DE1021339B - Verfahren zur Herstellung eines Gemisches aus Siliciumtetrafluorid und Wasserdampf - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Gemisches aus Siliciumtetrafluorid und Wasserdampf

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DE1021339B
DE1021339B DEC12269A DEC0012269A DE1021339B DE 1021339 B DE1021339 B DE 1021339B DE C12269 A DEC12269 A DE C12269A DE C0012269 A DEC0012269 A DE C0012269A DE 1021339 B DE1021339 B DE 1021339B
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hydrogen fluoride
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silicon tetrafluoride
silicon dioxide
sand
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DEC12269A
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George Louis Heller
James Arthur Watson
Carroll Davis Wallace
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Columbian Carbon Co
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Columbian Carbon Co
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B33/00Silicon; Compounds thereof
    • C01B33/08Compounds containing halogen

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Silicon Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Gemisches aus Siliciumtetrafluorid und Wasserdampf Die Erfindung bezieht sich auf die Erzeugung von Siliciumtetrafluorid und beinhaltet ein verbessertes Verfahren, mit dessen Hilfe Siliciumtetrafluorid auf wirtschaftliche Weise und in sehr reiner Form (Wasserdampfgehalt ausgenommen) kontinuierlich gewonnen werden kann, indem Fluorwasserstoff mit Siliciumdioxyd (z. B. Sand) zur Reaktion gebracht wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist überall dort vorteilhaft, wo Siliciumtetrafluorid auf wirtschaftliche Weise hergestellt werden soll. Besondere Vorteile bietet das Verfahren, wenn Siliciumtetrafluorid anschließend in der Gasphase unter Bildung von äußerst fein verteiltem Siliciumdioxyd oxydiert wird.
  • Es besteht ein großes und stetig wachsendes Bedürfnis für extrem fein verteilte, hellfarbige Füllstoffe. Feinverteiltes Siliciumdioxyd besitzt viele der hierfür erforderlichen Eigenschaften. Jedoch sind die Herstellungskosten für ein Siliciumdioxyd von der gewünschten Feinheit bisher noch so hoch, daß eine wirtschaftlich tragbare Verwendung für viele Zwecke nicht möglich ist. Diese Kosten sind zum Großteil auf die Herstellung des Siliciumtetrafluorids oder anderer Siliciumverbindungen zurückzuführen, die in feinverteiltes Siliciumdioxyd übergeführt werden können. Die vorliegende Erfindung beinhaltet ein Verfahren, wonach Siliciumtetrafluorid kontinuierlich und verhältnismäßig billig hergestellt werden kann.
  • Die Umsetzung von Flußsäure mit kieselsäurehaltigem Material unter Bildung von Siliciumtetrafluorid ist bekannt. Es bestanden jedoch beträchtliche Schwierigkeiten, die Reaktion in technischem Maßstab durchzuführen, weil das entstandene Siliciumtetrafluorid beträchtliche Verunreinigungen aufwies, ferner wegen der Rückläufigkeit der Reaktion und wegen der recht erheblichen Kosten des Verfahrens selbst.
  • Es ist z. B. bekannt, Fluorwasserstoff in wäßriger Lösung mit siliciumdioxydhaltigem Flußspat nach der Gleichung
    CaF2, Si02 + 6HF -r CaF2 -f- H.SiFs -f- 2H20 (1)
    umzusetzen und danach die Fluorkieselsäure mit Schwefelsäure zu behandeln. Dabei zersetzt sich die Fluorkieselsäure unter Bildung von Siliciumtetrafluorid und Fluorwasserstoff nach der Gleichung
    H2SiFE ->- SiF4 -f- 2HF (2)
    Weiterhin ist bekannt, Flußsäure auf Sand einwirken zu lassen. Wird diese Reaktion in Gegenwart von Wasser durchgeführt, so entsteht Fluorkieselsäure. Theoretisch wird bei Abwesenheit von Wasser durch diese Reaktion direkt Siliciumtetrafluorid gebildet. Wie sich jedoch gezeigt hat, verläuft die Umsetzung zwischen Siliciumdioxyd und Fluorwasserstoff bei Einwirkung auf trockenen Sand so langsam, daß fast der gesamte, durch den Sand geleitete Fluorwasserstoff nicht reagiert. Somit ist das sich etwa bildende Si F4 stets mit Fluorwasserstoff verunreinigt. Überraschend wurde nun herausgefunden, daß durch Suspendieren des Sandes in Glycerin, etwa durch Rühren, und durch Einleiten von gasförmigem Fluorwasserstoff in diese Suspension, eine rasche und im wesentlichen vollständige Umsetzung von Fluorwasserstoff mit dem Sihciumdioxyd des Sandes unter Bildung von im wesentlichen reinem Siliciumtetrafluorid und Wasserdampf gemäß der Gleichung
    Si02 + 4HF -#- SiF4 -f- 2H20 (3)
    erzielt werden kann. Wird die Reaktion bei einer noch anzugebenden Temperatur durchgeführt, so werden, nachdem der Gleichgewichtszustand einmal erreicht ist, Siliciumtetrafluorid und Wasserdampf aus der Suspension so rasch entfernt, wie die beiden Stoffe gebildet werden. Damit wird jede unerwünschte Anreicherung von Wasser in der Reaktionsmischung vermieden, die zur Bildung von Fluorkieselsäure führen könnte.
  • Die Reaktionstemperatur kann beträchtlich schwanken. Sie sollte jedoch so hoch sein, daß die rasche Austreibung des SiF4 und Wasserdampfes aus der Suspension gewährleistet ist. Andererseits sollte die Temperatur nicht so hoch sein, daß Glycerin verdampft (Siedepunkt: 290°). Besonders gute Ergebnisse sind bei Reaktionstemperaturen zwischen 121 und 177° und insbesondere bei etwa 138" erzielt worden. Bei diesen Temperaturen werden Siliciumtetrafluorid und Wasserdampf nach Einstellung des Gleichgewichts rasch entwickelt. Bei Verwendung bestimmter Sandsorten bleibt das Glycerin klar, und das Verfahren kann kontinuierlich durchgeführt werden, indem laufend Fluorwasserstoff durch die Suspension geleitet wird. Der durch die Reaktion verbrauchte Sand wird entweder kontinuierlich oder in bestimmten Zeitabständen der Reaktionsmischung zugegeben.
  • Die Reaktion kann bei Normaldruck, bei Überdruck oder Unterdruck durchgeführt werden. So wurde mit gutem Erfolg bei Drücken von etwa 50 mm Hg unter Atmosphärendruck gearbeitet. Etwas über Atmosphärendruck liegende Drücke, etwa 100 mm Wassersäule, haben sich in einigen Fällen als besonders vorteilhaft erwiesen, und zwar dann, wenn die aus dem Reaktionsgefäß abziehenden Gase ohne Pumpen in oder durch eine nachfolgende Anlage geleitet werden sollen.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß die sich entwickelnden Dämpfe aus SiF, und Wasser verhältnismäßig stabil sind und daß zwischen 100 und 315,5° offenbar keine rückläufige Reaktion stattfindet. Das entweichende Dampfgemisch wurde sogar bis auf 427° ohne bemerkenswerte Umkehr der Bildungsgleichung erhitzt.
  • Innerhalb der oben angegebenen Temperaturbereiche scheint auch das Glycerin in bezug auf Fluorwasserstoffe, Sand, Siliciumtetraflnorid und Wasserdampf im wesentlichen beständig zu sein.
  • Wahrscheinlich spielt das Glycerin bei der Reaktion die Rolle des Reaktionsmediums. Es scheint jedoch, daß Glycerin in gewisser Weise die Umsetzung zu beschleunigen und in beträchtlichem Maße Nebenreaktionen oder rückläufige Reaktionen zu verhindern vermag. Als Lösungsmittel für Fluorwasserstoffkann dessen Funktion darin bestehen, den Fluorwasserstoff in reaktionsfähigem Zustand und in innigem Kontakt mit dem Sand zu halten. Durch seine gute Verträglichkeit mit dem bei der Reaktion gebildeten Wasser und durch seine hohe Affinität zu Wasser, dürfte das Glycerin dazu beitragen, Wasser zu dispergieren oder in dem Maße, wie es gebildet wird, aus dem Gleichgewicht zu entfernen oder in gewisser Weise den Massenwirkungseffekt des Wassers zu verringern, womit die gewünschte Reaktion gefördert wird.
  • Um diesen überraschenden Ergebnissen weiter nachzugehen, wurde das nach mehreren Umsetzungen im Reaktionsgefäß verbleibende Glycerin untersucht. Dabei wurde beobachtet, daß das ursprüngliche Glycerinv olumen um etwa 100/, größer geworden war und eine Zunahme des spezifischen Gewichts von 1,26 auf 1,31 stattgefunden hatte. Die Flüssigkeit blieb klar, zeigte aber eine etwas grünliche Fluoreszenz.
  • Die weitere Untersuchung des Reaktionsmediums ergab, daß Glycerin keine merklichen Mengen von nicht umgesetztem Fluorwasserstoff enthielt. Es schien jedoch beträchtliche Mengen von Wasser und Siliciumtetrafluorid zu enthalten, das entweder darin gelöst oder in gewisser Weise gebunden war, sogar bei Arbeitstemperaturen über 121°. Der größte Teil des Glycerins wurde durch fraktionierte Destillation zurückgewonnen.
  • Trotz der Anwesenheit von `'Wasser und Siliciumtetrafluorid hat sich das Glvcerin-Reaktionsmedium auch bei längerem Stehen entweder bei den Arbeitstemperaturen oder bei normalen Temperaturen als stabil erwiesen.
  • Weiter wurde beobachtet, daß zu Beginn des Prozesses bei Verwendung von frischem Glycerin und Sand eine beträchtliche Verzögerung, manchmal bis zu 30 Minuten, vom beginnenden Einleiten des Fluorwasserstoffs bis zur eigentlichen Entwicklung von Si F, eintritt. Wird jedoch das aus einer vorhergehenden Umsetzung stammende Glycerin verwendet, so findet die Siliciumtetrafluoridentwicklung unmittelbar nach dem Einleiten von Fluorwasserstoff statt. Es scheint somit, daß eine gewisse Sättigung oder ein bestimmtes Gleichgewicht vorhanden sein muß, ehe die Reaktion normal verläuft.
  • Obwohl Glycerin bei der beschriebenen Reaktion besonders vorteilhaft war, können auch andere mehrwertige Alkohole verwendet werden. Solche Substanzen müssen Lösungsmitteleigenschaften für Fluorwasserstoff haben, in bezug auf Fluorwasserstoff, Sand, Siliciumtetrafluorid und Wasser chemisch inert sein, und sie dürfen sich unter den gegebenen Reaktionsbedingungen nicht wesentlich verflüchtigen, d. h., ihre Siedepunkte müssen über 177' liegen. Außerdem müssen diese Verbindungen mit Wasser besonders gut verträglich sein und eine merkliche Affinität zu Wasser haben, d. h., sie müssen hygroskopisch sein.
  • Bei den Untersuchungen wurde Glycerin von besonderer Reinheit verwendet. Es kann aber auch Glycerin von handelsüblicher Reinheit benützt werden. Wegen seiner verhältnismäßig hohen Dichte begünstigt Glycerin die Dispergierung des Sandes. Selbstverständlich können an Stelle von Sand auch andere hochwertige Formen von Siliciumdioxyd verwendet werden. Vorzugsweise werden jedoch Sand oder andere granulierte Formen von siliciumdioxydhaltigem Material gewählt.
  • Ist der Gleichgewichtszustand einmal erreicht, so schreitet die Reaktion gemäß Gleichung (3) im wesentlichen in stöchiometrischer Weise fort. Die Reaktion ist exotherm; sobald die gewünschte Reaktionstemperatur erreicht ist, braucht von außen nur noch wenig Wärme zugeführt zu werden, um die Reaktionstemperatur aufrechtzuerhalten. Dies ist natürlich abhängig von Wärmeverlusten des Systems durch Strahlung oder Konvektion. Neben der Wirtschaftlichkeit des Verfahrens sind somit auch noch die niedrigen Kosten für die Heizung besonders bemerkenswert.
  • Es ist bereits bekannt, Siliciumtetrafluorid bei hohen Temperaturen in Gegenwart von Wasserdampf zu oxydieren unter Bildung von Siliciumdioxyd und Fluorwasserstoff. Wird das erfindungsgemäße Verfahren zur Erzeugung von Siliciumtetrafluorid angewendet, so kann der durch die Oxydation in Freiheit gesetzte Fluorwasserstoff von den anderen Oxydationsprodukten abgetrennt und kontinuierlich zur Erzeugung von Siliciumtetrafluorid wieder verwendet werden. Dadurch ist ein weiterer Beitrag zur Wirtschaftlichkeit des Verfahrens gegeben.
  • An Hand der Zeichnung wird die Erfindung näher beschrieben und erläutert. Die Zeichnung zeigt rein schematisch eine Anlage, die für die Ausführung des vorliegenden Verfahrens besonders geeignet ist und die sich insbesondere für ein Verfahren eignet, bei dem das gewonnene Siliciumtetrafluorid anschließend oxydiert wird und bei dem der sich bildende Fluorwasserstoff im Kreislauf in den Generator zurückgeführt wird.
  • In der Zeichnung bedeutet 1 das Gefäß zur Erzeugung von Siliciumtetrafluorid; dieses ist mit einem Rührer 2 ausgestattet, der durch die Rührwelle 3 gehalten wird. Diese ist in der Lagerung 4 drehbar montiert und kann durch die Riemenscheibe 5 auf eine geeignete Weise gedreht werden.
  • Der Behälter 1 ist im unteren Teil mit einer Heizvorrichtung 6 versehen, die in Form eines Dampfmantels oder einer elektrischen Heizung den Behälter umgibt, und dessen Inhalt auf einer bestimmten Temperatur hält.
  • Nun wird Glycerin oder ein anderes, oben beschriebenes Lösungsmittel durch die Röhrenverbindung 7 bis zur Höhe 8 in den Behälter eingelassen. Unter Rühren wird dann das Glycerin auf die gewünschte Arbeitstemperatur gebracht und aus dem Vorratsbehälter 9 durch Leitung 10 Sand in den Behälter gegeben. In die Leitung 10 ist irgendein geeignetes Ventil 11, z. B. ein Sternventil, eingebaut. Auf diese Weise wird eine Suspension von Sand in Glycerin erhalten.
  • Nach Erhitzen der Suspension wird durch die Zuführung 12, die mit Ventilen 13 und 14 versehen ist, Fluorwasserstoff von unten her durch den Behälter geleitet. Vorteilhafterweise ist die Eintrittsöffnung für Fluorwasserstoff so ausgebildet, daß der eintretende Gasstrom zerteilt wird, um einen guten und gleichmäßigen Kontakt zwischen Fluorwasserstoff und dem suspendierten Sand zu gewährleisten. Es ist zweckmäßig, im unteren Teil des Behälters eine Schale mit Quecksilber anzubringen, durch das der Fluorwasserstoff zunächst hindurch muß.
  • Die in der Suspension entwickelten Gase bestehen im wesentlichen nur aus Siliciumtetrafluorid und Wasserdampf; sie werden durch die Austrittsleitung 16, die mit einem Ventil 17 ausgestattet ist, abgeleitet. Das Ventil dient zur Kontrolle des im Reaktionsgefäß vorhandenen Druckes.
  • Wird das Siliciumtetrafluorid anschließend zu Siliciumdioxyd oxydiert, so werden die Dämpfe direkt durch Leitung 16 in die Oxydationskammer 18 geleitet. Die Abgase des Oxydationsvorganges werden durch Leitung 19 in den Abscheider 20 geleitet. Das aus den entweichenden Gasen sich abscheidende, feste Siliciumdioxyd wird im Abscheider abgetrennt und durch die Röhrenverbindung 21 abgezogen. Der durch die Reaktion gebildete Fluorwasserstoff wird durch Leitung 22 abgeleitet und mit Hilfe von Pumpe 23 über 12 wieder in das Reaktionsgefäß 1 zurückgeführt.
  • Am Anfang wird der Fluorwasserstoff von außen zugeleitet; sobald aber die Reaktion in Gang kommt, kann der regenerierte Fluonvasserstoff wieder in den Generator zurückgeführt «erden. Somit braucht nur wenig bzw. gar kein Fluonvasserstoff von außen zugeführt werden. Dies hängt vom Wirkungsgrad der Oxydation und der Abtrennung ab.
  • Wie oben erwähnt, wird der Sand je nach Bedarf dem System kontinuierlich oder diskontinuierlich zugesetzt. Gewöhnlich ist ein L`berschuß von Sand in der Suspension günstig. Es ist jedoch unwesentlich, auf welche Weise und wie rasch der Sand zugegeben wird, solange noch eine entsprechende :Menge für die Reaktion zur Verfügung steht. Um den Sand im Glycerin bzw. in der entsprechenden Flüssigkeit in suspendiertem Zustand zu halten, muß genügend stark gerührt werden, und die zugeführteWärme muß ausreichen, um die Suspension auf der gewünschten Reaktionstemperatur zu halten.
  • Das Mengenverhältnis von Glycerin zu Sand ist nicht wichtig. Es sollte jedoch stets so viel Glycerin verwendet werden, daß der Sand oder das andere siliciumdioxydhaltige Material in Suspension bleibt, und wie oben erwähnt, sollte immer genügend Sand für den gesamten einströmenden Fluorwasserstoff vorhanden sein.
  • Bei etwa 138° und einem Unterdruck von etwa 50 mm Hg wurden sehr gute Ergebnisse erzielt, indem einem Reaktionsgefäß mit 200 Gewichtsteilen Glycerin kontinuierlich Sand mit einer Geschwindigkeit von 100 Gewichtsteilen pro Stunde 'zugesetzt wurde unter gleichzeitiger Zufuhr von Fluorwasserstoff mit einer Geschwindigkeit von 133 Gewichtsteilen pro Stunde. Nachdem sich die oben erwähnten Gleichgewichtsbedingungen eingestellt hatten, was etwa 30 Minuten dauerte, wurden 173 Teile Siliciumtetrafluorid und 60 Teile Wasserdampf pro Stunde entwickelt.
  • Ähnliche Resultate wurden auch erhalten, wenn an Stelle von Glycerin Äthylenglykol verwendet wurde. Hierbei trat jedoch bei den obergenannten Reaktionstemperaturen eine gewisse Verdampfung des Glykols auf. Auch schien die Löslichkeit des F-Si-Komplexes (wahrscheinlich Siliciumtetrafluorid) in Glykol etwas höher zu sein als in Glycerin. Ähnlich verläuft auch die Reaktion, wenn Propylenglykol (1,2-Propandiol) an Stelle von Glycerin verwendet wird, doch scheint dieses etwas weniger geeignet zu sein als Glycerin oder Äthylenglykol. Propylenglykol war bei erhöhten Temperaturen nicht vollständig stabil gegenüber Fluorwasserstoff. So wurde beobachtet, daß wasserunlösliche, nicht flüchtige Reaktionsprodukte gebildet werden sowie auch ein schwarzer, öliger, in Aceton löslicher Stoff. Weiterhin wurde beobachtet, daß auch ein beträchtlicher Verlust dieses Reaktionsmediums auftritt.
  • Wegen der korrodierenden Wirkung der Fluorverbindungen sollte der Behälter und die Hilfsausrüstung, mit der die Fluorverbindungen in Berührung kommen, aus korrosionsbeständigen Werkstoffen hergestellt werden. So wurden Reaktionsgefäß und Rührer mit Vorteil aus Monelmetall oder ähnlichem gefertigt; auch Stellit ist dazu geeignet.
  • Für die Röhre 16 und das Ventil 17 ist ebenfalls Monelmetall geeignet.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung eines Gemisches aus Siliciumtetrafluorid und Wasserdampf, indem Fluorwasserstoff mit Siliciumdioxyd zur Reaktion gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Siliciumdioxyd in einem als Lösungsmittel für Fluorwasserstoff dienenden, hygroskopischen mehrwertigen Alkohol mit einem Siedepunkt nicht unter 137' suspendiert -wird, daß die Suspension bei einer Temperatur über dem Siedepunkt des Wassers, aber nicht über dein Siedepunkt des Lösungsmittels gehalten wird und daß das Lösungsmittel in bezug auf Fluorwasserstoff, Siliciumdioxyd, Siliciumtetrafluorid und Wasser bei der Temperatur der Suspension im wesentlichen inert ist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Siliciumdioxyd in Glycerin suspendiert wird, wobei die Suspension unter 177° - vorzugsweise zwischen 121 und 177° - gehalten wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der Suspension bei etwa 138° gehalten wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Siliciumdioxyd in Äthylenglykol suspendiert wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 739 486; französische Patentschrift Nr. 630 951; Zeitschrift für physikalische Chemie, Bd.48 (1904), S. 483, 497 und 501; O. Kausch, Flußsäure, Kieselflußsäure (Enke's Bibliothek für Chemie u. Technik 24) 1936, S. 260.
DEC12269A 1955-03-30 1955-12-13 Verfahren zur Herstellung eines Gemisches aus Siliciumtetrafluorid und Wasserdampf Pending DE1021339B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1270014B (de) * 1964-02-05 1968-06-12 Cabot Corp Verfahren zur Herstellung von Siliciumtetrafluorid-Wasserdampf-Gemischen

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR630951A (fr) * 1926-03-18 1927-12-12 Procédé de fabrication de l'acide silicique actif
DE739486C (de) * 1937-10-06 1943-10-14 Solvay Werke Ag Zweigniederlas Verfahren zur Herstellung von sehr feinteiliger Kieselsaeure

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