DE10304791A1

DE10304791A1 - Vorrichtung zur Stabilisierung der Bogenführung in einer bogenverarbeitenden Maschine

Info

Publication number: DE10304791A1
Application number: DE10304791A
Authority: DE
Inventors: Willi Becker
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 2002-03-06
Filing date: 2003-02-06
Publication date: 2003-09-18
Also published as: US20030168799A1; JP4443129B2; JP2003251785A; US7090216B2

Abstract

Eine Vorrichtung zur Stabilisierung der Bogenführung in einer Bogenrotationsdruckmaschine (1), in der die zu bedruckenden Bogen (6) durch Greifereinrichtungen (8) einer ersten Transporteinrichtung Zylinders (2) geführt werden, welche die Vorderkante der Bogen (6) an Gegengreifereinrichtungen (16) einer zweiten Transporteinrichtung (4) übergeben, die in zwischen den Greifereinrichtungen (8) gebildete Zwischenräume eintauchen, und in der in den Zwischenräumen zumindest ein Stützelement (26) vorgesehen ist, das die vorlaufenden Ecken der Bogen (6) stützt, ist dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (26) an der ersten Transporteinrichtung (2) ortsfest angeordnet ist und die im Bereich des Stützelements (26) angeordneten Gegengreifereinrichtungen (16) einen Gabelgreifer (20) umfassen, der eine Ausnehmung (24) aufweist, in die das Stützelement (26) bei der Übergabe der Bogenvorderkante eintaucht.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Stabilisierung der Bogenführung in einer bogenverarbeitenden Maschine, insbesondere einer Bogenrotationsdruckmaschine, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
In Bogenrotationsdruckmaschinen werden die zu bedruckenden Papierbogen von einem Bogenstapel abgenommen und mit Hilfe von an rotierenden Zylindern angeordneten Greifern durch die einzelnen Druckwerke der Druckmaschine transportiert, in denen sie in den jeweiligen Druckspalten der Druckwerke mit ein, zwei oder mehreren Farben bedruckt werden. Die Druckspalte werden hierbei jeweils durch die die Druckbilder für die einzelnen Farben übertragenden Gummituchzylinder sowie die an diese angestellten Gegendruckzylinder gebildet.
Die Bogen werden bei ihrem Transport durch die Druckmaschine an ihren Vorderkanten durch Greifereinrichtungen gehalten, die eine Vielzahl von Einzelgreifern enthalten, welche im Abstand zueinander an einer gemeinsamen Greiferwelle aufgenommen sind. Jeder der Einzelgreifer arbeitet hierbei mit einer Greiferauflage zusammen, und stützt sich über federelastische Mittel an der Greiferwelle ab, die im Maschinentakt zum Öffnen und Schließen der Greifer durch Kurvenscheiben und mit diesen zusammenwirkende Kurvenrollen vor- und zurückgedreht wird.
Um eine Kollision der Greifer bei der Übergabe der Bogen zwischen zwei benachbarten Zylindern der Druckmaschine zu vermeiden, werden die Greifer des ersten Zylinders durch zwischen den Gegengreifern des nachgeordneten Zylinders gebildete Zwischenräume hindurchgeführt.
Zur Übergabe eines Bogens wird dessen Vorderkante durch die geschlossenen Greifer des ersten Zylinders in die geöffneten Gegengreifer des zweiten Zylinders eingeführt.
Anschließend werden die Gegengreifer des zweiten Zylinders geschlossen und die Greifer des ersten Zylinders wieder geöffnet, so dass der Bogen für eine kurze Zeit von beiden Greifereinrichtungen gehalten wird.
Beim Transport der Bogen tritt das Problem auf, dass die beiden vorlaufenden Ecken eines Bogens infolge des bei hohen Fortdruckgeschwindigkeiten auftretenden Fahrtwindes zu einem Abknicken oder Umschlagen neigen, wenn die Ecken über die jeweilige Greiferauflage hinaus in den angrenzenden Zwischenraum zwischen zwei Greifern hineinragen. Hierdurch entsteht die Gefahr, dass die Bogenvorderkante im Falle einer umgeschlagenen Bogenecke nicht zuverlässig in die geöffneten Gegengreifer des nachgeordneten Zylinders eingeführt werden kann, was nicht nur zu einer Beschädigung des jeweiligen Bogens, sondern ebenfalls häufig zu einem Papierstau in der Druckmaschine führt.

Aus der EP 1057 626 A1 ist es bekannt, in den Zwischenräumen zwischen zwei Greifern eine bewegliche Bogenauflage anzuordnen, die mit einer Abschrägung versehen ist, und die durch die in die Zwischenräume eintauchenden Gegengreifer aus der Greiferebene herausbewegt werden. Abgesehen davon, dass die beweglichen Bogenauflagen aufgrund ihrer mechanischen Betätigung durch die Gegengreifer einem hohen Verschleiß unterliegen und zur Anregung von zusätzlichen Schwingungen neigen, stellen sie nicht sicher, dass die Ecken der Bogen auch zuverlässig in die geöffneten Greifereinrichtungen des nachfolgenden Zylinders eingeführt werden, da die beweglichen Auflagen bereits zuvor abgesenkt werden und die Bogenvorderkante nicht mehr stützen.

Weiterhin ist es aus der DE-PS 34 45 886 C2 bekannt, zwischen zwei Greifern Zusatzgreifer anzuordnen, die in einem Bewegungsbereich des Gegendruckzylinders, in dem die Zwischenräume von den Gegengreifern freigegeben sind, innerhalb der Zwischenräume in die Greiferebene bewegt werden, um dort beim Durchlaufen der Druckzone die Haltekräfte an der Vorderkante des Bogens zu erhöhen. Die Vorrichtung ist mechanisch sehr aufwändig und nicht dazu geeignet, die Ecken der Bogen beim Eintritt in die geöffneten Gegengreifer zuverlässig vor einem Umschlagen zu schützen.

Demgemäß ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur Stabilisierung der Bogenführung in einer bogenverarbeitenden Maschine, insbesondere einer Bogenrotationsdruckmaschine, zu schaffen, mit der ein Umschlagen der vorlaufenden Ecken der Bogen beim Transport der Bogen in der bogenverarbeitenden Maschine auf mechanisch einfache Weise und mit hoher Zuverlässigkeit verhindert werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.

Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.

Gemäß der Erfindung umfasst eine Vorrichtung zur Stabilisierung der Bogenführung in einer Bogenrotationsdruckmaschine, in der die zu bedruckenden Bogen in bekannter Weise durch an Transporteinrichtungen der Druckmaschine angeordnete Greifer und Gegengreifer geführt werden, ein Stützelement, welches innerhalb eines zugehörigen Zwischenraumes zwischen den Greifern angeordnet ist, in den die Gegengreifer einer nachgeordneten oder auch vorgeordneten Transporteinrichtung bei der Übergabe der Bogenvorderkante eintauchen. Bei den Transporteinrichtungen handelt es sich z. B. um einen ersten und zweiten rotierenden Zylinder oder eine Trommel, bzw. um eine Kettenfördereinrichtung oder Schwinggreifereinrichtung der Druckmaschine. Zur Vereinfachung wird die Erfindung nachfolgend jedoch am Beispiel eines ersten oder zweiten Zylinders beschrieben.

Das Stützelement ist vorzugsweise als ein schmaler, beispielsweise 2 bis 6 mm breiter Steg ausgebildet, der ortsfest oder unbeweglich an dem zugehörigen Zylinder oder der Trommel der Druckmaschine angeordnet ist, und der auf seiner radial außenliegenden Seite eine Auflagefläche aufweist, auf der die Unterseite der vorlaufenden Ecke eines Bogens aufliegt, wenn dieser durch die Druckmaschine transportiert wird.

Die Länge des Stützelements ist dabei derart bemessen, das die Auflagefläche des Stützelements im Wesentlichen auf der gleichen Höhe wie die Greiferauflagen der zugehörigen Greifer des Zylinders angeordnet ist, so dass die vorlaufende Kante der Bogen während des Transports im Wesentlichen geradlinig auf einer Höhe verläuft.

Um eine Kollision des ortsfesten Stützelements bei der Übernahme der Bogenvorderkante durch die Gegengreifer auszuschließen, sind die Gegengreifer in erfindungsgemäßer Weise als Gabelgreifer ausgebildet, die mit einer vorzugsweise U- oder V-förmigen Ausnehmung versehen sind, in die das dazugehörige Stützelement bei der Übergabe der Bogenvorderkante eintauchen kann.

Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung ergibt sich der Vorteil, dass die Ecken der Bogen beim Transport der Bogen nach der Übernahme der Bogenvorderkante durch die Gegengreifereinrichtungen stets auf der Auflagefläche des Stützelements aufliegen und nicht in Richtung zum Zentrum des Zylinders hin durch den Fahrtwind umschlagen können.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Stützelement eine im Bereich der vorlaufenden Kante oder Ecke der Bogen angeordnete Saugluftöffnung auf, die in die Auflagefläche mündet und die über eine im Inneren des Stützelements verlaufende Luftzufuhrleitung sowie ein bekanntes Drehventil mit einer extern angeordneten Saugluftquelle verbindbar ist. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die umschlagsgefährdeten Ecken zum Inneren des Zylinders hin durch die Auflageflächen der Stützelemente gestützt werden, und auch ein Umschlagen der Ecken zur Außenseite hin wirksam verhindert wird, da die Unterseite der jeweiligen Ecke infolge der Saugwirkung auf der Auflagefläche des Stützelements fixiert wird. Durch die Ausbildung der Gegengreifer als Gabelgreifer wird hierbei sichergestellt, dass die vorlaufenden Ecken der Bogen nach der Übernahme durch die Gegengreifer problemlos von der Auflagefläche des Stützelements abgezogen werden, ohne dass die Gefahr eines Umschlagens der Ecken oder einer sonstigen Beschädigung besteht.

Weiterhin ist es im Hinblick auf den erforderlichen Konstruktionsaufwand von Vorteil, wenn bei der mit Saugluftöffnungen versehenen Ausführungsform der Stützelemente die U- oder V-förmige Ausnehmung ausschließlich im Gabelgreifer gebildet ist, und die dazugehörige Greiferauflage in gleicher Weise wie die anderen Greiferauflagen der Greiferleiste ohne Ausnehmung ausgebildet ist.

Um im Falle eines Doppelbogens oder eines Bogenknautschers eine ernsthafte Beschädigung der erfindungsgemäßen Stützelemente zu vermeiden, sind diese vorzugsweise über federelastische Mittel am Zylinder aufgenommen, wozu die Stützelemente beispielsweise als stangenförmige Elemente ausgebildet sein können, die sich durch eine im Zylinder geformte radial verlaufende Bohrung bis zur Höhe der Greiferauflagen des Zylinders in die dazugehörigen Zwischenräume unterhalb der umschlagsgeiährdeten Ecken hineinerstrecken. Die stangenförmigen Stützelemente können sich hierbei über eine Druckfeder und eine die freie Bewegung des stabförmigen Stützelements zur Zylinderaußenseite hin begrenzende Anschlagsplatte abstützen, in der Weise, dass das stangenförmige Stützelement in seiner ortsfesten Position unter Vorspannung verbleibt, und nur beim Überschreiten einer durch eine Bogenlaufstörung verursachten externen Krafteinwirkung entgegen der Federvorspannung ins Innere des Zylinders hineinbewegt wird. Hierdurch werden Beschädigungen der Stützelemente oder Greifer wirkungsvoll vermieden.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wirkt das Stützelement mit einem im Maschinentakt bewegten Stützfinger zusammen, der vorzugsweise parallel zu den Greifern des Zylinders in radialer Richtung zum Stützelement bewegt wird. Der Stützfinger ist dabei in der Weise ausgebildet und vorzugsweise unmittelbar mit der Greiferwelle verbunden, dass die der Auflagefläche des Stützelements zugewandte Seite des Stützfingers bei geschlossenen Greifern in einem sehr geringen Abstand angeordnet ist, der gerade so groß ist, dass die Bogen mit einem geringen Spiel zwischen Stützfinger und Stützelement gehalten werden, oder aber - im Falle eines aus federelastischem Material gebildeten Stützfingers - mit leichtem Druck zwischen Stützfinger und Stützelement eingeklemmt werden, ohne dass hierbei eine relevante zusätzliche Bogenhaltekraft erzeugt wird.

Die erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, dass der Stützfinger sehr schmal ausgeführt aus sehr leichtem Material, beispielsweise aus Kunststoff oder aus einem Leichtmetall, gefertigt werden kann, und hierdurch im Gegensatz zu herkömmlichen Greifern keine wesentlichen zusätzlichen Massenträgheitsmomente erzeugt, die insbesondere bei sehr hohen Fortdruckgeschwindigkeiten eine zusätzliche Verstärkung der gesamten Greifereinrichtung erforderlich machen.

Bei dieser Ausführungsform der Erfindung sind vorzugsweise auch die Greiferauflagen der Gegengreifer gabelförmig ausgebildet, so dass der Stützfinger bei der Bogenübergabe in eine in der gabelförmigen Greiferauflage gebildete weitere Ausnehmung eintauchen kann.

Sofern die Bogenrotationsdruckmaschine die Verarbeitung von unterschiedlich breiten Bogenformaten ermöglicht - wie dies in der Regel heutzutage der Fall ist - sind vorzugsweise mehrere Stützelemente und diesen zugeordnete erfindungsgemäße Gabelgreifer nebeneinanderliegend vorgesehen, die jeweils in den Zwischenräumen angeordnet sind, die im Bereich der vorlaufenden Ecken der Bogen für das jeweilige Bogenformat angeordnet sind. Anders ausgedrückt ist für jedes Bogenformat in dem unterhalb der beiden vorlaufenden Ecken angeordneten Zwischenraum ein erfindungsgemäßes Stützelement angeordnet.

Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsformen beschrieben.

Die Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Schnittansicht durch die Greifereinrichtung in einer Bogenrotationsdruckmaschine des Standes der Technik, bei der die vorlaufenden Ecken nicht durch in den Zwischenräumen zwischen den Greifern angeordnete Stützelemente gehalten werden und hierdurch während des Transportes infolge des Fahrtwindes zu einem Umschlagen neigen.
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht der Übergabe der Vorderkante eines Bogens von einer Greifereinrichtung an eine Gegengreifereinrichtung in einer Bogenrotationsdruckmaschine, bei der die vorlaufenden Ecken des Bogens durch ein erfindungsgemäßes Stützelement mit Saugluftöffnung abgestützt werden,
Fig. 3 eine schematische Schnittansicht einer Ausführungsform der Erfindung, bei der mehrere als Stützstege ausgebildete Stützelemente an einem der Zylinder angeordnet sind,
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei der die Stützelemente durch federbeaufschlagte Stützstangen gebildet werden, die mit gabelförmigen Gegengreifern zusammenwirken,
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei der die Stützelemente als Stützstege ausgebildet sind, die mit einem im Maschinentakt bewegten Stützfinger zusammenwirken,
Fig. 6 eine Querschnittsansicht der Ausführungsform von Fig. 5. bei der mehrere Stützelemente und zugeordnete Stützfinger an einem Zylinder vorgesehen sind,
Fig. 7 eine schematische Darstellung der zwischen dem Stützelement und dem zugehörigen Stützfinger gehaltenen vorlaufenden Bogenecke zur Verdeutlichung der Stützwirkung des erfindungsgemäßen Stützelements,
Fig. 8 eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei der die Stützelemente und zugehörigen Stützfinger sowohl an einem vorgeordneten, als auch an einem nachgeordneten Zylinder der Bogenrotationsdruckmaschine angeordnet sind, und
Fig. 9 eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei der sowohl am vorgeordneten bogenführenden Zylinder als auch am nachgeordneten bogenförmigen Zylinder mit Saugluftöffnungen versehene Stützelemente vorgesehen sind, denen jeweils ein gabelförmiger Greifer bzw. Gegengreifer zugeordnet ist.
Wie in Fig. 2 dargestellt ist, umfasst eine Bogenrotationsdruckmaschine 1 einen ersten in Bogenlaufrichtung vorgeordneten Zylinder 2 sowie einen zweiten, diesem nachgeordneten Zylinder 4, auf denen die zu bedruckenden Bogen 6 durch die Druckmaschine 1 transportiert werden. Am vorgeordneten Zylinder 2 ist eine Greifereinrichtung 8 angeordnet, die einen durch eine Greiferwelle 10 betätigten Greifer 12 umfasst, der mit einer Greiferauflage 14 zusammenwirkt, die beispielsweise in Fig. 3 und 4 im Detail gezeigt ist.
In gleicher Weise ist am nachgeordneten Zylinder 4 eine Gegengreifereinrichtung 16 angeordnet, die einen an einer Gegengreiferwelle 18 aufgenommenen Gegengreifer 20 umfasst, der mit einer Gegengreiferauflage 22 in bekannter Weise zusammenwirkt.
Wie beispielsweise in Fig. 3 und 4 gezeigt ist, umfasst die Gegengreifereinrichtung 16 einen Gabelgreifer 20, der eine vorzugsweise U- oder V-förmige Ausnehmung 24 aufweist, in die bei der Übergabe der Vorderkante eines Bogens 6 von der Greifereinrichtung 8 an die Gegengreifereinrichtung 16 ein erfindungsgemäßes Stützelement 26 eintaucht, welches in einem Zwischenraum 28 des Zylinders 2 unterhalb einer der beiden vorlaufenden Ecken 30 des Bogens 6 angeordnet ist, um die zugehörige Ecke 30 während des Transports des Bogens 6 zu stützen. Das Stützelement 26 besitzt bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform der Erfindung vorzugsweise die Gestalt eines Steges.
Die Stützfunktion des erfindungsgemäßen Stützelements 26 ist beispielsweise in Fig. 7 dargestellt, wohingegen Fig. 1 die Auslenkung X der Ecke 30 im Falle einer Bogenrotationsdruckmaschine zeigt, in der kein erfindungsgemäßes Stützelement 28 verwendet wird.
Wie sich aus dem Vergleich von Fig. 1 bis Fig. 7 erkennen lässt, wird beim Transport der Bogen 6 auf den Zylindern 2 und 4 außerhalb des Übergabebereichs die Bogenecke 30 durch die Wirkung des erfindungsgemäßen Stützelements 26 erheblich weniger weit in den Zwischenraum 28 hinein ausgelenkt, als dies beim Stand der Technik gemäß Fig. 1 der Fall ist. Infolge der kubischen Abhängigkeit der Auslenkung X der Ecken 30 mit der freien Länge Y des überstehenden Bereichs der Bogenecke 30, reduziert sich bei einer Halbierung der freien Länge Y des überstehenden Bereichs die Auslenkung X der Ecke um den Faktor acht. Dementsprechend wird die Gefahr eines Umschlagens der vorlaufenden Bogenecken 30 in sehr hohem Maße herabgesetzt.
Gemäß der Darstellung von Fig. 2 und 9 weist das Stützelement 26 bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung eine Saugluftöffnung 32 auf, die über eine Saugluftbohrung 34 im Inneren des Stützelements 26 sowie nicht näher bezeichnete Zuleitungen und ein nicht dargestelltes Drehventil mit einer ebenfalls nicht dargestellten Saugluftquelle vorzugsweise im Maschinentakt verbunden wird. Hierdurch werden die vorlaufenden Bogenecken 30 beim Transport der Bogen 6 in Folge der Saugwirkung gegen die zugehörigen Auflageflächen 36 der Stützelemente 26 gesogen und auf diesen auch bei sehr hohen Fortdruckgeschwindigkeiten zuverlässig gegen ein durch die auftretende Fliehkraft bedingtes Umschlagen nach außen hin, fixiert.
Gemäß einer weiteren, in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform der Erfindung, umfassen die Stützelemente 26 innerhalb einer im Zylinder 2 gebildeten Bohrung radial bewegliche Stützstangen 38, die über federelastische Mittel in Form einer sich am Zylinder 2 abstützenden Druckfeder 40 in Richtung zur Außenseite des Zylinders 2, d. h. zur Unterseite des Bogens 6 hin, gedrängt werden. Wie der Darstellung von Fig. 4 weiterhin entnommen werden kann, weisen die Stützstangen 38 an ihrem vom Bogen abgewandten Ende einen Gewindeabschnitt mit einer auf diesen aufgeschraubten Mutter 42 auf, über die die Position der Auflagefläche 36 gegenüber dem Bogen 6 verändert werden kann. Im Falle eines Fehlers im Bogenlauf, beispielsweise eines Knautschers oder eines Doppelbogens, weichen die Stützstangen 38 entgegen der auf sie wirkenden Vorspannung durch die Druckfeder 40 in Richtung zum Zentrum des Zylinders 2 hin aus, wodurch eine Beschädigung der Stützstangen 38 vermieden wird.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, die in den Fig. 4, 5, 6 und 7 gezeigt ist, ist unmittelbar an der Greiferwelle 10 der Greifereinrichtung 8 ein Stützfinger 44 angeordnet, der durch die Greiferwelle 10 im Maschinentakt relativ zum fest mit dem Zylinder 2 verbundenen Stützelement 26 bewegt wird. Der Stützfinger 44 wirkt hierbei in der Weise mit dem Stützelement 26 zusammen, dass die vorlaufenden Bogenecken 30 (Fig. 7) während des Transports der Bogen 6 zwischen dem Stützfinger 44 und dem Stützelement 26 positioniert werden.
Hierbei kann der Stützfinger 44 beispielsweise aus einem harten, eigensteifen Werkstoff, wie beispielsweise Stahl, gebildet werden, wobei zwischen dem Stützfinger 44 und dem Stützelement 26 ein Abstand verbleibt, der vorzugsweise größer ist, als die maximale Bogenstärke, die durch die Druckmaschine 1 verarbeitet werden kann.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann es jedoch auch vorgesehen sein, dass der Stützfinger 44 - wie in Fig. 5 gezeigt - aus einem dünnen, federelastischen Material besteht, beispielsweise aus Federstahl, und in der Weise positioniert ist, dass der Abstand zwischen dem Stützfinger 44 und dem Stützelement 26 bei anliegendem . Stützfinger kleiner ist als die minimal verarbeitbare Bogenstärke, so dass in Abhängigkeit von der Stärke des verarbeitenden Bogenmaterials eine mehr oder minder starke Klemmwirkung auf die vorlaufenden Ecken 30 der Bogen wirkt. Diese Klemmwirkung ist jedoch von ihrer Größe her nicht mit der Klemmwirkung vergleichbar, die durch die massiven und hochpräzisen Greifereinrichtungen 8 und Gegengreifereinrichtungen 16 zur Erzeugung der für den Bogentransport hinreichend hohen Zug- und Haltekräfte auf den Bogen 6 ausgeübt wird.
Um eine Kollision des Stützfingers 44 mit den Greiferauflagen 22 der Gegengreifereinrichtung 16 zu verhindern, wird bei der beschriebenen, einen Stützfinger 44 verwendenden Ausführungsform zusätzlich zu der Ausnehmung 24 im Gabelgreifer 20 eine weitere Ausnehmung 46 in der Greiferauflage 22 der Gegengreifereinrichtung 16 angeordnet, in die der Stützfinger 44 bei der Bogenübergabe eintaucht.
Wie in Fig. 8 gezeigt wird, kann es weiterhin vorgesehen sein, dass nicht nur die Greifer 20 und/oder Greiferauflagen 22 der Gegengreifereinrichtungen 16 gabelförmig mit Ausnehmungen 24, 46 ausgebildet sind, sondern dass auch die Greifereinrichtungen 8 des Zylinders 2 als Gabelgreifer ausgestaltet sind, die mit entsprechend ausgebildeten Stützelementen 126 am nachgeordneten Zylinder 4 in der Weise zusammenwirken, dass die Stützelemente 126 am nachgeordneten Zylinder 4 in die zwischen den gabelförmigen Greifern 112 angeordneten Ausnehmungen 124 eintauchen können.
Hierbei kann es in gleicher Weise vorgesehen sein, dass die Stützelemente 126 mit am nachgeordneten Zylinder 4 angebrachten Stützfingern 144 zusammenwirken, die in entsprechend gebildete weitere Ausnehmungen 146 eintauchen, die in den gabelförmigen Greiferauflagen 114 des vorgeordneten Zylinders 2 gebildet sind. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass unabhängig vom Bogenformat sowohl bei der Übernahme der Bogen durch den vorgeordneten Zylinder 2, als auch bei einer Übergabe der Bogen 6 vom vorgeordneten Zylinder 2 an den nachgeordneten Zylinder 4 ein Umschlagen der vorlaufenden Ecken 30 zuverlässig verhindert wird.
Gemäß der Darstellung von Fig. 9 kann es in entsprechender Weise vorgesehen sein, die Stützelemente 126 am nachgeordneten Zylinder 4 mit Saugluftöffnungen 132 zu versehen, die über entsprechende Saugluftbohrungen 134 mit Saugluft beaufschlagt werden.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, gewünschtenfalls gleichzeitig sowohl Stützelemente 126 mit Saugluftöffnungen 132, als auch Stützelemente 126 zu verwenden, die lediglich als einfache Stege ausgebildet sind. Liste der Bezugszeichen 1 Bogenrotationsdruckmaschine
2 vorgeordneter Zylinder
4 nachgeordneter Zylinder
6 Bogen
8 Greifereinrichtung
10 Greiferwelle
12 Greifer
14 Greiferauflage
16 Gegengreifereinrichtung
18 Gegengreiferwelle
20 Gegengreifer
22 Gegengreiferauflage
24 Ausnehmung
26 Stützelement
28 Zwischenraum unter vorlaufender Bogenecke
30 vorlaufende Bogenecke
32 Saugluftöffnung
34 Saugluftbohrung
36 Auflagefläche
38 Stützstange
40 Druckfeder
42 Mutter
44 Stützfinger
46 Ausnehmung in Greiferauflage des Gegengreifers
112 gabelförmiger Greifer
114 gabelförmige Greiferauflage am vorgeordneten Zylinder
124 Ausnehmung im gabelförmigen Greifer
126 Stützelemente an nachgeordnetem Zylinder
132 Saugluftöffnung am Stützelement des nachgeordneten Zylinders
134 Saugluftbohrung am Stützelement des nachgeordneten Zylinders
144 Stützfinger am nachgeordneten Zylinder
146 weitere Ausnehmungen in gabelförmigen Greiferauflagen
x Auslenkung der Bogenecke
y freie Länge

Claims

1. Vorrichtung zur Stabilisierung der Bogenführung in einer bogenverarbeitenden Maschine, insbesondere einer Bogenrotationsdruckmaschine (1), in der die zu bedruckenden Bogen (6) durch Greifereinrichtungen (8) einer ersten Transporteinrichtung (2) geführt werden, welche bei der Übergabe oder Übernahme der Bogen (6) mit Gegengreifereinrichtungen (16) einer zweiten Transporteinrichtung (4) zusammenwirken, die in zwischen den Greifereinrichtungen (8) gebildete Zwischenräume (28) eintauchen, und in der in den Zwischenräumen (28) zumindest ein Stützelement (26) vorgesehen ist, das die vorlaufenden Ecken (30) der Bogen (6) stützt, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (26) an der ersten Transporteinrichtung (2) ortsfest angeordnet ist, und dass die im Bereich des Stützelementes (26) angeordneten Gegengreifereinrichtungen (16) einen Gabelgreifer (20) umfassen, der eine Ausnehmung (24) aufweist, in die das Stützelement (26) bei der Übergabe der Bogenvorderkante eintaucht.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (26) eine im Bereich einer vorlaufenden Ecke (30) der Bogen (6) angeordnete Saugluftöffnung (32) aufweist, die zum Ansaugen der Bogen (6) mit einer Saugluftquelle verbindbar ist.

3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Anspruche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung ausschließlich im Gabelgreifer (20) der Gegengreifereinrichtung (16) gebildet ist.

4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (26) gefedert (40) ausgebildet ist, derart, dass es während des störungsfreien Betriebs der bogenverarbeitenden Maschine durch Vorspannung ortsfest an der ersten Transporteinrichtung (2) aufgenommen ist, und dass das Stützelement (26) im Falle einer Störung im Bogenlauf den durch die Störung verursachten Kräften ausweichen kann.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein relativ zum Stützelement (26) im Maschinentakt bewegter Stützfinger (44) vorgesehen ist, der in der Weise mit dem Stützelement (26) zusammenwirkt, dass die vorlaufenden Ecken (30) der Bogen (6) zwischen dem Stützfinger (44) und dem Stützelement (26) angeordnet sind.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen dem Stützfinger (44) und dem Stützelement (26) größer ist, als die maximal verarbeitbare Bogenstärke.

7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützfinger (44) elastisch ausgebildet ist, und dass der Abstand zwischen dem Stützfinger (44) und dem Stützelement (26) kleiner ist, als die minimal verarbeitbare Bogenstärke.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützfinger (44) durch die Greiferwelle (10) betätigt wird.

9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützfinger (44) direkt an der Greiferwelle (10) befestigt ist.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Greiferauflage (22) der Gegengreifereinrichtung (16) gabelförmig ausgebildet ist, derart, dass der Stützfinger (44) bei der Bogenübergabe in eine in der gabelförmigen Greiferauflage (22) der Gegengreifereinrichtung (16) gebildete weitere Ausnehmung (46) eintauchen kann.

11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mit der bogenverarbeitenden Maschine (1) mehrere unterschiedliche Bogenformate verarbeitbar sind, und dass in jedem der Zwischenräume (28), die im Bereich der Lage der vorlaufenden Ecken (30) für das minimale und das maximale Bogenformat liegen, zumindest ein Stützelement (26) vorgesehen ist, welches mit einem zugeordneten Gabelgreifer (20) zusammenwirkt.

12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifereinrichtungen (8) ebenfalls gabelförmige Greifer (112) umfassen, die mit Ausnehmungen (124) versehen sind, in die an der zweiten Transporteinrichtung (4) angeordnete Stützelemente (126) eintauchen.