn der Leitungsabschnitt 4 in einen entsprechenden Kühlkreis eingebunden ist. Durch die Kühlung des AGR-Ventils 1 ist dieses bzw. sind dessen Komponenten nur noch geringeren thermischen Belastungen ausgesetzt, was sich für deren Lebensdauer positiv auswirkt.
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Bei der in 1 gezeigten Ausführungsform ist der Leitungsabschnitt 4 zum Stellantrieb 12 hin offen. Das bedeutet, dass der Leitungsabschnitt 4 eine offene Seite 13 besitzt, die dem Stellantrieb 12 zugewandt ist. Zur Befestigung des Stellantriebs 12 am Gehäuse 2 ist dieser mit einem Flansch 14 ausgestattet. Wenn der Stellantrieb 12 wie hier dargestellt am Gehäuse 2 befestigt ist, verschließt der Flansch 14 die offene Seite 13 des Leitungsabschnitts 4. Bei dieser Bauweise bildet somit ein Teil des Stellantriebs 12, insbesondere der Flansch 14, eine seitliche Begrenzung oder Wand des Leitungsabschnitts 4. Hierdurch kann das durch den Leitungsabschnitt 4 geführte Kühlmittel den jeweiligen Bestandteil des Stellantriebs 12 unmittelbar beaufschlagen, wodurch sich eine besonders intensive Kühlung für den jeweiligen Bestandteil des Stellantriebs 12 ergibt. Insbesondere ist es auch möglich, im Flansch 14 und/oder im Stellantrieb 12 entsprechende Hohlräume auszugestalten, die dann durch die offene Seite 13 mit dem Leitungsabschnitt 4 kommunizieren, was einen Austausch an Kühlmittel ermöglicht und zu einer intensiven Kühlung der jeweiligen Bestandteile des Stellantriebs 12 führt.
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1 zeigt eine weitere Besonderheit, da bei dieser Ausführungsform der Stellantrieb 12 und das Ventilglied 10 eine einheitliche Baugruppe bzw. eine bauliche Einheit bilden. Das Ventilglied 10 ist dementsprechend am Stellantrieb 12 gelagert und mit diesem zweckmäßig unmittelbar antriebsgekoppelt. Die so gebildete bauliche Einheit kann komplett vormontiert werden und als Ganzes in eine entsprechende Aufnahme 15, die im Gehäuse 2 vorgesehen ist, eingebaut, insbesondere eingesetzt werden. Die Baugruppe oder Einheit umfasst hier beispielsweise eine Hülse 16, die das Ventilglied 10 koaxial umhüllt, axial offen ist und radial wenigstens ein Fenster 17 aufweist, das mit dem Abgasauslass 6 des Kanalabschnitts 3 kommuniziert. An dieser Hülse 16 ist außerdem der Ventilsitz 11 ausgebildet, mit dem das Ventilglied 10 zusammenwirkt. Bei geöffnetem Ventilglied 10 strömen die Abgase durch die Hülse 16.
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Der besondere Vorteil dieser Ausführungsform liegt darin, dass die miteinander antriebsgekoppelten und relativ zueinander verstellbaren Komponenten des AGR-Ventils 1, also insbesondere Stellantrieb 12, Ventilglied 10, Ventilgliedlagerung und Ventilsitz 11 zu einer Einheit zusammengefasst sind, die komplett vormontierbar ist. Insbesondere kann diese Baugruppe vor dem Einbau in das Gehäuse 2 justiert werden, was eine funktionssichere Montage des AGR-Ventils 1 vereinfacht.
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Bei der in 2 gezeigten zweiten Ausführungsform ist der Leitungsabschnitt 4 nicht mit einer offenen Seite versehen, sondern vielmehr mit Bereichen, die sich innerhalb des Gehäuses 2 erstrecken und vom Gehäuse 2 umfangsmäßig vollständig eingefaßt sind. Im Schnitt gemäß 2 sind zumindest zwei solche Bereiche erkennbar, die in Umfangsrichtung vollständig vom Material des Gehäuses 2 umschlossen sind. Bei dieser Ausführungsform wird somit nicht der Stellantrieb 12 zum Schließen des Leitungsabschnitts 4 benötigt. Der Leitungsabschnitt 4 ist somit vollständig in das Gehäuse 2 integriert. Insbesondere ist es dadurch möglich, den Stellantrieb 12 beabstandet zum Leitungsabschnitt 4 zu positionieren. Ebenso kann der Leitungsabschnitt 4 eindeutig zwischen dem Heißgas führenden Kanalabschnitt 3 und dem Stellantrieb 12 angeordnet werden.
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Bei der hier gezeigten Ausführungsform enthält das Gehäuse 2 eine Ventilgliedlagerung 18. Das Ventilglied 10 ist hiermit somit unmittelbar im bzw. am Gehäuse 2 hubverstellbar gelagert. Dabei ist das Ventilglied 10 so im Gehäuse 2 gelagert, dass ein vom Ventilsitz 11 entferntes oder abgewandtes Antriebsende 19 des Ventilglieds 10 aus dem Gehäuse 2 herausgeführt ist und in der Hubrichtung davon absteht. An diesem Antriebsende 19 ist ein Teller 20 befestigt, an dem eine Rückstellfeder 21 angreift. Die Rückstellfeder 21 ist dabei zwischen dem Teller 20 und dem Gehäuse 2 abgestützt und treibt das Ventilglied 10 in seine Schließstellung an. Bei der hier gezeigten Ausführungsform ist der Ventilsitz 11 an einem Ring 22 ausgebildet, der bezüglich des Gehäuses 2 ein separates Bauteil bildet und auf geeignete Weise in das Gehäuse 2 eingesetzt ist. Auf diese Weise können Ventilglied 10 und Ventilsitz 11 besser zueinander justiert und hinsichtlich ihrer Belastungen aus geeigneten Materialien hergestellt werden.
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Das AGR-Ventil 1 besitzt hier außerdem eine Tragwand 23, die zweckmäßig fest mit dem Gehäuse 2 verbunden ist. Bei der hier gezeigten Ausführungsform ist die Tragwand 23 als integraler Bestandteil des Gehäuses 2 ausgebildet. An dieser Tragwand 23 ist der Stellantrieb 12 befestigt, wozu dieser mit geeigneten Befestigungselementen 24 ausgestattet ist. Bemerkenswert ist dabei, dass der Stellantrieb 12 an einer vom Ventilglied 10 abgewandten Seite an dieser Tragwand 23 angebracht ist, wobei ein Antriebsglied 25 des Stellantriebs 12 die Tragwand 23 in einer entsprechenden Öffnung 26 durchdringt.
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Der Stellantrieb 12 ist hier über einen Kopplungsmechanismus 27 mit den Ventilglied 10 antriebsverbunden. Dabei verbindet der Kopplungsmechanismus 27 das Antriebsglied 25 des Stellantriebs 12 mit dem Antriebsende 19 des Ventilglieds 10. Bei der hier gezeigten Ausführungsform umfasst der Kopplungsmechanismus 27 ein Kopplungsglied 28, das hier als zweischenkliger Hebel ausgebildet ist und um eine Schwenkachse 29 schwenkverstellbar gelagert ist. Zu diesem Zweck ist das Kopplungsglied 28 auf eine entsprechende Welle 30 aufgesetzt, die auf geeignete Weise an der Tragwand 23 oder am Gehäuse 2 angebracht sein kann.
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Mit Hilfe des Kopplungsmechanismus 27 kann eine räumliche Trennung zwischen dem Stellantrieb 12 und dem Ventilglied 10 hergestellt werden, was zu einer thermischen Entlastung des Stellantriebs 12 führt. Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform, bei welcher der Kopplungsmechanismus 27, insbesondere dessen Kopplungsglied 28, als thermischer Isolator ausgebildet ist. Beispielsweise wird hierzu das Kopplungsglied 28 aus einem Werkstoff gefertigt, der eine schlechte Wärmeleitfähigkeit besitzt. Die von den heißen Abgasen auf das Ventilglied 10 übertragene Wärme kann somit vom Kopplungsglied 28 nur noch in einem erheblich reduzierten Umfang auf den Stellantrieb 12 übertragen werden. Hinzu kommt die Kühlwirkung des durch den Leitungsabschnitt 4 geführten Kühlmittels, so dass die Temperatur am Antriebsende 19 des Ventilglieds 10 bereits deutlich niedriger ist als im Bereich des Ventilsitzes 11.
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Die thermische Entkopplung zwischen Stellantrieb 12 und Ventilglied 10 kann außerdem dadurch unterstützt werden, dass beispielsweise die Antriebsverbindung zwischen Kopplungsglied 28 und Antriebsende 19 des Ventilglieds 10 über eine punktförmige Kontaktzone 31 erfolgt. Ein direkter Wärmefluß vom Antriebsende 19 in das Kopplungsglied 28 wird dadurch minimiert. Die Wärmeübertragung erfolgt dann im wesentlichen nur noch über Wärmestrahlung, so dass das Kopplungsglied 28 nur einer deutlich reduzierten Wärmebelastung ausgesetzt ist.
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Zusätzlich oder alternativ kann auch die Antriebsverbindung zwischen Kopplungsglied 28 und Antriebsglied 25 über eine punktförmige Kontaktzone 32 erfolgen, was auch hier die direkte Wärmeübertragung zwischen Kopplungsglied 28 und Antriebsglied 25 deutlich reduziert. Zur Realisierung einer derartigen punktförmigen Kontaktzone 31 bzw. 32 kann beispielsweise am Antriebsende 19 des Ventilglieds 10 ein Kugelkörper 33 angebracht sein, der insbesondere aus einem thermisch isolierenden Material, z. B. aus Keramik besteht. Ebenso ist möglich, einen Halbkugelkörper am Antriebsende 19 anzubringen. Des Weiteren kann auch das Antriebsende 19 halbkugelförmig ausgestaltet werden. Entsprechendes gilt auch dann für das Antriebsglied 25, das an seinem Ende halbkugelförmig ausgestaltet oder mit einem separaten Halbkugelkörper oder Kugelkörper versehen sein kann.
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Zur thermischen Entkopplung zwischen Stellantrieb 12 und Ventilglied 10 trägt auch die Tragwand 23 bei, die zwischen dem Stellantrieb 12 und den Antriebskomponenten positioniert ist. Dementsprechend ist der Kopplungsmechanismus 27, insbesondere sein Kopplungsglied 28 ebenso wie das Antriebsende 19 des Ventilglieds 10 an der von Stellantrieb 12 abgewandten Seite der Tragwand 23 angeordnet.
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Des Weiteren ist bei der hier gezeigten Ausführungsform ein Deckel 34 vorgesehen, der das Antriebsende 19 des Ventilglieds 10 und den kompletten Kopplungsmechanismus 27 abdeckt. Der Deckel 34 schließt dazu an die Tragwand 23 sowie an einen vom Ventilsitz 11 entfernten Abschnitt des Gehäuses 2 an. Der Deckel 34 kann insbesondere aus einem Kunststoff bestehen, da die Wärmeentwicklung in diesem Bereich nicht mehr so hoch ist, da zwischen dem Deckel 34 und dem die heißen Abgase führenden Kanalabschnitt 3 der das Kühlmittel führende Leitungsabschnitt 4 angeordnet ist.
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Zweckmäßig ist die Tragwand 23 so am Gehäuse 2 angeordnet, dass der vom Kühlmittel durchströmte Leitungsabschnitt 4 zwischen der Tragwand 23 und dem die Heißgase leitenden Kanalabschnitt 3 positioniert ist. Auf diese Weise ist die Tragwand 23 quasi thermisch vom übrigen Gehäuse 2 entkoppelt.
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Mit Hilfe des hier gezeigten AGR-Ventils 1 kann in einer nicht gezeigten Abgasrückführung die Rate bzw. der Anteil der rückgeführten Abgase gesteuert werden. Eine derartige Abgasrückführung ist dabei ein Bestandteil einer ebenfalls nicht gezeigten Brennkraftmaschine, die insbesondere in einem Kraftfahrzeug angeordnet sein kann. Die Abgasrückführung führt die Abgase von einem Abgastrakt der Brennkraftmaschine zu einem Frischgastrakt der Brennkraftmaschine. Die Abgasrückführung umfasst dabei eine Abgasrückführungsleitung, wobei das AGR-Ventil 1 üblicherweise an der Eintrittsseite der Abgasrückführungsleitung, also zwischen Abgasrückführungsleitung und Abgasstrang angeordnet ist.
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Entsprechend 2 ist der Stellantrieb 12 zweckmäßig als linear antreibender Elektromotor ausgestaltet, also als ein Linearmotor. Eine Betätigung des Linearmotor-Stellantriebs 12 führt dementsprechend zu einer linearen Verstellbewegung des Antriebsglieds 25. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird der Linearmotor-Stellantrieb 12 in einer Schließstellung des Ventilglieds 10 mit einem speziell ausgewählten Ruhestrom bestromt. Dieser Ruhestrom ist dabei so ausgewählt, dass bei der Bestromung des Linearmotor-Stellglieds 12 mit diesem Ruhestrom das Antriebsglied 25 soweit gegen das Kopplungsglied 28 verfährt, dass dadurch jegliches Ventilspiel, das in der Toleranzkette zwischen dem Antriebsglied 25 und dem Ventilsitz 11 auftreten kann, eliminiert ist. Der Ruhestrom führt somit zu einem Ventilspielausgleich.