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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bildaufbereitung von
digitalen Röntgenbildern,
bei dem an Bilddaten von mindestens einem Bildbearbeitungsmodul
in Abhängigkeit
von mindestens einem Parameter eine vorgegebene Modifikation durchgeführt wird.
Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf eine Bildaufbereitungseinheit
zur Durchführung
des genannten Verfahrens und eine, die Bildaufbereitungseinheit
enthaltende Röntgenvorrichtung.
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Seit
einigen Jahren verändern
digitale Röntgendetektoren
die klassische Radiografie bzw. Angio- und Cardangiografie. Verschiedene
Technologien der digitalen Röntgendetektion
sind zum Teil schon länger
im Einsatz oder stehen kurz vor der Marktreife. Zu diesen digitalen
Technologien zählen
u.a. Bildverstärker-Kamerasysteme,
basierend auf Fernseh- oder CCD-Kameras, Speicherfoliensysteme mit
integrierter oder externer Ausleseeinheit, Selen-basierte Detektoren
mit elektrostatischer Auslesung und Festkörperdetektoren mit aktiven
Auslesematritzen mit direkter oder indirekter Konversion der Röntgenstrahlung.
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Im
Gegensatz zur klassischen, mit Röntgenfilmen
arbeitenden Radiografie liegt das Röntgenbild bei digitalen Röntgenvorrichtungen
in elektronischer Form, d.h. in Form von Bilddaten, vor. Dies ermöglicht es,
das Röntgenbild
vor der Anzeige auf einem Bildschirm mit Mitteln der elektronischen
Bildverarbeitung aufzubereiten, z.B. um in der medizinischen Anwendung
ein zu untersuchendes Organ oder einen gesuchten krankhaften Befund
besonders gut sichtbar zu machen. Gängige Methoden der digitalen
Bildverarbeitung umfassen beispielsweise die pixelweise Anwendung
von Kennlinien zur grauwertabhängigen
Farb- oder Helligkeitsänderung
des Röntgenbildes, Filteroperationen,
wie die Anwendung eines Tiefpass-, Hochpass- oder Medianfilters, frequenzband-abhängige Filterung,
Kontrast- oder Helligkeitsoperationen (auch als Fensterung bezeichnet) od.
dgl.
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Die
Fülle der
verfügbaren
Einstellparameter führt
in der Regel dazu, dass dasselbe, vom Röntgendetektor gelieferte Rohbild
zu Endbildern aufbereitet werden kann, die sich hinsichtlich ihres
optischen Eindrucks stark unterscheiden. Der erwartete und als optimal
empfundene Bildeindruck unterscheidet sich jedoch im Allgemeinen
von Radiologe zu Radiologe. Dies führt dazu, dass bei der Installation
eines Röntgensystems
in der Regel individuelle Einstellungen hinsichtlich der Bildaufbereitung
vorgenommen werden müssen,
um die von der Röntgenvorrichtung
erzeugten Endbilder dem Geschmack bzw. der Schule der Röntgenabteilung
oder sogar des einzelnen Radiologen anzupassen.
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Dieser
Einstellungsprozess muss üblicherweise
in enger Zusammenarbeit der die Installation durchführenden
Techniker mit den vorgesehenen Benutzern, also Radiologen oder sonstigen
Applikationsfachkräften,
durchgeführt
werden, zumal die Einstellung der abstrakten Parameter detaillierte
Kenntnisse der Bildaufbereitungstechnik voraussetzt, die bei dem
in aller Regel medizinisch geschulten Applikationspersonal nicht vorausgesetzt
werden kann. Die Installation der Röntgenvorrichtung ist deshalb
mit erheblichem personellen und zeitlichen Aufwand verbunden. Dies
liegt insbesondere auch daran, dass für jedes von der Röntgenvorrichtung
aufzunehmende Organ (z.B. Thorax, Hüfte, Abdomen, Schädel, Extremitäten, etc.)
jede Aufnahmeprojektion (lateral, aperiorposterior, oblique etc.)
und gegebenenfalls verschiedene Generatoreinstellungen (Spannung,
Strom, Filterung, Dosis) unterschiedliche Sätze von Bildbearbeitungsparametern
erstellt werden müssen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Bildaufbereitung
von Röntgenbildern
anzugeben, bei dem die benutzerspezifische Anpassung der zur Bildaufbereitung
herangezogenen Parameter vereinfacht ist. Der Erfindung liegt weiterhin
die Aufgabe zugrunde, eine Bildaufbereitungseinheit sowie eine diese
enthaltende Röntgenvorrichtung
anzugeben, die eine vereinfachte Installation erlauben.
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Bezüglich des
Verfahrens wird diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs
1. Bezüglich
der zur Durchführung
des Verfahrens vorgesehenen Bildaufbereitungseinheit wird die Aufgabe
erfindungsgemäß gelöst durch
die Merkmale des Anspruchs 7. Danach wird mindestens einem Bildbearbeitungsmodul
der Bildaufbereitungseinheit, der in Abhängigkeit von mindestens einem
Parameter eine vorgegebene Modifikation der Bilddaten durchführt, der
oder jeder Parameter aus einem aktuellen Parametersatz zugeführt. Zur
benutzerspezifischen Einstellung der Bildaufbereitung sind in einem
Vorlagenspeicher mehrere Standard-Parametersätze hinterlegt, aus denen der
aktuelle Parametersatz auswählbar
ist. Gleichzeitig sind in einem Bildvorlagenspeicher Bilddaten hinterlegt,
unter deren Verwendung zu jedem hinterlegten Standard-Parametersatz
ein zugehöriges
Vorlagebild für
einen Benutzer zur Auswahl angezeigt werden kann. Die Auswahl des
aktuellen Parametersatzes aus den verfügbaren Standard-Parametersätzen erfolgt
nun erfindungsgemäß nicht
direkt, sondern indem der Benutzer das zugehörige Vorlagebild auswählt.
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Der
Zwischenspeicher, der Vorlagenspeicher und der Bildvorlagenspeicher
sind vorzugsweise abgegrenzte Bereiche auf einem oder mehreren gemeinsam
verwendeten Speichermedien, z.B. dem Arbeitsspeicher eines Rechners
oder einer Festplatte.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
und die zugehörige
Bildaufbereitungseinheit ermöglichen
eine intuitive Einstellung einer Röntgenvorrichtung, zumal dem
Benutzer die Art und Weise der gewünschten Bildaufbereitung nicht
anhand der abstrakten Parametersätze
zur Auswahl gestellt wird, sondern anhand der Vorlagebilder, die
dem Benutzer einen konkreten Eindruck des zu erwartenden Endergebnisses
der Bildaufbereitung vermitteln. Für die Einstellung der Röntgenvorrichtung
ist dadurch kein detailliertes Wissen über die technischen Details
der Bildaufbereitung, z.B. Wissen über die Wirkung der einzelnen
Parameter notwendig. Die Einstellung der Röntgenvorrichtung kann daher
mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
weitgehend selbständig
von dem medizinischen Applikationspersonal und insbesondere ohne
Unterstützung
von technischem Personal durchgeführt werden.
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In
einer einfachen Form des Verfahrens ist nur ein einzelner Standard-Parametersatz
aus den zur Verfügung
stehenden Standard-Parametersätzen
auswählbar,
der bei Auswahl identisch als aktueller Parametersatz übernommen
wird. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist darüber hinaus
vorgesehen, dass der Benutzer auch mehrere Standard-Parametersätze gleichzeitig
auswählen
kann, aus denen dann der aktuelle Parametersatz durch Interpolation
erstellt wird. Hierzu verfügt
die Bildaufbereitungseinheit in einer vorteilhaften Ausgestaltung über einen
Kombinationsmodul, dem die ausgewählten Standard-Parametersätze zugeführt werden.
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Vorzugsweise
wird der aktuelle Parametersatz aus einer parameterspezifischen
Linearkombination der ausgewählten
Standard-Parametersätze
gebildet, wobei die einzelnen ausgewählten Standard-Parametersätze vom
Benutzer bevorzugt beliebig gewichtet werden können. „Parameter-spezifisch" bedeutet in diesem
Zusammenhang, dass die genannte Linearkombination für jeden
Parameter des Parametersatzes separat gebildet wird. Umfasst der
Parametersatz ein zweidimensionales Feld oder eine Matrix von Parametern
p
ij (i,j = 1,2,3,...), so wird die parameterspezifische
Linearkombination der aus den zur Verfügung stehenden Standard-Parametersätzen P
Nr.k (k = 1,2,..., K) ausgewählten Standard-Parametersätze P
Nr .l (l = k
1, k
2,... mit k
1,k
2,... ∈ 1,2,...,K)
mathematisch durch die Gleichung
wiedergegeben. Das Symbol
p
ij Nr.l steht in
GLG 1 für
den Parameter p
ij, der in dem ausgewählten Standard-Parametersatz
P
Nr.l enthalten ist. Ebenso steht das Symbol
p
ij akt für den Parameter
p
ij im aktuellen Parametersatz P
akt. Die Summe in GLG 1 läuft über alle ausgewählten Standard-Parametersätze P
Nr.l (1 = k1,k2,...). Das Symbol a
l bezeichnet den Wichtungsfaktor des ausgewählten Standard-Parametersatzes
P
Nr.l Jeder Wichtungsfaktor a
l ist
eine Zahl, deren Wert zwischen 0 und 1 liegt, wobei die Summe aller
Wichtungsfaktoren a
l (l = k1, k2, ...) 1
ergibt.
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Enthält der Parametersatz
Parameter p
ij(x), die in Form einer Funktion
definiert sind, so wird die parameter-spezifische Linearkombination
durch die Gleichung
wiedergegeben.
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In
einer Variante des Verfahrens ist vorgesehen, dass zu jedem Standard-Parametersatz
bereits aufbereitete Vorlagebilder hinterlegt sind. Jedes hinterlegte
Vorlagebild ist also gegenüber
dem zugrundeliegenden Rohbild entsprechend dem zugehörigen Standard-Parametersatz
bereits modifiziert. Diese Bilddaten sind dem Benutzer direkt anzeigbar.
Bei dieser Verfahrensvariante die Anzeige der Vorlagebilder daher
mit vergleichsweise geringem Datenverarbeitungsaufwand verbunden.
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In
einer alternativen Ausführung
des Verfahrens ist demgegenüber
vorgesehen, dass Bilddaten hinterlegt sind, die einem von der Röntgenvorrichtung
aufgenommenen Rohbild entsprechen.
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Das
Vorlagebild wird hierbei vor der Anzeige erst erstellt, indem die
hinterlegten Rohbilddaten zunächst
dem oder den Bildbearbeitungsmodulen zugeführt und entsprechend dem zugehörigen Standard-Parametersatz
modifiziert werden. Der Vorteil dieser Verfahrensvariante liegt
in ihrer Flexibilität.
Insbesondere ist bei dieser Verfahrensvariante auch eine Änderung
der Standard-Parametersätze
problemlos möglich,
ohne die hinterlegten Bilddaten ausgetauscht werden müssen.
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Zweckmäßigerweise
ist das zur Verfügung
gestellte Angebot an hinterlegten Standard-Parametersätzen dahingehend
diversifiziert, dass für
unterschiedliche zu untersuchende Körperteile (z.B. Thorax, Hüfte, Abdomen,
Schädel,
Extremitäten,
etc.), jede Aufnahmeprojektion (z.B. lateral, aperior-posterior)
und gegebenenfalls verschiedene Generatoreinstellungen, die sich
beispielsweise hinsichtlich Spannung, Strom, Filterung oder Dosis
unterscheiden, unterschiedliche Standard-Parametersätze hinterlegt
sind.
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Die
vorstehend beschriebene Bildaufbereitungseinheit ist erfindungsgemäß in einer
Röntgenvorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 10 enthalten. Diese Röntgenvorrichtung
umfasst insbesondere einen Röntgenstrahler
zur Erzeugung einer Röntgenstrahlung
und einen digitalen Röntgendetektor
zur Aufnahme eines Röntgenbildes.
Das Röntgenbild
wird in Form von Bilddaten der erfindungsgemäßen Bildaufbereitungseinheit
zugeführt,
die Bestandteil eines bevorzugt rechnergestützten Steuer- und Auswertesystems
ist.
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Der
Vorteil dieser Röntgenvorrichtung
besteht insbesondere darin, dass der im Zuge ihrer Installation erforderliche
Einstellungsprozess der Bildaufbereitungsparameter vereinfacht ist
und weitgehend selbständig von
dem Applikationspersonal vorgenommen werden kann.
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
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1 in einer schematischen
Darstellung eine Röntgenvorrichtung
mit einem Röntgenstrahler,
einem digitalen Röntgendetektor
und einem eine Bildaufbereitungseinheit umfassenden Steuer- und
Auswertesystem,
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2 in einer perspektivischen
und teilweise aufgeschnittenen Schemadarstellung den Röntgendetektor,
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3 in einem vereinfachten
Blockschaltbild die Bildaufbereitungseinheit der Vorrichtung gemäß 1,
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4 in einer Darstellung gemäß 3 eine erweiterte Ausführung der
Bildaufbereitungseinheit,
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5 in einer Darstellung gemäß 3 eine alternative Ausführung der
Bildaufbereitungseinheit, und
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6 in einer beispielhaften
Gegenüberstellung
ein von dem Röntgendetektor
aufgenommenes Rohbild sowie zwei unter Verwendung unterschiedlicher
Standard-Parametersätze modifizierte
Endbilder.
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Einander
entsprechende Teile und Größen sind
in den Figuren stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die
in 1 schematisch dargestellte
Röntgenvorrichtung 1 umfasst
einen Röntgenstrahler 2,
einen digitalen Röntgendetektor 3 sowie
ein Steuer- und Auswertesystem 4. Dem Röntgenstrahler 2 und
dem Röntgendetektor 3 sind
in Strahlungsrichtung 5 eine Tiefenblende 6 und
ein Streustrahlenraster 7 zwischengeschaltet. Die Tiefenblende 6 dient
hierbei dazu, ein Teilbündel
einer gewünschten
Größe aus der
vom Röntgenstrahler 2 erzeugten
Röntgenstrahlung
R auszuschneiden, das durch eine zu untersuchende Person 8 oder
einen zu untersuchenden Gegenstand und das Streustrahlenraster 7 auf
den Röntgendetektor 3 fällt. Das
Streustrahlenraster 7 dient dabei zur Ausblendung von seitlicher
Streustrahlung, die das vom Röntgendetektor 3 aufgenommene
Röntgenbild
verfälschen
würde.
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Der
Röntgenstrahler 2 und
der Röntgendetektor 3 sind
an einem Stativ 9 oder oberhalb und unterhalb eines Untersuchungstischs
verstellbar befestigt.
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Das
Steuer- und Auswertesystem 4 umfasst eine Steuereinheit 10 zur
Ansteuerung des Röntgenstrahlers 2 und/oder
des Röntgendetektors 3 sowie
zur Erzeugung einer Versorgungsspannung für den Röntgenstrahler 2. Die
Steuereinheit 10 ist über
Daten- und Versorgungsleitungen 11 mit dem Röntgenstrahler 2 verbunden.
Das Steuer- und Auswertesystem 4 umfasst weiterhin eine
Bildaufbereitungseinheit 12. Die Bildaufbereitungseinheit 12 ist
bevorzugt Bestandteil einer Datenverarbeitungsanlage 13,
die zusätzlich
zu bildverarbeitender Software eine Bediensoftware für die Röntgenvorrichtung 1 enthält. Die
Datenverarbeitungsanlage 13 ist über Daten- und Systembusleitungen 14 mit
der Steuereinheit 10 und dem Röntgendetektor 3 verbunden.
Die Datenverarbeitungsanlage 13 ist weiterhin zur Ein-
und Ausgabe von Daten mit Peripheriegeräten, insbesondere einem Bildschirm 15,
einer Tastatur 16 und einer Maus 17 verbunden.
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Der
in 2 im Detail dargestellte
Röntgendetektor 3 ist
ein so genannter Festkörperdetektor.
Er umfasst eine flächige
aktive Auslesematrix 18 aus amorphem Silizium (aSi), die
mit einer Röntgenkonverterschicht 19,
z.B. aus Cäsiumjodid
(CsJ), beschichtet ist. In dieser Röntgenkonverterschicht 19 wird
die in Strahlungsrichtung 5 auftreffende Röntgenstrahlung
R in sichtbares Licht umgewandelt, welches in Fotodioden 20 der
Auslesematrix 18 in elektrische Ladung umgewandelt wird.
Diese elektrische Ladung wird wiederum ortsaufgelöst in der
Auslesematrix 18 gespeichert. Die gespeicherte Ladung kann,
wie in dem in 2 vergrößert dargestellten
Ausschnitt 21 angedeutet ist, durch elektronische Aktivierung 22 eines jeder
Fotodiode 20 zugeordneten Schaltelements 23 in
Richtung des Pfeils 24 an eine nur schematisch angedeutete
Elektronik 25 ausgelesen werden. Die Elektronik 25 erzeugt
digitale Bilddaten B durch Verstärkung
und Analog-Digital-Wandlung der ausgelesenen Ladung. Die Bilddaten 8 werden über die
Daten- und Systembusleitung 14 an
die Bildaufbereitungseinheit 12 übermittelt.
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Die
Bildaufbereitungseinheit 12 ist bevorzugt in Form eines
in der Datenverarbeitungsanlage 13 implementierten Softwaremoduls
realisiert. Ein vereinfachtes Blockschaltbild der Bildaufbereitungseinheit 12 ist
in 3 dargestellt. Die
vom Röntgendetektor 3 produzierten
Bilddaten B werden demgemäss
zunächst
einem Eingangsspeicher 26 zugeführt. Der Eingangsspeicher 26 enthält somit
Bilddaten B, die einem „Rohbild" I0, d.h.
einem unaufbereiteten Röntgenbild
entsprechen. Ausgehend vom Eingangsspeicher 26 werden die
Bilddaten 8 sukzessive einer Anzahl von Bildbearbeitungsmodulen
Ai (i = 1,2,...,n) zugeführt, deren jeder die Bilddaten
B auf eine vorgegebene Weise modifiziert. Bei den Bildbearbeitungsmodulen
Ai handelt es sich beispielsweise um ein
Bildschärfemodul,
Filtermodule (insbesondere Tiefpass-, Hochpass-, Medianfilter und Kombinationen
davon), Kontrast- und Helligkeitsmodule, frequenzband-abhängige Filtermodule
oder Module zur kennlinien-abhängigen
Modifikation der Bilddaten. Jedes Bildbearbeitungsmodul Ai wird durch einen oder mehrere Parameter
pij (i = 1,2,...,n; j = 1,2,...,mi) angesteuert.
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Beispielhaft
sei angenommen, dass das erste Bildbearbeitungsmodul Ai ein
Modul zur Konturenhervorhebung („edge enhancement") ist. Als diesem
Modul Ai zugeordneten Parameter p11, p12, p13,... können
beispielsweise die Größe des Filterkerns,
der Beimischungsgrad eines Hochpassbildes, ein Signalpegel, oberhalb – oder unterhalb – dessen
der Filter wirkt bzw. unterdrückt
wird od.dgl. herangezogen werden.
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Jeder
Parameter pij kann ferner eine einzelne
Zahl enthalten oder eine Kennlinie pij(x),
d.h. eine funktionale Abhängigkeit.
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Die
Gesamtheit aller Parameter pij wird als
Parametersatz P bezeichnet. Der Parametersatz P kann beispielsweise
als zweidimensionales Feld oder Matrix der einzelnen Parameter pij dargestellt oder datentechnisch gehandhabt
werden.
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Im
Betrieb der Röntgenvorrichtung 1 wird
den Bildbearbeitungsmodulen Ai ein aktueller
Parametersatz Pakt zur Verfügung gestellt.
Dieser aktuelle Parametersatz Pakt ist bevorzugt
in einem Zwischenspeicher 27 abgelegt.
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Die
in dem aktuellen Parametersatz pakt enthaltenen
Parameterwerte bilden sozusagen die Grundeinstellung der Bildaufbereitungseinheit 12.
Entsprechend den im aktuellen Parametersatz Pakt niederlegten
Parametern pij modifizieren die Bildbearbeitungsmodule
Ai die Bilddaten B. Die derart modifizierten
Bilddaten B, die nunmehr ein „Endbild" I1 enthalten,
werden in einem Ausgangsspeicher 28 abgelegt. Das Endbild
I1 kann dann z.B. auf dem Bildschirm 15 angezeigt
werden.
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Wenn
das Endbild I1 den Erwartungen des Benutzers
nicht entspricht, kann dieser den aktuellen Parametersatz pakt, und damit die Einstellungen der Bildaufbereitung, ändern. Hierfür ist die
Bildaufbereitungseinheit 12 mit einem Vorlagenspeicher 29 versehen,
in dem eine Anzahl von insgesamt K (K = 2,3,4,...) Standard-Parametersätzen PNr.k hinterlegt ist. Der Buchstabe k (k =
1,2,3,...) steht hierbei für
einen Zählindex,
der zur Identifizierung des einzelnen Standard-Parametersatzes PNr.1,
PNr.2 ,... dient.
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Bei
der in 3 dargestellten
einfachen Variante der Bildaufbereitungseinheit 12 kann
der Benutzer, wie nachstehend näher
beschrieben, einen einzelnen Standard-Parametersatz PNr.l (l ∈ 1,2,...,K)
aus den zu Verfügung
stehenden Standard-Parametersätzen PNr .k auswählen, der
dem aktuellen Parametersatz Pakt zugeordnet
wird, dessen Parametereinstellungen also auf den aktuellen Parametersatz
Pakt übertragen
werden.
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Um
dem Benutzer eine intuitive Auswahl des gewünschten Standard-Parametersatzes
PNr.l zu ermöglichen, enthält die Bildaufbereitungseinheit 12 weiterhin
einen Bildvorlagenspeicher 30. In diesem Bildvorlagenspeicher 30 ist
in Form von Bilddaten B zu jedem Standard-Parametersatz PNr.k ein Vorlagebild VNr.k hinterlegt,
welches auf dem Bildschirm 15 anzeigbar ist. Jedes Vorlagebild
VNr.k entspricht einem Endbild, d.h. einem entsprechend
den Parameterwerten des zugehörigen
Standard-Parametersatzes PNr.k modifizierten
Rohbild. Das Vorlagebild VNr.k vermittelt
dem Benutzer somit einen visuellen Eindruck davon, welches Endergebnis
hinsichtlich der Bildaufbereitung bei Auswahl eines bestimmten Standard-Parametersatzes
PNr.k zu erwarten ist. Der Benutzer wählt nun
den gewünschten
Standard-Parametersatz PNr.k indirekt, indem
er das zugehörige
Vorlagenbild VNr.k auswählt. Dies kann beispielsweise
dadurch geschehen, dass er mit der Maus 17 das am Bildschirm 15 dargestellte
Vorlagenbild VNr.k anklickt oder mittels
der Tastatur 16 den entsprechenden Zählindex k oder eine anderweitige
Kennung des Vorlagebilds VNr.k eingibt.
Ein großer
Vorteil des Verfahrens liegt insbesondere darin, dass der Benutzer
mit den abstrakten Parametern pij der Bildaufbereitung
nicht mehr zwangsweise in Berührung
kommt. Dies erleichtert insbesondere solchen Benutzern, die mit
den technischen Details der Bildaufbereitung nicht vertraut sind,
die Handhabung der Röntgenvorrichtung 1.
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Bevorzugt
werden verschiedenen Standard-Parametersätze PNr.k für verschiedene
zu untersuchende Körperteile
oder -organe, verschiedene Aufnahmeprojektionen und verschiedene
Einstellungen des Röntgengenerators
bereitgestellt. Beispielsweise beinhalten die ersten fünf Standard-Parametersätze PNr.1 bis PNr.5 unterschiedliche
Bildaufbereitungsvarianten, die zur Aufnahme des Brustkorbs (Thorax)
bei frontaler Aufnahmeprojektion (aperior-posterior) und einer bestimmten
Generatoreinstellung vorgesehen sind. Die folgenden fünf Standard-Parametersätze PNr.6 bis PNr.10 könnten beispielsweise
unterschiedliche Parametereinstellungen für Thorax-Aufnahmen bei lateraler
Aufnahmeprojektion bereit stellen, usw. Es ist leicht ersichtlich,
dass die Anzahl der für
alle Standardfälle
bereitzustellenden Standard-Parametersätze PNr.k sehr
groß werden
kann. Um den Benutzer aus dieser Vielzahl von Standard-Parametersätzen PNr.k die Auswahl zu erleichtern, ist zweckmäßigerweise
eine (nicht näher
dargestellte) Menuführung
vorgesehen, die den Benutzer schrittweise zum Ziel führt. Beispielsweise
wird der Benutzer dazu aufgefordert, zunächst das zu untersuchende Organ,
die gewünschte
Aufnahmeprojektion und die Generatoreinstellung zu spezifizieren.
Zur Auswahl des zu verwendenden Parametersatzes werden dem Benutzer
anschließend
nur diejenigen Vorlagebilder VNr.k angezeigt,
die der vorausgewählten
Kombination aus Organ, Projektion und Generatoreinstellung entsprechen.
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In 4 ist eine erweiterte Ausführung der
Bildaufbereitungseinheit 12 dargestellt. Bei dieser Ausführung kann
der Benutzer nicht nur eine einfache Auswahl eines einzelnen Standard-Parametersatzes
PNr.l als aktuellen Parametersatz Pakt treffen. Er kann vielmehr auch mehrere
Standard-Parametersätze
PNr.l (l = k1, k2,... mit k1, k2 ∈ 1,
2 ,... K) gleichzeitig auswählen,
aus denen in einem Kombinationsmodul 31 der aktuelle Parametersatz
P interpolativ erstellt wird. Der Benutzer trifft hierbei eine gewichtete
Auswahl, d.h. er wird aufgefordert, den relativen Beitrag jedes
ausgewählten
Standard-Parametersatzes
PNr.l durch Angabe eines zugehörigen Wichtungsfaktors
a1 zu spezifizieren.
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Der
Benutzer kann beispielsweise den ersten und dritten Parametersatz
PNr.1 und PNr.3 in
einem Wichtungsverhältnis
von 40:60 auswählen.
Dies entspricht in der hier verwendeten Nomenklatur k1 =
1, k2 = 3 sowie a1 =
0,4 und a3 = 0,6. Der Kombinationsmodul 31 erstellt
anhand der ausgewählten
Standard-Parametersätze PNr.1 und Wichtungsfaktoren a1 den aktuellen
Parametersatz pakt durch Bildung der parameter-spezifischen
Linearkombination gemäß den GLG
1 und 2. Das Ergebnis wird im Zwischenspeicher 27 als neuer
aktueller Parametersatz pakt abgelegt.
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Bei
einer, in 5 dargestellten
Variante der Bildaufbereitungseinheit 12 sind im Bildvorlagenspeicher 30 keine
Endbilder, sondern Rohbildvorlagen Vo (o
= 1,2,3,...) gespeichert. Der Bildvorlagenspeicher 30 umfasst
vorteilhafterweise Rohbilder der verschiedenen zu untersuchenden
Organe in unterschiedlichen Aufnahmeprojektionen und bei unterschiedlichen
Generatoreinstellungen. Der Index o dient hierbei zur Identifizierung der
einzelnen Rohbildvorlagen Vo.
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Zur
Anzeige eines einem vorgegebenen Standard-Parametersatz PNr.k zugeordneten Vorlagebilds VNr.k wird
zunächst
(in nicht näher
dargestellter Weise) eine Rohbildvorlage Vo ausgewählt, die
hinsichtlich der Kombination aus Organ, Aufnahmeprojektion und Generatoreinstellung
mit dem Standard-Parametersatz PNr.k übereinstimmt.
Diese Rohbildvorlage Vo wird den Bearbeitungsmodulen
Ai zugeführt
und nach Vorgabe der im Standard-Parametersatz
PNr.k enthaltenen Parameter pij Nr.k modifiziert. Das auf diese Weise aus
der Rohbildvorlage Vo erstellte Vorlagebild
VNr.k wird auf dem Bildschirm 15 zur
Anzeige gebracht.
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Zur
Verdeutlichung sind in 6 eine
vom Röntgendetektor 3 aufgenommene
Thorax-Aufnahme im Rohbild I0 sowie in zwei
unterschiedlichen Endbildern I1 und I1' beispielhaft
gegenübergestellt.
Zur Bildaufbereitung wurde hier jeweils ein Bearbeitungsmodul A1 verwendet, das eine Grauwertverschiebung
der einzelnen Bildpunkte gemäß einer
Kennlinie, d.h. einem funktionalen Parameter p1(x)
vornimmt. Der unterschiedliche optische Eindruck der Endbilder I1 und I1' rührt daher,
dass der Parameter p1(x) zur Erstellung
der Endbilder I1 und I1' zwei unterschiedlichen
Standard-Parametersätzen
PNr.1 bzw. PNr.2 entnommen
wurde.