DE10306607A1 - Anfahrhilfe für eine Kunststoffformanlage - Google Patents
Anfahrhilfe für eine KunststoffformanlageInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Anfahrhilfe (4) für eine Kunststoffformanlage (5), wobei die Kunststoffformanlage (5) direkt mit dem zu verformenden Kunststoff (6) bestückt wird, wobei die Bestückung über ein einem Extruder (1) nachgeschaltetes Glättwerk (2) und einer Überwachungseinheit (3) erfolgt. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Anfahrhilfe (4) über eine Weiche (7) und eine Schneidvorrichtung (8) verfügt. DOLLAR A Weiterhin umfasst die Erfindung ein Verfahren zum Optimieren des Anfahrprozesses bei einer Kunststoffformanlage (5), wobei ein zu verformender Kunststoff (6) von einem Extruder (1) über ein Glättwerk (2) mit nachgeschalteter Überwachungseinheit (3) bereitgestellt wird, das die Schritte umfasst: a) Stellen einer Weiche (7) in eine erste Position, die den zu verformenden Kunststoff (6) in einen Bypass (9) leitet, b) Leiten des zu verformenden Kunststoffes (6) über mindestens ein Walzenpaar (10), wobei die Lage des zu verformenden Kunststoffes (6) durch Schwenken des Walzenpaares (10) verändert wird, bis dieser weitgehendst mittig über das Walzenpaar (10) verläuft, c) Prüfen der Qualität des zu verformenden Kunststoffes (6), d) Betätigen der Schneidvorrichtung (8), sobald gemäß Schritt c) eine ausreichende Qualität festgestellt wurde, e) nach oder während Schritt d) Stellen der Weiche (7) in eine zweite Position, die den zu verformenden Kunststoff (6) der Kunststoffformanlage (5) zuführt.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Anfahrhilfe für eine Kunststoffformanlage, wobei die Kunststoffformanlage direkt mit dem zu verformenden Kunststoff bestückt wird, wobei die Bestückung über ein einem Extruder nachgeschaltetes Glättwerk und einer Überwachungseinheit erfolgt, sowie ein diesbezügliches Verfahren.
- Anlagen der gattungsgemäßen Art sind allgemein bekannt. So beschreibt beispielsweise die DE 199 61 743 eine Möglichkeit, wie eine Extruderleistung in Abhängigkeit der Förderkapazität in der Kunststoffformanlage angepasst werden kann. Es wird der Durchhang einer erzeugten Schlaufe überwacht und davon abhängig die Extruderleistung geregelt. Aus der DE 29 40 356 C2 ist es bekannt, während der Erzeugung einer Flachfolie die Kanten zu beschneiden und den abgeschnittenen Randstreifen zur Verwertung einem Bypassextruder zuzuführen.
- Die bekannten Systeme haben aber den Nachteil, dass bei auftretenden Störungen in der Kunststoffformanlage der Extruder abgeschaltet werden muss, da die Gesamtstrecke inklusive der Schlaufe keinen ausreichenden Puffer bietet. Aber auch während der Anlaufphase der Gesamtanlage kann die erzeugte Folie nicht sofort der Kunststoffformanlage zugeführt werden, da diese noch unterschiedliche Folienstärken aufweist oder noch nicht zentrisch geführt wird.
- Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung sowie eine Verfahren anzubieten, bei der bzw. dem bei auftretenden Störungen in der Kunststoffformanlage der Extruder nicht abgeschaltet werden muß und während der Anlaufphase der Anlage die erzeugte und noch nicht verwertbare Kunststofffolie sinnvoll zwischengepuffert wird.
- Die Lösung der Aufgabe ist in Verbindung mit dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Anfahrhilfe (4) über eine Weiche (7) und eine Schneidvorrichtung (8) verfügt. Es wird hiermit möglich, im laufenden oder im unterbrochenen Prozeß den Vorschub des zu verformenden Kunststoffes (6) kontinuierlich beizubehalten. Der zu verformende Kunststoffstrang (6) wird abgetrennt, die Weiche (7) umgestellt und somit aus dem Prozeß genommen.
- Fortbildungsgemäß ist der Anfahrhilfe (4) ein Bypass (9) zugeordnet, in den nun der weiter geförderte zu verformende Kunststoffstrang (6) umgeleitet wird. Da der Transport dieses Kunststoffstranges nun nicht mehr über die Kunststoffformanlage (5) erfolgt, ist vorgesehen, dass der Schneidvorrichtung (8) mindestens ein Walzenpaar (10) vorgeschaltet ist, das den Transport sicherstellt. Insbesondere während des Anfahrprozesses wird dieser Strang nicht sofort mittig laufen. Um dies zu korrigieren wird vorgeschlagen, mindestens ein Walzenpaar (10) in seiner Lage veränderbar, vorzugsweise schwenkbar, auszuführen.
- Die Aufgabe wird auch durch das erfindungsgemäße Verfahren zum Optimieren des Anfahrprozesses bei einer Kunststoffformanlage (5) gelöst, wobei ein zu verformender Kunststoff (6) von einem Extruder (1) über ein Glättwerk (2) mit nachgeschalteter Überwachungseinheit (3) bereitgestellt wird, das die Schritte umfaßt:
- a) Stellen einer Weiche (7) in eine erste Position, die den zu verformenden Kunststoff (6) in einen Bypass (9) leitet,
- b) Leiten des zu verformenden Kunststoffes (6) über mindestens ein Walzenpaar (10), wobei die Lage des zu verformenden Kunststoffes (6) durch Schwenken des Walzenpaares (10) verändert wird, bis dieser weitgehendst mittig über das Walzenpaar (10) verläuft,
- c) Prüfen der Qualität des zu verformenden Kunststoffes (6),
- d) Betätigen der Schneidvorrichtung (8), sobald gemäß Schritt c) eine ausreichende Qualität festgestellt wurde,
- e) nach oder während Schritt d) Stellen der Weiche (7) in eine zweite Position, die den zu verformenden Kunststoff (6) der Kunststoffformanlage (5) zuführt.
- Durch diese Verfahrensschritte wird es ermöglicht, in den laufende Prozeß einzugreifen, ohne den Extruder abschalten zu müssen.
- Vorteilhafter Weise wird die Prüfung der Qualität gemäß Schritt c) über optische Hilfsmittel (11) erfolgen. Die Ergebnisse sind somit immer reproduzierbar, da die Meßgrößen zusätzlich gespeichert werden können.
- Für die Verstellung aller beweglichen Teile, insbesondere die Verstellung der Weiche (7) oder der Walzenpaare (10) ist vorgesehen, dies hydraulisch oder pneumatisch auszuführen. Es könnten hierfür aber auch Stellmotore, wie Servomotore, eingesetzt werden. Damit der umgeleitete zu verformende Kunststoff (6) weitgehend vorzerkleinert ist, wird die Schneidvorrichtung (8) mehrfach betätigt und zwar so lange, bis gemäß Schritt c) eine ausreichende Qualität festgestellt wurde.
- Alle Regel- oder Steuerimpulse können sowohl Zeit- als auch längenabhängig erfolgen. Durch eine ausgewogene Steuer-/Regelelektronik ist hier eine Vielzahl an Varianten denkbar.
- In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt, es zeigt
- Fig. 1 eine Prinzipskizze der Gesamtanlage und
- Fig. 2 ein Detaillierung der Anfahrhilfe
- In Fig. 1 ist schematisch als Blockschaubild der Aufbau einer derartigen Anlage dargestellt, wobei hier eine Flachfolienanlage zur Bestückung einer Tiefziehmaschine beschrieben wird, obgleich es denkbar ist, die Anfahrhilfe auch einzusetzen, wenn der zu verformende Kunststoff 6 von einer Rolle abgezogen wird oder andere von einer Folie abweichende Kunststoffhalbzeuge eingesetzt werden.
- Im Extruder 1 wird Kunststoffmasse extrudiert und über eine Breitschlitzdüse einem Glättwerk 2 zugeführt. Im Glättwerk 2 wird die Kunststoffmasse über mehrere Walzen umgelenkt und verformt, bis ein gewünschtes Vorprodukt erreicht wird. Die Überwachungseinheit 3 ermöglicht, die Ausstoßleitung des Extruders 1 zu steuern oder zu regeln. Vorzugsweise wird über Lichtschranken der Durchhang einer Schlaufe überprüft. Dieser Durchhang ist beispielsweise bei einer Tiefziehanlage erforderlich, da diese diskontinuierlich, der Extruder jedoch kontinuierlich arbeitet. Anschließend wird die Folie 6 der Anfahrhilfe 4 zugeführt.
- Die Anfahrhilfe 4 steuert den Weg der Folie 6 bis zum Erreichen einer vorgegebenen Qualität der Folie in einen Bypass 9, ansonsten direkt in die Kunststoffformanlage 5. Diese Steuerung der Folie 6 in den Bypass 11 kann aber auch genutzt werden, wenn beispielsweise bei Auftreten einer Störung in der Tiefziehanlage 5 eine weitere Bereitstellung der Folie 6 unterbleiben muß. Damit der Extruder 1 nicht abgeschaltet und dann die aufwendige Anlaufphase erneut gestartet werden muß, wird die Folie in den Bypass 11 geleitet, bis die Störung beseitigt ist.
- In Fig. 2 ist eine detailliertere Ansicht der Anfahrhilfe 4 gezeigt. Die Folie 6 gelangt zunächst über ein erstes Walzenpaar 10a zu einem zweiten Walzenpaar 10b. Im Ruhezustand sind beide Walzenpaare 10 geöffnet und die Weiche 7 in Ausschußrichtung gestellt, also in einer ersten Position, in der die Folie in den Bypass 11 gelangen kann. Das Material wird durch die Walzen 10 geschoben. Der Anfahrprozeß startet mit dem Schließen des 2. Walzenpaares 10b. Integrierte Leitbleche führen die Folie verkantungs- und rollfrei. Eine Schlagschere als Schneidvorrichtung 8 zerkleinert das Material nach Wunsch, entweder Zeit- oder längengesteuert. Eine Zeilenkamera als optisches Hilfsmittel 11 überwacht Breite und Lage der Folie. Liegt die Folie nicht mittig, wird das erste Walzenpaar 10a durch einen Pneumatikzylinder in die entsprechende Richtung geschränkt. Der Schränkwinkel ist durch einen Anschlag einstellbar, er beträgt typischerweise etwa 1°. Dann wird dieses Walzenpaar 10a geschlossen. Unmittelbar danach wird das 2. Walzenpaar 10b geöffnet. Das geschränkte Walzenpaar 10a verlegt die Folie. Nach einer definierten Zeit (oder entsprechend der Lagemessung) wird das 2. Walzenpaar 10b wieder geschlossen und das 1. Walzenpaar 10a wieder geöffnet. Dieser Prozeß wird innerhalb definierter Abweichungen von der Sollage wiederholt.
- Währenddessen prüft der Bediener die Folienqualität. Wenn sie keine Fehler mehr aufweist (Löcher, starke Wölbung, Quetschstellen, . . .) schaltet er die Einfädelautomatik scharf. Wenn nach dieser Freigabe die Bedingungen für Breite und Lage erfüllt sind, fädelt die Maschine automatisch in den Thermoformautomaten 5 ein. Dazu wird die Folie 6 über die Schneidvorrichtung 8 abgetrennt und die Weiche 7 in ihre zweite Position in Richtung Thermoformautomat gestellt. Ein Sensor überwacht die Ankunft des Folienanfanges in der Spitzenkette. Danach wird auch das 2. Walzenpaar 10b geöffnet und der Folieneinzug vom Thermoformautomaten gesteuert. Bezugszeichenliste 1 Extruder
2 Glättwerk
3 Überwachungseinheit
4 Anfahrhilfe
5 Kunststoffformanlage
6 zu verformender Kunststoff
7 Weiche
8 Schneidvorrichtung
9 Bypass
10 Walzenpaar
11 optisches Hilfsmittel
Claims (8)
1. Anfahrhilfe (4) für eine Kunststoffformanlage (5),
wobei die Kunststoffformanlage (5) direkt mit dem zu verformenden Kunststoff (6) bestückt wird,
wobei die Bestückung über ein einem Extruder (1) nachgeschaltetes Glättwerk (2) und einer Überwachungseinheit (3) erfolgt,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anfahrhilfe (4) über eine Weiche (7) und eine Schneidvorrichtung (8) verfügt.
wobei die Kunststoffformanlage (5) direkt mit dem zu verformenden Kunststoff (6) bestückt wird,
wobei die Bestückung über ein einem Extruder (1) nachgeschaltetes Glättwerk (2) und einer Überwachungseinheit (3) erfolgt,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anfahrhilfe (4) über eine Weiche (7) und eine Schneidvorrichtung (8) verfügt.
2. Anfahrhilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der
Anfahrhilfe (4) ein Bypass (9) zugeordnet ist.
3. Anfahrhilfe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
der Schneidvorrichtung (8) mindestens ein Walzenpaar (10)
vorgeschaltet ist.
4. Anfahrhilfe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein Walzenpaar (10) in seiner Lage veränderbar,
vorzugsweise schwenkbar, ist.
5. Verfahren zum Optimieren des Anfahrprozesses bei einer
Kunststoffformanlage (5),
wobei ein zu verformender Kunststoff (6) von einem Extruder (1) über ein Glättwerk (2) mit nachgeschalteter Überwachungseinheit (3) bereitgestellt wird, das die Schritte umfaßt:
wobei ein zu verformender Kunststoff (6) von einem Extruder (1) über ein Glättwerk (2) mit nachgeschalteter Überwachungseinheit (3) bereitgestellt wird, das die Schritte umfaßt:
a) Stellen einer Weiche (7) in eine erste Position, die den zu
verformenden Kunststoff (6) in einen Bypass (9) leitet,
b) Leiten des zu verformenden Kunststoffes (6) über mindestens
ein Walzenpaar (10), wobei die Lage des zu verformenden
Kunststoffes (6) durch Schwenken des Walzenpaares (10)
verändert wird, bis dieser weitgehendst mittig über das Walzenpaar
(10) verläuft,
c) Prüfen der Qualität des zu verformenden Kunststoffes (6),
d) Betätigen der Schneidvorrichtung (8), sobald gemäß Schritt c)
eine ausreichende Qualität festgestellt wurde,
e) nach oder während Schritt d) Stellen der Weiche (7) in eine
zweite Position, die den zu verformenden Kunststoff (6) der
Kunststoffformanlage (5) zuführt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Prüfung der Qualität gemäß Schritt c) über optische Hilfsmittel (11)
erfolgt.
7. Verfahren Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die
Verstellung der Weiche (7) oder der Walzenpaare (10) hydraulisch
oder pneumatisch erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Betätigung der Schneidvorrichtung (8) so lange erfolgt, bis gemäß
Schritt c) eine ausreichende Qualität festgestellt wurde.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10306607A DE10306607B4 (de) | 2003-02-14 | 2003-02-14 | Anfahrhilfe für eine Kunststoffformanlage |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10306607A DE10306607B4 (de) | 2003-02-14 | 2003-02-14 | Anfahrhilfe für eine Kunststoffformanlage |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10306607A1 true DE10306607A1 (de) | 2003-11-20 |
DE10306607B4 DE10306607B4 (de) | 2008-03-20 |
Family
ID=29265459
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10306607A Expired - Lifetime DE10306607B4 (de) | 2003-02-14 | 2003-02-14 | Anfahrhilfe für eine Kunststoffformanlage |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10306607B4 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 2003-02-14 DE DE10306607A patent/DE10306607B4/de not_active Expired - Lifetime
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Legal Events
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