DE10249008A1

DE10249008A1 - Spülung für sanitäre Einrichtung

Info

Publication number: DE10249008A1
Application number: DE10249008A
Authority: DE
Inventors: Juergen Nardin
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2002-10-21
Filing date: 2002-10-21
Publication date: 2004-05-06

Abstract

Spülung für sanitäre Einrichtung (2), wobei zur Entfernung von Verunreinigungen oder Exkrementen Druckluft als Spülmittel vorgesehen ist. Die Einbringung der Druckluft erfolgt über eine geeignete Reinigungsvorrichtung (1a, 1b).

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spülung für eine sanitäre Einrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie eine entsprechende Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 9 und eine entsprechende sanitäre Einrichtung nach Anspruch 10.

Bei herkömmlichen Spülungen für sanitäre Einrichtungen, vorzugsweise für Toiletten, wird als Spülmittel hauptsächlich oder ausschließlich Wasser eingesetzt. Aufgrund der weltweit herrschenden Ressourcenknappheit, insbesondere des Mangels an Trinkwasser in vielen Regionen der Erde, ist der Verbrauch von Trinkwasser zur Reinigung sanitärer Einrichtungen nicht hinnehmbar.

Aufgabe der Erfindung ist es, Mittel zur Reduzierung oder gänzlichen Vermeidung von Trink- oder Brauchwasser bei der Toilettenspülung bzw. der Reinigung sanitärer Einrichtungen bereitzustellen, so dass möglichst wenig oder Idealerweise gar kein Wasser verbraucht wird.

Gelöst wird die Aufgabe mit einer Spülung für eine sanitäre Einrichtung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Spülung wenigstens eine Reinigungsvorrichtung zur Reinigung zumindest eines Teiles der sanitären Einrichtung mittels Druckluft oder Pressluft aufweist. Durch den erfindungsge mäßen Einsatz von Druck- bzw. Pressluft zur Unterstützung des Reinigungsvorganges ergibt sich eine Wassereinsparung.

In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Reinigungsvorrichtung zur Reinigung zumindest eines Teiles der sanitären Einrichtung allein mittels Druckluft ausgebildet ist. Somit kann auf die Nutzung von Wasser insbesondere zur Toilettenspülung vollständig verzichtet werden.

Des weiteren kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Reinigungsvorrichtung zur Reinigung zumindest eines Teiles der sanitären Einrichtung mittels eines Gemisches aus Druckluft und Wasser ausgebildet ist. Durch ein derartiges, gemischtes Druckluft-Wassersystem kann die Spülung mittels Wasser ergänzt oder verbessert werden. Zumindest lässt sich durch diese Maßnahme bereits eine beträchtliche Einsparung an Wasser erzielen.

Des weiteren ist vorgesehen, dass die Reinigungsvorrichtung zur Reinigung mittels Druckluft sowie Wasser und/oder einem weiteren Reinigungsmittel ausgebildet ist. Ein solches Reinigungsmittel kann flüssig oder fest sein, beispielsweise ein chemisches Reinigungsmittel bzw. Sand oder geeignete Partikel. Hierdurch kann ein Spülvorgang unter hygienischen Aspekten besonders effektiv durchgeführt werden.

In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Reinigungsvorrichtung eine oder mehrere Düsen auf. Derartige Düsen sind vorzugsweise als Druckluftdüsen und/oder Druckluftwasserdüsen ausgebildet. Durch die Wahl von Düsen als Mittel zur Beaufschlagung der sanitären Einrichtung ist eine besonders effektive Ausbringung erfindungsgemäßer Spülmittel wie Druckluft und/oder Wasser gewährleistet.

Die sanitäre Einrichtung, die mit der erfindungsgemäßen Spülung gereinigt wird, ist bevorzugt als Toilette mit einer Toilettenschüsselumrandung sowie einem Toilettenschüsselboden ausgebildet. Zur Gewährleistung eines Geruchsabschlusses kann, analog zu herkömmlichen Systemen, ein Wasserboden erhalten bleiben.

Selbstverständlich ist es auch möglich, mit der erfindungsgemäßen Spülung auch andere sanitäre Einrichtungen zu reinigen, z.B. Waschbecken, Duschen, Badewannen, Bidets oder dergleichen.

Weiterhin ist vorgesehen, dass die Reinigungsvorrichtung im Bereich der Toilettenschüsselumrandung und/oder im Bereich des Toilettenschüsselbodens vorzugsweise auf Höhe des Toilettenschüsselbodens und/oder im Bereich eines Spülkastens angeordnet sein kann. Eine explizite Wahl der Anordnung kann von der Form der Toilettenschüssel, der Anordnung von Zuleitungen von Spülmitteln oder eines Abflusses der Toilette abhängen.

Außerdem ist ein Auslösemechanismus zum Auslösen eines Spülvorganges vorgesehen. Mit diesem Auslösemechanismus ist mit Vorteil die Zusammensetzung des aus Druckluft und etwaige Wasser und/oder dem weiteren Reinigungsmittel bestehenden Spülmittels und/oder der Druck des Spülmittels, insbesondere der Druckluft, wählbar. Durch die Möglichkeit einer individuellen Einstellung des Spülvorganges ist es möglich, diesen den jeweiligen Verhältnissen anzupassen.

Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Spülung wird eine Reinigung sanitärer Anlagen, insbesondere eine Beförderung von Exkrementen in den Abfluß unter Verringerung der bisher benötigten Wassermenge ermöglicht.

Aus ökologischen Gründen kann die Vorrichtung zur Erzeugung der Druck-/Preßluft den Einsatz von Handpumpen zum Druckaufbau vorsehen (kein Stromverbrauch, kein Bedarf der Nähe eines Stromanschlusses).

Die reine Preß-/Druckluft-Reinigung kann insbesondere auch in Verbindung mit der besseren evtl. sogar kompostierbaren (durch Zusatz von speziellen Sägespänen einheimischer Hölzer, deren Mikroben aus den Exkrementen verwertbaren Kompost herstellen) Fraktion innerhalb eines speziellen Sickergruben-Systems, in Bereichen mit Kompostplätzen (ökologisch motivierte landwirtschaftliche Betriebe – Fallbeispiel Frankreich) eingesetzt werden.

Hier soll in den ländlichen Gebieten ohne Anschluß an die öffentliche Kanalisation ein angemessener und ökologisch günstigerer Ersatz geschaffen werden.

Die Erfindung ermöglicht somit, dass Fäkalien nicht mehr Kläranlagen zugeführt werden müssen, sondern natürlich biologisch behandelt und wieder als Rohstoffe verwendet werden können.

Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnung weiter erläutert. In dieser zeigt,
1 eine Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Spülung für eine Toilette und
2 eine teilweise geschnittene Frontansicht einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Spülung für eine Toilette.
In 1 ist eine Toilette mit einer erfindungsgemäßen Spülung insgesamt mit 10 bezeichnet. Eine Toilettenschüssel 2 umfasst unter anderem eine Toilettenschüsselumrandung 2a, ein Toilettenschüsselboden 2b, und einen Abfluss 2d. Im Bereich eines Abschnittes der Toilettenschüsselumrandung 2a ist die Toilettenschüssel 2 über eine Spülmittelzuleitung 5a mit einem Mischaggregat 5 verbunden, dieses Mischaggregat 5 ist einerseits über eine Druckluftzuleitung 3a mit einem Druckluftreservoir 3 und andererseits über eine Wasserzuleitung 4a mit einem Wassertank 4 verbunden.
Innerhalb der Toilettenschüsselumrandung 2a ist verdeckt zumindest eine als Düse 1a ausgebildete Reinigungsvorrichtung angeordnet. Ebenso kann zusätzlich im Toilettenschüsselboden 2b wenigstens eine als Düse 1b ausgebildete Reinigungsvorrichtung angeordnet sein. In 1 wird durch den schraffierten Bereich zwischen dem Toilettenschüsselboden 2b und dem Abfluss 2d Wasser symbolisiert. Es ist insbesondere vorgesehen, dass sich Wasser stets im Bereich eines Geruchsabschlusses 2c befindet. Dies hat zum Vorteil, dass aus der Toilettenschüssel 2 und insbesondere aus dem Abfluss 2d keine unangenehmen Gerüche entweichen.
Die erfindungsgemäße Spülung bzw. ein Spülvorgang wird durch Betätigung eines Auslösemechanismus 6 ausgelöst. Der Auslösemechanismus 6 ist mit einem oder mehreren Bedienelementen 6a ausgestattet. Durch gezielte Betätigung von Bedienelementen 6a ist gewährleistet, dass die Spülung auf eine gewünschte Weise funktioniert. Das bedeutet insbesondere, dass somit eine Wahl bezüglich der Zusammensetzung des Spülmittels und/oder dessen Drucks getroffen wird. Je nach Wahl fließen ein Anteil Druckluft aus dem Druckluftreservoir 3 über die Druckluftzuleitung 3a in das Mischaggregat 5 sowie ein Anteil Wasser aus dem Wassertank 4 über die Wasserzuleitung 4a in das Mischaggregat 5. Das Druckluft-Wasser-Gemisch fließt über die Spülmittelzuleitung 5a zu den Düsen 1a und/oder 1b. Mittels aus den Düsen 1a und/oder 1b gepresstes Spülmittel werden Exkremente aus dem Inneren der Toilettenschüssel 2 und/oder des Toilettenschüsselbodens 2b beseitigt und über den Abfluss 2d entfernt.
Zur Verdeutlichung einer erfindungsgemäßen Anordnung von Düsen 1a und 1b wird auf die Darstellung in 2 verwiesen. 2 zeigt dieselbe Vorrichtung wie 1 mit denselben Komponenten, wobei in 2 die Vorrichtung aus einer frontalen Perspektive dargestellt ist. Die Toilettenschüssel 2 ist in einem Schnitt dargestellt. Hier lässt sich die Anordnung von zwei Düsen 1a innerhalb der Toilettenschüsselumrandung 2a sowie die Anordnung von zwei Düsen 1b im Toilettenschüsselboden 2b gut erkennen.
Mit dieser vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung lässt sich der Wasserverbrauch für die Spülung einer Toilette erheblich reduzieren. Durch geeignete Wahl von Bedienelementen 6a bei der Betätigung des Auslösemechanismus 6 ist es sogar möglich, bei einer Spülung auf Wasser vollständig zu verzichten. In diesem Fall wird allein Druckluft aus dem Druckluftreservoir 3 über die Druckluftzuleitung 3, das Mischaggregat 5 sowie die Spülmittelzuleitung 5a den Düsen 1a und/oder 1b zugeleitet, dadurch werden Exkremente durch die Düsen 1a oder 1b durch Druckluft beaufschlagt und somit aus dem Inneren der Toilettenschüssel 2 und dem Toilettenschüsselboden 2b über den Abfluss 2d entfernt. Druckluft für das Druckluftreservoir 3 kann auf unterschiedlichste Weise bereitgestellt werden, wie z.B. einer Druckluftflasche, einem Kompressor, der Druckluft bedarfsweise durch Komprimierung von atmosphärischer Luft bereitstellt, oder durch eine Handpumpe.
Desweiteren kann vorgesehen sein, die Zusammensetzung des Spülmittels, ob nun aus Druckluft allein oder aus einem Druckluft-Wasser-Gemisch, z. B. durch ein weiteres chemisches Reinigungsmittel oder durch Sand oder geeignete andere Partikel zu ergänzen.

Claims

Spülung für sanitäre Einrichtung (2), dadurch gekennzeichnet, dass die Spülung wenigstens eine Reinigungsvorrichtung (1a, 1b) zur Reinigung zumindest eines Teils (2a, 2b, 2c, 2d) der sanitären Einrichtung (2) mittels Druckluft aufweist.
Spülung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsvorrichtung (1a, 1b) zur Reinigung zumindest eines Teils (2a, 2b, 2c, 2d) der sanitären Einrichtung (2) allein mittels Druckluft ausgebildet ist.
Spülung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsvorrichtung (1a, 1b) zur Reinigung zumindest eines Teils (2a, 2b, 2c, 2d) der sanitären Einrichtung (2) mittels eines Gemischs aus Druckluft und Wasser ausgebildet ist.
Spülung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsvorrichtung (1a, 1b) zur Reinigung zumindest eines Teils (2a, 2b, 2c, 2d) der sanitären Einrichtung mittels Druckluft sowie Wasser und/oder einem weiteren Reinigungsmittel ausgebildet ist.
Spülung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsvorrichtung (1a, 1b) eine oder mehrere Düsen (1a, 1b), vorzugsweise Druckluftdüsen (1a, 1b) und/oder Druckluft-Wasserdüsen (1a, 1b) aufweist.
Spülung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die sanitäre Einrichtung (2) als Toilette (2) mit einer Toilettenschüsselumrandung (2a) sowie einem Toilettenschüsselboden (2b) ausgebildet ist.
Spülung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsvorrichtung (1a, 1b) im Bereich der Toilettenschüsselumrandung (2a) und/oder im Bereich des Toilettenschüsselbodens (2b), vorzugsweise auf Höhe des Toilettenschüsselbodens (2b) und/oder im Bereich eines Spülkastens (3, 4, 5) angeordnet ist.
Spülung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Auslösemechanismus (6, 6a) zum Auslösen eines Spülvorganges vorgesehen ist, bei dem die Zusammensetzung des aus Druckluft und etwaige Wasser und/oder dem weiteren Reinigungsmittel bestehenden Spülmittels und/oder der Druck des Spülmittels, insbesondere der Druckluft, wählbar ist.
Reinigungsvorrichtung (1a, 1b) für eine Spülung nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
Sanitäre Einrichtung (2) mit einer Spülung nach einem der Ansprüche 1 bis 8.