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Die
Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung für einen Laderaum eines Kraftfahrzeugs
mit einem Kassettengehäuse,
in dem wenigstens eine Rollowelle drehbar gelagert ist, auf der
ein flexibles Flächengebilde
zwischen einer aufgewickelten Ruheposition und wenigstens einer
zumindest teilweise ausgezogenen Schutzposition auf- und abwickelbar
angeordnet ist.
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Derartige
Schutzvorrichtungen sind in Form von etwa vertikal aufspannbaren
Sicherungsnetzen und/oder etwa horizontal ausziehbaren Laderaumabdeckungen
für Kraftfahrzeuge
allgemein bekannt. Eine bekannte Schutzvorrichtung weist ein Kassettengehäuse auf,
in dem einerseits ein etwa vertikal aufspannbares Trennnetz und
andererseits eine etwa horizontal ausziehbare Laderaumabdeckung angeordnet
sind. Hierzu ist sowohl für
das Trennnetz als auch für
die Laderaumabdeckung jeweils eine Rollowelle in dem Kassettengehäuse drehbar
gelagert, auf denen die entsprechenden flexiblen Flä chengebilde
für das
Trennnetz bzw. für
die Laderaumabdeckung auf- und abwickelbar angeordnet sind.
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Das
Kassettengehäuse
weist an zwei unterschiedlichen Längsseiten jeweils einen Schlitz
für die Hindurchführung des
Trennnetzes bzw. die Hindurchführung
der Laderaumabdeckung auf. Das Kassettengehäuse ist in fahrzeugfesten Halterungen
an gegenüberliegenden
Seitenwänden
des Laderaumes lösbar
befestigt. In seiner in den fahrzeugseitigen Halterungen befestigten
Position ist das Kassettengehäuse
unmittelbar hinter einer Rückenlehnenanordnung
einer Fondsitzanordnung positioniert.
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Die
DE 44 38 910 C1 beschreibt
eine Rückhaltevorrichtung
für den
Laderaum von Kraftfahrzeugen, bei der die Rückhaltevorrichtung an einer
Trennplatte befestigt ist. Die Trennplatte ist an einem Laderaumboden
des Kraftfahrzeuges schwenkbeweglich um eine Schwenkachse befestigt,
die Rückhaltevorrichtung
ist durch die Trennplatte von der Schwenkachse beabstandet. Dadurch
wird eine Schwenkbarkeit der Rückhaltevorrichtung
um die Schwenkachse ermöglicht,
wobei eine eindeutige Zuordnung zwischen einem Schwenkwinkel der
Trennplatte und einer Position der Rückhaltevorrichtung gegeben
ist. Damit ist auch eine Auszugsrichtung einer Rückhaltebahn oder eines Rückhaltenetzes
fest mit einer räumlichen
Winkelposition der Trennplatte gekoppelt.
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In
der
DE 100 57 572
A1 wird eine Laderaumtrennvorrichtung beschrieben, bei
der ein Rollogehäuse
an Haltearmen befestigbar vorgesehen ist, wobei die Haltearme koaxial
oder parallel zu einer schwenkbaren Sitzlehne einer Sitzanordnung
drehbeweglich an einem Laderaumboden vorgesehen sind und das Rollogehäuse von
einer Drehachse der Haltearme beabstandet vorgesehen ist. Dadurch lässt sich, ähnlich wie
bei der
DE 44 38 910
C1 , eine schwenkbewegliche Anpassung der Auszugsrichtung
der zumindest einen Werkstoffbahn der Laderaumabdeckvorrichtung
in Abhängigkeit
von einem Schwenkwinkel der Haltearme erzielen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Schutzvorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die variable Schutzmöglichkeiten für den Laderaum bietet.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass das Kassettengehäuse
an laderaumbezogen festlegbaren Lagerpunkten um wenigstens eine
zu einer Drehachse der Rollowelle koaxiale oder achsparallele Schwenkachse
kippbeweglich gelagert ist, die im Bereich des Kassettengehäuses angeordnet
ist.
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Durch
die Kippbeweglichkeit des Kassettengehäuses um eine Schwenkachse im
Bereich des Kassettengehäuses
ist es möglich,
das wenigstens eine, in dem Kassettengehäuse gelagerte Flächengebilde
für unterschiedliche
Schutzfunktionen einzusetzen. Insbesondere ist es möglich, ein
entsprechendes Flächengebilde
zum einen als im wesentlichen vertikale Rückhaltesicherung und zum anderen als
im wesentlichen horizontal abdeckenden Sichtschutz einzusetzen.
Darüber
hinaus ist es auch möglich,
ein entsprechendes, zur vertikalen Sicherung dienendes Trennnetz
je nach Schwenkwinkel des Kassettengehäuses nach oben zum Dachhimmel
hin oder nach unten zum Laderaumboden hin auszuziehen. Die laderaumbezogene
Festlegung der Lagerpunkte und damit auch des Kassettengehäuses bedeutet,
dass zumindest in der jeweiligen Funktionsposition des Kassettengehäuses eine
ortsfeste Positionierung relativ zum Laderaum erzielt wird.
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In
Ausgestaltung der Erfindung sind lösbare Arretiermittel für unterschiedliche
Kipppositionen zur Positionssicherung des Kassettengehäuses in
unterschiedlichen Kippwinkeln vorgesehen. Dadurch sind definierte
Funktionspositionen des Kassettengehäuses gewährleistet. In jeder arretierten
Funktionsposition ist das Kassettengehäuse derart sicher im Laderaum
und damit auch fahrzeugfest gehalten, dass es auch bei Aufprallbelastungen
auf das Kraftfahrzeug in der entsprechenden Funktionsposition verankert bleibt.
Als Arretiermittel können
Rastmittel oder auch anders gestaltete, form- oder kraftschlüssig wirksame
Sicherungen vorgesehen sein.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind wenigstens zwei flexible
Flächengebilde
in dem Kassettengehäuse
untergebracht, die unabhängig
von einander ein- und ausziehbar sind, und die an unterschiedlichen
Seiten des Kassettengehäuses
austreten. Hierdurch werden die Einsatzmöglichkeiten des Kassettengehäuses weiter
vergrößert.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Kassettengehäuse an wenigstens
einem fahrzeugseitig gelagerten Schwenkträger gehalten, der zwischen
einer aufrechten und einer liegenden Funktionsposition schwenkbeweglich
gelagert ist. Vorzugsweise sind zwei Schwenkträger an gegenüberliegenden
Laderaumseitenwänden
vorgesehen. Durch die Schwenkträger
wird für
das Kassettengehäuse
eine Schwenkachse geschaffen, die in vorzugweise größerem Abstand
zum Kassettengehäuse
angeordnet ist. Mittels der Schwenkträger kann das Kassettengehäuse insbesondere
bei umgeklappter Rückenlehnenanordnung
der Fondsitzanordnung auf die liegende Rückenlehnenanordnung nach vorne geschwenkt
werden, wodurch sich eine entsprechende Laderaumvergrößerung ergibt.
Daneben ist das Kassettengehäuse
auch an den Schwenkträgern selbst
noch um die Schwenkachse, die im Bereich des Kassettengehäuses verläuft, kippbeweglich
gelagert, wodurch insbesondere das Kassettengehäuse auch in einer liegenden
Position der Schwenkträger
noch unabhängig
von dieser liegenden Position kippbeweglich ist. Der wenigstens
eine Schwenkträger
ist in seiner jeweiligen Funktionsposition laderaumbezogen arretiert,
so dass auch das Kassettengehäuse
in der jeweiligen Funktionsposition ortsfest relativ zum Laderaum
gesichert ist.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen. Nachfolgend
ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben und anhand der Zeichnungen dargestellt.
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1 zeigt
schematisch in perspektivischer Darstellung eine Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung
für einen
hinter einer Fondsitzanordnung positionierten Laderaum eines Kraftfahrzeugs,
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2 die
Schutzvorrichtung nach 1 in einer anderen Funktionsposition,
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3 die
Schutzvorrichtung nach den 1 und 2 in
der Funktionsposition nach 2, wobei
jedoch ein Trennnetz nicht nach unten, sondern nach oben ausgezogen
ist, und
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4 die
Schutzvorrichtung nach den 1 bis 3 in
einer weiteren Funktionsposition mit umgeklappter Rückenlehnenanordnung.
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Ein
Kraftfahrzeug mit einem Fahrzeuginnenraum, wie er teilweise in den 1 bis 4 dargestellt
ist, stellt einen Kombi-Personenkraftwagen dar. Der Fahrzeuginnenraum
weist neben einer nicht dargestellten Frontsitzanordnung eine Fondsitzanordnung 1 auf,
die beim dargestellten Ausführungsbeispiel
dreigeteilt ist. Hinter der Fondsitzanordnung 1 verläuft bis
zu einem nicht näher
dargestellten Heckbereich ein Laderaum 2, der nach unten
durch einen nicht näher
bezeichneten Laderaumboden und zu den Seiten hin durch jeweils eine
Seitenwand 3 begrenzt ist. Die Sei tenwände 3 sind Verkleidungsteile des
Fahrzeuginnenraumes, die unter anderem hintere Radläufe 4 verdecken.
Die hinteren Radläufe 4 sind
Teil einer tragenden Fahrzeugkarosserie des Kraftfahrzeuges.
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Dem
Laderaum 2 ist eine Schutzvorrichtung zugeordnet, die ein
Kassettengehäuse 5 aufweist. Das
Kassettengehäuse 5 ist
laderaumfest gehalten an zwei Schwenkträgern 6, die mit dem
Kassettengehäuse 5 an
gegenüberliegenden
Stirnenden des Kassettengehäuses 5 verbunden
sind. Die beiden Schwenkträger 6 sind
durch einen Querträger 7 starr miteinander
verbunden. Beide Schwenkträger 6 sind unmittelbar
benachbart zu den gegenüberliegenden Seitenwänden 3 positioniert
und um eine gemeinsame Schwenkachse 9 karosserieseitig
gelagert. Entsprechende Schwenklagerungen sind an Karosserieabschnitten
im Bereich der gegenüberliegenden Radläufe 4 verankert.
Beide Schwenkträger 6 sind parallel
zu einander ausgerichtet. Die Schwenkachse 9 verläuft in Fahrzeugquerrichtung.
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Zusätzlich ist
das Kassettengehäuse 5 um eine
zu der unteren, im Bereich des Laderaumbodens angeordneten Schwenkachse 9 parallele
obere Schwenkachse 8 in einem oberen Stirnendbereich der
Schwenkträger 6 beweglich
gelagert. Sowohl im Bereich der oberen Schwenkachse 8 als
auch im Bereich der unteren Schwenkachse 9 sind jeweils
Arretiermittel vorgesehen, die das Kassettengehäuse 5 bzw. die Schwenkträger 6 in
der jeweils gewünschten Kipp-
oder Schwenkposition sichern und blockieren. Vorzugsweise sind für das Kassettengehäuse 5 zwei um
90° zueinander
versetzte Arretierstellungen vorgehen, nämlich eine in 1 dargestellte
horizontale sowie eine in 2 dargestellte
vertikale Position.
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Das
Lösen der
Arretiermittel erfolgt vorzugsweise mechanisch über nicht näher dargestellte Stellmittel.
Auch das Lösen
der Schwenkträger 6 erfolgt
durch entsprechende Stellmittel, die die im Bereich der unteren Schwenkachse 9 vorgesehenen
Arretiermittel in ihre Lösestellung überführen. Vorzugsweise
ist auch hier eine mechanische Betätigung der Arretiermittel und
der Stellmittel vorgesehen. Durch die jeweils mechanischen Betätigungen
ist eine manuelle Bedienung ermöglicht.
Selbstverständlich
sind auch andere Arten von Betätigungen,
insbesondere automatische, von der erfindungsgemäßen Lösung umfasst.
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Das
Kassettengehäuse 5 trägt zum einen
ein Trennnetz 11 und zum anderen eine blickundurchlässige Laderaumabdeckung 10,
die jeweils als bahnförmige,
flexible Flächengebilde
gestaltet sind. Sowohl das Trennnetz 11 als auch die Laderaumabdeckung 10 sind
auf jeweils einer Rollowelle auf- und abwickelbar gelagert. Die
beiden Rollowellen sind innerhalb des Kassettengehäuses 5 drehbar
gelagert und in Aufwickelrichtung jeweils durch einen Federmotor beaufschlagt.
Die Drehachsen der Rollowellen sowie die obere Schwenkachse 8 sowie
die untere Schwenkachse 9 sind parallel zueinander ausgerichtet.
Die Laderaumabdeckung 10 ist durch einen Schlitz 12 an
einer Schmalseite des Kassettengehäuses 5 nach aussen
ausziehbar. Das Trennnetz 11 ist durch einen Schlitz 13 an
einer Breitseite des Kassettengehäuses 5 ausziehbar.
Die Länge
des Trennnetzes 11 ist so bemessen, dass es sowohl in aufrechter
Position der Schwenkträger 6 vom
Kassettengehäuse 5 aus
bis zu dem Laderaumboden hin als auch entgegengesetzt bis zu einem
Dachhimmel des Laderaumes ausziehbar ist. Darüber hinaus ist die Länge des
Trennnetzes 11 auch so bemessen, dass es sich über die
gesamte Höhe
des Laderaumes 2 vom Laderaumboden bis zum Dachbereich
erstrecken kann.
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Bei
der Darstellung gemäß 1 befinden sich
die Schwenkträger 6 in
ihrer aufrechten, etwa vertikal ausgerichteten Funktionsposition
und das Kassettengehäuse 5 ist
rechtwinklig zu den Schwenkträgern 6 zum
Heck hin abgestellt, so dass es etwa horizontal mit seiner Längserstreckung
nach hinten ragt. Das als Laderaumabdeckung 10 dienende
Flä chengebilde
ist in dieser Position horizontal zum Heck hin ausgezogen und bildet
einen Sichtschutz für
unterhalb der Laderaumabdeckung 10 befindliches Gut des
Laderaumes 2. Zusätzlich
kann in dieser Position das in 1 nicht
sichtbare Trennnetz 11 nach unten ausgezogen und an nicht
näher dargestellten
laderaumseitigen Aufnahmen im Bereich des Laderaumbodens eingehängt werden.
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Bei
der Darstellung nach 2 ist aus Übersichtlichkeitsgründen die
Laderaumabdeckung 10 mit ihrem formstabilen, stirnendseitigen
Konturteil entfernt. Das Kassettengehäuse 5 ist in eine
stehende, zu den aufrecht positionierten Schwenkträgern 6 fluchtend
verlängerte
Funktionsposition verkippt. Das Trennnetz 11 ist nach unten
ausgezogen und im Bereich des Laderaumbodens lösbar verankert.
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Die
Funktionsposition gemäß 3 entspricht
der Funktionsposition nach 2 mit dem einzigen
Unterschied, dass hier das Trennnetz 11 nicht nach unten,
sondern nach oben ausgezogen und in entsprechenden dachseitigen
Aufnahmen eingehängt
ist. Die Darstellung gemäß 4 zeigt
eine Funktionsposition, in der die Rückenlehnenanordnung der Fondsitzanordnung 1 nach
vorne umgeklappt ist. Auch die Schwenkträger 6 sind auf die Rückseiten
der Rückenlehnenanordnung
nach vorne geschwenkt, so dass sich die Schwenkträger 6 in
ihrer liegenden Funktionsposition befinden. Das Kassettengehäuse 5 ist
in seiner mit den Schwenkträgern 6 fluchtenden
Funktionsposition gemäß 2 verblieben,
so dass es mit seiner Unterseite flächig auf der Rückseite
der Rückenlehnenanordnung
der Fondsitzanordnung 1 aufliegt. Das Trennnetz 11 ist zu
dem Dachbereich nach oben ausgezogen und in nicht näher dargestellter
Weise dachseitig lösbar
verankert. Auch in dieser liegenden Funktionsposition sind die Schwenkträger 6 karosserieseitig
arretiert, so dass sie bei entsprechenden Rückhaltebelastungen nicht nach
oben ausweichen.
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In
den 1 bis 4 sind im Bereich der Bordkante
sowie im Bereich des Laderaumbodens in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Funktionsschienen
vorgesehen, die lediglich schematisch dargestellt sind. Diese dienen
insbesondere dazu, verschiedene laderaumseitige Teile zu befestigen.
So können
die Funktionsschienen im Bereich der Bordkante insbesondere auch
zur lösbaren
Fixierung der Laderaumabdeckung 10 in horizontal ausgezogener Schutzposition
dienen.