DE10324891A1 - Ionische Flüssigkeiten mit Thiouronium-Kationen - Google Patents

Ionische Flüssigkeiten mit Thiouronium-Kationen Download PDF

Info

Publication number
DE10324891A1
DE10324891A1 DE2003124891 DE10324891A DE10324891A1 DE 10324891 A1 DE10324891 A1 DE 10324891A1 DE 2003124891 DE2003124891 DE 2003124891 DE 10324891 A DE10324891 A DE 10324891A DE 10324891 A1 DE10324891 A1 DE 10324891A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
atoms
alkyl
substituted
partially
chain
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE2003124891
Other languages
English (en)
Inventor
Nikolai Dr. Ignatiev
Urs Dr. Welz-Biermann
Helge Prof. Dr. Willner
German Bissky
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Merck Patent GmbH
Original Assignee
Merck Patent GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Merck Patent GmbH filed Critical Merck Patent GmbH
Priority to DE2003124891 priority Critical patent/DE10324891A1/de
Priority to JP2006508218A priority patent/JP4723480B2/ja
Priority to US10/558,748 priority patent/US8269041B2/en
Priority to PCT/EP2004/005772 priority patent/WO2004106287A1/de
Priority to CN 200480015435 priority patent/CN1798731A/zh
Priority to EP04739427.5A priority patent/EP1628952B1/de
Priority to CA002527785A priority patent/CA2527785A1/en
Publication of DE10324891A1 publication Critical patent/DE10324891A1/de
Priority to KR1020057022332A priority patent/KR101073422B1/ko
Priority to US13/590,655 priority patent/US8859813B2/en
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F9/00Compounds containing elements of Groups 5 or 15 of the Periodic Table
    • C07F9/02Phosphorus compounds
    • C07F9/28Phosphorus compounds with one or more P—C bonds
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F9/00Compounds containing elements of Groups 5 or 15 of the Periodic Table
    • C07F9/02Phosphorus compounds
    • C07F9/28Phosphorus compounds with one or more P—C bonds
    • C07F9/30Phosphinic acids [R2P(=O)(OH)]; Thiophosphinic acids ; [R2P(=X1)(X2H) (X1, X2 are each independently O, S or Se)]
    • C07F9/301Acyclic saturated acids which can have further substituents on alkyl

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft Salze mit Thiouronium-Kationen, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung als ionische Flüssigkeiten.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft Salze enthaltend Thiouronium-Kationen und verschiedene Anionen, Verfahren zur Herstellung dieser Salze sowie ihre Verwendung als ionische Flüssigkeiten.
  • Ionische Flüssigkeiten oder flüssige Salze sind ionische Spezies, die aus einem organischen Kation und einem i.d.R. anorganischen Anion bestehen. Sie enthalten keine neutralen Moleküle und weisen meistens Schmelzpunkte kleiner 373 K auf. Im Stand der Technik sind eine Vielzahl von Verbindungen bekannt, die als ionische Flüssigkeiten Verwendung finden. Insbesondere sind sie auch Gegenstand einer Reihe von Patenten bzw. Patentanmeldungen. So wurden lösungsmittelfreie ionische Flüssigkeiten erstmals von Hurley und Wier in einer Reihe von US-Patenten ( US 2,446,331 , US 2,446,339 und US 2,446,350 ) offenbart. Diese „bei Raumtemperatur geschmolzenen Salze" basierten auf AlCl3 und einer Vielzahl von n-Alkylpyridinium-Halogeniden.
  • In den letzten Jahren wurden einige Übersichtsartikel zu diesem Thema veröffentlicht (R. Sheldon „Catalytic reactions in ionic liquids", Chem. Commun., 2001, 2399–2407; M.J. Earle, K.R. Seddon "Ionic liquids. Green solvent for the future", Pure Appl. Chem, 72 (2000), 1391–1398; P. Wasserscheid, W. Keim „Ionische Flüssigkeiten – neue Lösungen für die Übergangsmetallkatalyse", Angew. Chem, 112 (2000), 3926–3945; T. Welton „Room temperature ionic liquids. Solvents for synthesis and catalysis", Chem. Rev., 92 (1999), 2071–2083; R. Hagiwara, Ya. Ito „Room temperature ionic liquids of alkylimidazolium cations and fluoroanions", Journal of Fluorine Chem, 105 (2000), 221–227).
  • Die Eigenschaften ionischer Flüssigkeiten, z.B. Schmelzpunkt, thermische und elektrochemische Stabilität, Viskosität, werden stark von der Natur des Anions beeinflusst. Demgegenüber können die Polarität und die Hydrophilie bzw. Lipophilie durch die geeignete Wahl des Kation/Anion-Paares variiert werden. Daher besteht Bedarf an neuen ionischen Flüssigkeiten mit variierten Eigenschaften, die zusätzliche Möglichkeiten hinsichtlich ihrer Verwendung ermöglichen.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, neue stabile salzartige Verbindungen mit wertvollen Eigenschaften, die als ionische Flüssigkeiten verwendet werden können, sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung zur Verfügung zu stellen. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ionische Verbindungen mit sehr stabilen Kationen bereit zu stellen, ohne dass die Größe des Kations gegenüber den bekannten Kationen deutlich erhöht ist.
  • Gelöst wird diese Aufgabe durch das Bereitstellen von Salzen mit Thiouronium-Kationen, bei denen die positive Ladung über mehrere Heteroatome delokalisiert ist, gemäß der allgemeinen Formel (1),
    Figure 00020001
  • Dabei haben die Gruppen R die Bedeutung von
    H
    geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1-20 C-Atomen
    geradkettiges oder verzweigtes Alkenyl mit 2-20 C-Atomen und einer oder mehreren Doppelbindungen
    geradkettiges oder verzweigtes Alkinyl mit 2-20 C-Atomen und einer oder mehreren Dreifachbindungen
    gesättigtes, teilweise oder vollständig ungesättigtes Cycloalkyl mit 3-7 C-Atomen, insbesondere Phenyl, das mit Alkylgruppen mit 1-6 C-Atomen substituiert sein kann,
    wobei die R jeweils gleich oder verschieden sind,
    wobei die R paarweise durch Einfach- oder Doppelbindung miteinander verbunden sein können,
    wobei ein oder mehrere R teilweise oder vollständig mit Halogenen, insbesondere -F und/oder -Cl, oder teilweise mit -CN oder -NO2, substituiert sein können
    und wobei ein oder zwei nicht benachbarte Kohlenstoffatome des R, ausgenommen des zum Schwefelatom α-ständigen Kohlenstoffatoms, durch Atome und/oder Atomgruppierungen ausgewählt aus der Gruppe -O-, -C(O)-, -C(O)O-, -S-, -S(O)-, -SO2-, -SO2O-, -N=, -N=N-, -NH-, -NR'-, -PH-, -PR'-, -P(O)R'-, -P(O)R'-O-, -O-P(O)R'-O- und -PR'2=N- mit R' = nicht, teilweise oder
    perfluoriertes C1- bis C6-Alkyl, C3- bis C7-Cycloalkyl, unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl oder unsubstituierter oder substituierter Heterocyclus, ersetzt sein können,
    und A ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus:
    [R1SO3], wobei [CH3C6H4SO3] ausgenommen ist, [RFSO3], [(RFSO2)2N], [(FSO2)3C],[(RFSO2)3C], [R1OSO3], [RFC(O)O], [RFC(O)O], [CCl3C(O)O], [(CN)3C], [(CN)2CR1], [(R1O(O)C)2CR1], [P(CnF2n+1-mHm)yF6-y], [P(C6F5)yF6-y], [R1 2P(O)O],[R1P(O)O2]2–, [RF 2P(O)O], [RFP(O)O2]2–, [BF2RF 4-z], [BFz(CN)4-z], [B(C6H5)4], [B(C6F5)4], [B(OR1)4], [N(CF3)2], [N(CN)2], [AlCl4], Br, [SiF6]2–, [SO4]2– und [NO3]
    mit
    RF = perfluoriertes und geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1-20 C-Atomen, bevorzugt mit 1-12 C-Atomen,
    perfluoriertes und geradkettiges oder verzweigtes Alkenyl mit 2-20 C-Atomen und einer oder mehreren Doppelbindungen
    perfluoriertes und geradkettiges oder verzweigtes Alkinyl mit 2-20 C-Atomen und einer oder mehreren Dreifachbindungen
    perfluoriertes und gesättigtes, teilweise oder vollständig ungesättigtes Cycloalkyl mit 3-7 C-Atomen, insbesondere Phenyl, das mit Perfluoralkylgruppen substituiert sein kann,
    wobei mehrere RF jeweils gleich oder verschieden sein können,
    wobei die RF paarweise durch Einfach- oder Doppelbindung miteinander verbunden sein können,
    und wobei ein oder zwei nicht benachbarte und nicht zum Heteroatom α-ständige Kohlenstoffatome des RF durch Atome und/oder Atomgruppierungen ausgewählt aus der Gruppe -O-, -C(O)-, -S-, -S(O)-, -SO2-, -SO2O-, -N=, -N=N-, -NH-, -NR'-, -PR'- und -P(O)R'- mit R' = nicht, teilweise oder perfluoriertes C1- bis C6-Alkyl, C3- bis C7-Cycloalkyl, unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl, inklusive -C6F5, oder unsubstituierter oder substituierter Heterocyclus, ersetzt sein können,
    R1 = H für den Fall, dass A = [(CN)2CR1] oder [(R1O(O)C)2CR1]
    geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1-20 C-Atomen
    geradkettiges oder verzweigtes Alkenyl mit 2-20 C-Atomen und einer oder mehreren Doppelbindungen
    geradkettiges oder verzweigtes Alkinyl mit 2-20 C-Atomen und einer oder mehreren Dreifachbindungen
    gesättigtes, teilweise oder vollständig ungesättigtes Cycloalkyl mit 3-7 C-Atomen, insbesondere Phenyl,
    das mit Alkylgruppen mit 1-6 C-Atomen substituiert sein kann,
    wobei mehrere R1 jeweils gleich oder verschieden sein können,
    wobei mehrere R1 paarweise durch Einfach- oder Doppelbindung miteinander verbunden sein können,
    wobei ein oder mehrere R1 teilweise oder vollständig mit Halogenen, insbesondere -F und/oder -Cl, oder teilweise mit -CN oder -NO2, substituiert sein können
    und wobei ein oder zwei nicht benachbarte und nicht α-ständige Kohlenstoffatome des R1 durch Atome und/oder Atomgruppierungen ausgewählt aus der Gruppe -O-, -C(O)-, -C(O)O-, -S-, -S(O)-, -SO2-, -SO2O-, -N=, -N=N-, -NH-, -NR'-, -PR'- und -P(O)R'- mit R' = nicht, teilweise oder perfluoriertes C1- bis C6-Alkyl, C3- bis C7-Cycloalkyl, unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl, inklusive -C6F5, oder unsubstituierter oder substituierter Heterocyclus, ersetzt sein können,
    n = 1 bis 20 und
    m = 0, 1, 2 oder 3 und
    y = 0, 1, 2, 3 oder 4
    z = 0, 1, 2, 3 oder 4
  • Unter vollständig ungesättigten Substituenten werden im Sinne der vorliegenden Erfindung auch aromatische Substituenten verstanden.
  • Die erfindungsgemäßen Verbindungen zeichnen sich insbesondere durch sehr stabile Kationen aus. Dabei ist die Größe der erfindungsgemäßen Kationen vergleichbar mit derjenigen von Kationen ionischer Flüssigkeiten aus dem Stand der Technik.
  • Bei den erfindungsgemäßen Verbindungen handelt es sich demnach um Salze, die gegebenenfalls substituierte Thiouronium-Kationen besitzen.
  • Als Substituenten R des Uronium-Kations kommen erfindungsgemäß dabei neben Wasserstoff in Frage: C1- bis C20-, insbesondere C1- bis C12-Alkylgruppen, C2- bis C20-, insbesondere C2- bis C12-, Alkenyl- oder Alkinylgruppen und gesättigte oder ungesättigte, d.h. auch aromatische, C3- bis C7-Cycloalkylgruppen, die mit C1- bis C6-Alkylgruppen substituiert sein können, insbesondere Phenyl.
  • Die fünf Substituenten R des erfindungsgemäßen Thiouronium-Kations können gleich oder verschieden sein.
  • Die Substituenten R können auch paarweise derart verbunden sein, dass bi- oder polycyclische Kationen entstehen. Die Substituenten können teilweise oder vollständig mit Halogenatomen, insbesondere mit F und/oder Cl, oder teilweise mit CN oder NO2 substituiert sein. Ferner können die Substituenten R ein oder zwei, einander nicht benachbarte Heteroatome oder Atomgruppierungen, ausgewählt aus der Gruppe O, C(O), C(O)O, S, S(O), SO2, SO2O, N, N=N, NH, NR', PH, PR', P(O)R', P(O)R'O, OP(O)R'O und PR'2=N enthalten, wobei R' ein nicht, teilweise oder perfluoriertes C1- bis C6-Alkyl, C3- bis C7-Cycloalkyl, unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl oder unsubstituierter oder substituierter Heterocyclus, sein kann.
  • Ohne Einschränkung der Allgemeinheit sind Beispiele für erfindungsgemäße Substituenten R des Thiouronium-Kations:
    -CH3, -C2H5, -C3H7, -CH(CH3)2, -C4H9, -C(CH3)3, -C5H11, -C6H13, -C7H15, -C8H17, -C9H19, -C10H20, -C12H25, -C20H41, -OCH3, -OCH(CH3)2, -CH2OCH3, -C2H4OCH(CH3)2, -SCH3, -SCH(CH3)2, -C2H4SC2H5, -C2H4SCH(CH3)2, -S(O)CH3, -SO2CH3, -SO2C2H5, -SO2C3H7, -SO2CH(CH3)2, -CH2SO2CH3, -OSO2CH3, -CH2N(H)C2H5, -C2H4N(H)C2H5, -CH2N(CH3)CH3, -C2H4N(CH3)CH3, -N(CH3)2, -N(CH3)C3H5, -N(CH3)CF3, -O-C4H8-O-C4H9, -S-C2H4-N(C4H9)2, -OCF3, -CF3, -C2F5, -C3F7, -C4F9, -C(CF3)3, -CF2SO2CF3, -C2F4N(C2F5)C2F5, -CFH2, -CHF2, -CH2CF3, -C2F2H3, -C3FH6, -CH2C3F7, -C(CFH2)3, -CHO, -C(O)OH, -CH2C(O)OH, -CH2C(O)CH3, -CH2C(O)C2H5, -CH2C(O)OCH3, CH2C(O)OC2H5, -C(O)CH3, -C(O)OCH3, -CF=CF2, -C(CF3)=CFCF3, -CF2CF=CFCF3, -CF=CFN(CF3)CF3,
    Figure 00060001
  • Das Anion A der erfindungsgemäßen Salze ist ausgewählt aus [R1SO3], wobei [CH3C6H4SO3] ausgenommen ist, [RFSO3], [(RFSO2)2N], [(FSO2)3C], [(RFSO2)3C], [R1OSO3], [R1C(O)O], [RFC(O)O], [CCl3C(O)O], [(CN)3C], [(CN)2CR1], [(R1O(O)C)2CR1], [P(CnF2n+1-mHm)yF6-y], [P(C6F5)yF6-y], [R1 2P(O)O], [R1P(O)O2]2–, [RF 2P(O)O], [RFP(O)O2]2–, [BFzRF 4-z], [BFz(CN)4-z], [B(C6H5)4], [B(C6F5)4], [B(OR1)4], [N(CF3)2], [N(CN)2], [AlCl4], Br, [SiF6]2–, [SO4]2– und [NO3]
  • Als organische Gruppen RF bzw. R1 des Anions kommen erfindungsgemäß dabei in Frage: C1- bis C20-, insbesondere C1- bis C12-Alkylgruppen, C2- bis C20-, insbesondere C2- bis C12-, Alkenyl- oder Alkinylgruppen und gesättigte oder ungesättigte, d.h. auch aromatische, C3- bis C7-Cycloalkylgruppen, die mit C1- bis C6-Alkylgruppen substituiert sein können, insbesondere Phenyl.
  • Die Gruppen RF sind perfluoriert, d.h. alle Kohlenstoffatome sind nicht mit Wasserstoff, sondern mit Fluoratomen abgesättigt. Die Gruppen R1 können teilweise mit Halogenatomen, insbesondere mit F und/oder Cl, CN oder NO2 substituiert sein.
  • Für den Fall, dass mehrere RF bzw. R1 in einem Anion vorhanden sind, können diese auch paarweise derart durch Einfach- oder Doppelbindungen verbunden sein, dass bi- oder polycyclische Anionen entstehen.
  • Ferner können die RF bzw. R1 ein oder zwei, einander nicht benachbarte und nicht zum Heteroatom α-ständige Atome oder Atomgruppierungen, ausgewählt aus der Gruppe O, C(O), C(O)O, S, S(O), SO2, SO2O, N, N=N, NH, NR', PH, PR', P(O)R', P(O)R'O, OP(O)R'O und PR'2=N enthalten, wobei R' ein nicht, teilweise oder perfluoriertes C1- bis C6-Alkyl, C3- bis C7-Cycloalkyl, ein unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl, inklusive -C6F5, oder ein unsubstituierter oder substituierter Heterocyclus sein kann.
  • Ohne Einschränkung der Allgemeinheit sind Beispiele für erfindungsgemäße R1 bzw. RF des Anions:
    -CH3, -C2H5, -C3H7, -CH(CH3)2, -C4H9, -C(CH3)3, -C5H11, -C6H13, -C7H15, -C8H17, -C9H19, -C10H21, -C12H25, -C20H41, -CH20CH(CH3)2, -CH2OCH3, -C2H4OCH(CH3)2, -CH2SCH3, -CH2SCH(CH3)2, -C2H4SC2H5, -C2H4SCH(CH3)2, -CH2S(O)CH3, -CH2SO2CH3, -C2H4SO2C2H5, -C2H4SO2C3H7, -CH2SO2CH(CH3)2, -CH2SO2CH3, -CH2OSO2CH3, -CH2N(H)C2H5, -C2H4N(H)C2H5, -CH2N(CH3)CH3, -C2H4N(CH3)CH3, -CH2N(CH3)7, -C2H4N(CH3)C3H5, -C2H4O-C4H8-O-C4H9, -C2H4S-C2H4-N(C4H9)2, -CHF2, -CH2CF3, -C2F2H3, -C3FH6, -CH2C3F7, -C(CFH2)3, -CHO, -C(O)OH, -CH2C(O)OH, -CH2C(O)CH3, -CH2C(O)C2H5, -CH2C(O)OCH3, CH2C(O)OC2HS, -C(O)CH3, -C(O)OCH3, -CH=CH2, -C(CH3)=CHCH3, -CH2CH=CHCH3, -CH=CHN(CH3)CH3, -CF3, -C2F5, -C3F7, -C4F9, -C(CF3)3, -CF2OSO2CF3, -CF2N(CF3)CF3, -CF2OCF3, -CF2S(O)CF3, -CF2SO2CF3, -CF2SO2CF3, -CF2SO2F, -C2F4N(C2F5)C2F5, -CF=CF2, -C(CF3)=CFCF3, -CF2CF=CFCF3, -CF=CFN(CF3)CF3,
    Figure 00080001
  • Ohne Einschränkung der Allgemeinheit sind in folgenden einige Beispiele für erfindungsgemäße Anionen angegeben:
    [CH3SO3], [C2H5SO3], [CF3SO3], [CF3CF2SO3], [(CF3SO2)2N], [(C2F5SO2)2N], [(CF3SO2)3C], [(C2F5SO2)3C], [(FSO2)3C], [CH3CH2OSO3], [CH3C(O)O]], [C2H5C(O)O]], [CF3C(O)O], [CF3CF2C(O)O], [P(C2F5)3F3], [P(CF3)3F3], [P(C2F4H)(CF3)2F3], [P(C2F3H2)3F3], [P(C2F5)(CF3)2F3], [P(C6F5)3F3], [P(C6F5)2F4], [P(C3F7)3F3], [P(C2F5)2F4], [(C2F5)2P(O)O], [(C2F5)P(O)O2], [(CH3)2P(O)O], [CH3P(O)O2]2–, [(CF3)2P(O)O], [CF3P(O)O2]2–, [BF3(CF3)], [BF2(C2F5)2], [BF3(C2F5)], [BF2(CF3)2], [B(C2F5)4], [BF3(CN)], [BF2(CN)2], [B(CN)4], [B(OCH3)4], [BF4], [B(CF3)4], [B(OCH3)2(OC2H5)2], [B(O2C2H4)2], [B(O2C2N2)2], [B(O2C6H4)2], [SiF6]2–, Br
  • In erfindungsgemäß bevorzugten Salzen sind die Substituenten R des Guanidinium-Kations Wasserstoff oder eine geradkettige oder verzweigte Alkylgruppe mit 1-12 C-Atomen, insbesondere mit 1-4 C-Atomen.
  • Ganz besonders bevorzugt sind die Substituenten R des Uronium-Kations ausgewählt aus der Gruppe N, Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, tert.-Butyl, sek.-Butyl, Phenyl und Cyclohexyl.
  • Bevorzugte Anionen der erfindungsgemäßen Salze sind ausgewählt aus der Gruppe [CH3SO3], [C8H17SO3], [C2F5SO3], [CF3SO3], [PF6], [(C2F5)3PF3], [(C2F5)2PF4], [(C4F9)3PF3], [(C3F7)3PF3], [(C2F5)2P(O)O], [(C2F5)P(O)O2]2–, [B(CN)4], [B(CF3)4], [B(C2F5)F3], [N(CN)2], [N(CF3)2], [N(SO2CF3)2] und [BF4].
  • Ein zweiter Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Salze mit Thiouronium-Kationen gemäß der allgemeinen Formel (1). Hierzu wird ein Thioharnstoff C(S)(NR2)2 mit einem Ester AR oder mit einem Oxoniumsalz R3O+ A alkyliert.
  • Die Gruppen bzw. Substituenten A und R sind dabei definiert wie diejenigen der allgemeinen Formel (1). Darüber hinaus kann A im Fall der Umsetzung mit dem Ester aus der Gruppe [R1OSO3], [R1SO3], [RFSO3], [RFC(O)O] und [CCl3C(O)O] und A kann im Fall der Umsetzung mit dem Oxoniumsalz aus der Gruppe [(FSO2)3C], [BF4] und [PF6] ausgewählt sein.
  • Vorzugsweise wird die Umsetzung bei einer Temperatur durchgeführt wird, bei der mindestens eine der Komponenten flüssig ist. Besonders bevorzugt wird die Umsetzung in einem Temperaturbereich durchgeführt, bei der die Reaktionsmischung flüssig ist.
  • Die Reaktion des Thioharnstoffs mit einem Ester oder einem Oxoniumsalz kann in polaren organischen Lösungsmitteln, beispielsweise 1,2-Dichlorethan oder Dichlormethan, in unpolaren organischen Lösungsmitteln, beispielsweise Hexan oder Pentan, oder ohne Lösungsmittel, z.B. in der Salzschmelze, durchgeführt werden. Erfindungsgemäß können an Stelle reiner Lösungsmittel auch Lösungsmittelgemische verwendet werden.
  • Erfindungsgemäß können die Reagentien mit einem Mengenverhältnis bis zum fünffachen Überschuss eines der Reaktanden umgesetzt werden. Bevorzugt werden die Reaktanden jedoch in äquimolarer Menge eingesetzt.
  • Die erfindungsgemäßen Salze können mit sehr guten Ausbeuten, in der Regel über 80%, vorzugsweise über 90%, isoliert werden.
  • Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein alternatives Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Salzes mittels einer Umsalzung. Hierbei wird ein Salz mit einem Thiouronium-Kation gemäß der allgemeinen Formel (1) und einem Anion A, das entweder gemäß der allgemeinen Formel (1) definiert oder ausgewählt aus der Gruppe [CH3C6H4SO3], Cl, I, [BF4], [AsF6], [SbF6], [SbCl6] und [ClO4] ist, mit einem Salz Kt+ A oder mit einer Säure AH, wobei Kt ein Alkali- oder Erdalkalimetall und A gemäß der allgemeinen Formel (1) definiert ist, umgesetzt.
  • Vorzugsweise wird die Umsetzung bei einer Temperatur durchgeführt wird, bei der mindestens eine der Komponenten flüssig ist. Besonders bevorzugt wird die Umsetzung in einem Temperaturbereich durchgeführt, bei der die Reaktionsmischung flüssig ist.
  • Die Umsalzung des Thiouronium-Salzes kann in polaren Lösungsmitteln, beispielsweise Wasser, Acetonitril, Dimethoxyethan, Dimethylformamid, Methanol oder Propionitril, in unpolaren organischen Lösungsmitteln, beispielsweise Dichlormethan, oder ohne Lösungsmittel, z.B. in der Salzschmelze, durchgeführt werden. Erfindungsgemäß können an Stelle reiner Lösungsmittel auch Lösungsmittelgemische verwendet werden.
  • Erfindungsgemäß können die Reagentien mit einem Mengenverhältnis bis zu 10% Überschuss von einem der Reaktanden umgesetzt werden. Bevorzugt werden die Reaktanden jedoch in äquimolarer Menge eingesetzt.
  • Alle erfindungsgemäßen Verbindungen besitzen salzartigen Charakter, relativ niedrige Schmelzpunkte (meist unter 100°C) und können als ionische Flüssigkeiten verwendet werden.
  • Die erfindungsgemäßen Salze können als Lösungsmittel für viele synthetische oder katalytische Reaktionen eingesetzt werden, z.B. Friedel-Crafts-Acylierung und -Alkylierung, Diels-Alder-Cycloadditionen, Hydrogenierungs- und Oxidationsreaktionen, Heck-Reaktionen. Weiterhin können zum Beispiel fluorierte Lösungsmittel für sekundäre und primäre Batterien synthetisiert werden.
  • Auch der Einsatz der erfindungsgemäßen Verbindungen als nichtwässriger Elektrolyt gegebenenfalls in Kombination mit anderen, dem Fachmann bekannten Elektrolyten ist möglich.
  • Daneben können die erfindungsgemäßen Salze als nichtwässerige polare Substanzen in geeigneten Reaktionen als Phasentransferkatalysator, als Sufactant (surface active agent = grenzflächenaktive Stoffe) oder als Medium zur Heterogenisierung von homogenen Katalysatoren verwendet werden.
  • Die vollständige Offenbarung aller vor- und nachstehend aufgeführten Anmeldungen, Patente und Veröffentlichungen ist durch Bezugnahme in diese Anmeldung eingeführt.
  • Auch ohne weitere Ausführungen wird davon ausgegangen, dass ein Fachmann die obige Beschreibung im weitesten Umfang nutzen kann. Die bevorzugten Ausführungsformen und Beispiele sind deswegen lediglich als beschreibende, keineswegs als in irgendeiner Weise limitierende Offenbarung aufzufassen.
  • Die NMR-Spektren wurden an Lösungen in deuterierten Lösungsmitteln bei 20°C an einem Bruker Avance DRX Spektrometer mit einem 5 mm Breitbandkopf 1H/BB mit Deuterium Lock gemessen. Die Messfrequenzen der verschiedenen Kerne sind: 1H: 300,13 MHz, 11B: 96,92 MHz, 19F: 282,41 MHz und 31P: 121,49 MHz. Die Methode der Referenzierung wird bei jedem Spektrum bzw. bei jedem Datensatz separat angegeben.
  • Beispiel 1: N,N,N',N'-Tetramethyl-S-ethylisothiouronium Triflat
    Figure 00110001
  • 15.0 g (113.4 mmol) N,N,N',N'-Tetramethylthioharnstoff werden in 50 cm3 Dichloromethan gelöst und unter Kühlen mit einem Eisbad und intensivem Rühren der Reaktionsmischung mit einem Magnetrührer werden 20.6 g (115.6 mmol) Ethyltriflat, CF3SO2OC2H5, langsam (Tropfen für Tropfen) innerhalb von 30 min zugegeben. Die Reaktionsmischung wird weitere 10 min bei Raumtemperatur gerührt. Das Lösungsmittel wird im Vakuum entfernt. Der Rückstand wird dreimal mit 30 cm3 Pentan gewaschen und eine Stunde im Vakuum von 7.0 Pa bei 40–50°C getrocknet. 35.0 g eines leicht schmelzenden kristallinen Materials werden erhalten. Die Ausbeute an N,N,N',N'-Tetramethyl-N''-ethylisothiouronium Triflat ist 99.5 % bezogen auf N,N,N',N'-Tetramethylthioharnstoff.
  • 19F NMR (Referenz: CCl3F – interner Standard; Lösungsmittel: CD3CN): –77.84 s (CF3).
  • 1H NMR (Referenz: TMS; Lösungsmittel: CD3CN): 1.30 t (CH3); 3.02 q (CH2); 3.25 s (4CH3); 3JH,H = 7.4 Hz.
  • Elementaranalyse
    • Gefunden, %: C 30.82 H 5.49 N 9.07
    • Berechnet für C8H17F3N2O3S2, %: C 30.96 H 5.52 N 9.03
  • Beispiel 2: N,N,N',N'-Tetramethyl-S-ethylisothiouronium Tris(pentafluorethyl)trifluorphosphat
    Figure 00120001
  • 17.1 g (55.1 mmol) N,N,N',N'-Tetramethyl-S-ethylisothiouronium Triflat werden in 70 cm3 Wasser gelöst und unter intensivem Rühren der Reaktionsmischung mit einem Magnetrührer werden 31.0 g (57.8 mmol) Tris(pentafluorethyl)trifluorphosphorsäure-Pentahydrat bei Raumtemperatur zugegeben. Die untere flüssige Phase wird separiert und viermal mit 30 cm3 Wasser gewaschen. Der Rückstand wird drei Stunden im Vakuum von 7.0 Pa bei 60°C in einem Ölbad getrocknet. 30.0 g eines flüssigen Materials werden erhalten. Die Ausbeute an N,N,N',N'-Tetramethyl-S-ethylisothiouronium Tris(pentafluorethyl)trifluorphosphat ist 89.8 % bezogen auf N,N,N',N'-Tetramethyl-S-ethylisothiouronium Triflat.
  • 19F NMR (Referenz: CCl3F – interner Standard; Lösungsmittel: CD3CN): –43.56 dm (PF); –79.58 m (CF3); –81.27 m (2CF3); –86.92 dm (PF2); –114.93 m (CF2); –115.52 m (2CF2); 1JP,F = 890 Hz; 1JP,F = 904 Hz; 2JP,F = 86 Hz; 2JP,F = 97 Hz.
  • 1H NMR (Referenz: TMS; Lösungsmittel: CD3CN): 1.34 t (CH3); 3.03 q (CH2); 3.25 s (4CH3); 3JH,H = 7.4 Hz.
  • 31P NMR (Referenz: 85% H3PO4; Lösungsmittel: CD3CN): –148.55 dtm; 1JP,F = 890 Hz; 1JP,F = 902 Hz.
  • Elementaranalyse
    • Gefunden, %: C 25.63 H 2.87 N 4.59
    • Berechnet für C13H17F18N2PS, %: C 25.75 H 2.83 N 4.62
  • Beispiel 3: N,N,N',N'-Tetramethyl-S-(2,2,2-trifluorethyl)isothiouronium Triflat
    Figure 00130001
  • 1.0 g (7.56 mmol) N,N,N',N'-Tetramethylthioharnstoff werden in 20 cm3 Hexan gelöst und unter intensivem Rühren der Reaktionsmischung mit einem Magnetrührer werden 1.84 g (7.93 mmol) 2,2,2-Trifluorethyltriflat, CF3SO2OCH2CF3, langsam (Tropfen für Tropfen) bei Raumtemperatur zugegeben. Die Reaktionsmischung wird weitere 6 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Die untere Phase wird vom Hexan separiert und zweimal mit 10 cm3 Hexan gewaschen. Der Rückstand wird zwei Stunden im Vakuum von 1.3 Pa bei 50°C getrocknet. 2.74 g eines öligen Materials werden erhalten (Smp. 69–70°C). Die Ausbeute an N,N,N',N'-Tetramethyl-S-(2,2,2-trifluorethyl)isothiouronium Triflat ist 99.4 % bezogen auf N,N,N',N'-Tetramethylthioharnstoft.
  • 19F NMR (Referenz: CCl3F – interner Standard; Lösungsmittel: CD3CN): –65.98 t (CF3); –77.92 t (CF3); 3JH,F = 9,6 Hz.
  • 1H NMR (Referenz: TMS; Lösungsmittel: CD3CN): 3.30 s (4CH3); 3.75 q (CH2); 3JH,F = 9.6 Hz. Beispiel 4: N,N,N',N'-Tetramethyl-S-ethylisothiouronium Tetrafluorborat
    Figure 00140001
  • Zu 4.6 g (34.8 mmol) N,N,N',N'-Tetramethylthioharnstoff werden unter intensivem Rühren der Reaktionsmischung mit einem Magnetrührer und Eisbadkühlung 70 cm3 einer 1 M Lösung von Triethyloxoniumtetrafluorborat (69.6 mmol) in Dichlormethan zugegeben. Die Reaktionsmischung wird 6 Stunden bei Raumtemperatur gerührt und alle flüchtigen Komponenten werden im Vakuum enffernt. Der Rückstand wird dreimal mit 40 cm3 heißem (60°C) Hexan gewaschen und eine Stunde im Vakuum von 1.3 Pa bei Raumtemperatur getrocknet. 6.8 g eines festen Materials werden erhalten. Die Ausbeute an N,N,N',N'-Tetramethyl-S-ethylisothiouronium Tetrafluorborat ist 78.8 % bezogen auf N,N,N',N'-Tetramethylthioharnstoff.
  • 19F NMR (Referenz: CCl3F – interner Standard; Lösungsmittel: CD3CN): –150.34 s; 150.40 s (BF4 ).
  • 1H NMR(Referenz: TMS; Lösungsmittel: CD3CN): 1.29 t (CH3); 2.99 q (CH2); 3.22 s (4CH3); 3JH,H = 7.4 Hz.

Claims (15)

  1. Salz mit einem Thiouronium-Kation, das die allgemeine Formel (1)
    Figure 00150001
    besitzt, worin R = H geradkettiges oderverzweigtes Alkyl mit 1-20 C-Atomen geradkettiges oder verzweigtes Alkenyl mit 2-20 C-Atomen und einer oder mehreren Doppelbindungen geradkettiges oder verzweigtes Alkinyl mit 2-20 C-Atomen und einer oder mehreren Dreifachbindungen gesättigtes, teilweise oder vollständig ungesättigtes Cycloalkyl mit 3-7 C-Atomen, insbesondere Phenyl, das mit Alkylgruppen mit 1-6 C-Atomen substituiert sein kann, wobei die R jeweils gleich oder verschieden sind, wobei die R paarweise durch Einfach- oder Doppelbindung miteinander verbunden sein können, wobei ein oder mehrere R teilweise oder vollständig mit Halogenen, insbesondere -F und/oder -Cl, oder teilweise mit -CN oder -NO2, substituiert sein können und wobei ein oder zwei nicht benachbarte Kohlenstoffatome des R, ausgenommen des zum Schwefelatom α-ständigen Kohlenstoffatoms, durch Atome und/oder Atomgruppierungen ausgewählt aus der Gruppe -O-, -C(O)-, -C(O)O-, -S-, -S(O)-, -SO2-, -SO2O-, -N=, -N=N-, -NH-, -NR'-, -PH-, -PR'-, -P(O)R'-, -P(O)R'-O-, -O-P(O)R'-O- und -PR'2=N- mit R' = nicht, teilweise oder perfluoriertes C1- bis C6-Alkyl, C3- bis C7-Cycloalkyl, unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl oder unsubstituierter oder substituierter Heterocyclus, ersetzt sein können, und A ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus: [R1SO3], wobei [CH3C6H4SO3] ausgenommen ist, [RFSO3], [(RFSO2)2N], [(FSO2)3C], [(RFSO2)3C], [R1OSO3], [R1C(O)O], [RFC(O)O], [CCl3C(O)O], [(CN)3C], [(CN)2CR1], [(R1O(O)C)2CR1], [P(CnF2n+1-mHm)yF6-y], [P(C6F5)yF6-y], [R1 2P(O)O], [R1P(O)O2]2–, [RF 2P(O)O], [RFP(O)O2]2–, [BFzRF 4-z], [BFz(CN)4-z], [B(C6H5)4], [B(C6F5)4], [B(OR1)4], [N(CF3)2], [N(CN)2], [AlCl4], Br, [SiF6]2–, [SO4]2– und [NO3] mit RF = perfluoriertes und geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1-20 C-Atomen, bevorzugt mit 1-12 C-Atomen, perfluoriertes und geradkettiges oder verzweigtes Alkenyl mit 2-20 C-Atomen und einer oder mehreren Doppelbindungen perfluoriertes und geradkettiges oder verzweigtes Alkinyl mit 2-20 C-Atomen und einer oder mehreren Dreifachbindungen perfluoriertes und gesättigtes, teilweise oder vollständig ungesättigtes Cycloalkyl mit 3-7 C-Atomen, insbesondere Phenyl, das mit Perfluoralkylgruppen substituiert sein kann, wobei mehrere RF jeweils gleich oder verschieden sein können, wobei die RF paarweise durch Einfach- oder Doppelbindung miteinander verbunden sein können, und wobei ein oder zwei nicht benachbarte und nicht zum Heteroatom α-ständige Kohlenstoffatome des RF durch Atome und/oder Atomgruppierungen ausgewählt aus der Gruppe -O-, -C(O)-, -S-, -S(O)-, -SO2-, -SO2O-, -N=, -N=N-, -NH-, -NR'-, -PR'- und -P(O)R'- mit R' = nicht, teilweise oder perfluoriertes C1- bis C6-Alkyl, C3- bis C7-Cycloalkyl, unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl, inklusive -C6F5, oder unsubstituierter oder substituierter Heterocyclus, ersetzt sein können, R1 = H für den Fall, dass A = [(CN)2CR1] oder [(R1O(O)C)2CR1] geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1-20 C-Atomen geradkettiges oder verzweigtes Alkenyl mit 2-20 C-Atomen und einer oder mehreren Doppelbindungen geradkettiges oder verzweigtes Alkinyl mit 2-20 C-Atomen und einer oder mehreren Dreifachbindungen gesättigtes, teilweise oder vollständig ungesättigtes Cycloalkyl mit 3-7 C-Atomen, insbesondere Phenyl, das mit Alkylgruppen mit 1-6 C-Atomen substituiert sein kann, wobei mehrere R1 jeweils gleich oder verschieden sein können, wobei mehrere R1 paarweise durch Einfach- oder Doppelbindung miteinander verbunden sein können, wobei ein oder mehrere R1 teilweise oder vollständig mit Halogenen, insbesondere -F und/oder -Cl, oder teilweise mit -CN oder -NO2, substituiert sein können und wobei ein oder zwei nicht benachbarte und nicht α-ständige Kohlenstoffatome des R1 durch Atome und/oder Atomgruppierungen ausgewählt aus der Gruppe -O-, -C(O)-, -C(O)O-, -S-, -S(O)-, -SO2-, -SO2O-, -N=, -N=N-, -NH-, -NR'-, -PR'- und -P(O)R'- mit R' = nicht, teilweise oder perfluoriertes C1- bis C6-Alkyl, C3- bis C7-Cycloalkyl, unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl, inklusive -C6F5, oder unsubstituierter oder substituierter Heterocyclus, ersetzt sein können, n = 1 bis 20 und m = 0, 1, 2 oder 3 und y = 0, 1, 2, 3 oder 4 z = 0, 1, 2, 3 oder 4
  2. Salz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass R Wasserstoff und/oder ein geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1-12 C-Atomen, insbesondere mit 1-4 C-Atomen, ist.
  3. Salz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass R ausgewählt ist aus der Gruppe H, Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, tert.-Butyl, sek.-Butyl, Phenyl und Cyclohexyl.
  4. Salz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Anion ausgewählt ist aus der Gruppe [CH3SO3], [C8H17SO3], [C2F5SO3], [CF3SO3], [PF6], [(C2F5)3PF3], [(C2F5)2PF4], [(C4F9)3PF3] [(C3F7)3PF3], [(C2F5)2P(O)O], [(C2F5)P(O)O2]2– [B(CN)4], [B(CF3)4] [B(C2F5)F3], [N(CN)2], [N(CF3)2], [N(SO2CF3)2] und [BF4].
  5. Verfahren zur Herstellung eines Salzes nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Thioharnstoff C(S)(NR2)2, wobei die Reste R wie in Anspruch 1 definiert sind, mit einem Ester AR, wobei die Reste R wie in Anspruch 1 definiert sind und A ausgewählt ist aus der Gruppe [R1OSO3], [R1SO3], [RFSO3], [RFC(O)O] und [CCl3C(O)O], oder mit einem Oxoniumsalz R3O+ A, wobei die Reste R wie in Anspruch 1 definiert sind und A ausgewählt ist aus der Gruppe [(FSO2)3C], [BF4] und [PF6] alkyliert wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung bei einer Temperatur durchgeführt wird, bei der mindestens eine der Komponenten flüssig ist.
  7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung in polarem, organischem Lösungsmittel, in unpolarem Lösungsmittel oder ohne Lösungsmittel durchgeführt wird.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung der Reagentien mit einem Mengenverhältnis bis zum fünffachen Überschuss eines der Reaktanden, vorzugsweise in äquimolarer Menge, durchgeführt wird.
  9. Verfahren zur Herstellung eines Salzes nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Salz mit einem Thiouronium-Kation der allgemeinen Formel (1),
    Figure 00190001
    wobei die Reste R und das Anion A wie in Anspruch 1 definiert sind oder das Anion A ausgewählt ist aus der Gruppe Cl, I, [BF4], [CH3C6H4SO3], [AsF6], [SbF6], [SbCl6] und [ClO4] mit einem Salz Kt+ A oder mit einer Säure AH, wobei Kt ein Alkali- oder Erdalkalimetall und A wie in Anspruch 1 definiert ist, umgesetzt wird.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung in polarem Lösungsmittel, in unpolarem Lösungsmittel oder ohne Lösungsmittel durchgeführt wird.
  11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung der Reagentien mit einem Mengenverhältnis bis zu 10% Überschuss von einem der Reaktanden, vorzugsweise in äquimolarer Menge, durchgeführt wird.
  12. Verwendung eines Salzes der allgemeinen Formel (1),
    Figure 00200001
    in der die Reste R und das Anion A wie in Anspruch 1 definiert sind, als ionische Flüssigkeit.
  13. Verwendung eines Salzes nach Anspruch 12 als nicht-wässriger Elektrolyt.
  14. Verwendung eines Salzes nach Anspruch 12 als Phasentransferkatalysator.
  15. Verwendung eines Salzes nach Anspruch 12 als grenzflächenaktiven Stoff.
DE2003124891 2003-06-02 2003-06-02 Ionische Flüssigkeiten mit Thiouronium-Kationen Withdrawn DE10324891A1 (de)

Priority Applications (9)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2003124891 DE10324891A1 (de) 2003-06-02 2003-06-02 Ionische Flüssigkeiten mit Thiouronium-Kationen
JP2006508218A JP4723480B2 (ja) 2003-06-02 2004-05-28 ウロニウムまたはチオウロニウムカチオンを有するイオン液体
US10/558,748 US8269041B2 (en) 2003-06-02 2004-05-28 Ionic liquids having uronium or thiouronium cations
PCT/EP2004/005772 WO2004106287A1 (de) 2003-06-02 2004-05-28 Ionische flüssigkeiten mit uronium- oder thiouronium-kationen
CN 200480015435 CN1798731A (zh) 2003-06-02 2004-05-28 含有脲鎓或硫脲鎓阳离子的离子液体
EP04739427.5A EP1628952B1 (de) 2003-06-02 2004-05-28 Ionische flüssigkeiten mit uronium- oder thiouronium-kationen
CA002527785A CA2527785A1 (en) 2003-06-02 2004-05-28 Ionic liquid comprising uronium cations or thiouronium cations
KR1020057022332A KR101073422B1 (ko) 2003-06-02 2005-11-22 우로늄 또는 티오우로늄 양이온을 포함하는 이온성 액체
US13/590,655 US8859813B2 (en) 2003-06-02 2012-08-21 Ionic liquids having uronium cations and a process for making same

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2003124891 DE10324891A1 (de) 2003-06-02 2003-06-02 Ionische Flüssigkeiten mit Thiouronium-Kationen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE10324891A1 true DE10324891A1 (de) 2004-12-23

Family

ID=33482371

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2003124891 Withdrawn DE10324891A1 (de) 2003-06-02 2003-06-02 Ionische Flüssigkeiten mit Thiouronium-Kationen

Country Status (2)

Country Link
CN (1) CN1798731A (de)
DE (1) DE10324891A1 (de)

Families Citing this family (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN102391166A (zh) * 2011-07-20 2012-03-28 彩虹集团公司 一种用于染料敏化太阳能电池的离子液体的制备方法
CN104926782B (zh) * 2015-05-13 2018-08-17 南昌航空大学 异硫脲盐离子液体制备环状碳酸酯的方法
WO2017011222A1 (en) 2015-07-10 2017-01-19 Uop Llc Hydrocarbon conversion processes using non-cyclic amide and thioamide based ionic liquids
WO2017011232A1 (en) 2015-07-10 2017-01-19 Uop Llc Synthesis of non-cyclic amide and thioamide based ionic liquids
CN106588728B (zh) * 2016-12-15 2018-08-21 山东省医学科学院药物研究所 一种含硫脲结构的离子液体及其合成方法与应用

Also Published As

Publication number Publication date
CN1798731A (zh) 2006-07-05

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE10325051A1 (de) Ionische Flüssigkeiten mit Guanidinium-Kationen
EP1592696B1 (de) Salze mit cyanoborat-anionen
EP0571832B1 (de) Imide und deren Salze sowie deren Verwendung als grenzflächenaktive Wirkstoffe
EP2094667B1 (de) Salze aus pentafluorphenylimid- anionen und ihre verwendung als ionische flüssigkeiten
DE1966931C3 (de) Perfluoralkylsubstituierte, quartäre Ammoniumsalze
DE10325050A1 (de) Ionische Flüssigkeiten mit Uronium-Kationen
DE1668429C3 (de) Verfahren zur Fluoralkylierüng nucleophiler Verbindungen
DE68908066T2 (de) Fluorchemische, oberflächenaktive Verbindungen und Verfahren zu deren Herstellung.
DE1595999A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfonsaeurehalogeniden sowie zu ihrer Elektrofluorierung
EP1399453B1 (de) Neue starke säuren, deren herstellungsverfahren und deren verwendungen
EP2114965B1 (de) Verbindungen enthaltend organofluorochlorophosphatanionen
DE10324891A1 (de) Ionische Flüssigkeiten mit Thiouronium-Kationen
EP1979361B1 (de) Oxonium- und sulfoniumsalze
EP1628952B1 (de) Ionische flüssigkeiten mit uronium- oder thiouronium-kationen
DE102010024272A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Polysulfonsäure und Verwendung derselben
DE10353758A1 (de) Verfahren zur Herstellung von organischen Salzen mit Bis(perfluoralkyl)phosphinat-Anionen
DE10258671A1 (de) Ionische Flüssigkeiten mit [N(CF3)2]-Anionen
DE2357916A1 (de) Quaternaere fluorhaltige oberflaechenaktive verbindungen
EP1902004B1 (de) Verfahren zur herstellung von onium-alkylsulfonaten
EP3419744B1 (de) Zusammensetzung umfassend ein fluorhaltiges tensid
DE1920499C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Nitriliumchlorosulfaten und einige Nitriliumchlorosulfate
Ignatyev et al. Ionic liquids having [N (CF 3) 2]− anions
DE1811595A1 (de) Sulfonamidaminoxide und ihre Herstellung
WO2012041431A1 (de) Fluoralkylfluorphosphoran-addukte

Legal Events

Date Code Title Description
8139 Disposal/non-payment of the annual fee