DE10226451C1

DE10226451C1 - Vorrichtung zum Darstellen von visuellen Informationen in Fahrzeugen

Info

Publication number: DE10226451C1
Application number: DE10226451A
Authority: DE
Inventors: Martin Pollak; Michael Koelbl; Helmut Teschner; Joachim Klesing
Original assignee: Webasto Vehicle Systems International GmbH
Current assignee: Webasto SE
Priority date: 2002-06-13
Filing date: 2002-06-13
Publication date: 2003-07-17
Anticipated expiration: 2022-06-14

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Darstellen von visuellen Informationen in Fahrzeugen, bei der eine dem Fahrzeuginnenraum zugewandte flächige Unterseite eines Abschnitts des Fahrzeugdaches (2) eine einer Projektionsvorrichtung (10) zugeordnete Projektionsfläche (8) für die darzustellenden Informationen bildet.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Darstellen von visuellen Informationen in Fahrzeugen sowie ein Fahrzeug mit einer derartigen Vorrichtung.

Auf einer eingangs genannten Darstellungsvorrichtung sind nicht nur visuelle In formationen aller Art darstellbar, sondern die Fahrzeuginsassen können u. a. Vi deofilme betrachten oder Videospiele spielen. Aus der US 5,946,055 A ist eine derartige Darstellungsvorrichtung bekannt geworden, die einen an einem Gehäu se schwenkbar gelagerten Flachbildschirm aufweist. Das Gehäuse ist an der Unterseite eines Fahrzeugdaches befestigt. Der Flachbildschirm ist aus einer Ru hestellung, in der er zumindest teilweise in dem Gehäuse flach liegend aufge nommen ist, und einer Nutzstellung, in der er vom Gehäuse nach unten absteht, um eine Querachse verschwenkbar. Das den Flachbildschirm enthaltende Ge häuse ist in einer solchen Position an dem Fahrzeugdach angebracht, daß der herabgeklappte Flachbildschirm zur Betrachtung durch die hinteren Insassen in einem Personenwagen geeignet ist. Eine derartige Vorrichtung ermöglicht jedoch einerseits nur die Darstellung eines relativ kleinen Bildes und erfordert anderer seits sehr viel Platz für den Einbau.

Aus der DE 197 30 563 A1 ist ein Kraftfahrzeug bekannt, in dem ein holographi scher Bildschirm zur Darstellung von Information angebracht ist. Eine derartiger Bildschirm ist beispielsweise am Fahrzeugdach bzw. Fahrzeughimmel angebracht und ragt in das Fahrzeuginnere hinein. Bei dieser Bauweise wird für den Einbau des Bildschirms Platz im Kopfbereich der Passagiere benötigt.

Die vorangemeldete, aber nachveröffentlichte DE 101 19 981 C1 offenbart eine Anzeigevorrichtung in öffentlichen Verkehrsmitteln, die wenigstens einen Projek tor zur Projektion von Fahrgastinformationen auf wenigstens eine in den öffentli chen Verkehrsmitteln bereits vorhandene Fläche aufweist. Diese Anzeigevor richtung soll die Aufgabe lösen, einen nachträglichen Einbau in öffentlichen Ver kehrsmitteln zu erleichtern.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Darstellen von visuellen Informationen in Fahrzeugen zu schaffen, die die Bereitstellung einer großen Darstellungsfläche ermöglicht und dennoch nicht viel Platz für den Einbau erfordert.

Die Aufgabe wird bei der oben genannten Vorrichtung erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine dem Fahrzeuginnenraum zugewandte flächige Unterseite eines Abschnitts des Fahrzeugdaches eine einer Projektionsvorrichtung zugeordnete Projektionsfläche für die darzustellenden Informationen bildet. Dadurch ist eine Großbildprojektion im Fahrzeug möglich, ohne daß Bildschirme erforderlich wä ren.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen ange geben.

Zweckmäßigerweise wird die Unterseite eines Glasdaches als Projektionsfläche verwendet, wobei es hinsichtlich der Anzeigequalität vorteilhaft ist, wenn das Glasdach abgedunkelt bzw. dunkel getönt ist oder aber abgedunkelt werden kann. Für letzteres eignet sich beispielsweise die Technologie der Selbstab schattung von Glasflächen mittels phototroper Pigmente.

Alternativ kann auch die Unterseite eines im Fahrzeug vorgesehenen Schiebe himmels die Projektionsfläche bilden. Um eine einem Betrachter zugeneigte Pro jektionsfläche bilden zu können, ist es vorteilhaft, wenn zumindest ein Vorderab schnitt des Schiebehimmels herabklappbar und in für den Betrachter günstigen Winkelstellungen zur Senkrechten arretierbar ist.

Die der Projektionsfläche zugeordnete Projektionsvorrichtung ist zweckmäßiger weise in einer Kopfstütze angeordnet, an deren Oberseite sich der Lichtaustritt der Projektionsvorrichtung befindet. Dadurch ist eine kurze Entfernung zwischen Projektionsvorrichtung und Projektionsfläche gewährleistet. Die zugeordnete Projektionsvorrichtung kann jedoch auch auf der Hutablage, an der B- oder C- Säule oder unter dem Fahrzeugdach des Fahrzeugs montiert werden, wobei es dann vorteilhaft sein kann, auch in diesem Fall den Lichtaustritt der Projektions vorrichtung wegen des vorgenannten Vorteils an der Oberseite der Kopfstütze vorzusehen und den Lichtaustritt mittels beispielsweise eines Glasfaserkabels mit der Projektionsvorrichtung zu verbinden.

Die Aufgabe wird auch durch ein Fahrzeug mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 gelöst.

Nachfolgend wird die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Darstellen von visuel len Informationen in Fahrzeugen anhand eines Ausführungsbeispiels unter Be zugnahme auf die Zeichnung näher erläutert, in der die Figur in einer perspektivi schen Ansicht einen Fahrzeuginnenraum mit einer erfindungsgemäßen Vorrich tung zeigt.

Ein Personenwagen 1 üblicher Art mit z. B. zwei Sitzreihen enthält gemäß der Figur ein festes Fahrzeugdach 2 mit einem großflächigen festen Glasdach 3. Das in der Figur dargestellte Glasdach erstreckt sich vom Windlauf bis in etwa zur C-Säule und kann mit seiner ganzen Fläche als Projektionsfläche 8 verwendet werden.

In der Kopfstütze 5 eines Fahrzeugsitzes 4 ist eine Projektionsvorrichtung 10, z. B. ein an sich bekannter Projektor oder Beamer, eingebaut, dessen Lichtaustritt 6 sich an der Oberseite der Kopfstütze 5 befindet. Somit erfolgt die Projektion auf die Projektionsfläche 8 mit kürzestmöglichem Abstand zwischen Projektionsvor richtung und Projektionsfläche, was das Risiko von Beeinträchtigungen der An zeige durch in den Strahlengang der Projektionsvorrichtung 10 gelangende Ge genstände minimiert.

Der Kontrast und die Bildhellligkeit können verbessert werden, wenn das Glas dach 3 zur Vermeidung von Störlicht, das das Glasdach durchdringt, abgedunkelt oder dunkel eingefärbt ist. Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Glasdach 3 nach Bedarf abdunkelbar ist, beispielsweise mittels eingelassener phototroper Pigmente, die elektronisch ansteuerbar sind.

Gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel kann statt dem Glasdach 3 ein Schiebehimmel (nicht dargestellt) als Projektionsfläche 8 verwendet werden. In diesem Fall ist es günstig, wenn zumindest der vordere Teil des Schiebehimmels nach unten geschwenkt werden kann, d. h. in eine bedarfsweise z. B. vertikale oder leicht schräg nach vorne gerichtete Lage. Die Projektionsfläche 8 befindet sich somit in günstiger Ausrichtung, so daß die auf ihr dargestellten Informatio nen, Bilder oder Filme von Fahrzeuginsassen von den Rücksitzen aus sowie ggf. bei entsprechender konstruktiver Ausgestaltung auch von den Vordersitzen aus betrachtet werden können. Eine oder mehrere Projektionsvorrichtungen 10 kön nen aber auch beispielsweise auf der Hutablage, an der B- oder der C-Säule, unter dem Fahrzeugdach 2 des Fahrzeugs 1 oder an anderen geeigneten Orten befestigt sein.

Die Projektionsfläche 8 ist an eine Signalaufbereitungseinrichtung (CPU, Gra phikprozessor, etc.) angeschlossen, welche die Steuerung der Anzeige auf der Projektionsfläche 8 übernimmt. Je nach Anbringungsort des Lichtaustritts 6 der jeweiligen Projektionsvorrichtung 10 wird dann aufgrund der in der Regel nicht- senkrechten Projektion ein vorzugsweise elektronischer Verzerrungsausgleich mittels der Signalaufbereitungseinrichtung vorzusehen sein.

Wenn anders als bei den obigen Ausführungsbeispielen zwei entsprechend schmälere Projektionsflächen 8 nebeneinander angeordnet und in der schon be schriebenen Art abklappbar sind, können zwei Rücksitzinsassen wahlweise und unabhängig voneinander ihre jeweilige Projektionsfläche 8 nutzen und die Bild darstellungen z. B. von Fernsehprogrammen oder Video verfolgen oder Video spiele spielen.

Jeder Projektionsfläche 8 kann eine Bedienungseinrichtung 9 zu deren Steuerung wie auch zur Programmwahl oder der Spielesteuerung zugeordnet sein, die bei spielsweise als Flachbauteil z. B. in dem Fahrzeugsitz 4 oder dessen Kopfstütze 5 versenkbar angeordnet werden kann und über Kabelverbindung oder drahtlose Verbindung mit der Projektionsfläche 8 und/oder mit einer Datenquelle wie einem im Fahrzeug angeordneten Fernsehempfänger oder einem Videorecorder ver bunden ist, der wiederum über eine Kabelverbindung oder drahtlos mit der Pro jektionsfläche 8 bzw. der Signalaufbereitungseinrichtung der Projektionsfläche 8 verbunden ist. Selbstverständlich können zwei Bedienungseinrichtungen 9 auch dazu genutzt werden, daß zwei Rücksitzinsassen Videospiele gegeneinander spielen und den Spielverlauf auf derselben Projektionsfläche oder auf zwei ge sonderten Projektionsflächen verfolgen.

Die Projektionsfläche 8 kann nicht nur für die Anzeige von Informationen im wört lichen Sinn, sondern auch für Schmuck- oder Design-Darstellungen verwendet werden. So kann beispielsweise das Fahrzeugdach 2 - genauer gesagt das Glasdach 3 oder der Schiebehimmel - je nach Wunsch der Fahrzeuginsassen variabel mit beliebigen Dekormustern oder zur Erzielung einer diffusen Fahrzeug innenbeleuchtung mit hellen oder dunkleren Farben angestrahlt werden.

In den vorgenannten Ausführungsbeispielen wurde durchweg von einem Perso nenwagen als dem Fahrzeug ausgegangen, in dem die erfindungsgemäße Vor richtung zum Darstellen von visuellen Informationen eingesetzt wird. Die Erfin dung kann jedoch auch selbstverständlich in anderen Fahrzeugen wie beispiels weise Lastkraftwagen und Omnibussen eingesetzt werden.

Bezugszeichenliste

1

Personenwagen/Fahrzeug

2

Fahrzeugdach

3

Glasdach

4

Fahrzeugsitz

5

Kopfstütze

6

Lichtaustritt

8

Projektionsfläche

9

Bedienungseinrichtung

10

Projektionsvorrichtung

Claims

1. Vorrichtung zum Darstellen von visuellen Informationen in Fahrzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß eine dem Fahrzeuginnenraum zugewandte flächige Unterseite eines Abschnitts des Fahrzeugdaches (2) eine einer Projektionsvorrichtung (10) zugeordnete Projektionsfläche (8) für die darzustellenden Informationen bildet.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseite eines Glasdaches (3) die Projektionsfläche (8) bildet.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Glasdach (3) abgedunkelt oder abdun kelbar ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseite eines Schiebehimmels die Projektionsfläche (8) bildet.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Vorderabschnitt des Schiebe himmels herabklappbar ist, um eine einem Betrachter zugeneigte Projekti onsfläche (8) zu bilden.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Lichtaustritt (6) der zugeordneten Pro jektionsvorrichtung (10) an der Oberseite einer Kopfstütze (5) angeordnet ist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zugeordnete Projektionsvorrichtung (10) auf der Hutablage, an der B- oder C-Säule, unter dem Fahrzeugdach (2) oder in einer Kopfstütze (5) des Fahrzeugs (1) angeordnet ist.

8. Fahrzeug mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7.