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Die
Erfindung betrifft eine Schließeinrichtung,
insbesondere für
fernsteuerbare Schlösser.
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Fernsteuerbare
Schließeinrichtungen
sind beispielsweise in Fällen
anwendbar, bei denen ein erhöhter
Komfort beim Öffnen
oder Schließen
von Türen
erwünscht
ist. Dies kann in Krankenhäusern,
in Hotels, in behindertengerechten Wohnungen oder in sonstigen Fällen erwünscht sein.
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Beispielsweise
ist aus der
DE 198
53 207 C2 eine Schließvorrichtung
bekannt, die eine Zugangskontrollelektronik enthält. Die Zugangskontrollelektronik überprüft einen
in den Schlüsselkanal
eingeführten
Schlüssel
auf Schließberechtigung.
Falls diese gegeben ist, koppelt sie kurzzeitig den Zylinderkern
(Rotor) drehfest mit einem Schließbart, um das Auf- oder Zusperren
eines Schlosses zu ermöglichen.
Bei offener Kupplung lässt
sich der Rotor des Schlosses hingegen frei drehen, ohne den Schließbart mitzunehmen.
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Bei
Ausfall der Elektronik kann das Schloss nicht geöffnet werden.
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Aus
der
EP 0978611 A2 sowie
der
EP 0976896 A2 ist
ein Schließsystem
bekannt, bei dem ein Schließbart
mit einem an der Türinnenseite
liegenden Drehknopf drehfest und über eine Kupplungseinrichtung
mit einem an der Türaußenseite
liegenden Drehknopf verbunden ist. Die Kupplungseinrichtung wird über eine
Codeeingabeeinheit gesteuert.
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Auch
hier ist die Funktion des Systems von der Funktion der Elektronik
abhängig.
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Aus
der
EP 1079050 A1 ist
eine Schließeinrichtung
bekannt, die nach Art eines Zylinderschlosses ausgebildet ist. Der
Schließbart
ist über
einen Sperrmechanismus blockierbar, der in einer Ausführungsform
elektronisch gesteuert sein kann.
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Aus
der
EP 1046770 A1 ist
darüber
hinaus ein Schließzylinder
bekannt, der einen mit einem Schlüssel freizugebenden Rotor aufweist.
Dieser ist über
eine schaltbare Kupplung mit dem Schließbart verbunden. Die Kupplung
wird durch eine elektrische Betätigungseinrichtung
ein- und ausgerückt.
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Bei
Ausfall der elektrischen Betätigungseinrichtung
kann das Schloss nicht geöffnet
werden.
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Aus
der WO 02/20924 A1 ist ein Schließzylinder bekannt, der eine
elektrisch betätigte
Kupplung aufweist. Die Kupplung ist mit einer Steuerungseinheit
verbunden, die über
Sende- und Empfangsmittel ein Abfragesignal an einen Identträger sendet
und entsprechende Antwortsignale empfängt. Schlägt die Datenübertragung
in Folge von Funkstörung
fehl oder lässt
die Stützbatterie
des elektrischen Schlosses nach kann das Schloss nicht mehr geöffnet werden.
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Aus
der
DE 37 42 189 C2 ist
ein Schließzylinder
bekannt, der von einer Seite her über einen Knauf und von der
anderen Seite her über
einen Schlüssel
betätigbar
ist. Der Knauf ist mit dem Schließbart drehfest verbunden während der
Schlüssel über eine
Kupplung mit der Knaufwelle verbunden ist. Die Kupplung wird durch
einen Elektromagneten betätigt,
der von dem elektronisch codierten Schlüssel angesteuert wird.
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Bei
Ausfall der Stromversorgung, beispielsweise durch Batteriealterung,
kann das Schloss von der Schlüsselseite
her nicht mehr geöffnet
werden.
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Davon
ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, eine Schließeinrichtung
zu schaffen, die mit erhöhter
Sicherheit zu öffnen
ist.
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Diese
Aufgabe wird durch die Schließeinrichtung
nach Anspruch 1 gelöst:
Die
erfindungsgemäße Schließeinrichtung
weist einen Schließbart
und ein Handhabeglied auf, das bezüglich des Gehäuses drehbar
gelagert ist. Zwischen dem Handhabeglied und dem Schließbart wirkt
eine Kupplungseinrichtung, die sowohl durch eine elektrische Betätigungseinrichtung
als auch durch ein mechanisches Schloss ein- und ausgekuppelt werden kann.
Damit ist ein Öffnen
des Schlosses auch bei Ausfall oder Störung der elektrischen Betätigungseinrichtung
möglich.
Beispielsweise kann dies der Fall sein, wenn die Schließeinrichtung
Batterie gestützt
arbeitet. Lässt
nach einiger Zeit die Batterie, beispielsweise in Folge vernachlässigter
Wartung, nach kann die betreffende Tür dennoch ohne Probleme geöffnet werden,
indem die Kupplungseinrichtung mit einem Schlüssel eingerückt wird. Auch andere Anwendungsfälle bieten
eine erhöhte
Sicherheit. Beispielsweise können
alle Schließeinrichtungen
eines Schließsystems
mit unterschiedlichen Codesendern, Codekarten oder dergleichen ausgerüstet sein,
um unterschiedlichen Personen in unterschiedlichen Räumen Zugang
zu gewähren.
Jedoch können
einheitliche mechanische Schlösser
eingebaut sein, um mit einem einzigen Schlüssel im Notfalle jede beliebige
Tür öffnen zu
können.
Andere Anwendungsfälle
sind ebenfalls möglich.
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Ein
weiterer Vorzug der erfindungsgemäßen Schließeinrichtung liegt darin, dass
die Schließkraft weder
von der elektrischen Betätigungseinrichtung noch
von dem mechanischen Schloss aufgebracht werden muss. Beide dienen
lediglich zum Betätigen der
Kupplungseinrichtung. Durch die beim Einrücken der Kupplung hergestellte
mechanische Verbindung zwischen dem Schließbart und dem Handhabeglied, beispielsweise
einem großzügig bemessenen
Drehknopf, können
auch schwergängige
Schlösser
sicher geöffnet
und geschlossen werden.
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Das
Handhabeglied kann ein Hebel, ein Drehknopf oder dergleichen sein.
Dies ist Sache der konkreten Anwendung.
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Vorzugsweise
weist das Handhabeglied eine Schlüsselöffnung auf, durch die das mechanische Schloss
zugänglich
ist. Beispielsweise sitzt dieses koaxial zentrisch in dem Handhabeglied.
Die Betätigung
ist dann besonders leicht zu begreifen. Weiter ist es vorteilhaft,
wenn das Schloss ein drehfest mit dem Handhabeglied verbundenes
Stiftgehäuse
und einen zentral in diesem sitzenden Rotor aufweist. Ist ein Schlüssel in
das Schloss eingesteckt und soll dieser zur Freigabe des Schlosses
gedreht werden, muss mit der anderen Hand das Handhabeglied festgehalten
werden. Dies begrenzt von vornherein ohne Werkzeug auf das Schloss
ausübbare
Drehmomente auf ein relativ niedriges Maß. Dadurch kann erhöhte Einbruchsicherheit
geschaffen werden.
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Die
Kupplungseinrichtung weist vorzugsweise zwei Kupplungen auf. Die
erste Kupplung ist dem mechanischen Schloss zugeordnet und wird
nur von diesem betätigt.
Die zweite Kupplung ist der elektrischen Betätigungseinrichtung zugeordnet
und wird nur von dieser betätigt.
Auf diese Weise wird sicher gestellt, dass sich das mechanische
Schloss und die elektrische Betätigungseinrichtung
in ihrer Arbeit gegenseitig nicht stören.
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Bei
einer einfachen und robusten Bauform sind die beiden Kupplungen
auf unterschiedlichen Seiten des Schließbarts angeordnet. Dies ermöglicht die
volle Raumausnutzung für
jede Kupplung auf den beiden Seiten des Schließbarts, so dass die beiden Kupplungen
robust und somit betriebssicher ausgeführt werden können. Außerdem lassen
sie sich auf relativ große
Drehmomente dimensionieren.
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Bei
einer einfachen und baulich übersichtlichen
Ausführungsform
weist die erste Kupplung eine erste Kupplungshälfte und eine zweite Kupplungshälfte auf,
die z.B. als Zylinder und Zylinderhülsen ineinander greifen, wobei
die drehfeste Kopplung durch einen radial beweglichen Kupplungsbolzen
bewirkt wird. Die Radialbewegung des Kupplungsbolzens kann relativ
kurzhubig sein und durch eine Drehung des mechanischen Schlosses
bewirkt werden. Beispielsweise kann das mechanische Schloss einen Exzenterzapfen
aufweisen, der bei einer Drehung eines zu dem Stiftgehäuse des
Schlosses gehörigen drehverriegelbaren
Rotors um 180° einen
Radialhub vollführt.
Es ergibt sich eine relativ große
Untersetzung zwischen der Drehbewegung des Schlosses und der Stiftbewegung,
so dass das Schloss leicht zu betätigen ist.
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Die
andere Kupplung ist vorzugsweise so aufgebaut, dass sie allein durch
eine Axialbewegung, beispielsweise des Kupplungsrings, betätigt wird. Dies
ermöglicht
die ortsfeste Anordnung der elektrischen Betätigungseinrichtung.
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Die
Schließeinrichtung
kann auf beiden Seiten ein Handhabeglied, beispielsweise jeweils
einen Drehknopf aufweisen. Der auf der Türinnenseite gelegene Drehknopf
kann wahlweise mit der dritten Kupplungshälfte oder mit der vierten Kupplungshälfte verbunden
sein. Im erst genannten Fall ist auch der an der Innenseite der
Tür gelegene
Betätigungsknopf nur
dann aktiv, wenn die elektrische Betätigungseinrichtung die zweite
Kupplung geschlossen hat. Wenn der Drehknopf auf der Türinnenseite
aber mit der vierten Kupplungshälfte
verbunden ist besteht eine ständige
drehfeste Verbindung zwischen dem Drehknopf und dem Schließbart, so
dass die Tür
von der Innenseite her immer zu öffnen
ist.
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Weitere
Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen
der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung, der Beschreibung oder
Unteransprüchen.
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In
der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
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1 die
erfindungsgemäße Schließeinrichtung
in Prinzipdarstellung,
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2 die
erfindungsgemäße Schließeinrichtung
in längsgeschnittener
Darstellung mit zwei ausgekuppelten Kupplungen,
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3 + 4 die
Schließeinrichtung
nach 2 mit gekuppelter zweiter Kupplung, jeweils in Schnittdarstellung,
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5 + 6 die
Schließeinrichtung
mit gekuppelter erster Kupplungseinrichtung, jeweils in Schnittdarstellung
und
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7 eine
abgewandelte Ausführungsform der
Schließeinrichtung
in Schnittdarstellung.
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In 1 ist
eine Schließeinrichtung 1 veranschaulicht,
die beispielsweise in Form eines Schließzylinders ausgebildet ist.
Ein solcher ist in ein Schloss einzusetzen und dient dort zur Betätigung der
Falle oder des Riegels. Zur Betätigung
der Schließeinrichtung 1 dient
ein Drehknopf 2, der ein Handhabeglied bildet. Dieses kann
bedarfsweise auch in einer abweichenden Form gestaltet sein. Der Drehknopf 2 dient
zur Drehung eines Schließbarts 3. Zwischen
dem Drehknopf 2 und dem Schließbart 3 ist eine Kupplungseinrichtung 4 angeordnet,
die in einem ersten eingekuppelten Zustand eine drehfeste Verbindung
zwischen dem Drehknopf 2 und dem Schließbart 3 schafft und
die in einem zweiten ausgekuppelten Zustand jegliche Drehmomentübertragung zwischen
dem Drehknopf 2 und dem Schließbart 3 unterbricht.
Sie beinhaltet zwei Kupplungen 5, 6, die alternativ
oder gleichzeitig ein- und ausgekuppelt werden können.
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Der
ersten Kupplung 5 ist ein mechanisches Zylinderschloss 7 zugeordnet,
das als Betätigungseinrichtung
für die
Kupplung 5 dient. Das Zylinderschloss 7 kann beispielsweise über einen
Schlüssel 8 betätigt werden,
so dass letztlich die Kupplung 5 mit dem Schlüssel 8 ein-
und ausgekuppelt werden kann.
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Der
zweiten Kupplung 6 ist eine elektrische Betätigungseinrichtung 9 zugeordnet,
die von einer Steuerungseinrichtung 11, beispielsweise über eine Codekarte,
eine Fernwirkverbindung oder irgend eine andere elektrische oder
elektronische Eingabeeinrichtung oder Kommunikationseinrichtung
Signale empfängt,
die das Aktivieren der Betätigungseinrichtung 9 anweisen.
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Die
insoweit beschriebene Schließeinrichtung 1 arbeitet
wie folgt:
Wenn die Kupplungseinrichtung 4 ausgekuppelt
ist kann der Drehknopf 2 gedreht werden ohne dass der Schließbart 3 bewegt
würde.
Ein Öffnen
der Schließeinrichtung 2 ist
somit nicht möglich.
Empfängt
die Steuerungseinrichtung 11 hingegen ein Signal, das die
Freigabe der Tür
kennzeichnet, steuert sie die Betätigungseinrichtung 9 an,
die ihrerseits die Kupplung 6 mindestens für eine vorbestimmte
Zeit einrückt.
Damit wird eine drehfeste Verbindung zwischen dem Drehknopf 2 und
dem Schließbart 3 hergestellt.
Durch Drehen des Drehknopfs 2 kann der Schließbart 3 gedreht
und somit beispielsweise eine Tür
geöffnet
werden.
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Nach
Empfang eines Schließsignals
oder nach Ablauf einer vorbestimmten Wartezeit steuert die Steuerungseinrichtung 11 die
Betätigungseinrichtung 9 wiederum
an, um die Kupplung 6 zu trennen. Der Schließbart 3 ist
dann durch den Drehknopf 2 nicht mehr zu betätigen.
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Alternativ
kann die Schließeinrichtung 1 mit dem
Schlüssel 8 geöffnet werden.
Dieser wird in das Zylinderschloss 7 eingeführt. Durch
seine Drehung wird die erste Kupplung 5 eingekuppelt, wodurch
der Drehknopf 2 wiederum zum Drehen des Schließbarts 3 dienen
kann. Die Schließeinrichtung 1,
die in 1 prinzipiell veranschaulicht ist, ist in 2 im
Einzelnen veranschaulicht. Sie ist von einem Gehäuse 12 aufgenommen,
das beispielsweise die aus den 3 und 4 ersichtliche
klassische Form eines Schließzylinders
aufweist. Es weist einen oberen rohrförmigen Teil 14 auf,
der etwa mittig durch einen Schlitz 15 in zwei Abschnitte 14a, 14b unterteilt
ist. In dem Schlitz 15 sitzt der Schließbart 3, der drehbar
zu einer zu dem rohrförmigen
Teil 14 konzentrisch verlaufenden gedachten Mittelachse
gehalten ist.
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Der
Schließbart 3 ist
dabei drehfest mit einer mehrfach abgesetzten Hülse 17 verbunden,
die eine Längsbohrung 18 aufweist.
Zu einer Seite des Schließbarts 3 hin
bildet die Hülse 17 somit
einen Rohrfortsatz 19. Auf der gegenüber liegenden Seite des Schließbarts 3 erweitert
sich die Hülse 17 zu
einem ringförmigen
Hohlzylinderabschnitt 21. Dieser bildet die zweite Kupplungshälfte der
ersten Kupplung 5. Die Hülse 17 sitzt mit der
zylindrischen Außenfläche des
Hohlzylinderabschnitts 21 drehbar in der Bohrung des Abschnitts 14b des
rohrförmigen Teils 14.
Mit ihrer zylindrischen Innenfläche 22 nimmt die
Hülse 17 eine
zylindrische Außenfläche 23 einer Welle 24 auf,
die sich von dem Drehknopf 2 ausgehend zunächst als
hohlzylindrischer Abschnitt bis zu dem Hohlzylinderabschnitt 21 und
dann durch den gesamten Rohrfortsatz 19 hindurch erstreckt.
Der in dem Hohlzylinderabschnitt 21 sitzende Teil der Welle 24 bildet
eine erste Kupplungshälfte 25 der
Kupplung 5. In ungekuppeltem Zustand sind die Welle 24 und die
Hülse 17 frei
gegeneinander verdrehbar. Der Drehknopf 2 kann durch Schrauben
oder anderweitige, in 2 lediglich anhand strichpunktierter
Linien 26, 27 angedeuteter, Mittel drehfest mit
dem hohlzylindrischen Abschnitt der Welle 24 verbunden
sein. Dieser ist mit geringem Spiel in dem Abschnitt 14b drehbar
gelagert.
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Der
Drehknopf 2 weist zentrisch eine Öffnung 28 auf, durch
die eine Schlüsselöffnung 29 eines
in der Welle 24 sitzenden Rotors 31 zugänglich ist.
Dieser bildet mit dem hohlzylindrischen Teil der Welle 24,
der ein Stiftgehäuse bildet,
das Zylinderschloss 7. Dieses weist außerdem in Radialbohrungen 32, 33, 34 sitzende
geteilte Sperrstifte 35, 36, 37 auf,
durch die der Rotor 31 im Ruhezustand mit der Welle 24,
d.h. dem Stiftgehäuse,
verriegelt ist. Mit dem Schlüssel 8 lassen
sich die Sperrstifte 35, 36, 37 jeweils
in Öffnungsposition überführen, so
dass der Rotor 31 dann gegen die Welle 24 und
somit gegen den Drehknopf 2 verdrehbar ist.
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Der
Rotor 31 trägt
an seinem innenliegenden Ende einen Exzenterzapfen 38,
der sich in Axialrichtung erstreckt. Der Exzenterzapfen 38 greift
in eine Ausnehmung eines Kupplungsbolzens 39, der in einer
Querbohrung 41 der ersten Kupplungshälfte 25 sitzt. In
einer Bohrung des Kupplungsbolzens 39 sitzt ein federnd
nach außen
vorgespannter Stift 42, dem eine Querbohrung 43 der
zweiten Kupplungshälfte 21 zugeordnet
ist. Der Exzenterzapfen 38 und die Ausnehmung des Kupplungsbolzens 39 sind
dabei so dimensioniert, dass der Stift 32 gerade nicht
in der Querbohrung 43 sitzt, wenn das Schloss 7 gesperrt ist.
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Auf
der anderen Seite des Schließbarts 3,
innerhalb des Abschnitts 14a ist die zweite Kupplung 6 angeordnet.
Zu dieser gehören
ein Wellenfortsatz 44 der Welle 24, der eine zu
der Kupplung 6 gehörige dritte
Kupplungshälfte
bildet und der Rohrfortsatz 19, der die vierte Kupplungshälfte der
Kupplung 6 bildet. Der Wellenfortsatz 44 weist
eine Ringnut 45 auf, von der sich ein oder mehrere Nutfortsätze 46 in
Axialrichtung weg erstrecken. Im gleichen Bereich weist der Rohrfortsatz 19 ein
oder mehrere Langlochöffnungen
oder ähnliche
Durchbrüche 47 auf,
die sowohl die Ringnut 45 als auch die Nutfortsätze 46 wenigstens
teilweise überdecken.
Die Durchbrüche
erstrecken sich dabei in Axialrichtung. Sie sind von Kupplungsstiften 48 eines
Kupplungsrings 49 durchgriffen, der axial verschiebbar
in dem Abschnitt 14a und auf dem Rohrfortsatz 19 sitzt.
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Die
Kupplungsstifte 48 des Kupplungsrings 49 erstrecken
sich durch die Durchbrüche 47 und koppeln
somit den Kupplungsring 49 drehfest an den Rohrfortsatz 19.
Greifen sie in die Ringnut 45, stellen sie keine drehfeste
Verbindung zwischen der dritten und der vierten Kupplungshälfte, d.h.
zwischen dem Wellenfortsatz 44 und dem Rohrfortsatz 19 her.
Wird der Kupplungsring 19 hingegen so verschoben, dass die
Kupplungsstifte 48 in die Nutfortsätze 46 geraten, wird
eine drehfeste Verbindung zwischen den Kupplungshälften bewirkt.
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Der
Kupplungsring 49 ist zwischen zwei Druckfedern 51, 52 gehalten.
Die Druckfeder 51 stützt
sich dabei zwischen dem Kupplungsring 49 und dem Schließbart 3 ab.
Die Druckfeder 52 stützt sich
zwischen dem Kupplungsring 49 und einem unverdrehbar in
dem Abschnitt 14a gehaltenen Kurvenfolgerelement 53 ab,
das mit seiner Zentralbohrung auf dem Rohrfortsatz 19 sitzt.
Es weist an der von dem Kupplungsring 49 abliegenden Seite
eine Schrägfläche 54 auf,
deren Flächennormale
mit der Längsachse
des Rohrfortsatzes 19 einen spitzen Winkel einschließt. Die
Schrägfläche 54 ist
an einer Nabe 55 eines Zahnrads 56 ausgebildet,
das zu der elektrischen Betätigungseinrichtung 9 gehört. Das Zahnrad 56 ist
drehbar auf einer ortsfesten Lagereinrichtung 57, beispielsweise
in Form einer entsprechend gehaltenen Hülse, gelagert, die das Zahnrad 56 auch
in Axialrichtung abstützt.
Außerdem
kann die Lagereinrichtung 57 einen Elektromotor 58 ortsfest halten,
dessen Ritzel 59 mit dem Zahn rad 56 kämmt. Die
insoweit beschriebene Schließeinrichtung 1 arbeitet
im Einzelnen wie folgt:
In dem in 2 veranschaulichten
Zustand sind weder die Kupplung 5 noch die Kupplung 6 eingerückt. Der
Drehknopf 2 kann frei gedreht werden, ohne den Schließbart 3 mitzunehmen.
Soll die Schließeinrichtung 1 nun
zum Öffnen
freigegeben werden, wird der Elektromotor 58 so angesteuert,
dass das Zahnrad 56 etwa um 180° gedreht wird. Die Kupplung 6 gerät dabei
in den in den 3 und 4 veranschaulichten
Zustand. Die Drehung des Zahnrads 56 um 180° bewirkt,
dass die vorher aneinander anliegenden Stirnflächen des Kurvenfolgerelements 53 und
der Nabe 55 nicht mehr in Anlage liegen, denn das Kurvenfolgerelement 53 ist,
wie 3 veranschaulicht, über einen Stift 61 der
in dem Gehäuse 12 sitzt,
axial verschiebbar aber drehfest gesichert. Das Zahnrad 56 ist
außerdem
axial unverschiebbar gelagert, so dass das Kurvenfolgerelement 53 in
den 2, 3 und 4 nach rechts,
d.h. auf den Kupplungsring 49 hin, ausweichen muss. Die
Kupplungsstifte 48 fahren dabei in die Nutfortsätze 46 ein,
wenn sie vor den Nutfortsätzen
stehen. Finden die Kupplungsstifte 48 hingegen an den Flanken
der Ringnut 45 zunächst
eine Anlage, komprimiert sich die Druckfeder 52. Sobald
jedoch eine erste Drehung des Wellenfortsatzes 44 durch
Betätigung
des Drehknopfs 2 beginnt und die Kupplungsstifte 48 in
den Bereich der Nutfortsätze 46 geraten,
springt der Kupplungsring 49 in Kupplungsposition. Somit
ist die Kupplung 6 in Einkuppelposition und der Drehknopf 2 ist
drehfest mit dem Schließbart 3 verbunden.
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Soll
die Schließeinrichtung 1 hingegen
mechanisch mit dem Schlüssel 8 freigegeben
werden, wird der Schlüssel
in das Schloss 7 eingesteckt und um 180° gegen den Drehknopf 2 verdreht.
Die 5 und 6 veranschaulichen das Resultat.
Das Exzenterzapfen 38 verschiebt den Kupplungsbolzen 39 in
Radialrichtung, dass der Stift 42 in eine der vorhandenen
Querbohrungen 43 einfindet. Steht er zunächst neben
einer solchen Bohrung wird der Stift 42 gegen die Kraft
einer in dem Kupplungsbolzen 39 vorhandenen Druckfeder
gespannt und springt in die Querbohrung 43 ein, sobald
er eine solche bei Betätigung
des Drehknopfs 2 vorfindet. Somit ist eine drehfeste Verbindung
zwischen dem Drehknopf 2 und dem Schließbart 3 hergestellt,
so dass die Schließeinrichtung 1 geöffnet werden
kann. Wie die 5 und 6 veranschaulichen,
ist die Kupplung 5 dabei ausgekuppelt, d.h. nicht beteiligt.
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Die 3 bis 6 veranschaulichen
Abwandlungen der Ausführungsform
nach 2. Beispielsweise können an dem Wellenfortsatz 44 mehrere,
axial voneinander beabstandete Ringnuten 45, 45a, 45b vorgesehen
sein, die jeweils über
Nutfortsätze
miteinander verbunden sind. Entsprechend kann auch der Rohrfortsatz 19 mit
mehreren Schlitzöffnungen
versehen sein, um die Kupplung 5 an unterschiedlichen Positionen
anordnen zu können.
Dies kann Bedeutung haben, wenn die Länge des Schließzylinders
an verschiedene Einsatzfälle
angepasst werden soll.
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Weiter
kann es zweckmäßig oder
erforderlich sein, an der dem Drehknopf 2 gegenüber liegenden
Seite ein weiteres Handhabeglied, beispielsweise einen weiteren
Drehknopf 62 anzuordnen. Dieser kann, wie 6 veranschaulicht,
mehrere Querbohrungen 63, 64 aufweisen, um ihn
alternativ mit dem Rohrfortsatz 19 oder dem Wellenfortsatz 44 verbinden
zu können.
Ist er mit dem Rohrfortsatz 19 verbunden, liegt eine starre
Verbindung mit dem Schließbart 3 vor.
Dieser kann somit unabhängig
vom Schaltzustand der Kupplungen 5, 6 mit dem
Drehknopf 62 betätigt
werden. Ist der Drehknopf 62 hingegen mit dem Wellenfortsatz 44 verbunden,
besteht nur eine Verbindung zu dem Schließbart 3, wenn die Kupplung 5 oder
die Kupplung 6 eingerückt
ist.
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In 7 ist
eine abgewandelte Ausführungsform
der Schließeinrichtung 1 veranschaulicht.
Soweit diese Ausführungsform
mit vorstehend beschriebenen Ausführungsformen übereinstimmt,
wird ohne erneute Erläuterung
und Bezugnahme unter Zugrundelegung gleicher Bezugszeichen auf die
vorige Beschreibung verwiesen.
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Die
Schließeinrichtung 1 weist
eine abgewandelte zweite Kupplung 6 auf, die in einem ersten, ausgekuppelten
Zustand als Freilaufkupplung wirkt. In diesem Zustand gestattet
sie eine Kraftübertragung
von dem Drehknopf 62 auf den Schließbart 3 nur in einer
Drehrichtung, die der Schließrichtung entspricht.
In der der Öffnungsrichtung
entsprechenden Drehrichtung kann der Schließbart 3 jedoch nicht mittels
des Drehknopfs 62 bewegt werden, wenn sich die Kupplung 6 in
diesem Zustand befindet.
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In
einem zweiten, gekuppelten Zustand überträgt die Kupplung 6 die
Drehung von dem Drehknopf 62 auf den Schließbart 3 jedoch
in beiden Drehrichtungen.
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Um
dies zu erreichen sind die Nutfortsätze 46 in besonderer
Weise ausgebildet. Sie weisen einen ersten Abschnitt 46a auf,
in dem eine Nutflanke axial ausgerichtet und die gegenüber liegende
Nutflanke unter einem Winkel von beispielsweise 45° zur Axialrichtung
angeordnet ist. Befinden sich die Kupplungsstifte 48 in
diesem Bereich der Nut fortsätze 46, treiben
sie den rohrförmigen
Fortsatz 19 nur mit an, wenn die in Axialrichtung ausgerichteten
Flanken gegen die Kupplungsstifte 48 drücken. Laufen hingegen die gegenüber liegenden
Schrägflanken
gegen die Kupplungsstifte, wird der Kupplungsring 49 nach links
(7) gedrückt
und schnappt mit seinen Kupplungsstiften 48 in den nächsten Nutfortsatz.
Eine Kraftübertragung
kommt so nicht zustande.
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Stehen
die Kupplungsstifte hingegen in dem parallelflankig begrenzten Abschnitt 46b des
Nutfortsatzes 46, ist eine feste Kopplung zwischen dem Fortsatz 19 und
dem Wellenfortsatz 44 in beiden Drehrichtungen gegeben.
Diese Ausführung
der Kupplung 6 hat den Vorteil, dass die Tür immer
mit dem Drehknopf 62 zugeschlossen werden kann und lediglich
für das Öffnen eine
Drehverbindung durch die elektrische Betätigungseinrichtung 9 hergestellt werden
muss. Diese Möglichkeit
erhöht
den Bedienungskomfort, weil beim Schließen weder mechanisch noch elektrisch
eine Kupplung eingerückt
werden muss.
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Eine
weitere Abwandlung der in 7 veranschaulichten
Schließeinrichtung 1 liegt
in der Ausbildung des Kupplungsbolzens 39. Dieser nimmt
den Exzenterzapfen 38 mit Spiel auf, das durch eine in
einer endseitigen Ausnehmung des Kupplungsbolzens 39 sitzende
Druckfeder 39a nach einer Seite hin überwunden ist. Befindet sich
der Exzenterzapfen 38 in der in 7 veranschaulichten
Stellung, ist die Kupplung 5 ausgekuppelt. Wird der Zylinder 31 hingegen
um 180° gedreht,
ist der Kupplungsbolzen 39 freigegeben, so dass er bei
nächster
Gelegenheit unter der Wirkung der Kraft der Druckfeder 39a in
die Querbohrung 43 einrasten kann. Damit erhält die Kupplung 5 einen
robusten Aufbau.
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Die
Schließeinrichtung 1 nach 7 weist eine
dritte Kupplung 71 auf, die der ersten und zweiten Kupplung 5, 6 mechanisch
parallel geschaltet ist. In eingerücktem Zustand bewirkt sie eine
Kopplung zwischen dem Schließbart 3 und
der Welle 24. Der Kupplung 71 ist ein Schloss 72 zugeordnet,
das über einen
gesonderten Schlüssel 73 zu
betätigen
ist.
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Die
Kupplung 71 weist einen Kupplungsring 74 auf,
der axial verschiebbar und drehfest mit der Welle 24 verbunden
ist. Dazu weist er nach innen gerichtete Finger 75 auf,
die in längliche
schlitzförmige Ausnehmungen 76 der
Welle 24 greifen. Der Kupplungsring 74 ist zwischen
zwei Druckfedern 77, 78 schwimmend gehalten. Er
weist an seiner dem Schließbart 3 zugewandten
Seite einen Axialfortsatz 79 auf, dem ein Axialfortsatz 81 des
Schließbarts 3 zugeordnet
ist. Die Axialfortsätze 79, 81 sind
dabei so bemessen, dass sie nicht in Eingriff kommen können, wenn
sich der Kupplungsring 74 in einer, rechten Position befindet,
wohingegen sie in Eingriff gelangen können, wenn er sich in einer
zweiten, linken Position befindet. Um den Kupplungsring 74 insoweit axial
verschieben zu können,
ist ein Steuerring 82 vorgesehen, der auf der Welle 24 axial
verschiebbar sitzt. Er weist an seiner dem Kupplungsring 74 zugewandten
Seite eine axiale Ringfläche
zur Abstützung der
Druckfeder 78 auf. An seiner gegenüber liegenden Seite ist er
mit einer Konusfläche 83 versehen, die
mit einem Steuerbolzen 84 in Anlage steht. Dieser ist in
Bezug auf die Welle 24 radial beweglich in einer Bohrung 85 des
Gehäuses 12 gelagert.
Eine Druckfeder 86 spannt den Steuerbolzen 84 in
Radialrichtung nach außen
vor. Das Schloss 72 dient mittels eines an seinem drehbaren
Zylinder 87 gehaltenen Exzenterbolzens 88 dazu,
den Steuerbolzen 84 bedarfsweise in eine radial inne re
Position zu bewegen. In dieser schiebt der Steuerbolzen 84 den
Steuerring 82 so weit in Einkupplungsrichtung ( 7 nach
links), dass die Axialfortsätze 79, 81 in
Anlage kommen können,
wenn der Drehknopf 2 von Hand gedreht wird. Das Schloss 72 ist
im Übrigen
auf herkömmliche
Weise aufgebaut, sein Stiftgehäuse
wird von dem Gehäuse 12 gebildet.
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Beide
Schlösser 8, 72 sind
von der gleichen Seite her zugänglich.
Beispielsweise kann das zusätzliche
Schloss 72 bei allen Schlössern eines Schließsystems überall gleich
sein, so dass ein zentral hinterlegter Schlüssel, beispielsweise für Notdienste,
zugänglich
ist und alle Schlösser öffnen kann.
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Eine
weitere, bei allen vorstehend beschriebenen Ausführungsformen, zu verwirklichende
mögliche
Ausführungsvariante
ist aus den 1 und 3 ersichtlich.
Die Steuerungseinrichtung 11, die beispielsweise an dem
Elektromotor 58 oder in dessen Nähe angeordnet sein kann, ist über eine
Leitung 91, die durch das Gehäuse 12 führen kann,
mit der Antenne 11a verbunden, die an einer der Türaußenseite
zugewandten Stirnseite des Gehäuses 12 angeordnet
ist. Damit gestaltet sich der Einbau der erfindungsgemäßen Schließeinrichtung
in vorhandene Türen
besonders einfach. Es ist lediglich die spezielle Schließeinrichtung 1 wie
ein herkömmlicher
Schließzylinder
in die Tür
einzubauen. Die Antenne 11a liegt dabei automatisch an
der Türaußenseite,
an der sie bedarfsweise Türöffnungssignale
empfängt.
Aufgrund dieser günstigen
Lage kann mit geringen Signalpegeln Strom sparend gearbeitet werden.
Die Antennenzuleitungen sind fest. Eine Beeinträchtigung der Funksignale, selbst
beim Einbau der erfindungsgemäßen Schließeinrichtung 1 in Stahltüren ist
nicht zu befürchten.
Die Antenne 11a kann in oder an dem Zylindergehäuse 12 angeordnet
sein.
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Die
erfindungsgemäße Schließeinrichtung weist
zwischen einem Handhabeglied 2 und einem Schließbart zwei
Kupplungen 5, 6 auf, von denen eine mit einem
Zylinderschloss 7 und die andere mit einer elektrischen
Betätigungseinrichtung 9 ein-
und auszukuppeln ist. Dadurch wird es möglich, unabhängig von
der Funktionsfähigkeit
der elektrischen Betätigungseinrichtung 9 Zugang
zu mit der Schließeinrichtung 1 gesicherten
Räumen
zu erhalten.