DE10253746A1 - 10-Benzyliden-1,8-dichlor-9(10H)-anthracenone als neue Inhibitoren der Tubulin-Polymerisation - Google Patents

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C50/00Quinones
    • C07C50/26Quinones containing groups having oxygen atoms singly bound to carbon atoms
    • C07C50/34Quinones containing groups having oxygen atoms singly bound to carbon atoms the quinoid structure being part of a condensed ring system having three rings
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61PSPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
    • A61P35/00Antineoplastic agents

Abstract

Die erfindungsgemäßen 1,8-Dichlor-benzyliden-9(10H)anthracenone der allgemeinen Formel I DOLLAR F1 haben sich als sehr potente Hemmstoffe des Tumorzellwachstums und der Tubulinpolymerisation erwiesen. Sie sind daher zur Behandlung von Erkrankungen geeignet, die mit einer erhöhten zellulären Proliferation einhergehen. Die erfindungsgemäßen Tubulin-bindenden Substanzen können somit beispielsweise als wirkungsvolle anti-Krebs wirksame Verbindungen fungieren.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft neuartige Hemmstoffe der Tubulinpolymerisation. Es handelt sich um 10-Benzyliden-1,8-dichlor-9(10H)-anthracenone und deren Derivate als anti-Tumor wirksame Verbindungen.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Krebs stellt eine der größten Gesundheitsbedrohungen der Menschheit dar, und deshalb werden beträchtliche Anstrengungen hinsichtlich der Entwicklung neuer Chemotherapeutika für eine potentere und spezifischere anti-Krebs-Therapie unternommen. Die Zellen eines jeden Organismus befinden sich in einem exakt geregelten homöostatischen Gleichgewicht zwischen Wachstum (Proliferation), Differenzierung (zelluläre Spezialisierung) und programmiertem Zelltod (Apoptose). Das augenfälligste und medizinisch bedeutsamste Merkmal von Krebszellen ist deren unkontrollierte Vermehrung. Die zelluläre Proliferation ist ein Resultat der Zellteilung oder Mitose.
  • Mikrotubuli besitzen eine herausragende Bedeutung für verschiedenste Funktionen der Zelle, darunter etwa für die Mitose, die Bewegung der Zelle, die Zellform sowie auch für den Transport von Organellen innerhalb der Zelle. Bei den Mikrotubuli handelt es sich um eine eigene Klasse von Zytoskelett-Bestandteilen. Die Bedeutung der Mikrotubuli für das zelluläre Leben und speziell für die Zellteilung und damit verbunden für die Induktion und das Fortschreiten der Apoptose machen sie zu einem der attraktivsten therapeutischen Targets für die Entwicklung neuer Verbindungen mit Bedeutung für die anti-Krebs-Chemotherapie. Tubulin zusammen mit seinen Isoformen bildet den Hauptbestandteil der Mikrotubuli und existiert seinerseits als Heterodimer der beiden globulären Polypeptiduntereinheiten α- und β-Tubulin. Beide Peptide besitzen eine molekulare Masse zwischen 50–55 kDa. Unter physiologischen Bedingungen polymerisiert das Tubulin zu Mikrotubuli. Im Zuge des Einbaus des αβ-Dimers in den Mikrotubulus bindet das Heterodimer zwei Moleküle Guanosintriphosphat (GTP) und hydrolysiert eines davon zu GDP und anorganischem Phosphat. Elektronenmikroskopische Untersuchungen und Röntgenstrukturanalysen belegten den Aufbau des Mikrotubulus aus 13 parallelen, versetzt angeordneten Protofilamenten, die einen Hohlraum umschließen. Mikrotubuli werden ständig auf- und abgebaut, sie zeigen eine dynamische Instabilität. Für zahlreiche natürlich vorkommende antimitotisch wirksame Verbindungen konnte gezeigt werden, dass sie ihren Effekt durch eine Bindung an das Tubulin ausüben. Die sogenannten MAPs („mikrotubuli-assoziierte Proteine") oder andere in das Geschehen der Mitase involvierte Proteine spielen hier eine eher untergeordnete Rolle. Allgemein kennt man drei Hauptklassen antimitotisch wirksamer Verbindungen. Es handelt sich einmal um Mikrotubuli-stabilisierende Verbindungen, um Substanzen die an die Vinca-Alkaloid-Bindestelle binden sowie um Substanzen die an der Colchicin-Bindestelle angreifen. Erstere wirken durch Bindung und somit Blockade der Depolymerisation, die beiden zuletzt genannten Verbindungsklassen entfalten ihre Wirkung dagegen primär durch eine Hemmung der Tubulin-Polymerisation. Einige klinisch vielversprechende Substanzen mit dokumentierter zytotoxischer und anti-Tumor-Wirkung wirken durch eine Interaktion mit dem Prozess der Mikrotubuli-Assemblierung-Disassemblierung oder der Mikrotubulidynamik, was letztlich zu einer Blockade des Zellzyklus in der Mitosephase sowie zur Induktion von Apoptose führt.
  • Unter den bedeutendsten anti-Mikrotubuli wirksamen Substanzen zur Krebstherapie befinden sich die Vinca-Alkaloide, so z.B. das Vinblastin und das Vincristin sowie die neueren Taxane wie das Paclitaxel (Taxol) und das Docetaxel (Taxotere), welche erfolgreich in die klinische Onkologie eingeführt wurden. Beim Colchicin handelt es sich um eine weitere wichtige, antimitotisch wirksame Substanz. Obwohl Colchicin auf Grund des sehr kleinen therapeutischen Fensters eine nur sehr eingeschränkte medizinische Anwendbarkeit besitzt, spielte die Substanz eine fundamentale Rolle bei der Aufklärung der Eigenschaften und Funktionen des Tubulins und der Mikrotubuli. Weiterhin üben die Naturstoffe Combretastatin A-4 and A-22,3, Curacin A6, Podophyllotoxin7, die Epothilone A and B8, das Dolastatin9, sowie einige synthetische Verbindungen wie das Indanocine10, das Phenstatin11, das Indolylglyoxylamid D-2485112 oder die 2-Styrylchinazolin-4(3H)-one7 ihre zytotoxischen Eigenschaften über eine Bindungsinteraktion mit dem Tubulin aus. Die spezifischen Interaktionen mit der Bindungsstelle sind in vielen Fällen nicht vollständig bekannt und für eine ganze Anzahl von Tubulin-bindenden Substanzen weitestgehend unbekannt.
  • Gegenstand der Erfindung
  • Die gegenwärtige Erfindung betrifft neue Inhibitoren der Tubulinpolymerisation mit Anthracenonstruktur sowie deren Analoga. Es wurde nun gefunden, dass bestimmte 10- Benzyliden-1,8-dichlor-9(10H)-anthracenone potente Inhibitoren der Tubulinpolymerisation sind und daher zur Behandlung von Erkrankungen geeignet sind, die mit einer erhöhten zellulären Proliferation einhergehen. Die erfindungsgemäßen Tubulin-bindenden Substanzen können somit beispielsweise als wirkungsvolle anti-Krebs wirksame Verbindungen fungieren.
  • Kurze Beschreibung der Abbildungen
  • Die folgenden Abbildungen sind Bestandteil der vorliegenden Patentschrift und dienen dem. besseren Verständnis sowie der Spezifizierung der gegenwärtigen Erfindung.
  • 1 zeigt ein representatives Reaktionsschema für die Synthese der erfindungsgemäßen 10-Benzyliden-1,8-dichlor-9(10H)-anthracenone.
  • 2 zeigt den Effekt von Verbindung xy auf das Wachstum humaner chronisch myelogener K562 Zellen. Die Zellen wurden mit unterschiedlichen Konzentrationen der zu prüfenden Verbindung über einen Zeitraum von 48 h behandelt und die Zellzahl durch Zählung mittels eines Hämozytometers (Neubauer-Kammer) bestimmt. Die Ausgangszellzahl wird subtrahiert. Der 100% Wert entspicht einer Zellzahl von 1.20 × 106 K562-Zellen pro ml. Die Werte repräsentieren das Mittel ± SD (Standardabweichung) aus sechs Proben; Balken, SD.
  • 3 zeigt die Assemblierung des Tubulins in PIPES-Puffer bei pH = 6.8 und 37°C. Die Tubulinkonzentration beträgt 1.1 × 10–5 M.
  • Detailierte Beschreibung der Erfindung
  • Gegenstand der Erfindung sind 10-Benzyliden-Verbindungen der allgemeinen Formel I,
    Figure 00030001
    worin die erfindungsgemäßen Verbindungen einen oder mehrere Substituenten (R1–R5) enthalten: Bevorzugte Verbindungen gemäß der Erfindung sind die in Tabelle I dargestellten sowie die in den Beispielen exemplarisch aufgeführten Verbindungen. Eine besonders bevorzugte Verbindung der allgemeinen Formel I ist diejenige mit R2 = OH and R3 = OCH3.
  • Representativ für die erfindungsgemäßen Verbindungen stehen die im Folgenden aufgeführten:
    10-[(3,4-Dimethoxy-benzyliden)]-1,8-dichlor-9(10H)-anthracenon (2); 10-((3,4,5-Trimethoxy-benzyliden)]-1,8-dichlor-9(10H)-anthracenon (3); 10-[(2-Hydroxy-4-methoxybenzyliden)]-1,8-dichlor-9(10H)-anthracenon (4); 10-[(3-Hydroxy-4-methoxy-benzyliden)]-1,8-dichlor-9(10H)-anthracenon (5); 10-[(2-Hydroxy-3-methoxy-benzylidene)]-1,8-dichlor-9(10H)-anthracenon (6) 10-[(3-Methoxy-4-hydroxy-benzylidene)]-1,8-dichlor-9(10H)-anthracenon (7) 10-[(3,5-Dimethoxy-4-hydroxy-benzyliden)]-1,8-dichlor-9(10H)-anthracenon (8); 10-((2,4-Dimethoxy-3-Hydroxy-benzyliden)]-1,8-dichlor-9(10H)-anthracenon
  • Im Einklang mit der vorliegenden Erfindung kann die beschriebene Phenylalkyliden C-10 Einheit (Benzylidenstruktur) durch eine Struktur mit terminaler heterocyclischer Gruppe wie Thiophen, Pyrrol oder Imidazol ersetzt (modifiziert) werden.
  • Antineoplastischer Effekt
  • Die erfindungsgemäßen Verbindungen besitzen eine anti-Tubulin-Wirkung durch Hemmung der Tubulinassemblierung (Polymerisation). Die erfindungsgemäßen tubulinbindenden Verbindungen sind daher brauchbar als neue anti-Krebs wirksame Verbindungen.
  • Salze
  • Die Erfindung beinhaltet ebenfalls die pharmazeutisch verträglichen Säuren- und Basenadditionssalze der Verbindungen zur pharmazeutischen Anwendung. Die pharmazeutisch verträglichen Salze können Basenadditionssalze sein. Dazu zählen Salze der Verbindungen mit Metallen und Aminen, wie Alkali- oder Erdalkalimetallen oder organischen Aminen. Beispiele für brauchbare Metallkationen wären Natrium, Kalium, Magnesium, Calcium und dergleichen. Eingeschlossen sind auch Schwermetallsalze mit den Kationen Silber, Zink, Kobalt, und Cer. Beispiele für brauchbare Amine sind N,N'-Dibenzylethylendiamin, Chlorprocain, Cholin, Diethanolamin, Ethylendiamin, N-Methylglucamin, und Procain. Pharmazeutisch verträgliche Säureadditionssalze der Verbindungen werden diejenigen, die mit organischen und anorganischen Säuren gebildet werden. Beispiele geeigneter Säuren zur Salzbildung sind Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Essigsäure, Zitronensäure, Oxalsäure, Malonsäure, Salicylsäure, Äpfelsäure, Gluconsäure, Fumarsäure, Bernsteinsäure, Ascorbinsäure, Maleinsäure, Methansulfonsäure, und dergleichen. Die Salze können durch Behandlung der freien basischen Form mit einer ausreichenden Menge der gewünschten Säure unter Bildung eines Monosalzes, Disalzes, etc. auf herkömmliche Art und Weise erhalten werden. Die freie basische Form kann durch Behandeln eines Salzes mit einer Base regeneriert werden. Es können z.B. verdünnte Lösungen der wässrigen Base verwendet werden. Verdünntes wässriges Natriumhydroxid, Kaliumcarbonat, Ammoniak und Natriumhydrogencarbonat sind für diesen Zweck brauchbar. Die freien basischen Formen unterscheiden sich von den Salzen in einigen physikalischen Eigenschaften wie z.B. der Löslichkeit in polaren Solventien, die Salze verhalten sich jedoch entsprechend den basischen Formen im Sinne der Erfindung.
  • Depolymerisation von Tubulin
  • Die erfindungsgemäßen Verbindungen binden an Tubulin. Durch Bindung der erfindungsgemäßen tubulinbindenden Substanzen kommt es zu einer Hemmung der Tubulinassemblierung (Polymerisation). Ein geeigneter Assay zur Feststellung der Tubulinwirksamkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen findet sich in den angegegeben Beispielen.
  • Behandlung proliferativer Erkrankungen
  • Die erfindungsgemäßen Verbindungen haben sich als potente Inhibitoren der Tubulinpolymerisation erwiesen. Sie sind daher auch geeignet zur Hemmung der Zellteilung und Proliferation von nicht-Krebszellen. Solche Krankheiten umfassen EBV-induzierte lymphoproliferative Erkrankungen und Lymphome, proliferative Sekundäreffekte im Zusammenhang mit Diabetes, einschließlich vaskulärer Proliferation und Retinopathie und Psoriasis; desweiteren benigne Tumore, einschließlich Angiome, Fibrome, Myome, Osteoporose, Mastozytose und myeloproliferative Erkrankungen.
  • Anti-Tumor Wirkung
  • Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind brauchbar zum Zwecke der Tumorbehandlung, um beispielsweise eine Hemmung der Tubulinassemblierung des Tumorzelltubulins zu erreichen, eine Hemmung des Tumorzellwachstums zu erzielen, Tumorzellen abzutöten, Apoptose zu induzieren und/oder die Lebensdauer eines Patienten zu verlängern.
  • Die krebswirksamen, tubulinbindenden erfindungsgemäßen Verbindungen sind brauchbar zur Anwendung in Säuretieren. Säugetier bezeichnet im Sinne dieser Erfindung jede Klasse höherer Vertebraten, die ihre Jungen mit Milch, produziert in Milchdrüsen ernähren, einschließlich dem Menschen, Kaninchen und Affen.
  • Die erfindungsgemäßen Inhibitoren der Tubulinpolymerisation sind geeignet zur Behandlung jeder Krankheit, bei der die Polymerisation von Tubulin von Bedeutung ist. Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind außerdem geeignet zur Behandlung von Krankheiten, welche durch parasitische Protozoen, wie Sporozoen (z.B. Plasmodium, Toxoplasma), Amöben (z.B. Acanthamoeba, Entamoeba), Flagellaten (z.B. Trypanosoma, Leishmania), Ciliaten (z.B. Balantidium) hervorgerufen werden und für die die Tubulinpolymerisation von Bedeutung für deren Bewegung ist. Die erfindungsgemäßen Inhibitoren der Tubulinpolymerisation sind insbesondere nützlich zur Behandlung der Chagas-Krankheit oder von Krankheiten, die: durch Würmer hervorgerufen werden.
  • Methoden zur Verabreichung der erfindungsgemäßen Verbindungen
  • Die erfindungsgemäßen Verbindungen können entweder als einzelne therapeutische Wirkstoffe oder als Mischung mit anderen therapeutischen Wirkstoffen verabreicht werden. Im allgemeinen werden sie in Form pharmazeutischer Mittel verabreicht, das heißt als Mischungen der Wirkstoffe mit geeigneten Trägern oder Verdünnungsmitteln. Die Verbindungen oder Mittel können oral, parenteral (z.B. intravenös, intraperitoneal), durch Inhalation oder topisch (einschließlich dermal, transderinal, buccal, und sublingual) verabreicht werden.
  • Die Art des pharmazeutischen Mittels und des pharmazeutischen Trägers bzw. Verdünnungsmittels hängt von der gewünschten Verabreichungsart ab. Orale Mittel können beispielsweise als Tabletten oder Kapseln, auch in retardierter Form, vorliegen und können übliche Exzipienzien enthalten wie Bindemittel (z.B. Sirup, Akazia, Gelatine, Sorbit, Tragant oder Polyvinylpyrrolidon), Füllstoffe (z.B. Lactose, Saccharose, Maisstärke, Calciumphosphat, Sorbit oder Glycin), Gleitmittel (z.B. Magnesiumstearat, Talcum, Polyethylenglykol oder Siliciumdioxid), desintegrierende Mittel (z.B. Stärke) oder Netzmittel (z.B. Natriumlaurylsulfat). Orale flüssige Präparate können in Form wässriger oder öliger Suspensionen, Lösungen, Emulsionen, Sirupen, Elixieren oder Sprays usw. vorliegen oder können als Trockenpulver zur Rekonstitution mit Wasser oder einem anderen geeigneten Träger vorliegen. Derartige flüssige Präparate können übliche Additive, beispielsweise Suspendiermittel, Geschmacksstoffe, Verdünnungsmittel oder Emulgatoren enthalten. Für die parenterale Verabreichung kann man Lösungen oder Suspensionen mit üblichen pharmazeutischen Trägern einsetzen. Für die Verabreichung durch Inhalation können die Verbindungen in wässriger oder teilweise wässriger Lösung vorliegen, die in Form eines Aerosols angewendet werden kann. Mittel für die topische Anwendung können z.B. als pharmazeutisch verträgliche Puder, Lotionen, Salben, Cremes, Gele oder als therapeutische Systeme vorliegen, die therapeutisch wirksame Mengen der erfindungsgemäßen Verbindungen enthalten. Die erforderliche Dosierung ist abhängig von der Form des angewendeten pharmazeutischen Mittels, von der Art der Anwendung, der Schwere der Symptome und dein speziellen Subjekt (Mensch oder Tier), das behandelt wird. Die Behandlung wird üblicherweise mit einer Dosis begonnen, die unterhalb der optimalen Dosis liegt. Danach wird die Dosis erhöht, bis der für die angegebene Bedingungen optimale Effekt erzielt wird. Im Allgemeinen werden die erfindungsgemäßen Verbindungen am besten in Konzentrationen verabreicht, mit welchen sich effektive Wirkungen erzielen lassen, ohne dass schädliche oder nachteilige Wirkungen auftreten. Sie können in einer Einzeldosis oder in mehreren Dosen verabreicht werden.
  • Die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen lässt sich anhand verschiedener Testsysteme bestimmen. Nähere Angaben erfolgen in den angegebene Beispielen.
  • Methoden zur Darstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen
  • Die Synthese der erfindungsgemäßen Verbindungen kann wie untenstehend in Beispiel 1 beschrieben erfolgen.
  • Tabelle 1. Wachstumshemmende Aktivität der substituierten 10-Benzyliden-1,8-dichlor-9(10H)-anthracenone gegenüber dem Wachstum von K562 Zellen und Hemmung der Tubulinpolymerisation in vitro
    Figure 00080001
  • Table 4 Chemische Daten der Benzyliden-9(10H)-anthiacenone
    Figure 00090001
  • Beispiele
  • Die nachfolgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung ohne sie zu beschränken sowie dem besseren Verständnis der Erfindung.
  • Einige, vom 9(10H)Anthracenon abgeleitete Benzylidene mit biologischer Aktivität finden sich in der Literatur.9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17 Für das N-[4-[(10-Oxo-9(10H)anthracenyliden)-methyl]phenyl]-acetamid konnte kürzlich eine Unterdrückung der HER-2/neu-induzierten zellulären Transformation gezeigt werden.18 Müller et al. beschreiben die Synthese und die biologischen Aktivitäten von 1,8-Dihydroxy-9(10H)-anthracenonen mit Acyl-, Alkyl-, oder Benzylidensubstitutionsmuster in der 10-Position des antipsoriatrisch wirksamen Dithranols.19
  • Beispiel 1
  • Synthese der Hemmstoffe der Tubulinpolymerisation
  • Chemische Methoden
  • Die Schmelzpunkte wurden mittels eines Kofler Schmelzpunktbestimmungsapparates ermittelt und sind nicht korrigiert. Spektren wurden wie folgt erhalten:
    1H NMR Spektren wurden mit einem Varian Gemini 200 (50,3 MHz) Spektrometer, unter Verwendung von Tetramethylsilan als internem Standard, aufgenommen. Fouriertransformierte IR-Spektren wurden mit einem Bio-Rad Laboratorien Typ FTS 135 Spectrometer aufgenommen und mittels WIN-IR Foundation Software analysiert. Verbrennungsanalysen wurden im mikroanalytischen Labor der Universität Münster unter Verwendung eines Heraeus CHN-O-Rapid analyser 240 durchgeführt. Alle Werte befinden sich innerhalb ± 0.47 der berechneten Zusammensetzung. Massenspektren (EI) wurden im EI Modus mittels eines MAT 44S Finnigan Massenspektrometers aufgenommen. Alle organischen Lösungsmittel wurden vor dem Gebrauch sorgfältig getrocknet bzw. gereinigt. Aromatische Aldehyde waren überwiegend kommerziell erhältlich. Analytische Dünnschichtchromatographie wurde auf mit Kieselgel bezogenen Aluminiumplattten (Merck Kieselgel 60 F254, E. Merck, Darmstadt) durchgeführt. Säulenchromatographie mit Kieselgel wurde unter Verwendung von Kieselgel der Firma Merck (70–230 mesh) durchgeführt.
  • Es ist bekannt, dass das 9(10H)-Anthracenon (Anthron) mit Aldehyden Kondensationsreaktionen eingeht.16, 21 Die substituierten 1,8-Dichlor-benzyliden-9(10H)anthracenone konnten durch eine aldolartige Umsetztung von 1,8-Dichlor-9(10H)-Anthracenon mit entsprechend substituierten Benzaldehyden unter basischen Bedingungen in Gegenwart von Pyridin/Piperidin erhalten werden (Methode A, Schema 1).16 In einer effizienteren Variante wurde die Kondensationsreaktion unter sauren Bedingungen durch Einleiten von Chlorwasserstoffgas durchgeführt (Methode B).20 Im Allgemeinen liefert diese Vorgehensweise die besseren Ausbeuten. Die hier beschriebenen strukturellen Variationen betreffen in erster Linie den Benzylidenteil der Moleküle sowie die Umwandlung einiger Methoxyverbindungen in die freien phenolischen Derivate. Die als Ausgangsverbindungen verwendeten Benzaldehyde waren kommerziell erhältlich. Zur Herstellung der Derivate 4 und 19, wurden die Ethergruppen der Verbindungen 3 und 6 mittels Bortribromid in Dichlormethan gespalten.
  • Allgemeine Vorschrift zur Herstellung der 10-Benzyliden-l,8-dichlor-9(10H)-anthracenone.
  • Methode A. 1,8-Dichlor-benzyliden-9(10H)-anthracenon (2.33 g, 12 mmol) und der entsprechende Benzaldehyd (14.4 mmol) werden in 50 ml trockenem Pyridin und unter Stickstoff suspendiert. Man fügt 15 ml Piperidin zu und erhitzt anschließend auf dem Ölbad (130°C) bis zur vollständigen Umsetzung (DC-Kontrolle). Danach lässt man auf Raumtemperatur abkühlen, gießt auf Wasser (700 ml) und säuert mit 70 ml 6N HCl an. Man extrahiert gründlich mit Dichlormethan (3 × 50 ml), trocknet die organische Phase über Na2SO4 und engt im Wasserstrahlvakuum ein. Der Rückstand wird säulenchromatographisch unter Verwendung von Kieselgel gereinigt. Beim Einengen der Reinfraktionen kristallisiert das Produkt nach Zugabe von Hexan und Stehenlassen im Eisbad aus.
  • Methode B.20 1,8-Dichlor-9(10H)-Anthracenon (1.94 g, 10 mmol) und der entsprechend substituierte Aldehyd (10 mmol) werden in absolutem Ethanol (25 ml) bei Raumtemperatur suspendiert. Die Suspension wird über 5 min mit gasförmigem Chlorwasserstoff gesättigt. Die Mischung färbt sich dunkel und wird im Anschluss für die Dauer von 1 h unter Rückfluss zum Sieden erhitzt (DC-Kontrolle). Man lässt auf Raumtemperatur abkühlen, gießt dann auf 300 ml Wasser und extrahiert mit CH2Cl2 oder Ethylacetat (bei freien Phenolen). Das Lösungsmittel wird im Wasserstrahlvakuum entfernt, der Rückstand wird säulenchromatographisch unter Verwendung von Kieselgel gereinigt. Beim Einengen der Reinfraktionen kristallisiert das Produkt nach Zugabe von Hexan und Stehenlassen im Eisbad aus.
  • Figure 00110001
  • 1,8-Dichlor-10-(3,4,5-Trimethoxybenzyliden)-9(10H)-anthracenon
  • Smp. 234–236°C; FTIR 1683 cm–1; 1H NMR (CDCl3) δ 7.81-7.15 (m, 9H), 6.51 (s, 2H), 5.99 (s, 1H), 3.87 (s, 3H), 3.71 (s, 6H); MS m/z (M+); Anal. (C24H18Cl2O4) C, H.
  • Figure 00120001
  • 1,8-Dichlor-10-(3-Hydroxy-4-methoxybenzyliden)-9(10H)-anthracenon
  • mp 247–248 °C; FTIR 3425, 1676 cm–1; 1H NMR (CDCl3) δ 7.78-6.72 (m, 10H), 5.56 (s, 1H), 3.90 (s, 3H); MS m/z = 396 (58%, M+); Anal. (C22H14Cl2O3) C, H.
  • Figure 00120002
  • 1,8-Dichlor-10-(3,5-Dimethoxy-4-hydroxybenzyliden)-9(10H)-anthracenon
  • mp 217–218°C; FTIR 3368, 1673 cm–1; 1H NMR (CDCl3) δ 7.78-7.13 (in, 6H), 6.54 (s, 2H), 5.64 (s, 1H), 3.75 (s, 6H); MS m/z = 426 (100%, M+); Anal. (C23N16Cl2O4) C, H.
  • Figure 00130001
  • 1,8-Dichlor-10-(2,4-Dimethoxy-3-hydroxybenzyliden)-9(10H)-anthracenon
  • mp 184–185°C; F'TIR 3522, 1681 cm–1; 1H NMR (CDCl3) δ 7.79-7.13 (m, 7H), 6.88-6.45 (AB, 2H, JAB = 8.59 Hz), 5.60 (s, 1H), 4.00 (s, 3H), 3.89 (s, 3H); MS m/z = 426 (100%, M+); Anal. (C23H18O2) C, H.
  • Figure 00130002
  • 1,8-Dichlor-10-(4-Hydroxy-5-methoxybenzyliden)-4(10H)-anthracenon
  • mp 223–225°C; FT1R 3498, 1682 cm–1; 1H NMR (CDCl3) δ 7.79-7.13 (m, 7H), 6.88 (s, 2H), 6.76 (s, 1H), 5.73 (s, 1H), 3.68 (s, 3H); MS m/z = 396 (100%, M+); Anal. (C22H14Cl2O3) C, H.
  • Figure 00140001
  • 1,8-Dichlor-10-(2-Hydroxy-4-methoxybenzyliden)-9(10H)-anthracenon
  • mp 259–260°C; FTIR 3452, 1667 cm–1; 1H NMR (d6-DMSO) δ 10.10 (s, 6r, 1N), 7.99-6.90 (m, 7H), 6.44-6.25 (m, 3H), 3.69 (s, 3H); MS m/z (M+); Anal. (C22H14Cl2O3) C, H.
  • Beispiel 2
  • Prüfung auf wachstumshemmende Eigenschaften an K562-Zellen
  • Wir prüften die neu synthetisierten Verbindungen auf wachstumshemmende Eigenschaften an der in Suspension wachsenden K562 Leukämie Zell-Linie.22 Der IC50-Wert (definiert als die effektive Konzentration, die für eine 50%ige Hemmung des Zellwachstums benötigt wird) von Verbindung A180 beträgt in diesem Assay 0.25 μM (2).
  • Humane chronisch myelogene K562 Leukämie-Zellen wurden von Deutschen Sammlung für Mikroorganismen und Zellkulturen bezogen und in RPMI 1640 Medium (Zusätze: 10% Rinderserum (FBS), 10 ml PenStrep) bei 37°C und 5% CO2 kultiviert.
  • Die K562-Zellen wurden in einer Zelldichte von 2 × 105 Zellen/ml in Platten zu je 48 Vertiefungen (Costar, Cambridge, MA) ausgesäät. Unbehandelte Kontrollen wurden dabei als 100% betrachtet. Die zu prüfenden Verbindungen wurden in DMSO/Methanol im Verhältnis 1:1 gelöst, den Kontrollen wurde lediglich das Lösungsmittel zugesetzt. In jede Vertiefung wurden jeweils 5 μL der gelösten Verbindung pipettiert, das Gesamtvolumen im Endbehältnis betrug somit 500 μl. Die Zellzahl wurde mittels einer Neubauerkammer nach Inkubation mit den zu prüfenden Verbindungen über einen Zeitraum von 48 h ermittelt.
  • Eine Übersicht über die synthetisierten 1,8-Dichlorbenzylidene-9(10H)-anthracenone sowie über deren wachstumshemmende Eigenschaften (IC50-Werte) gibt Tabelle 1.
  • Die beobachteten antiproliferativen Effekte hängen vom Substitutionsmuster ab.
  • 1,8-Dichlor-10-[(3-hydroxy-4-methoxy-benzyliden)]-9(10H)-anthracenon A173 zeigte stark wachstumshemmende Eigenschaften (IC50 (K562) 0.25 μM). Ebenfalls im submikromolaren Bereich lagen die IC50-Werte der Verbindungen A180 (0.15 μM) sowie A192 (0.5 μM).
  • Beispiel 8
  • Mikrotubuliassemblierung-Turbidimetrischer Assay
  • Prinzip der Methode
  • Bei physiologischer Temperatur und in Gegenwart von Kofaktoren (GTP und Mg2+-Ionen) assembliert das Mikrotubuliprotein (MTP) in vitro unter Mikrotubulibildung. Dieser Prozess ist umkehrbar. Antagonisten der Assemblierung, wie z.B. Ca2+-Ionen oder auch niedrige Temperaturen (für Mikrotubuli aus Säugerhirn Temperaturen < 10°C) bedingen eine Disassemblierung, Promotoren dagegen bedingen eine Stabilisierung. Die Kinetiken und "steady state"-Bedingungen der MT-Bildung sowie der MT-Disintegration können durch zeit- und temperaturabhängige turbidimetrische Messungen bei 350 nm verfolgt werden.
  • Isolierung von MTP und Hemmung der MT Assemblierung
  • Mikrotubuliprotein wurde aus Schweinehirn durch Zyklen temperaturabhängiger Disassemblierung/Reassemblierung nach einer von Shelanski et al. etablierten Methode gewonnen.27. Zur Steigerung der Ausbeute wurden die Schritte der Reassemblierung in Gegenwart von Glycerol durchgeführt. Eine zufriedenstellende Reinheit des Mikrotubuliproteins war nach zwei Zyklen von Disassemblierung/Reassemblierung gewährleistet.
  • Mikrotubuli zur Bestimmung antimikrotubulärer Effektoraktivitäten wurden durch in vitro Assemblierung von Mikrotubuliprotein erhalten. Die Mikrotubulikonzentration in den Assemblierungsstudien betrug 1 mg/ml (bestimmt nach dem Lowry Verfahren unter Verwendung von bovinem Serumalbumin). Die Mikrotubuli assemblierten in einem Puffer der Zusammensetzung 20 mM PIPES (1,4-Piperazinediethansulfonsäure, pKa 6.8), 80 mM NaCl, 0.5 mM MgCl2, 1 mM EGTA (Ethyleneglykol-bis-(2-aminoethylen)-tetraessigsäure) nach Zugabe von 0.25 mM GTP (Guanosin-5'-triphosphat) und Erwärmung der Proben auf 37°C. Der Gleichgewichtszustand, erkennbar an der nicht weiter zunehmenden Menge an polymerisiertem Tubulin, wurde in den Turbiditätsmessungen nach einer Inkubationsdauer von 20 min erreicht.
  • Turbidimetrische Messung
  • Die turbidimetrischen Messungen wurden spektralphotometrisch bei einer Wellenlänge von 360 nm durchgeführt. Die Temperatur in der Assemblierungs-/Disassemblierungs Küvette wurde mittels einer Kryostat/Thermostat-Kombination reguliert. Die zu prüfenden Verbindungen wurden zu einer kalten MTP-Lösung (MTP Konzentration 1 mg/ml, Temperatur 2 bis 4°C) in PIPES Puffer (zur Zusammensetzung siehe oben) bei pH = 6.8 gegeben. Unmittelbar mit Beginn der Messung wurde die Temperatur auf 37°C erhöht. Nach einer kurzen "Gap-Phase" kommt es zur Assemblierung des MTP zu MT. Die Lösung trübt sich und erreicht nach ca. 20 min einen Gleichgewichtszustand. Um die Trübung von unspezifischen Proteinpräzipitaten zu unterscheiden, wird die Lösung auf 2°C gekühlt und für 5 min bei dieser Temperatur gehalten, was eine MT Disassemblierung bedingt. Die MTP Lösung wird erneut transparent. Bindet oder interferiert die zu prüfende Verbindung mit Tubulin, so nimmt der "steady state"-Zustand für Inhibitoren der Assemblierung ab bzw. zu für MT stabilisierende Substanzen. Der IC50 Wert gibt diejenige Konzentration an, die eine 50%ige Abweichung vom "steady-state" Zustand bedingt.
  • In der Tabelle 1 sind die IC50 Werte der Polymerisationshemmung von Schweinehirntubulin angegeben. Als Referenzsubstanzen sind Colchicin, Nocodazol, Podophyllotoxin und Vinblastinsulfat mit einbezogen. Als potente Inhibitoren sind beispielsweise die Verbindungen A173 (IC50 = 1.3 μM) und A 192 (IC50 = 1.6 μM) hervorzuheben, deren inhibitorische Aktivität im Bereich des Colchicins liegen.
  • Die gefundenen daten belegen, dass die erfindungsgemässen 1,8-Dichlor-benzyliden-9(10H)anthracenone potente zytotoxische Wirkstoffe darstellen, die durch Interferenz mit dem mitotischen Spindelapparat wirken. Hervorzuheben ist außerdem die ausgesprochen leichte Zugänglichkeit der Verbindungen.
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Claims (9)

  1. Ein 10-Benzyliden-1,8-dichlor-9(10H)-anthracenon der allgemeinen Formel I,
    Figure 00200001
    worin die Substituenten R1–R5 unabhängig voneinander für die folgenden Substituenten stehen können: für Wasserstoff, für Alkoxy (C1–C6), für Alkyl (C1–C6), für Aryloxy, für COOH, für SO3H, für SO3 M+ (wobei es sich bei M+ um ein Kation handelt), für eine Estergruppe, für eine Thioestergruppe, für CN, für einen Acylrest, für eine Aryloxygruppe, für Phenylmethoxy, Nitro, Hydroxy, Amino, Imino, Mercapto, Halogen, für eine Phosphatesterstruktur (-OP(O)(O-M+)2) oder ein Phosphoramidat (-NP(O)(O-M+)2), wobei M für ein Kation steht, oder (-NP(O)(OR),) wobei es sich bei R um einen Alkylrest mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen handelt (die beiden Reste R können identisch oder unterschiedlich sein, es kann sich um Benzyl- oder Arylreste handeln).
  2. Eine Verbindung nach Patentanspruch 1 mit der Struktur:
    Figure 00200002
  3. Eine Verbindung nach Patentanspruch 1 mit der Struktur:
    Figure 00210001
  4. Eine Verbindung nach Patentanspruch 1 mit der Struktur
    Figure 00210002
  5. Eine Verbindung nach Patentanspruch 1 mit der Struktur
    Figure 00210003
  6. Eine Verbindung nach Patentanspruch 1 mit der Struktur
    Figure 00210004
  7. Eine Verbindung nach Patentanspruch 1 mit der Struktur
    Figure 00220001
  8. Eine therapeutische Zusammensetzung mit einer pharmazeutisch wirksamen Menge einer der Verbindungen nach Patentanspruch 1 sowie einen pharmazeutisch effektiven Träger.
  9. Eine pharmazeutische Zubereitung entsprechend Patentanspruch 8, worin es sich bei der pharmazeutisch wirksamen Verbindung um die Verbindung
    Figure 00220002
    handelt.
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CN100509740C (zh) * 2006-06-06 2009-07-08 中国科学院广州化学研究所 10,10-二苄基蒽酮及其衍生物和合成方法

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