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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Betreiben einer elektrischen Maschine und ein Ansteuersystem
für eine
elektrische Maschine.
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Aus der Offenlegungsschrift
DE 198 35 576 A1 ist
ein Ansteuersystem für
einen permanent erregten Elektromotor bekannt, welches eine Ansteueranordnung
zur Ansteuerung einer Leistungselektronik und eine Betriebszustandserfassungsanordnung
zur Erfassung eines Betriebszustands des Ansteuersystems und/oder
des Elektromotors umfaßt.
Erfaßt
die Betriebszustandserfassungsanordnung das Vorliegen wenigstens
eines vorbestimmten Betriebszustands, so generiert die Ansteueranordnung
einen Befehl zum Erzeugen eines Kurzschlusses zwischen allen Anschlüssen des
Elektromotors. Der vorbestimmte Betriebszustand ist ein Fehlerzustand,
welcher zumindest einen der folgenden Fehler umfaßt: Abfall
oder Ausfall einer Motorversorgungsspannung, Fehler im Bereich eines
Motorstellungssensors, Fehler im Bereich eines Stromsensors zur
Erfassung des in wenigstens einem Strang fließenden Stroms, Kurzschlußfehler
(insbesondere im Bereich des Motors), Ansteigen einer Zwischenkreisspannung über einen
vorbestimmten Grenzwert.
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Die Anzahl elektronischer Komponenten
in Kraftfahrzeugen nimmt ständig
zu. Dem zufolge steigt die Komplexität der in den Fahrzeugen eingesetzten
Netzwerke bzw. die Vernetzung der Komponenten. Beispielhaft seien
hier „Drive-by-wire"- Systeme genannt.
Diese Zunahme an elektrischen Komponenten und an Vernetzung erfordert
eine sorgfältige Überwachung
der Funktionsfähigkeit
der Komponenten und der ihnen zugeordneten Netzwerke.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung,
ein Verfahren zum Betreiben einer elektrischen Maschine mit einem
Ansteuersystem zu schaffen, welches die Funktionsfähigkeit
der betroffenen Komponenten überwacht
und ggf. geeignete Maßnahmen
zum Vermeiden unerwünschter
Folgen ergreift. Es ist weiterhin Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung
zur Durchführung
des Verfahrens zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch
die Merkmale der unabhängigen
Ansprüche gelöst. Weitere
Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Erfindung geht aus von einem
Verfahren zum Betreiben einer elektrischen Maschine mit einem Ansteuersystem,
wobei eine Betriebsgröße der elektrischen
Maschine bzw. des Ansteuersystems überwacht wird. Es wird vorgeschlagen
die Zulässigkeit
eines Istmoments der elektrischen Maschine zu überprüfen und bei Nicht-Zulässigkeit
des Istmoments eine Fehlerreaktion einzuleiten.
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Die Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens geht von einem Ansteuersystem für die elektrische Maschine
mit einem Wechselrichter, einer Steuereinheit und einer Überwachungseinheit
aus. Erfindungsgemäß umfaßt die Überwachungseinheit Mittel
zur Überprüfung der
Plausibilität
einer Eingangsgröße der Steuereinheit
und/oder Mittel zur Überprüfung des
Zulässigkeit
einer Zustandsgröße der elektrischen
Maschine. Die Zustandsgröße kann auch
eine Ausgangsgröße der elektrischen
Maschine sein.
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Durch die Überprüfung der Plausibilität der Eingangsgröße können fehlerhafte
Eingangsgrößen detektiert
werden. Die Eingangsgröße wird üblicherweise
von einem Netzwerk an die Steu ereinheit übergeben. Das Netzwerk kann
beispielsweise auf einem CAN-Bus (Controller Area Network), auf
MOST (Media Oriented System Technology) bzw, einem Lichtleiterbus,
oder auf einem FlexRay-Kommunikationssystem basieren. Es kann zu Übertragungsfehlern, beispielsweise
durch eine fehlerhafte und/oder gestörte Übertragungsstrecke, kommen.
Die Aktualität der übermittelten
Eingangsgröße, auch
Botschaft genannt, kann fehlerhaft bzw. veraltet sein. In der Steuereinheit
selbst kann die Eingangsgröße fehlerhaft hinterlegt
bzw. abgespeichert sein. Dies kann durch fehlerhafte Speicherbausteine,
insbesondere ROM-Fehler bzw. RAM-Fehler, hervorgerufen werden. Weiterhin
können
Befehlsfehler auftreten. Hierbei werden beispielsweise Netzwerkbefehle
fehlerhaft ausgeführt
bzw. es wird ein falscher Netzwerkbefehl ausgeführt.
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Indem die Zulässigkeit einer Zustandsgröße der elektrischen
Maschine überprüft wird,
können Fehler
bzw. fehlerhafte Abläufe,
auch Prozessebenenfehler bzw. Funktionsebenenfehler genannt, innerhalb
der Steuereinheit festgestellt werden. Ebenso kann ein fehlerhafter
Wechselrichter bzw. eine fehlerhaft arbeitende Wechselrichtereinheit
und/oder eine fehlerhafte bzw. nicht voll funktionsfähige elektrische
Maschine detektiert werden.
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Ein Fehler sei definiert als eine
Nicht-Erfüllung
einer Anforderung an eine bestimmte Einheit bzw. von einer bestimmten
Einheit. Als Doppelfehler seien zwei Fehler bezeichnet, die innerhalb
eines kurzen Zeitfensters beziehungsweise Zeitraums auftreten und
in keinem kausalen Zusammenhang zueinander stehen. Zwei Einzelfehler,
die außerhalb dieses
kurzen Zeitfensters auftreten und ebenso nicht in kausalem Zusammenhang
stehen, seien als Zweifachfehler bezeichnet. Vorteilhafterweise
können
diese Fehlerarten, sofern sie zu Abweichungen in den Sollzuständen führen, durch
das erfindungsgemäße Verfahren
entdeckt werden. Selbstverständlich
ist diese Aufzählung
der Fehlerarten nicht abschließend,
und mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung
lassen sich auch weitere Fehlerarten, beispielsweise kausal zusammenhängende Fehler,
erkennen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich einfach
und geradewegs in üblicherweise
in Fahrzeugen vorgesehene Steuereinheiten bzw. Steuergeräte integrieren.
Dank der einfachen Struktur des Verfahrens lassen sich entsprechende
elektronische Komponenten beziehungsweise Signale/Größen schnell überwachen
und auswerten. Dem zufolge kann auch unmittelbar eine Fehlerreaktion
eingeleitet werden, um eine Schädigung
von elektronischen Komponenten und eine Gefährdung der Sicherheit eines
Anwenders zu vermeiden. Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise
softwaretechnisch umgesetzt.
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Die Überwachung der entsprechenden
Komponenten bzw. Signale und ggf. die Einleitung einer Fehlerreaktion
bzw. geeigneter Maßnahmen
erfolgt autark, d.h. unabhängig
von einer Anwenderreaktion bzw., bei einem Einsatz in einem Kraftfahrzeug,
unabhängig
von einer Reaktion des Fahrers.
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Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung
kann vorteilhafterweise bei komplexen Netzwerken mit einer Vielzahl
von elektronischen Komponenten eingesetzt werden.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus den anhand der
Zeichnung nachfolgend dargestellten Ausführungsbeispielen. Die einzige
Figur zeigt eine schematische Darstellung eines funktionalen Blockschaltbilds
eines Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Ein nicht näher bezeichnetes Ansteuersystem
für eine
elektrische Maschine 1 umfaßt einen Wechselrichter bzw.
eine Wechselrichtereinheit 2, auch als Leistungseinheit
bezeichnet, eine Steuereinheit 3 und eine Überwachungseinheit 4.
Bei der elektrischen Maschine 1 handelt es sich vorzugsweise
um eine Drehstrommaschine.
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Die Steuereinheit 3 beinhaltet
Funktionen zur Ansteuerung bzw. zum Betreiben der elektrischen Maschine 1 und
kann daher auch als Funktionsebene bezeichnet werden. Diese Funktionen bzw.
Funktionalitäten
dienen unter anderem der Umsetzung bzw. Verarbeitung der von der
elektrischen Maschine 1 angeforderten Momente, der Überwachung
von zum Betreiben der elektrischen Maschine 1 relevanten
Komponenten, der Diagnose von Ein- und Ausgangsgrößen, sowie
einer Steuerung von Systemreaktionen beim Auftreten eines Fehlers,
wobei unter einem System sowohl das Ansteuersystem als auch die
elektrische Maschine als auch die Verheiratung beider Komponenten
verstanden ist. Bei der Komponentenüberwachung werden unter anderem
Sensorkomponenten, Stellgliedkomponenten, wie beispielsweise der
Wechselrichter 2, und dem Ansteuersystem zugeordnete Signalpfade überwacht.
Die Sensorkomponenten können
Stromsensoren, Spannungseingänge
bzw. -sensoren, Drehzahlsensoren, Lage- beziehungsweise Positionssensoren
und/oder Temperatursensoren umfassen. Bei einem Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw.
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in einem Kraftfahrzeug erfolgt die Überwachung vorzugsweise kontinuierlich
je Fahrzyklus.
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Die Steuereinheit 3 weist
insbesondere einen Funktionsblock 5 auf, welcher als Eingangsgröße ein Sollmoment
Msoll für
die elektrische Maschine 1 aufweist. In dem Funktionsblock 5 werden
aus dem Sollmoment Msoll nicht näher
bezeichnete Ansteuersignale für
den Wechselrichter 2 gebildet. Diese Ansteuersignale werden
dem Wechselrichter 2 über nicht
näher bezeichnete
Leitungen zugeführt.
Der Wechselrichter 2 enthält vorzugsweise eine nicht
dargestellte Halbbrückenanordnung
je nicht dargestelltem Strang der elektrischen Maschine 1.
Eine Halbrückenanordnung
besteht üblicherweise
aus zwei in Serie geschalteten Transistoren mit diesen zugeordneten
Freilaufdioden. Die Wechselrichtereinheit 2 weist bevorzugterweise auch
einen nicht dargestellten Kondensator auf, welcher parallel zu den
Halbbrückenanordnungen
geschaltet ist. Anstelle der Transistoren können selbstverständlich auch
andere Schaltelemente wie beispielsweise Thyristoren bzw. Relais,
eingesetzt werden. Über
den Wechselrichter 2 werden Amplitude, Frequenz und Phase
der Strangströme
der elektrischen Maschine 1 eingestellt. Die Versorgung
der elektrischen Maschine 1 mit den Strangströmen erfolgt über nicht
näher bezeichnete
Leitungen über
den Wechselrichter 2. Dem Funktionsblock 5 werden
vorzugsweise als weitere Eingangsgrößen eine Temperatur T der elektrischen Maschine 1,
die Statorstrangströme
I1, I2 und/oder ggf. I3, die Rotorstrangströme S1 und S2 (bei nicht permanent
erregtem Rotor), ein Pollage ϑ und/oder eine elektrische
Winkelgeschwindigkeit ω zugeführt. vorzugsweise
sind Erfassungseinheiten für
die Pollage und ein elektrisches Drehfeld vorhanden. Die Optionalität des Statorstrangstroms
I3 soll durch die strich-punktierte Darstellung des Signalflusses
des Statorstrangstroms I3 in der einzigen Figur zum Ausdruck gebracht
werden.
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Die Überwachungseinheit 4 kann
auch als Funktionsüberwachungsebene
bezeichnet werden und dient vorzugsweise der Überwachung der Steuereinheit 3 bzw.
der Funktionsabläufe
in der Steuereinheit 3.
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Dem Ansteuersystem kann eine weitere nicht
dargestellte Überwachungsebene
zugeordnet sein, welche durch ein Frage-/Antwort-Prinzip die ordnungsgemäße Funktionsweise
des Ansteuersystems bzw. der Steuereinheit 3 bzw. der Überwachungseinheit 4 testet.
Sollte ein Fehlerfall auftreten, so erfolgt die Auslösung entsprechender
Systemreaktionen bzw. Fehlermaßnahmen
vorzugsweise unabhängig
von dem Ansteuersystem umfassend den Wechselrichter 2,
die Steuereinheit 3 und die Überwachungseinheit 4.
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Zur Energieversorgung des Ansteuersystems
und der elektrischen Maschine 1 ist eine nicht dargestellte
Strom- bzw.
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Spannungsquelle vorgesehen. Diese
weist vorzugsweise eine Nennspannung von 14 V, 28 V beziehungsweise
von 42 V auf und umfasst vorzugsweise einen Energiespeicher, beispielsweise
eine Batterie und/oder einen Superkondensator. Selbstverständlich können Ansteuersystem
und elektrische Maschine 1 auch von einem nicht dargestellten
Generator und/oder über
einen Netzanschluss mit elektrischer Energie versorgt werden.
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Von einem nicht dargestellten Netzwerk,
vorzugsweise einem CAN-Bussystem, bzw. von einer nicht dargestellten
Leitung werden dem Ansteuersystem ein Sollmoment Msoll und ein bestimmter
Bereich zugeführt,
in welchem das Sollmoment Msoll liegen soll. Dieser Bereich ist
durch ein maximales Moment Mmax und ein minimales Moment Mmin definiert.
Das maximale Moment Mmax und das minimale Moment Mmin sind bevorzugterweise
Funktionen der Zeit.
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Das Sollmoment Msoll wird vorzugsweise von
der Steuereinheit 3 vor Eintritt in den Funktionsblock 5 an
einen Funktionsblock 6, welcher in der Überwachungseinheit 4 angeordnet
ist, übergeben. Das
maximale Mmax und das minimale Moment Mmin, auch als Grenzmomente
bezeichnet, werden ebenfalls dem Funktionsblock 6 zugeführt. Die
Zuführung
bzw. der Abgriff der Grenzmomente Mmax und Mmin kann entweder aus
der Steuereinheit 3 erfolgen, oder die Grenzmomente können bereits
außerhalb
des Ansteuersystems von einem Netzwerk bzw. einer Leitung abgegriffen
bzw. abgetastet und dem Funktionsblock 6 zugeführt werden,
ohne die Steuereinheit 3 zu durchlaufen. Die Grenzmomente Mmax
und Mmin sind vorzugsweise vordefiniert und in einem Steuergerät beispielsweise
eines Kraftfahrzeugs hinterlegt. Die Grenzwerte Mmax, Mmin können temperatur-,
last-, druck- und/oder von weiteren System- und/oder Umgebungsgrößen abhängig sein.
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In dem Funktionsblock 6 wird überprüft, ob das
Sollmoment Msoll zulässig
ist. Es findet eine sog. Plausibilitätsüberprüfung statt. Hierzu wird überprüft, ob das
Sollmoment Msoll kleiner gleich dem maximalen Moment Mmax und größer gleich
dem minimalen Moment Mmin ist. Ist dies der Fall, so ist die Ausgangsgröße des Funktionsblock
Mzul, welche ein zulässiges
Moment darstellt, gleich dem Sollmoment Msoll. Ist das Sollmoment
Msoll größer als
das maximale Moment Mmax bzw. ist das Sollmoment Msoll kleiner als
das minimale Moment Mmin, so liegt ein Fehlerfall vor und es wird
vorzugsweise eine entsprechende Statusinformation über den
Fehlerfall an eine hierfür
vorgesehenen Funktionsblock, beispielsweise den Funktionsblock 10,
bzw. eine hierfür
vorgesehene Steuereinheit gesendet und es wird vorzugsweise von
diesem Funktionsblock/Steuereinheit eine entsprechende Fehlerreaktion
eingeleitet; bevorzugterweise wird die elektrische Maschine 1 über hierfür vorgesehene
Leitungen lastlos geschaltet.
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Die Ausgangsgröße des Funktionsblocks 6 bzw.
das zulässige
Moment Mzul wird einem weiteren Funktionsblock 7 zugeführt. In
dem Funktionsblock 7 findet eine Zulässigkeitsüberprüfung eines Istmoments Mist1
der elektrischen Maschine 1 statt. Dieses Istmoment Mist1
wird vorzugsweise aus den Statorströmen I1, I2 und ggf. I3 der
elektrischen Maschine 1 ermittelt. Die Statorströme werden
bevorzugterweise durch Messung und/oder mittels eines Beobachters
ermittelt. Die Vorgänge
in den Statorwicklungen können
durch fiktive, mit dem Rotor umlaufende zweiphasige Ersatzwicklungen
d, q nachgebildet werden. Die Wicklungsachse der Ersatzwicklung
d fällt
dabei mit der Längsachse
des nicht näher dargestellten
Rotors überein,
während
die zweite Ersatzwicklung q in der Querachse des Rotors liegt. Die Transformation
der Größen erfolgt
vorzugsweise in einem Funktionsblock 8. Dem Funktionsblock 8 werden
vorzugsweise als weitere Eingangsgrößen, neben den Statorströmen I1,
I2 und ggf. I3, eine Pollage ϑ und/oder eine elektrische
Winkelgeschwindigkeit ω zugeführt. Mittels
der d-Komponente und der q-Komponente des Statorstroms kann dann
in dem Funktionsblock 8 das aktuelle Istmoment Mist1 der
elektrischen Maschine 1 berechnet werden („Einführung in die
Theorie geregelter Drehstromantriebe", Band 1 Grundlagen, Hansruedi Bühler, Birkhäuser Verlag Basel
und Stuttgart, 1977, ISBN 3-7643-0837-0, „Grundzüge der elektrischen Maschinen", H. Eckhardt, Teubner
Studienbücher,
Stuttgart, 1982, ISBN 3-519-06113-9).
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In dem Funktionsblock 7 erfolgt
ein Vergleich des Istmoments Mist1 mit dem zulässigen Moment Mzul. Weicht
das Istmoment Mist1 um mehr als einen vorbestimmten Betrag von dem
zulässigen
Moment Mzul ab, so wird vorzugsweise über eine Leitung 11 ein
Fehlersignal an einen Funktionsblock 10 übermittelt.
Die Leitung 11 kann selbstverständlich auch softwaretechnisch
realisiert sein. Der Funktionsblock 10 dient der Einleitung
einer Fehlerreaktion bzw. dem Ergreifen entsprechender Maßnahmen
bei Vorliegen eines Fehlers. Wird dem Funktionsblock 10 beispielsweise über eine
Leitung 11 ein Fehlersignal übermittelt, so sendet er vorzugsweise über eine
Leitung 12 ein entsprechendes Signal an den Wechselrichter 2,
welches den Wechselrichter 2 bzw. dessen nicht dargestellte
Schaltelemente derart ansteuert, dass die elektrische Maschine 1 kurzgeschlossen wird,
bzw. welches einen Kurzschluss der elektrischen Maschine 1 über den
Wechselrichter 2 veranlasst.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird vorzugsweise ein zweites, redundantes Istmoments Mist2 ermittelt.
Die Ermittlung des zweiten Istmoments Mist2 dient zur Überprüfung und
zusätzlichen Überwachung
des ersten Istmoments Mist1 und somit der Überwachung der Funktionsfähigkeit
der Steuereinheit 3, des Wechselrichters 2 und/oder
der elektrischen Maschine 1. Das zweite Istmoment Mist2
kann z.B., vorzugsweise in dem Funktionsblock 5, analog
zum ersten Istmoment Mist1 ermittelt werden.
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Das zweite Istmoment Mist2 wird von
dem Funktionsblock 5 bzw. der Steuereinheit 3 vorzugsweise
einem Funktionsblock 9 der Überwachungseinheit 4 zugeführt. In
dem Funktionsblock 9 werden das Istmoment Mist1 und das
zweite Istmoment Mist2 verglichen. Weist das erste Istmoment Mist1 um
mehr als einen bestimmten Betrag von dem zweiten Istmoment Mist2
ab, so wird ebenfalls eine Fehlerreaktion eingeleitet. Die Einleitung
der Fehlerreaktion erfolgt vorzugsweise durch Übermittlung eines entsprechenden
Fehlersignals über
eine Leitung 13, welche vorzugsweise softwaretechnisch
realisiert ist, an einen Funktionsblock 10. Der Funktionsblock 10 leitet
entsprechende Maßnahmen
ein, um unerwünschte
Effekte, Störungen
bzw. Bauteilschäden
zu verhindern. Von dem Funktionsblock 10 wird vorzugsweise
ein Signal auf einer Leitung 12, an den Wechselrichter 2 übermittelt,
welches dazu führt, dass
die nicht dargestellten Schaltelemente des Wechselrichters 2 derart
angesteuert werden, dass ein Kurzschluß der elektrischen Maschine 1 erzeugt wird.
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Anstelle bzw. zusätzlich zu dem Vergleich des
ersten Istmoments Mist1 mit dem zweiten Istmoment Mist2 kann ein
Vergleich des Sollmoments Msoll mit dem Istmoment Mist1 und/oder
mit dem zweiten Istmoment Mist2 erfolgen. Dieser Vergleich kann
beispielsweise ebenfalls in dem Funktionsblock 9 stattfinden.
Weicht das Istmoment Mist1 und/oder das zweite Istmoment Mist2 um
mehr als einen vorbestimmten Betrag von dem Sollmoment Msoll ab,
so führt
dies ebenfalls zu einer Fehlerreaktion über den Funktionsblock 10.
Von dem Funktionsblock 10 wird dann vorzugsweise ein Signal
auf einer Leitung 12, an den Wechselrichter 2 übermittelt,
welches dazu führt,
dass die nicht dargestellten Schaltelemente des Wechselrichters 2 derart
angesteuert werden, dass ein Kurzschluß der elektrischen Maschine 1 erzeugt
wird.
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Die vordefinierten Beträge um die
das Istmoment Mist1 von dem zulässigen
Moment Mzul, von dem zweiten Istmoment Mist2 und/oder von dem Sollmoment
Msoll und/oder um die das zweite Istmoment Mist2 von dem Sollmoment
Msoll abweichen darf bzw. nicht abweichen darf, sind vorzugsweise
in einem Steuergerät
bzw. in einem anderweitigen Speicherbereich hinterlegt. Bei einer
Kraftfahrzeuganwendung handelt es sich bei dem Steuer gerät vorzugsweise
um ein Motor- bzw. ein Fahrzeugsteuergerät.
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Die Steuereinheit 3 und Überwachungseinheit 4 sind
vorzugsweise in unterschiedlichen Speicherbereichen eines Steuergeräts angeordnet. Hierdurch
ist vorteilhafterweise eine physikalisch getrennte Überwachung
der Steuereinheit 3 durch die Überwachungseinheit 4 möglich. Fehlerhafte Speicherbereiche
der Steuereinheit 3 haben dann keinen Einfluss auf die
in der Überwachungseinheit 4 ablaufenden
Funktionen bzw. Funktionalitäten,
wie beispielsweise die Plausibilitätsüberprüfung des Sollmoments Msoll
und die Zulässigkeitsüberprüfung des
Istmoments Mist1.
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Bei einer Initialisierung bzw. bei
einem Erststart des Ansteuersystems bzw. der elektrischen Maschine 1 erfolgt
vorzugsweise eine Überwachung/Überprüfung der
Abschaltpfade, gegeben beispielhaft durch die Leitung 12, über welche
die elektrische Maschine abgeschaltet bzw. kurzgeschlossen werden
kann.
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Im Falle eines Fehlers wird der Anwender bzw.
bei Kraftfahrzeuganwendungen der Fahrer bevorzugterweise informiert.
Diese Information kann optisch, akustisch, durch eine Veränderung
des Systemverhaltens bzw. bei einem Kraftfahrzeug durch eine Veränderung
des Verhaltens des Kraftfahrzeugs und/oder auf andere weise erfolgen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung
werden vorzugsweise zum Betreiben einer elektrischen Maschine eingesetzt,
welche in einem Kraftfahrzeug eingesetzt wird. Die elektrische Maschine
ist vorzugsweise als Starter/Generator bzw. als Motor/Generator
bzw. als Lichtmaschine betreibbar und ist auch bei Hybridanwendungen
einsetzbar. Die elektrische Maschine ist bevorzugterweise zur Antriebsunterstützung einer
im Kraftfahrzeug vorgesehenen Brennkraftmaschine und/oder zur Energieversorgung
eines im Kraftfahrzeug vorgesehenen Bordnetzes einsetzbar. Das erfindungsgemäße Verfahren
bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung
lassen sich sowohl bei Kraftfahrzeugen mit Diesel- als auch bei
Kraftfahrzeugen mit Otto-Motoren einsetzen.