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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einziehen einer Bahn in
eine Bahnbehandlungsvorrichtung mit einer ersten Bahneinführ-Einrichtung, die
entlang eines ersten Bahnpfades verläuft und eine erste Seilanordnung
aufweist, und einer zweiten Bahneinführ-Einrichtung, die entlang
eines zweiten Bahnpfades verläuft
und eine zweite Seilanordnung aufweist, wobei beide Seilanordnungen
auf der gleichen Seite der Bahnbehandlungsvorrichtung angeordnet
sind, die beiden Bahnpfade mindestens einen gemeinsamen Abschnitt
aufweisen und die Seilanordnungen in diesem Abschnitt quer zur Bahnlaufrichtung
nebeneinander angeordnet sind.
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Eine
derartige Vorrichtung ist aus der
DE 92 01 855 U1 bekannt. Um die Bahn in den
entsprechenden Bahnpfad einzufädeln,
sind an einem Träger
zwei Seilscheren vorgesehen, die wahlweise in den Pfad der Bahn
geschwenkt werden können.
Der Träger
bildet damit eine Seilscherenwechselvorrichtung. Die Ebenen der
den beiden Seilführungssystemen
zugeordneten Seile sind in Achsrichtung der jeweiligen Leitwalze
versetzt, damit sich die Bahnen der Seilführungssysteme nicht gegenseitig
stören. Diese
Ausgestaltung setzt voraus, daß der
Streifen, der aus der Bahn geschnitten wird und von den Seilpaaren
erfaßt
wird, so schmal ist, daß er
bei der Führung
durch das axial äußere Seilpaar
nicht in Konflikt mit dem axial inneren Seilpaar kommt. Dies mag
für einige
Anwendungsfälle
möglich
sein. Spätestens dann,
wenn die Bahn auf Breite geschnitten und in den "aktiven" Teil der Behandlungsvorrichtung gezogen
werden soll, kann dies aber zu Schwierigkeiten führen.
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US 6 241 138 B1 zeigt
eine Bahnbehandlungsvorrichtung mit einer ersten Bahneinführ-Einrichtung,
die entlang eines ersten Bahnpfades verläuft und eine erste Seilanordnung
aufweist, die sich durch einen ersten Teil der Bahnbehandlungsvorrichtung
erstreckt, und einer zweiten Baheinführ-Einrichtung, die entlang
eines zweiten Bahnpfades verläuft und
den ersten Bahnpfad fortsetzt. Die zweite Bahneinführ-Einrichtung
weist eine zweite Seilanordnung auf, die im Bereich einer Walze
einen gemeinsamen Abschnitt mit der ersten Seilanordnung aufweist,
um eine Übergabe
der Bahn von der ersten Seilanordnung zur zweiten Seilanordnung
zu ermöglichen. Beide
Seilanordnungen sind in der gleichen Seite der Bahnbehandlungsvorrichtung
angeordnet. Im gemeinsamen Abschnitt sind die Seilanordnungen quer zur
Bahnlaufrichtung nebeneinander angeordnet. Hier möchte man
ermöglichen,
daß ein
erster Teil der Bahnbehandlungsvorrichtung mit einer anderen Geschwindigkeit
als ein zweiter Teil der Bahnbehandlunqsvorrichtung läuft. In
diesem Fall läßt sich
die Beschickung der Vorrichtung mit einer einzelnen Seilanordnung
nicht mehr realisieren. Man unterteilt deswegen den Bahnpfad in
zwei Abschnitte und sieht für jeden
Abschnitt eine getrennte Seilführung
vor.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der Behandlung einer Papierbahn
beschrieben. Sie ist aber in gleicher Weise auch bei anderen Materialbahnen
anwendbar.
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Ein
Produzent von Papierbahnen möchte
gelegentlich unterschiedliche Produkte herstellen können, für die man
zwar einen Teil einer Produktionsstrecke gemeinsam nützen möchte, ein
Teil der Produktionsstrecke muß aber
für eine
Papierbahn durchlaufen werden, während
sie für
eine andere Art von Papierbahn nicht oder auf andere Weise durchlaufen werden
müßte.
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So
ist es beispielsweise aus der WO 01/63046 A1 bekannt, eine Papierbahn
entweder so zu führen,
daß sie
einen Kalander durchfährt,
oder auf andere Weise so zu führen,
daß sie
den Kalander umgeht. In der Praxis wurde dies so realisiert, daß sowohl
am rechten Ende (bezogen auf die Axialrichtung der Walzen) des Kalanders
eine Seilanordnung angeordnet ist als auch am linken Ende. Zum Einführen einer
Papierbahn in die Behandlungsstrecke geht man normalerweise so vor,
daß man
einen schmalen Streifen aus der Papierbahn herausschneidet, diesen in
die Seilschere am Anfang des Bahnpfades einführt und den schmalen Streifen
zusammen mit der Seilanordnung durch die Behandlungsvorrichtung
entlang der gewünschten
Strecke fährt.
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Wenn
dann am Ende der Behandlungsvorrichtung ein Zug auf die Papierbahn
aufgebracht werden kann, beispielsweise durch eine Aufwicklung, dann
wird die Papierbahn allmählich
verbreitert und in die Behandlungsvorrichtung eingeführt. In
der Regel ist dabei noch ein gewisser seitlicher Versatz quer zur
Bahnlaufrichtung erforderlich.
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Die
Verwendung von zwei Seilanordnungen an beiden axialen Enden der
Behandlungsvorrichtung ist jedoch mit einer Reihe von Nachteilen
behaftet. Der Einführstreifen
muß dann
in Abhängigkeit von
dem gewünschten
Bahnpfad durch die Behandlungsvorrichtung auf der rechten oder auf
der linken Seite der Papierbahn geschnitten werden. Entsprechend
aufwendiger muß die
hierzu verwendete Schneideinrichtung ausgebildet sein. Der Papierstreifen
auf der Triebseite ist für
den Maschinenführer schwer
erreichbar. Außerdem
sind Einführseile
an der Triebseite der Maschine eigentlich nicht erwünscht. Über die
ganze Papiermaschine laufen die Seilanordnungen nämlich an
der Führerseite,
und ein Wechsel auf die für
das Bedienungspersonal unzugängliche
und uneinsichtige Seite ist problematisch.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei der Führung einer Bahn durch eine
Behandlungsvorrichtung das Risiko von Störungen kleinzuhalten.
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Diese
Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch
gelöst,
daß die
quer zur Bahnlaufrichtung innen liegende erste Seilanordnung zumindest
in einem Teil des Abschnitts aus einer höhenmäßig gleichen Lage mit der äußeren zweiten
Seilanordnung an hebbar ist.
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In
vielen Fällen
ist der erste Bahnpfad und der zweite Bahnpfad nur bei einem Teil
der Bahnbehandlungsvorrichtung unterschiedlich, ein weiterer Teil
der beiden Bahnpfade ist identisch. Beispielsweise trifft dies für einen
Abschnitt hinter der eigentlichen Behandlungsstrecke zu, in dem
die Materialbahn unabhängig
davon, ob sie in der Behandlungsvorrichtung behandelt worden ist
oder nicht, zu einer nachgeschalteten Bearbeitungsstation geführt werden soll.
Da die beiden Seilanordnungen nebeneinander angeordnet sind, könnte es
sein, daß die
weiter innen liegende Seilanordnung den Streifen der Materialbahn,
der durch die Behandlungsvorrichtung geführt worden ist, auf seinem
Weg axial nach innen (bezogen auf eine Achsrichtung von Leitwalzen)
behindert. Um zu vermeiden, daß dieser
Streifen an der jeweils axial weiter innen liegenden Seilanordnung
hängen bleibt,
wird diese Seilanordnung einfach wegbewegt, also aus dem Bereich
entfernt, wo sie für
den Streifen ein Hindernis bilden könnte. Das Verlagern der axial innen
liegenden Seilanordnung ist in der Regel problemlos möglich, weil
sich diese Seilanordnung nicht bewegen muß, wenn der Streifen der Materialbahn über den
anderen Bahnpfad geführt
wird. Das Handhaben von stillstehenden Seilen ist jedoch relativ
einfach. Man kann also auch dann, wenn beide Bahnpfade einen gemeinsamen
Abschnitt aufweisen, die beiden Seilanordnungen an der gleichen
Seite der Maschine anordnen. Damit ist nur eine einzige Schneideinrichtung
zum Schneiden des schmalen Einführstreifens
notwendig. Der Maschinenführer
hat immer direkten Blick und Zugriff auf den Einführstreifen.
Die Handhabung insgesamt wird vereinfacht.
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Vorzugsweise
verlaufen die Seilanordnungen in dem Teil des Abschnitts oberhalb
von mindestens einer Leitwalze. Damit trägt man der Tatsache Rechnung,
daß die
Seilanordnungen den Einführstreifen
in der Regel nur in einem relativ schmalen Bereich erfassen. Die
darüber
hinausstehenden Bereiche des Einführstreifens hängen unter
der Wirkung der Schwerkraft nach unten. Dies wiederum führt dazu,
daß der
Einführstreifen
unter der axial weiter innen liegenden Seilanordnung problemlos hindurchgezogen
werden kann, ohne durch diese Seilanordnung behindert zu werden.
Lediglich in Bereichen, wo der Streifen über eine Leit- oder Tragwalze
gezogen werden muß,
könnte
die axial innen liegende Seilanordnung zu Problemen führen, weil
der Streifen dann an dieser Seilanordnung hängen bleibt. Wenn man die Verlagerung
der Seilanordnung auf diese Bereiche beschränkt, dann hat man die notwendigen
Maßnahmen
getroffen, um eine Behinderung zu unterbinden. Weitere Maßnahmen
sind im Grunde nicht erforderlich.
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Bevorzugterweise
untergreift eine Tragelementanordnung die anhebbare Seilanordnung
und ist mindestens um die Höhe
der Tragelementanordnung anhebbar. Man kann also Tragelemente, beispielsweise
Finger oder Haken, unter die Seilanordnung fahren und die Seilanordnung
dann anheben. Um eine Kollision des Einführstreifens der Papierbahn
mit den Tragelementen zu verhindern, müssen die Tragelemente natürlich so
weit angehoben werden, daß unterhalb
der Tragelemente ein ausreichender Freiraum für die Bewegung des Einführstreifens zur
Verfügung
steht.
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Hierbei
ist bevorzugt, daß die
Tragelementanordnung zylinderförmige
Tragelemente aufweist. Die zylinderförmigen Tragelemente haben zumindest an
ihrer die Seilanordnung abstützenden
Oberfläche eine
abgerundete Form. Damit wird die Gefahr gering gehalten, daß die Tragelemente
eine Kerbwirkung auf die Seilanordnung ausüben.
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Vorzugsweise
sind die Tragelemente drehbar gelagert. Durch eine drehbare Lagerung
können Längenänderungen
der Seilanordnung, die sich bei der Bewegung der Tragelemente ergeben,
aufgefangen werden, ohne daß sich
ein Schlupf oder eine Reibung zwischen den Tragelementen und der
Seilanordnung ergibt. Die Belastung der Sei lanordnung wird damit
klein gehalten. Die Lagerung der Tragelemente muß allerdings nicht auf volle
Einführgeschwindigkeit
ausgelegt sein. Wenn die Seilanordnung angehoben wird, dann ist
sie außer
Funktion und kann dementsprechend stillstehen.
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Bevorzugterweise
bildet die erste Seilanordnung am Anfang des ersten Bahnpfades eine
erste Seilschere und die zweite Seilanordnung bildet am Anfang des
zweiten Bahnpfades eine zweite Seilschere, wobei jede Seilschere
ortsveränderlich
ausgebildet ist. Man erzeugt auf diese Weise sozusagen eine Art "Weiche", mit der gewählt werden
kann, durch welchen Bahnpfad der Einführstreifen geführt wird.
Der Einführstreifen
wird durch den Bahnpfad geführt,
dessen Seilschere sich in dem Bereich befindet, in dem die Bahn
ankommt. Auf diese Weise ist auch mit einem einzigen Einführstreifen
auf einer Seite der Bahn eine große Freiheit bei der Auswahl
der Bahnpfade gegeben, ohne daß größere Umbauten erforderlich
sind.
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Vorzugsweise
ist jede Seilschere von einer Übernahmeposition
in eine Warteposition bewegbar, wobei die Übernahmepositionen für beide
Seilscheren gleich sind und sich eine Seilschere in der Warteposition
befindet, während
sich die andere Seilschere in der Übernahmeposition befindet.
Damit wird sichergestellt, daß die
Papierbahn, genauer gesagt, der Einführstreifen, immer nur von einer
Seilschere erfaßt
werden kann. Es können
also keine Störungen dadurch
auftreten, daß der
Einführstreifen
gleichzeitig von zwei Seilscheren erfaßt wird. Dies hält die Störungsanfälligkeit
gering. Es gibt eine definierte Übernahmeposition,
in der der Ein führstreifen
erfaßt werden
kann. Die Wartepositionen sind so gestaltet, daß der Einführstreifen nicht erfaßt werden
kann. Dadurch, daß Warteposition
und Übergabeposition
der beiden Seilscheren sozusagen gegeneinander "verriegelt" sind, wird die Steuerung bei der Auswahl
der Bahnpfade vereinfacht.
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Hierbei
ist besonders bevorzugt, daß die Seilscheren
auf einem gemeinsamen Träger
fixiert sind, wobei der Träger
verlagerbar ist. Dies ist eine besonders einfache Ausgestaltung,
um sicherzustellen, daß immer
nur eine Seilschere "aktiv" sein kann. Wenn
eine Seilschere in die Übernahmeposition
verfahren wird, wird die andere Seilschere automatisch in die Warteposition
gefahren.
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Hierbei
ist bevorzugt, daß der
Träger
einen Positionierantrieb aufweist. Ein Positionierantrieb ist in
der Lage, den Träger
am Gestell der Behandlungsvorrichtung relativ genau so zu positionieren,
daß der Einführstreifen
der Materialbahn mit großer
Zuverlässigkeit
in der richtigen Ausrichtung zur Seilschere geführt wird.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
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1 einen
Kalander mit einer Papierbahnführung
entlang eines ersten Bahnpfades,
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2 einen
vergrößerten Ausschnitt
aus 1,
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3 den
Kalander mit der Führung
der Bahn entlang eines zweiten Bahnpfades,
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4 einen
vergrößerten Ausschnitt
aus 3,
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5 eine
nähere
Darstellung der Führung von
Seilanordnungen beim ersten Bahnpfad und
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6 die
Ansicht nach 5 beim zweiten Bahnpfad.
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Eine
als Kalander 1 ausgebildete Behandlungsvorrichtung für eine Papierbahn 2,
die von einer vorangehenden Bearbeitungsstufe, beispielsweise einer
Trockeneinrichtung 3, zugeführt wird, weist einen ersten
Bahnpfad 4 und einen zweiten Bahnpfad 5 auf. Im
ersten Bahnpfad 4 wird die Papierbahn 2 durch
Nips 6, 7 geleitet, die zwischen Walzen 8, 9, 10 ausgebildet
sind. Die Walzen 8–10 sind
in einem Ständer 11 des
Kalanders 1 gelagert. Zur Führung der Papierbahn 2 entlang
des ersten Bahnpfades 4 sind mehrere Leitwalzen 12–18 vorgesehen.
Am Ende des Bahnpfades 4 befindet sich eine weitere Behandlungsvorrichtung 19,
beispielsweise eine Aufrollung.
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Wenn
die Papierbahn 2 entlang des zweiten Bahnpfades 5 geführt wird,
dann wird sie an den Nips 6, 7 vorbeigeführt. Technisch
gesehen umgeht sie dabei den Kalander 1. Natürlich muß sie den
Kalander 1 ebenfalls passieren. Der zweite Bahnpfad 5 weist
Leitwalzen 20, 21, 15-18 auf, d.h. zwischen der Leitwalze 15 und
der Behandlungsvorrichtung 19 befindet sich ein Abschnitt 22,
der beiden Bahnpfaden gemeinsam ist. Ein Teil 23 des Ab schnitts 22 verläuft oberhalb
von Leitwalzen 16 und 17. Darauf wird später noch
zurückzukommen
sein.
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Wie
dies an sich bekannt ist, weist jeder Bahnpfad 4, 5 eine
Seilanordnung 24, 25 auf, wobei jede Seilanordnung 24, 25 durch
ein Paar von Seilen 26, 27 für die erste Seilanordnung 24 bzw. 28, 29 für die zweite
Seilanordnung 25 gebildet ist. Das Seilpaar 26, 27 der
ersten Seilanordnung 24 wird entlang des ersten Bahnpfades 4 geführt. Das
zweite Seilpaar 28, 29 der zweiten Seilanordnung 25 wird
entlang des zweiten Bahnpfades 5 geführt.
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Das
Seilpaar 26, 27 bildet am Anfang des ersten Bahnpfades 4 eine
erste Seilschere 30, in der die beiden Seile 26, 27 aufeinander
zulaufen und die zulaufende Papierbahn 2, die zu diesem
Zweck zu einem schmalen Streifen (bekannt, aber nicht näher dargestellt)
geschnitten ist, erfassen. Um die Zufuhr des Streifens zu der Seilschere 30 zu
erleichtern, ist eine Transporteinrichtung 31 vorgesehen,
die im einfachsten Fall als Gleitfläche ausgebildet ist, aber auch
Luftdüsen
oder sogar ein Transportband aufweisen kann.
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Auch
die zweite Seilanordnung 25 weist eine Seilschere 32 auf,
in der die Seile 28, 29 aufeinander zulaufen,
und, wie aus den 3 und 4 zu erkennen
ist, die zulaufende Papierbahn 2 erfassen können.
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Um
die Seilscheren 30, 32 für den Eintritt der Papierbahn 2 freizuhalten,
werden die Seile 26, 29 der Seilanordnungen 24, 25 vor
den Seilscheren so geführt,
daß sie
quer zur Bahnlaufrichtung 42 außerhalb des Bereichs verlaufen,
der von der Papierbahn 2 beansprucht wird.
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Beide
Seilscheren 30, 32 sind auf einem gemeinsamen
Träger 33 angeordnet,
der in Richtung eines Doppelpfeils 34 am Ständer 11 verlagerbar
ist. Mit der Verlagerung des Trägers 33 erfolgt
auch eine Verlagerung der beiden Seilscheren 30, 32.
Die Seilscheren sind also relativ zu der zulaufenden Papierbahn 2 ortsveränderlich
ausgebildet.
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Dadurch,
daß beide
Seilscheren 30, 32 auf dem gemeinsamen Träger 33 angeordnet
sind, können
sie auch nur gemeinsam bewegt werden. Es ist also stets sichergestellt,
daß sich
immer nur eine Seilschere 30 oder 32 in einer
Position befindet, in der sie die zulaufende Papierbahn 2 erfassen
kann. Dies ist die sogenannte "Übernahmeposition". In 1 und 2 ist
dargestellt, daß sich
die Seilschere 30 in der Übernahmeposition befindet.
In den 3 und 4 ist zu erkennen, daß sich die
Seilschere 32 in der Übernahmeposition
befindet. In 1 und 2 befindet
sich die Seilschere 32 in einer Warteposition, in der sie
von der Papierbahn 2 normalerweise nicht erreichbar ist.
In den 3 und 4 befindet sich die Seilschere 30 in
der Warteposition, d.h. sie kann von der Papierbahn 2 nicht
erreicht werden.
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Zur
Verlagerung des Trägers 33 ist
ein Positionierantrieb 35 vorgesehen, mit dem man die Position
des Trägers 33 und
damit auch die Positionen der Seilscheren 30, 32 am
Ständer 11 sehr
genau einstellen kann.
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Wenn,
wie dies in 1 dargestellt ist, die Papierbahn 2 durch
die Nips 6, 7 hindurchgeführt werden soll, dann wird
der Träger 33 so
abgesenkt, daß sich
die erste Seilschere 30 in der Übernahmeposition befindet.
Die zulaufende Papierbahn 2 wird, unterstützt von
der Transporteinrichtung 31, der Seilschere 30 zugeführt und
gelangt damit automatisch in den ersten Bahnpfad 4.
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Wenn
die Papierbahn 2 hingegen durch den zweiten Bahnpfad 5 geführt werden
soll, dann wird der Träger 33 angehoben,
so daß sich
die Seilschere 32 in der Übernahmeposition befindet.
Die zulaufende Papierbahn 2 wird über die Transporteinrichtung 31 in
die Seilschere 32 geführt.
In diesem Fall wird die Papierbahn durch die Seile 28, 29 in
den Bahnpfad 5 eingeführt.
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Die
Seile 26–29 werden
in nicht näher
dargestellter Weise von den Enden der beiden Bahnpfade 4, 5,
die nicht unbedingt übereinstimmen
müssen, wieder
zurück
zu den jeweiligen Anfängen
geführt. Um
eine Kollision zu vermeiden, sind die Seile 26, 27 einerseits
und 28, 29 andererseits in Bahnlaufrichtung zueinander
versetzt, wie dies aus den 1 bis 4 hervorgeht.
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Wie
aus den 5 und 6 hervorgeht, liegen
die beiden Seilanordnungen 24, 25 neben der Papierbahn 2.
Die Leitwalzen 15–18 haben
an ihren Stirnseiten jeweils zwei Führungsrollen 36a, 36b – 39a, 39b.
Jede Führungsrolle
ist auf der gleichen Achse wie die zugehörige Leitwalze angeordnet, kann
sich aber gegenüber
der Leitwalze 15–18 und gegenüber der
jeweils anderen Führungsrolle
eines Paares frei drehen. Jede Führungsrolle 36a, 36b – 39a, 39b weist
eine umlaufende Nut 40 zur Aufnahme der jeweiligen Seilanordnungen 24, 25 auf,
wie dies an sich bekannt ist.
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Eine
Führungsrolle 41 an
der Leitwalze 14, die nur eine Seilanordnung 24 aufnehmen
muß, weist hingegen
auch nur eine Nut auf.
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Wie
oben erwähnt,
sind die beiden Seilanordnungen 24, 25 quer zur
Bahnlaufrichtung 42 der Papierbahn 2 nebeneinander
angeordnet. Die Seilanordnung 24 des ersten Bahnpfades 4 befindet
sich dabei axial (bezogen auf die Richtung der Leitwalzen 15–18)
weiter innen als die Seilanordnung 25 des zweiten Bahnpfades 5.
Wenn also der Streifen der Papierbahn 2, der durch den
Kalander 1 geführt
werden soll, mit Hilfe der Seilanordnung 24 entlang des ersten
Bahnpfades 4 geführt
wird, dann ist die Vorgehensweise normal, d.h. der Streifen wird
in der Seilschere 30 erfaßt, mit Hilfe der Seilanordnung 24 durch
den Kalander 1 geführt
und, wenn er am anderen Ende angekommen ist und ein Zug auf ihn
ausgeübt
werden kann, wird der Streifen quer zur Bahnlaufrichtung 42 nach
innen in die eigentliche Bearbeitungszone gezogen. In bezug auf 5 wird
er nach links gezogen.
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Wenn
hingegen der Streifen entlang des zweiten Bahnpfades 5 gezogen
wird, also mit Hilfe der Seilanordnung 25, tritt folgender
Effekt auf: Man muß davon
ausgehen, daß der
Streifen dort, wo er nicht von der Seilanordnung 25 gefaßt wird,
unter der Wirkung der Schwerkraft etwas nach unten hängt. Im Bereich
der Leitwalze 15 hat dies keine Probleme zur Folge. Die
nach unten hängende
innere Kante des Streifens kann unter der Seilanordnung 24 des
ersten Bahnpfades 4 problemlos hindurchgeführt werden. Dies
gilt auch dann, wenn die Seilanordnung 24 steht, sich also
nicht mit Bahngeschwindigkeit bewegt.
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Im
Bereich der Leitwalzen 16, 17 kann die Seilanordnung 24 hingegen
zu Problemen führen, wenn
sich die Kante des Streifens an der Seilanordnung 24 verhakt.
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Um
diesem Problem abzuhelfen, ist für
die innere Seilanordnung 24 eine Tragelementeanordnung 43, 44 (3 und 6)
vorgesehen, mit denen die innere Seilanordnung 24 von den
Führungsrollen 37a, 38a abgehoben
werden kann, und zwar um eine Höhe,
die größer ist
als die Höhe
der Tragelemente. Auf diese Weise wird ein Raum geschaffen, durch
den der Streifen der Papierbahn 2 hindurchtreten kann,
wenn der Streifen mit Hilfe der zweiten Seilanordnung 25 über den
zweiten Bahnpfad 5 geführt wird.
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Die
Tragelemente sind zylinderförmig
ausgeführt,
zumindest an ihrer die Seilanordnung 24 unterstützenden
Oberfläche.
Damit wird vermieden, daß die
Seilanordnung 24 durch die Tragelemente geknickt wird.
Die Tragelemente können
auch drehbar ausgebildet sein. Hierbei werden an die Lagerung allerdings
geringere Anforderungen gestellt, weil die Seilanordnung 24 im
angehobenen Zustand normalerweise nicht bewegt wird. Die drehbare
Lagerung der Tragelemente dient dazu, kleine Längenänderungen, die sich durch das
Anheben der ersten Seilanordnung 24 ergeben, ausgleichen
zu können.
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Falls
dies erforderlich ist, kann man die Führungsrollen 36b, 39b an
den Leitwalzen 15, 18 auch noch absenkbar gestalten,
so daß der
Streifen der Papierbahn 2, der mit Hilfe der zweiten Seilanordnung 25 eingeführt wird,
immer mit einem Abstand zur ersten Seilanordnung 24 des
axial inneren Bahnpfades 4 geführt werden kann. Dies ist jedoch
in der Regel nicht erforderlich.
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In
nicht näher
dargestellter Weise weisen beide Seilanordnungen 24, 25 Mittel
auf, um die durch die Verschiebung der Seilschere 30, 32 bedingten
Längenänderungen
aufzunehmen. Diese Mittel werden zweckmäßigerweise dort angeordnet, wo
sie das Aufführen
der Papierbahn 2 nicht stören, beispielsweise im Rücklaufpfad
der Seilanordnungen 24, 25.
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Dargestellt
ist eine Ausführungsform
mit zwei Bahnpfaden 4, 5. Es liegt aber auf der
Hand, daß man
auch mehr als zwei Bahnpfade verwenden kann, um die Papierbahn 2 (oder
eine andere Materialbahn) den Kalander 1 passieren zu lassen.
In diesem Fall kann man auf dem Träger 33 auch mehr als zwei
Seilscheren 30, 32 positionieren.
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Dargestellt
ist die Bahnführung
in einem Kalander. Eine entsprechende Bahnführung ist aber auch bei anderen
Behandlungsvorrichtungen für Bahnen
anwendbar, beispielsweise bei Streichmaschinen, Trocknern oder Feuchtern
oder ähnlichem.