Im Stand der Technik wurden verschiedene
perfluorierte Polymere als Werkstoffe für Gastrennanwendungen beschrieben.
In den US-Patenten 4,897,457 und 4,910,276 ist die Verwendung von
perfluorierten Polymeren offenbart, die als Wiederholungseinheiten
perfluorierte zyklische Ether aufweisen und von welchen für eine Reihe
von Polymeren über
Gastrenneigenschaften berichtet wird. In US-Patent 5,051,114 sind
Gastrennverfahren offenbart, in welchen Polymermembranen auf Basis
von 2,2-bis(Trifluormethyl)-4,5-difluor-l,3-dioxol (BDD-Polymermembranen) eingesetzt
werden. In
EP 1 163
949 A2 ist die Herstellung von verbesserten Gastrennmembranen
für lösliche Perfluorpolymere
offenbart, wie beispielsweise Copolymere von Perfluormethoxydioxol
und 2,2-Dimethyl-l,3-dioxol. In US-Patent 6,361,582 ist die Verwendung
von perfluorierten Polymeren mit einem anteiligen freien Volumen
von unter 0,3 für
Kohlenwasserstoff-Trennanwendungen offenbart.
In US-Patent 6,316,684 sind verbesserte
Membranen für
Kohlenwasserstoffabtrennungen offenbart, einschließlich Membranen
auf der Basis von perfluorierten Polymeren, die eine Dispersion
von feinen, nicht-porösen
Teilchen enthalten, wie beispielsweise Silikat oder Kohlenschwarzteilchen,
die einen mittleren Durchmesser von nicht mehr als etwa 100 nm (1.000 Å) haben.
V. Arcella et al. berichten in einem
Artikel mit dem Titel „Study
on Perfluoropolymer Purification and its Application to Membrane
Formation", (Untersuchung
der Perfluorpolymerreinigung und deren Anwendung bei der Membranherstellung),
Journal of Membrane Science, Vol. 163, Seiten 203–209, 1999,
von der Verwendung von Copolymeren von 2,2,4-Trifluor-5-trifluormethoxy-l,3-dioxid
(TTD) und Tetrafluorethylen (TFE), Hyflon® AD60X
und Hyflon® AD80X
als membranbildende Materialien.
In den europäischen Patentanmeldungen
EP 969 025 und
EP 1 057 521 wird die Herstellung
von nicht-porösen
und porösen
Membranen offenbart, die aus amorphen Perfluorpolymeren gefertigt
werden.
In US-Patent 6,406,517 ist die Herstellung
von permeablem Membranen aus einem Perfluorpolymer offenbart, wobei
die Gastrennselektivität
gesteigert werden kann, indem das Perfluorpolymer mit einem nicht polymeren
fluorierten Zusatzstoff gemischt wird.
Um bei kommerziellen Gastrennanwendungen
verwendet werden zu können,
müssen
perfluorierte Polymere zu einer Membran mit einer nicht-porösen, ultradünnen Trennlage
gefertigt werden, wobei eine Verbundkonfiguration die bevorzugte
Membrankonfiguration darstellt.
Im Stand der Technik sind verschiedene
Verfahren zur Herstellung von Verbundmembranen bekannt.
In US-Patent 4,840,819 ist ein Verfahren
offenbart, bei welchem eine verdünnte
Lösung
eines permeablen Polymers auf ein poröses Substrat aufgebracht wird,
in welchem ein gesteuerter Flüssigkeitsgehalt
eingelagert ist.
In US-Patent 4,806,189 ist ein Verfahren
zum Herstellen einer Fluidtrenn-Verbundmembran mittels in-situ-Herstellung
einer Trennlage auf einem porösen
Träger
offenbart, wobei die Poren des Trägers mit einem Lösungsmittel
vorimprägniert
sind.
In US-Patent 5,320,754 ist die Herstellung
von Verbundmembranen durch Aufbringen von Perfluorethern auf die
Oberfläche
eines porösen
Substrats vor dessen Beschichtung mit einem selektiven Polymermaterial
zwecks Bildung einer Trennlage offenbart.
US-Patent 5,213,689 offenbart ein
Verfahren zum Beschichten von mikroporösen Polyolefinhohlfasern mittels
Nassspinnen oder mittels Trocken-Nass-Spinnen. Polyolefinhohlfasern
werden mit einer Lösung
eines Polyimidpolymers beschichtet, welches Perfluorgruppen enthält. Die
Polyolefinhohlfaser kann falls erwünscht vor dem Beschichten mit
Glyzerin vorbefeuchtet werden.
Es wurden verschiedene Perfluorpolymere
als Beschichtungs- oder Membranwerkstoff verwendet, einschließlich Perfluorpolymeren
mit hohen Gaspermeationseigenschaften.
In US-Patent 5,051,114 sind amorphe
Perfluor-2,2-dimethyl-l,3-dioxol-basierte Polymere offenbart, die für verschiedene
Trenn- und Gasanreicherungsanwendungen benutzt werden können, einschließlich der
Sauerstoffanreicherung von Luft.
In US-Patent 4,754,009 ist ein gaspermeables
Material offenbart, welches Durchlässe enthält, wobei das Innere der Durchlässe aus
einer Lösungsbeschichtung
von Perfluor-2,2-dimethyl-l,3-dioxol
gebildet ist.
US-Patent 5,876,604 offenbart die
Herstellung von Perfluor-2,2-dimethyl-1,3-dioxol-Verbundmembranen, die dazu benutzt werden
können,
ein Gas seiner Flüssigkeit
hinzuzufügen
oder ein Gas von einer Flüssigkeit
zu entfernen. Die Membranen zeigen eine Widerstandsfähigkeit
gegenüber
Verschmutzung durch Flüssigkeiten,
und sie können
für eine
Ozonolyse oder Sauerstoffanreicherung verwendet werden.
In US-Patent 5,914,154 ist die Herstellung
von nicht-porösen,
gaspermeablen Membranen durch Hindurchleiten einer verdünnten Beschichtungslösung von
Perfluorpolymer durch eine Seite eines mikroporösen Substrats bis zum Aufbau
der gewünschten
Dicke des Beschichtungspolymers offenbart, wobei die Lösung dann
entfernt und verbleibendes Lösungsmittel
verdampft wird.
Durch die Verwendung von konventionellen
porösen
Substraten, beispielsweise einem Polysulfonsubstrat, hergestellte
Perfluorpolymerverbundmembranen können bei Einsatzströmen, die
hohe Konzentrationen von Kohlenwasserstoffdämpfen enthalten, schlechte
Gastrenneigenschaften zeigen. Daher besteht immer noch ein Bedarf
an verbesserten Perfluorpolymerverbundmembranen für die Abtrennung
von flüchtigen
Kohlenwasserstoffen von rasch permeierenden Komponenten.
Die vorliegende Erfindung zielt auf
die Herstellung von verbesserten Perfluorpolymerverbundmembranen,
die insbesondere nützlich
für die
Abtrennung von C3-Dämpfen und von Kohlenwasserstoffdämpfen mit höherem Molekulargewicht
von rasch permeierenden Gaskomponenten, wie beispielsweise Wasserstoff,
Sauerstoff, Stickstoff, Kohlendioxid oder Methan sind. Es wurde
in überraschender
Weise herausgefunden, dass durch die Verwendung bestimmter Polymere,
beispielsweise Polyethersulfon, als poröses Substrat für die Herstellung
von Verbundmembranen, Perfluorpolymerverbundmembranen mit einer
verbesserten Kombination von Gastrenn- und Permeationseigenschaften
gebildet werden.
Die Erfindung zielt insbesondere
auf Verbundmembranen, Vorrichtungen, bei welchen Verbundmembranen
eingesetzt werden, sowie Verfahren zur Herstellung von Verbundmembranen,
die auf einer amorphen, löslichen
Perfluorpolymertrennlage und einem porösen Polyethersulfonsubstrat
basieren. Die Erfindung richtet sich außerdem auf Verfahren zum Zerlegen
eines Gasgemisches in eine an einer flüchtigen Kohlenwasserstoffkomponente
ange reicherte Fraktion und eine von dieser flüchtigen Kohlenwasserstoffkomponente
verarmte Fraktion. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ist das Gasgemisch Luft, die flüchtige
organische Komponenten (VOC's)
enthält,
wobei die an VOC verarmte Fraktion die mit Sauerstoff angereichte
Luft ist und die mit VOC angereicherte Fraktion die mit Stickstoff
angereicherte Luft ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
richtet sich die Erfindung auf eine Verbundmembran, die ein poröses asymmetrisches
Hohlfasersubstrat enthält,
welches aus Polyethersulfon gebildet ist, und welches eine Innen-
oder Bohrungsfläche
und eine Außenfläche aufweist,
wobei auf die Außenfläche ein Überzug aus perfluoriertem
Polymer aufgebracht ist.
Gemäß einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
richtet sich die Erfindung auf eine Verbundmembran mit einer Stickstoffpermeanz
von mindestens 200 GPU und einen Stickstoff/Propan-Gastrennfaktor
von mindestens 11,0, wobei die Gastrenneinheit GPU definiert ist
als 1 GPU ist gleich 1·10–
6 cm3 (STP)/(cm2·s·cmHg).
Bei einem bevorzugten Verfahren zum
Ausbilden von Verbundmembranen gemäß dieser Erfindung wird die
Verbundmembran durch ein Verfahren gebildet im Zuge dessen ein poröses asymmetrisches
Polyethersulfonhohlfasersubstrat mit einem Imprägnierfluid imprägniert wird,
welches mit dem perfluorierten Lösungsmittel
der Beschichtungslösung
nicht mischbar ist, anschließend
das imprägnierte
Substrat mit der Lösung,
die das perfluorierte Polymer und das perfluorierte Lösungsmittel
enthält,
beschichtet wird, und schließlich
das perfluorierte Lösungsmittel
und das Imprägnierfluid
mittels Verdampfung entfernt werden.
Die Verbundmembranen gemäß der Erfindung
sind in der Lage, Umgebungen zu widerstehen, die hohe Konzentrationen
von Kohlenwasserstoffdämpfen
aufweisen, wie beispielsweise Luftströme, welche flüchtige organische
Kohlenwasserstoffe enthalten, und sie sind wirksam bei der Abtrennung
dieser Kohlenwasserstoffdämpfe
von rasch permeierenden Gasmolekülen,
die typischerweise einen kinetischen Durchmesser von etwa 0,39 nm
(3,9 Å)
und weniger haben. Da die Bestimmung der kinetischen Siebdurchmesser
eines Gases variieren kann, wird vorliegend auf die von D.W. Breck
in „Zeolite
Molecular Sieves" John
Wiley & Sons, Inc,
1994 angegebenen Durchmesser Bezug genommen. Die flüchtigen
organischen Kohlenwasserstoffe sind C3 und
Kohlenwasserstoffe mit höherem
Molekulargewicht, wie beispielsweise Propan, Butan, Pentan, etc., ungesättigte Kohlenwasserstoffe,
Ketone, Alkohole und ähnliches.
Nachfolgend werden die Merkmale und
andere Einzelheiten der Erfindung entweder als Schritte der Erfindung
oder als Kombination von Teilen der Erfindung beschrieben und in
Beispielen erläutert.
Es versteht sich, dass die einzelnen Ausführungsformen der Erfindung nur
zu Anschauungszwecken angegeben sind und in keiner Weise den Rahmen
der Erfindung beschränken
sollen. Die grundlegenden Merkmale dieser Erfindung können in
verschiedenen Ausführungsformen
eingesetzt werden, ohne vom Rahmen der Erfindung, wie er in den
Ansprüchen
angegeben ist, abzuweichen. Die Erfindung betrifft Perfluorpolymer-Gastrennverbundmembranen,
solche Verbundmembranen aufweisende Vorrichtungen sowie Verfahren
zum Herstellen solcher Verbundmembranen. Die Erfindung betrifft
außerdem
Verfahren zum Zerlegen eines Gasgemisches in eine in einer rasch
permeierenden Komponente angereicherte Fraktion und eine in der
rasch permeierenden Komponente verarmte Fraktion.
Es wurde herausgefunden, dass Perfluorpolymer-Verbundmembranen,
die auf porösen
Polyethersulfonsubstraten ausgebildet wurden, eine im Vergleich
zur Perfluorverbundmembranen, die auf einem konventionellen porösen Substrat
gebildet wurden, welches von anderen Polymeren wie beispielsweise
Polysulfon hergestellt wurden, überlegene
Kombination von Gastrenn- und Permeationseigenschaften haben und
zwar insbesondere für
die Abtrennung von VOC-Dämpfen
von VOC-haltigen Gasströmen,
wobei vorliegend die Abkürzung „VOC" für flüchtige organische
Verbindungen, typischerweise Kohlenwasserstoff, verwendet wird.
Der poröse Träger oder das poröse Substrat
könne in
Form einer flachen Lage oder in einer Hohlfaserkonfiguration vorliegen.
Die Hohlfaserkonfiguration wird bevorzugt. In der Technik sind verschiedene
Methoden zum herstellen eines Polyethersulfonhohlfasersubstrats
bekannt, beispielsweise Nass-Spinnen, Trocken-Spinnen, Trocken-Nass-Spinnen
sowie weitere Verfahren. Für
die Herstellung eines porösen
Hohlfasersubstrats nützliche
Techniken wurden beispielsweise beschrieben von I. Cabasso in „Hollow
Fiber Membranes",
Kirk Othmer Encyclopedia Chem. Tech.; 12, 3. Ausgabe, S. 492–517 (1980).
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird das Substrat durch ein Trocken-Nass-Spinnverfahren
hergestellt, wie es in US-Patent 5,181,940 sowie in US-Patent 5,871,680
offenbart ist.
Im allgemeinen hat das Hohlfasersubstrat
einen Außendurchmesser
im Bereich von etwa 100 μm
bis etwa 2000 μm.
Substrate mit einem Außendurchmesser
zwischen etwa 300 μm
und etwa 1500 μm
werden bevorzugt. Im allgemeinen liegt der Innen- oder Bohrungsdurchmesser
des Substrats bei etwa 50 bis 90% des Außendurchmessers. Das Substrat
hat eine Wandstärke
von etwa 30 μm
bis etwa 400 μm.
Eine Wandstärke von
mehr als etwa 300 μm
wird bevorzugt.
Vorzugsweise zeigt das Substrat nur
einen geringen Widerstand gegenüber
einem Gasdurchfluss. Bei einer Ausführungsform der Erfindung enthält das Substrat
Poren, die mindestens 25 %, vorzugsweise mindestens 50 % des Wandvolumens
ausmachen. Der mittlere Querschnittsdurchmesser der in den Substrat
vorhandenen Poren reicht im allgemeinen von etwa 10 nm (100 Å) bis etwa
20 μm (200.000 Å). Vorliegend
werden die Begriffe „mittlerer
Querschnittsdurchmesser", „mittlerer
Durchmesser" und „Porendurchmesser" austauschbar verwendet.
Der mittlere Durchmesser kann experimentell bestimmt werden, wie
dies in der Technik bekannt ist, beispielsweise mittels Adsorptionstechniken
und mittels Rasterelektronenmikroskopie.
Die Substrate können symmetrisch 'Sein, haben im wesentlichen
gleichförmige
Porenstruktureigenschaften, beispielsweise haben sie einen gleichförmigen mittleren
Querschnittsporendurchmesser über
die Dicke des Substrats oder sie können asymmetrisch sein. Der
Begriff „asymmetrisch" wie er vorliegend
verwendet wird, bezeichnet Substrate, die nicht die gleiche Porenstruktur über die
Substratdicke haben, wobei die Struktur beispielsweise von Variationen
hinsichtlich der Form oder des mittleren Querschnittsdurchmessers
der Poren bestimmt ist. Gemäß einer
Ausführungsform
ist der mittlere Porendurchmesser des asymmetrischen Substrats abgestuft
und fällt
von einem mittleren Porendurchmesser an einer ersten Oberfläche bis
zu einem kleineren mittleren Porendurchmesser bei einer zweiten
Oberfläche
der Substratwand ab.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Substrat eine asymmetrische, poröse Hohlfaser.
Das Substrat verfügt über eine
Bohrung, die eine Innenfläche
und eine Außenfläche bestimmt, und
sie beinhaltet einen dazwischen liegenden Bereich, der sich von
einer Region benachbart der Bohrung bis zu einer Oberflächenregion
benachbart der Außenfläche erstreckt.
Sowohl die innere Region als auch die Oberflächenlage sind porös. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung unterscheiden sich die Eigenschaften der Porenstruktur
der inneren Region von den Eigenschaften der Porenstruktur der äußeren – oder Oberflächenregion.
Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist der mittlere
Porendurchmesser in der inneren Region, die vorliegend als die inneren
Poren bezeichnet werden, mindestens etwa 10mal größer als
jener der Poren in der Oberflächenlage,
die im folgenden als Oberflächenporen
bezeichnet werden.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung haben
die Oberflächenporen
einen mittleren Durchmesser von weniger als etwa 100 nm (1000 Å). Bei
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung haben die Oberflächenporen
einen mittleren Durchmesser von weniger als etwa 50 nm (500 Å).
Konfigurationen, bei welchen sich
die innere Region über
den größten Teil
der Wandstärke
des Substrats erstreckt, in Kombination mit einer relativ dünnen Oberflächenlage,
werden bevorzugt. Bei einer Ausführungsform
der Erfindung beträgt
die Dicke der Oberflächenregion
weniger als etwa 100 nm (1000 Å).
Hohe Grade an Oberflächenporösität werden
bevorzugt. Bei einer Ausführungsform
liegt das Verhältnis
der von Oberflächenporen
einge nommenen Fläche
zu der gesamten Oberfläche
bei über
5·10–3.
Bei einer anderen Ausführungsform
ist dieses Verhältnis
größer als
2·10–2.
Oberflächenporen
mit einer geringen Porengrößenverteilung
werden bevorzugt.
Alternativ oder zusätzlich zu
den oben geschilderten Merkmalen kann das Substrat durch seinen Trennfaktor
und seine Gaspermeanz beschrieben werden. Der Gastrennfaktor zwischen
zwei Gasen wird als das Verhältnis
ihrer entsprechenden Gaspermeanzen definiert. Die Gaspermeanz ist
definiert als die verminderte Permeabilität (Pa/l)
einer Membran mit einer Dicke von 1, wobei die Permeabilität für ein gegebenes
Gas durch ein homogenes dichtes Material das Volumen des Gases bei
Standardtemperatur und Standarddruck (STP) ist, welches durch einen
cm2 des Membranoberflächenbereichs pro Sekunde bei
einem Partialdruck von 1 cm Quecksilbersäule über die Membran pro Durchmesser
Dicke tritt, und sie wird daher ausgedrückt in Einheiten von cm3 (STP)/(cm2·s·cmHg)).
Bei einer Ausführungsform der Erfindung zeigt
das poröse
Substrat eine Heliumpermeanz von mehr als 1·10–2 cm3 (STP)/[(cm2)(s)(cmHg)]
verbunden mit einem He/N2 Trennfaktor, der
mindestens 1,5 beträgt
und der vorzugsweise 1,9 beträgt.
Es wird davon ausgegangen, dass die Gaszerlegung in erster Linie
durch den Knudsen-Strom in den Oberflächenporen bewirkt wird.
Die Verbundmembran gemäß dieser
Erfindung beinhaltet eine Perfluorpolymergastrennlage, die auch als
eine perfluorierte Polymerlage bezeichnet wird, die den porösen Polyethersulfonträger überlagert.
Amorphe perfluorierte Polymere werden
bevorzugt. Ebenso bevorzugt werden Perfluorpolymere, die Gaspermeabilitätskoeffizienten
von mehr als 30 Barrer, vorzugsweise von mehr als 100 Barrer für das über die Membran
transportierte rasche Gas haben (1 Barrer = 1010 cm3 (STP) cm/cm2·cmHg·s).
Spezifische Beispiele geeigneter
Werkstoffe, die bei der Herstellung der Trennlage aus perfluorierten Polymer
eingesetzt werden, umfassen amorphe Copolymere, von perfluorierten
Dioxolen, wie sie beispielsweise in US-Patent 5,646,223 beschrieben
sind. Bei einer Ausführungsform
der Erfindung umfasst das Perfluorpolymer entweder ein Polymer auf
Basis von Perfluormethoxydioxol oder von Perfluor-2,2-dimethyl-l,3-dioxol. Die
am stärksten
bevorzugten Polymere sind amorphe Copolymere von Perfluor-2,2-dimethyl-l,3-dioxol
(PDD), wie sie beispielsweise in den US-Patenten 5,051,114 und 4,754,009
beschrieben sind. Diese beinhalten Copolymere von PDD, wobei mindestens
ein Monomer aus der aus Tetrafluorethylen (TFE), Perfluormethylvinylether,
Vinylidenfluorid und Chlortrifluorethylen bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
Bei der am stärksten
bevorzugten Ausführungsform
ist das Copolymer ein Dipolymer von PDD und TFE, wobei das Copolymer
50 bis 95 mol-% PDD enthält.
Gemische von Polymeren auf Basis von Perfluor-2,2-dimethyl-1,3-dioxol
mit Polymeren basierend auf 2,2,4-Trifluor-5-trimethoxy-l,3-dioxid
werden ebenso bevorzugt.
Eine Verbundmembran mit einer Trennlage,
die aus Perfluor-2,2-dimethyl-l,3-dioxol-copolymeren gebildet ist, die
auf einem Polyethersulfonsubstrat getragen werden, wird besonders
bevorzugt.
Vorzugsweise ist die Trennlage auf
der Außenfläche des
Substrats angeordnet. Bei Ausführungsformen,
bei welchen das poröse
asymmetrische Substrat eine andere Form als die einer Hohlfaser
hat, wird die Trennlage vorzugsweise an der Oberfläche aufgebracht,
die den geringeren mittleren Querschnittsdurchmesser der Poren aufweist.
Eine dünne Trennlage wird bevorzugt.
Im allgemeinen hat die Trennlage eine Dicke von weniger als etwa
1 μm, vorzugsweise
von weniger als etwa 0,5 μm.
Trennlagen mit einer Dicke von etwa 100 nm (1000 Å) oder
weniger werden noch stärker
bevorzugt (1 Å =
1·10–10 m).
Besonders bevorzugt werden Trennlagen mit einer Dicke zwischen etwa
30 nm (300 Å)
und etwa 50 nm (500 Å).
Vorzugsweise ist die Trennlage außerdem im
wesentlichen frei von Defekten. Mit Defekten sind Sprünge, Löcher und
andere Unregelmäßigkeiten
gemeint, die durch Beschichten des perfluorierten Polymers auf das
Substrat zwecks Ausbildung der Trennlage eingebracht werden. Der
Begriff „im
wesentlichen frei von Defekten" bedeutet,
dass der Gastrennfaktor der Verbundmembran mindestens etwa 75 %
des gemessenen Gastrennfaktors eines dichten, homogenen Films des
Perfluopolymerbeschichtungswerkstoffes beträgt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
macht der Gastrennfaktor der Verbundmembran mindestens etwa 95% des
gemessenen Gastrennfaktors des Perfluopolymerbeschichtungswerkstoffes
aus.
Alternativ oder zusätzlich zu
den oben erläuterten
Merkmalen können
die Verbundmembranen nach der Erfindung durch ihre Permeanz und
ihren Gastrennfaktor gekennzeichnet sein. Bei einer Ausführungsform der
Erfindung liegt die Stickstoffpermeanz der Verbundmembranen der
Erfindung bei mindestens etwa 100·10–6 cm3 (STP)/(cm2·s·cmHg),
und vorzugsweise bei mindestens etwa 300·10–6 cm3 (STP) cm2·s·cmHg. Bei
einer anderen Ausführungsform
zeigt die Verbundmembran einen Stickstoff/Propan-Gastrennfaktor (N2/C3H8-Gastrennfaktor)
von mindestens etwa 8,0, vorzugsweise von mindestens 11,0, wobei
dieser Wert durch Reingaspermeabilitätsmessungen bestimmt wird.
Die Erfindung betrifft im übrigen ein
Verfahren zum Erzeugen einer Verbundmembran. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
des Verfahrens wird der poröse
Polyethersulfonträger
mit einem Imprägnierfluid imprägniert,
woraufhin das imprägnierte
Substrat mit einer Lösung
von perfluoriertem Polymer in einem perfluorierten Lösungsmittel
beschichtet wird und das perfluorierte Lösungsmittel und das Imprägnierfluid
verdampft werden, um eine verfestigte perfluorierte Polymerlage
auf dem porösen
Träger
zu bilden. Bevorzugte Imprägnierfluide
beinhalten Flüssigkeiten
mit einer Siedetemperatur zwischen etwa 60°C und etwa 150°C. Geeignete Imprägnierfluide
umfassen Wasser und flüchtige
Flüssigkeiten,
die in der Beschichtungslösung
im wesentlichen unlöslich
sind. Spezifische Beispiele von geeigneten Imprägnierfluiden umfassen C6- bis C10-Kohlenwasserstoffe,
beispielsweise Zyklohexan und Heptan, Alkohole, beispielsweise Ethanol,
Isopropylalkohol, N-Butanol, sowie jegliche Kombinationen daraus.
Das bevorzugte Imprägnierfluid
ist Wasser.
Die Menge an Imprägnierfluid, welche in der porösen Struktur
des Substrats vorhanden ist, kann von der Morphologie des porösen Substrats
abhängen.
Der im vorliegenden verwendete Begriff „Imprägnierungsgrad" bezeichnet den Anteil
des durch die Imprägnierflüssigkeit
eingenommenen Porenvolumens. Im allgemeinen werden hohe Imprägnierungsgrade
bevorzugt. Übermäßige Imprägniermengen,
bei welchen die Außenseite
des porösen
Substrats vollständig
von der Imprägnierflüssigkeit
bedeckt werden, können
jedoch eine gleichförmige
Befeuchtung der Oberfläche
des porösen
Trägers
durch die Beschichtungslösung
verhindern, was wiederum zu einem ungleichförmigen Überzug führen kann.
Die Menge an in dem porösen Substrat
vorhandenen Imprägnierfluid
kann gesteuert werden. Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird
das Imprägnierfluid
mindestens teilweise von dem porösen
Substrat entfernt, beispielsweise indem dieses durch einen Trocknerofen
geführt
wird. Die Ofentemperatur, die Zirkulationsrate der Ofenluft und
die Geschwindigkeit, mit welcher das poröse Substrat durch den Ofen
gefördert
wird, können
eingestellt werden, um die Gleichförmigkeit und den Grad der Imprägnierung
zu steuern. Das poröse Substrat,
das mit dem Imprägnierfluid
imprägniert
und, falls erwünscht,
vorgetrocknet wird, um Imprägnierfluid von
der porösen
Struktur teilweise zu entfernen, wird mit der perfluorierten Polymerlösung beschichtet.
Bei einem planaren Substrat kann das Beschichten an einer oder an
beiden Seiten erfolgen. Im Falle von Hohlfasersubstraten kann die
Beschichtung an der Bohrungsseite, an der Außenseite oder an beiden Seiten
erfolgen.
Die Beschichtungslösung umfasst
ein perfluoriertes Polymer, beispielsweise die oben beschriebenen Perfluorpolymere,
und ein perfluoriertes Lösungsmittel.
Perfluorierte und quasi-perfluorierte Lösungsmittel, die im folgenden
ebenfalls als „perfluoriert" bezeichnet werden,
werden bevorzugt. Geeignete Lösungsmittel
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, Perfluor (Alkylamine),
wie beispielsweise FluorinertTM FC-40 von
3M, Perfluortetrahydrofurane, wie beispielsweise FluorinertTM FC-75 von 3M, Perfluorpolyether, wie beispielsweise Galden® HT-90,
Galden® HT-110
und Galden® HT-135
von Ausimont, und andere.
Die Konzentration der Perfluorpolymerbeschichtungslösungen liegt
vorzugsweise unter 3 g/100 cm3, vorzugsweise
unter 2 g/100 cm3, und am stärksten bevorzugt
unter 1 g/100 cm3.
Die Mischbarkeit des Imprägnierfluids
in dem eingesetzten Lösungsmittel
in den Beschichtungsschritt liegt vorzugsweise nicht über etwa
15 Vol.-% bei Raumtemperaturbedingungen, d.h. bei 20°C. Stärker bevorzugt
liegt die Mischbarkeit bei unter etwa 5 Vol.-% bei Raumtemperatur.
Bei einer Ausführungsform
der Erfindung ist das Imprägnierfluid
im wesentlichen unmischbar mit dem Lösungsmittel. Mit dem Begriff „im wesentlichen
unmischbar" ist
gemeint, dass die Eindringrate des Lösungsmittel in das Imprägnierfluid
so gering ist, d.h. so langsam, dass ein Einschluss der Lösung in
das poröse
Substrat beschränkt
ist, bis sich der Überzug erhärtet hat.
Das poröse, mit dem Imprägnierfluid
imprägnierte
Substrat kann mit der Lösung
des Perfluorpolymers in dem perfluorierten Lösungsmittel in einer Beschichtungs-
und Trocknungsabfolge beschichtet werden. Diese Beschichtungs- und
Trocknungsabfolge umfasst das Durchleiten der Hohlfasern durch die
in einem Beschichtungsbehälter
enthaltene Beschichtungslösung
oder durch eine Beschichtungsauftragsvorrichtung, gefolgt durch
das Trocknen in einem Ofen, bevor die Faser auf einen Wickler aufgenommen
wird oder anderweitig weiter verarbeitet oder beispielsweise zwecks
Einbau in für
kommerzielle Gastrennanwendungen geeignete Module gelagert wird.
In der Technik wurden Vorrichtungen
für Hohlfaserbeschichtungsvorgänge beschrieben,
beispielsweise in US-Patent 4,467,001 und in der europäischen Patentanmeldung
EP 719 581 . Wie oben erläutert, kann der
Beschichtungs- und Trocknungsabfolge ein teilweises Vortrocknen
des imprägnierten
Substrats vorausgehen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein poröses
Polyethersulfonhohlfasersubstrat durch ein Trocken-Nass-Spinnverfahren
gebildet, wird das Hohlfasersubstrat gewaschen, um restliches Lösungsmittel und
Porenbildner zu entfernen, wird das Hohlfasersubstrat teilweise
getrocknet, um die Oberflächenlage
der Waschflüssigkeit
zu entfernen, und wird das Hohlfasersubstrat in einer verdünnten Lösung von
amorphem Perfluorpolymer in perfluoriertem Lösungsmittel beschichtet und
anschließend
getrocknet.
Der Mechanismus, der zur Bildung
der verbesserten Verbundmembranen dieser Erfindung führt, ist nicht
vollständig
geklärt.
Ohne sich auf einem exakten Mechanismus der Verbundmembranbildung
festlegen zu wollen, wird jedoch angenommen, dass die einzigartige
Leistungsfähigkeit
der hier offenbarten Membranen zumindest teilweise darauf zurückgeführt werden
kann, dass das Trägersubstrat
eine stabile poröse
Konfiguration in Anwesenheit von flüchtigen organischen Kohlenwasserstoffen
beibehalten kann. Diese Eigenschaft der Trägerlage ist bedeutsam für das Erhalten
einer defektfreien Brennlage. Die Trägerlage kann ferner die physikalischen
Eigenschaften der ultradünnen
Trennlage beeinflussen, indem deren Anfälligkeit für das Schwellen durch flüchtige organische
Verbindungen vermindert wird.
Die erfindungsgemäße Membran kann in Verfahren
zum Zerlegen eines Gasgemisches in eine in einer rasch permeierenden
Komponente angereicherte Fraktion und ein in dieser Komponente verarmte
Fraktion eingesetzt werden. Spezifische Beispiele von Gasmischungen
beinhalten, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein, Luft, Erdgas und
Gasströme
auf Wasserstoffbasis, die flüchtige
organische Kohlenwasserstoffe (VOCs) enthalten, sowie Kohlenwasserstoffgasgemische.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Gasgemisch Luft, die flüchtige
organische Verbindungen enthält,
und die rasch permeierenden Komponenten sind Sauerstoff und Stickstoff.
Im allgemeinen wird, um die Trennung
zu beeinflussen, das Gasgemisch mit einer Hohlfaserverbundmembran
unter Bedingungen eines Druckdifferentials über die Membran in Kontakt
gebracht. Es können
Membransystemkonfigurationen mit bohrungsseitiger Zufuhr sowie solche
mit mantelseitiger Zufuhr eingesetzt werden, wie dies in der Technik
bekannt ist. Ein Teil des Gasgemisches permeiert bevorzugt durch
die Verbundmembran unter dem Einfluss einer Partialdruckantriebskraft
für jedes
Gas, wodurch eine in der rasch permeierenden Komponente angereicherte
Fraktion sowie eine in dieser Komponente verarmte Fraktion gebildet
werden.
Diese Erfindung betrifft ferner Trennvorrichtungen,
und insbesondere Gastrennvorrichtungen, die vorliegend als Trennkartuschen
oder Trennmodule bezeichnet werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform beinhaltet
die Trennvorrichtung ein Substrat, welches aus Polyethersulfonhohlfasern
aufgebaut ist und mit Copolymeren von Perfluor-2,2-dimethyl-1,3-dioxol beschichtet
ist. Die Trennmodule gemäß der vorliegenden
Erfindung können
bei Gastrennverfahren verwendet werden, beispielsweise bei dem Entfernen
von flüchtigen
organischen Kohlenstoffverbindungen, wie beispielsweise Kohlenwasserstoffen,
von Luft, Methan oder Wasserstoff enthaltenden Strömen.
Die Erfindung wird im folgenden durch
die nachstehenden Beispiele beschrieben, die zu Anschauungszwecken
erläutert
werden und die Erfindung nicht beschränken sollen.