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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines SOI-Feldeffekttransistors
und einen SOI-Feldeffekttransistor.
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Für viele
Anwendungen der Silizium-Mikroelektronik werden Feldeffekttransistoren
benötigt.
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In
der Schaltungstechnik ist es häufig
wünschenswert,
in modernen CMOS-Prozessen mehrere unterschiedliche n-MOS-Transistoren und
mehrere unterschiedliche p-MOS-Transistoren mit unterschiedlichen
Schwellenspannungen zu haben (sogenannte Multi-VT-Technik,
wobei VT für die Schwellenspannung des
Transistors steht). Für
bestimmte Anmeldungen kann es erforderlich sein, Transistoren mit
einer besonders hohen Schaltgeschwindigkeit zu haben, wohingegen
bei anderen Anwendungen ein minimaler Leckstrom des Transistors
angestrebt wird. Kombiniert man die Multi-VT-Technik mit dem Verwenden
unterschiedlicher Versorgungsspannungen VDD eines
integrierten Schaltkreises (Multi-VDD-/VT-Technik), so kann je nach Schaltaktivität eines
bestimmten Transistors eines integrierten Schaltkreises der optimale
Spannungshub ausgewählt
werden, um eine möglichst
große Überhöhung der Gate-Spannung
VDD-VT zu erzielen.
Beispiele für Transistoren
mit derartigen Anforderungen sind Transistoren in Taktschaltungen
mit hoher Schaltaktivität, niedrigem
Spannungshub und einer niedrigen Schwellenspannung. Bei einem Transistor
in einer Taktschaltung ist aufgrund der hohen Aktivität der Leckstrom
von geringerer Relevanz, wohingegen die Minimierung der dynamischen
Verlustleistung (die von dem Quadrat der Versorgungsspannung VDD abhängt)
von primärem
Interesse ist. Dagegen ist in Logikschaltungen mit geringerer Aktivität (beispielsweise
geringer als 30%) die statische Verlustleistung aufgrund elektrischer
Leckströme
im ausgeschalteten Zustand von größerer Relevanz, so dass hier Transistoren
mit höherer
Schwellenspannung vorteilhaft sind. Um die Schaltgeschwindigkeit
im aktiven Zustand nicht zu verschlechtern (die Schaltzeit tD ist proportional zu 1/[VDD-VT])
und um eine unerwünschte
Reduzierung der Überhöhung der
Gate-Spannung zu vermeiden, wird die Versorgungsspannung VDD des Logikblocks entsprechend erhöht.
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Eine Übersicht über die
Multi-VDD-/VT-Schaltungstechnik,
insbesondere im Hinblick auf herkömmliche CMOS-Technologie, findet
sich beispielsweise in [1].
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Ein
zentrales Problem konventioneller, integrierter Schaltkreise ist
die zunehmende Verschlechterung der elektrischen Eigenschaften von MOS-Transistoren
("Metal-Oxide-Semiconductor") mit zunehmender
Strukturfeinheit, das heißt
Miniaturisierung. Ursache hierfür
sind zum Beispiel der Punch-Through Effekt, der Latch-Up Effekt
sowie die im Verhältnis
zur Transistorgröße überproportional stark
anwachsende parasitäre
Kapazität
zwischen dem Drain-/Source-Gebiet
und dem Substrat. Als Punch-Through-Effekt wird ein unerwünschter Stromdurchgriff
zwischen benachbarten Transistoren einer Transistor-Anordnung bezeichnet.
Als Latch-Up-Effekt ist das Phänomen
bekannt, dass ein Transistor des p-Leitungstyps und ein Transistor
des n-Leitungstyps bei Unterschreitung eines Mindestabstandes voneinander
einen parasitären
Thyristor bilden können,
an dem ein hoher Zündstrom
fließen kann,
der eine lokale Zerstörung
eines integrierten Halbleiterbauelements bewirken kann.
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Bei
der SOI-Technologie ("Silicon-on-Insulator"), bei der eine Silizium-Schicht
auf einer Siliziumoxid-Schicht auf einem Silizium-Substrat als Grundmaterial
zum Ausbilden eines integrierten Schaltkreises verwendet wird, sind
die beschriebenen Probleme abgemildert. Insbesondere bei Verwendung
einer Silizium-Dünnschicht
(z.B. einer Dicke von 20nm) auf einer elektrisch isolierenden Siliziumoxid-Schicht können die
beschriebenen Probleme abgemildert werden.
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Ferner
kann bei Verwendung eines dotierten Substrats das Problem auftreten,
dass aufgrund von technologisch bedingten örtlichen Schwankungen der Dotierstoffkonzentrationen
eine Variation der Schwellenspannung bei unterschiedlichen Transistoren
eines integrierten Schaltkreises auftritt. Dieses Problem ist bei
Verwendung eines undotierten Substrats vermieden.
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Verwendet
man jedoch eine dünne
undotierte Silizium-Schicht als Basisschicht zum Ausbilden eines
Feldeffekttransistors, so ist es nicht möglich, die Schwellenspannung
des Feldeffekttransistors mittels Einstellens der Dotierung des
Kanal-Bereichs zu verändern.
In diesem Fall kann die Schwellenspannung eines Feldeffekttransistors
mittels Festlegens der Austrittsarbeit des Materials des Gate-Bereichs festgelegt
werden. In diesem Fall ist für
jeden Transistortyp (Niedrigenergie-Transistor bzw. Hochleistungs-Transistor, p-MOS-Transistor
bzw. n-MOS-Transistor) jeweils ein separates Gate-Material erforderlich,
wobei mittels Auswählens
des Gate-Materials die Schwellenspannung des jeweiligen Transistors
definiert ist.
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Allerdings
kann aus technologischen Gründen
die freie Materialauswahl der Gate-Bereiche unterschiedlicher Transistoren
eines integrierten Schaltkreises eingeschränkt sein. Ferner ist es aufwändig und
daher teuer, bei einem Verfahren zum Herstellen eines integrierten
Schaltkreises mit unterschiedlichen Transistoren unterschiedliche
Gate-Materialien
zu verwenden.
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Insbesondere
bei einer CMOS-Technologie mit Dimensionen unterhalb von 50nm sind
Dünnschicht-SOI-Transistoren
("Silicon-on-Insulator") interessant. Wie
beispielsweise in [2] angesprochen, sind angesichts der hohen Bauelementvielfalt
mehrere unterschiedliche Transistortypen für die Logik in existierenden
Prozessen der 130nm Technologie erforderlich. Im Falle von drei
unterschiedlichen Transistortypen mit unterschiedlichen Schwellenspannungen
(hohe Schwellenspannung, mittlere Schwellenspannung, niedrige Schwellenspannung)
sowie bei zwei unterschiedlichen Ladungsträgertypen (n-MOS-Transistor,
p-MOS-Transistor) ergeben sich insgesamt sechs unterschiedliche
Materialien für
den Gate-Bereich. Ein zugehöriger
Dünnschicht SOI-CMOS-Prozess erfordert
daher einen sehr hohen Prozessaufwand.
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In
gegenwärtigen
CMOS-Technologien wird die Schwellenspannung der dort verwendeten
Feldeffekttransistoren in der Regel mittels Dotierens des Kanal-Bereichs
eingestellt. Zu solchen Implantationen zählen das Ausbilden von LDD-Bereichen ("Lightly-Doped-Drain"), das Durchführen einer
Pocket-Dotierung
(lokalisiertes Dotieren des Bereichs zwischen den Source-/Drain-Bereichen
bzw. im Kanal-Bereich, wodurch die Empfindlichkeit des Transistors
gegenüber
technologisch bedingten Schwankungen der Länge des Gate-Bereichs reduziert
wird sowie das Ausbilden einer Retrograde-Wanne (anschaulich ein
hochdotierter Bereich im Inneren des Substrats zwischen den Source-/Drain-Bereichen). Allerdings
sind diese Implantationen technologisch bedingten Schwankungen unterworfen,
woraus unerwünschte
Schwankungen der Transistoreigenschaften resultieren. Ferner ist
insbesondere bei vollständig
verarmten Dünnschicht-SOI-Transistoren
vor allem bei Technologieknoten mit Strukturdimensionen von weniger
als 50nm dieses Verfahren zum Einstellen der Schwellwert-Spannung
nicht mehr anwendbar, da der dotierungsabhängige Beitrag zur Schwellenspannung
VT dot proportional
ist zu q·NA·tSi. Dabei bezeichnet tSi die
Dicke der Silizium-Schicht, NA die Dotierstoffkonzentration
im Kanal-Bereich sowie q die elektrische Elementarladung. Für tSi < 20nm
und NA < 1016cm–3 hat VT dot kaum mehr einen Einfluss auf die Schwellenspannung.
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Die
Alternative zum Einstellen der Schwellenspannung mittels gezielten
Dotierens besteht in der Verwendung mehrerer unterschiedlicher Gate-Materialien
für Transistoren
mit unterschiedlichen Schwellenspannungen sowie unterschiedlichen Leitungstypen.
Allerdings existieren gegenwärtig
keine Dünnschicht-SOI-CMOS-Prozesse,
die das Ausbilden von MOS-Transistoren
mit unterschiedlichen Schwellenspannungen erlauben.
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Eine
Möglichkeit
zum Einstellen der Transistoreigenschaften in der SOI-Technologie
ist das Verwenden von Transistoren mit unterschiedlichen Längen des
Gate-Bereichs, da auch die Länge
des Gate-Bereichs einen maßgeblichen
Einfluss auf die Schwellenspannung eines Feldeffekttransistors hat. Eine
ausreichend exakte Einstellbarkeit der Schwellenspannung von Transistoren
mittels Einstellens der Länge
des Gate-Bereichs setzt eine ausreichend gute Auflösung einer
Maskierungstechnik voraus.
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In 1A ist ein SOI-Feldeffekttransistor 100 einer
Technologie mit einer minimal erreichbaren Strukturdimension von
F = 150nm gezeigt. Der SOI-Transistor 100 weist ein Silizium-Substrat 101, eine
auf dem Silizium-Substrat 101 angeordnete Siliziumdioxid-Schicht 102 und
eine auf der Siliziumdioxid-Schicht 102 angeordnete undotierte
Silizium-Schicht 103 auf.
Die Schichten 101 bis 103 bilden eine SOI-Schicht. In einem
ersten Oberflächenbereich
der undotierten Silizium-Schicht 103 ist ein erster Source-/Drain-Bereich 106 implantiert,
in einem zweiten Oberflächenbereich
der undotierten Silizium-Schicht 103 ist ein zweiter Source-/Drain-Bereich 107 implantiert.
Ein Bereich zwischen den beiden Source-/Drain-Bereichen 106, 107 der
undotierten Silizium-Schicht 103 bildet den Kanal-Bereich 108.
In 1A ist die laterale
Ausdehnung des Gate-Bereichs 104 durch die kleinste in
der Technologiegeneration erreichbare Strukturdimension F = 150nm
bestimmt. Ein typischer Wert für
die Ungenauigkeit beim Strukturieren ist in 1A mit ΔF bezeichnet. Mit den gegenwärtig existierenden
besten Strukturierungsverfahren (Elektronenstrahl-Lithographie)
ist eine Genauigkeit von ungefähr ΔF = ±20nm erreichbar.
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In 1B ist ein Feldeffekttransistor 110 einer
Technologiegeneration gezeigt, in der die minimal erreichbare Strukturdimension
F = 50nm ist. Nimmt man die gegenwärtig bestenfalls erreichte Auslösung ΔF = 20nm
an, so ist erkennbar, dass mit herkömmlichen Maskierungstechniken
bei angestrebten Technologiegenerationen von 50nm und weniger die
Unsicherheiter bei der Genauigkeit der Maske zu groß sind,
um mit ausreichender Genauigkeit die Länge des Gate-Bereichs bzw.
die Länge
des Kanal-Bereichs einzustellen. Die relative Genauigkeit beim Einstellen
der Länge
des Gate-Bereichs in einer Technologiegeneration mit F = 50nm und
einer Unsicherheit ΔF
= 20nm beträgt
40%.
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Daher
ist bei weiter abnehmenden Strukturdimensionen mit herkömmlicher
Maskierungstechnik die Schwellenspannung eines Transistors mittels Einstellens
der Länge
des Gate-Bereichs mit befriedigender Genauigkeit nicht einstellbar.
Darüber
hinaus ist der Kostenaufwand bei der Verwendung von Masken sehr
groß.
Ferner nimmt die Herstellungszeit von Transistoren bei feiner werdenden
Masken immer mehr zu.
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[3]
offenbart ein Verfahren zum Justieren einer Schwellenspannung für eine Halbleiter-Vorrichtung
auf einem SOI-Substrat, bei dem nach der Ausbildung einer Gate-Struktur
eine Schwellenspannungs-Justier-Implantation durchgeführt wird,
um die Diffusion von implantiertem Dotierstoff zu reduzieren.
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[4]
offenbart einen Überblick über Silicon-on-Insulator-Bauelemente und ihre
Besonderheiten, wobei unter anderem auf die Eigenschaften von vollständig verarmten
und teilweise verarmten SOI-Feldeffekttransistoren eingegangen wird.
Es wird ferner ausgeführt,
dass die Schwellenspannung von SOI- Transistoren zum Beispiel durch eine
rückseitig
angelegte Spannung oder durch ein Ansteuern von Hilfstransistoren
beeinflusst werden kann.
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[5]
offenbart eine Halbleitereinrichtung, bei der an einem Randabschnitt
einer Feldabschirm-Gateelektrode unter einer Seitenwand-Oxidschicht
eine Feldabschirm-Gateoxidschicht dicker ist. Weiterhin wird ein
Verfahren für
die Herstellung einer Halbleitereinrichtung mit einer Feldabschirm-Isolationsstruktur
offenbart, bei welchem eine SOI-Schicht in einen NMOS-Transistorerzeugungsbereich
und einen PMOS-Transistorerzeugungsbereich
unterteilt wird.
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[6]
offenbart ein SOI-Bauteil und ein Verfahren zu seiner Herstellung,
bei denen der Effekt eines potentialungebundenen Körpers verringert
ist. Während
des Verfahrens werden auf einer Halbleiterschicht eine erste Gateelektrode
für einen NMOS-Transistor
sowie eine zweite Gateelektrode für einen PMOS-Transistor ausgebildet,
wobei die Gateelektroden aus dotiertem Polysizilium hergestellt
werden.
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[7]
offenbart ein Verfahren zum Herstellen von Bipolartransistoren und
MOS-Transistoren auf einem Dünnfilm-SOI-Substrat. Bei
dem Verfahren wird ein SOI-Wafer in einen Bipolartransistor-Bereich und
einen MOS-Transistor-Bereich unterteilt, ein Bipolartransistor wird
in dem Bipolartransistor-Bereich gebildet, und MOS-Transistoren
werden dem MOS-Transistor-Bereich gebildet.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Möglichkeit zu schaffen, eine
Transistoreigenschaft eines SOI-Feldeffekttransistors
mit ausreichender Genauigkeit und mit vertretbarem Aufwand zu justieren.
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Das
Problem wird gelöst
durch ein Verfahren zum Herstellen eines vollständig verarmten Dünnschicht-SOI-Feldeffekttransistors
mit vorgebbaren Transistoreigenschaften und durch einen vollständig verarmten
Dünnschicht-SOI-Feldeffekttransistor
mit vorgebbaren Transistoreigenschaften mit den Merkmalen gemäß den unabhängigen Patentansprüchen.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren zum
Herstellen eines vollständig
verarmten Dünnschicht-SOI-Feldeffekttransistors
mit vorgebbaren Transistoreigenschaften wird eine lateral begrenzte Schichtenfolge
mit einer Gate-isolierenden Schicht und einem Gate-Bereich auf einem
annähernd
undotierten Body einer Dicke von kleiner als 20 nm ausgebildet.
Ferner wird zumindest auf einem Teil der Seitenwände der lateral begrenzten
Schichtenfolge eine Abstandshalter-Schicht mit vorgegebener Dicke
ausgebildet. Darüber
hinaus werden mittels Einbringens von Dotierstoff in zwei Oberflächenbereiche
neben dem annähernd
undotierten Body, an welche die Abstandshalter-Schicht angrenzt, zwei Source-/Drain-Bereiche
mit einem vorgegebenen Dotierstoffkonzentrations-Profil ausgebildet,
wobei die Schichtenfolge und die Abstandshalter-Schicht derart eingerichtet
sind, dass sie eine Abschattungsstruktur zum Vermeiden des Einbringens
von Dotierstoff in den annähernd
undotierten Body zwischen den beiden Source-/Drain-Bereichen bilden.
Mittels Einstellens der Dicke der Abstandshalter-Schicht und mittels
Einstellens des Dotierstoffkonzentrations-Profils werden vorgegebene
Transistoreigenschaften des vollständig verarmten Dünnschicht-SOI-Feldeffekttransistors
eingestellt.
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Der
erfindungsgemäße vollständig verarmte Dünnschicht-SOI-Feldeffekttransistor
mit vorgebbaren Transistoreigenschaften weist eine lateral begrenzte
Schichtenfolge mit einer Gateisolierenden Schicht und einem Gate-Bereich
auf einem annähernd
undotierten Body einer Dicke von kleiner 20 nm auf. Ferner hat der
vollständig
verarmte Dünnschicht-SOI-Feldeffekttransistor
eine Abstandshalter-Schicht einer vorgebbaren Dicke auf zumindest einem
Teil der Seitenwände
der lateral begrenzten Schichtenfolge sowie zwei Source-/Drain-Bereiche in zwei
Oberflächenbereichen
neben dem annähernd undotierten
Body, an welchen die Abstandshalter-Schicht angrenzt, mit einem vorgebbaren
Dotierstoffkonzentrations-Profil. Die Schichtenfolge und die Abstandshalter-Schicht
sind derart eingerichtet, dass sie eine Abschattungsstruktur zum
Vermeiden des Einbringens von Dotierstoff in den annähernd undotierten
Body zwischen den beiden Source-/Drain-Bereichen während des
Herstellens des vollständig
verarmten Dünnschicht-SOI-Feldeffekttransistors
bilden. Mittels Einstellens der Dicke der Abstandshalter-Schicht und mittels
Einstellens des Dotierstoffkonzentrations-Profils werden vorgegebene
Transistoreigenschaften des vollständig verarmten Dünnschicht-SOI-Feldeffekttransistors
eingestellt.
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Eine
Grundidee der Erfindung besteht darin, eine Transistoreigenschaft
(z.B. die Schwellenspannung) eines SOI-Feldeffekttransistors mittels Einstellens
der Dicke einer Seitenwand-Abstandshalter-Schicht und mittels Justierens
des Dotierstoffkonzentrations-Profils der Source-/Drain-Bereiche
vorzugeben. Erfindungsgemäß ist es
ermöglicht,
die Länge
des Gate-Bereichs mittels eines Abscheide-Verfahrens mit einer Genauigkeit
im Angstrom-Bereich zu definieren. Aus dem Stand der Technik bekannte
Probleme (z.B. Schwankungen der Dotierstoffkonzentration im Substrat,
aufwendiges Verwenden einer Vielzahl unterschiedlicher Gate-Materialien,
etc.) sind vermieden.
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Es
ist erfindungsgemäß ermöglicht,
eine Schaltkreis-Anordnung auf einem SOI-Substrat auszubilden, bei
der unterschiedliche Transistoren mit unterschiedlichen Transistoreigenschaften
(z.B. unterschiedlichen Schwellenspannungen für Hochleistungs- bzw. Niedrigenergieanwendungen)
ausbildbar sind, indem eine Abstandshalter-Schicht auf einer lateral
begrenzten Schichtenfolge aus Gate-Bereich und Gateisolierender
Schicht aufgebracht werden. Bei einer anschließenden Dotierung fungiert die
Anordnung aus lateral begrenzter Schichtenfolge und Abstandshalter-Schicht
als Abschattungsstruktur und verhindert ein Dotieren des Bereichs
zwischen den Source-/Drain-Bereichen. Da die Länge des Kanal-Bereichs unmittelbar
von der Dicke der Abstandshalter-Schicht abhängt, ist ein exaktes Einstellen
von Transistoreigenschaften, die mit diesen geometrischen Eigenschaften
korreliert sind, ermöglicht.
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Insbesondere
ist anzumerken, dass bei Verwendung eines Abscheide-Verfahrens (z.B.
Atomic Layer Deposition) zum Ausbilden der Abstandshalter-Schicht
deren Dicke mit einer Genauigkeit von wenigen Angstrom eingestellt
werden kann, wohingegen die Genauigkeit einer Maskierungstechnik
in der Größenordnungen
von 20nm liegt. Dadurch ist eine wesentlich verbesserte Einstellbarkeit
der Gate-Länge
erfindungsgemäß realisiert.
Die Reichweite des Unterdiffundierens von Dotierstoff in den undotierten
Kanal-Bereich ist mittels Einstellens der Dicke der Abstandshalter-Schicht
und der Parameter beim Dotieren (Art des Dotierstoffs, Auswählen und Einstellen
der Parameter des Dotier-Verfahrens) steuerbar.
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Das
Abscheiden eines Abstandshalters ist kostengünstiger als das Verwenden feiner
Masken.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist das Verwenden von mehr als zwei unterschiedlichen Materialien
(p-Typ, n-Typ) für
die Gate-Bereiche vermieden. Für
jede gewünschte
Dicke einer Abstandshalter-Schicht ist lediglich eine zusätzlich Maske
erforderlich, um einen Feldeffekttransistor mit einer vorgegebenen
Schwellenspannung herzustellen. Bei einer Verwendung einer verarmten,
dass heißt
undotierten Silizium-Schicht,
in die der Transistor integriert wird, sind aufwendige Implantationen
im Kanal-Gebiet (LDD-Bereiche, Pocket-Dotierung, Retrograde-Wanne)
entbehrlich.
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Es
wird ein undotiertes Substrat verwendet, so dass die bei herkömmlichen
CMOS-Technologien anfallenden Probleme aufgrund einer statistisch schwankenden
Dotierstoffkonzentration vermieden sind. Auch ist ein aufwändiges Dotier-Verfahren
vermieden. Als (im Wesentlichen) undotiert kann ein Substrat auch
dann angesehen werden, wenn es eine Dotierstoffkonzentration aufweist,
die erheblich geringer ist als eine in der herkömmlichen CMOS-Technologie verwendete
Dotierstoffkonzentration von typischerweise 1019cm–3.
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Bevorzugte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Die
vorgegebene Transistoreigenschaft kann die Länge des Kanal-Bereichs zwischen
den beiden Source-/Drain-Bereichen, die Schwellenspannung, die Leckstrom-Charakteristik,
der Maximal-Strom oder eine Transistor-Kennlinie sein. Die Transistoreigenschaft
kann erfindungsgemäß mittels
Einstellens des Dotierstoffkonzentrations-Profils bzw. mittels Einstellens
der Dicke der Abstandshalter-Schicht eingestellt werden.
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Die
Dicke der Abstandshalter-Schicht kann eingestellt werden, indem
die Abstandshalter-Schicht unter Verwendung eines Chemischen Gasphasenabscheide-Verfahrens
(CVD-Verfahren, "Chemical
Vapour Deposition")
oder eines Atomic Layer Deposition-Verfahrens (ALD-Verfahren) ausgebildet
wird. Insbesondere bei dem ALD-Verfahren ist es möglich, eine
Dicke einer abzuscheidenden Schicht bis auf eine Genauigkeit einer
Atomlage, dass heißt
bis auf wenige Angstrom genau einzustellen. Die hohe Genauigkeit
beim Einstellen der Dicke der Abstandshalter-Schicht bewirkt eine
hohe Genauigkeit beim Einstellen der Transistoreigenschaft.
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Die
beiden Source-/Drain-Bereiche werden vorzugsweise unter Verwendung
eines Ionenimplantations-Verfahrens oder eines Diffusions-Verfahrens ausgebildet,
wobei das Dotierstoffkonzentrations-Profil mittels Auswählens der
Art, der Konzentration und/oder der Diffusionseigenschaften der
Dotierstoffe eingestellt wird.
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Die
Transistoreigenschaften des SOI-Feldeffekttransistors können alternativ
mittels Auswählens des
Materials des Gate-Bereichs,
der Dotierstoffkonzentration des Substrats und/oder des Dotierstoffprofils
des Substrats eingestellt werden.
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Dadurch
stehen weitere Parameter zur Verfügung, mittels derer die Transistoreigenschaften
einstellbar sind.
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Insbesondere
kann das Dotierstoffprofil des Substrats unter Verwendung einer
Pocket-Dotierung und/oder Retrograde-Wanne eingestellt werden.
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Ferner
kann ein zweiter SOI-Feldeffekttransistor gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren zum
Herstellen des SOI-Feldeffekttransistors
auf und/oder in dem Substrat ausgebildet werden, wobei die Transistoreigenschaften
des zweiten SOI-Feldeffekttransistors unterschiedlich von jenen
des SOI-Feldeffekttransistors eingestellt werden. Eine solche Notwendigkeit
kann sich z.B. in einem Halbleiter-Speicher ergeben, da die Anforderungen
an Transistoren in dem Logikbereich eines Speichers bzw. in dem
Speicherbereich eines Speichers stark unterschiedlich sind.
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Die
unterschiedlichen Transistoreigenschaften des SOI-Feldeffekttransistors
und des zweiten SOI-Feldeffekttransistors
resultieren vorzugsweise einzig aus einer unterschiedlichen Dicke
der Abstandshalter-Schicht. Mit anderen Worten kann für die Transistoren
mit unterschiedlichen Transistoreigenschaften insbesondere dasselbe
Gate-Material verwendet werden, was eine erheblich vereinfachte Prozessierung
zur Folge hat.
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Ferner
kann ein dritter SOI-Feldeffekttransistor gemäß dem Verfahren zum Herstellen
des SOI-Feldeffekttransistors in und/oder auf dem Substrat ausgebildet
werden, wobei die Transistoreigenschaften des dritten SOI-Feldeffekttransistors
analog eingestellt werden wie diejenigen des SOI-Feldeffekttransistors. Die Leitungstypen
des SOI-Feldeffekttransistors
und des dritten SOI-Feldeffekttransistors sind
zueinander komplementär.
Mit anderen Worten kann erfindungsgemäß sowohl ein p-MOS-Transistor als auch
ein n-MOS-Transistor ausgebildet werden.
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Dies
trägt den
Bedürfnissen
der Silizium-Mikroelektronik Rechnung, Transistoren beider Leitungstypen
auf einen integrierten Schaltkreis zu haben.
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Die
Gate-Bereiche des SOI-Feldeffekttransistors und des zweiten SOI-Feldeffekttransistors bzw.
des SOI-Feldeffekttransistors,
des zweiten SOI-Feldeffekttransistors und des dritten SOI-Feldeffekttransistors
können
aus dem gleichen Material hergestellt werden. Dies vereinfacht die
Prozessführung
und verringert die Kosten.
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Das
Material der Gate-Bereiche weist vorzugsweise einen Wert der Austrittsarbeit
aus, der im Wesentlichen gleich dem arithmetischen Mittelwert der
Werte der Austrittsarbeit von stark p-dotiertem Polysilizium (p+-Polysilizium) und stark n-dotiertem Polysilizium
(n+-Polysilizium) ist. In diesem Fall spricht
man von einem sogenannten „Mid-Gap"-Gate. n+-Polysilizium weist
eine Austrittsarbeit von ungefähr
4,15eV (Elektronenvolt) auf, p+-Polysilizium
weist eine Austrittsarbeit von ungefähr 5,27eV auf. Sowohl für einen
n-Typ-Feldeffekttransistors
als auch für
einen p-Typ-Feldeffekttransistor
ist daher ein Gate-Material mit einer Bandlücke zwischen den beiden genannten
Werten geeignet, beispielsweise Wolfram, Tantal, Titannitrid oder p+-dotiertes Germanium.
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Weiter
vorzugsweise weist das Material des Gate-Bereichs eine Austrittsarbeit
zwischen 4,45eV und 4,95eV auf.
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Vorzugsweise
werden die Transistoreigenschaften des SOI-Feldeffekttransistors und des zweiten
SOI-Feldeffekttransistors
derart eingestellt, dass einer der beiden SOI-Feldeffekttransistoren
auf einen geringen Leckstrom und der andere auf eine geringe Schwellenspannung
optimiert ist. So ist es für
einen Transistor in einem Taktschaltkreis vorteilhaft ermöglicht,
dass dieser auf eine. hohe Schaltgeschwindigkeit und daher auf eine
geringe Schwellenspannung optimiert ist. Dagegen kann auf einfache
Weise ein Transistor in einem Speicherbereich derart eingerichtet
sein, dass er eine gespeicherte Information dauerhaft aufrecht erhält und daher
einen geringeren Leckstrom aufweist.
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Ferner
kann gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
mindestens ein SOI-Feldeffekttransistor als Vertikal-Transistor,
als Transistor mit mindestens zwei Gate-Anschlüssen (Doppel-Gate-Transistor) oder
als Fin-FET (Fin-Feldeffekttransistor) ausgebildet sein. Das erfindungsgemäße Prinzip
ist grundsätzlich
auf alle Arten von Transistoren anwendbar.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren kann
ferner der zweite SOI-Feldeffekttransistor während des Ausbildens der Source-/Drain-Bereiche
des SOI-Feldeffekttransistors mittels einer Schutzschicht vor einem
Dotieren geschützt
werden. Alternativ oder ergänzend
kann der SOI-Feldeffekttransistor während des Ausbildens der Source-/Drain-Bereiche
des zweiten SOI-Feldeffekttransistors
mittels einer Schutzschicht vor einem Dotieren geschützt werden.
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Mindestens
einer der SOI-Feldeffekttransistoren kann mindestens eine zusätzliche
Abstandshalter-Schicht auf der Abstandshalter-Schicht aufweisen.
Mit anderen Worten ist es möglich,
mehrere Abstandshalter-Schichten aufeinander auszubilden, wobei
die Eigenschaften des zugehörigen
Transistors im Wesentlichen durch die Gesamtdicke der Mehrzahl der
aufeinander ausgebildeten Abstandshalter-Schichten definiert ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist sowohl für
laterale Dünnschicht-SOI-Transistoren
mit einem Gate-Anschluss als auch für Doppelgate-MOSFETs, planare
Transistoren, vertikale Transistoren oder Transistoren vom Fin-FET-Typ
anwendbar.
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Ferner
lässt sich
das Verfahren problemlos auf eine Technologie mit unterschiedlichen
Dicken von Gateisolierenden Schichten anwenden. In diesen Fall wird
die Bauelementvielfalt durch Transistoren mit unterschiedlich dicken
Gate-isolierenden Schichten (Dicke tox)
erweitert (sogenannte Multi-VDD-/VT-/tox-Technik).
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Erfindungsgemäß wird bei
einer vorgegebenen Source-/Drain-Dotierung
(vorgebbar ist das Dotierverfahren, die Dotierstoffkonzentration,
der Dotierstoff, etc.) und einer festen metallurgischen Länge des
Gate-Bereichs die Dicke der Abstandshalter-Schicht variiert. Nimmt
man ein Source-/Drain-Dotierprofil
mit einer räumlichen
Abnahme ΔN/Δy der Dotierstoffkonzentration
N in Abhängigkeit vom
Dotierort y von 5nm pro Dekade (logarithmisch) an, so ist die effektive
Länge des
Kanal-Bereichs, die in dem SOI-Feldeffekttransistor mit undotiertem
Silizium-Substrat von der Länge
des undotierten Silizium-Gebiets abhängt, mittels Einstellens der
Länge der
Source-/Drain-Dotierungsausläufer
einstellbar. Bei einer dünnen
Abstandshalter-Schicht ragen die Source-/Drain-Dotierungsausläufer entsprechend weit in das
Kanal-Gebiet herein, wodurch die effektive Kanal-Länge verkürzt ist.
Dies hat unterschiedliche elektrische Eigenschaften der Transistoren
zur Folge, da die Unterschwellenspannung sowie andere Kurzkanaleffekte
wie der den Leckstrom (Off-Strom) dominierende Gate-Induced-Drain-Leakage
(GIDL) beeinflusst werden. Ein Transistor mit einem dickeren Abstandshalter
hat daher bei unveränderter
metallurgischer Gate-Länge
eine höhere
Schwellenspannung sowie einen niedrigeren Leckstrom (Off-Strom)
und einen niedrigeren Maximal-Strom (On-Strom) als ein Transistor
mit einem dünneren Abstandshalter.
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Eine
wesentliche Idee der Erfindung besteht in der vereinfachten Einstellung
und Optimierung von Transistorparametern mittels präzisen Definierens
einer zu dem Gate-Bereich seitlichen Abstandshalter-Schicht unabhängig von
der Qualität
einer optischen Maske. Auch das Einstellen der Dotiereigenschaften
hat einen maßgeblichen
Einfluss auf die Schwellenspannung.
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Es
ist anzumerken, dass Ausgestaltungen des Verfahrens zum Ausbilden
eines SOI-Feldeffekttransistors mit vorgebbaren Transistoreigenschaften auch
für den
erfindungsgemäßen SOI-Feldeffekttransistor
gelten.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Figuren dargestellt und werden im Weiteren
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1A einen
Feldeffekttransistor gemäß dem Stand
der Technik, dessen Transistoreigenschaften mittels Einstellens
einer Maske definiert sind,
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1B einen
anderen Feldeffekttransistor gemäß dem Stand
der Technik, dessen Transistoreigenschaften mittels Einstellens
einer Maske definiert sind,
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2A eine
schematische Ansicht, die den Zusammenhang zwischen Gate-Länge, Kanal-Länge, Dicke
einer Abstandshalter-Schicht und Dotierstoffprofil eines Feldeffekttransistors
für eine
Niedrigenergieanwendung zeigt,
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2B eine
schematische Ansicht, die den Zusammenhang zwischen Gate-Länge, Kanal-Länge, Dicke
einer Abstandshalter-Schicht und Dotierstoffprofil eines Feldeffekttransistors
für eine
Hochleistungsanwendung zeigt,
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3A ein
Diagramm, dass Eingangskennlinien eines Feldeffekttransistors für Niedrigenergieanwendungen
zeigt,
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3B ein
Diagramm, dass Ausgangskennlinien eines Feldeffekttransistors für Niedrigenergieanwendungen
zeigt,
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4A ein
Diagramm, dass Eingangskennlinien eines Feldeffekttransistors für Hochleistungsanwendungen
zeigt,
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4B ein
Diagramm, dass Ausgangskennlinien eines Transistors für Hochleistungsanwendungen
zeigt,
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5A bis 5D Schichtenfolgen
zu unterschiedlichen Zeitpunkten während eines Verfahrens zum
Herstellen eines SOI-Feldeffekttransistors mit vorgebbaren Transistoreigenschaften
gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
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6A bis 6D Schichtenfolgen
zu unterschiedlichen Zeitpunkten während eines Verfahrens zum
Herstellen eines SOI-Feldeffekttransistors mit vorgebbaren Transistoreigenschaften
gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
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7 eine
Schichtenfolge gemäß einer
Alternative zum Ausbilden von Abstandshalter-Schichten gemäß der Erfindung,
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8A einen
Doppel-Gate-Feldeffekttransistor,
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8B einen
Fin-Feldeffekttransistor,
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8C einen
vertikalen Feldeffekttransistor.
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Im
Weiteren sind Komponenten, die in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
identisch enthalten sind, mit den gleichen Bezugsziffern versehen.
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Im
Weiteren wird bezugnehmend auf 2A, 2B der
Zusammenhang zwischen der Länge
des Kanal-Bereichs eines Feldeffekttransistors, der Länge des
Gate-Bereichs bzw. der Gate-isolierenden Schicht, der Dicke einer
Abstandshalter-Schicht
sowie dem Dotierstoffkonzentrations-Profil beschrieben.
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In 2A ist
für einen
Feldeffekttransistor für
Niedrigenergieanwendungen (große
Schwellenspannung, kleiner Leckstrom) entlang der horizontalen Achse
eine Anordnung von Schichtkomponenten gezeigt, wohingegen entlang
der vertikalen Achse in logarithmischer Darstellung die Ortsabhängigkeit
der Dotierstoffkonzentration gezeigt ist. Es wird angenommen, dass
in einem Oberflächenbereich
einer Silizium-Schicht, in welche die Source-/Drain-Bereiche des
Feldeffekttransistors implantiert sind, die Dotierstoffkonzentration
ausgehend von der Außenseite der
Abstandshalter-Schicht in den Kanal-Bereich hinein exponentiell abfällt. Dabei
ist angenommen, dass von außen
nach innen die Dotierstoffkonzentration in Abständen von jeweils 5nm kontinuierlich
um eine Zehnerpotenz abnimmt. Unter dieser Prämisse ist eine 25nm dicke Abstandshalter-Schicht
erforderlich, um einen Abfall der Dotierstoffkonzentration des Source-/Drain-Bereichs
von 1021cm–3 auf
eine Konzentration von 1016cm–3 (dies
entspricht einem annähernd
undotierten Substrat) zu erzeugen.
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In 2A sind
die Abstandshalter-Schichten 201, 202 an dem linken
bzw. rechten Seitenrand des Gate-Bereichs 203 gezeigt.
Die beiden Abstandshalter-Schichten 210, 202 weisen
eine Dicke von jeweils 25nm auf. Der Gate-Bereich weist in der obersten Darstellung
von 2A eine Breite G = 100nm auf. Infolge der eingestellten
Ortsabhängigkeit
der Dotierstoffkonzentration ist die Länge des Kanal-Bereichs L =
100nm gleich der Länge
des Gate-Bereichs G = 100nm. Der erste Source-/Drain-Bereich 204 und
der zweite Source-/Drain-Bereich 205 sind
jeweils gebildet aus denjenigen Bereichen der Silizium-Schicht 206,
die unterhalb der zugehörigen Abstandshalter-Schicht 201, 202 liegen,
sowie durch den links bzw. rechts davon angeordneten Bereich mit
einer hohen Dotierstoffkonzentration.
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Wie
in 2A gezeigt, weisen der erste Source-/Drain-Bereich 204 und
der zweite Source-/Drain-Bereich 205 jeweils zwei Teilabschnitte
auf. Dabei entspricht der jeweils äußere Abschnitt einem Bereich
des Substrats 206, der von einer Bedeckung mit einer der
Abstandshalter-Schichten 201 bzw. 202 frei ist
und eine im Wesentlichen homogene Dotierstoffkonzentration aufweist.
Dagegen weist der von einer der Abstandshalter-Schichten 201 bzw. 202 bedeckte
erste bzw. zweite Source-/Drain-Teilbereich eine stark ortsabhängige (gemäß der schematischen Darstellung
von 2A exponentiell ortsabhängige) Dotierstoffkonzentration
auf.
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Wie
in den Diagrammen 210, 220, 230, 240 gezeigt,
ist mittels Auswählens
einer entsprechend kleineren Länge
des Gate-Bereichs
G auch eine kleinere Länge
des Kanal-Bereichs L erreichbar. Jedoch ist die Länge des
Kanal-Bereichs L auch von der Dicke der Abstandshalter-Schichten 201, 202 sowie von
der räumlichen
Abnahme der Dotierstoffkonzentration (hier um eine Dekade je 5nm)
abhängig.
Daher ist insbesondere mittels Auswählens der Dotierstoffkonzentration
sowie der Dicke der Abstandshalter-Schichten 201, 202 ein
Niedrigenergie-Feldeffekttransistor
mit gewünschter
Länge des
Kanal-Bereichs und entsprechend hohem Wert der Schwellenspannung
ausbildbar. Mit anderen Worten ist mit einer 25nm dicken Abstandshalter-Schicht bei einem Abfall
der Dotierstoffkonzentration von 5nm pro Dekade ein Feldeffekttransistor
für Niedrigenergieanwendungen
erreichbar, bei dem die Länge
des Gate-Bereichs der Länge
des Kanal-Bereichs entspricht.
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Dagegen
ist es bei dem in 2B schematisch gezeigten Transistor
für Hochleistungsanwendungen
vorteilhaft, dass die Länge
des Kanal-Bereichs ausreichend gering ist, um eine kleine Schwellenspannung
und daher eine geringe Schaltzeit zu erreichen. Die Dicke der Abstandshalter-Schichten 201, 202 sind
in den Diagrammen 250, 260, 270, 280 aus 2B jeweils
mit einer Dicke von 10nm gewählt.
Für den
Abfall der Dotierstoffkonzentration ist dieselbe Annahme getroffen
wie in 2A. Wie zum Beispiel in Diagramm 250 gezeigt,
ergibt sich aufgrund der Unterdiffusion an beiden Randbereichen des
Gate-Bereichs 203 ein Bereich einer Dicke von 15nm unterhalb
des Gate-Bereichs, in dem eine Dotierstoffkonzentration von mehr
als 1016cm–3 vorliegt. Die
Länge des
Kanal-Bereichs L ist daher in den Fällen der Diagramme 250, 260, 270, 280 gegenüber der
Länge des
Gate-Bereichs L um 2·15nm
= 30nm verringert. Mittels Wählens
der Breite der Abstandshalter-Schichten 201, 202 ist
daher bei einer vorgegebenen Länge
des Gate-Bereichs die Länge
des Kanal-Bereichs einstellbar.
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Aus 2R, 2B ist
insbesondere ersichtlich, dass sich die Unterdiffusion bei kleiner
werdenden Gate-Längen
G zunehmend stark auf die Transistoreigenschaften auswirkt, so dass
insbesondere in kommenden Technologiegenerationen eine sehr sensitive
Möglichkeit
zum Beeinflussen von Transistoreigenschaften geschaffen ist.
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Im
Weiteren werden bezugnehmend auf 3A, 3B Kennlinien
eines Feldeffekttransistors für
Niedrigenergieanwendungen mit einer Gate-Länge von 100nm und einer Kanal-Länge von 100nm
beschrieben. Dies entspricht einer Konfiguration, wie sie dem Diagramm 200 aus 2A entspricht.
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In
Diagramm 300 aus 3A ist
entlang der Abszisse 301 die elektrische Spannung zwischen Gate-Bereich
und Source-Bereich (erster Source-/Drain-Bereich) in Volt aufgetragen.
Entlang der Ordinate 302 ist in logarithmischer Darstellung
der elektrische Strom ID in Ampere am Drain-Bereich (zweiter
Source-/Drain-Bereich) aufgetragen. In 3A ist
eine erste Kurve 303 eingezeichnet, die einer Spannung
VDS zwischen den beiden Source-/Drain-Bereichen
von 1,2V entspricht. Ferner entspricht die Kurve 304 einer
Spannung VDS = 0,6V. Es ist anzumerken,
dass beiden eingezeichneten Kurven 303, 304 lediglich
exemplarisch sind, es kann jede andere Spannung zwischen den Source-/Drain-Bereichen
angelegt sein. Die in 3A eingezeichneten Kurven werden
als Eingangskennlinien des Feldeffekttransistors bezeichnet.
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Die
im Diagramm 310 aus 3B eingezeichneten
dritten und vierten Kurven 313, 314 sind Ausgangskennlinien
des Feldeffekttransistors für Niedrigenergieanwendungen
mit einer Gate-Länge von
100nm und einer Kanal-Länge
von 100nm. Entlang der Abszisse 311 ist die elektrische
Spannung zwischen den beiden Source-/Drain-Bereichen VDS in Volt
aufgetragen, wohingegen entlang der Ordinate 312 in 3B der
elektrische Strom an einem der Source-/Drain-Bereiche (Drain-Bereich)
ID in Ampere aufgetragen ist. Die dritte
Kurve 313 entspricht einer Spannung zwischen dem ersten
Source-/Drain-Bereich (Source-Bereich) und dem Gate-Bereich VGS von 1,2V. Dagegen entspricht die vierte
Kurve 314 einer Spannung VGS =
0,6V.
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Im
Weiteren werden bezugnehmend auf 4A Eingangskennlinien
und bezugnehmend auf 4B Ausgangskennlinien eines
Feldeffekttransistors für
Hochleistungsanwendungen mit einer Gate-Länge von 100nm und einer Kanal-Länge von 70nm
beschrieben.
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In
Diagramm 400 aus 4A sind
Transistorkennlinien für
unterschiedliche elektrische Spannungen zwischen den beiden Source-/Drain-Bereichen
VDS aufgetragen. Entlang der Abszisse 401 ist die
Spannung zwischen dem Source-Bereich (erster Source-/Drain-Bereich)
und dem Gate-Bereich in Volt aufgetragen, wohingegen entlang der
Ordinate 402 des Diagramms 400 der elektrische
Strom an einem der beiden Source-/Drain-Bereiche (Drain-Bereich)
ID in Ampere logarithmisch aufgetragen ist.
Eine erste Kurve 403 entspricht einer Spannung zwischen
den beiden Source-/Drain-Bereichen
VDS = 1,0V, wohingegen eine zweite Kurve 404 einer
Spannung VDS = 0,3V entspricht.
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In 4B sind
Ausgangskennlinien des Feldeffekttransistors aus 4A aufgetragen.
Entlang der Abszisse 411 des Diagramms 410 ist
die Spannung zwischen den beiden Source-/Drain-Bereichen VDS in Volt aufgetragen, wohingegen. entlang der
Ordinate 412 der Strom an einem der beiden Source-/Drain-Bereiche ID in Ampere aufgetragen ist. Eine dritte
Kurve 413 zeigt eine Kennlinie, die einer Spannung zwischen
dem Gate-Bereich
und dem ersten Source-/Drain-Bereich (Source-Bereich) VGS = 1,0V
entspricht, wohingegen die vierte Kurve 414 einer Spannung
VGS = 0,3V entspricht.
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Wie
ein Vergleich zwischen 3A und 4A bzw.
zwischen 3B und 4B zeigt, sind
die Transistorkennlinien als Transistoreigenschaften mittels Aufbringens
von unterschiedlich dicken Abstandshalter-Schichten sensitiv einstellbar. Die
gezeigten Eingangs- und Ausgangskennlinien des Transistors mit 100nm
Gate-Länge
einmal als Niedrigenergievariante mit einer Kanal-Länge von 100nm
(Abstandshalter der Dicke 25nm) und einmal als Hochleistungsvariante
mit einer Kanal-Länge
von 70nm (Abstandshalter der Dicke 10nm) zeigt deutliche Unterschiede.
Alle anderen Parameter dieser Transistoren sind identisch.
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Die
Dotierstoffkonzentration der Silizium-Schicht 206 ist jeweils
1016cm–3, die Dicke der Gate-isolierenden
Schicht ist 2nm (Siliziumdioxid), die vertikale Dicke der Silizium-Schicht 206 ist
10nm und das Gate-Material ist p+-dotiertes
Germanium.
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Im
Weiteren wird bezugnehmend auf 5A bis 5D ein
Verfahren zum Herstellen eines SOI-Feldeffekttransistors mit vorgebbaren
Transistoreigenschaften gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben. In 5A bis 5D ist
jeweils auf der linken Seite ein Feldeffekttransistor für Hochleistungsanforderungen
("High Performance") mit kleiner Schwellenspannung
und hohem Leckstrom bzw. auf der rechten Seite ein Transistor für Niedrigenergieanwendungen
("Low Power") mit hoher Schwellenspannung
und geringem Leckstrom gezeigt.
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In 5A sind
Schichtenfolgen 500, 510 gezeigt, die einem teilweise
hergestellten Transistor in SOI-Technologie entsprechen. Die Schichtenfolgen 500, 510 sind
auf demselben SOI-Substrat 501 aus einem Silizium-Substrat 502,
einer Siliziumdioxid-Schicht 503 und einer Silizium-Schicht 504 prozessiert.
Eine in der linken Hälfte
von 5A gezeigte erste lateral begrenzte Schichtenfolge
ist aus einer ersten Gate-isolierenden Schicht 505 und
aus einem ersten Gate-Bereich 506 aufgebaut.
Ferner ist auf den Seitenwänden
der ersten lateral begrenzten Schichtenfolge eine erste TEOS-Schutzschicht 507 (Tetra
Ethyl Ortho Silicate) aufgebracht. Diese dient zum elektrischen
und mechanischen Entkoppeln der ersten lateral begrenzten Schichtenfolge
von der Umgebung. Eine in der rechten Hälfte von 5A gezeigte
zweite lateral begrenzte Schichtenfolge ist aus einer zweiten Gateisolierenden
Schicht 511, einem zweiten Gate-Bereich 512 und
einer zweiten TEOS-Schutzschicht 513 aufgebaut.
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Um
die in 5B gezeigten Schichtenfolgen 520, 530 zu
erhalten, wird der gemäß 5B rechte Bereich
mit einer Photoresist-Schicht 531 abgedeckt, um im Weiteren
eine Prozessierung ausschließlich der
in 5B links gezeigten Schichtenfolge zu ermöglichen.
In einem weiteren Verfahrens-Schritt
werden Dotieratome des n-Leitungstyps unter Verwendung eines Ionenimplantations-Verfahrens
in zwei Oberflächenbereiche
der Silizium-Schicht 504 implantiert, um zwei Source-/Drain-Bereiche 521, 522 des
in der linken Hälfte
von 5B gezeigten Transistors mit geringer Schwellenspannung
zu erhalten. Implantations-Ionen sind aufgrund der Bedeckung mit
Photoresist 531 vor einem Eindringen in denjenigen Oberflächenbereich
des SOI-Substrats 501 geschützt, der in der rechten Hälfte von 5B dargestellt
ist.
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Um
die in 5C gezeigten Schichtenfolgen 540 bzw. 550 zu
erhalten, wird zunächst
unter Verwendung eines geeigneten Ätz-Verfahrens der Photoresist 531 entfernt.
In einem weiteren Schritt wird auf den Seitenwänden der ersten und zweiten
lateral begrenzten Schichtenfolgen jeweils eine Abstandshalter-Schicht 541 bzw. 551 mit
vorgegebener Dicke ausgebildet, was unter Verwendung des ALD-Verfahrens
(Atomic Layer Deposition) erfolgt. Mit dem ALD-Verfahren ist die
Dicke der Abstandshalter-Schicht „d" bis auf eine Genauigkeit einer Atomlage,
dass heißt
bis auf wenige Angstrom, vorgebbar.
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Um
die in 5D gezeigten Schichtenfolgen 560, 570 zu
erhalten, wird zunächst
auf der Schichtenfolge 540 eine weitere Photoresist-Schicht 561 abgeschieden,
um den zugehörigen
Oberflächenbereich
des SOI-Substrats vor einer weiteren Prozessierung abzuschirmen.
Nachfolgend werden in dem von der weiteren Photoresist-Schicht 561 freien Oberflächenbereich
der SOI-Schichtenfolge 501 mittels Einbringens von Dotierstoffatomen
des n-Leitungstyps in zwei Oberflächenbereiche der Silizium-Schicht 504 nahe
der Seitenwände
der zweiten Abstandshalter-Schicht 551 ein dritter und
ein vierter Source-/Drain-Bereich 571, 572 mit
einem vorgegebenen Dotierstoffkonzentrations-Profil ausgebildet. Die
zweite lateral begrenzte Schichtenfolge und die zweite Abstandshalter-Schicht 551 sind
derart eingerichtet, dass sie eine Abschattungsstruktur zum Vermeiden
des Einbringens des Dotierstoffs des n-Leitungstyps in Oberflächenbereiche
der Silizium-Schicht 504 zwischen dem dritten und dem vierten
Source-/Drain-Bereich 571, 572 bilden. Mittels Einstellens
der Dicke „d" der zweiten Abstandshalter-Schicht 551 und
mittels Einstellens des Dotierstoffkonzentrations-Profils beim Ausbilden
der dritten und vierten Source-/Drain-Bereiche 571, 572 werden die
Transistoreigenschaften des im rechten Bereich von 5D gezeigten
SOI-Feldeffekttransistors definiert. Als Verfahren zum Implantieren
der Dotierstoffatome in dem dritten und vierten Source-/Drain-Bereich 571, 572 wird
das Ionenimplantations-Verfahren verwendet. Mittels Einstellen der
Dotierstoffatomart, der Energie der Dotieratome sowie weiterer Verfahrensparameter
kann das Dotierstoffkonzentrations-Profil des dritten und vierten
Source-/Drain-Bereichs 571, 572 vorgegeben werden.
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Der
SOI-Feldeffekttransistor im linken Teilbereich von 5D hat
einen Kanal-Bereich mit einer kleineren Länge als der im rechten Teilbereich
von 5D gezeigte SOI-Feldeffekttransistor. Die Länge des
Kanal-Bereichs des linken SOI-Feldeffekttransistors ist näherungsweise
um 2d kleiner als im Fall des rechten SOI-Feldeffekttransistors,
da bei dem Eindringen von Dotierstoffatomen in den gemäß 5D rechten
Feldeffekttransistor die zusätzlich
aufgebrachte zweite Abstandshalter-Schicht 551 als Abschattungsstruktur
dient.
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Ferner
ist anzumerken, dass die erste TEOS-Schutzschicht 507 bzw.
die zweite TEOS-Schutzschicht 513 eine Dicke von ungefähr 10nm
aufweisen, um eine ausreichend gute Isolationswirkung für den Schichtenstapel
aus Gateisolierender Schicht und Gate-Bereich zu ermöglichen. Dagegen
ist die Dicke „d" der zweiten Abstandshalter-Schicht 551 derart
eingestellt, dass der rechte SOI-Feldeffekttransistor als Niedrigenergie-Feldeffekttransistor
ausgebildet ist. Die Funktionalitäten der TEOS-Schutzschichten 507, 513 einerseits
und der Abstandshalter-Schichten 541, 551 sind
grundlegend unterschiedlich.
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Im
Weiteren wird bezugnehmend auf 6A bis 6D ein
zweites bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Herstellen eines SOI-Feldeffekttransistors mit vorgegebenen
Transistoreigenschaften beschrieben.
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Die
in 6A gezeigten Schichtenfolgen 600, 610 entsprechen
den in 5A gezeigten Schichtenfolgen 500, 510.
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Um
die in 6B gezeigten Schichtenfolgen 620, 630 zu
erhalten, wird sowohl auf den gemäß 6B linken
als auch auf dem rechten Oberflächenbereich
der Schichtenfolgen eine Abstandshalter-Schicht 621 der
Dicke „l" abgeschieden. Dies
erfolgt durch Verwendung eines CVD-Verfahrens ("Chemical Vapour Deposition"). Die Dicke „l" dieser Abstandshalter-Schicht 621 ist
ein maßgeblicher
Parameter zum Einstellen der Länge
des Kanal-Bereichs des gemäß 6B rechten
SOI-Feldeffekttransistors.
Die Abstandshalter-Schicht 621 ist aus Siliziumnitrid hergestellt.
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Um
die in 6C gezeigten Schichtenfolgen 640, 650 zu
erhalten, wird der gemäß 6C rechte Oberflächenbereich
mit einer TEOS-Hartmaske 651 (Tetra Ethyl Ortho Silicate)
bedeckt, um diesen Oberflächenbereich
in einem weiteren Verfahrensschritt vor einem Ätzen zu schützen. In einem weiteren Verfahrensschritt
wird bei dem gemäß 6C linken Oberflächenbereich
die Abstandshalter-Schicht 621 aus Siliziumnitrid unter
Verwendung eines nasschemischen Ätz-Verfahrens entfernt.
Hierfür
wird ein derartiges nasschemisches Ätz-Verfahren verwendet, das
zum Ätzen
von Siliziumnitrid geeignet ist, wohingegen Siliziumdioxid (d.h.
auch die TEOS-Hartmaske 651) vor einem Ätzen geschützt ist. Dadurch wird nur die
Abstandshalter-Schicht 621 von dem linken Oberflächenbereich
entfernt.
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Um
die in 6D gezeigten Schichtenfolgen 660, 670 zu
erhalten, wird zunächst
die TEOS-Schicht 651 unter Verwendung eines geeigneten Ätz-Verfahrens
entfernt. Wie in 6C gezeigt, ist der linke lateral
begrenzte Schichtenstapel ungefähr
um 2·l
schmäler
als der rechte Schichtenstapel, wobei l die Dicke der Abstandshalter-Schicht 621 ist. Nachfolgend
wird sowohl der linke Schichtenstapel als auch der rechte Schichtenstapel
einem Ionenimplantations-Verfahren unterzogen, so dass ein erster Source-/Drain-Bereich 661,
ein zweiter Source-/Drain-Bereich 662, ein dritter Source-/Drain- Bereich 663 und
ein vierter Source-/Drain-Bereich 664 ausgebildet werden.
Mittels des ersten und zweiten Source-/Drain-Bereichs 661, 662 sind
die Source-/Drain-Bereiche des gemäß 6C linken SOI-Feldeffekttransistors
ausgebildet, wohingegen mittels der Source-/Drain-Bereiche 663, 664 die Source-/Drain-Bereiche
des gemäß 6C rechten SOI-Feldeffektransistors
ausgebildet sind. Infolge der Funktionalität der Abstandshalter-Schicht 621 als Teil
einer Abschattungsstruktur ist derjenige Abstand zwischen den beiden
Source-/Drain-Bereichen, durch den die Länge des Kanal-Bereichs definiert
ist, bei der Schichtenfolge 670 um ungefähr 2·l größer als
bei der Schichtenfolge 660. Daher weist der SOI-Feldeffektransistor 660 eine
geringere Schwellenspannung auf als der SOI-Feldeffekttransistor 670.
Ferner hat der SOI-Feldeffekttransistor 670 einen geringeren
Leckstrom als der SOI-Feldeffekttransistor 660.
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Das
bezugnehmend auf 6A bis 6D beschriebene
Verfahren hat insbesondere den Vorteil, dass ein einziges gemeinsames
Implantationsverfahren zum Ausbilden der Source-/Drain-Bereiche beider SOI-Feldeffekttransistoren
ausreichend ist.
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Analog
zu den bezugnehmend auf 5A bis 5D bzw. 6A bis 6D beschriebene Herstellungsverfahren
können
in einem CMOS-Prozess auch ein p-Kanal-SOI-Feldeffekttransistor
und ein n-Kanal-SOI-Feldeffekttransistor hergestellt werden. Des
weiteren ist eine mehrfache Anwendung der Prozedur denkbar, um ein
noch breites Spektrum unterschiedlicher Bauelemente, insbesondere SOI-Feldeffekttransistoren,
herzustellen.
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Nach
Durchführung
der bezugnehmend auf 5A bis 5D bzw. 6A bis 6D beschriebenen
Verfahrensschritte können
weitere, insbesondere für
die Dünnschicht-SOI-Technologie
spezifische Prozessschritte durchgeführt werden, wie die Erzeugung
von "elevated"-Source-/Drain-Gebieten, eine
Silizidierung oder das Ausbilden eines herkömmlichen Back-End-Bereichs. Bei
Verwendung eines Gate-Bereichs aus einem metallischen Material anstelle
eines p+-dotierten Poly-Silizium-Germanium-Gates wird dieses
durch einen metallischen Gate-Bereich ersetzt.
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In 7 ist
eine Schichtenfolge 700 gezeigt, die ähnlich zu der in dem linken
Bereich von 5C gezeigten Schichtenfolge 540 ist.
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Ein
wesentlicher Unterschied zwischen der Schichtenfolge 700 aus 7 und
der Schichtenfolge 540 aus 5C ist,
dass bei der Schichtenfolge 700 anstelle der ersten Abstandshalter-Schicht 541 eine
Abstandshalter-Seitenwand 701 vorgesehen ist. Diese kann
beispielsweise erhalten werden, indem die Abstandshalter-Schicht 541 aus 5C zurückgeätzt wird.
Die Abstandshalter-Seitenwand 701 erfüllt im Wesentlichen dieselbe
Funktionalität
wie die Abstandshalter-Schicht 541.
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Ferner
ist die bezugnehmend auf 5A bis 7 beschriebene
Herstellung unterschiedlicher Transistortypen (Niedrigenergietransistor,
Hochleistungstransistor) unter Verwendung eines Abstandshalters
variabler Dicke auch auf andere MOSFETs-Varianten anwendbar. Ausführungsbeispiele hierfür sind in
den 8A bis 8C gezeigt.
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In 8A ist
ein Doppel-Gate-Transistor 800 gezeigt, bei dem ein Kanal-Bereich 801 vertikal
beidseitig von einem ersten Gate-Bereich 802 und von einem
zweiten Gate-Bereich 803 steuerbar umgeben ist. Die Gate-isolierenden
Bereiche zwischen dem ersten Gate-Bereich 802 und dem Kanal-Bereich 801 einerseits
und zwischen dem zweiten Gate-Bereich 803 und dem Kanal-Bereich 801 anderseits
sind in 8A nicht gezeigt. Ferner weist
der Doppel-Gate-Transistor 800 einen ersten Source-/Drain-Bereich 804 und
einen zweiten Source-/Drain-Bereich 805 auf. Darüber hinaus
sind ein Silizium-Substrat 806 sowie
eine Siliziumdioxid-Schicht 807 auf dem Silizium-Substrat 806 vorgesehen.
Ferner sind ein erster Abstandshalter-Bereich 808 aus Siliziumnitrid
und ein zweiter Abstandshalter-Bereich 809 aus Siliziumnitrid
vorgesehen, mittels derer erfindungsgemäß die Länge des Kanal-Bereichs einstellbar
ist.
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Ferner
ist in 8A ein Fin-Feldeffekttransistor
(Fin-FET) gezeigt. Gemäß der Fin-FET-Technologie
wird der Stromfluss durch den Kanal-Bereich von zwei Seiten her
kontrolliert. Durch eine Art "gabelförmiges" Design des Gate-Bereichs
werden Leckströme
durch den Kanal-Bereich deutlich verringert. In 8B sind
insbesondere ein erster, ein zweiter, ein dritter und ein vierter
Abstandshalter-Bereich 821 bis 824 gezeigt, wobei
mittels Einstellens der Dicke der Abstandshalter-Schichten 821 bis 824 die
Länge des
Kanal-Bereichs einstellbar
ist.
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In 8C ist
ein Vertikal-Feldeffekttransistor 840 gezeigt, der einen
Bulk-Silizium-Bereich 841 aufweist. Ein erster Abstandshalter-Bereich 842 bzw.
ein zweiter Abstandshalter-Bereich 843 sind
derart auf dem ersten bzw. zweiten Gate-Bereich 802, 803 ausgebildet,
dass dadurch die Länge
des Kanal-Bereichs einstellbar ist.
-
In
diesem Dokument sind folgende Veröffentlichungen zitiert:
- [1]
Hamada, M, Ootaguro, Y, Kuroda, T (2001) "Utilizing Surplus Timing for Power Reduction", Proceedings of
the IEEE Custom Integrated Circuits Conference 2001
- [2] Schiml, T, Biesemans, S, Brase, G, Burrell, L, Cowley, A,
Chen, KC, Ehrenwall, A, Ehrenwall, B, Felsner, P, Gill, J, Grellner,
F, Guarin, F, Han, LK, Hoinkis, M, Hsiung, E, Kaltalioglu, E, Kim,
P, Knoblinger, G, Kulkarni, S, Leslie, A, Mono, T, Schafbauer, T, Schroeder,
P, Schruefer, K, Spooner, T, Towler, F, Warner, D, Wang, C, Wong,
R, Demm, E, Leung, P, Stetter, M, Wann, C, Chen, JK, Crabbe, E (2001) "A 0.13μm CMOS Platform
with Cu/Low-k Interconnects for
System On Chip Applications" 2001
Symposium on VLSI Technology, Digest of Technical Papers
- [3] US 5,532,175
- [4] D.M. Nuernbergk, M. Lange, S. Richter, W. Göttlich, "Manche mögen's heiß – Silicon
on Insulator Bauelemente und ihre Besonderheiten", in: "Mikroelektronik und Fertigung", Seiten 61 bis 64,
1999.
- [5] DE 198 23
212 A1
- [6] DE 198 57
059 A1
- [7] US 5,273,915
-
- 100
- SOI-Feldeffekttransistor
- 101
- Silizium-Substrat
- 102
- Siliziumdioxid-Schicht
- 103
- undotierte
Silizium-Schicht
- 104
- Gate-Bereich
- 105
- Gate-isolierende
Schicht
- 106
- erster
Source-/Drain-Bereich
- 107
- zweiter
Source-/Drain-Bereich
- 108
- Kanal-Bereich
- 110
- SOI-Feldeffekttransistor
- 200
- Diagramm
- 201
- linke
Abstandshalter-Schicht
- 202
- rechte
Abstandshalter-Schicht
- 203
- Gate-Bereich
- 204
- erster
Source-/Drain-Bereich
- 205
- zweiter
Source-/Drain-Bereich
- 206
- Silizium-Schicht
- 210
- Diagramm
- 220
- Diagramm
- 230
- Diagramm
- 240
- Diagramm
- 250
- Diagramm
- 260
- Diagramm
- 270
- Diagramm
- 280
- Diagramm
- 300
- Diagramm
- 301
- Abszisse
- 302
- Ordinate
- 303
- erste
Kurve
- 304
- zweite
Kurve
- 310
- Diagramm
- 311
- Abszisse
- 312
- Ordinate
- 313
- dritte
Kurve
- 314
- vierte
Kurve
- 400
- Diagramm
- 401
- Abszisse
- 402
- Ordinate
- 403
- erste
Kurve
- 404
- zweite
Kurve
- 410
- Diagramm
- 411
- Abszisse
- 412
- Ordinate
- 413
- dritte
Kurve
- 414
- vierte
Kurve
- 500
- Schichtenfolge
- 501
- SOI-Substrat
- 502
- Silizium-Substrat
- 503
- Siliziumdioxid-Schicht
- 504
- Silizium-Schicht
- 505
- erste
Gate-isolierende Schicht
- 506
- erster
Gate-Bereich
- 507
- erste
TEOS-Schutzschicht
- 510
- Schichtenfolge
- 511
- zweite
Gate-isolierende Schicht
- 512
- zweiter
Gate-Bereich
- 513
- zweite
TEOS-Schutzschicht
- 520
- Schichtenfolge
- 521
- erster
Source-/Drain-Bereich
- 522
- zweiter
Source-/Drain-Bereich
- 530
- Schichtenfolge
- 531
- Photoresist
- 540
- Schichtenfolge
- 541
- erste
Abstandshalter-Schicht
- 550
- Schichtenfolge
- 551
- zweite
Abstandshalter-Schicht
- 560
- Schichtenfolge
- 561
- weiterer
Photoresist
- 570
- Schichtenfolge
- 571
- dritter
Source-/Drain-Bereich
- 572
- vierter
Source-/Drain-Bereich
- 600
- Schichtenfolge
- 610
- Schichtenfolge
- 620
- Schichtenfolge
- 621
- Abstandshalter-Schicht
- 630
- Schichtenfolge
- 640
- Schichtenfolge
- 650
- Schichtenfolge
- 651
- TEOS-Schicht
- 660
- Schichtenfolge
- 661
- erster
Source-/Drain-Bereich
- 662
- zweiter
Source-/Drain-Bereich
- 663
- dritter
Source-/Drain-Bereich
- 664
- vierter
Source-/Drain-Bereich
- 670
- Schichtenfolge
- 700
- Schichtenfolge
- 701
- Abstandshalter-Seitenwand
- 800
- Dopple-Gate-Transistor
- 801
- Kanal-Bereich
- 802
- erster
Gate-Bereich
- 803
- zweiter
Gate-Bereich
- 804
- erster
Source-/Drain-Bereich
- 805
- zweiter
Source-/Drain-Bereich
- 806
- Silizium-Substrat
- 807
- Siliziumdioxid-Schicht
- 808
- erster
Abstandshalter-Bereich
- 809
- zweiter
Abstandshalter-Bereich
- 820
- Fin-Feldeffekttransistor
- 821
- erster
Abstandshalter-Bereich
- 822
- zweiter
Abstandshalter-Bereich
- 823
- dritter
Abstandshalter-Bereich
- 824
- vierter
Abstandshalter-Bereich
- 840
- Vertikal-Feldeffekttransistor
- 841
- Bulk-Silizium
- 842
- erster
Abstandshalter-Bereich
- 843
- zweiter
Abstandshalter-Bereich