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Gegenstand
der Erfindung ist eine elektrische Antriebseinheit für ein Kraftfahrzeug,
die aufweist:
- (a) einen Achsstummel;
- (b) einen Elektromotor mit einem bezüglich des Achsstummels festgelegten
Stator und einem bezüglich
des Achsstummels rotierbar gelagerten Rotor;
- (c) ein Getriebe, dessen Eingang für Drehmomentübertragung
mit dem Rotor in Verbindung steht;
- (d) einen Radträger,
der für
Drehmomentübertragung
mit dem Ausgang des Getriebes in Verbindung steht;
dadurch
gekennzeichnet,
- (e) dass ein erstes Lager des Radträgers an einer ersten Axialseite
des Elektromotors, die dem Getriebe abgewandt ist, vorgesehen ist;
- (f) und dass ein zweites Lager des Radträgers
– entweder ebenfalls an der
ersten Axialseite des Elektromotors vorgesehen ist,
– oder in
dem Getriebe vorgesehen ist, verwirklicht durch ein Lager eines
rotierbaren, (direkt oder indirekt) an den Radträger angeschlossenen Getriebeteils.
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Elektrische
Antriebseinheiten für
Kraftfahrzeuge sind bekannt. Als Beispiele für elektrisch angetriebene Kraftfahrzeuge
seien genannt: Rollerartige Kraftfahrzeuge, auf denen man steht;
motorrollerartige Kraftfahrzeuge, auf denen man sitzt; Kleinfahrzeuge,
insbesondere für
Flughäfen
und Golfplätze; Kraftfahrzeuge
nach Art der millionenfach produzierten Personen-Kraftfahrzeuge,
d. h. typischerweise mit ein bis sieben Sitzplätzen und überdacht; Kleinbusse und Omnibusse;
Lastkraftwagen. Insbesondere für
alle diese Arten von Kraftfahrzeugen ist die erfindungsgemäße, elektrische
Antriebseinheit geeignet. Aus Gründen,
die weiter unten noch deutlicher werden, ist die erfindungsgemäße, elektrische
Antriebseinheit ganz besonders geeignet für Einsatzfälle, bei denen hohe An triebs-Drehmomente
bzw. hohe Antriebs-Leistungen für
das Kraftfahrzeug vorhanden sein sollen, und für große/schwere Kraftfahrzeuge. Beispiele
hierfür
sind Lastkraftwagen und, allgemeiner, schwere Transportfahrzeuge.
Als ganz besonders geeignet seien Kraftfahrzeuge erwähnt, bei
denen mehr als ein oder zwei Kraftfahrzeugräder durch eine jeweilige elektrische
Antriebseinheit angetrieben werden, z. B. große/schwere Transportfahrzeuge
mit vier oder noch mehr angetriebenen Rädern. Obwohl die erfindungsgemäße, elektrische
Antriebseinheit in erster Linie für den Einbau in nicht-schienengebundene
Kraftfahrzeuge entwickelt worden ist, ist sie auch für Schienenfahrzeuge
gut brauchbar.
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Bei
elektrisch angetriebenen Kraftfahrzeugen stellt sich die Frage,
wie das Kraftfahrzeug mit der erforderlichen elektrischen Energie
versorgt werden kann. Man kennt insbesondere die folgenden Möglichkeiten:
Speicher, aus dem elektrische Energie für die Antriebseinheit entnommen
werden kann (z. B. Personenroller mit Akkumulator); Erzeugung elektrischer
Energie an Bord des Kraftfahrzeugs (z. B. Verbrennungsmotor mit
Stromgenerator an Bord des Fahrzeugs; Brennstoffzellenstapel an
Bord des Fahrzeugs); Übertragung
elektrischer Energie von außen
her in das Kraftfahrzeug (z. B. Omnibus mit Stromabnehmer von einer
Oberleitung; Schienenfahrzeug mit Stromabnehmer von einer Oberleitung). Insbesondere
für all
diese Arten von Anbindung an elektrische Energie ist die erfindungsgemäße, elektrische
Antriebseinheit geeignet.
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Es
wird betont, dass im Rahmen der Erfindung zwar bevorzugt ist, die
Antriebseinheit mit einem auf dem Untergrund bzw. einer Abrollbahn
abrollenden Kraftfahrzeugrad zu kombinieren. Dies muss aber nicht
notwendigerweise der Fall sein. Vielmehr kann der Radträger sein
letztlich für
den Antrieb des Kraftfahrzeugs gewünschtes Drehmoment an jegliches
Bauteil abgeben, welches mit dem Antrieb des Kraftfahrzeugs zu tun
hat. All dies wird weiter unten an konkreteren Beispielen noch deutlicher
werden. Der Begriff "Radträger" ist jedenfalls keinesfalls einschränkend als "Träger für ein auf
dem Untergrund bzw. einer Abrollbahn abrollendes Rad" zu verstehen.
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Man
kennt elektrische Antriebseinheiten für Kraftfahrzeuge, bei denen
ein Elektromotor und ein Getriebe zusammengefasst sind. Dabei gibt
es im Stand der Technik Ausbildungsformen, bei denen das Getriebe
ein Planetengetriebe ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elektrische Antriebseinheit
für ein
Kraftfahrzeug verfügbar
zu machen, bei der der Elektromotor und das Getriebe derart günstig kombiniert
sind, dass sich Vorteile beim Platzbedarf und/oder beim Zusammenbau/Demontage
ergeben.
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Bei
der erfindungsgemäßen, elektrischen Antriebseinheit
ist, gemäß erster
Alternative, die Lagerung des Radträgers auf der dem Getriebe abgewandten
Axialseite des Elektromotors konzentriert. Infolgedessen sind beste
Vorraussetzungen dafür geschaffen,
den Elektromotor und das Getriebe nacheinander in Axialrichtung
auf den Achsstummel zu montieren bzw. eine äußerst einfache Demontage in
umgekehrter Richtung und Reihenfolge vornehmen zu können, insbesondere
bei Reparatur- und Wartungsarbeiten. Bei der zweiten erfindungsgemäßen Alternative
ergibt sich eine Einsparung an Lagerungsaufwand und an benötigtem Raum.
Bei geschickter Ausführung
ergeben sich ähnlich
gute Montage- und Demontageverhältnisse,
wie zuvor im Zusammenhang mit der ersten Alternative geschildert. Vorzugsweise
läßt sich
die Antriebseinheit so ausbilden, dass das Getriebe und der Elektromotor
auch ohne Demontage des Fahrzeugrads, d. h. ohne Hochbocken des
Fahrzeugs, demontiert werden können.
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Vorzugsweise
ist bei der erfindungsgemäßen, elektrischen
Antriebseinheit das Getriebe ein Planetengetriebe mit einem Sonnenrad,
Planetenrädern,
einem Planetenträger
und einem Hohlrad. Vorzugsweise hat das Planetengetriebe Stufenplanetenräder. Auch
ein mehrstufiges Planetengetriebe ist möglich. Planetengetriebe haben
den Vorteil, bei vergleichsweise geringem Raumbedarf hohe Drehmomente übertragen
zu können
und große Übersetzungsverhältnisse
liefern zu können.
Vorzugsweise handelt es sich bei der Erfindung um Übersetzungen von
höherer
Drehzahl in niedrigere Drehzahl, entsprechend Übersetzungen von niedrigerem
Drehmoment in höheres
Drehmoment.
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Bei
der erfindungsgemäßen Antriebseinheit sind
der Elektromotor und das Getriebe vorzugsweise koaxial nebeneinander
angeordnet.
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Vorzugsweise
ist das genannte Lager eines rotierbaren Getriebeteils ein Lager
des Planetenträgers.
Wenn man ein Planetengetriebe mit Abtrieb von dem Planetenträger vor
sich hat, ist der Planetenträger
sowieso mit dem Radträger
verbunden. Außerdem
ist der Planetenträger
sowieso für
seine Drehbewegung gelagert, so dass man im Grunde ein Lager einspart.
Dabei ist es bevorzugt, die radialen Radlasten vom Radträger über den
Planetenträger
und das genannte Lager des Getriebeteils in den Achsstummel einzuleiten
und dieses Lager entsprechend der Gesamtkräfte auszulegen.
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Im
Fall der zweiten Alternative der Erfindung ist es bevorzugt, ein
gemeinsames Schmiermittel für das
Getriebe und das genannte Lager eines rotierbaren Getriebeteils
vorzusehen. Dieses Schmiermittel ist vorzugsweise Getriebeöl.
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Aufgrund
der erfindungsgemäßen engen Kombination
von Elektromotor und Getriebe ist es gut möglich und bevorzugt, dass der
Rotor des Elektromotors und der Eingang des Getriebes ohne ein zwischengefügtes Ausgleichselement
in Verbindung stehen. Die Lagerung des Rotors und die Lagerung am Eingang
des Getriebes sind lagerungsmäßig auf
dem Achsstummel gekoppelt, so dass hier auf ein zwischengefügtes Ausgleichselement
zum Ausgleichen von Toleranzen verzichtet werden kann.
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Vorzugsweise
ist der Radträger
axial geteilt ausgebildet. Hierdurch ist es möglich, einen ersten Axialteil
des Radträgers
an dem Getriebe bei dessen Demontage von der Antriebseinheit zubelassen. Dann
hat man bessere Zugänglichkeit
zu den anderen Bestandteilen der Antriebseinheit.
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Vorzugsweise
ist das Getriebe als Modul von der Antriebseinheit demontierbar
(und beim Zusammenbau als Modul montierbar). Diese Modul-Demontierbarkeit
soll den Fall einschließen,
dass ein geringer Restbestandteil des Getriebes bei der Demontage
des Hauptteils des Getriebes (zunächst) an der Antriebseinheit
verbleibt. Die Modul-Demontierbarkeit erleichtert Wartungs- und
Re paraturarbeiten. Das Getriebe kann rasch und einfach insgesamt
ausgewechselt werden. Nach Demontage des Getriebes ist der Elektromotor
rasch und einfach zugänglich. Vorzugsweise
ist das Getriebemodul zusammen mit einem Radträger-Teil demontierbar.
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Vorzugsweise
ist der Hauptteil des Rotors des Elektromotors, nach Lösen von
seinem Lagerungsbereich, in Axialrichtung von der Antriebseinheit
demontierbar. Vorzugsweise ist der Stator des Elektromotors in Axialrichtung
von der Antriebseinheit demontierbar. Die bevorzugten Demontagemöglichkeiten
ergeben "umgekehrt" bevorzugte Montagemöglichkeiten.
Die bevorzugte Demontierbarkeit bzw. Montierbarkeit des Elektromotors
gleichsam in zwei Bestandteilen, ohne dass die eigentliche Lagerung
des Rotors demontiert werden müßte, führt zu einer
bequemen und raschen Demontage bzw. Montage des Elektromotors für Wartungs-
und Reparaturarbeiten. Alternativ ist bevorzugt, den Elektromotor insgesamt
von dem Achsstummel demontieren bzw. an diesem montieren zu können.
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Vorzugsweise
ist das erste Lager des Radträgers
mindestens mit einem Teil seiner axialen Länge innerhalb der axialen Länge des
Elektromotors positioniert, d. h. in den Bereich des Elektromotors
hinüber
verlagert. Hierdurch wird für
die gesamte Antriebseinheit gesehen axialer Platz eingespart.
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Vorzugsweise
ist ein Endbereich des Radträgers
in einem Ringraum positioniert, der das Getriebe umgibt. Auf diese
Weise ist der Endbereich des Radträgers von außen her gut zugänglich.
Es ist bevorzugt, wenn sich ein Stirnende des Radträgers innerhalb
der axialen Dimension des Getriebes befindet. Besonders günstig ist
es, wenn dieses Stirnende des Radträgers gegenüber dem Ende der axialen Dimension
des Getriebes zurückgesetzt
ist, am Besten so weit, dass dort ein von dem Radträger anzutreibendes
Bauteil (insbesondere Reifenfelge oder Kettenrad) befestigt werden
kann, ohne dass Befestigungsteile über die axiale Begrenzung des
Getriebes vorstehen.
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Vorzugsweise
ist an dem Radträger
eine Reifenfelge, besonders bevorzugt eine Standardfelge, befestigt.
Auf der Reifenfelge kann ein Reifen montiert sein. Jetzt hat man
eine stärker
komplettierte Antriebseinheit vor sich, die im Wesentlichen aus
Radträger,
Felge, Reifen, Elektromotor und Getriebe besteht. Es ist bevorzugt,
wenn diese komplettierte Radantriebseinheit oder die zuvor beschriebene
erfindungsgemäße Antriebseinheit
als Gesamteinheit von dem Fahrzeug demontierbar und umgekehrt an das
Fahrzeug montierbar ist. Bevorzugt wird eine axial zweigeteilte
Fahrzeugfelge verwendet, deren Teilung bevorzugtermaßen näher an der
der Fahrzeugmitte zugewandten Seite erfolgt, d. h. dass der axial schmalere
Seitenring der Felge an der Innenseite der Felge angeordnet ist.
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Es
wird betont, dass der Begriff "Radträger" nicht dahingehend
einschränkend
zu verstehen ist, dass er beim Betrieb unbedingt mit einem Fahrzeugrad,
welches auf dem Untergrund oder einer vorbereiteten Bahn abrollt,
versehen sein muss. Alternativen sind möglich. Als weitere bevorzugte
Möglichkeit wird
ein Kettenrad genannt, welches z. B. eine Raupenkette eines Raupenfahrzeugs
antreibt, z. B. im Fall eines Erdbewegungsfahrzeugs. Als weitere
Alternative sei die Befestigung eines Zahnrads an dem Radträger genannt,
welches z. B. bei einer Zahnradbahn mit einer stationären Zahnstange
zusammenwirken kann oder über
drehende Zwischenteile auf das Antriebsrad eines Kraftfahrzeugs
arbeitet.
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Es
ist möglich,
das Getriebe entweder an derjenigen Seite des Elektromotors vorzusehen,
die beim Einsatz der Antriebseinheit weiter weg von dem Fahrzeugzentrum
ist, oder an der anderen Seite des Elektromotors. Die erstgenannte
Alternative ist bevorzugt, weil sie in der Regel zu einer bequemeren Befestigung
des Stators des Elektromotors an dem Achsstummel führt.
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Vorzugsweise
ist an der dem Getriebe abgewandten Seite des Radträgers eine
Bremseinrichtung vorgesehen, wobei der drehbare Teil der Bremseinrichtung
(typischerweise Bremsscheibe oder Bremstrommel) direkt oder über Zwischenteile
indirekt mit dem Radträger
verbunden ist. Jetzt hat man eine komplettierte Antriebseinheit
vor sich, die außer Radträger, Elektromotor,
Getriebe, ggf. Radfelge, ggf. Reifen, auch eine Bremseinrichtung
beinhaltet.
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Bei
vielen Ausführungsformen
der Erfindung ist es möglich,
den Ausgang des Getriebes und den Radträger starr miteinander zu koppeln.
Es gibt allerdings Ausführungsformen,
bei denen es vernünftig ist,
zwischen dem Ausgang des Getriebes und dem Radträger eine Kopplung vorzusehen,
die Relativbewegungen ausgleicht. Das sind insbesondere solche Ausführungsformen,
bei denen beide Lager des Radträgers
auf einer Seite des Getriebes auf dem Achsstummel vorgesehen sind,
weil es hier prinzipbedingt eher zu Relativbewegungen zwischen Getriebe
und Radträger
kommt bzw. weil es generell eher zu herstellungsbedingten, kleinen
Fehlpositionierungen der Relation zwischen dem Ausgang des Getriebes
und dem Bereich des Radträgers,
wo er mit dem Getriebe gekoppelt ist, kommen kann.
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Kopplungen,
die Relativbewegungen ausgleichen, können vorzugsweise eine Bogenzahnkupplung
oder eine elastische mechanische Kupplung oder ein einseitig fixiertes
Drehmomentübertragungsrohr
mit toleranzausgleichender Verzahnung sein.
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Nach
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist in dem Drehmomentübertragungsweg zwischen
dem Elektromotor und dem Getriebe eine lösbare Verbindung vorgesehen.
Es ist eine wesentliche Erleichterung im praktischen Einsatz eines
mit mindestens einer erfindungsgemäßen Antriebseinheit ausgerüsteten Kraftfahrzeugs,
wenn insbesondere für
das Abschleppen des Fahrzeugs mit Hilfe eines anderen Fahrzeugs
oder für
Weiterfahrt im Fall eines defekten Elektromotors, zwar noch das
Getriebe mitdreht, ohne dass sich aber zwangsläufig auch der Rotor des Elektromotors
dreht. Die lösbare
Verbindung muss nicht streng genommen vor dem Eingang des Getriebes
liegen. Sie kann auch zwischen zwei Getriebebauteilen liegen. Es
ist jedoch günstig, wenn
sie zumindest nahe dem Getriebeeingang liegt, wo noch keine Drehmomenterhöhung stattgefunden hat.
Es ist ausführungsmäßig bevorzugt,
die lösbare Verbindung
radial innerhalb der Lagerung des rotierbaren, an den Radträger angeschlossenen
Getriebeteils vorzusehen.
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Insgesamt
ist es bevorzugt, die lösbare
Verbindung in das Getriebe zu integrieren. Es ist bevorzugt, wenn
die lösbare
Verbindung von außen
her lösbar
ist. Die lösbare
Verbindung kann so ausgeführt werden,
dass sie bei stehendem Kraftfahrzeug gelöst werden kann; besonders gut
ist es jedoch, die lösbare Verbindung
so auszubilden, dass sie bei in Fahrt befindlichem Kraftfahrzeug
lösbar
ist.
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In
bevorzugter Weiterbildung der Erfindung ist ein Steckersystem zur
elektrischen und kühlungsmäßigen Anbindung
des Elektromotors vorgesehen. Dies ist die bevorzugte Alternative
zu einer – im
Rahmen der Erfindung ebenfalls möglichen – Anbindung mit
Leitungen, die nicht durch Stecker anschließbar und lösbar sind. Zur elektrischen
Anbindung gehört die
Zufuhr elektrischer Energie für
die Antriebsmotorfunktion, ggf. die Abfuhr elektrischer Energie
(wenn der Elektromotor auch in Bremsfunktion eingesetzt wird), häufig elektrische
Steuerungsverbindungen (ganz besonders, wenn eine elektronische
Steuerung des Elektromotors im Inneren des Kraftfahrzeugs positioniert
ist), und häufig
elektrische Verbindungen zu Sensoren im Bereich der Antriebseinheit. Zu
der kühlungsmäßigen Anbindung
gehört
in der Regel eine Leitung oder ein Leitungspfad für Kühlfluid
(flüssig
oder gasförmig)
zur Kühlung
des Elektromotors. Außer
den genannten Anbindungen können vorzugsweise
noch weitere Verbindungen, die über das
Steckersystem hergestellt werden, vorhanden sein. In diesem Zusammenhang
seien insbesondere Verbindungsleitungen für eine Reifendruckregelanlage
und/oder einen radseitigen Drehzahlgeber, außerdem eine kühlungsmäßige Anbindung
für das
Getriebeöl
genannt. Auch die Möglichkeit
einer Leitung zur Entlüftung
des Getriebes oder zur Betätigung
der lösbaren
Verbindung zwischen Getriebe und Elektromotor sei erwähnt.
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Was
die Leitungen zwischen der Antriebseinheit und dem restlichen Fahrzeug
(d. h. normalerweise dem Fahrzeuginneren) anlangt, sind zwei Philosophien
ausführbar:
Zum Einen die Philosophie der Zusammenfassung, so dass man zu einer
gemeinsamen Umhüllung
für alle
Leitungen zwischen der Antriebseinheit und dem restlichen Fahrzeug
kommt, und zum Anderen die Philosophie der mehr oder weniger weitgehenden
Aufteilung der Leitungen auf mehrere Leitungsstränge. Bei der erstgenannten
Philosophie gestalten sich Montage und Demontage besonders einfach;
im Fall von Defekten muss jedoch normalerweise der gesamte, vereinigte
Leitungsstrang ausgewechselt werden. Bei der zweitgenannten Philosophie
ist zwar der Montageaufwand etwas höher, aber man hat es mit dünneren,
flexibleren Leitungssträngen
zu tun, die eine größere Freiheit
der Leitungsstrangführung
mit sich bringen. Wenn man mehrere Leitungsstränge hat, ist es bevorzugt,
separierte Leitungsstrangführungen
an oder in unterschiedlichen Teilen der Radaufhängung des betreffenden Rads
des Fahrzeugs vorzusehen. Hierbei können die eventuell verschieden
dimensionierten Teile der Radaufhängung entsprechend für die Leitungsstrangführung verwendet
werden. Es ist in Weiterbildung der Erfindung möglich, die Leitungen teilredundant
auszuführen,
so dass z. B. bei Ausfall eines von mehreren Leitungssträngen immer
noch funktionierende Statorwicklungen in genügender Zahl, ausreichende Kühlung etc.,
und sei es für
verminderte Motorleistung, zur Verfügung stehen.
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Das
Arbeiten mit einem gemeinsamen Leitungsstrang für alle Leitungen bedeutet nicht
zwingend, dass das Steckersystem aus einem einzigen, zusammensteckbaren
Paar von Steckereinheiten besteht, wiewohl dies eine der technisch
ausführbaren Möglichkeiten
ist. Man kann jedoch auch mehrere Paare von zusammenzusteckenden
Steckereinheiten vorsehen, z. B. ein oder mehrere Paare von elektrischen
Steckereinheiten und ein oder mehrere Paare von Fluid-Steckereinheiten.
Im Fall mehrerer Leitungsstränge
kann pro Leitungsstrang ein Paar von Steckereinheiten vorgesehen
sein; dies ist jedoch nicht zwingend, andere Aufteilungen und Zusammenfassungen
bei den Paaren von Steckereinheiten sind möglich. Auf folgende bevorzugte
Merkmale des Stekkersystems bzw. der Steckereinheiten wird hingewiesen:
Ein oder mehrere vorauseilende Führungsstifte,
schwimmende Anordnung insbesondere kleinerer Kontaktstifte (z. B.
für Sensorverbindungen) auf
einem gemeinsamen Träger,
selbstdichtende Kupplungen für
Flüssigkeit
und ggf. Druckluft.
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Vorzugsweise
läßt sich
der Elektromotor der Antriebseinheit als Bremse betreiben, wobei
er als Generator arbeitet. Der Elektromotor bzw. die Elektromotoren
aller Antriebseinheiten des Kraftfahrzeugs können (zusammen) die Hauptbetriebsbremse des
Kraftfahrzeugs darstellen. Die weiter vorn erwähnte, mechanische Bremseinrichtung
kann Hauptbetriebsbremse oder unterstützende Betriebsbremse neben
den Elektromotoren, oder lediglich Park- und/oder Notbremse sein.
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Vorzugsweise
ist der Elektromotor mit dauermagnetischer Erregung am Rotor ausgebildet.
Derartige Elektromotoren lassen sich mit besonders hoher Leistungsdichte
ausführen,
was angesichts der Raumverhältnisse
bei der erfindungsgemäßen Antriebseinheit
sehr vorteilhaft ist. Vorzugsweise ist der Elektromotor mit Außenrotor
ausgebildet. Derartige Motoren lassen sich mit besonders hoher Leistungsdichte
und mit besonders hohem Drehmoment, gemessen am Volumen oder am
Gewicht, bauen. Dies sind gute Vorraussetzungen für die Integration
in die erfindungsgemäße Antriebseinheit.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Radantriebseinheit für ein Kraftfahrzeug,
die aufweist:
- (a) eine elektrische Antriebseinheit,
wie sie in der Anmeldung offenbart ist;
- (b) und ein an dem Radträger
der Antriebseinheit befestigtes Kraftfahrzeug-Rad.
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Diese
Radantriebseinheit ist eine Komponente, die als Einheit von dem
Kraftfahrzeug demontierbar und an das Kraftfahrzeug montierbar ist.
Außer
der mechanischen Anbringung sind dann lediglich noch die elektrischen
und kühlungsmäßigen Verbindungen,
insbesondere durch ein Steckersystem, herzustellen.
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Vorzugsweise
ist die Antriebseinheit, gewünschtenfalls
mit Ausnahme eines fahrzeugseitigen Teilbereichs des Achsstummel-Bauteils,
vorzugsweise einschließlich
einer Bremsscheibe oder einer Bremstrommel, im Wesentlichen innerhalb
der axialen Dimension des Kraftfahrzeug-Rads untergebracht. Oder
in anderen Worten: Die so definierte Antriebseinheit ist in Axialrichtung
im Wesentlichen nicht breiter als das Kraftfahrzeug-Rad und ragt
im Wesentlichen an keiner der beiden Radseiten axial über das
Rad hinaus.
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Vorzugsweise
weist die Radantriebseinheit mindestens einen Befestigungsbereich
auf, an dem sie an einer Radaufhängung
des Kraftfahrzeugs befestigbar ist. Dabei kann es sich um Anschlussstellen für lenkerartige
Bauteile der Radaufhängung
handeln, aber auch um Ausführung
des Achsstummel-Bau teils als ein Bauteil nach Art eines Achsschenkels,
so dass die gesamte Radantriebseinheit zum Lenken des Kraftfahrzeugs
verschwenkt werden kann.
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Noch
ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Kraftfahrzeug, das
mindestens eine Antriebseinheit, wie sie in der Anmeldung offenbart
ist, oder mindestens eine Radantriebseinheit, wie sie in der Anmeldung
offenbart ist, aufweist.
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Bei
dem mit der erfindungsgemäßen Antriebseinheit
bzw. der kompletteren erfindungsgemäßen Radantriebseinheit ausgestatteten
Kraftfahrzeug kann es sich um ein Kraftfahrzeug handeln, bei welchem
nur die Räder
einer Achse lenkbar sind. Es kann sich aber auch um ein Fahrzeug
handeln, bei dem die Räder
von zwei Achsen oder auch die Räder von
noch mehr Achsen lenkbar sind. Es kann sich um ein Fahrzeug handeln,
bei welchem die Räder
aller Achsen lenkbar sind.
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Die
Erfindung und bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung werden nachfolgend
anhand von zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es
zeigt:
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1 eine erste Ausführungsform
einer Radantriebseinheit im axialen Längsschnitt;
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2 einen Ausschnitt von 1 in größerem Maßstab;
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3 eine zweite Ausführungsform
einer Radantriebseinheit im axialen Längsschnitt;
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4 eine zweigeteilte Reifenfelge
im axialen Längsschnitt.
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Die
in 1 zeichnerisch dargestellte
Radantriebseinheit 2 enthält folgende Hauptkomponenten:
- – Achsstummel-Bauteil 4,
- – Radträger 6,
- – Stator 8 eines
Elektromotors 22,
- – Rotor 10 des
Elektromotors 22,
- – Getriebe 12 in
Form eines Planetengetriebes,
- – Radfelge 14,
- – Reifen 16,
- – Bremseinrichtung 60.
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Wenn
man von der so beschriebenen Radantriebseinheit 2 die Radfelge 14 mitsamt
dem Reifen 16 wegnimmt, hat man eine erfindungsgemäße Antriebseinheit 3 mit
den Hauptbestandteilen Radträger 6,
Elektromotor 22, Getriebe 12, Bremsscheibe 86 vor
sich.
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Das
Achsstummel-Bauteil 4, im folgenden kurz als Achsstummel 4 bezeichnet,
hat in seinem in 1 linken
Bereich einen größeren Durchmesser und
in seinem in 1 rechten,
axial längeren
Bereich einen kleineren Durchmesser. Auf dem Bereich größeren Durchmessers
ist ein erstes Lager 18, bei diesem Ausführungsbeispiel
ein Kugellager, des Radträgers 6 angeordnet.
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Der
Radträger 6 ist
insgesamt – grob
gesprochen – becherförmig und
besteht hauptsächlich
aus einem – grob
gesprochen – scheibenförmigen ersten Teil 6a und
einem im wesentlichen zylindrischen Teil 6b.
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Am
Durchmesserübergang
von dem durchmessergrößeren Bereich
des Achsstummels 4 zu dem durchmesserkleineren Bereich
ist auf dem Achsstummel 4 ein Befestigungsring 20 befestigt.
An dem Befestigungsring 20 ist der Stator 8 des
Elektromotors 22 befestigt. Der Stator 8 ist an
seiner in 1 linken Stirnfläche, mit
Ausnahme seines radial äußeren Bereichs,
axial ein Stück
ausgenommen, so dass das erste Lager 18 des Radträgers 6 ein
Stück weit
in die axiale Dimension des Elektromotors 22 hinein reicht.
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Der
Rotor 10 des Elektromotors 22 ist becherförmig, wobei
der Becher nach links in 1 offen
ist und wobei im zentralen Bereich ein hülsenförmiger Ansatz 24,
der nach links in 1 ragt,
angeschraubt ist. Zwei axial beabstandete Kugellager 26 des
Rotors 10 sind zwischen – radial innen – einem büchsenartigen
Fortsatz 28 des Befestigungsrings 20 und – radial
außen – dem Ansatz 24 positioniert.
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Zunächst wird
die Ausbildung der drehmomentübertragenden
Verbindung zwischen dem Rotor 10 und dem Getriebe 12 noch
nicht beschrieben. Das Getriebe 12, hier ausgeführt als
einstufiges Planetengetriebe, schließt in 1 rechts an den Elektromotor 22 an.
Das Getriebe 12 weist als seine Hauptbestandteile ein drehend
antreibbares Sonnenrad 30, einen für Rotation gelagerten Planetenträger 32, mehrere
umfangsmäßig verteilt
angeordnete und in dem Planetenträger 32 für eigene
Drehung gelagerte Planetenräder 34,
und ein innenverzahntes Hohlrad 36 auf, welches nicht-drehend
auf dem Achsstummel 4 festgelegt ist. Das Sonnenrad 30 kämmt mit
einer ersten Verzahnung 38 des jeweiligen Planetenrads 34.
Jedes Planetenrad 34 besitzt axial neben der ersten Verzahnung 38 auf
einem kleineren Durchmesser eine zweite Verzahnung 40,
die mit der Innenverzahnung 42 des Hohlrads 36 kämmt, ist
also ein Stufenpla netenrad. Der Getriebeausgang des Getriebes 12 ist
der Planetenträger 32,
der im Bereich seines Außenumfangs
an der in 1 nach rechts
weisenden Stirnfläche
des zylindrischen Teils 6b des Radträgers 6 angeschraubt
ist. In 1 nach rechts
hin ist das Getriebe 12 und damit die gesamte Antriebseinheit 3 durch
einen zweiteiligen Deckel 44 abgeschlossen.
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Das
Hohlrad 36 besteht im wesentlichen aus einem ringartigen,
innenverzahnten Verzahnungsteil 46 und – damit verschraubt – einem
Hauptkörper 48, der
einen im wesentlichen zylindrischen Zentralbereich 50 und
einen vom Zentralbereich radial nach außen führenden Mittelbereich 52 aufweist.
Der Zentralbereich 50 ist auf dem Achsstummel 4 positioniert und
dort fest gegen Drehung festgelegt. Der Planetenträger 32 ist
mit einem Lager 54, bei diesem Ausführungsbeispiel einem Rollenlager,
auf dem Zwischenbereich 52 des Hohlrads 36 drehend
gelagert. Da der Planetenträger 32 an
seinem Außenumfang mit
dem Radträger 6 verschraubt
ist, stellt das Lager 54 ein zweites Lager des Radträgers 6 dar.
Dieses Lager 54 hat somit Doppelfunktion, es lagert den
Planetenträger 32 des
Getriebes 12 und lagert, indirekt, auch den Radträger 6,
und zwar in äußerst platzsparender
Form innerhalb des Getriebes 12. Das erste Lager 18 und
das zweite Lager 54 des Radträgers 6 haben einen
erwünscht
großen,
axialen Abstand voneinander.
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Anhand
von 2 wird jetzt die
drehmomentübertragende
Verbindung zwischen dem Rotor 10 des Elektromotors 22 und
dem Getriebeeingang des Getriebes 12 beschrieben. Der Rotor 10 hat
eine Zentralbohrung 62, die einen ein Stück größeren Durchmesser
hat als der rechte Bereich des Achsstummels 4. In diesem
Bereich ist ein nach radial nach innen ragender Ring 64 an
den Rotor 10 angeschraubt. In seiner Innenbohrung ist der
Ring 64 mit einer axial verlaufenden Vielnutverzahnung 66 versehen.
Ferner sieht man einen buchsenartigen Verzahnungsring 68,
der in einem leicht rechts von der Mitte befindlichen Bereich eine
Außenverzahnung 70 besitzt.
Diese Außenverzahnung 70 kämmt mit
den Verzahnungen 38 der mehreren Planetenräder 34,
so dass der Verzahnungsring 68 das Sonnenrad des Planetengetriebes 12 darstellt.
In seinem in 2 linken
Endbereich weist der Verzahnungsring 68 eine äußere, axial
verlaufende Vielnutverzahnung 72 auf. Diese äußere Vielnutverzahnung 72 ist
in die zuvor beschriebene, innere Vielnutverzahnung 66 des Rings 64 eingepasst.
Es versteht sich, dass die Vielnutverzahnungen 66 und 72 so
genau und passend zueinander eingearbeitet sind, dass eine gute
Zentrierung des Verzahnungsrings 68 in dem Rotor 10 sichergestellt
ist.
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Jetzt
wird beschrieben, auf welche Weise die bisher beschriebene, drehmomentübertragende
Verbindung zwischen dem Rotor 10 und dem Getriebe 12 gelöst bzw.
aufgehoben werden kann. Der Verzahnungsring 68 weist in
seinem in 2 rechten Endbereich
eine äußere Umfangsnut
auf, in die ein geteilter Ring 74 (in der Zeichnung nicht
zu sehen) von außen
her eingreift. Über
seinen Umfang verteilt besitzt der Ring 74 mehrere Gewindebohrungen,
die jeweils von einer Gewindeschraube 76 durchsetzt sind.
Wenn man alle Schrauben 76 gleichzeitig dreht, wird der
Ring 74 wie eine Wandermutter in Axialrichtung der Antriebseinheit 3 verschoben,
und zwar in Richtung nach links in 2.
Der Ring 74 nimmt hierbei den Verzahnungsring 68 nach
links mit, wobei sich der Verzahnungsring 68 wegen des
Paars von Vielnutverzahnungen 66 und 72 problemlos
nach links verschieben kann. Diese Verschiebebewegung geht so weit,
bis die Verzahnung 70 des Verzahnungsrings 68 außer Eingriff
mit der betreffenden Verzahnung 38 des betreffenden Planetenrades 34 kommt.
In diesem Zustand ist die Drehmomentübertragung von dem Sonnenrad
des Planetengetriebes 12 zu den Planetenrädern 34 des
Getriebes 12 unterbrochen. Durch entgegengesetztes Drehen
der Gewindeschrauben 76 läßt sich der Eingriff zwischen dem
Sonnenrad und den Planetenrädern 34 wieder herstellen.
Die Möglichkeit,
die drehmomentübertragende
Verbindung zwischen dem Elektromotor 22 und dem Getriebe 12 zu
lösen bzw.
zu unterbrechen, ist von Vorteil, wenn das mit einem oder mehreren, erfindungsgemäßen Radantriebseinheiten 1 ausgerüstete Kraftfahrzeug
abgeschleppt werden soll oder wenn der Elektromotor 22 einer
von mehreren Radantriebseinheiten 2 defekt ist, aber das
Fahrzeug mit dem Elektromotor 22 mindestens einer anderen
Radantriebseinheit 2 weitergefahren werden soll.
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Es
wird betont, dass statt der beschriebenen, einfachen, mechanischen
Ausführung
mit Gewindeschrauben 76 auch stärker mechanisierte Lösungen ausgeführt werden
können.
Als ein weiteres Beispiel sei das Vorsehen eines hy draulischen oder
pneumatischen Ringkolbens genannt, der auf den Verzahnungsring 68 wirkt.
Eine derartige Lösung,
wie auch andere mögliche
Lösungen,
können
unschwer so ausgeführt
werden, dass das Lösen
der drehmomentübertragenden
Verbindung zwischen dem Elektromotor 22 und dem Getriebe 12 ohne
jegliche Demontagearbeit und sogar während der Fahrt des Kraftfahrzeugs
möglich
ist. Die Hydraulikflüssigkeit oder
die Druckluft zur Betätigung
des Lösens/Schließens der
drehmomentübertragenden
Verbindung kann durch Leitungen im Inneren des Achsstummels 4 und
am in 2 rechten Stirnende
des Achsstummels 4 nach radial außen umbiegend erfolgen.
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In 2 sieht man auch deutlich
den zylindrischen Zentralbereich 50 des Hohlrads 36 und
das zweite Lager 54. Das Hohlrad 36 ist mittels
eines Andrückrings 78,
der an das rechte Stirnende des Achsstummels 4 angeschraubt
ist, axial gegen den Fortsatz 28 des Befestigungsrings 20 für den Stator 8 des Elektromotors 22 gespannt.
Das Hohlrad 36, der Andrückring 78 und der
Fortsatz 28 sind alle drehfest auf dem Achsstummel 4 festgelegt.
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In 2 sieht man auch gut, wie
ein Lagerungsbolzen 80 für ein Planetenrad 34 (es
sind über den
Umfang verteilt mehrere Lagerungsbolzen 80 und Planetenräder 34 vorhanden)
in dem Planetenträger 32 angebracht
ist, und zwar undrehbar und in Axialrichtung unverschiebbar. Auf
dem Lagerungsbolzen 80 ist das betreffende Planetenrad 34 mittels Nadellagern 82 drehbar
gelagert. Die Verzahnung 40 des Planetenrads 34 kämmt mit
der Innenverzahnung 42 des Hohlrads 36.
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Das
Getriebe 12 ist in seinem Inneren mit Getriebeöl gefüllt. Simmerringe 84 übernehmen
die Abdichtung des Getriebes 12 am linken Ende und am rechten
Ende.
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Zurückgehend
zu 1 wird jetzt die
Bremseinrichtung 60 genauer beschrieben. Die Bremseinrichtung 60 weist
bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
eine Bremsscheibe 86 auf, die von links her an eine Anbringungsfläche des
Radträgers 6 angeschraubt
ist, und mehrere Bremssättel 88 über den Umfang
der Bremsscheibe 86 verteilt. Die Bremssättel 88 enthalten
Bremskolben und Bremsklötze
(nicht gezeichnet). Hydraulisch, pneumatisch und elektrisch betätigte Bremsen
sind möglich.
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Schließlich erkennt
man in 1 Radaufhängungsteile 90,
mit denen die gesamte Radantriebseinheit 2 im betriebsbereiten
Zustand an einem Kraftfahrzeug befestigt ist. Die Radaufhängungsteile 90 sind
an einer oder mehreren, nach links weisenden Befestigungsflächen des
Achsstummel-Bauteils 4 angeschraubt.
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Schließlich erkennt
man in 1 eine Steckereinheit 92,
die zentral und koaxial in einer in 1 linken,
stirnseitigen Ausnehmung des Achsstummels 4 sitzt. Die
Steckereinheit 92 besitzt auf einem Durchmesser umfangsmäßig verteilt
mehrere elektrische Steckerstifte (insbesondere für Zuführung elektrischer
Energie zu den Wicklungen des Stators 8, für die Übermittlung
von Signalen zwischen der Antriebseinheit 3 und dem Fahrzeug,
z.B. Drehstellungssensor des Elektromotors 22, Sensoren
für Temperaturen
im Elektromotor 22 und im Getriebe 12, Sensor
für Reifendruck,
Drehzahlsensor für
Antiblockiersystem der Bremseinrichtung 60) und mehrere
steckerstiftartige, hohle Stutzen zur Führung eines Fluids (insbesondere
Kühlwasser
oder Kühlöl für den Stator 8,
Getriebeölkühlung).
Die Gegenelemente für alle
Steckerstifte befinden sich auf dem Halterungsring 20 und
ragen von dort aus durch entsprechende Öffnungen in dem Achsstummel-Bauteil 4 nach
links in 1. Bei der
gezeichneten Lösung
hat man nur eine einzige Steckereinheit 92. Alternativ
könnte
man mit mehreren Steckereinheiten 92 arbeiten.
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Alternativ
kann man die genannten Gegenelemente auf dem Achsstummel-Bauteil 4 positionieren.
Eine andere Variante besteht darin, die genannten Steckerstifte
auf dem Halterungsring 20 oder dem Achsstummel 4 zu
positionieren und die genannten Gegenelemente auf der "Steckereinheit" 92 zu positionieren.
Es ist auch möglich,
einen Teil der Steckerstifte auf der Steckereinheit 92 (dann
Gegenelemente für
diese Steckerstifte auf dem Halterungsring 20 oder dem
Achsstummel 4) zu positionieren und die restlichen Steckerstifte
auf dem Halterungsring 20 oder dem Achsstummel 4 zu
positionieren (für
diese Stekkerstifte dann die Gegenselemente auf der "Steckereinheit" 92). Schließlich sei die
Variante erwähnt, dass
man auf dem Achsstummel-Bauteil 4 eine Zwischensteckereinheit
positioniert (nach links weisend nur Steckerstifte oder teils Steckerstifte
und teils Buchsen oder nur Buchsen; nach rechts weisend nur Steckerstifte
oder teils Steckerstifte und teils Buchsen oder nur Buchsen), wobei
links auf der Steckereinheit 92 die jeweils passenden Gegenelemente vorhanden
sind und rechts auf dem Halterungsring 20 die jeweils passenden
Gegenelemente vorhanden sind.
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Ferner
erkennt man in 1, dass
von der Steckereinheit 92 aus alle erforderlichen Leitungen (für Strom,
Signale, Flüssigkeiten,
ggf. Gase) in einem gemeinsamen Leitungsstrang in einer gemeinsamen
Umhüllung 94 weggeführt sind,
typischerweise in das Innere des Kraftfahrzeugs, an dem die Radantriebseinheit 2 angebracht
ist. Der Leitungsstrang mitsamt Umhüllung 94 ist flexibel,
damit die Radantriebseinheit 2 Lenkbewegungen, Federungsbewegungen
und ggf. weitere Bewegungen relativ zu dem restlichen Fahrzeug vollführen kann.
Es ist alternativ möglich,
die Leitungen auf mehrere Leitungsstränge aufzuteilen.
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Man
sieht in 1, dass die
linke Außenseite
der linken Flanke des Reifens 16 und die rechte Außenseite
der rechten Flanke des Reifens 16 die axiale Breite der
gesamten Radantriebseinheit 2 markieren (siehe Begrenzungslinien 96).
Der Radträger 6,
die Bremsscheibe 86 (allerdings nicht die Bremssättel 88 in
ihrer Gesamtheit), der Elektromotor 22 und das Getriebe 12 befinden
sich im wesentlichen innerhalb dieser axialen Abmessung 96–96.
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Die
in 1 rechte Seite der
Radantriebseinheit 2 weist von der Mitte des Kraftfahrzeugs
weg, die in 1 linke
Seite der Radantriebseinheit 2 weist zu der Mitte des Kraftfahrzeugs,
an welchem die Radantriebseinheit 2 befestigt werden soll
bzw. befestigt ist, hin.
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Durch
Lösen der
Schrauben 98 bzw. Muttern läßt sich die Felge 14 mitsamt
Reifen 16 von der Radantriebseinheit nach rechts hin wegnehmen,
ganz analog wie bei einem herkömmlichen
Kraftfahrzeug mit mechanisch angetriebenem Rad. Auch die Schraubenköpfe bzw.
Muttern 98 liegen innerhalb der axialen Breite 96–96.
Nachdem die Felge 14 mitsamt Reifen 16 demontiert
ist, läßt sich das
Getriebe 12 insgesamt demontieren. Zu diesem Zweck muss man
lediglich den Deckel 44 entfernen und den Andrückring 78 sowie
Schrauben 100 zwischen dem Planetenträger 32 und dem Radträger 6 entfernen; dann
läßt sich
das gesamte Getriebe 12 axial nach rechts herausziehen,
wobei der Verzahnungsring 68 aus dem Ring 64 heraus
kommt. Das zweite Lager 54 kommt mit dem Getriebe 12 heraus.
Bei Demontage des Getriebes 12 kann man entweder das zylindrische
Teil 6b des Radträgers 6 mit
wegnehmen oder auch nicht. Bei entsprechender Lastdimensionierung des
Lagers 18 kann das Getriebe auch ohne vorherige Demontage
der Felge 14 nach rechts ausgebaut werden.
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Alternativ
kann man die Felge 14 mitsamt dem Getriebe 12 demontieren.
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Nach
Demontage des Getriebes 12 kann jetzt auch der Elektromotor 22 inklusive
seines Befestigungsrings 20 mit Fortsatz 28 vom Achsstummel 4 in 1 axial nach rechts herausgezogen
werden. Die Steckverbindungen zu Stecker 92 werden dabei automatisch
getrennt.
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Sollen
die Hauptkomponenten des Elektromotors 22, Rotor 10 und
Stator 8, getrennt demontiert werden, müssen zunächst lediglich die Schrauben 99 gelöst werden.
Dann kann der Hauptteil des Rotors 10 axial herausgezogen
werden, der Lagerungsbereich mit dem Ansatz 24 verbleibt
in der Radantriebseinheit 2. Wenn gewünscht, kann dann auch der Stator 8 nach
Lösen seiner
Schraubverbindung an dem Befestigungsring 20 nach rechts
hin herausgenommen werden; sein Innendurchmesser ist so groß, dass
er über
den Ansatz 24 hinweg passt.
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Für Wartungs-
und Reparaturarbeiten kann die Steckereinheit 92 nach links
hin von der Radantriebseinheit 2 gelöst werden.
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Bei
der in 3 dargestellten
Ausführungsform
werden nur die Unterschiede, soweit sie für die Erfindung von größerem Belang
sind, gegenüber
der Ausführungsform
von 1 und 2 beschrieben. Für analoge
Bauteile werden die gleichen Bezugszeichen wie vorher verwendet.
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Der
Radträger 6 ist
jetzt mit einem ersten Lager 18 und einem zweiten Lager 102 auf
dem Achsstummel-Bauteil 4 gelagert, wobei beide Lager 18 und 102 in 3 linksseitig von dem Elektromotor 22 vorgesehen
sind. Oder in anderen Worten: Die zentrale Nabe 104 des
Radträgers 6 ist
axial nach links hin verbreitert und bietet jetzt Platz für die zwei
Lager 18 und 102; es ist keine rechte, zweite
Lagerung des Radträgers 6 innerhalb
des Getriebes 12 vorgesehen.
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Das
Achsstummel-Bauteil 4 ist einstückig nach links hin verlängert und
bietet dort zwei miteinander fluchtende Bohrungen 106 zur
Anbringung der Radantriebseinheit 2 an dem Kraftfahrzeug
dar. Es kann sich um eine für
Lenkungseinschläge
schwenkbare Anbringung handeln.
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Der
Elektromotor 22 ist im wesentlichen analog ausgebildet
wie bei der ersten Ausführungsform. Das
Getriebe 12 ist wie bei der ersten Ausführungsform ein einstufiges
Planetengetriebe und nur mit schematisiertem Umriss eingezeichnet.
Das Getriebe 12 ist im wesentlichen analog aufgebaut wie
bei der ersten Ausführungsform,
wobei allerdings eine knappere Dimensionierung insbesondere des
Lagers 54 gewählt
sein kann, weil das Getriebe 12 keine Lagerungskräfte für den Radträger 6 ableiten
muss.
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Zur
Drehmomentübertragung
von dem Getriebe 12 zu dem Radträger 6 bzw. zu der
Radfelge 14 ist ein relativ dünnwandiges Rohr 108 vorgesehen.
Die Drehmomentübertragung
von dem Getriebe 12 zu dem Rohr 108 erfolgt durch
eine Verzahnung 110, die so ausgeführt ist, dass sie Relativbewegungen
und Toleranzen im Zusammenwirken zwischen dem Getriebeausgang und
dem Radträger 6 ausgleichen
kann.
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Es
wird betont, dass das Getriebe 12 nicht zwingend mit Getriebeausgang
vom Planetenträger 32 aus
ausgeführt
sein muss. Man kann alternativ mit Getriebeausgang vom Hohlrad 36 aus
und festgehaltenem Planetenträger 32 arbeiten.
Dies gilt für
alle Ausführungsformen.
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Bei
der zweiten Ausführungsform
ist der Radträger 6 nicht
axial geteilt. Die Verbindung zwischen dem Radträger 6 und der Felge 14 liegt
etwa in der axia len Mitte der Radantriebseinheit 2. Es
versteht sich, dass zwischen dem Rohr 108 und dem Außenumfang
des Getriebes 12 genügend
Platz sein muss, um zu Befestigungsschrauben der Radfelge 14 zu
kommen.
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Statt
der Bremsscheibe 86 ist bei der zweiten Ausführungsform
eine Bremstrommel 112 an dem Radträger 6 befestigt. Die
Betätigung
der Bremsbacken in der Bremstrommel 112 erfolgt hydraulisch oder
pneumatisch oder elektrisch.
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Bei
den gezeichneten Ausführungsformen
ist jeweils der Elektromotor 22 mit einem Außenrotor 10 ausgestattet,
der an seiner nach innen weisenden Zylinderfläche mit Dauermagneten wechselnder
Polung (nicht eingezeichnet) besetzt ist. Der Stator 8 ist mit
bewickelten Polen (nicht eingezeichnet) an seiner Außenumfangsfläche ausgestattet.
Der Luftspalt des Elektromotors 22 ist zylindrisch. Der
Elektromotor 22 ist elektronisch kommutiert. Die den Elektromotor 22 speisende
Elektronik, die im Inneren des Fahrzeugs untergebracht ist, ist
so ausgebildet, dass sie den Elektromotor 22 auf generatorischen
Betrieb umschalten kann, so dass er als Bremse arbeitet. Die dabei
erzeugte elektrische Energie kann entweder in eine Stromleitung
zurückgespeist
werden oder in einen Speicher gegeben werden oder in Bremswiderständen in
Wärme umgewandelt
werden.
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4 zeigt die axial zweigeteilte
Ausführung der
Felge 14 mit der Fahrzeugmitte näherem, axial schmalerem Seitenring 120.
Die Zeichnung zeigt darüber
hinaus auch Teile der Reifendruckregelanlage 122, die außenseitig
angeordnet ist.