-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine radargetarnte Vorrichtung zum
Ausbringen von mörser- oder
raketenartiger Munition aus einem Werfer gemäß Anspruch 1 sowie ein Verfahren
zum Verbessern der Radartarnung eines beweglichen Gegenstandes gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 19 durch reversibles, radargetarntes Abdecken aller
Munitionsausbringöffnungen
in der Außenhülle des
Gegenstandes.
-
Bewegliche
Gegenstände,
insbesondere Waffenträger
wie Wasser- Luft- und Landfahrzeuge haben im allgemeinen eine metallische
Außenhülle. Zudem
verfügen
sie oft über
hoch angeordnete und speziell geformte Aufbauten. Das Resultat hieraus
ist eine große
charakteristische Radarreflexionsfläche. Man spricht hier von der
Radarsignatur eines Gegenstandes.
-
Diese
Radarsignatur ist typisch für
ein Ziel, meßbar
und damit entscheidend für
Aufklärung
und dessen Bekämpfung.
Beispielsweise machen sich moderne, autonom operierende Flugkörper die
Radarsignatur eines beweglichen Gegenstandes bei der Zielerfassung
und dessen Vernichtung zunutze. Diese Bedrohung nimmt durch den
Zusammenbruch der ehemaligen Großmacht Sowjetunion sowie durch großzügige Exportbestimmungen
insbesondere asiatischer Staaten stark zu.
-
Gegenwärtig werden
vier verschiedene Gruppen von elektronischen Gegenmaßnahmen
getroffen, um dieser Gefahr zu begegnen. Hierzu gehören der
Einsatz von Stör-
und Täusch-Antwortsendern,
die Zerstörung
der Bedrohung durch Anti-Radar-Lenkflugkörper (ARM), der Einsatz von
künstlichen
Reflektoren (Corner, Chaff, u.s.w.) und der Einsatz von Radar-absorbierendem Material
(RAM).
-
Auf
die letzteren beiden Gruppen soll hier besonders eingegangen werden.
-
Während bereits
im zweiten Weltkrieg Radardüppel
gegen Radargeräte
mit Aufklärungs-
und Feuerleitaufgaben eingesetzt wurden, die hauptsächliche
Aluminiumstreifen als Radar-streuende Elemente enthielten, so ist
die Technik in diesem Bereich inzwischen weit fortgeschritten.
-
Düppel werden
heute zur Maskierung von eindringenden Verbänden wie zum Selbstschutz eingesetzt.
Im ersten Fall wird auf einmal ein großes Chaff-Volumen ausgebracht
während
im zweiten Fall einzelne Chaff-Wolken ausgebracht werden, um die gegnerische
Aufklärung
zu erschweren, das Aufschalten des Radarsensors in der Suchphase
durch rechtzeitiges Setzen von Täuschzielen
von vornherein zu verhindern oder um den Transfer einer bereits erfolgten
Radaraufschaltung vom Ziel, das die Düppel absetzt, auf ein Täuschziel
zu bewirken. Diese Täuschziele
bestehen aus einer Vielzahl leichter Wirkkörper.
-
Da
jedoch moderne Flugkörper
heute oft einen Zielsuchkopf aufweisen, der im Infrarot- (IR) oder im
Radar (RF)- Bereich oder in beiden Wellenlängenbereichen gleichzeitig
oder seriell die Position eines Zielobjektes bestimmt, müssen die
zur Ablenkung der Flugkörper
ausgebrachten Wirkkörper
ebenfalls sowohl IR- als auch RF-Ziele simulieren.
-
Solche
IR-Wirkkörper
sind in der deutschen Patentschrift
DE 34 21 692 C2 offenbart. Das IR-Scheinziel
wird hier durch eine Wolke aus brennenden Materialstreifen dargestellt,
die nacheinander als Zündkette
gezündet
werden.
-
Suchköpfe, die
sowohl im IR- als auch im RF-Bereich arbeiten sind sogenannte Dual-Mode Zielsuchköpfe, denen
mit kombinierten IR- und RF-Scheinzielen
begegnet wird. Solche kombinierte IR/RF-Täuschkörper sind beispielsweise in
DE 1 99 51 767 A1 offenbart.
-
Neben
dem Ablenken des als potentielle Gefahr eingestuften Flugkörpes vom
eigentlichen Ziel weg auf ein Scheinziel ist es eine weitere erfolgversprechende
Strategie, das zielgenaue Eintreffen des Flugkörpers auf sein Ziel zu verhindern
und somit die Zielerfassung des Fugkörpers an sich zu erschweren.
Dies wird durch eine Verminderung der Radarsignatur des Zielgegenstandes
erreicht.
-
Dies
kann durch eine Beschichtung der Außenhülle des Zielgegenstandes mit
einer Radar-absorbierenden oder Radar-streuenden Beschichtung erreicht
werden.
-
Eine
besonders effektive Verteidung gegen moderne Flugkörper kann
daher durch die Ausstattung eines zu schützenden beweglichen Gegenstandes
sowohl mit einer RAM-Beschichtung als auch mit einem Werfer zum
Ausbringen von Munition, insbesondere von RF/IR-Wirkkörpern, erzielt
werden. So wird es dem sich nähernden
Flugkörper
erschwert, die Radarsignatur des eigentlichen Zielgegenstandes aufzunehmen
und gleichzeitig wird er durch ein ausgebrachtes Scheinziel vom
eigentlichen Zielobjekt abgelenkt.
-
Diese
Kombination von Radar-Tarnbeschichtung des zu schützenden
Gegenstandes mit dessen Ausstattung mit einem Werfer zum Ausbringen
von Munition birgt jedoch entscheidende Nachteile.
-
Zur
Zeit werden Waffensysteme, die für
den Einbau auf radarsignaturarmen beweglichen Gegenständen vorgesehen
sind, selbst durch äqivalente Formgebung
und Materialwahl in ihrer Radarsignatur reduziert. Trotz aller Maßnahmen
an diesen Waffensystemen wird jedoch die Signatur des Gegenstandes
insgesamt durch den Aufbau verschlechtert, da insgesamt die reflektierende
Oberfläche
des Fahrzeuges vergrößert wird.
-
Zudem
kann es zwischen der Außenhülle des
Gegenstandes und der Hülle
des Waffensystems zu ungewollten Mehrfachreflexionen kommen, die ein
rückstreuendes
Signal in der mehrfachen Höhe der
direkten Reflexion erzeugen können.
-
Um
dieses Problem zu umgehen ist es möglich, den erforderlichen Werfer
auf der Innenseite der Außenhülle des
Gegenstandes anzuordnen.
-
Befindet
sich der Werfer zum Ausbringen von Munition jedoch auf der Innenseite
der Radar-getarnten Außenhülle des
zu zu schützenden
Gegenstande, ist es erforderlich, daß die Außenhülle teilweise unterbrochen
ist, um das Durchtreten der Munition zu ermöglichen. Diese Unterbrechung
bewirkt jedoch wiederum eine Erhöhung
der Radarsignatur des zu schützenden
Gegenstandes, was zur Folge hat, daß er durch sich annähernde Flugkörper leichter
erkannt wird.
-
Außerdem entsteht
durch die erforderliche Unterbrechung der Außenhülle eine Öffnung, durch die Stoffe und
Materialien von außen
in den zu schützenden
Gegenstand eindringen können.
Bei Schiffen kann dies zum Beispiel Salzwasser sein, das den dahinter
befindlichen Werfer angreifen und dessen Haltbarkeit verkürzen könnten. Auch
Gase oder schädliche
Flüssigkeiten
sind beispielsweise denkbar, wie auch vom Gegner eingebrachte Materialen,
wie zum Beispiel Sprengstoffe oder andere Kampfstoffe.
-
Basierend
auf dem Stand der Technik wäre es
also wünschenswert,
eine Vorrichtung zum Ausbringen von Munition auf der Innenseite
der Außenhülle des
zu schützenden
Gegenstandes zur Verfügung
zu haben, die die die oben erwähnten
Nachteile vermeidet.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es also, eine Vorrichtung zum Ausbringen
von Munition auf der Innenseite der Außenhülle des zu schützenden
Gegenstandes zur Verfügung
zu stellen, die die Erforderlichkeit einer dauerhaften Öffnung in
der Außenhülle vermeidet,
so daß hierdurch
eine signifikante Erhöhung
der Radarsignatur des Gegenstandes und das Auftreten einer dauerhaften
Eintrittsmöglichkeit
für Stoffe
und Materialien aller Art von außen nach innen durch die Öffnung zum
Ausbringen von Munition in der Außenhülle vermieden wird.
-
In
vorrichtungstechnischer Hinsicht wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
-
Verfahrenstechnisch
erfolgt die Lösung
der Aufgabe der Erfindung durch ein Verfahren mit den kennzeichnenden
Merkmalen das Anspruches 31.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausbringen von
mörser-
und/oder raketenartiger Munition aus einem Werfer, welche eine hierfür vorgesehene
Aussparung in der Außenhülle eines
beweglichen Gegenstandes aufweist, wobei die Aussparung mit einer
Abdeckeinrichtung abgedeckt ist, so daß eine druch diese Aussparung
verursachte, sich negativ auswirkende Erhöhung der Radarsignatur vermindert
wird und die Abdeckeinrichtung durch einen gezündeten Munitionskörper reversibel
zu öffnen
ist.
-
Zwar
offenbart die
GB 2 374
398 A einen Raketenwerfer für Flugzeuge, bei dem die Werferöffnung mit
einer flügeltürartigen
Klappe verschlossen ist. Jedoch wird die Rakete vor dem Zünden mittels eines
Hydraulik-/Pneumatikkolbens
zumindest teilweise durch die Klappe „gefahren" und dann erst der Raketenmotor gezündet. Sobald
die Rakete den Werfer verlassen hat, kann sich die Klappe wieder schließen.
-
Der
Werfer kann wenigstens ein Ausbringrohr aufweisen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung schließt
der Werter bündig
mit der Außenhülle des
Gegenstandes ab.
-
Vozugsweise
ist der Werfer in einem Abstand von 0–20 cm, vorzugsweise 0.5–15 cm,
noch mehr bevorzugt 1-5 cm zur Außenhülle des Gegenstandes angeordnet.
-
Die
Ausbringrohre können
so an der Innenseite der Außenhülle angeordnet
sein, daß ein
Beladen des Ausbringrohres/der Ausbringrohre von der Innenseite
her möglich
ist.
-
Die
Ausbringrohre sind in der Regel in einem Werfergehäuse untergebracht,
können
jedoch auch als unabhängige
Rohre konzipiert sein.
-
Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung kann vorsehen, daß das
Werfergehäuse
fest mit der Innenseite der Außenhülle verbunden
ist.
-
Es
ist gemäß der vorliegenden
Erfindung bevorzugt, daß das
Werfergehäuse
mindestens eine verschließbare
Klappe im Innenbereich des Gegenstandes aufweist, durch die die
Beladung der Ausbringungsrohre erfolgt.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann die Klappe ein Squeeze Lock sein. Hierdurch wird
ein schnelles Öffnen
und Schließen
der Ladeklappe erreicht.
-
Zwischen
Werfergehäuseöffnung und
Außenhülle und/oder
zwischen Ladeklappe und Ladeöffnung
des Werfergehäuses
kann eine gasdichte Dichtung vorgesehen sein. Hierdurch wird gewährleistet,
daß keine
Kontaminierung des Innenraumes auftreten kann.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Werfergehäuse
mit einem Ausblasventil versehen.
-
Dies
ist von Vorteil, um die Werferrohre von Zeit zu Zeit durch Druckluftstöße zu reinigen.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist das Werfergehäuse
mit einer Ablaßeinrichtung
versehen, z.B. um eingedrungenes Wasser wieder zu entfernen.
-
Desweiteren
ist das Werfergehäuse
mit einer Anschlußmöglichkeit
für die
Ansteuerung mittels einer Zündeinrichtung
versehen, wobei es bevorzugt ist, eine elektrische Zündeinrichtung
zu verwenden.
-
Es
ist ferner bevorzugt, daß das
Werfergehäuse
eine Erdungseinrichtung aufweist, um die notwendige Schützerdung
herbeizuführen.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist der Ausbringwinkel der Ausbringvorrichtung mittels
Adaptern in Seitenrichtung und Höhenwinkel einstellbar.
Hierdurch wird in vorteilhafter Weise eine große Raumüberdeckung gewährleistet,
so daß Täuschkörper effektiv
ausgebracht werden können.
-
Mit
der vorliegenden Erfindung ist es möglich, Landfahrzeuge, Luftfahrzeuge
und/oder Wasserfahrzeuge effektiver als im Stand der Technik zu schützen. Dabei
kommt der Bedeutung der vorliegenden Erfindung für den optimalen Schutz von Schiffen
großes
Gewicht zu.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung weist die Abdeckeinrichtung eine RADAR-Tarnbeschichtung
auf, wobei es von Vorteil ist, daß die Abdeckeinrichtung die
Aussparung derart bedeckt, daß eine
RADAR-getarnte Struktur der Außenhülle nahezu
vollständig
erhalten bleibt.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird die Abdeckeinrichtung durch den durchstossenden
Körper,
z.B. Täuschkörpermunition,
kurzzeitig geöffnet
und schließt
sich danach wieder.
-
Die
Abdeckeinrichtung weist wenigstens eine Tarnklappe auf.
-
Es
ist jedoch auch denkbar, mehrere Tarnklappen vorzusehen; so kann
die Tarnklappe beispielsweise als einzelne Klappe, als Flügelklappen oder
als ringförmige
oder mehreckige, z.B. dreieckige Klappensegmente ausgebildet sein.
Eine mehreckige Ausführungsform
der Tarnklappe hat den Vorteil, daß sich die Belastung der Klappengelenke
auf mehrere Klappen verteilt, wodurch der Verschleiß minimiert
wird.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung weist die Abdeckeinrichtung wenigstens ein elastisches,
insbesondere gummiartiges Material auf.
-
Vorzugsweise
ist das gummiartige Material noch mit einer RADAR-streuenden Beschichtung versehen,
um die Homogenität
der Fahrzeugsilhouette zu gewährleisten.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist die RADAR-streuende Beschichtung aus Metallfolie.
-
Darüberhinaus
ist es insbesondere bei Schiffen bevorzugt, die Vorrichtung zusätzlich mit
einer spritzwasserdichten Schutzabdeckung zu versehen, die durch
das erste Ausbringen von Munition entfernt wird.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist die Schutzabdeckung ebenfalls RADAR-reflektierender
Art.
-
Sinnvollerweise
fügt sich
die Schutzabdeckung in die Außenhülle bündig ein,
so daß keine
zusätzlichen
RADAR-Kanten entstehen, die einem Lenksuchflugkörper ein Ziel anzeigen könnten.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird die Schutzabdeckung durch eine Schnappvorrichtung
gehalten.
-
Die
vorliegende Erfindung umfaßt
ferner ein Verfahren zum Verbessern der RADAR-Tarnung eines beweglichen
Gegenstandes. wobei sämtliche Aussparungen
in der Außenhülle eines
beweglichen Gegenstandes für
das Ausbringen von Munition mit einer reversiblen Abdeckeinrichtung
abgedeckt werden, so daß eine
durch diese Aussparungen verursachte, sich negativ auswirkende Erhöhung der
Radarsignatur vermindert wird.
-
Weitere
Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aufgrund
der Beschreibung von Ausführungsbeispielen
sowie anhand der Zeichnung.
-
Es
zeigt:
-
1 eine
teilweise Schnittansicht in perspektivischer Darstellung einer beispielhaften
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, gezeigt von der Außenhülle eines zu schützenden
Gegenstandes.
-
2 eine
teilweise Schnittansicht in seitlicher Perspektive der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
-
3 eine
perspektivische Ansicht eines Werfergehäuses zur Verwendung mit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung,
und
-
4 eine
perspektivische Ansicht von der Innenseite der Außenhülle des
zu schützenden
Gegenstandes her, mit an der Außenhülle montierten Werfergehäusen.
-
1:
Gezeigt ist ein Teil einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Die Außenhülle 1 eines beweglichen
Gegenstandes enthält
zwei Aussparungen 2 hinter denen jeweils 4 Ausbringrohre 3 so
angordnet sind, daß sie
bündig
mit der Innenwand der Außenhülle 1 abschließen. Zudem
wird die obere Aussparung 2 beispielhaft mittels einer
Radar-reflektierenden Klappe 4 bedeckt, die sich beim Ausbringen
von Munition öffnet
und sich danach wieder schließt.
-
2:
Gezeigt ist ein Teil einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Der in 1 gezeigte
Gegenstand ist hier nach einer Drehung um etwa 30° dargestellt.
Zusätzlich
ist die obere Aussparung mit einer spritzwasserdichten Schutzabdeckung 5 versehen.
-
3:
Gezeigt ist ein Teil einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Das Werfergehäuse 6 enthält eine
mit einem Squeeze Lock 7 versehene verschließbare Klappe 8 durch
die die Beladung der Ausbringrohre erfolgt. Ferner ist das Werfergehäuse 6 mit
einem Ablaßhahn 9,
einem Ausblasventil 10 und einer durch eine Erdungseinrichtung 11 gesicherte
Anschlußmöglichkeit
für die
Ansteuerung mittels einer Zündeinrichtung 12 versehen.
-
4:
Gezeigt ist ein Teil einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. 4 Werfergehäuse 6 sind an der
Außenhülle 1 eines
beweglichen Gegenstandes übereinander
angebracht. Alle Werfergehäusee 6 sind
mittels Adaptern 13 so an der Außenhülle angebracht, so daß sie in
unterschiedlichen Ausbringwinkeln operieren können. Die Werfergehäuse 6 sind
außerdem
mit einer Anschlußmöglichkeit
für die
Ansteuerung einer Zündeinrichtung 12 ausgestattet.
-
Beispiel 1
-
Sämtliche
hierin beschriebenen Merkmale der vorliegenden Erfindung sind beliebig
miteinander kombinierbar und somit liegen sämtliche Kombinationen im Offenbarungsbereich
der vorliegenden Erfindung.
-
Eine
Ausführungsform
der Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausbringen jeder beliebigen mörser- und/oder
raketenartigen Munition, sowie von Signalgeräten, wobei es sich bei der
Vorrichtung bevorzugt um einen Werfer handelt, als integrierter
Bestandteil in der Hülle
eines beweglichen Gegenstandes, im Beispielsfalle ein Schiff, wobei
eine für
den Durchtritt der ausgebrachten Körper vorgesehene Aussparung 2 in
der Außenhülle 1 des
Schiffes mit einer Abdeckeinrichtung 4 abgedeckt ist, so
daß eine durch
diese Aussparung 2 verursachte, sich negativ auswirkende
Erhöhung
der Radarsignatur vermindert wird.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird ein Ausbringrohr 3 oder mehrere zusammengefaßte Ausbringrohre 3 zum
Ausbringen der Munition derart in die Schiffshülle integriert, daß die Öffnung(en)
dieses Ausbringrohres/dieser Ausbringrohre bündig mit der Außenhülle des
Schiffes abschließt/abschließen (siehe 1).
Hierbei sind die Ausbringrohre 3 bevorzugt nebeneinander
in mindestens einer Reihe angeordnet, können aber auch übereinander
schräg
oder kreisförmig
in mindestens einer Reihe oder auf jede beliebige andere Art und Weise
angeordnet sein.
-
Zudem
wird die dadurch entstehende Öffnung
in der Außenhülle 1 mittels
einer sich nur beim Ausbringen/Verschuß öffnenden RADAR-reflektierenden
Abdeckeinrichtung 4 derart bedeckt, daß die glattflächige Struktur
der Außenhülle 1 weitgehend erhalten
bleibt und die Reflexionseigenschaften zu 95–100 %, vorzugsweise zu 98–100 % unverändert bleiben.
-
Bei
der Abdeckeinrichtung 4 handelt es sich hierbei um mindestens
eine Tarnklappe, die im Beispielsfalle mit einem Scharnier und einer
Feder versehen ist. Eine einzelne Tarnklappe kann sowohl seitlich
als auch überhalb
oder unterhalb der Aussparung 2 befestigt sein.
-
Besteht
die Abdeckeinrichtung 4 aus mehreren Tarnklappen, so können diese
als Flügelklappen oder
als ringförmige
oder mehreckige Klappensegmente angeordnet sein.
-
Die
Abdeckeinrichtung 4 wird durch einen durchtretenden Körper nur äußerst kurzzeitig
geöffnet
und schließt
sich nach dem Ausbringen der Munition sofort wieder.
-
Vorzugsweise
enthält
die Abdeckeinrichtung 4 mindestens ein Material mit elastischen
Eigenschaften, vorzugsweise mindestens ein gummiartiges Material
mit einer radar-streuenden Beschichtung, vorzugsweise einer radar-streuenden Metallbeschichtung
oder Metallfolie.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung befindet sich der Werfer in einem Abstand von 0–20 cm,
vorzugsweise 0.5–15
cm, noch mehr bevorzugt 1–5
cm zur Außenhülle des
Gegenstandes.
-
Um
das Eindringen von Wasser oder kontaminierenden Stoffen während der
Bereitschaft/Friedensbetrieb zu verhindern, ist die Abdeckeinrichtung in
einer weiteren Ausführungsform
zusätzlich
mit einer spritzwasserdichten Schutzabdeckung 5 versehen,
die durch den ersten Schuß entfernt
wird. Die Schutzabdeckung ist Radar-streuend und fügt sich
in die Struktur der Außenhülle 1 bündig ein.
Dies wird durch eine entsprechende Formgebung der Schutzabdeckung 5 ermöglicht.
-
Außerdem kann
in einer weiteren Ausführungsform
die zusätzliche
Schutzabdeckung durch eine geignete Halterung gehalten werden (siehe 2).
Besonders bevorzugt ist hier eine einfache Schnappvorrichtung, aber
auch alle anderen im Stand der Technik bekannten Halterungen sind
anwendbar und von der vorliegenden Erfindung mit umfaßt.
-
Das
Ausbringrohr 3, bzw. die Ansammlung von Ausbringrohren 3 sind
beispielsweise so an der Innenseite der Außenhülle 1 des Schiffes
angebracht, daß auch
ein Beladen der Ausbringrohre 3 von der Innenseite der
Schiffsaußenhülle 1 möglich ist.
-
Hierzu
sind die Ausbringrohre 3 im Beispiel in einem Werfergehäuse 6 angeordnet
(siehe 3), das vorzugsweise fest mit der Innenseite der
Außenhülle 1 verbunden
und zu der Seite der Ausbringöffnung
hin offen ist. Das Werfergehäuse 6 weist
ferner mindestens eine verschließbare Ladeklappe 8 im
Inneren der Schiffsaußenhülle 1 auf,
die als Squeeze Lock 7 ausgebildet ist, durch die die Beladung
der Ausbringrohre 3 erfolgt.
-
In
einer weiteren beispielhaften Ausführungsform ist die Befestigung
des Werfergehäuses 6 an
der Innenseite der Außenhülle 1 und
die Ladeklappe mit einer gasdichten Dichtung ausgeführt, um das
Eindringen kontaminierter Stoffe in den Innenraum des Schiffs beim
Betrieb oder beim Nachladevorgang durch die Ausbringrohre 3 zu
verhindern.
-
In
den Innenraum des Werfergehäuses 6 eingedrungene,
kontaminierende Stoffe sowie Munitionsrückstände können in einer weiteren Ausführungsform
beispielsweise vor dem Wiederbeladen entfernt werden. Dies geschieht
mit einem Druckstoß,
der durch den Einsatz von Preßluft
ausgeübt werden
kann. Das Werfergehäuse 6 ist
hierzu mit einem Ausblasventil 10 versehen, welches den
Anschluß einer
Zuleitung ermöglicht,
durch die der druckübertragende
Stoff in das Innere der Werfergehäuses 6 eingebracht
wird. Die im Beispielsfalle eingesetzte Druckluft entfernt die kontaminierenden Stoffe
oder Munitionsrückstände aus
dem Werfergehäuse 6 in
Richtung der Öffnung
der Ausbringrohre 3.
-
Das
Werfergehäuse 6 ist
mit einem Ablaßhahn
als Ablaßeinrichtung
ausgestattet, so daß eventuell
eingedrungende Flüssigkeiten,
insbesondere Wasser, aus den Werferrohren 3 entfernt werden
können.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
umfaßt das
Werfergehäuse 6 eine
Anschlußmöglichkeit 12 für die Ansteuerung
der Zündeinrichtung
der Scheinzielmunition.
-
Im
Beispielsfalle weist der Werfer 6 eine elektrische Zündeinrichtung
auf.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
sind mehrere Werfergehäuse 6 vorzugsweise
nebeneinander oder übereinander
angeordnet (4). Jedoch ist auch jede andere
Art der Anordung denkbar und damit vom Umfang der vorliegenden Erfindung
umfaßt. Der
Ausbringwinkel der Ausbringrohre 3 wird unter Verwendung
von Adaptern 13 in Seitenrichtung und Höhenwinkel individuell eingestellt,
falls der Winkel der Außenhülle 1 nicht
dem vorgesehenen Ausbringwinkel entspricht. Hierdurch ist gewährleistet,
daß das
Werfergehäuse 6 eines
jeden damit geschützen, Schiffs
identisch, austauschbar und in der Serie kostengünstig herstellbar sind.
-
Im
Beispielsfalle betragen die Ausbringwinkel relativ zur Schiffsoberflächen-Normalen 105°, 120°, 135° und 150°.