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Die Erfindung bezieht sich auf ein Räumschild
für ein
Räumfahrzeug,
beispielsweise für einen
zum Schneeräumen
eingesetzten Traktor, mit mindestens einer Schürfleiste, die mittels einer Schwenkeinrichtung
auf einem vorgegebenen Schwenkweg für die Schürfkante unter Anspannung einer
Rückholfeder
nach hinten und unter Entspannung der Rückholfeder wieder nach vorne
schwenkbar ist.
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Ein Räumschild der eingangs genannten
Art wird im Handel vertrieben und ist in der Broschüre „Anbaugeräte für den 4100" vom September 1998 der
Sperber Maschinenbau GmbH & Co.,
DE-90579 Langenzenn, im Kapitel „SperberVan – professioneller
Winterdienst" gezeigt
und beschrieben. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes Federklappen-Räumschild,
das über
eine Koppeleinrichtung an der Frontseite eines Traktors angekoppelt
wird und im Räumdienst
bei Vorwärtsfahrt
Schnee auf die Seite schiebt. Dieses Räumschild besitzt in seinem
unteren Bereich unterhalb eines (im Schürfdienst schräg gestellten)
nach hinten gewölbten
Räumblechs
vier nebeneinander angeordnete, schräg nach vorn stehende Schürfleisten,
die jeweils eine Schwenkeinrichtung mit Rückführ- oder Rückholfeder aufweisen. Jede
dieser Schürfleisten
streift mit ihrer Schürfkante
bei ungestörter
Räumfahrt
auf dem Boden oder knapp über
dem Boden.
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Trifft eine der Schürfleisten
bei der Räumfahrt
auf ein feststehendes Hindernis, so klappt sie nach hinten. Nach Überfahren
des Hindernisses klappt die Schürfleiste
automatisch wieder nach vorne. Zur Ausführung dieser beiden Schwenk-
oder Klappbewegungen dient die erwähnte Schwenkeinrichtung, zu
der auch die Rückführ- oder
Rückholfeder
zählt.
Diese Rückholfeder
ist eine Spiralfeder, die um eine horizontale Achse herum angeordnet
ist. Sie stützt
sich mit ihrem einen Ende an der Schildplatte und mit dem anderen
Ende an der Schürfleiste
ab.
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In der Praxis hat sich nun gezeigt,
dass unter gewissen Umständen
ein Nach-oben-Springen
des Räumschilds
auftritt und dass das Vorklappen in die Ausgangsstellung nicht immer
gewährleistet
ist, so dass die Räumqualität zu wünschen lässt.
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Überlegungen
nach dem Grund dafür
haben folgendes ergeben: Bei dem bekannten Räumschild hat die Federklappe
ihre Schwenk- oder Drehachse – in
Fahrtrichtung gesehen – hinter
dem Räumschild. Hier
beschreibt die Unter- oder Schürfkante
der Schürfleiste
beim Stoßen
gegen das besagte Hindernis und bei dem dadurch hervorgerufenen
Bewegen der Schürfleiste
eine Kreisbahn um die Schwenk- oder Drehachse der Schwenkeinrichtung.
Diese Kreisbahn hat ihren tiefsten Punkt eine gewisse Entfernung
unter dem Boden. Diese Tatsache würde eigentlich ein Zurückklappen
unmöglich
machen. Doch wird beim Bewegen der Schürfleiste nach hinten das gesamte
Schild um den Betrag der genannten gewissen Entfernung angehoben.
Die Koppeleinrichtung zum Traktor lässt von der Konstruktion her
eine solche Aufwärtsbewegung
zu. Doch dies führt
zu dem erwähnten
Nach-oben-Springen des gesamten Räumschilds im Räumeinsatz.
Ist dann das Hindernis überfahren,
so sucht die Rückführ- oder
Rückholfeder
die betreffende Schürfleiste
wieder nach vorne zu drücken.
Da auch beim Rückweg
diese Schürfleiste
dieselbe Kreisbahn beschreibt, funktioniert das Zurückklappen
nach vorwärts
oft nicht. Die Federkraft reicht oft nicht, um das gesamte Schild
an der Koppeleinrichtung anzuheben und die Schürfleiste in ihre Ausgangsstellung
zu klappen. Nun muss der Bediener, sofern er dies überhaupt
bemerkt, den Traktor anhalten und das gesamte Räumschild kurz anheben, damit
die Schürfleiste
nach vorne in ihre Räumstellung
klappen kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es demzufolge,
ein Räumschild
der eingangs genannten Art so auszugestalten, dass ein einwandfreier
Räumdienst
möglich ist,
ohne dass der Bediener von Hand eingreifen muß.
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Die vorliegende Erfindung beruht
auf der weitergehenden Überlegung,
dass für
die erwähnten Schwierigkeiten
der bisher gewählte
Schwenkweg verantwortlich ist und dass diesen Schwierigkeiten durch
eine Umgestaltung der Schwenkeinrichtung begegnet werden kann.
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Die genannte Aufgabe wird demnach
erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass der Schwenkweg der Schürfkante
der Schürfleiste
durchgehend oberhalb des Bodens verläuft.
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Mit anderen Worten: Bei diesem Räumschild ist
die Bewegung der Schürfleiste
gegenüber
dem Stand der Technik so verändert,
dass diese beim Wegklappen wegen des Anstoßens an ein (kleines) Hindernis
eine Kurvenbahn beschreibt, die nie unter die Bodenoberfläche geht.
Ein einwandfreies Zurückklappen
und ein anschließendes
einwandfreies Vorwärtsklappen
in die Ausgangsstellung unter Wirkung der Rückholfeder sind daher gewährleistet.
Dies führt zu
einer guten Räumqualität. Das gesamte,
unter Umständen
recht schwere Räumschild
muss folglich vom Bediener nicht mehr angehoben werden, um die ausgelöste Schürfleiste
wieder in die Ausgangslage nach vorne zu klappen, was als besonderer
Vorteil angesehen wird.
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Dabei kann so vorgegangen werden,
dass die Schwenkeinrichtung derart ausgestaltet ist, dass sie bei
Einwirkung einer Kraft in Gegenfahrtrichtung (insbesondere beim
Anstoßen
gegen ein Hindernis) auf die Schürfleiste
diese Schürfleiste
- a) unter Anspannung der Rückholfeder nach hinten klappt
und
- b) gleichzeitig in Richtung auf das Räumblech nach oben anhebt.
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Der Bewegungsablauf kann dabei so
erfolgen, dass das Anheben zumindest zu Beginn des Einwirkens der
Kraft in Gegenfahrtrichtung erfolgt.
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Hier sollte die virtuelle Schwenkachse
vor dem Räumschild
liegen, damit sich eine einfache Handhabung ergibt. Und die Schürfleiste
sollte auch hier wieder bei Bewegung in Räum-Fahrtrichtung schräg zu dieser
Richtung ausgerichtet sein.
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Von Vorteil ist es, wenn mindestens
ein Versteifungsblech vorgesehen ist, an dessen Vorderkante das
Räumblech
und an dessen unterem Bereich die Schürfleiste über die Schwenkeinrichtung
befestigt ist. Zur Halterung des Räumblechs wird man mehrere solcher
Versteifungsbleche vorsehen.
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Eine erste grundlegende Weiterbildung zeichnet
sich dadurch aus, dass die Schwenkeinrichtung ein (im Maschinenbau
an sich bekanntes) Koppelgetriebe umfasst. Dieses besitzt im allgemeinen zwei
zueinander nicht-parallele Arme oder Hebel. Dabei kann vorgesehen
sein, dass die Arme einerseits an einer Rippe oder einem Versteifungsblech und
andererseits an einer mit der Schürfleiste verbundenen Klappe
drehbar befestigt sind, und dass an dem Versteifungsblech das Räumblech
befestigt ist.
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Eine zweite grundlegende Weiterbildung zeichnet
sich dadurch aus, dass die Schwenkeinrichtung mindestens eine vorgegebene
Kurvenbahn besitzt, die als Führung
bei der Schwenkbewegung dient. Diese Kurvenbahn kann in einer Rippe
oder einem Versteifungsblech angeordnet sein. Im allgemeinen werden
zwei Kurvenbahnen erforderlich sein, wovon die eine die Rückwärts- und
die andere die Höhenverstellung
beeinflusst oder vorgibt. Das genannte Versteifungsblech kann auch
hier wieder das Räumblech
halten. Im übrigen
sind bei dieser zweiten grundlegenden Weiterbildung die Ausführungen
analog zu denen der ersten grundlegenden Weiterbildung.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
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Zusammenfassend kann gesagt werden: Beim
erfindungsgemäßen Räumschild
wird erreicht, dass beim Anstoßen
an ein Hindernis die Schürfleiste eine
Kurvenbahn beschreibt, die über
den gesamten Bewegungsbereich nie unter den Boden geht. Bei diesem
Zurückklappen
oder Zurückschwenken
verläuft
also der Schwenkweg der Schürfkante – ausgehend
von einer Ausgangsstellung z. B. mit auf den Boden aufgesetzter
Schürfkante
und ohne dass das gesamte Räumschild
gegenüber
dem Boden angehoben wird – stets
entweder auf dem Boden oder oberhalb des Bodens. Ist das Hindernis
nach dem Anstoßen
mit zurückgeklappter
und damit angehobener Schürfkante überwunden,
dann sorgt die Rückführfeder
dafür,
dass die Schürfleiste
wieder über
dieselbe (über
dem Boden befindliche) Kurvenbahn in ihre ursprüngliche Räumposition zurückgeführt wird.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand
von Ausführungsbeispielen,
die in der Zeichnung dargestellt sind, näher erläutert. Es zeigen:
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1 die
Seitenansicht eines Räumschilds mit
Schwenkeinrichtung, die eine Rückholfeder
und eine Koppelgetriebe besitzt, bei ungestörter Räumfahrt,
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2 das
Räumschild
von 1 nach Auftreffen
auf ein Hindernis mit einer nunmehr zurückgeklappten Schürfleiste
und Klappe,
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3 einen
Blick auf die Rückseite
des Räumschilds
von 1 und 2 mit insgesamt vier unten angebrachten
Schürfleisten
im verkleinerten Massstab und
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4 die
Seitenansicht eines Räumschilds mit
Schwenkeinrichtung, die eine Rückholfeder
und zwecks Führung
eine Kurvenbahn in einem Versteifungsblech besitzt.
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Nach 1 bis 3 ist ein Räumschild 2 für ein Räumfahrzeug,
beispielsweise für
einen zum Schneeräumen
eingesetzten Traktor oder Kleinlastwagen, im unteren Bereich mit
einer Reihe von insgesamt vier nebeneinander angeordneten Schürfleisten 4 ausgerüstet. Diese
Schürfleisten 4 schließen dabei im
ungestörten
Räumbetrieb
an eine Schildplatte oder ein Räumblech 6 nach
oben an. Das Räumblech 6 ist
nach hinten gewölbt
und an den ebenso gewölbten
Vorderkanten einer Anzahl von zu einander paralleler Rippen oder
Versteifungsblechen 8 befestigt, z. B. verschweißt. Die
Bewegungsrichtung bei der Räumfahrt
ist durch einen Pfeil 10 verdeutlicht. Eine konventionelle
Koppeleinrichtung, die zum Befestigen am Räumfahrzeug dient, ist auf der
Rückseite des
Räumblechs 6 mittig
angebracht und der Übersichtlichkeit
wegen nicht dargestellt. Das Räumschild 2 ist
bei der Räumfahrt
schräg
zur Bewegungsrichtung 10 ausgerichtet.
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Die Unter- oder Schürfkanten 12 der
vier Schürfleisten 4 werden
beim ungestörten
Räumbetrieb über den
Boden 14 geführt.
Jede der vier Schürfleisten 4 ist
mit einer eigenen Schwenkeinrichtung 16 ausgerüstet. Diese
Schwenkeinrichtung 16 sorgt dafür, dass die betreffende Schürfleiste 4 beim Anstoßen an ein
Hindernis 18 auf einem vorgegebenen Schwenkweg 20 für die Schürfkante 12 nach
hinten geklappt oder geschwenkt wird. Die virtuelle Schwenkachse
ist mit 19 bezeichnet. Beim Schwenken wird eine zur Schwenkeinrichtung 16 gehörende Rückholfeder 22,
hier jeweils eine Gas-Druckfeder, angespannt. Ist das Hindernis 18 überfahren,
sorgt die Schwenkeinrichtung 16 unter Entspannung der Rückholfeder 22 dafür, dass
die betreffende Schürfleiste 4 wieder
nach vorne, also in Fahrtrichtung 10, geklappt oder geschwenkt
wird. Dies geschieht auf demselben Schwenkweg 20.
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Von Bedeutung ist nun, dass die Schwenkeinrichtung 16 selbst
so ausgestaltet ist, dass der Schwenkweg 20 der Schürfkante 12 weder
beim Zurück-
noch beim Vorwärtsschwenken
in den Boden 14 eintaucht. Das gesamte Räumschild 2 muß nicht angehoben
werden, damit ein einwandfreier Räumbetrieb gewährleistet
ist.
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Die Schwenkeinrichtung 16 jeder
Schürfleiste 6 besitzt
dazu an jedem von zwei benachbarten Versteifungsblechen 8 ein
seitlich angebrachtes Koppelgetriebe 24 und dazwischen
eine Klappe 26. Die Klappe 26 trägt an ihrem
unteren Ende die Schürfleiste 4.
Jedes Koppelgetriebe 24 besitzt einen oberen Hebel oder
Arm 28 und einen unteren Hebel oder Arm 30. Die
Arme 28, 30 sind nicht-parallel zueinander angeordnet.
Sie sind einerseits am Versteifungsblech 8 an Drehachsen 32, 34 und
andererseits an der Klappe 26 an Drehachsen 36, 38 drehbar
befestigt.
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Nach 3 sind
die oberen Drehachsen 36 an den beiden Enden der Klappe 26 durch
eine Verbindungsachse 40 gebildet. Eine Verbindungsstange 42 verbindet
auch die oberen Teile der beiden benachbarten Versteifungsbleche 8.
Die Rückholfeder 22 ist
unten etwa mittig an der Verbindungsachse 40 und oben ebenfalls
etwa mittig an der Verbindungsstange 42 befestigt. In 3 sind die Schwenkeinrichtungen
nur schematisch als Kästchen
eingezeichnet. Jeweils zwei benachbarte Schwenkeinrichtungen arbeiten
mit ein und derselben Rückholfeder zusammen.
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Zur Funktion sei noch einmal folgendes
ausgeführt:
Im Räumeinsatz
bewegt das Räumfahrzeug das
Räumschild 2 in
Räum-Fahrtrichtung 12.
Dabei gleiten die Schürkanten 12 aller
vier Schürfleisten 4 gemäß 1 über den Boden 14.
Natürlich
kann auch vorgesehen sein, dass zwischen den Schürfkanten 12 und dem
Boden 14 stets ein geringfügiger Mindestabstand vorhanden
ist. Wird nun eine der Schürfleisten 4 mit
einer Kraft entgegen der Räum-Fahrtrichtung 10 beaufschlagt,
z. B. beim Anstoßen
gegen das Hindernis 18, so schwenkt die betreffende Schürfleiste 4 aus
ihrer Ausgangsstellung gemäß 1 unter Anspannung der zugehörigen Rückholfeder 22 nach
rückwärts, wobei
die vom Hindernis 18 nicht betroffenen Schürfleisten 4 in
ihrer Ausgangsstellung verbleiben. Dabei beschreibt die Schürfkante 12 den
vorgegebenen Schwenkweg 20. Dieser verläuft ohne Anhebung des gesamten Räumschilds 2 nur
oberhalb des Bodens 14. Das wird aus 2 deutlich. Man kann dies auch so ausdrücken: Der
lotrechte Abstand zwischen der Schürfkante 12 und einer
durch einen Punkt des unbewegten Versteifungsblechs 8 verlaufenden
horizontalen Ebene bleibt gleich oder wird kleiner. Gemäß der Position
von 2 ist die Klappe 22 nach
hinten geschwenkt und gleichzeitig hochgezogen. – Bei Wegfall der erwähnten Kraft,
also nach Überfahren
des Hindernisses 18, wird die betreffende Schürfleiste 4 unter
Entspannung der Rückholfeder 22 selbsttätig auf
demselben Schwenkweg 20 wieder nach vorwärts in die
Räumstellung
von 1 geklappt. Also auch
beim Vorwärtsschwenken
verläuft
die Schwenkkurve 20 nicht unter der Oberfläche des
Bodens 14.
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Nach 4 ist
bei einem Räumschild 2 eine Schwenkeinrichtung 16 vorgesehen,
die mit zwei vorgegebenen Kurvenbahnen 44, 46,
z. B. jeweils in Form eines Langlochs, arbeitet. Diese Kurvenbahnen 44, 46 dienen
bei der Schwenkbewegung nach rückwärts und
nach vorwärts
jeweils als Führung.
Die Kurvenbahnen 44, 46 können, wie in 4 dargestellt, im Versteifungsblech 8 angeordnet
sein. Die Kurvenbahn 44 dient dabei im wesentlichen dem
Anheben, die Kurvenbahn 46 im wesentlichen dem Nach-Hinten-Schwenken.
Der weitere konstruktive Aufbau und die Funktion entsprechen dabei
weitgehend denjenigen des Räumschilds 2 von 1 bis 3, so dass auf eine ausführliche
Beschreibung verzichtet werden kann.
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- 02
- Räumschild
- 04
- Schürfleiste
- 06
- Räumblech
- 08
- Versteifungsblech
- 10
- Pfeil,
Bewegungsrichtung
- 12
- Schürfkante
- 14
- Boden
- 16
- Schwenkeinrichtung
- 18
- Hindernis
- 19
- Schwenkachse
- 20
- Schwenkweg
- 22
- Rückholfeder
- 24
- Koppelgetriebe
- 26
- Klappe
- 28
- oberer
Arm
- 30
- unterer
Arm
- 32
- Drehachse
- 34
- Drehachse
- 36
- obere
Drehachse
- 38
- untere
Drehachse
- 40
- Verbindungsachse
- 42
- Verbindungsstange
42
- 44
- erste
Kurvenbahn
- 46
- zweite
Kurvenbahn