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Die
Erfindung betrifft eine Gaslaseranordnung.
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Gaslaseranordnungen
sind insbesondere gebräuchlich
mit Edelgasen, beispielsweise Argon als Arbeitsgas. Das typischerweise
mit einem Druck im Bereich von 10–2 mbar
bis 1 mbar im Gasraum vorliegende Arbeitsgas wird durch Stöße mit beschleunigten
Elektronen angeregt. Hierfür
sind in Längsrichtung
beabstandet eine Kathode und eine Anode eines Elektrodensystems
im Gasraum angeordnet. Zur Konzentration der von der Kathode zur
Anode durch den Gasraum fließenden
anregenden Elektronen im Bereich der durch eine Resonator-Spiegelanordnung
bestimmten Strahlachse ist es bekannt, im Gasraum ein zur Strahlachse
paralleles statisches Magnetfeld zu erzeugen, beispielsweise mittels
einer Magnetanordnung mit Permanentmagneten und/oder Magnetspulen.
Derartige Gaslaseranordnungen sind seit langem gebräuchlich.
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Abweichend
vom typischerweise in Längsrichtung
zwischen den Elektroden im Gasraum homogenen zur Längsrichtung
parallelen Verlauf des Magnetfelds ist in der
DE 37 82 215 T2 ein in Längsrichtung
welliger Verlauf vorgeschlagen, mittels dessen heißere und
kältere
Bereiche des Plasmas um die Strahlachse vermischt und thermale Instabilitäten vermieden
werden. Zur Erzeugung des welligen Verlaufs können Permanentmagnetringe oder
ein modulierter Spulenstrom eingesetzt sein.
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Die
bekannten Gaslaseranordnungen sind insbesondere durch den Aufwand
zur Abfuhr von Verlustwärme
aufwendig und teuer.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gaslaseranordnung
mit bei vergleichbarer optischer Leistung verringertem Kühlleistungsbedarf
anzugeben.
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Die
Erfindung ist im Patentanspruch 1 beschrieben. Die abhängigen Ansprüche enthalten
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung.
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Während bei
herkömmlichen
Gaslaseranordnungen mit magnetischer Konzentration der zwischen
den in Längsrichtung
beabstandeten Elektroden fließende
Elektronenstrom durch ein im wesentlichen homogenes Magnetfeld,
welches allenfalls zur Durchmischung thermale unterschiedlicher
Bereiche in Längsrichtung
gewellt sein kann, im Bereich der Strahlachse konzentriert wird,
wird nach der vorliegenden Erfindung gezielt ein Abschnitt mit für den Elektronenstrom
hoher Impedanz in Form des Magnetfeldabschnitts erster Art eingefügt, in welchem
die magnetische Feldrichtung im Gasraum überwiegend senkrecht zur Feldrichtung
verläuft. Überraschenderweise
zeigt sich, dass durch den Magnetfeldabschnitt erster Art mit der überwiegend
senkrecht zur Längsrichtung
verlaufenden Feldrichtung bei vergleichbarer mittlerer Dichte angeregten
Arbeitsgases bei der Strahlachse der Elektronenfluss als maßgeblicher Strom
zwischen den beabstandeten Elektroden wesentlich geringer ist. Dadurch
wird die primär
aus Elektrodenfluss und Potentialdifferenz zwischen den Elektroden
bestimmte Verlustleistung im Gasraum und somit auch die erforderliche
Kühlleistung
zur Abführung
der Verlustleistung erheblich reduziert. Im Bereich des Magnetfeld-Abschnitts
erster Art tritt vorteilhafterweise ein Ringstrom um die Strahlachse
auf, welcher dem Betrag nach den Kathoden-Anodenstrom um mehrere
Zehnerpotenzen übertreffen
kann und dadurch einen hohen Beitrag zur Anregung des Arbeitsgases
leistet.
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Das
Magnetfeld ist in an sich üblicher
Weise im wesentlichen statisch und drehsymmetrisch um die Strahlachse.
Die Erzeugung einer Feldform nach Art des ersten Abschnitts ist
dem Fachmann an sich bekannt. Vorzugsweise ist zwischen sich in
Längsrichtung
gegenüberstehende
gleichsinnige Pole einer mehrteiligen Magnetanordnung ein Polschuh
aus weichmagnetischem Material eingefügt. Die Magnetanordnung enthält vorteilhafterweise
Permanentmagnete.
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Das
Magnetfeld weist vorteilhafterweise im Bereich des Magnetfeldabschnitts
erster Art innerhalb des Gasraumes einen Maximalwert der radialen magnetischen
Induktion Br von wenigstens Br=0,01 T (Tesla), insbesondere wenigstens
Br=0,05T, vorzugsweise wenigstens Br=0,2T auf. Das Magnetfeld zeigt
dabei auch einen starken radialen Feldgradienten dBr/dr (mit r als
radiale Koordinate von der Strahlachse aus), dessen Maximalwert
innerhalb des Gasraums bei wenigstens 0,01 T/cm, insbesondere wenigstens
0,05T/cm, vorzugsweise wenigstens 0,2 T/cm liegt. Ein hoher Betrag
des radialen Feldgradienten begünstigt
eine radiale Beschränkung
des im Magnetfeld-Abschnitts erster Art auftretenden Ringstroms,
so dass Stöße von Elektronen
mit der Wand gering gehalten werden können.
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Im
Bereich des Magnetfeld-Abschnitts erster Art tritt vorteilhaft ein
Gradient dBz/dz (mit z als achsiale Koordinate entlang der Strahlachse)
der achsialen Komponente BZ der magnetischen Induktion auf, welcher
auf der Strahlachse einen maximalen Betragswert von wenigstens 0,05
T/cm, insbesondere wenigstens 0,05 T/cm, vorzugsweise wenigstens 0,2
T/cm erreicht.
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Vorteilhafterweise
weist das Magnetfeld in Längsrichtung
gegen den Abschnitt erster Art versetzt wenigstens einen Abschnitt
zweiter Art auf, in welchem das Magnetfeld innerhalb des Gasraums überwiegend
parallel zur Längsrichtung
verläuft.
Vorzugsweise ist je ein Abschnitt zweiter Art in Längsrichtung
zu bei den Seiten dem Abschnitt erster Art benachbart, bzw. ein Abschnitt
erster Art zwischen zwei Abschnitten zweiter Art eingeschlossen.
Das Magnetfeld weist dabei auf der Strahlachse SA einen Betragswert
der achsparallelen Komponente der magnetischen Induktion BZ auf,
der wenigstens 0,01 T, insbesondere wenigstens 0,05 T, vorzugsweise
wenigstens 0,2 T beträgt.
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Besonders
vorteilhaft ist eine mehrstufige Magnetanordnung mit einem Magnetfeld
im Gasraum, welches zwischen den in Längsrichtung beabstandeten Elektroden
mehrere Abschnitte erster Art und mehrere Abschnitte zweiter Art
in alternierender Folge aufweist. Die genannten Bereichsgrenzen
für die
magnetische Induktion bzw. deren Gradienten sind dabei in wenigstens
einem der Abschnitte erster bzw. zweiter Art erfüllt.
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Die
Magnetanordnung ist vorteilhafterweise außerhalb des Gasraums angeordnet
und umgibt diesen in an sich bekannter Weise ringförmig bzw. rohrförmig. Die
den Gasraum seitlich begrenzende Wand ist vorzugsweise aus dielektrischem
Material. In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung ist die den
Gasraum quer zur Längsrichtung
begrenzende Wand so geformt, dass der Durchmesser des Gasraums im
Bereich eines Abschnitts erster Art größer ist als in einem daran
in Längsrichtung
angrenzenden Abschnitt.
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Die
Elektrodenanordnung kann zusätzlich
zu Anode und Kathode in Zwischenelektroden auf vorgebbaren oder
auf sich gleitend einstellenden Zwischenpotentialen aufweisen.
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Die
Erfindung ist nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die Abbildungen noch eingehend veranschaulicht. Dabei
zeigt:
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1 ein Schnittbild durch
eine Laseranordnung in Seitenansicht,
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2 einen Ausschnitt mit Detaildarstellung des
Magnetfeldverlaufs,
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3 eine Weiterbildung mit
feldangepasstem Wandverlauf,
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4 eine Ausführung mit
Zwischenelektroden.
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Bei
der in 1 schematisch
dargestellten Gaslaseranordnung ist in an sich bekannter und mit gebräuchlichen
Anordnungen übereinstimmender Weise
ein Resonatorraum in Längsrichtung
LR durch zwei Reflektoren RE1, RE2 begrenzt. Die Reflektoren bestimmen
durch ihre Form und Anordnung eine optische Strahlachse SA, welche
mit der z-Richtung eines polaren Koordinatensystems r, z zusammenfalle.
Der Reflektor RE2 ist teildurchlässig,
um einen Laserstrahl LS anzukoppeln. Zwischen den Reflektoren ist
ein abgeschlossener Gasraum GR in Form z. B. eines dielektrischen
Rohres RO mit schräg
stehenden Austrittsfenstern FE angeordnet, in welchem sich ein Arbeitsgas,
insbesondere ein Edelgas, vorzugsweise Argon, als Lasermedium mit
einem Gasdruck im Bereich zwischen 10–3 mbar
und 100 mbar, insbesondere zwischen 10–2 mbar
und 10 mbar befindet. Eine Elektrodenanordnung mit in Längsrichtungen
voneinander beabstandeten Elektroden Anode AN und Kathode KA erzeugt
ein statisches elektrisches Feld mit im wesentlichen zur Längsrichtung paralleler
Feldrichtung und bewirkt einen Elektronenfluss in der Richtung von
Kathode zur Anode und eine entgegen gesetzte Bewegung von durch
Stoßionisation
erzeugten positiv geladenen Gasionen. Elektronen und Ionen bilden
ein Plasma PL, welches durch eine um das Rohr RO angeordnete Magnetanordnung
in einem Bereich um die Strahlachse konzentriert werden kann. Magnetanordnung
und damit im Gasraum erzeugtes Magnetfeld sind im wesentlichen drehsymmetrisch
um die Strahlachse SA, so dass die Winkelkoordinate des Koordinatensystems nicht
weiter behandelt ist.
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Wesentlich
für die
vorliegende Erfindung ist die Form des von der Magnetanordnung im
Gasraum erzeugten Magnetfelds, welche anhand charakteristischer
Feldlinienverläufe
in 2 schematisch dargestellt
und erläutert
ist.
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Wesentlicher
Teil des Magnetfelds ist wenigstens ein, vorzugsweise mehrere Magnetfeldabschnitte
erster Art in Längsrichtung
LR, welche z. B. mit A1N, A1N+1 bezeichnet
sind. Ein solcher Magnetfeldabschnitt erster Art ist dadurch charakterisiert, dass
die Feldrichtung des Magnetfelds MF überwiegend senkrecht zur Strahlachse
SA verläuft,
d. h., dass die bezüglich
der Strahlachse radiale Feldkomponente des Magnetfeld die zur Strahlachse
parallele Feldkomponente überwiegt.
Der Magnetfeldabschnitt erster Art bildet für den Strom in Längsrichtung
bewegter und durch das statische elektrische Feld im Gasraum in
Richtung der Anode beschleunigter Elektronen eine erhöhte Impedanz,
so dass sich bei vergleichbarer optischer Laserleistung ein gegenüber gebräuchlichen
Anordnungen erheblich reduzierter Kathoden-Anoden-Strom einstellt.
Durch die Ausbildung des Magnetfelds entsteht im Magnetfeld-Abschnitt
erster Art ein starker Ringstrom um die Strahlachse.
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Vorzugsweise
befinden sich in Längsrichtung
LR zu beiden Seiten eines Magnetfeldabschnitts erster Art Magnetfeldabschnitte
zweiter Art, welche mit A2N, A2N+1,...
bezeichnet sind und dadurch charakterisiert sind, dass die Magnetfeldrichtung
im Gasraum überwiegend
parallel zur Strahlachse verläuft, d.
h. dass die zur Strahlachse parallele Magnetfeldkomponente die radiale
Feldkomponente überwiegt. Die
Magnetfeldabschnitte erster und zweiter Art folgen in Längsrichtung
alternierend aufeinander und können
unmittelbar aneinander anschließend
oder, wie im skizzierten Beispiel zur klareren Unterscheidung als
beabstandet angenommen werden.
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Die
in 2 teilweise mit Richtungspfeilen versehenen
Magnetfeldlinien verdeutlichen auch ein weiteres vorteilhaftes Charakteristikum
des Feldverlaufs, wonach die zur Strahlachse parallelen Feldkomponenten
beidseitig eines Abschnitts erster Art entgegen gesetzt gerichtet
sind. Bezüglich
vorteilhafter oder bevorzugter Werte der radialen Komponente Br
bzw. der achsialen Komponente Bz magnetischen Induktion wird auf
die bereits gemachten Ausführungen
verwiesen.
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Mit
der in 1 skizzierten
Magnetanordnung mit mehreren in Längsrichtung mit alternierend entgegen
gesetzter Polung aufeinanderfolgenden Permanentmagnetringen ergibt
sich im Gasraum ein mehrstufiges Magnetfeld mit abwechselnd Magnetfeldabschnitten
erster Art A1N, A1N+1,...
und Magnetfeldabschnitten zweiter Art A2N,
A2N+1,... und eine in 1 schematisch skizzierte Verteilung des
Plasmas PL um die Strahlachse SA. Die Permanentmagnetringe PM sind
im wesentlichen parallel zur Längsrichtung
polarisiert. Zwischen benachbarten Magnetringen sind weichmagnetische
Polschuhringe PS angeordnet. Die Permanentmagnetringe können auch
durch stromdurchflossene Magnetspulen ersetzt sein. Permanentmagnete
sind jedoch wegen des geringen Bauvolumens und des Wegfalls einer Magnetstromeinspeisung,
welche auch wiederum den Kühlaufwand
erhöht,
bevorzugt.
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In 3 ist eine bevorzugte Weiterbildung skizziert,
bei welcher die den Gasraum quer zur Längsrichtung begrenzende Rohrinnenwand
in Längsrichtung
LR so strukturiert ist, dass im Bereich eines Magnetfeldabschnittes
erster Art mit D1 ein größerer lichter
Durchmesser des Gasraums vorliegt als mit D2 in in Längsrichtung
benachbarten Bereichen, insbesondere in Bereichen von Ma gnetfeldabschnitten
zweiter Art. Die Variierung des lichten Durchmessers in Längsrichtung
kann wie skizziert durch Variieren der Wandstärke des Rohrs oder in anderer
Ausführung
durch korrespondierenden Verlauf von Außen- und Innenfläche der
Rohrwand bei im wesentlichen konstanter Wandstärke realisiert sein. Vorzugsweise
ist D1>1,2 D2, insbesondere D1>1,4 D2.
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Bei
der in 4 nach Art der 1 skizzierten Anordnung
sind zwischen Anode AN und Kathode KA mehrere Zwischenelektroden
ZEN, ZEN+1,... vorgesehen.
Die Zwischenelektroden können
auf vorgebbaren Zwischenpotentialen oder wie skizziert innerhalb
des Gasraums voneinander isoliert auf sich selbsttätig einstellenden
gleitender Potentialen liegen. Die Elektroden können wie skizziert zugleich
die zu 3 beschriebene
Variation des lichten Durchmessers des Gasraums bewirken.
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Die
vorstehend und die in den Ansprüchen angegebenen
sowie die den Abbildungen entnehmbaren Merkmale sind sowohl einzeln
als auch in verschiedener Kombination vorteilhaft realisierbar.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt,
sondern im Rahmen fachmännischen
Könnens
in mancherlei Weise abwandelbar.