DE10320369A1 - Zusammensetzung mit repellierender Wirkung gegen Zecken - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft die Verwendung einer Zusammensetzung als Repellens gegen Spinnentiere. Die Zusammensetzung umfasst einen Extrakt aus Betandteilen des Neembaums sowie aus Bestandteilen des Nelkenbaumes. Das Mittel ist gut hautverträglich und besitzt eine stark repellierende Wirkung insbesondere gegen Zecken.

Description

  • Die Erfindung betrifft die Verwendung einer Zusammensetzung, welche einen Extrakt aus Bestandteilen des Neembaums sowie aus Bestandteilen des Nelkenbaums enthält, als Repellens gegen Spinnentiere.
  • Zecken gehören zur Ordnung der Milben oder Acari. Die Milben gehören zur Klasse der Spinnentiere (Arachnida), die wiederum übergeordnet dem Stamm der Gliedertiere (Arthropoda) zugeordnet werden. Weltweit sind ungefähr 800 verschiedene Zeckenarten beschrieben.
  • Zecken, in erster Linie der Gemeine Holzbock, Ixodes ricinus, übertragen in Europa vor allem die Hirnhautentzündung, auch Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) genannt, und die Borreliose.
  • FSME wird durch ein Virus verursacht. Die Symptome nach einem infektiösen Zeckenstich sind ähnlich wie die einer Sommergrippe. Die Patienten klagen über Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie allgemeine Mattigkeit. Nach Abklingen dieser Beschwerden ist die Erkrankung in der überwiegenden Zahl der Fälle kuriert. Gelingt es dem Virus jedoch, ins Gehirn oder Rückenmark vorzu dringen, beginnt nach wenigen symptomfreien Tagen ein zweiter Krankheitsschub. Es treten starke Kopf- und Nackenschmerzen auf, sowie hohes Fieber, zeitweilige Bewusstseinsstörungen und Lähmungen. Bei einem Großteil der Betroffenen bleiben Nervenschäden zurück, ein bis fünf Prozent überleben die Infektion nicht. Wesentlich häufiger als FSME wird Borreliose durch Zecken übertragen. In Deutschland holen sich jährlich etwa 50.000 bis 100.000 Menschen diese durch die Bakterie Borrelia burgdorferi hervorgerufene Infektion. Auch die Borreliose beginnt meist mit Grippesymptomen. Bei ca. 70 % der Betroffenen tritt eine ringförmige Rötung um die Einstichstelle auf, dies allerdings manchmal erst nach Wochen. Wird die Infektion verschleppt, beispielsweise weil die Symptome für eine Grippe gehalten werden, können nach Monaten oder Jahren Gelenkentzündungen, chronische Schmerzen, Herzmuskelerkrankungen oder Erkrankungen des Nervensystems auftreten.
  • Gegen FSME gibt es zwar eine wirksame Impfung und Borreliose-Bakterien können mit Antibiotika bekämpft werden. Dennoch ist es am besten, nicht von Zecken gestochen zu werden. So wird empfohlen, beispielsweise beim Wandern lange Kleidung und festes Schuhwerk zu tragen, um ein Abstreifen der Zecken auf die Haut zu vermeiden. Gelangen die Zecken jedoch auf die Kleidung, können sie auf dem Wirt umherwandern und nach einer günstigen Hautpartie für einen Stich suchen. Auf freie Hautpartien sollte daher zusätzlich ein Insektenschutzmittel aufgetragen werden.
  • Es wird eine Reihe von Präparaten angeboten, die synthetische Substanzen enthalten und eine stark insektenrepellierende oder -abtötende Wirkung aufweisen. Meist wird bei diesen Produkten auch eine Wirkung gegen Zecken angegeben. Diese repellierende Wirkung ist aber wenig ausgeprägt und meist auch nur von kurzer Dauer. Manche der Präparate werden von empfindlichen Anwendern nicht vertragen und verursachen Hautrötungen.
  • Neben synthetischen Verbindungen stehen auch eine Reihe von Präparaten zur Verfügung, die aus biologischen Quellen gewonnen werden. So ist aus der DE 100 21 560 A1 ein Hautpflegemittel mit insektenrepellierender Wirkung bekannt, welches als aktive Inhaltsstoffe einen Extrakt aus Bestandteilen des Neembaums sowie einen Nelkenextrakt enthält. Das Präparat zeigt eine gute Hautverträglichkeit sowie eine stark repellierende Wirkung gegenüber saugenden und beißenden Insekten.
  • Das aus dem Samen des Neembaums, Azadirachta indica, gewonnene Öl wird in der indischen Volksmedizin zur Behandlung kleiner Wunden und generell zur Hautpflege verwendet. Gleichzeitig dient es als Einreibung auch zur Abwehr beißender und saugender Insekten. Es ist ungiftig und hautfreundlich, zeigt jedoch einen intensiven Geruch nach Zwiebeln und Knoblauch. Wegen dieses unangenehmen Geruchs kann es nicht in unverdünnter bzw. leicht verdünnter Form angewendet werden. Diese Konzentrationen sind jedoch erforderlich, um einen insektenrepellierenden Effekt zu erreichen.
  • Ein erheblicher Anteil der Verbraucher ist gegenüber synthetischen Insektiziden zurückhaltend eingestellt und bevorzugt Mittel auf der Basis natürlicher Rohstoffe, insbesondere wenn derartige Mittel direkt auf die Haut aufgetragen oder im Wohnbereich benutzt werden.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Mittel zur Verfügung zu stellen, das auf biologischen Wirkstoffen beruht und das eine stark repellierende Wirkung auf Spinnentiere, insbesondere Zecken, ausübt.
  • Überraschend wurde gefunden, dass bei Verwendung einer Zusammensetzung, enthaltend einen Extrakt aus Bestandteilen des Neembaums, sowie einen Extrakt aus Bestandteilen des Nelkenbaums eine unerwartet stark repellierende Wirkung gegenüber Spinnentieren, insbesondere Zecken, erreicht werden kann. Dies war nicht zu erwarten, da von Eugenol, dem Hauptbestandteil von Nelkenöl, nach R. Demenjoz, Arch. exp. Path. Pharmak. 208, 165 (1949); Römpp Chemie Lexikon, Thieme Verlag, Stuttgart, 9. Aufl., S. 1266) Insekten angelockt werden, der Wirkstoff bei diesen also ein Attraktans und kein Repellens ist und auch der Extrakt aus Bestandteilen des Neembaums selbst keine zufriedenstellende insektenrepellierende Wirkung aufweist. Auch kann aus einer insektenrepellierenden Wirkung nicht auf eine repellierende Wirkung gegenüber Spinnentieren, insbesondere Zecken, geschlossen werden, wie die teilweise nicht zufriedenstellende zeckenrepellierende Wirkung bekannter Insektenrepellentien zeigt. Insekten und Spinnentiere gehören verschiedenen Klassen an, besitzen also nur eine entfernte Verwandtschaft.
  • Die Zusammensetzung kann beispielsweise als Imprägnierung von Kleidern verwendet werden, sodass Zecken von einem Übertritt auf den Menschen abgehalten werden.
  • In einer weiteren Anwendung ist die Zusammensetzung als Hautpflegemittel ausgestaltet, die sich beispielsweise zum Auftragen auf unbedeckte Hautpartien eignet. Neben dem Extrakt aus Bestandteilen des Neembaumes und dem Extrakt aus Bestandteilen des Nelkenbaumes enthält die Zusammensetzung dann meist noch ein oder mehrere übliche kosmetische Trägermaterialien, wie Salbengrundlagen, Emulgatoren, UV-Absorbentien, usw. Der Fachmann kann zur Herstellung auf das Wissen und die Ausgangsmaterialien zurückgreifen, das über derartige Hautpflegemittel zur Verfügung steht. Die Zusammensetzung kann in an sich beliebiger Form hergestellt werden, beispielsweise als Lotion, Creme, Salbe, Gel oder Spray. Besondere Einschränkungen bestehen hier nicht.
  • Unter einem Extrakt aus Bestandteilen des Nelkenbaums bzw. einem Nelkenextrakt wird an sich jeder Extrakt aus Bestandteilen des Nelkenbaums (Syzygium aromaticum) verstanden, insbesondere ein Extrakt aus Blättern, Stielen oder Blüten des Nelkenbaums. Bevorzugt wird der Extrakt aus getrockneten Blütenknospen gewon nen. Derartige Extrakte sind als Nelkenöl bekannt und werden zum Beispiel in der Zahnheilkunde zur lokalen Schmerzstillung verwendet.
  • Unter einem Extrakt aus Bestandteilen des Neembaums wird an sich jeder Extrakt aus Blättern, Samen, Rinde oder Zweigen des Neembaums verstanden. Als Ausgangsmaterial für die Extraktion eignen sich besonders die Samen des Neembaums. Sie weisen eine hohe Wirkstoffkonzentration auf und enthalten große Mengen an öligen Bestandteilen, die eine pflegende Wirkung auf die Haut entfalten können. Der Extrakt kann zum Beispiel durch Pressen der Samen, aber auch durch Extraktion mit einem geeigneten Lösungsmittel, zum Beispiel hochsiedendem Petrolether oder auch Wasser, gewonnen werden. Derartige Extrakte bilden Gemische von Wirkstoffen mit schwankender Zusammensetzung, wobei die einzelnen Bestandteile des Neembaums unterschiedliche Konzentrationen und Zusammensetzungen der Wirkstoffe ergeben. Aktiver Bestandteil für die Wirkung gegen Spinnentiere ist vermutlich das Azadirachtin. Bevorzugt wird für die repellierende Wirkung jedoch der Gesamtextrakt verwendet. Nach der Extraktion kann der Extrakt ohne weitere Reinigung, d.h. ohne Auftrennung in die Einzelbestandteile, verwendet werden.
  • Der Extrakt aus Bestandteilen des Neembaums und/oder der Extrakt aus Bestandteilen des Nelkenbaums wird vorzugsweise durch Extraktion von Pflanzenbestandteilen mit Kohlendioxid hergestellt. Die Extraktion mit Kohlendioxid erfolgt äußerst schonend, sodass die in den pflanzlichen Ausgangsmaterialien enthaltenen Wirkstoffe nicht zersetzt werden. Besonders vorteilhaft weist der aus Bestandteilen des Neembaums, insbesondere aus dessen Samen, gewonnene Kohlendioxidextrakt einen erheblich weniger intensiven Geruch nach Zwiebeln oder Knoblauch auf im Vergleich zu Extrakten, welche mit anderen Verfahren gewonnenen wurden. Ein geeignetes Extraktionsverfahren wird beispielsweise in der EP 0 874 550 A1 beschrieben. Bei diesem Extrakt werden im Allgemeinen auch keine hautirritativen Eigenschaften beobachtet, so dass er auch von Anwendern mit empfindlicher Haut vertragen wird. Das gleiche gilt auch für den Extrakt aus Bestandteilen des Nelkenbaums. Bei der Extraktion mit Kohlendioxid werden Extrakte mit einem hohen Gehalt an Eugenol erhalten. Auch werden bei diesen Extrakten beim Auftragen auf die Haut in größeren Dosen weniger Hautirritationen beobachtet. Dies ist vermutlich auf die größere Reinheit des Extraktes zurückzuführen. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann jedoch auch unter Verwendung eines üblichen Nelkenöls in vorzugsweise pharmazeutischer Qualität hergestellt werden.
  • Der Gehalt der Zusammensetzung an Extrakt aus Bestandteilen des Neembaums bzw. an Extrakt aus Bestandteilen des Nelkenbaums ist an sich keinen besonderen Einschränkungen unterworfen. Geeignete Konzentrationen werden beispielsweise durch die gewählten kosmetischen Trägermaterialien oder auch durch die gewünschte Intensität des Geruchs bestimmt. Als geeignet haben sich variable Gehalte herausgestellt, wobei bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung der Extrakt aus Bestandteilen des Neembaums in einer Menge von 1 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 40 Gew.-%, insbesondere bevorzugt 10 bis 40 Gew.-% enthalten ist, und/oder der Nelkenextrakt in einer Menge von 1 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 50 Gew.-%, insbesondere bevorzugt 10 bis 40 Gew.-%, enthalten ist.
  • Extrakte aus Bestandteilen des Nelkenbaums besitzen einen Eigengeruch und können in höheren Dosen irritierend wirken. Zur Modifikation dieser Eigenschaften kann die Zusammensetzung weitere Pflanzenextrakte mit antiinflammatorischer, desinfizierender und/oder schmerzstillender Wirkung enthalten, insbesondere etherische Pflanzenöle. Dem Fachmann steht eine große Anzahl pflanzlicher Extrakte zur Verfügung. Neben einer Modifikation des Geruchs der Zusammensetzung ist insbesondere auch die Wirkung dieser Pflanzenöle als Konservierungsmittel bzw. Antioxidans von Interesse.
  • Als weitere Pflanzenextrakte haben sich Extrakte von Pflanzen herausgestellt, die ausgewählt sind aus der Gruppe, die gebildet ist aus Pimentosa racemosa, Coriandrum sativum, Matricaria chamomila, Foeniculum vulgare, Lavendula officinalis, Rosmarinus officinalis, Vanilla planifolia.
  • Besonders bevorzugt werden die weiteren Pflanzenextrakte ebenfalls durch Extraktion der Pflanzen bzw. Pflanzenbestandteile mit Kohlendioxid gewonnen. Die Zusammensetzung ist dann besonders mild und hautverträglich.
  • Die Erfindung wird anhand von Beispielen sowie unter Bezugnahme auf die beigefügte 1 näher erläutert.
  • 1 zeigt eine graphische Darstellung der Wirkungsdauer einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung in Abhängigkeit von der Applikationsmenge.
  • 1. Herstellung eines erfindungsgemäßen Hautpflegemittels in Form einer Lotion
  • Die Extrakte der verwendeten Pflanzen wurden durch Extraktion geeigneter Pflanzenteile mit überkritischem Kohlendioxid hergestellt. Dieses Verfahren ist für die Gewinnung von Neemöl in der EP 0 874 550 A1 beschrieben.
  • Eine beispielhafte Rezeptur ist in Tabelle 1 angegeben. Die Angaben für den Gehalt beziehen sich jeweils auf das Gewicht der Lotion und sind in % angegeben. Die für die neben dem Extrakt aus Bestandteilen des Neembaums (Neem-Extrakt) und dem Nelken-Extrakt angegebenen Bereiche der Pflanzenextrakte können je nach dem gewünschten Geruch der Lotion variiert werden.
  • Tabelle 1: Beispielhafte Zusammensetzung einer erfindungsgemässen zeckenrepellierenden Lotion. Angaben in Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung
    Figure 00080001
  • 2. Wirksamkeitsprüfung
  • 2.1 Versuchsdurchführung
  • Es wurde die in Tabelle 1 angegebene Lotion untersucht. Sechs Testpersonen (3 Frauen und 3 Männer) trugen die Proben nach Hautgefühl auf den gesamten Unterschenkel auf. Die jeweils aufgetragene Gesamtmenge wurde durch Rückwägung ermittelt und auf eine flächenbezogene Menge (mg/cm2) umgerechnet.
  • Ein rundes Kupferplättchen (Durchmesser: 3 cm; Dicke 0,1 mm) wurde mittels einer Pinzette und etwas weißer Vaseline mittig auf der behandelten Hautfläche befestigt. Mit Hilfe einer Schab lone wurde ein Kreis von 13 cm Durchmesser um das Plättchen aufgezeichnet. Bei senkrecht gehaltenem Unterschenkel wurden dann zum Zeitpunkt 15 min nach Applikation des Repellens jeweils zwei hungrige Zecken (Ixodes ricinus Nymphen) auf dem Kupferplättchen abgesetzt und für maximal 5 min. beobachtet. Dabei wurde verfolgt, ob
    • – die Zecken die behandelte Haut betraten oder am Rand des Kupferplättchens zurückschreckten;
    • – sich Zecken vom Plättchen oder der Haut fallen ließen;
    • – die Zecken eine Strecke von mindestens 5 cm (bis zur Kreismarkierung) auf der Haut zurücklegten.
  • Zusätzlich wurde die Zeit notiert, die vom Absetzen der Zecken auf dem Plättchen bis zu dem Zeitpunkt, an dem diese die behandelte Haut betraten, verstrich. Wenn eine Zecke die Kreismarkierung überschritt, wurde notiert, ob sie nach unten, nach oben oder seitwärts gelaufen war.
  • Weitere Parameter, wie unkoordiniertes Verhalten oder stelzenartiges Laufen, wurden ebenfalls notiert.
  • Im Abstand von 5 Minuten wurden jeweils zwei weitere Zecken aufgesetzt, bis insgesamt 12 Zecken getestet waren (15 – 45 Minuten nach Applikation). Der Test wurde nach weiteren 15 Minuten (60 bis 90 Minuten nach Applikation) sowie dann stets nach weiteren 60 Minuten mit neuen Zecken wiederholt, bis 3 oder mehr Zecken 5 cm der behandelten Haut überquert hatten. Andernfalls wurde der Versuch an einem Proband beendet und die Probe als nicht (mehr) wirksam gewertet.
  • Die Versuche wurden bei 19 – 22 °C und 50 – 80 % rel. Luftfeuchte durchgeführt.
  • 2.2 Kontrolle
  • Vor Durchführung jeder Wirksamkeitsprüfung wurden am noch unbehandelten Bein jeder Testperson 12 Zeckennymphen daraufhin überprüft, ob sie die unbehandelte Haut betraten und innerhalb von 5 Minuten bis zur Kreismarkierung (in 5 cm Entfernung) überquerten. Dieser Test diente dem Nachweis der Aktivität der Zecken am jeweiligen Versuchstag. Gleichzeitig wurde damit überprüft, ob bereits eine bestimmte Repellenswirkung von evtl. vorhandenen Resten von Parfüm, Körperpflegemitteln o.ä. auf der Haut vorlag.
  • 2.3 Bestimmung von Wirksamkeitsdauer und quantitativer Wirksamkeit
  • Der Zeitpunkt, zu dem bei einer Testperson die dritte Zeckennymphe die behandelte Haut überquerte, wurde als die Wirksamkeitsdauer der Probe (bei der entsprechenden Testperson) festgelegt. Dabei ist zu beachten, dass die ersten Zecken erst 15 Minuten nach Applikation getestet wurden und die dritte Zecke somit frühestens 20 Minuten nach Applikation über die behandelte Haut laufen konnte. Proben, bei welchen schon im ersten Durchgang nach Applikation mindestens 3 Zecken die Haut überquerten, wurden als (bei der betreffenden Person) nicht wirksam bewertet.
  • Die quantitative Wirksamkeit (Repellenz) der Proben wurde ermittelt, indem
    • a) die Anzahl der Zecken, die vom Plättchen auf die Haut gingen sowie
    • b) die Anzahl der Zecken, die 5 cm der Haut überquerten mit der jeweiligen Kontrolle verglichen und die Repellenz (= prozentuale Repellenswirkung im Vergleich zur Kontrolle) bestimmt wurde.
  • 2.4 Ergebnisse
  • 2.4.1 Applikationsmenge
  • Tabelle 2: Applikationsmenge der untersuchten Proben
    Figure 00110001
  • 2.4.2 Wirksamkeit der Lotion
  • Die wie unter 1 beschrieben hergestellte Lotion zeigte bei allen Testpersonen eine repellierende Wirkung, die besonders unmittelbar nach der Applikation sehr ausgeprägt war. Ein hoher Prozentsatz der Zecken fiel bereits vom Kupferplättchen ab, ohne die Haut berührt zu haben. Bei einer Testperson ließ die Wirkung nach 70 Minuten nach, während sie bei den übrigen mindestens 2 Stunden, im längsten Fall sogar bis zu 6 Stunden anhielt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefasst.
  • Tabelle 3: Wirkungsdauer des erfindungsgemäßen Hautpflegemittels (Lotion)
    Figure 00110002
  • Die repellierende Wirkung im Vergleich zur Kontrolle gemessen an der Zahl der Zecken, welche die Haut betraten, lag ca. 30 Minuten nach Applikation bei 72,9 % und 75 Minuten nach Applikation bei 67,1 %. Gemessen an der Zahl der Zecken, welche die behandelte Haut überquerten, lag die repellierende Wirkung bei 96,7 (14 – 45 Minuten nach Applikation) bzw. 91,7 % (60 – 90 Minuten nach Applikation).
  • Die Anzahl der Zecken, welche die behandelte Haut während des Versuchs betraten bzw. überquerten sowie die Anzahl der Zecken, welche sich vom Plättchen oder von der Haut fallen ließen, sind in der Tabelle 4 aufgeführt. Bei den Kontrollen verließen insgesamt etwa 97 % der aufgesetzten Zecken im vorgegebenen Zeitrahmen das Plättchen und 83 % der Tiere überquerten zumindest 5 cm der unbehandelten Haut.
  • In der ersten Stunde nach Applikation der Lotion fiel ein hoher Prozentsatz der Zecken bereits vom Plättchen ab, ohne die behandelte Haut berührt zu haben. Die Anzahl der Zecken, welche die Haut betraten, war mit 26 % deutlich geringer als in der Kontrolle. Die überwiegende Zahl der Zecken ließ sich von der Haut fallen und nur 2 Zecken überquerten die Kreismarkierung in 5 cm Entfernung.
  • Bei einer Testperson hatte die Wirkung nach 60 – 90 Minuten nachgelassen. Bei allen anderen Testpersonen überquerte keine der Zecken 5 cm der behandelten Haut. Dies setzte sich auch in der darauf folgenden Stunde fort. Erst 180 Minuten nach Applikation ließ auch bei weiteren Testpersonen die repellierende Wirkung nach.
  • Tabelle 4: Ergebnisse der Wirksamkeitsprüfung. Angegeben ist jeweils die Anzahl der Zecken, die das in der ersten Spalte genannte Verhalten zeigten
    Figure 00130001
  • Tabelle 4 – Fortsetzung
    Figure 00140001
  • Statistisch betraten stets weniger Zecken die mit der Lotion behandelte Haut als in der Kontrolle. Gleiches gilt für die Zahl der Zecken, welche die Haut überquerten.
  • Tabelle 5 zeigt die Zeiten, die verstrichen, bis die Zecken die Haut betraten. Diese Zeiten waren bei der Kontrolle nominal kürzer als in den ersten 4 Stunden nach Applikation der Lotion. Eine Varianzanalyse ergab signifikante Unterschiede zwischen den Mittelwerten (ANOVA, FG = 7; F = 3,39; P < 0,01). Der konservative Scheffé-Test zeigte einen signifikanten Unterschied zwischen Kontrolle und Zeitpunkt 180-210 min. nach Applikation.
  • Tabelle 5: Zeitdauer vom Aufsetzen der Zecken auf das Kupferplättchen bis zum Betreten der Haut mit Neemosan Lotion.
    Figure 00150001
  • Die Laufrichtung derjenigen Zecken, die 5 cm Haut überquerten, unterschied sich deutlich zwischen Lotion und Kontrolle (Tab. 5). Während in der Kontrolle mehr als 80% der Zecken, die die Kreismarkierung überquerten, nach oben liefen, waren dies nach Lotionbehandlung im Schnitt nur 50%.
  • 3. Diskussion
  • Die Ergebnisse der Versuche zeigen, dass die Lotion aus Tabelle 1 eindeutig repellente Eigenschaften gegen I. ricinus Zecken aufweist. Dabei ist besonders hervorzuheben, dass die Lotion einen gewissen Distanzeffekt über einige mm bis cm entfaltet, der dazu führt, dass sich deutlich mehr als 50 % der Zecken bereits fallen ließen, ohne direkten Kontakt mit dem Repellens gehabt zu haben. Dies ist im Vergleich zu anderen Mitteln ein hoher Prozentsatz und als vorteilhaft zu bewerten, da die Zecken bereits den Kontakt mit dem behandelten potentiellen Wirt meiden. Auch Zecken, die sich nicht davon abhalten ließen, die behandelte Haut zu betreten, ließen sich dann zum weitaus überwiegenden Teil von dieser abfallen.
  • So betrug die Wirksamkeitsdauer im beschriebenen Testverfahren dosisabhängig bei sämtlichen Testpersonen mindestens eine und maximal bis zu sechs Stunden. Das Nachlassen der Wirkung war jeweils recht deutlich daran zu erkennen, dass die Zecken bereitwillig die Haut betraten. Mit Ausnahme von Testperson 3 überquerten im jeweils letzten Versuchsdurchgang einer Person stets mehr als drei, im Mittel sogar mehr als 50 % der Zecken die Haut.
  • Auffallend war die hohe Variabilität der Wirkungsdauer zwischen den Testpersonen. Wie 1 zeigt, dürfte diese mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Applikationsmenge zurückzuführen sein. Die unterschiedlichen Mengen an Lotion wurden von den Testpersonen je nach individuellem Hautgefühl aufgetragen. Der Korrelationskoeffizient von 0,86 (Pearson; lineare Korrelation) zeigt einen hohen Grad an Korrelation zwischen beiden Parametern und spricht für eine Dosisabhängigkeit der Wirkungsdauer.

Claims (7)

  1. Verwendung einer Zusammensetzung enthaltend: einen Extrakt aus Bestandteilen des Neembaums, einen Extrakt aus Bestandteilen des Nelkenbaums, als Repellens gegen Spinnentiere.
  2. Verwendung nach Anspruch 1, wobei die Spinnentiere Zecken sind.
  3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Extrakt aus Bestandteilen des Neembaums und/oder der Extrakt aus Bestandteilen des Nelkenbaums durch Extraktion von Pflanzenbestandteilen mit Kohlendioxid hergestellt ist.
  4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung der Extrakt aus Bestandteilen des Neembaums in einer Menge von 1 bis 60 %, vorzugsweise 5 bis 50 %, insbesondere 10 bis 40 %, enthalten ist, und/oder der Extrakt aus Bestandteilen des Nelkenbaums in einer Menge von 1 bis 60 %, vorzugsweise 5 bis 40 %, insbesondere 10 bis 40 %, enthalten ist.
  5. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Zusammensetzung weitere Pflanzenextrakte mit antiinflammatorischer, desinfizierender und/oder schmerzstillender Wirkung enthält, insbesondere etherische Pflanzenöle.
  6. Verwendung nach Anspruch 5, wobei die weiteren Pflanzenextrakte ausgewählt sind aus Extrakten von Pflanzen aus der Gruppe, die gebildet wird von Pimenta racemosa, Coriandrum sativum, Matricaria officinalis, Rosmarinus officinalis, Vanilla planifolia.
  7. Verwendung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, wobei die weiteren Pflanzenextrakte durch Extraktion von Pflanzen mit Kohlendioxid gewonnen sind.
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