DE10302612B4

DE10302612B4 - Urologischer Arbeitsplatz

Info

Publication number: DE10302612B4
Application number: DE10302612A
Authority: DE
Inventors: Theo Artmeier
Original assignee: Dornier Medtech Systems GmbH
Current assignee: Dornier Medtech Systems GmbH
Priority date: 2003-01-23
Filing date: 2003-01-23
Publication date: 2006-11-16
Anticipated expiration: 2023-01-24
Also published as: US20050053198A1; US20060029187A9; DE10302612A1; US7063460B2

Abstract

Urologischer Arbeitsplatz, mit:
mit einem U-Bogen (1), an dessen einem Ende eine Röntgenstrahlungsquelle (5) und an dessen anderem Ende eine Bildverarbeitungseinrichtung (4) angeordnet ist, welche mit der Röntgenstrahlungsquelle korrespondiert; und
eine Patientenliege (7), die am U-Bogen angebracht ist,
wobei die Röntgenstrahlungsquelle und die Bildverarbeitungseinrichtung relativ zum U-Bogen einzeln und auch synchron quer verfahrbar sind und der U-Bogen in seinem unteren Bereich in Längsrichtung der Patientenliege kippbar gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die am U-Bogen befestigte Patientenliege lösbar befestigt ist und durch eine von den Bewegungen des U-Bogens unabhängige Patientenliege ersetzbar ist.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen urologischen Arbeitsplatz gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.

Ein einschlägiger urologischer Arbeitsplatz mit einer Röntgenstrahlungsquelle am oberen Ende eines sogenannten U-Bogens und einer Strahlungsempfänger-Anordnung am unteren Ende des U-Bogens ist beispielsweise aus der DE-PS 198 43 680 bekannt.

Dort ist die Patientenliege am U-Bogen fest angebracht. Die Patientenliege befindet sich zwischen einer Röntgenuntersuchungsanlage, bestehend aus Röntgenstrahlungsquelle und Strahlungsempfänger. Die Röntgenuntersuchungsanlage ist hier in Relation zur Patientenliege in x- und y-Richtung veränderbar. Die einzelnen Komponenten der Röntgenuntersuchungsanlage sind einzeln, vorteilhafterweise jedoch synchron zueinander beweglich. Bei einer Höhenveränderung des U-Bogens wird die Patientenliege ebenfalls in der Höhe mit bewegt. Bei einem Kippen des U-Bogens wird die Patientenliege ebenfalls gekippt, ohne dass sich die Relation zwischen Patientenliege und Röntgenuntersuchungsanlage ändert. Die Kippachse verläuft in etwa durch die Patientenliege. So vorteilhaft dies für Untersuchungen ist, bei denen das schwerkraftabhängige Fließverhalten von Kontrastmitteln im Urotrakt des Patienten diagnostiziert werden soll, so ergibt sich daraus ein Nachteil, wenn man mit diesem urologischen Arbeitsplatz eine Lithotripsie durchführen möchte.

Dieser Nachteil besteht nun darin, dass bei der Lithotripsie das zu zerstörende Konkrement räumlich im Patienten geortet werden muss und zu dieser Ortung der U-Bogen unabhängig von der Patientenliege kippbar sein muss und die Kippachse des U-Bogens durch den Patientenkörper verlaufen muss.

In der DE 44 43 495 A1 wird eine Lithotripsiekombination beschrieben, welche aus einer Röntgenortungseinheit und einer Therapieeinheit besteht. Die Röntgenortungseinheit weist einen C-Bogen auf, an dessen einem Ende ein Röntgenstrahl und an dessen anderem Ende ein Röntgenbildwandler angebracht ist. Der C-Bogen kann um eine unterhalb seines Krümmungsmittelpunkts befindliche Achse geschwenkt werden.

In der DE 102 06 193 C1 ist eine Vorrichtung zur Ausrichtung eines Röntgengeräts und eines Therapiegeräts relativ zueinander beschrieben. Der C-Bogen des Röntgengeräts weist eine Röntgenstrahlungsquelle und einen Röntgenstrahlungsempfänger auf. Der C-Bogen kann um eine horizontale Drehachse gekippt werden, welche mittig durch den C-Bogen läuft.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 bekannten urologischen Arbeitsplatz so zu gestalten, dass er über seine Funktion der Diagnose bzw. der Indikation hinaus auch zur therapeutischen Behandlung per Lithotripsie einsetzbar ist.

Gelöst ist diese Aufgabe im wesentlichen durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1. Diese gestatten es in überraschend einfacher Weise, bei der Ortung durch den behandelnden Arzt den Röntgenstrahl durch Verfahren der betreffenden Strahlungsquelle am gekippten U-Bogen in x-Richtung in den Fokus des Therapiekopfes eines beigestellten Lithotripters zu verschieben, um so das Iso-Zentrum aus Therapiestrahl (Lithotripter) und Röntgenstrahlung bei gekipptem U-Bogen wieder herzustellen.

Der besondere Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass ein bereits vorhandener urologischer Arbeitsplatz relativ schnell mit technisch und wirtschaftlich geringerem Aufwand auch zu einem Lithotripter umfunktioniert werden kann. Durch die Erfindung kann demnach die Anschaffung eines kostenaufwendigen, eigenständigen Lithotripsie-Arbeitsplatzes in vielen Fällen vemieden werden.

Hinsichtlich der Patientenliege ist es im Rahmen der Erfindung lediglich erforderlich, dass diese vorzugsweise in x-y-Richtung verstellbar ist und dass sie eine seitliche Aussparung zum ungehinderten Einsatz des Lithotripters besitzt.

Die weiteren Patentansprüche betreffen Weiterbildungen und/oder besonders vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes.

In den Abbildungen ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels zeichnerisch erläutert.
Es zeigen:
1 die Vorderansicht auf einen zu einem Lithotripter auf- bzw. umgerüsteten urologischen Arbeitsplatz, wobei der U-Bogen von seiner vertikalen Ausgangsstellung heraus um einen Winkel von im Wesentlichen 25° nach rechts gekippt ist.
2 die Seitenansicht aus der Blickrichtung A gemäß 1.
3 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Lithotripters gemäß den 1 und 2.
Ausgehend von einem urologischen Arbeitsplatz besitzt das medizinische Gerät gemäß den 1 bis 3 einen sogenannten U-Bogen 1. Der U-Bogen besteht im Wesentlichen aus einem u-förmigen Träger, der an einem Basisgestell 2 in einer Lagerung mit der Achse K kippbar aufgehängt ist. Die Achse K liegt horizontal in der vertikalen Mittelebene 3 des U-Bogens 1 und höhenmäßig unterhalb der Auflageplatte 13 einer Patientenliege 7, wobei die Patientenliege am U-Bogen lösbar befestigt ist.
Am oberen Ende des U-Bogens ist in an sich bekannter Weise eine Röntgenstrahlungsquelle 5 angeordnet, die mit einer Bildverarbeitungseinrichtung 4 am anderen Ende des U-Bogens 1 korrespondiert. Die Röntgenstrahlungsquelle 5 und die Bildverarbeitungseinrichtung 4 bilden zusammen eine Röntgeneinrichtung.
Erfindungsgemäß ist dem Arbeitsplatz ein Therapiekopf 6 eines Lithotripters zugeordnet, dessen Fokus F oberhalb der Patientenliege 7 in der Mittelebene 3 positioniert ist; bei vertikaler Stellung des U-Bogens schneidet der Fokus F auch die Zentrallinie 8 der Röntgenstrahlung. Beim Kippen des U-Bogens 1 um die Achse K wird die Zentrallinie 8 der Röntgenstrahlung aus dem Fokus F herausgeschwenkt. Um nun den zweiten Schritt der Ortung am Patienten zu vollziehen, wird erfindungsgemäß die Röntgenstrahlungsquelle 5 und mit dieser synchron die Bildverarbeitungseinrichtung 4 auf dem U-Bogen soweit in x-Richtung, das heißt parallel zu der Auflagefläche der Röntgenstrahlungsquelle 5 und der Auflagefläche der Bildverarbeitungseinrichtung 4 auf dem U-Bogen, verfahren, bis die Zentrallinie 8, die den Zentralstrahl der Röntgeneinrichtung repräsentiert, den Fokus F wieder schneidet. Die Röntgenstrahlungsquelle und die Bildverarbeitungseinrichtung sind dabei relativ zum U-Bogen einzeln und auch synchron quer verfahrbar.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Rahmen der Ortung der U-Bogen 1 um einen Winkel von im Wesentlichen 25° um die Achse K gekippt, wonach die Einrichtungen 4 und 5 um ca. 140 mm am U-Bogen in Richtung x verfahren werden.
Zum festen Positionieren des Therapiekopfes 6 innerhalb des Arbeitsplatzes befindet sich am U-Bogen 1 ein bevorzugterweise kreisförmig gebogenes Führungssegment 9, dessen Zentrum ebenfalls in der Kippachse K liegt. Der Therapiekopf 6 kann so über einen Arm 10 und einen Schlitten 11 am Führungssegment 9, das am U-Bogen so befestigt ist, kraft- und/oder formschlüssig geführt und mittels einer am Basisgestell 2 befestigten Halterung 12 in seiner Ursprungsposition gehalten werden, wenn der U-Bogen 1 um die Achse K gekippt wird.
Wie weiter aus den Figuren zu entnehmen ist, befindet sich zwischen dem Fokus F des Therapiekopfes 6 und der Achse K die Auflageplatte 13 einer Patientenliege 7. Hierfür kann im Rahmen der Erfindung bevorzugterweise eine einfache Relax-Liege eingesetzt werden. Für die Ortung am Patienten kann es jedoch von Vorteil sein, die Auflageplatte 13 hinsichtlich ihrer Höhe verstellbar auszubilden. Eine solche Verstellbarkeit kann in an sich bekannter Weise in den Beinen 14 der Patientenliege 7 realisiert werden. Da derartige Verstellmöglichkeiten in der Technik hinreichend bekannt sind, wurde davon abgesehen, sie zeichnerisch gesondert darzustellen.
Da der U-Bogen in der Höhe verstellbar ist, kann auch die Liege verwendet werden, die keine Verstellbarkeit in der Höhe aufweist. Allerdings ist in jedem Fall eine Verstellbarkeit der Liege in der x-y-Richtung notwendig.
Für den Einsatz eines Therapiekopfes 6 kann es schließlich im Rahmen der Erfindung aus konstruktiven Gründen von Nutzen sein, wenn an der Auflageplatte 13 im Einsatzbereich des Therapiekopfes 6 eine halbkreisförmige Aussparung 15 vorgesehen ist, um einen ungehinderten Einsatz des Lithotripters zu gewährleisten.

Claims

Urologischer Arbeitsplatz, mit: mit einem U-Bogen (1), an dessen einem Ende eine Röntgenstrahlungsquelle (5) und an dessen anderem Ende eine Bildverarbeitungseinrichtung (4) angeordnet ist, welche mit der Röntgenstrahlungsquelle korrespondiert; und eine Patientenliege (7), die am U-Bogen angebracht ist, wobei die Röntgenstrahlungsquelle und die Bildverarbeitungseinrichtung relativ zum U-Bogen einzeln und auch synchron quer verfahrbar sind und der U-Bogen in seinem unteren Bereich in Längsrichtung der Patientenliege kippbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die am U-Bogen befestigte Patientenliege lösbar befestigt ist und durch eine von den Bewegungen des U-Bogens unabhängige Patientenliege ersetzbar ist.
Urologischer Arbeitsplatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Arbeitsplatz ein Lithotripter zuordenbar ist, dessen Fokuspunkt (F) oberhalb der Auflageplatte (13) der von den Bewegungen des U-Bogens unabhängigen Patientenliege liegt, bei vertikaler Ausgangsstellung des U-Bogens mit seitlich nicht verfahrener Röntgeneinrichtung (4, 5) deren Zentralstrahl (8) den Fokuspunkt (F) schneidet, und im gekippten Zustand des U-Bogens die Röntgeneinrichtung (4, 5) so weit verfahrbar ist, bis der Zentralstrahl den Fokus (F) schneidet.
Urologischer Arbeitsplatz nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass zum sicheren Positionieren eines Therapiekopfes (6) innerhalb des Arbeitsplatzes ein kreisförmig gebogenes Führungssegment (9) an einem U-Bogen vorgesehen ist, dessen Zentrum in einer Kippachse (K) des U-Bogens liegt, und dass der Therapiekopf (6) über einen Arm (10) und einen Schlitten (11) seiner Ursprungsposition haltbar ist, wenn der U-Bogen um seine Kippachse gekippt wird.
Urologischer Arbeitsplatz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der U-Bogen um einen definierten Winkel kippbar und die Röntgeneinrichtung um einen definierten Weg und eine definierte Richtung am U-Bogen verfahrbar ist.
Urologischer Arbeitsplatz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Auflageplatte (13) der Patientenliege (7) eine seitliche Aussparung (14) für den ungehinderten Einsatz des Therapiekopfes (6) besitzt.
Urologischer Arbeitsplatz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Patientenliege (7) höhenverstellbar ausgebildet ist.
Urologischer Arbeitsplatz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Röntgenstrahlungsquelle am oberen Ende des U-Bogens und die Bildverarbeitungseinrichtung am unteren Ende des U-Bogens angeordnet ist.