DE10325729A1 - Objektiv - Google Patents

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Abstract

Ein Objektiv, insbesondere Fernrohrobjektiv, das zur chromatischen Fokuskorrektur einen Achromaten aus mindestens einer positiven (L2a) und einer negativen Linse (L2b) aufweist, ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß das Objektiv als erstes Glied einen Frontteil (L1) relativ langer Brennweite aufweist, dem der Achromat (L2) - mit seiner positiven Linse (L2a) - relativ kürzerer Brennweite nachgereiht ist.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf einfache Objektive wie sie vorwiegend in Ferngläsern als Fernglasobjektive, als Objektive in Zielfernrohren, als Objektive in Beobachtungsfernrohren (Spektiven, ca. 30-fache Vergrößerung), aber auch als einfache Objektive in Nachtsichtgeräten und einfachen Objektiven in einfachen photographischen Kameras (Sucherkameras) verwendet werden. Vorwiegend in Ferngläsern werden in solchen Objektiven bzw. als solche Objektive einfache Achromate verwendet. Wegen der kompakten Bauweise dieser Geräte benötigen diese Objektive eine hohe relative Öffnung mit einer Blendenzahl von 3 oder kleiner.
  • Ein derartiges Objektiv ist beispielsweise dem Buch von Warren J. Smith „Modern Lens Design", A Resource Manual, Verlag McGraw-Hill, New York, 1992, S. 68 zu entnehmen. Das Objektiv besteht ausschließlich aus dem Achromaten, wobei die der Bildseite zugekehrte 2. Fläche der Positivlinse und die daran anschließende (offensichtlich verkittete) 3. Fläche der Negativlinse gleichen Radius aufweisen. Die Einzelbrennweiten betragen für die positive Linse 48,525 mm, die der Negativlinse ist –92,352 mm. Auffallend ist, daß bei einem Radius der ersten Linsenfläche von 69.28100 sich bloß ein Aperturradius von 16.606032 ergibt, daß bei einem Radius der den beiden Linsen gemeinsamen Fläche von –40.903000 der Aperturradius 1,756291 beträgt und schließlich die letzte, der Bildseite zugekehrte Fläche einen Radius von –130.529000 bei einem Aperturradius von 17,000000 aufweist. Das bedeutet, daß die Linsen im Verhältnis zur Abbildungsgröße relativ groß sein müssen und in diesem Falle (zum Einbau) einen Durchmesser von etwa 36 mm haben werden. Dies macht das Objektiv relativ schwer.
  • Ausgehend von einem solchen Objektiv ist es Aufgabe dieser Erfindung das Gewicht (Glasgewicht) desselben wesentlich zu reduzieren. Eine weitere Aufgabe kann darin liegen, das sekundäre Spektrum zu verbessern. Vorzugsweise soll auch das nutzbare Bildfeld vergrößert werden.
  • Es ist klar, daß eine Gewichtsreduktion durch verschiedene bekannte Mittel erreicht werden kann, wie Einsatz von Kunststoffen, Asphären oder diffraktiven optischen Elementen. Diese Mittel haben jedoch jeweils für sich Eigenheiten, die nicht immer erwünscht und/oder kostspielig sind.
  • Das Hauptziel der Erfindung, d.h. die Gewichtsreduktion, wird nun in überraschender Weise schon ohne die Anwendung sonst bekannter gewichtsreduzierender Mittel (Technologien), wie der Einsatz von Kunststoffen, Asphären oder diffraktiven optischen Elementen erreicht (welche Technologien an sich zusätzlich angewendet werden können), d.h. mit den Mitteln der klassischen Optik, insbesondere unter Verwendung von (sphärischen, normalen) Glaslinsen, indem das Objektiv als erstes Glied einen Frontteil relativ langer Brennweite aufweist, dem der Achromat relativ kürzerer Brennweite nachgereiht ist.
  • Daß dadurch eine Gewichtsreduktion erreicht wird, ist umso überraschender als ja erfindungsgemäß zusätzlich zum Achromaten auch noch ein Frontglied verwendet wird, dem der Achromat nachgereiht wird.
  • Es sei nicht verhehlt, daß es in der Vergangenheit ganz wenige Ansätze (es sind nur 3 bekannt geworden) zu einer ähnlichen Lösung gegeben hat: Dem Buch von R. Riekher: Fernrohre und ihre Meister, Verlag Technik Berlin, 2. Auflage, 1990, Seite 129, entnimmt man daß zuerst Barlow (1829) ein System (ohne 3. Glied) mit einem Frontglied und einem nachgereihten Korrekturglied aus einer Flüssigkeitslinse aufgebaut hat. Wenig später haben 1828 (Siehe Riekher, S 231) Littrow und Rogers ähnliche Vorschläge gemacht, die dann vom Wiener Optiker G.S. Plößl in seinem „Dialytischen" Fernrohr (ca. 1850) verwendet wurden. Der Farbquerfehler war zu diesem Zeitpunkt (1850) noch gar nicht bekannt. Man benützte damals Fernrohre mit sehr viel kleinerem Feld als heute, so daß die verbleibenden Korrekturmängel gar nicht auffielen. 1899 veröffentlichte L. Schupmann in seinem Buch: Die Medial-Fernrohre, B.G. Teubner, Leipzig, Konstruktionen von astronomischen Fernrohren: Das Öffnungsverhältnis war dabei sehr klein (höchstens 1 : 10) und auch das Bildfeld war so klein, daß Farbfehler gar nicht auffielen. Schon wegen der sehr geringen Öffnung und des kleinen Bildfeldes können diese Vorläufer nicht als vergleichbare optische Systeme gelten. Da außerdem alle diese Systeme nicht für handgehaltene Geräte verwendet wurden, spielte die Gewichtsbetrachtung keinerlei Rolle. Eine Gewichtsoptimierung war zur damaligen Zeit unbekannt.
  • Demgegenüber wurde erfindungsgemäß ein neues optisches Prinzip zugrunde gelegt. Das eigentliche Objektiv selbst ist nicht mehr achromatisiert, sondern besteht vorzugsweise aus einer einzelnen Linse (L1). Die Brennweite dieser Linse L1 ist länger als die der Positivlinse des Achromaten, vorzugsweise etwa doppelt so lang als die Brennweite der positiven Linse des vergleichbaren Achromaten, und wird im allgemeinen nur wenig kürzer als die benötigte Gesamtbrennweite sein. Damit wird die Farblängskorrektur durch ein Korrekturglied bewirkt, das etwa in der halben Distanz zwischen der Frontlinse L1 und der Brennebene des Gesamtobjektivs liegt. Damit aber ist sein Durchmesser nur halb so groß wie der Durchmesser der ersten Linse L1.
  • Das Korrekturglied besteht aus wenigstens zwei Linsen, vorzugsweise nur aus zwei Linsen (L2 und L3). Es wird damit nur den Farblängsfehler korrigieren, während nach diesen ersten drei Linsen ein restlicher Farbquerfehler noch vorhanden ist.
  • Dieser restliche Farbquerfehler kann durch wenigstens eine vierte Linse in einem dritten Glied, knapp vor der Brennebene des Gesamtobjektivs, korrigiert werden. In dieser Brennebene des Gesamtobjektivs sind alle Bildfehler korrigiert, nicht nur auf der optischen Achse, sondern auch in einem Bildfeld, das wesentlich größer ist als das korrigierte Bildfeld des vergleichbaren Achromaten. Dieser hat ein korrigiertes Bildfeld von 2 × 1 Grad, während das vorliegende neue System wenigstens ein Bildfeld von 2 × 3 Grad, also das dreifache aufweist. (linear gerechnet, flächenmäßig ist der Gewinn das Quadrat davon, also die neunfache Bild-Fläche)
  • Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispieles im Vergleich mit dem Stand der Technik an Hand der Zeichnungen. Es zeigen:
  • 1 ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel nach der Erfindung, zu dem die
  • 2 die Strahlen-Auftreff-Kurven für die verschiedenen Farben in der Bildebene darstellt; dazu stellt die
  • 3 den Stand der Technik in einer der 1 ähnlichen Abbildung dar, zu der wiederum die
  • 4 die Strahlen-Auftreff-Kurven für die verschiedenen Farben in der Bildebene veranschaulicht;
  • 5 stellt den Aufbau eines terrestrischen Fernrohr-Objektivs nach der Erfindung dar, wozu die
  • 6 wiederum die Strahlen-Auftreff-Kurven für die verschiedenen Farben in der Bildebene veranschaulicht.
  • Gemäß 1 ist ein einfaches Fernrohrobjektiv mit einer von einer Positivlinse L1 mit der Frontfläche 1 stärkerer Krümmung als der bildseitigen Fläche 2 dargestellt. Dieser Frontlinse L1 ist ein aus einer Positivlinse L2a und einer Negativlinse L2b aufgebauter Achromat L2 nachgereiht. Dabei ist die Brennweite der Frontlinse L1 relativ zu der der Positivlinse L2a relativ lang, d.h. etwa doppelt so lang, kann aber noch länger sein und fast das dreifache erreichen. Wie noch an Hand der später besprochenen Daten hervorgeht, ist die Brennweite von L1 sogar beinahe bzw. wenig kürzer als die benötigte Gesamtbrennweite, d.h. der Achromat L2 trägt zur Verlängerung der Gesamtbrennweite nur wenig bei.
  • Die Farblängskorrektur wird durch ein Korrekturglied bewirkt, das von dem Achromaten L2 gebildet ist und etwa in der halben Distanz zwischen der Linse L1 und der Brennebene B des Gesamtobjektivs liegt. Dadurch ist sein Durchmesser nur halb so groß als der Durchmesser der ersten Linse L1. Das Korrekturglied L2 besteht, wie schon erwähnt, aus wenigstens zwei Linsen L2a und L2b, kann aber auch aus mehr als zwei Linsen gebildet sein.
  • Der Achromat L2 kann allerdings nur einen Teil der chromatischen Fehler, nämlich den Farblängsfehler, korrigieren, während nach diesen ersten drei Linsen L1, L2a und L2b ein restlicher Farbquerfehler noch vorhanden ist. Dieser Farbquerfehler wird vorzugsweise durch wenigstens eine vierte Linse in einem dritten Glied L3, knapp vor der Brennebene B des Gesamtobjektivs, korrigiert. In dieser Brennebene B des Gesamtobjektivs sind dann alle Bildfehler korrigiert, nämlich nicht nur auf der optischen Achse, sondern auch in einem Bildfeld, das wesentlich größer ist als das korrigierte Bildfeld eines Achromaten nach dem Stande der Technik, wie er an Hand der 3 gezeigt wird. Dieser hat ein korrigiertes Bildfeld von 2 × 1 Grad, während das erfindungsgemäße System wenigstens ein Bildfeld von 2 × 3 Grad, also das dreifache aufweist (linear gerechnet, denn flächenmäßig ist der Gewinn das Quadrat davon, also die neunfache Bild-Fläche !).
  • 2 zeigt, daß die Farbquerfehler in Y- und X-Richtung tatsächlich minimiert werden können, ja praktisch nicht mehr vorhanden sind. Dabei ist eine Kurve r für rite Wellenlängen, eine Kurve b für blaue Wellenlängen und eine Kurve g für grüne Wellenlängen dargestellt.
  • Im Vergleich dazu zeigt 3 die aus dem eingangs genannten Buch von Warren J. Smith bekannte, scheinbar einfache Lösung: Hier besteht das gesamte Objektiv nur aus dem Achromaten mit Positivlinse L1 und Negativlinse L2, womit sich zwar auch tolerierba re Farblängsfehler ergeben, die Abweichungen durch den Farbquerfehler in Y- und X-Richtung gemäß 4 und den Kurven r, b, g jedoch deutlich größer sind. Daraus ist ersichtlich, daß durch die Erfindung nicht nur eine Gewichtsersparnis erzielt wird (die durch bekannte, eingangs genannte Technologien noch weiter erhöht werden könnte), sondern daß auch eine bessere Korrektur, insbesondere was den Farbquerfehler betrifft, erzielbar ist. In der Praxis wird ein solches bekanntes Objektiv (d.h. nur seine Linsen) ein Gewicht von etwa 26,3 g ergeben, wogegen mit der erfindungsgemäßen Ausbildung die Hälfte davon sogar noch unterschritten wird, wie sich später noch zeigen wird.
  • Beispiel 1:
  • Für ein Objektiv mit dem in 1 gezeigten Aufbau wurden beispielshalber folgende Daten berechnet:
    Relative Öffnung: F/3
    Objektivbrennweite F = 100
    Sehfeld (Objektfeld) = 2 × 3 Grad
    Verwendete Gläser: Type BK7 + SFL6 der Firma Schott.
  • Figure 00050001
  • Die IMS (image surface). d.h. also die letzte Fläche des Systems, hat einen Abstand zur Bildebene von 0,017649 und einen Aperturradius von 17,000000. Alle zuvor angegebenen Zahlen sind natürlich Verhältniszahlen (dimensionslos). Die Bildgröße ergibt sich aus der obigen Angabe des Aperturradius.
  • Hinsichtlich dieses Aperturradius (oder freien Durchmessers) sei bemerkt, daß dieser für das aus den Linsen L2a und L2b bestehende Korrekturglied L2 vorteilhaft so auszulegen ist, daß er maximal 90% des Aperturradius (freien Durchmessers) des zweckmäßig aus einer einzigen Linse bestehenden Frontgliedes L1 beträgt. Denn damit läßt sich eine besonders effiziente Gewichtsersparnis erzielen. Besonders bevorzugt ist es, wenn dieser freie Durchmesser bzw. Aperturradius des Korrekturgliedes 40% bis 90% desjenigen des Frontgliedes beträgt (siehe auch Beispiel 3), obwohl ein noch geringerer Prozentsatz im Rahmen der Erfindung liegt.
  • Die Einzelbrennweiten waren die folgenden:
    FL1 = 95,699 mm
    FL2a = 47,963 mm
    FL2b = –27,025 mm
    FL 3 = 39,866 mm
  • Somit betrug die Brennweite FL1 des Frontgliedes L1 mit 95,699 mm rund das Doppelte der Brennweite FL2a der Positivlinse L2a des Achromaten L2, welche 47,963 mm ausmachte. Gegenüber der Gesamtbrennweite von F = 100 mm ist damit die Brennweite FL1 des Frontgliedes L1 nur geringfügig kleiner (4 bis 8 %, hier etwa 5%).
  • Die oben in der Tabelle genannten Linsen L1 und L2a waren aus einem Glas der Type FK5 (Brechungsindex n = 1,48749, Abbé'sche Zahl ν von 70,41) der Firma Schott und der dritten und vierten Linse L2b und L3 aus einem Schott-Glas der Type SFL6 (Brechungsindex n = 1,80518, Abbé'sche Zahl ν von 25,39) ergaben sich folgende Linsengewichte:
    L1 = 6,4 g
    L2a = 1,9 g
    L2b = 1,7 g
    L3 = 1,9 g
  • Dies ergibt ein Gesamtgewicht von 11,9 g oder lediglich 44,2 % des Gewichts des vergleichbaren Achromaten nach dem Stande der Technik gemäß der nachfolgend besprochenen 3. Schon aus dem Vergleich der Gewichte ist ersichtlich, daß die Zurückdrängung bzw. Nachreihung der Achromatlinsen L2a, L2b hinter eine Frontlinse L1 gegenüber dieser eine deutliche Gewichtsverringerung für die dem Frontglied nachfolgenden Linsen ergibt. Selbstverständlich wäre es im Rahmen der Erfindung möglich, das Frontglied auch aus mehr als einer Linse aufzubauen, doch versteht es sich, daß der Aufbau aus nur einer einzigen Linse L1 bevorzugt ist.
  • Vergleichsbeispiel:
    • Relative Öffnung: F/3
    • Objektivbrennweite F = 100
    • Sehfeld (Objektfeld) = 2 × 1 Grad
      Figure 00070001
  • Die Einzelbrennweiten betrugen:
    FL1 = 48,525 mm und
    FL2 = –92,352 mm
  • Bei Fertigung der ersten Linse L1 aus einem Schott-Glas der Type BAK2 (Brechungsindex n = 1,53996, Abbé'sche Zahl ν = 59,71), wie es herkömmlich gefertigt würde, und der zweiten Linse L2 aus einem Schott-Glas der Type SF2 (Brechungsindex n = 1,64769, Abbé'sche Zahl ν = 33,85) ergeben sich die folgenden Gewichte:
    L1 = 10,9 g
    L2 = 15,4 g
  • Das Gesamtgewicht der Linsen ist daher mit 26,3 g mehr als doppelt so groß als im oben genannten Beispiel nach der Erfindung bzw. das erfindungsgemäße Linsengewicht liegt bei 44,2% des Gewichts eines herkömmlichen Objektivs.
  • Beispiel 2:
  • Es wurde im wesentlichen derselbe Aufbau wie in Beispiel 1 verwendet, doch bestanden die L1 und L2a aus einem Glas der Type BK 7 mit einem Brechungsindex n von 1,51680 und einer Abbé'schen Zahl ν von 64,17, also mit deutlich unterschiedlichen Werten gegenüber dem Glas FK5 nach Beispiel 1. Dennoch ergaben sich in der Qualität kaum Unterschiede, was die Unempfindlichkeit des erfindungsgemäßen Systems gegenüber Toleranzen veranschaulichen mag. Auch hier ergab sich ein deutlicher Gewichtsunterschied gegenüber dem obigen Vergleichsbeispiel.
  • Beispiel 3:
  • An Hand dieses Beispiels soll die Anwendung der vorliegenden Erfindung auf ein Objektiv für ein terrestrisches Beobachtungsfernrohr (Spektiv, Teleskop) veranschaulicht werden. Für den mobilen Einsatz werden solche Fernrohre häufig mit Objektivdurchmessern bis 65 mm ausgestattet und haben ein Sehfeld von 40 m auf eine Distanz von 1000 m, was einem Eintrittswinkel zur optischen Achse von 1,146 Grad entspricht. Das im Folgenden angeführte Beispiel hat eine Brennweite von 364 mm und damit bei einem Eintrittspupillen-Durchmesser von 65 mm eine sehr hohe relative Öffnung von 1 : 5,6. Vergleichsweise haben auf dem Markt befindliche Fernrohre dieser Art oft nur ein Öffnungsverhältnis von 1 : 7,1. Für ein solches Objektiv mit dem in 5 gezeigten Aufbau wurden beispielshalber folgende Daten berechnet:
    Figure 00080001
  • Die IMS (image surface). d.h. also die letzte Fläche des Systems, hat einen Aperturradius von 7,300000.
  • Die Einzelbrennweiten waren die folgenden:
    FL1 = 232,548 mm
    FL2a = –57,367 mm
    FL2b = 77,762 mm
    FL 3 = 129,739 mm
  • Damit betrug die Brennweite der Positivlinse L2b des Achromaten L2 etwas weniger als ein Drittel der Brennweite der Frontlinse L1. Dabei ist in 5 eine Fokussiereinrichtung a angedeutet, die – anders als in vielen herkömmlichen Objektiven dieser Art – auf die hintere Linse L3 wirkt. Dies ist auch beim Ausführungsbeispiel nach 1 möglich.
  • Die Brechungsindizes n und die Abbé'schen Zahlen ν der laut obiger Tabelle verwendeten Schott-Gläser waren die folgenden:
    Figure 00090001
  • Wie die Buchstabenfolgen bereits andeuten, werden hier Kalziumfluorid-haltige Gläser verwendet, mit denen sich eine besonders gute Abbildungsqualität erzielen läßt. Der verkittete Achromat (gemeinsame Fläche 4) ist hier also von einer negativen, vorderen Linse L2a und einer bildseitigen positiven Linse L2b zusammengesetzt. Die Glieder P1, P2 werden von den in 5 gezeigten Prismen gebildet, könnten aber auch planparallele Platten sein. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich um die für Fernrohre häufige Ausbildung als Schmidt-Pechan-Prisma, doch können auch andere Prismenformen eingesetzt werden.
  • 6 veranschaulicht die geringe chromatische Aberration in Querrichtung (in X- und Y-Richtung) an Hand der Kurven r, g und b. Es ist allerdings zu bemerken, daß im Falle der 6 der Maßstab, im Vergleich zu 2 um den Faktor 5 gedehnt ist, weil man andern falls den Farbquerfehler gar nicht mehr hätte darstellen können. Das bedeutet, daß mit diesem Ausführungsbeispiel die Abbildungsqualität erheblich gesteigert wurde.
  • Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche Modifikationen möglich, denn schon der Vergleich der Beispiele 1 und 3 veranschaulicht, daß das Grundprinzip nach der Erfindung, nämlich das Korrekturglied (Achromat L2) in einem, insbesondere deutlichen, Abstand von der (vorzugsweise aus einer Einzellinse bestehenden) Frontlinse L1 anzuordnen, extrem unterschiedliche Ausführungen zuläßt. Beispielsweise wäre es auch denkbar, für bestimmte Anwendungen eine Veränderung des Verhältnisses der Brennweite der Linse L1 gegenüber der der Positivlinse des Achromaten L2 vorzunehmen. Ferner könnte auch der Achromat L2 aus mehr als zwei Linsen aufgebaut werden, und ebenso das dritte Glied L3, doch wird dies im allgemeinen nicht erforderlich sein.

Claims (14)

  1. Objektiv, insbesondere Fernrohrobjektiv, das zur chromatischen Fokuskorrektur einen Achromaten aus mindestens einer positiven und einer negativen Linse aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Objektiv als erstes Glied einen Frontteil (L1) relativ langer Brennweite aufweist, dem entlang der optischen Achse der Achromat (L2) mit relativ kürzerer Brennweite seiner positiven Linse (L2a) –nachgereiht ist.
  2. Objektiv nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Achromat (L2) das zweite Glied des Objektivs bildet und dem Achromaten (L2) zur Korrektur von restlichen Farbfehlern ein drittes Glied (L3) nachgereiht ist.
  3. Objektiv nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Fokussiereinrichtung (a) mit dem dritten Glied (L3) zum Verschieben desselben entlang der optischen Achse verbunden ist.
  4. Objektiv nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Achromat (L2) nur aus der positiven (L2a) und der negativen Linse (L2b) besteht.
  5. Objektiv nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennweite des Frontteiles (L1) zu der der positiven Linse (L2a) des Achromaten (L2) in einem Bereich von 2 : 4 liegt.
  6. Objektiv nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Aperturradius oder freie Durchmesser des Achromaten (L2) maximal 90% desjenigen der Frontlinse (L1) beträgt.
  7. Objektiv nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Aperturradius oder freie Durchmesser des Achromaten (L2) etwa 40% bis 90% desjenigen der Frontlinse (L1) beträgt.
  8. Objektiv nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die einander zugewandten Flächen der positiven (L2a) und der negativen Linse (2b) des Achromaten (L2) unterschiedliche Radien besitzen.
  9. Objektiv nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Frontglied (L1) aus einer einzigen, positiven Linse besteht.
  10. Objektiv nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es folgenden Aufbau besitzt:
    Figure 00120001
  11. Objektiv nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es folgenden Aufbau besitzt:
    Figure 00130001
    worin L jeweils eine Linse, P jeweils ein Prisma bzw. eine planparallele Platte bezeichnet.
  12. Objektiv nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dispersionszahl mindestens der letzten, der Bildebene zugewandten Linse (L3), vorzugsweise der letzten Linsen, insbesondere der beiden letzten Linsen (L2b, L3), niedriger als die der vorderen Linse(n), insbesondere der Frontlinse (L1), ist.
  13. Objektiv nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß als Glas höherer Dispersionszahl ein Glas der Type FK5 oder BK7, als Glas niedrigerer Dispersionszahl ein Glas der Type SFL6 gewählt ist.
  14. Objektiv nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß als Gläser wenigstens zum Teil Kalziumfluorid-haltige Gläser Verwendung finden.
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DE689199C (de) * 1935-10-08 1940-03-14 Jos Schneider & Co Optotechnis Lichtstarkes Objektiv aus drei in Luft stehenden Gliedern
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