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Die
Erfindung betrifft einen Oberriemchenkäfig für eine Spinnmaschine, mit einem
Grundkörper und
wenigstens einer Riemchenumlenkführung,
die auswechselbar an einem Tragteil des Grundkörpers angebracht ist.
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Ein
Oberriemchenkäfig
dieser Art ist durch die
DE
199 19 410 A1 Stand der Technik. Der bekannte Oberriemchenkäfig ist
als Zwillingskäfig
ausgeführt
und besitzt somit für
zwei benachbarte Spinnstellen jeweils eine Riemchenumlenkführung. Diese sind
abnehmbar an Tragteilen des Grundkörpers angebracht, damit der
Abstand zwischen den Mitten der Riemchenumlenkführungen variiert werden kann. Damit
soll erreicht werden, dass ein und derselbe Oberriemchenkäfig für zwei unterschiedliche
Spindelteilungen verwendet werden kann. Die praktische Ausgestaltung
sieht so aus, dass die beiden Riemchenumlenkführungen hinsichtlich der Art
ihrer Befestigungselemente asymmetrisch ausgebildet sind, so dass
die rechte Riemchenumlenkführung
mit der linken Riemchenumlenkführung
einfach vertauscht wird, wenn von einer Spindelteilung auf die andere Spindelteilung
gewechselt werden soll.
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Bei
Spinnmaschinen kommt es häufig
vor, dass mit der gleichen Maschine unterschiedliche Fasermaterialien
mit unterschiedlichen Faserlängen versponnen
werden sollen. Dies ist beispielsweise der
EP 0 450 361 B1 zu entnehmen.
In einem solchen Falle war es bisher erforderlich, die Oberriemchenkäfige komplett
gegen solche anderer Abmessungen auszutauschen, da ja mit unterschiedlicher Faserlänge in aller
Regel auch der Abstand zweier benachbarter Streckwerkswalzenpaare
verändert werden
muss.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, beim Übergang auf andere Fasermaterialien
wenigstens die Grundkörper
der Obeniemchenkäfige
beibehalten zu können.
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Die
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass zur Anpassung an unterschiedliche Faserlängen für den gleichen Grundkörper eine
Mehrzahl von unterschiedlichen Riemchenumlenkführungen vorgesehen ist.
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Gemäß der Erfindung
stehen jetzt Oberriemchenkäfige
zur Verfügung,
die einen einheitlichen Grundkörper
aufweisen, denen ein Satz unterschiedlicher Riemchenumlenkführungen
zugehörig
ist. Damit lassen sich unterschiedlich lange Oberriemchen anbringen,
die mehr oder weniger weit über
das zugeordnete Unterriemchen nach vorn überstehen können. Durch Anpassen der unterschiedlichen
Riemchenumlenkführungen
entstehen trotz gleichbleibenden Grundkörpers unterschiedlich gestaltete Obeniemchenkäfige, die
eine gut angepasste Faserführung
zwischen dem Ende der Riemchenführung und
der Klemmlinie des nachfolgenden Lieferwalzenpaares möglich machen.
Neben der leichten Anpassbarkeit an unterschiedliche Faserlängen ergibt
sich ganz beiläufig
noch der Vorteil eines Ersatzes bei Verschleiß auf Grund der leichten Austauschbarkeit, ein
Vorteil, der allerdings auch beim eingangs Stand der Technik bereits
gegeben war. Die Riemchenumlenkführung
kann in Ausgestaltung der Erfindung so ausgebildet sein, dass das
Oberriemchen über
die Streckfeldebene hinaus ausgelenkt wird.
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Vorteilhaft
ist zwischen dem wenigstens einen Tragteil und der wenigstens einen
Riemchenumlenkführung
eine Klemmverbindung vorgesehen. Diese kann eine hintergriffige
Klipsverbindung sein, wobei die Riemchenumlenkführung vorzugsweise aus einem
elastisch federnden Kunststoff besteht. Wegen des für sämtliche
Variationen von Riemchenumlenkführungen
stets gleichbleibenden Grundkörpers
des Oberriemchenkäfigs
lässt sich
die Position der Klemmverbindung für alle Varianten gleichbleibend
gestalten, und zwar in der Art, dass die räumliche Position der Klemmverbindung
immer gleich bleibt. Somit wird jeweils nur die jeweilige äußere Länge des
das Oberriemchen führenden
Gleitstückes
verändert.
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Zweckmäßig weist
die Riemchenumlenkführung
zum Erzeugen der Klemmverbindung flexible obere und untere Zangenarme
auf. Dabei können
die oberen Zangenarme, also diejenigen, die dem Unterriemchen abgewandt
sind, in an sich bekannter Weise mit Seitenführungen für das zugehörige Oberriemchen versehen
sein.
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In
Anpassung an übliche
Zwillingsoberriemchenkäfige
kann auch gemäß dieser
Erfindung vorgesehen sein, dass der Grundkörper als Zwillingskörper mit
zwei Tragteilen ausgebildet ist, die den Riemchenumlenkführungen
zweier benachbarter Spinnstellen zugeordnet sind.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
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Es
zeigen:
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1 in teilweise geschnittener
Seitenansicht einen Teil eines Streckwerks einer Spinnmaschine im
Bereich eines Oberriemchenkäfigs,
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2 in stark vergrößerter Darstellung
eine geschnittene Teilansicht aus 1 im
Bereich einer Riemchenumlenkführung,
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3 eine Ansicht in Richtung
des Pfeils III der 1 auf
einen Oberriemchenkäfig,
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4 eine Teilansicht ähnlich 2 bei einer anders gestalteten
Riemchenumlenkführung,
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5 eine Seitenansicht ähnlich 1 mit der Riemchenumlenkführung nach 4.
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Ein
in den 1 bis 3 dargestellter Oberriemchenkäfig 1 ist
Bestandteil eines nur teilweise dargestellten Streckwerks einer
Spinnmaschine, beispielsweise einer Ringspinnmaschine. Von diesem Streckwerk
sind im Wesentlichen nur ein Riemchenwalzenpaar 2, 3 sowie
ein nachfolgendes Lieferwalzenpaar 4, 5 dargestellt.
Ein zu verstreckender Stapelfaserverband 22 läuft dem
Riemchenwalzenpaar 2, 3 in Pfeilrichtung A zu
und verlässt
das Lieferwalzenpaar 4, 5 gemäß der Pfeilrichtung B. Für die Erfindung
ist es ohne Bedeutung, ob dem Riemchenwalzenpaar 2, 3 weitere
Walzenpaare des Streckwerks vorausgehen oder dem Lieferwalzenpaar 4, 5 weitere Walzen
folgen. Bei den Walzen 2 und 4 handelt es sich
um in Maschinenlängsrichtung
durchlaufende angetriebene Unterwalzen, bei den Walzen 3 und 5 um
Druckwalzen, von denen jeweils eine pro Spinnstelle a oder b vorhanden
ist. Den Riemchenwalzen 2 und 3 sind in bekannter
Weise Unterriemchen 6 sowie Oberriemchen 7 (in 3 nur gepunktet angedeutet)
zugeordnet.
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Die
Unterriemchen 6 haben als Umlenkführung einen so genannten Unterriemchentisch 8 und sind
durch ein Spannelement 9, beispielsweise eine federbelastete
Rolle, gespannt gehalten.
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Jeweils
für zwei
benachbarte Spinnstellen a und b (siehe 3) ist als Zwillingskäfig ein gemeinsamer Oberriemchenkäfig 1 vorgesehen.
Dieser dient also dem Führen
von zwei benachbarten Oberriemchen 7, wobei jeweils zwischen
den Spinnstellen a und b der Oberriemchenkäfig 1 mittels eines
Auflagebogens 14 auf der in diesem Bereich stationären Achse 13 der
Riemchendruckwalze 3 gelagert ist. Mit 15 ist
ein den Oberriemchenkäfig 1 belastendes
Federelement bezeichnet.
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Der
Oberriemchenkäfig 1 weist
einen sich über
die beiden Spinnstellen a und b erstreckenden Grundkörper 10 auf,
der für
jede Spinnstelle a, b ein Tragteil 12 für jeweils eine Riemchenumlenkführung 11 besitzt.
Die Riemchenumlenkführungen 11 sind, wie
dies bereits beim eingangs beschriebenen Stand der Technik der Fall
war, auf das zugehörige
Tragteil 12 aufgeklemmt.
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Wenn
mit ein und demselben Streckwerk unterschiedliche Faserlängen versponnenen
werden sollen, ist es in der Regel erforderlich, den Abstand der
Klemmlinien 23 des Riemchenwalzenpaares 2, 3 und 16 des
Lieferwalzenpaares 4, 5 zueinander zu verstellen.
Dies setzt in der Regel voraus, dass auch die Oberriemchenkäfige 1 ausgetauscht
werden müssen.
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Gemäß der Erfindung
ist nun vorgesehen, die Oberriemchenkäfige 1 der einzelnen
Spinnstellen a, b ... dadurch anzupassen, dass jeder Oberriemchenkäfig 1 einen
stets gleichbleibenden Grundkörper 10 aufweist,
an welchem an dem zugehörigen Tragteil 12 jeweils
angepasste Riemchenumlenkführungen 11 durch
Auswechseln angebracht werden. Zu jedem Oberriemchenkäfig 1 gehört somit
ein Satz unterschiedlicher Riemchenumlenkführungen 11. In den 2 und 3 ist eine alternativ gestaltete Riemchenumlenkführung 11' strichpunktiert
dargestellt. Damit braucht nicht der gesamte Oberriemchenkäfig 1 ausgewechselt
zu werden, sondern lediglich die jeweilige Riemchenumlenkführung 11,
wobei die Gestaltung sogar so getroffen werden könnte, dass bei nicht zu großen Faserlängenunterschieden
die Oberriemchen 7 gegebenenfalls beibehalten werden können. Auf
jeden Fall lässt
sich dank der auswechselbaren Riemchenumlenkführungen 11 erreichen,
dass zwischen dem auslaufseitigen Ende der Riemchenführung und
der Klemmlinie 16 des Lieferwalzenpaares 4,5 eine
stets an das Fasermaterial angepasste gute Faserführung gewährleistet
ist.
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Wie
insbesondere aus 2 ersichtlich,
lassen sich die gegeneinander auswechselbaren Riemchenumlenkführungen 11 oder 11' bzw. weitere
nicht dargestellte Umlenkführungen
mittels einer Klemmverbindung 17 leicht gegeneinander austauschen, wobei
der die Tragteile 12 enthaltende Grundkörper 10 jeweils beibehalten
wird. Die Klemmverbindung 17 ist zweckmäßig eine hintergriffige Klipsverbindung,
was sich leicht dadurch erreichen lässt, dass die Riemchenumlenkführung 11 aus
einem elastischen Kunststoff mit jeweils einem oberen Zangenarm 18 und
einem unteren Zangenarm 19 besteht. Der obere Zangenarm 18 kann
dabei in an sich bekannter Weise mit das Oberriemchen 7 führenden Seitenführungen 20 versehen
sein.
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Aus 2 ist weiter ersichtlich,
dass der untere Zangenarm 19 ein dem Unteniemchen 6 zuordenbares
Distanzstück 21 aufweist,
dessen Position zum Tragteil 12 des Grundkörpers 10 und
zum Unterriemchentisch 8 für alle Variationen von Riemchenumlenkführungen 11, 11' usw. stets
gleich bleibt. Hierfür
weist das Distanzstück 21 an
seiner dem Unterriemchen 6 zugewandten Seite eine ebene
Fläche auf.
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Bei
der Variante nach 4 und 5 ist auf das gleiche Tragteil 12 wie
bei den bisherigen Beispielen diesmal eine Riemchenumlenkführung 11a vorgesehen,
die das Oberriemchen 7 nach unten aus der Streckfeldebene
auslenkt. Hierfür
ist die Riemchenumlenkführung
mit einer nach unten gerichteten Nase 21a versehen. Die
Streckfeldebene ist durch die beiden Klemmlinien der Walzenpaare 2, 3 und 4,5 definiert.
Zum Vergleich ist in 4 gestrichelt
die zuvor beschriebene Riemchenumlenkführung 11 angedeutet.