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Die
Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz mit den im Oberbegriff
des Anspruchs 1 genannten Merkmalen.
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Es
ist bekannt, dass in mechanischen Systemen Schwingungen auftreten,
die physikalisch betrachtet zeitliche, periodische Änderungen
einer physikalischen Größe darstellen.
Sie treten ein, wenn bei Störung
eines Gleichgewichtszustandes Rückstellkräfte wirksam
werden, die den Gleichgewichtszustand wieder herzustellen versuchen.
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Die
Ursachen treten in der Natur und der Technik auf und können innerhalb
von schwingfähigen
Elementen beispielsweise an Kraftfahrzeugsitzen in einem Kraftfahrzeug
erfolgen. Ursachen können
periodische oder stoßartige
Belastungen sein, die mittelbar auf die Insassen von Kraftfahrzeugen wirken.
Kraftfahrzeuge werden bei ihrer Benutzung durch dynamische Belastungen
zum Schwingen gebracht, wobei die Schwingungen insbesondere auf die
Karosserie und von der Karosserie weitergeleitet auf Elemente des
Kraftfahrzeuges wirken.
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Bei
Kraftfahrzeugen können
durch die schwingungsfähigen
Bauteile und das ständige
Beschleunigen und Abbremsen von Massen ebenfalls rhythmische Kräfte entstehen,
die sich auf die betreffenden Teile auswirken.
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Eine
zunehmende Steifigkeit der Konstruktionen kann das Auftreten von
Schwingungen nicht verhindern, da die Art der Anregung zum Schwingungsvorgang
entscheidend ist.
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Bekannt
sind insbesondere erzwungene Schwingungen, bei denen der Schwingungsvorgang von
außen
beeinflusst wird. Diese Schwingungen werden durch eine ständige Energiezufuhr
durch zeitabhängige
Kräfte
oder Bewegungen angetrieben. Sie bleiben so lange erhalten, wie
die Erregung wirkt. Bekannt ist, dass beispielsweise Kraftfahrzeugsitze über die
Karosserie solche erzwungenen Schwingungen aufnehmen müssen. Durch
die in der Praxis angestrebte Leichtbauweise zur Gewichtsreduzierung
des Kraftfahrzeuges wird zudem zunehmend das Trägheitsmoment des Kraftfahrzeugsitzes
herabgesetzt, wodurch bereits bei geringen einwirkenden Kräften Schwingungen
von der Karosserie in den Kraftfahrzeugsitz übertragen werden.
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Um
nicht Kraftfahrzeugsitz-Konstruktionen dauerhaft mit Schwingungen
zu sehr zu belasten und das Komfortgefühl der Insassen nicht zu beeinträchtigen,
müssen
diese Schwingungen durch geeignete Maßnahmen reduziert werden.
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Zur
Reduzierung sind grundsätzlich
zwei unterschiedliche Maßnahmen
bekannt. Zum einen kennt der Stand der Technik die Schwingungsisolierung.
Bei der Schwingungsisolierung werden zwischen der Störungsquelle,
beispielsweise den dynamischen Belastungen und dem zu schützenden
Objekt der Karosserie federnde Elemente mit Schwingungen dämpfenden
Eigenschaften eingeschaltet. Solche dämpfenden oder federnden Elemente
werden direkt im Bereich der Unterkonstruktion der Kraftfahrzeugsitze
zwischen Sitz und Karosserie angeordnet, weil die Schwingungen,
die von der Karosserie auf den Sitz übertragen werden, nicht vermieden werden
können.
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Aus
der
DE 37 89 825 T2 ist
ein Fahrzeugsessel, insbesondere für Kraftfahrzeuge, bekannt,
der einen Sitz und eine Rückenlehne
umfasst, wobei wenigstens der Teil der Rückenlehne, auf dem sich der
Rücken
einer Person abstützt,
die in dem Fahrzeugsessel Platz nimmt, geführt wird in der Richtung einer
Auf- und Abwärtsbewegung
und mit elastischen Organen zusammenwirkt. Diese elastischen Organe
sind angeordnet, um eine Begrenzung der Übertragung der vom Sitz des
Sessels ausgehenden Schwingungen mit einer bestimmten Frequenz auf den
Teil der Rückenlehne
zu ermöglichen,
auf den der Rücken
der oben erwähnten
Person sich abstützt.
Dazu ist der Teil der Rückenlehne,
auf den sich der Rücken
der Person abstützt,
so ausgeführt,
dass er auf zwei elastischen Organen ruht, eine Spiralfeder umfassend,
die auf einer Führungsstange
sitzt. Die Führungsstange
erstreckt sich in Richtung der Auf- und Abwärtsbewegung. Diese Vorrichtung
stellt eine bekannte schwingungsisolierende Maßnahme dar, die jedoch relativ
kompliziert aufgebaut ist und selbst als Schwingungssystem von einwirkenden Kräften beeinflusst
werden kann.
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Aus
der
EP 0 179 516 geht
ebenfalls ein schwingungsisolierendes System für einen Kraftfahrzeugsitz mit
einer anderen Lösung
hervor. Offenbart ist ein Sitzteil und eine Lehne, von welcher wenigstens
derjenige Bereich, an welchem sich der Rücken eines den Sitz einnehmenden
Passagiers anlehnt, eine Stütze
aufweist, welche derart angebracht ist, dass diese zusammen mit
dem Rücken
des Passagiers entlang der Ebene der Lehne relativ zum Sitzteil in
auf- und absteigender Richtung bewegbar ist. Der Sitz ist dabei
dadurch gekennzeichnet, dass das die genannte Stütze aufweisende bewegliche
Teil der Rückenlehne
eine Eigenfrequenz aufweist, welche wenigstens gleich dem Sechsfachen
der Eigenfrequenz des durch den Passagier belasteten Sitzteiles ist.
Diese Anordnung vermag ebenfalls nur bereits vorhandene Schwingungen
durch schwingungsisolierende Maßnahmen
zu begrenzen und bewirkt nicht die grundsätzliche Reduzierung von Schwingungen in
der Rückenlehne
eines Kraftfahrzeugsitzes.
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Eine
unzulässige
Schwingungsanregung einer Masse, beispielsweise des Kraftfahrzeugsitzes, kann
nämlich
nicht nur durch Schwingungsisolierung, sondern auch durch so genannte
Schwingungstilger verhindert werden. Schwingungstilger sind Zusatzsysteme,
die an das Hauptsystem gekoppelt werden, um den von außen wirkenden
Kräften
und den damit erzwungenen Schwingungen entgegenzuwirken.
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Wenn
dauerhafte Schwingungen auf Elemente des Kraftfahrzeuges wirken,
müssen
diese durch angemessene Maßnahmen
reduziert werden. Da die Materialdämpfung der Konstruktion zu
gering ist, die Schwingungen zu dämpfen, ist es bekannt, beispielsweise
bei Bauwerken zum schnelleren Abklingen spezielle gedämpfte Schwingungstilger
einzusetzen. Sie unterscheiden sich von einem einfachen Schwingungstilger
durch ein zusätzliches
Element – einen
so genannten Dämpfer.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kraftfahrzeugsitz zu
schaffen, der es ermöglicht, dass
Schwingungen aufgrund fahrzeugseitiger Anregungen und somit ein
ungünstiges
Komfortverhalten für
die Kraftfahrzeugsitzbenutzer im Fahrbetrieb vermieden werden.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Kraftfahrzeugsitz mit den im Anspruch 1
genannten Merkmalen gelöst.
Dadurch, dass das mindestens eine Rückenlehnenteil und/oder das
mindestens eine Sitzteil eine Grundkonstruktion aufweist, in der
mindestens ein schwingungsreduzierendes Tilger-System angeordnet
ist, werden Schwingungen aufgrund fahrzeugseitiger Anregungen der
Grundkonstruktion des Rückenlehnenteiles
und/oder des Sitzteiles und somit ein ungünstiges Komfortverhalten für die Kraftfahrzeugsitzbenutzer
im Fahrbetrieb vermieden.
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In
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung nimmt das Tilger-System
Schwingungen in alle drei Raumrichtungen x, y und z auf. Mit dem
Tilger-System sind Schwingungen in Fahrtrichtung eines Kraftfahrzeuges
(x-Richtung) und/oder quer zur Fahrtrichtung des Kraftfahrzeuges
(y-Richtung) und auch in vertikaler Richtung (z-Richtung) aufnehmbar.
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Die
Grundkonstruktion des Kraftfahrzeugsitzes umfasst zumeist mindestens
eine Grundkonstruktion des Sitzteiles in Form eines Sitzteil-Rahmens
und mindestens eine Grundkonstruktion des Rückenlehnenteiles in Form eines
Rückenlehnenteil-Rahmens.
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Bevorzugt
sind dabei Grundkonstruktionen, die einen geeigneten Bauraum aufweisen,
in den das Tilger-System einbringbar ist.
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In
weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist das Tilger-System
derart ausbildbar, dass es jeder erdenklichen Form eines vorhandenen Bauraumes
in der Grundkonstruktion des Sitzteiles und/oder des Rückenlehnenteiles
nachgebildet werden kann.
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Das
Tilger-System weist erfindungsgemäß mindestens ein Federelement
und mindestens eine Tilgermasse auf. Das Federelement besitzt Rückstellkräfte, die
dazu genutzt werden, auftretende Schwingungen zu absorbieren. Das
Federelement kann zusätzlich
dämpfende
Eigenschaften besitzen, die erfindungsgemäß jedoch nicht zwingend erforderlich
sind.
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Bevorzugt
ist ein Kraftfahrzeugsitz derart ausgebildet, dass in einem ersten
Bauraum in dem Rückenlehnenteil-Rahmen
und/oder in einem zweiten Bauraum in dem Sitzteil-Rahmen jeweils
mindestens ein Tilger-System angeordnet ist.
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Der
erste Bauraum umfasst in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung
ein Kopfhohlprofil des Rückenlehnenteil-Rahmens,
der ein Rahmen-Außenteil
und ein Rahmen-Innenteil aufweist. Der zweite mögliche Bauraum ist in weiterer
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ein zylindrisches Querrohr des
Sitzteil-Rahmens.
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In
Abhängigkeit
von der Form des Bauraumes beispielsweise in quaderförmigen oder
zylindrischer Form wird das mindestens eine Federelement in einer
quaderförmigen
(Kopfhohlprofil oder dergleichen) oder einer zylindrischen Federkörperform
mit einer mit dem Federelement in geeigneter Verbindung stehenden
Tilgermasse ausgeführt.
Das mindestens eine Federelement und die Tilgermasse wird vorher
rechnerisch ausgelegt und in der Praxis erprobt und wird die Schwingungen
entsprechend seiner Auslegung dämpfen.
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Erfindungsgemäß kann das
Tilger-System neben der quaderförmigen
beziehungsweise zylindrischen Form alle erdenklichen Formen eines
möglichen
Bauraumes annehmen.
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In
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung nimmt die Tilgermasse bei
einem quaderförmigen Bauraum
vorzugsweise ebenfalls eine quaderförmige Form des Federelementes
an oder die Tilgermasse ist bei einem zylindrischen Bauraum durch
eine zylindrische Form an das Federelement mit einem zylindrischen
Federkörper
angepasst.
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Diese
gleichartig ausgeführte
Formgebung von Tilgermasse und Federelement ist jedoch nicht zwingend
notwendig, so dass ein Federelement mit quaderförmiger Federkörperform
auch eine zylindrische Tilgermasse beziehungsweise ein Federelement
mit zylindrischer Federkörperform
eine quaderförmige
Tilgermasse aufweisen kann.
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Ferner
weist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung das Federelement
unabhängig
von seiner Form an seinen Außen-Flächen an
den Berührungsstellen
zu den Innen-Flächen
des gewählten Bauraumes
mindestens eine Reibfläche
auf und ist passgenau so ausgebildet, dass die entstehenden Reibungskräfte ein
Verrutschen beziehungsweise Verschieben des gesamten Tilger-Systems
innerhalb des gewählten
Bauraumes verhindern.
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Schließlich umschließt in bevorzugter
Ausführung
das Federelement nicht zwingend die gesamte Tilgermasse, sondern
ist vorzugsweise nur an den Endabschnitten der Tilgermasse angeordnet.
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Weitere
bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen,
in den Unteransprüchen
genannten Merkmalen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der
zugehörigen
Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 ein Rückenlehnenteil und ein Sitzteil als
Unterkonstruktion;
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2 eine Ausführungsvariante
eines ersten Tilger-Systems;
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2A ein Federelement des
ersten Tilger-Systems;
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2B eine Tilgermasse des
ersten Tilger-Systems;
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3 eine Ausführungsvariante
eines zweiten Tilger-Systems;
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4 ein Sitzgestell mit einem
Querrohr und einer Position eines dritten Tilger-Systems;
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4A einen Schnitt B-B des
dritten Tilger-Systems durch das Querrohr des Sitzteil-Rahmens;
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4B eine Tilgermasse des
dritten Tilger-Systems;
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4C ein Federelement des
dritten Tilger-Systems in perspektivischer Ansicht und
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4D ein Ausführungsbeispiel
in einem Schnitt C-C der Verbindung der Tilgermasse mit dem Federelement.
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1 zeigt einen Kraftfahrzeugsitz 10,
der ein Sitzteil 12 und ein Rückenlehnenteil 14 umfasst. 1 zeigt zunächst insbesondere
einen Rückenlehnenteil-Rahmen 16,
der ein Kopfhohlprofil 24 umfasst. Das Kopfhohlprofil 24 weist
einen ersten Bauraum 30A auf, der in 1 nicht unmittelbar sichtbar ist. Zur
Vermeidung von Schwingungen im Rückenlehnenteil 14 ist
im ersten Bauraum 30A ein in 1 nicht
sichtbares erstes Tilger-System 18A und/oder ein
zweites Tilger-System 18B angeordnet.
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2 zeigt in einer Ausführungsvariante
das erste Tilger-System 18A, welches in dem Kopfhohlprofil 24 angeordnet
ist. Jedes Tilger-System 18 besteht erfindungsgemäß aus einem
Federelement 20 und der Tilgermasse 22. 2 zeigt dabei einen Schnitt
A1-A1 durch das
Kopfhohlprofil 24. Das Kopfhohlprofil 24 weist
ein Rahmen-Außenteil 26 und
ein Rahmen-Innenteil 28 auf. Durch das Rahmen-Außenteil 26 und
das Rahmen-Innenteil 28 wird ein Hohlraum 30 gebildet,
der als erster Bauraum 30A für das erste Tilger-System 18A dient.
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Im
ersten Bauraum 30A ist beispielsweise das erste Tilger-System 18A angeordnet,
welches in diesem ersten Ausführungsbeispiel
einen quaderförmigen
Federkörper 20A und
die Tilgermasse 22 aufweist. Die Tilgermasse 22 ist
dabei ebenfalls der Form des ersten Bauraumes 30A angepasst,
wodurch die Tilgermasse 22 ebenfalls quaderförmig ausgeführt ist
und innerhalb des Federelementes 20 in Form des quaderförmigen Federkörpers 20A verrutschfest
eingebettet ist.
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Damit
das erste Tilger-System 18A, welches den quaderförmigen Federkörper 20A und
die Tilgermasse 22 umfasst, nicht innerhalb des Kopfhohlprofiles 24 verlagerbar
ist, wird das Federelement 20 in der Ausbildung quaderförmiger Federkörper 20A, welches
vorzugsweise aus einem Elastomer besteht, so ausgebildet, dass eine
Außen-Fläche 58 mit
einer Innen-Fläche 60 das
Kopfhohlprofil 24 und eine Reibfläche 50 ausbildet.
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Um
eine montagefreundliche Zuführung
des ersten Tilger-Systems 18A zu gewährleisten, umfasst das Federelement 20 in
Ausbildung als quaderförmiger
Federkörper 20A erste
Ausnehmungen 34.
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2A und 2B zeigen in einer Art Explosionsdarstellung
das Federelement 20 als quaderförmigen Federkörper 20A mit
einer entsprechenden mittigen Öffnung,
in der im montierten Zustand des ersten Tilger-Systems 18A die
Tilgermasse 22, die als Einzelelement in 2B gezeigt wird, angeordnet ist.
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2B zeigt die Tilgermasse 22 in
quaderförmiger
Ausbildung, wobei an Endabschnitten 52 Linien dargestellt
sind, die auf die erfindungsgemäß bevorzugte
Anordnung von zwei quaderförmigen
Federkörpern 20A hinweisen.
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Es
ist nicht notwendig, dass die Tilgermasse 22 vollständig von
einem Federelement 20 umgeben ist, sondern eine Anordnung
an den Endabschnitten 52 ist zur Erzielung der dämpfenden
Wirkung ausreichend.
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3 zeigt eine weitere Ausführungsvariante
eines zweiten Tilger-Systems 18B, welches ebenfalls gemäß dem Schnitt
A2-A2 im quaderförmigen Kopfhohlprofil 24 des
Rückenlehnenteil-Rahmens 16 anordbar
ist. Der Schnitt A2-A2 zeigt
wiederum das Kopfhohlprofil 24 mit dem Rahmen-Außenteil 26 und dem
Rahmen-Innenteil 28, wobei das Federelement 20 als
quaderförmiger
Federkörper 20A mittels
Abstandshaltern 32 mit dem Rahmen-Außenteil 26 beziehungsweise
mit dem Rahmen-Innenteil 28 in Verbindung gebracht ist.
Mindestens ein Abstandshalter 32 des quaderförmigen Federkörpers 20A weist
eine Außen-Fläche 58 auf,
die mit der Innen-Fläche 60 des
ersten Bauraumes 30A mindestens eine punktuelle Reibfläche 50 ausbildet,
die so angepasst ist, dass sich das hier dargestellte zweite Tilger-System 18B in
dieser zweiten Ausführungsvariante
innerhalb des ersten Bauraumes 30A nicht verschiebt. Das zweite
Tilger-System 18B, welches in 3 dargestellt ist, weist aufgrund der
Abstandshalter 32 besondere Flexibilität auf. Eine Aufnahme von Schwingungen
in alle Bewegungsrichtungen x, y und z ist durch diese Lösung besonders
gut ausführbar.
Die Abstandshalter 32 sind dabei an das Federelement 20,
das auch als quaderförmiger
Federkörper 20A ausbildbar
ist, vorzugsweise anvulkanisiert und bilden an der der Vulkanisierungsstelle
entgegengesetzten Seite zwischen der Außen-Fläche 59 des Abstandshalters 32 und
der Innen-Fläche 60 des
ersten Bauraumes 30A die entsprechende punktuelle Reibfläche 50 aus.
Für die
Abstandshalter 32 gilt, dass gegebenenfalls eine Anordnung
an den Endabschnitten 52 gemäß der 2B zur Erzielung der Schwingungen absorbierenden
und gegebenenfalls dämpfenden
Wirkung ausreichend ist.
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4 zeigt in einem weiteren
Ausführungsbeispiel
die Ausbildung eines dritten Tilger-Systems 18C. Dieses dritte
Tilger-System 18C besteht ebenfalls grundsätzlich aus
einem Federelement 20 und der Tilgermasse 22.
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Zur
Anpassung der Form des Federelementes 20 an einen zweiten
Bauraum 30B, der in einem zylindrischen Querrohr 36 ausgebildet
ist, ist das Federelement 20 ebenfalls als zylindrischer
Federkörper 20B ausgebildet. 4 zeigt zunächst das
zylindrische Querrohr 36 und entsprechende Verbindungselemente
zum Sitzteil-Rahmen 48.
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4A zeigt einen Schnitt B-B
durch das zylindrische Querrohr 36 des Sitzteil-Rahmens 48,
in dem das dritte Tilger-System 18C angeordnet ist.
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Der
Schnitt B-B schneidet den zylindrischen Federkörper 20B im Bereich
eines zylindrischen Zapfens 54 und eines Ringteiles 38, 40, 42.
Der zylindrische Federkörper 20B umfasst
zum einen den Zapfen 54 und das Ringteil 38, 40, 42.
Das Federelement 20 als zylindrischer, zapfenartiger Federkörper 20B ist
mit der zylindrischen Tilgermasse 22 über den Zapfen 54 verbunden
ist.
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4A zeigt einen Außen-Ring 38 des
zylindrischen Federkörpers 20B innerhalb
des Querrohres 36 und innenliegend einen Innen-Ring 40.
Zwischen Außen-Ring 38 und
Innen-Ring 40 sind
Lamellenstege 56 angeordnet, die Lamellen 42 zwischen Außen-Ring 38 und
Innen-Ring 40 ausbilden. Im Innen-Ring 40 ist
eine Öffnung 62 vorgesehen,
in der der Zapfen 54 passgenau anordbar ist. Ferner ist
der Zapfen 54 – wie 4B zeigt – beidseitig
an der Tilgermasse 22 angeordnet und der Zapfen 54 ist
zur Herstellung einer Verbindung auf das Ringteil 38, 40, 42 aufgeschrumpft
und bildet somit das dritte Tilger-System 18C aus, welches
den zylindrischen Federkörper 20B mit
Tilgermasse 22 umfasst.
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4C zeigt das noch nicht
auf den Zapfen 54 aufgeschrumpfte Ringteil 38, 40, 42 des
zylindrischen Federkörpers 20B in
einer perspektivischen Ansicht.
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Der
Außen-Ring 38 bildet
ebenfalls eine Außen-Fläche 58 aus.
Innerhalb des Außen-Ringes 38 ist
der Innen-Ring 40 angeordnet, der durch die Lamellenstege 56 vom
Außen-Ring 38 getrennt
ausgebildet ist und entsprechende Lamellen 42 bildet. Die Öffnung im
Innen-Ring 40 dient zur Aufnahme des Zapfens 54.
Das dargestellte Federelement 20 als zylindrischer Federkörper 20B ist
durch seine Lamellen 42 und die Lamellenstege 56 besonders
gut geeignet, Schwingungen aufzunehmen und über die Tilgermasse 22 abzubauen.
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Das
dritte Tilger-System 18C wird in seinem montierten Zustand,
nachdem das Ringteil 38, 40, 42 in der
zylindrischen Federkörperform 20B auf
den Zapfen 54 aufgeschrumpft wurde, in das zylindrische Querrohr 36 eingeführt beziehungsweise
montiert, so dass die Außen-Fläche 58 mit
der Innen-Fläche
des Querrohres 36 die Reibfläche 50 ausbildet,
wodurch das dritte Tilger-System 18C in seiner Gesamtheit
in dem zylindrischern Querrohr 36 in dem zweiten Bauraum 30B nicht
ohne weiteres verlagerbar ist.
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4D zeigt in einem Schnitt
C-C den Bereich des Zapfens 54 und der Tilgermasse 22 der 4B. Dabei ist sichtbar,
wie der Zapfen 54 vorzugsweise in der Tilgermasse 22 befestigbar
ist. Die Tilgermasse 22 weist eine zweite Ausnehmung 46 auf,
in der ein ringförmiges
Element 44, insbesondere ein Kunststoffring 44,
angeordnet ist, mittels dem der Zapfen 54 in der Tilgermasse 22 vorzugsweise
einvulkanisiert ist. Durch diese Anordnung des Zapfens 54 ist
eine besonders flexible Anordnung möglich, wodurch eine besonders
gute Übertragung
und Absorption der Schwingungen aus dem zylindrischen Querrohr 36 über das
Federelement 20 hier als zylindrischer Federkörper 20B und über dem
Zapfen 54 auf die Tilgermasse 22 gewährleistet
ist. Eine solche Anordnung ermöglicht
vorteilhafterweise eine Reduzierung von im zylindrischen Querrohr 36 des
Sitzteiles 12 auftretenden erzwungenen Schwingungen.
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Die
in den 2 bis 4D dargestellten Tilger-Systeme 18A, 18B, 18C sind
selbstverständlich nur
Ausführungsbeispiele,
die alle weiteren Bauraumformen, Baugrößen und Anordnungen ausbilden
können.
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Des
Weiteren ist eine Anordnung jeweils von mehreren Tilger-Systemen 18 innerhalb
der Bauräume 30A, 30B problemlos
möglich,
wodurch eine sehr gute Anpassung und insbesondere eine Nachrüstung von
Tilger-Systemen 18 jeder erdenklichen Bauform ermöglicht wird.
Die Federelemente 20 sind unabhängig von der Form ihrer Federkörper 20A, 20B mit Tilgermassen 22 jeder
erdenklichen Form variabel ausrüstbar.
Ein Federelement 20 als quaderförmiger Federkörper 20A beziehungsweise
als zylindrischer Federkörper 20B erfordert
nicht zwingend eine Tilgermasse 22 in gleicher Form.
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Die
Federelemente 20 sind in bevorzugter Ausgestaltung der
Erfindung aus einem Schwingungen absorbierenden Material ausgebildet,
wobei insbesondere Elastomere diese Aufgabe erfüllen.
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- 10
- Kraftfahrzeugsitz
- 12
- Sitzteil
- 14
- Rückenlehnenteil
- 16
- Rückenlehnenteil-Rahmen
- 18
- Tilger-System
- 18A
- erstes
Tilger-System
- 18B
- zweites
Tilger-System
- 18C
- drittes
Tilger-System
- 20
- Federelement
- 20A
- quaderförmiger Federkörper
- 20B
- zylindrischer
Federkörper
- 22
- Tilgermasse
- 24
- Kopfhohlprofil
- 26
- Rahmen-Außenteil
- 28
- Rahmen-Innenteil
- 30
- Hohlraum
- 30A
- erster
Bauraum
- 30B
- zweiter
Bauraum
- 32
- Abstandshalter
- 34
- erste
Ausnehmung
- 36
- Querrohr
- 38
- Außen-Ring
- 40
- Innen-Ring
- 42
- Lamelle
- 44
- ringförmiges Element
(Kunststoffring)
- 46
- zweite
Ausnehmung
- 48
- Sitzteil-Rahmen
- 50
- Reibfläche
- 52
- Endabschnitt
- 54
- Zapfen
- 56
- Lamellensteg
- 58
- Außen-Fläche
- 60
- Innen-Fläche
- 62
- Öffnung
- x
- x-Richtung
(Fahrtrichtung)
- y
- y-Richtung
(quer zur Fahrtrichtung)
- z
- z-Richtung
(vertikale Richtung)