DE10260506A1 - Befestigungssystem zur mechanischen und elektrischen Verbindung eines Trägersystems mit einem Kraftfahrzeug - Google Patents
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Abstract
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft ein Befestigungssystem (1) zur lösbaren Verbindung eines Trägersystems für Zusatzausstattung mit einem Kraftfahrzeug, umfassend mindestens: ein erstes, in einem ersten Gehäuse (4) angeordnetes Teilsystem (2) mit einer Verbindungsmechanik (5) und ein mit dem ersten Teilsystem (2) zusammenwirkendes, korrespondierendes und verbindbares zweites Teilsystem (3) mit einer Verbindungseinrichtung (6), wobei das erste Teilsystem (2) an dem Trägersystem und das zweite Teilsystem (3) an dem Kraftfahrzeug angeordnet ist, wobei die Verbindungsmechanik (5) mindestens eine mechanische Verriegelungsvorrichtung (10), einen Hebelmechanismus (7) und eine elektrische/elektronische Kontaktierungsvorrichtung (11) aufweist, wobei die Verriegelungsvorrichtung (10) und die elektrische/elektronische Kontaktierungsvorrichtung (11) über den Hebelmechanismus (7) miteinander gekoppelt sind und das zweite Teilsystem (3) eine zu der Verbindungsmechanik (5) korrespondierende Verbindungseinrichtung (6) zum Eingriff der Verbindungsmechanik (5) umfasst, so dass bei Betätigung des Hebelmechanismus (7) eine mechanisch hoch belastbare, crash-sichere und gleichzeitig eine elektrische/elektronische Verbindung der beiden Teilsysteme (2, 3) realisierbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Befestigungssystem zur lösbaren Verbindung eines Trägersystems für Zusatzausstattung mit einem Kraftfahrzeug, umfassend mindestens: ein erstes, in einem ersten Gehäuse angeordnetes Teilsystem mit einer Verbindungsmechanik und ein mit dem ersten Teilsystem zusammenwirkendes, korrespondierendes und verbindbares zweites Teilsystem mit einer Verbindungseinrichtung, wobei das erste Teilsystem an dem Trägersystem und das zweite Teilsystem an dem Kraftfahrzeug angeordnet ist.
- Derartige Befestigungssysteme kommen üblicherweise in der Automobilbranche, insbesondere zum Einbau von Modulen oder modular aufgebauten Baugruppen in ein Grundmodell zur Nachrüstung, beziehungsweise zur Neuausstattung zum Einsatz. Solche Befestigungssysteme dienen vor allem in der durch Zulieferbetriebe geprägten Automobilindustrie zum einfachen und zeitsparenden Einbau oder Aufbau, beziehungsweise zur Nachrüstung.
- Aus der
DE 200 17 905 U1 ist ein Einschubsteckverbinder für das Verbinden und Testen zweier Steckerteile bekannt. Dieser Einschubsteckverbinder weist ein ortsfest installierbares Anschlussteil, ein daran axial ge führtes Kontaktstück das in einer Teststellung mit dem Anschlussteil elektrisch verbunden ist und ein relativ und gleichgerichtetes zum Kontaktstück bewegbares, das Anschlussteil in Funktionsstellung kontaktierendes, in Teststellung jedoch dazu kontaktfreies Steckerteil auf. - Nachteilig an dieser Lösung ist der relativ große Bauraum. Zudem ist der Einschubsteckverbinder im Wesentlichen nur zur elektrischen Kontaktierung und nicht zur Herstellung einer mechanischen Verbindung geeignet.
- Weiterhin ist aus der
DE 195 48 561 A1 ein Andruck- Steckverbinder für ein elektrisches System, insbesondere für Kraftfahrzeug-Kombinationsinstrumente, bekannt. Bei dieser Lösung ist ein in einem ersten Steckerteil angeordneter elektrischer Kontakt mittels einer Betätigungseinrichtung mit einem in einem zweiten Steckerteil befestigten Gegenkontakt lösbar verbindbar. Um beispielsweise Anzeigeeinrichtungen einfacher und kostensparender an einem Armaturenbrett zu befestigen und gleichzeitig eine sichere Herstellung eines elektrischen Kontaktes zu ermöglichen, wird bei dieser Lösung durch eine lineare Bewegung der Betätigungseinrichtung innerhalb des ersten den elektrischen Kontakt aufweisenden Steckerteils, welcher auf einer Leiterplatte befestigt ist, der elektrische Kontakt mit dem elektrischen Gegenkontakt verbunden, wobei der zweite Steckerteil fest mit einem Trägerelement verbunden ist, und während der Kontaktierung von Kontakt und Gegenkontakt gleichzeitig das erste Steckerteil mit dem Trägerelement mittels einer über das erste Steckerteil in Bewegungsrichtung hinausragenden Arretierungseinrichtung der Betätigungseinrichtung verriegelbar ist. - Nachteilig an dieser Lösung ist, dass die Arretierungseinrichtung über das erste Steckerteil hinausragt und hierdurch unnötig Bauraum benötigt wird. Zudem ist der Steckverbinder im Wesentlichen nur für eine elektrische/elektronische Kontaktierung ausgelegt, auf keinen Fall aber für die Realisierung einer hochfesten mechanischen Verbindung.
- Weiterhin bekannt sind diverse Automobil-Zusatzausstattungen die an die Bordelektronik/-elektrik des Kraftfahrzeugs, wie beispielsweise Kühlboxen, angeschlossen sind, die in dem Fußraum des Fonds eines Kraftfahrzeugs lose abgestellt werden können oder zwischen dem Rücksitz und der Rücklehne eines vorderen Sitzes angeordnet sind.
- Nachteilig an derartigen Zusatzausstattungen ist, dass bei einem Crash diese Zusatzausstattung geschossartig durch den Fahrzeuginnenraum katapultiert werden, wodurch ein erhebliches Verletzungsrisiko für Fahrzeuginsassen besteht.
- Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Befestigungssystem zu schaffen, bei welcher der in einem Kraftfahrzeug zur Verfügung stehende Bauraum optimal ausgenutzt wird und eine einfach zu handhabende, hochfeste mechanische Verbindung mit einer elektrischen/ elektronischen Verbindung herstellbar ist.
- Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Befestigungssystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
- Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass die Verbindungsmechanik mindestens eine mechanische Verriegelungsvorrichtung, einen Hebelmechanismus und eine elektrische/elektronische Kontaktierungsvorrichtung aufweist, wobei die Verriegelungsvorrichtung und die elektrische/elektronische Kontaktierungsvorrichtung über den Hebelmechanismus miteinander gekoppelt sind und das zweite Teilsystem eine zu der Verbindungsmechanik korrespondierende Verbindungseinrichtung zum Eingriff der Verbindungsmechanik umfasst, so dass bei Betätigung des Hebelmechanismus eine mechanisch hoch belastbare, crashsichere und gleichzeitig eine elektrische/elektronische Verbindung der beiden Teilsystem realisierbar ist.
- Diese Lösung bietet den Vorteil, dass in einem Befestigungssystem mit einem Handgriff sowohl eine mechanische Verbindung als auch eine elektrische/elektronische Kontaktierung auf ergonomische und einfache Weise herstellbar ist. Durch die funktionsintegrierende Anordnung lässt sich zudem ein kompaktes Befestigungssystem realisieren, welches einen optimierten Bauraum benötigt. Die Erfindung ist dabei nicht auf Trägersysteme oder Kraftfahrzeuge beschränkt. Vielmehr ist die Erfindung allgemein zum Verbinden von Anschlussteilen geeignet. Ein Anschlussteil im Sinne der Erfindung kann ein Kraftfahrzeug, genauer der Bodenbereich eines Kraftfahrzeugs oder auch ein Tunnelsystem eines Kraftfahrzeugs sein. Unter einem Tunnelsystem im Sinne der Erfindung versteht man sowohl einen Tunnel und dessen Ausbildung als auch das in dem Tunnel verlaufende elektrische/elektronische System. Dadurch, dass das Befestigungssystem zweigeteilt ist, lassen sich nahezu alle Verbindungsmöglichkeiten ausschöpfen. Dabei weist die Verbindungsmechanik eines ersten Teilsystems Eingriffsmittel auf, welche in eine Verbindungseinrichtung eines zweiten Teilsystems eingreifen. Auf diese Weise lässt sich das Befestigungssystem beliebig erweitern, indem ein zweites Befestigungssystem an das erste Befestigungssystem koppelbar ist. So lassen sich auch mehrere Befestigungssystem miteinander koppeln.
- Vorteilhaft ist, dass die Verbindungsmechanik eine Verriegelungsvorrichtung aufweist, welche im unverbundenen Zustand nicht über das Gehäuse des ersten Teilsystems hinausragt. So ist die Verriegelungsvorrichtung vor äußeren Einflüssen gut geschützt. Zudem weist die Verbindungsmechanik hierdurch weniger hervorstehende sicherheitsrelevante Bauteile auf, welche durch eine exponierte Stellung leichter und unbemerkt beschädigt werden können.
- Eine weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahme sieht vor, dass das Gehäuse mindestens eine äußere Kunststoffabdeckung zum Schutz und mindestens eine innere Stahlverstärkung zur zuverlässigen Aufnahme von außergewöhnlichen Kräften, insbesondere bei einem Crash auftretenden Kräften aufweist. Eine äußere Kunststoffabdeckung hat den Vorteil, dass diese optimal hinsichtlich Optik und Bauvolumen an das Befestigungssystem anpassbar ist. Zur Aufnahme höhere Kräfte weist das Gehäuse mindestens eine innere Stahlverstärkung auf. Diese ist durch die äußere Kunststoffabdeckung abgedeckt, so dass ein Verletzungsrisiko der Insassen reduziert ist. Aufgrund dieses Kunststoff-Stahl-Verbundes lassen sich die Vorteile beider Werkstoffe optimal nutzen, wobei die Nachteile durch den jeweils anderen Werkstoff kompensiert werden.
- Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass die Stahlverstärkung einen ersten Bereich aufweist, der zur Verbindung des Befestigungssystems mit einem ersten Anschlussteil ausgebildet ist. Aufgrund der Anordnung eines Verbindungsbereichs an der Stahlverstärkung ist so eine sichere und zuverlässige Befestigung mit einem Anschlussteil realisiert. Ein mögliches Anschlussteil zum Einsatz eines erfindungsgemäßen Befestigungssystems ist beispielsweise ein Trägersystem zur Befestigung von Zusatz-Innenausstattung in einem Kraftfahrzeug.
- Vorteilhafter Weise weist der erste Bereich der Stahlverstärkung Öffnungen zur lösbaren Verbindung sowie an das erste Anschlussteil angepasste, als Widerlager ausgebildete Seitenflächen auf. Durch die Integration von Stütz- beziehungsweise Verstärkungsfunktion und Lagerung in der Stahlverstärkung ist aufgrund dieser Funktionsintegration eine kleinere Bauweise realisierbar.
- Dabei sind die lösbaren Verbindungen vorzugsweise als Bolzen- oder Schraubenverbindung zum standardisierten und einfachen, lösbaren Verbinden ausgebildet.
- Weiterhin vorteilhaft ist, dass die Stahlverstärkung einen zweiten Bereich aufweist, der zur schwenkbaren Lagerung der Verriegelungsvorrichtung ausgebildet ist. Hierdurch ist eine weitere Funktionsintegration realisiert, wodurch eine insgesamt kleinere Bauweise des Befestigungssystems möglich ist.
- Erfindungsgemäß ist der zweite Bereich so ausgebildet, dass der zweite Bereich Durchgangsöffnungen sowie Widerlagerflächen zur Lagerung einer Verriegelungsvorrichtung samt Rückstellelement aufweist.
- Einen weiteren Vorteil erhält man dadurch, dass der zweite Bereich eine Nut zur Aufnahme einer korrespondierenden Verbindungseinrichtung aufweist. Auf diese Weise erhält man eine noch zuverlässigere Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Teilsystem, da auf diese Weise nicht nur die Eingriffsmittel der Verbindungsmechanik, sondern auch die Nut der Stahlverstärkung mit dem zweiten Teilsystem zusammen wirken.
- Insbesondere vorteilhaft ist, dass die mechanische Verriegelungsvorrichtung als ein um eine Achse schwenkbarer Haken mit einem Rückstellelement ausgebildet ist, welcher über den Hebelmechanismus in eine Verriegelungsstellung schwenkbar ist. Aufgrund der schwenkbaren Verriegelungsvorrichtung um eine Achse ist eine platzsparende, zuverlässige Verbindung möglich.
- Weiter vorteilhaft ist diesbezüglich, dass das Rückstellelement als eine Rückstellfeder ausgebildet ist, um so eine kleinbauende Verriegelungsvorrichtung zu ermöglichen.
- Eine die Erfindung verbessernde Maßnahme sieht vor, dass die Kontaktierungsvorrichtungen mindestens einen Steckerhalter, einen Stecker sowie ein Leitungssystem umfasst, wobei der Stecker über den Steckerhalter mit dem Hebelmechanismus gekoppelt ist. Hierdurch lässt sich eine variable Ausgestaltung und Verlegung eines elektrischen/ elektronischen Anschlusses realisieren. Durch das Leitungssystem und die vorzugsweise zwei korrespondierenden Stecker lässt sich ein Anschluss nahezu beliebig auf dem Befestigungssystem anordnen. Der Steckerhalter ermöglicht zudem, dass verschiedene Steckertypen einsetzbar sind, da der Steckerhalter als Schnittstelle zwischen Befestigungssystem und Stecker ausgebildet ist.
- Vorteilhaft ist, dass der Steckerhalter bei Betätigung über den Hebelmechanismus so geführt ist, dass dieser eine Translationsbewegung ausführt. So ist eine zuverlässige und einfach zu realisierende Führung gewährleistet, welche eine zuverlässige Steckerverbindung und somit eine sichere elektrische/elektronische Kontaktierung gewährleistet.
- Von besonderem Vorteil ist, dass die Kontaktierungsvorrichtung einen Stecker und eine Buchse aufweist, die über das Leitungssystem miteinander verbunden sind, wobei der Stecker als Schnittstelle zu dem zweiten Anschlussteil ausgebildet ist und die Buchse als Schnittstelle zu dem ersten Anschlussteil ausgebildet ist. Somit lassen sich die Anschlussteile sowohl mit als auch ohne Befestigungssystem verwenden, dass heißt, eine teuere und aufwendige Nachrüstung bestehender Anschlussteile kann entfallen.
- Das Befestigungssystem ist vorteilhaft so gestaltet, dass die Verbindungseinrichtung eine mechanische Verriegelungseinrichtung, eine elektrische/elektronische Steckereinrichtung sowie ein mit einem Deckel verschließbares Gehäuse umfasst, wobei die mechanische Verriegelungseinrichtung und die elektrische/elektronische Steckereinrichtung korrespondierend zu der mechanischen Verriegelungsvorrichtung und der elektrischen/elektronischen Kontaktierungseinrichtung der Verbindungsmechanik ausgebildet sind. Aufgrund dieser Ausgestaltung lässt sich die Verbindungseinrichtung als zusammengehörige Einheit separat an einem Anschlussteil unterbringen. Insbesondere lässt sich die Verbindungseinrichtung in das Anschlussteil soweit versenkbar anordnen, dass der geschlossene Deckel im Wesentlichen bündig mit der Oberfläche des Anschlussteils abschließt. Bei Einsatz der Verbindungseinrichtung kann der Deckel geöffnet werden, wodurch die Schnittstelle zugänglich ist, bei Lösen der Verbindung wird der Deckel geschlossen, wodurch die Schnittstelle geschützt ist.
- Einen Vorteil der Erfindung erhält man dadurch, dass die mechanische Verriegelungseinrichtung als ein Blech mit mindestens einer Lasche ausgebildet ist. Diese Lasche bildet damit die Eingriffsmöglichkeit für den Ha ken der Verriegelungsvorrichtung. Eine derartige Verriegelungseinrichtung lässt sich leicht herstellen, wobei auch hohe Kräfte aufgefangen werden können, und die gesamte Verriegelungsvorrichtung lässt sich leicht an Anschlussteilen wie beispielsweise an der Karosserie eines Kraftfahrzeugs anordnen.
- Vorzugsweise ist die elektrische/elektronische Steckereinrichtung mit der durch den Tunnel verlaufenden Bordelektrik/Bordelektronik verbunden und somit als eine elektrische/elektronische Schnittstelle zwischen Tunnelsystem und Befestigungssystem ausgebildet.
- Weiter bevorzugt ist die mechanische Verriegelungseinrichtung und die elektrische/elektronische Steckereinrichtung im Wesentlichen in den Hohlräumen des Gehäuses angeordnet, wobei diese nicht in Richtung Fahrzeuginnenraum ragen, so dass sie mittels des Deckels abdeckbar sind. Hierdurch lässt sich ein mögliches Insassen-Verletzungsrisiko weiter reduzieren.
- Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung des Befestigungssystems sieht vor, dass das Gehäuse mit geschlossenem Deckel bündig mit der dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite des Tunnelsystems abschließen.
- Weitere die Erfindung verbessernde Maßnahmen sind in den Unteransprüchen angegeben oder werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung mehrerer bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigt:
-
1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Befestigungssystems, -
2 eine perspektivische Ansicht eines ersten Teilsystems des erfindungsgemäßen Befestigungssystems in1 , -
3 einen Ausschnitt des in2 dargestellten ersten Teilsystems in einer anderen perspektivischen Ansicht, -
4 einen Schnitt durch das in2 dargestellte erste Teilsystem in perspektivischer Ansicht, -
5 eine 3D-Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Verbindungsmechanik, -
6 eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Verbindungsmechanik und -
7 eine 3D-Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Verbindungsmechanik. -
1 zeigt ein Befestigungssystem1 in einer perspektivischen Darstellung. Das Befestigungssystem1 weist ein erstes Teilsystem2 und ein zweites Teilsystem3 auf. Das erste Teilsystem2 weist zur Verbindung mit dem zweiten Teilsystem3 eine in einem Gehäuse4 angeordnete Verbindungsmechanik5 auf. Das zweite Teilsystem3 weist eine mit der Verbindungsmechanik5 des ersten Teilsystems2 korrespondierende Verbindungseinrichtung6 auf. Weiterhin ist in dem ersten Teilsystem ein Hebelmechanismus7 mit einem Hebel angeordnet, über welchen das Befestigungssystem1 betätigbar ist, so dass die beiden Teilsysteme2 ,3 miteinander wirken und eine mechanisch hoch belastbare, crash-sichere Verbindung realisieren. - Das in
2 in perspektivischer Ansicht dargestellte erste Teilsystem2 des Befestigungssystems zeigt deutlicher den Aufbau des Gehäuses4 und der Ver bindungsmechanik5 . Das Gehäuse4 weist eine obere Kunststoffabdeckung8 und eine darunter angeordnete Stahlverstärkung9 auf. Die Stahlverstärkung9 ist dabei zweiteilig als Profil aufgebaut, welche seitlich das Befestigungssystem mit der Kunststoffabdeckung8 begrenzen. Die beiden Profile sind zueinander spiegelsymmetrisch angeordnet. Die Verbindungsmechanik5 nach2 umfasst eine Verriegelungsvorrichtung10 , welche an der Stahlverstärkung9 angeordnet ist und über einen mit der Verriegelungsvorrichtung10 gekoppelten Hebelmechanismus7 betätigbar ist. Weiterhin umfasst die Verbindungsmechanik5 eine Kontaktierungsvorrichtung11 , welche ebenfalls über den Hebelmechanismus7 betätigbar ist. -
3 stellt einen Ausschnitt aus dem ersten Teilsystem, insbesondere die Stahlverstärkung9 , die Verbindungsmechanik5 mit der Verriegelungsvorrichtung10 und der Kontaktierungsvorrichtung11 aus einem anderen Blickwinkel dar. Die Verriegelungsvorrichtung10 umfasst einen Haken12 , der schwenkbar über einen Bolzen13 und mit dem Hebelmechanismus7 gekoppelt an der Stahlverstärkung9 angeordnet ist. Die Stahlverstärkung9 weist hierzu einen Bereich auf, der zur Aufnahme der Verriegelungsvorrichtung10 ausgebildet ist und insbesondere eine Durchgangsöffnung zur Aufnahme des Bolzens13 zur Realisierung einer Bolzenverbindung aufweist. Die Verriegelungsvorrichtung10 weist ein an den Haken12 gekoppeltes Rückstellelement14 auf, welches als Rückstellfeder ausgebildet ist. Weiterhin weist die Stahlverstärkung9 in dem Bereich eine zu dem Ende der Stahlverstärkung9 geöffnete Nut auf, in welche eine Verbindungseinrichtung eines zweiten Teilsystems eingreifen kann und dessen nach außen hin offene Seite bei Betätigung des Hebelmechanismus7 von dem Haken12 umschlossen wird, so dass eine formschlüssige Verbindung realisierbar ist. Die Kontaktierungsvorrichtung11 umfasst einen Stecker15 , einen Steckerhalter16 sowie ein Leitungssystem (nicht dargestellt). Der Stecker15 ist an dem Steckerhalter16 angeordnet. Der Steckerhalter16 weist einen Bereich mit einem Langloch auf. Dieses Langloch ist die Kopplungsstelle des Steckerhalters16 mit dem Hebelmechanismus7 , wobei das Langloch zur Aufnahme und als eine Lagerung einer Ausformung des Hebelmechanismus7 dient. Bei Betätigung des Hebelmechanismus7 wird die Schwenkbewegung des Hebelmechanismus unter anderem über dieses Langloch in eine im Wesentlichen translatorische Bewegung des Steckerhalters16 transformiert. Zur Realisierung der translatorischen Bewegung des Steckerhalters16 ist dieser zusätzlich über die Stahlverstärkung11 geführt. Dabei ist die Stahlverstärkung11 so ausgebildet, dass zumindest ein Teil des Steckerhalters nach Art eines Schlittens in dem speziell ausgebildeten Profil der Stahlverstärkung11 gleiten kann. Dieser als Schlitten fungierender Teil des Steckerhalters16 löst bei einer Betätigung des Hebelmechanismus7 gleichzeitig die Schwenkbewegung des Hakens12 aus, so dass gleichzeitig eine translatorische Bewegung – die des Steckerhalters16 mit dem Stecker15 – und eine rotatorische Bewegung – die des Hakens12 – zustande kommt . - Anhand des in
4 dargestellten Schnitts durch das erste Teilsystem eines erfindungsgemäßen Befestigungssystems, insbesondere durch die Verbindungsmechanik5 ist der Aufbau des Befestigungssystem weiter verdeutlicht. Verdeutlicht wird insbesondere die Ausbildung des Steckerhalters16 und die Anordnung des Steckers15 in dem Steckerhalter16 . Der Steckerhalter16 weist neben einem, den Stecker15 aufnehmenden Rahmen, einen nach Art eines Schlittens ausgebildeten Bereich, welcher innerhalb des Stahlverstärkungsprofil linear verfahrbar ist. Alternativ kann auch der Stecker direkt einen Bereich, der nach Art eines Schlittens ausgebildet ist, aufweisen. Da durch ließe sich ein Bauteil einsparen. Die zweiteilige Ausgestaltung von Stecker15 und Steckerhalter16 bieten jedoch den Vorteil, dass verschiedenartige Stecker an den Steckerhalter16 angeordnet werden können, so dass eine höhere Kompatibilität mit möglichst vielen Steckertypen erreicht werden kann. Anhand der Darstellung wird auch deutlich, dass ein Großteil der Bauteile aus Kunststoff hergestellt sind, um auf diese Weise Gewicht einzusparen. So sind lediglich die Stahlverstärkungen als tragende Teile aus einem Nicht-Kunststoff hergestellt. - In
5 ist eine 3D-Seitenansicht der Verbindungsmechanik5 dargestellt. Anhand der Darstellung lässt sich die Kinematik der Verbindungsmechanik verdeutlichen. Bei Betätigung/Schwenken des Hebelmechanismus7 wird die Bewegung auf den Steckerhalter16 übertragen, welcher aufgrund der Führung eine translatorische Bewegung ausführt. Zeitgleich drücken in dem Steckerhalter16 ausgeformte Vorsprünge auf den schwenkbar angeordneten Haken12 , welcher parallel zu der translatorischen Bewegung des Steckerhalters16 eine rotatorische Bewegung ausführt. Durch die Schwenkbewegung umschließt der Haken12 eine entsprechend ausgeformte Verbindungseinrichtung zur mechanischen Verbindung eines ersten und eines zweiten Teilsystems. Das Rückstellelement14 wird bei der Betätigung gespannt und unterstützt dadurch die entgegengesetzte Betätigung. - In
6 ist die Verbindungsmechanik schematisch dargestellt. In diesem Schema ist die kinematische Kette bestehend aus dem Hebelmechanismus7 , dem Steckerhalter16 und dem Haken12 , deutlicher dargestellt. -
7 schließlich zeigt das zweite Teilsystem mit der Verbindungseinrichtung6 in einer perspektivischen Ansicht. Die Verbindungseinrichtung6 umfasst eine in einem zweiten Gehäuse17 angeordnete, zu dem Stecker der Verbindungsmechanik korrespondierende Buchse18 , eine Verriegelungseinrichtung19 und einen Deckel 20 zum Verschließen des zweiten Gehäuses17 . Die Verriegelungseinrichtung19 weist auf einem Blech21 angeordnete Laschen22 auf, die in die Nut der Stahlverstärkung der Verrieglungsvorrichtung passen und von dem Haken der Verriegelungsvorrichtung umschlossen werden können. Über das Blech lässt sich die Verriegelungseinrichtung19 mit einem Anschlussteil, beispielsweise mit einem Kraftfahrzeug, verbinden. -
- 1
- Befestigungssystem
- 2
- Erstes Teilsystem
- 3
- Zweites Teilsystem
- 4
- Gehäuse
- 5
- Verbindungsmechanik
- 6
- Verbindungseinrichtung
- 7
- Hebelmechanismus
- 8
- Kunststoffabdeckung
- 9
- Stahlverstärkung
- 10
- Verriegelungsvorrichtung
- 11
- Kontaktierungsvorrichtung
- 12
- Haken
- 13
- Bolzen
- 14
- Rückstellelement
- 15
- Stecker
- 16
- Steckerhalter
- 17
- Zweites Gehäuse
- 18
- Buchse
- 19
- Verriegelungseinrichtung
- 20
- Deckel
- 21
- Blech
- 22
- Lasche
Claims (18)
- Befestigungssystem (
1 ) zur lösbaren Verbindung eines Trägersystems für Zusatzausstattung mit einem Kraftfahrzeug, umfassend mindestens: ein erstes, in einem ersten Gehäuse (4 ) angeordnetes Teilsystem (2 ) mit einer Verbindungsmechanik (5 ) und ein mit dem ersten Teilsystem (2 ) zusammenwirkendes, korrespondierendes und verbindbares zweites Teilsystem (3 ) mit einer Verbindungseinrichtung (6 ), wobei das erste Teilsystem (2 ) an dem Trägersystem und das zweite Teilsystem (3 ) an dem Kraftfahrzeug angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmechanik (5 ) mindestens eine mechanische Verriegelungsvorrichtung (10 ), einen Hebelmechanismus (7 ) und eine elektrische/elektronische Kontaktierungsvorrichtung (11 ) aufweist, wobei die Verriegelungsvorrichtung (10 ) und die elektrische/elektronische Kontaktierungsvorrichtung (11 ) über den Hebelmechanismus (7 ) miteinander gekoppelt sind und das zweite Teilsystem (3 ) eine zu der Verbindungsmechanik (5 ) korrespondierende Verbindungseinrichtung (6 ) zum Eingriff der Verbindungsmechanik (5 ) umfasst, so dass bei Betätigung des Hebelmechanismus (7 ) eine mechanisch hoch belastbare, crash-sichere und gleichzeitig eine elektrische/elektronische Verbindung der beiden Teilsystem (2 ,3 ) realisierbar ist. - Befestigungssystem (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsvorrichtung (10 ) der Verbindungsmechanik (5 ) im unverbundenen Zustand innerhalb des ersten Gehäuses (4 ) des ersten Teilsystems (2 ) angeordnet ist. - Befestigungssystem (
1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Gehäuse (4 ) mindestens eine äußere Kunststoffabdeckung (8 ) zum Schutz und mindestens eine innere Stahlverstärkung (9 ) zur Aufnahme von Kräften, insbesondere von bei einem Crash auftretenden Kräften aufweist. - Befestigungssystem (
1 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stahlverstärkung (9 ) einen ersten Bereich aufweist, der zur Verbindung des Befestigungssystems (1 ) mit dem Trägersystem ausgebildet ist. - Befestigungssystem (
1 ) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Bereich der Stahlverstärkung (9 ) Öffnungen zur lösbaren Verbindung sowie an das Trägersystem angepasste, als Widerlager ausgebildete Seitenflächen aufweist. - Befestigungssystem (
1 ) nach einem der vorherigen Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die lösbaren Verbindungen vorzugsweise als Bolzen- oder Schraubenverbindung ausgebildet sind. - Befestigungssystem (
1 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stahlverstärkung (9 ) einen zweiten Bereich aufweist, der zur schwenkbaren Lagerung der Verriegelungsvorrichtung (10 ) ausgebildet ist. - Befestigungssystem (
1 ) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Bereich Durchgangsöffnungen sowie Widerlagerflächen zur Lagerung der Verriegelungsvorrichtung (10 ) samt Rückstellelement (14 ) aufweist. - Befestigungssystem (
1 ) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Bereich der Stahlverstärkung (9 ) eine Nut zur Aufnahme der korrespondierenden Verbindungseinrichtung (6 ) aufweist. - Befestigungssystem (
1 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Verriegelungsvorrichtung (10 ) als ein um eine Achse schwenkbarer Haken (12 ) mit einer Rückstellfeder (14 ) ausgebildet ist, welcher über den Hebelmechanismus (7 ) in eine Verriegelungsstellung schwenkbar ist. - Befestigungssystem (
1 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktierungsvorrichtungen (11 ) mindestens einen Steckerhalter (16 ), einen Stecker (15 ) sowie ein Leitungssystem umfasst, wobei der Stecker (15 ) über den Steckerhalter (16 ) mit dem Hebelmechanismus gekoppelt ist. - Befestigungssystem (
1 ) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Steckerhalter (16 ) bei Betätigung über den Hebelmechanismus (7 ) so geführt ist, dass dieser eine Translationsbewegung ausführt. - Befestigungssystem (
1 ) nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktierungsvorrichtung (11 ) einen Stecker (15 ) und eine Buchse (18 ) aufweist, die über das Leitungssystem miteinander verbunden sind, wobei der Stecker (15 ) als Schnittstelle zu einem Kraftfahrzeug ausgebildet ist und die Buchse (18 ) als Schnittstelle zu dem Trägersystem ausgebildet ist. - Befestigungssystem (
1 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbin dungseinrichtung (6 ) eine mechanische Verriegelungseinrichtung (19 ), eine elektrische/elektronische Steckereinrichtung sowie ein mit einem Deckel (20 ) verschließbares zweites Gehäuse (17 ) umfasst, wobei die mechanische Verriegelungseinrichtung (19 ) und die elektrische/elektronische Steckereinrichtung korrespondierend zu der mechanischen Verriegelungsvorrichtung (10 ) und der elektrischen/elektronischen Kontaktierungseinrichtung (11 ) der Verbindungsmechanik (5 ) ausgebildet sind. - Befestigungssystem (
1 ) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Verriegelungseinrichtung (19 ) als ein Blech (21 ) mit mindestens einer Lasche (22 ) ausgebildet ist. - Befestigungssystem (
1 ) nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische/elektronische Steckereinrichtung mit der durch einen Tunnel verlaufenden Bordelektrik/Bordelektronik verbindbar ist und somit als eine elektrische/elektronische Schnittstelle zwischen Tunnelsystem und Befestigungssystem (1 ) ausgebildet ist. - Befestigungssystem (
1 ) nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Verriegelungseinrichtung (19 ) und die elektrische/ elektronische Steckereinrichtung im Wesentlichen in den Hohlräumen des zweiten Gehäuses (17 ) angeordnet sind und dieses in Richtung Fahrzeuginnenraum nicht überragen, so dass sie mittels des Deckels (20 ) abdeckbar sind. - Befestigungssystem (
1 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Gehäuse (17 ) bei geschlossenem Deckel (20 ) bündig mit der dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite des Tunnelsystems abschließt.
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