DE1025421B - Befestigung von Lauftschaufeln sproeden Werkstoffes in metallischem Schaufeltraeger - Google Patents
Befestigung von Lauftschaufeln sproeden Werkstoffes in metallischem SchaufeltraegerInfo
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Description
Die Befestigung von Laufschaufeln aus spröden Werkstoffen, z. B. keramischen, ist insofern schwierig, als auf
den Tragflächen des Schaufelfußes eine völlig gleichmäßige Pressung erreicht werden muß. Die Empfindlichkeit der
spröden Werkstoffe gegen Kerbspannungen bedingt nämlich, die Tragflächen keilförmig anzuordnen, und zwar
mit einem verhältnismäßig geringen Keilwinkel. Damit ergeben sich aber schon bei verhältnismäßig geringen
Fliehkräften größere Norfnälkräfte in den Keilebenen,
die in den durch den Brennvorgang hervorgerufenen Erhöhungen der Tragflächen unzulässig hohe Druckspannungsspitzen
erzeugen. Kleine Einbrüche bilden dann häufig Ausgangspunkte für die Zerstörung der
Schaufeln.
Um den die Festigkeit von gebrannten Kerämikteilen erhöhenden Eigenspannungszustand nicht durch eine das
»satte« Anliegen der Tragflächen herbeiführende Schleifbearbeitung
zu stören, wurde schon ein poröser keramischer Überzug auf den Trägflächen des Schaufelfußes vorgeschlagen,
mit dem eine gegenseitige Anpassung der einander berührenden Oberflächen durch Eindrücken des
porösen Überzuges erreicht wird. Zwischen der Oberfläche des keramischen Überzuges und der stählernen Gegenfläche
ergeben sich aber große Reibungskräfte, die den zum Ausgleich unterschiedlicher Wärmedehnungen erforderlichen
Verschiebe- oder Gleitbewegungen großen Widerstand entgegensetzen.
Um solche Gleitbewegungen zu erleichtern, hat man schon vcm Schaufelfuß und Schaufelträger unabhängige
Zwischenlagen angeordnet, die in einer besonderen Ausführungsform auch schon aus verschiedenen Werkstoffschichten
bestanden, mit dem Zweck, die Gleitbewegungen in den einzelnen Schichten und den Wärmeübergang von
der Schaufel zum Schaufelträger auf ein Minimum zu reduzieren. Aber auch diese mehrschichtigen Zwischenlagen
genügen den hohen Erfordernissen bei der Befestigung von Laufschaufeln aus spröden Werkstoffen in
metallischen Schaufelträgern noch nicht. Es hat sich nämlich gezeigt, daß schon bei verhältnismäßig geringen Beanspruchungen
ein sattes Anliegen in der Berührungsfläche von Beilage und Schaufelfuß erfolgen muß, wenn
Druckspannungsspitzen mit Sicherheit vermieden werden sollen.
Die Erfindung betrifft also eine Befestigung von Laufschaufeln spröden Werkstoffs in metallischem Schaufelträger
mittels zwischen Schaufel und Schaufelträger angeordneter mehrschichtiger Zwischenlage. Sie besteht darin,
daß die Zwischenlage an ihrer der Schaufel anliegenden Seite eine erste Schicht aufweist, deren Werkstoff bei der
durch die Fliehkraft verursachten Beanspruchung fließt und die von einem Mantel aus einem Werkstoff umhüllt
ist, der bei der durch die Fliehkraft erzeugten Beanspruchung nicht fließt, daß ferner die Zwischenlage eine zweite
Schicht aus einem Stoff aufweist, der bei der durch die Befestigung von Laufschaufeln spröden
Werkstoffes in metallischem Schaufelträger
Werkstoffes in metallischem Schaufelträger
Anmelder:
Maschinenfabrik
Augsburg-Nürnberg A. G.,
Augsburg 2, Stadtbachstr. 7
Augsburg-Nürnberg A. G.,
Augsburg 2, Stadtbachstr. 7
Dr. rer. nat. Herbert Scharf und Fritz Bauer, Augsburg, sind als Erfinder genannt worden
Fliehkraft erzeugten Beanspruchung sich nur elastisch verformt, und daß die Berührungsfläche der Zwischenlage
mit der Schaufel so groß ist, daß die Druckbeanspruchung der Schaufel niedriger als die Druckfestigkeit des
Schaufelwerkstoffes ist.
Das elastisch-plastische Verhalten dieser Verbundbeilage nach der Erfindung sei an Hand eines Spannungs-Dehnungs-Diagramms
in Fig. 1 erläutert. Auf der Ordinate sind die Druckspannungen aä und auf der Abszisse
Ae
Längenänderungen (Stauchungen) ε = — aufge-
Längenänderungen (Stauchungen) ε = — aufge-
tragen. Bei der erstmaligen Inbetriebsetzung des Schaufelträgers ergibt sich folgender Funktionsverlauf: Vom Ursprung
0 aus wird die Verbundbeilage zunächst nur elastisch verformt, und zwar bis zum Erreichen der Fließspannung
der weicheren Anpassungsschicht im Punkt A. Bei weiterer Druckzunahme wird, da der Werkstoff der
einen Schicht fließt, die Spannungszunahme relativ geringer und die Dehnung (Quetschung) größer sein, und
zwar — wegen der begrenzten plastischen Verformbarkeit der Schicht — bis zum Punkt B. Von diesem Punkt an ist
das Verhältnis ad : ε im wesentlichen nur noch vom
Elastizitätsmodul des Werkstoffes der anderen Schicht abhängig, d. h., die Verformungen sind bis zur maximal
zulässigen Beanspruchung im Punkt C nur noch elastisch.
Bei Entlastung der Beilage verbleibt die Verformung ε0 = 0 H- 0', wobei ö' durch den Schnittpunkt der über B
verlängerten Linie C-B mit der Abszisse bestimmt wird.
Im Diagramm ist ferner vergleichsweise die Bruchspannung Gajs eines keramischen Schaufelwerkstoffes eingetragen.
Auf diese bezogen, zeigt es sich, daß die'Fließgrenze (Punkt A) des für die Anpassungsschicht verwendeten
Werkstoffes unterhalb etwa 20% und die Fließ-
709 508/148
grenze (Punkt D) des für die elastische Schicht verwendeten Werkstoffs oberhalb der zulässigen Betriebsspannung
von 801Y0, aber unterhalb jener Druckgrenze liegt.
Die Fließgrenze des elastischen Werkstoffs ist also kleiner als die Druckfestigkeit des Schaufelwerkstoffs, wodurch ">
die Sicherheit vor Zerstörung erhöht wird.
Im folgenden seien einige Ausführungsbeispiele von Verbundbeilagen für Befestigungen nach der Erfindung
erläutert. Die schematischen Darstellungen zeigen in Fig. 2 bis 4 mehrschichtige Verbundbeilagen und
Fig. 5 und 6 Anordnungen der Verbundbeilagen in der Befestigungsnut von Turbinenläufern.
In Fig. 2 bezeichnet 1 die unbearbeitete Tragfläche
einer gebrannten keramischen Schaufel und 2 die glatt bearbeitete Stützfläche des Schaufelträgers. Zwischen
beiden Flächen ist eine zweischichtige Verbundbeilage 3 angeordnet, die sich zusammensetzt aus einem mit einem
Stahlmantel 4 umhüllten, verhältnismäßig weichen Metallplättchen 5, das z. B. aus einer Kupfer- oder Aluminiumlegierung
bestehen kann, und einem elastischen Plattchen 6, beispielsweise aus Cr - Ni-Stahl. Die beiden
Plättchen 5 und 6 sind in der Berührungsfläche bzw. mit dem Mantel verschweißt oder hart verlötet. Die Stahlummantelung
besteht aus einer Stahllegierung mit hoher Warmfestigkeit, z. B. mit Legierungszusätzen von Cr,
Ni und W, und schließt im entspannten Zustand ein größeres Volumen ein als das des Plättchens 5. Dadurch
kann das Plättchen 5 sich nach anfänglicher elastischer Dehnung bis zu einem Druck von etwa 8 kg/mm2 ungehindert
plastisch verformen und dabei den Unebenheiten der Fläche 1 anpassen. Der Innenraum des Mantels 4 ist
nun so bemessen, daß er bei dieser Spannung voll ausgefüllt wird.
Über diese Belastung hinaus werden die weiteren Formänderungen also nur noch durch den Elastizitätsmodul
des Plättchens 6 bestimmt, das zur Schaffung kleiner Reibungsbeiwerte auf seiner Anlageseite geschliffen ist,
um bei schnellen Temperaturänderungen Gleitbewegungen zu ermöglichen.
Fig. 3 zeigt eine Verbundbeilage 3', bei der die der Fig. 1 entsprechenden Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind. Sie ist für solche Befestigungen
vorgesehen, bei denen die Fläche 2' nicht glatt bearbeitet ist. Um auch hier Gleitbewegungen in den Befestigungselementen herbeiführen zu können, ist das elastische
Plättchen 6' mit einem Stahlband 7 überdeckt, das auf seiner der Fläche 2' zugewendeten Seite eine Auflage 8
aus einem weichen Metall, z. B. Kupfer, besitzt, das sich unter Einwirkung der Betriebsdrücke und Temperaturen
der Rauhigkeit der Fläche 2' anpaßt. Die Gleitbewegungen finden bei der Verbundbeilage 3' in der Berührungsfläche
9 zwischen Plättchen 6' und Stahlband 7 statt.
Eine weitere Ausführung, die sich vor allem einfach und billig herstellen läßt, zeigt Fig. 4, wo eine Verbundbeüage
3" dadurch hergestellt ist, daß in ein flach gedrücktes Stahlrohr 10 ein Messinggeflecht 11 eingelagert
ist. Das Messinggeflecht 11 übernimmt hier die Funktion des plastischen Plättchens 5 in Fig. 2 und 3.
In Fig. 5 und 6 ist 21 eine keramische Laufschaufel und 22 der Schaufelträger mit den keilförmig liegenden
Tragflächen 1 und Stützflächen 2. Um die Verbundbeilage 3 und die Schaufel 21 in ihrer Lage zu sichern,
sind bei der Ausführung nach Fig. 5 beide Beilagen 3 durch ein U-förmig gekröpftes Stahlband 23 verbunden,
das in der Mitte eine Schlaufe 23 a aufweist, die in eine in den Schaufelträger 22 eingestochene Nut 24 mit
trapezförmigem Querschnitt eingreift. Dadurch wird die Schaufel auch im Stillstand des Schaufelträgers
gestützt. . . .
In Fig. 6 ist gleich das Stahlrohr 10 der Verbundbeilage 3" U-förmig gekröpft und in seiner ganzen
Erstreckung mit dem Messinggeflecht 11 ausgefüllt. An Stelle der Schlaufe 23« in Fig. 5 ist in der Mitte an der
unteren Seite des flach gedrückten Stahlrohres eine kleine Leiste 25 angeschweißt, die in die Nut 26 eingreift.
Abschließend sei noch darauf hingewiesen, daß die Gleitflächen der Verbundbeilagen nach der Erfindung
noch durch chemische Behandlung, z. B. mit Molybdändisulfid, oder durch Einlagerungen von Graphit, z. B.
im Gewebe 11, verbessert werden können. Um den Einfluß des Stahlmantels 4 bzw. des Stahlrohres 10 auf
die plastische Verformung des Plättchens 5 bzw. des Gewebes 11 auf ein Minimum zu reduzieren, kann die
an der Tragfläche 1 anliegende Seite der Ummantelung oder des Stahlrohres noch durch Schleifen oder Ätzung
mit Säuren in ihrer Wandstärke verringert werden.
Claims (10)
- Patentanspruch ε-1. Befestigung von Laufschaufeln spröden Werkstoffs in metallischem Schaufelträger mittels zwischen Schaufel und Schaufelträger angeordneter mehrschichtiger Zwischenlage, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenlage (3, 3') an ihrer, der Schaufel anliegenden Seite eine erste Schicht (5) aufweist, deren Werkstoff bei der durch die Fliehkraft verursachten Beanspruchung fließt und die von einem Mantel (4) aus einem Werkstoff umhüllt ist, der bei der durch die Fliehkraft erzeugten Beanspruchung nicht fließt, daß ferner die Zwischenlage (3, 3') eine zweite Schicht (6) aus einem Stoff aufweist, der bei der durch die Fliehkraft erzeugten Beanspruchung sich nur elastisch verformt, und daß die Berührungsfläche (1) der Zwischenlage (3, 3') mit der Schaufel (21) so groß ist, daß die Druckbeanspruchung der Schaufel niedriger als die Druckfestigkeit des Schaufelwerkstoffes ist.
- 2. Befestigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fließgrenze des für die erste Schicht (5 bzw. 11) verwendeten Werkstoffes unterhalb etwa 20% der Druckfestigkeit des für die Laufschaufel (21) verwendeten Werkstoffes liegt.
- 3. Befestigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fließgrenze des für die zweite Schicht (6 bzw. 10) verwendeten Werkstoffes erst bei etwa 80°/0 der Druckfestigkeit des für die Laufschaufel (21) verwendeten Werkstoffes erreicht wird.
- 4. Befestigung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel (4,10) der erstgenannten Schicht (5 bzw. 11) aus Stahl ist.
- 5. Befestigung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenlage (3' in Fig. 3) an ihrer dem Schaufelträger zugekehrten Seite eine dritte Schicht (8) aufweist aus einem Werkstoff, der weicher als derjenige der zweiten Schicht (6') ist, und daß diese dritte Schicht (8) auf ein Stahlband (7) aufgebracht ist, das an der zweiten Schicht (6') so befestigt ist, daß es auf der zweiten Schicht (6') gleiten kann.
- 6. Befestigung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahlmantel aus einem flach gedrückten Stahlrohr (10) und die unter der Fliehkraft fließende Schicht aus einem im Stahlrohr eingebetteten Messingdrahtgewebe (11) besteht.
- 7. Befestigung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Beilagen (3,3') durch ein U-förmig gebogenes Stahlband (23) miteinander verbunden sind.
- 8. Befestigung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Stahlband (23) in der Mitte eine Schlaufe (23 a) aufweist, die in eine Nut (24) im Grunde der Befestigungsnut des Schaufelträgers (22) eingreift.
- 9. Befestigung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das mit einem Messinggewebe (11) gefüllte flach gedrückte Stahlrohr (10) U-förmig gebogen ist.
- 10. Befestigung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß in der Mitte des U-förmig gebogenen Stahlrohres (10) eine kleine Leiste (25) angebracht ist, die in eine Nut (26) im Grunde der Befestigungsnut des Schaufelträgers (22') eingreift.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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