DE10208251A1 - Verfahren und Einrichtung zur Überwachung von Prozessen in einer bahnverarbeitenden Druckmaschine - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Überwachung von Prozessen in einer bahnverarbeitenden DruckmaschineInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur Überwachung von Prozessen, insbesondere des Druckprozesses, in einer bahnverarbeitenden Druckmaschine, wobei Prozessgrößen als Betriebswerte, welche wenigstens die Bahnspannung und die Bahngeschwindigkeit umfassen, in einem Prozessraum identifiziert werden, eine Messung von Istwerten der Betriebswerte durchgeführt wird, eine Vorgabe oder eine Messung von Istwerten wenigstens eines diese Betriebswerte beeinflussenden Betriebsparameters vorgenommen wird und Betriebswerte in Abhängigkeit der Betriebsparameter bewertet werden, vorgeschlagen, welches sich dadurch auszeichnet, dass eine Karte des Prozessraumes erzeugt wird, wobei eine Zuweisung zumindest einer Teilmenge von Punkten des Prozessraumes zu wenigstens zwei Klassen vorgenommen wird, die ein Maß für das Risiko des Betriebszustandes der Druckmaschine darstellt. Es wird eine Einrichtung zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens mit wenigstens einer Diagnostikeinrichtung (34), einer Eingabeeinheit (44), einer Maschinensteuerungseinheit (50) und einer Darstellungseinrichtung (56) offenbart, welche eine Kartographieeinheit (40) aufweist, welche eine Karte des Prozessraumes der Betriebswerte in Abhängigkeit der Betriebsparameter zur Verfügung stellt. Mit besonderem Vorteil kann das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße Einrichtung in einer Druckmaschine zum Einsatz gelangen, in welcher risikobehaftete Kombinationen von Prozessgrößen, welche beispielsweise Bahnbruch verursachen, ...
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung von Prozessen, insbesondere des
Druckprozesses, in einer bahnverarbeitenden Druckmaschine, wobei Prozessgrößen als
Betriebswerte, welche wenigstens die Bahnspannung und die Bahngeschwindigkeit
umfassen, in einem Prozessraum identifiziert werden, eine Messung von Istwerten der
Betriebswerte durchgeführt wird, eine Vorgabe oder eine Messung von Istwerten
wenigstens eines diese Betriebswerte beeinflussenden Betriebsparameters vorgenommen
wird und Betriebswerte in Abhängigkeit der Betriebsparameter bewertet werden.
Es ist allgemein bekannt, einzelne Prozessgrößen an einer Druckmaschine messtechnisch
zu erfassen und auch prozesszustandsabhängig auszuwerten. In der Menge der einzelnen
Prozessgrößen für den Fall einer bahnverarbeitenden Druckmaschine kommt dabei den
Betriebswerten der Bahnspannung und der Bahngeschwindigkeit besondere Bedeutung zu.
Eine Gefahrenquelle für die Nichtproduktivität einer Druckmaschine für eine
Bedruckstoffbahn ist insbesondere ein Bahnbruch, welcher häufig auf eine unangemessene
Bahnspannung und/oder Bahngeschwindigkeit zurückzuführen ist. Das Risiko des
Auftretens einer derartigen Situation ist häufig nur schlecht bekannt oder schlecht
abzuschätzen. Bekannte Kontrolleinrichtungen für Druckmaschinen erlauben mitunter eine
nachträgliche Analyse einer Problemsituation, nicht aber deren Vermeidung durch eine
Vorwarnung oder Vorhersage unangemessener Betriebswerte im Prozessraum der
Prozessgrößen.
Eine angemessene und benutzerfreundliche Visualisierung von Prozesszuständen einer
technischen Anlage ist aufgrund einer mehrdimensionalen Interdependenz häufig schwierig
und mit einem großen rechentechnischen Aufwand verbunden. Beispielsweise wird in der
EP 0 829 809 A1 ein Verfahren zur mehrdimensionalen Darstellung von Prozesszuständen
einer technischen Anlage, insbesondere geeignet zur Darstellung von Prozesszuständen
einer Kraftwerksanlage offenbart. Es wird vorgeschlagen, um eine gleichzeitige und
zusammenhängende Bewertung und Anzeige relevanter Prozessgrößen der Anlage zu
ermöglichen, die relevanten Prozessgrößen durch eine neuronale Analyse auf Grundlage
selbstorganisierender Karten in Beziehung zueinander auszuwerten, indem eine Topologie
erhaltende, nicht lineare Projektion von Daten der relevanten Prozessgrößen auf eine
mehrdimensionale neuronale Karte realisiert wird. Durch eine dynamische Visualisierung
von Gewinnerraten einzelner Neuronen wird eine Projektion der physikalischen
Anlagenzustände auf eine entfaltete Karte durchgeführt, sodass mittels eines neuronalen
"Winner-Takes-All"-Algorithmus das aktuelle Gewinnerneuron bestimmt werden und die
aufsummierten Gewinnerraten der einzelnen Neuronen auf der Karte codiert dargestellt
werden können. Durch das beschriebene Verfahren kann jeder Anlagenzustand, der durch
mehrere unabhängige Prozessgrößen bestimmt wird, durch eine Projektion auf nur zwei
bzw. drei Dimensionen dargestellt werden, sodass eine bessere Übersichtlichkeit über die
tatsächlichen Prozesszustände erreicht wird. Es wird also verfahrensgemäß eine Projektion
auf nicht lineare Flächen, sogenannten Hauptmannigfaltigkeiten, welche durch die
Topologie erhaltende Karten im Zustandsraum aufgespannt sind, durchgeführt.
Nachteilig bei der Anwendung eines derartigen Verfahrens zur Darstellung von
Prozesszuständen einer Druckmaschine für eine Bedruckstoffbahn ist insbesondere der
hohe rechentechnische Aufwand. Des Weiteren kann der Prozessraum in Betriebswerte,
denen ein Istwert und ein Sollwert zugeordnet werden kann, und diese Betriebswerte
beeinflussende Betriebsparameter zerlegt werden. Mit anderen Worten: im Fall des
Prozessraums einer Druckmaschine für eine Bedruckstoffbahn existieren niedrig
dimensionale, typischerweise zwei- oder dreidimensionale Hyperflächen oder Hyperebenen
im Prozessraum, deren Lage durch eine bestimmte Konstellation von Betriebsparameter
bestimmt ist. Diese Tatsache vereinfacht die Vorgänge im Prozessraum erheblich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Überwachung von Prozessen,
insbesondere des Druckprozesses, einer bahnverarbeitenden Druckmaschinen und eine
zugehörige Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, welche dem
Maschinenbediener eine einfache Analyse der Istwerte bestimmter Betriebswerte gestattet
und einen Betrieb der Maschine in einem Bereich kritischer Betriebswerte und
Betriebsparameter vermeiden hilft.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Überwachung von Prozessen einer
bahnverarbeitenden Druckmaschine mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 und einer
Einrichtung zur Durchführung eines derartigen Verfahrens gemäß Anspruch 8 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der erfindungsgemäßen Einrichtung sind in den Unteransprüchen charakterisiert.
Der erfindungsgemäße Verfahren zur Überwachung von Prozessen, insbesondere des
Druckprozesses, in einer bahnverarbeitenden Druckmaschine, wobei Prozessgrößen als
Betriebswerte, welche wenigstens die Bahnspannung und die Bahngeschwindigkeit
umfassen, in einem Prozessraum identifiziert werden, eine Messung von Istwerten der
Betriebswerte durchgeführt wird, eine Vorgabe oder eine Messung von Istwerten
wenigstens eines diese Betriebswerte beeinflussenden Betriebsparameters vorgenommen
wird und Betriebswerte in Abhängigkeit der Betriebsparameter bewertet werden, zeichnet
sich dadurch aus, dass eine Karte des Prozessraumes erzeugt wird, wobei eine Zuweisung
zumindest einer Teilmenge von Punkten des Prozessraumes zu wenigstens zwei Klassen
vorgenommen wird, die ein Maß für das Risiko des Betriebszustandes der Druckmaschine
darstellt. Mit anderen Worten: Es zeichnet sich dadurch aus, dass eine Karte wenigstens
einer Teilmenge des Prozessraums, typischerweise des Unterraums der Betriebswerte oder
eines Prozessraumes der Betriebswerte in Abhängigkeit der Betriebsparameter, welches die
möglichen Betriebswerte einer Zuordnung mit wenigstens zwei Klassen unterwirft,
vorliegt. Der Prozessraum wird durch die Wertemenge aller Prozessgrößen gebildet, wobei
eine Teilmenge der Prozessgrößen als Betriebswerte bezeichnet oder identifiziert werden,
wenn deren besondere Bedeutung für den Prozess erkannt oder realisiert wurde.
Beispielsweise handelt es sich dabei um Prozessgrößen, welche während des Betriebes
vom Maschinenbediener aktiv verändert bzw. kontrolliert werden müssen, wie
typischerweise die Bahngeschwindigkeit und die Bahnspannung. Eine Bewertung von
Betriebswerten kann mittels eines einfachen funktionellen Zusammenhangs mit Maßzahlen
aus einer Wertemenge erfolgen. Die Gruppe der Betriebsparameter umfasst dabei
Bedruckstoffcharakteristika, die Zeit seit dem letzten Bahnschnitt, die Zeit seit letzter
Gummituchreinigung, Parameter des Trockners, die Rate der Bedruckstoffdefekte auf der
laufenden Rolle und dergleichen.
Der Prozessraum ist, in anderen Worten, die Menge aller möglichen Betriebszustände,
welche durch Prozessgrößen, sogenannte Betriebswerte und Betriebsparameter,
charakterisiert werden, also die Menge aller möglichen Kombinationen von Betriebswerten
und Betriebsparametern. Mit anderen Worten: Der Prozessraum wird durch die
Betriebswerte und die Betriebsparameter aufgespannt. Die Betriebswerte bilden dabei
einen Unterprozessraum. Eine Hyperebene oder Hyperfläche im Prozessraum, welche
durch wenigstens zwei Prozessgrößen aus der Menge der Betriebswerte bei festgehaltenen
Betriebsparametern aufgespannt ist, also typischerweise ein affiner Unterraum des
gesamten Prozessraumes, wird auch als ein Prozessraum der Betriebswerte in Abhängigkeit
der Betriebsparameter bezeichnet.
Unter einer Karte im Prozessraum wird also eine Abbildung aus wenigstens einer
Teilmenge der Punkte des Prozessraumes in die Menge der reellen Zahlen verstanden.
Bevorzugt wird die Teilmenge der Punkte im Prozessraum der Unterprozessraum oder ein
Prozessraum der Betriebswerte in Abhängigkeit der Betriebsparameter sein und die
Wertemenge nur eine kleine Teilmenge der reellen Zahlen umfassen, welche wenigstens
zwei Elemente aufweist. Die Abbildung hat die Bedeutung der Zuordnung einer Maßzahl
für die Risikobewertung zu einem Punkt des Prozessraumes und wird daher auch als
Risikoklassifikation bezeichnet.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Prozessüberwachung einer Druckmaschine mit einer
Karte wenigstens einer Teilmenge des Prozessraums ermöglicht auf einfache Art und
Weise, dem Maschinenbediener ein Maß für das Risikoniveau, also insbesondere die
Wahrscheinlichkeit oder für ein Intervall von Wahrscheinlichkeiten eines Bahnbruchs, zu
geben. Es wird also nicht nur die Information über derzeitige Istwerte der Betriebswerte im
Prozessraum geliefert, sondern gleichzeitig Information über die Umgebung dieser
Betriebswerte im Prozessraum zur Verfügung gestellt. Die Berücksichtigung dieser
Kenntnis für die Kontrolle, Steuerung und/oder Regelung der Druckmaschine kann zu
einer Verringerung des Risikos eines Ausfalls oder eines Auftretens nicht produktiver Zeit
verringern.
Es ist vorgesehen, dass die Genauigkeit der Karte des Prozessraums durch die mittels
laufender Messungen gewonnene Information und deren Weiterverarbeitung erhöht wird.
Mit zunehmender Anzahl von Messungen, sei es an allen Maschinen einer Baureihe oder
nur an einer bestimmten vorliegenden Maschine, soll also die Kenntnis der Karte verfeinert
werden. Die Ergebnisse der Messungen an anderen Maschinen einer Baureihe können
beispielsweise einer bestimmten Maschine dieser Baureihe genutzt werden, indem
entsprechende Daten der Maschinensteuerungseinheit sei es bei Auslieferung, sei es durch
Übermittlung mitgeteilt werden. Im allgemeinen werden Funktionswerte an Punkten im
Prozessraum durch Testläufe und im zunehmenden Maße durch Produktionsläufe
gewonnen. Es wird sich dabei typischerweise um zunächst statistisch verteilte Punkte
handeln, sodann werden Bereiche des Prozessraumes betrachtet, in denen sich die
Funktionswerte stark ändern.
Zur Erstellung der Karte oder deren Verfeinerung können vorteilhafterweise
Interpolationen der Funktionswerte der Bewertung oder Klassenzuordnung zwischen
gemessenen Punkten im Prozessraum vorgenommen werden. Alternativ oder ergänzend
dazu kann die Erhöhung der Genauigkeit oder der Verfeinerung der Kenntnis der Karte
auch durch Berechnung von Funktionswerten oder Klassenzuordnungen unter Ausnutzung
einer Fuzzy-Logik mit geeigneten Fuzzy-Mengen und Fuzzy-Regeln erfolgen. In einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird zur Weiterverarbeitung der mittels
laufender Messungen gewonnen Informationen ein neuronales Netz eingesetzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Prozessüberwachung einer Druckmaschine für eine
Bedruckstoffbahn kann darüber hinaus vorteilhaft eine Vorgabe von Sollwerten für die
Betriebswerte, welche wenigstens die Bahnspannung und die Bahngeschwindigkeit
umfassen, einschließen.
Zur Vermeidung des Betriebs der bahnverarbeitenden Druckmaschine mit Betriebswerten
und/oder Betriebsparametern, welche risikobehaftet sind, erfolgt die Veränderung von
einem Istwert auf einen Sollwert der Betriebswerte entlang eines geeigneten Weges im
Prozessraum, welcher Punkte des Prozessraums in einer bestimmten Klasse, deren
Zugehörigkeit ein Maß für das Risiko repräsentiert, vermeidet.
Eine erfindungsgemäße Einrichtung zur Durchführung eines derartigen Verfahrens zur
Prozessüberwachung einer Druckmaschine für eine Bedruckstoffbahn umfasst wenigstens
eine Diagnostikeinrichtung, eine Eingabeeinheit, eine Maschinensteuerungseinheit und
zeichnet sich dadurch aus, dass eine Kartographieeinheit eine Karte des Prozessraums der
Betriebswerte in Abhängigkeit der Betriebsparameter zur Verfügung stellt. Für den
Maschinenbediener ist eine Darstellungseinrichtung vorgesehen, sodass eine einfache und
bequeme Visualisierung der durch die Betriebswerte aufgespannten Hyperfläche im
Prozessraum erfolgen kann. In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird eine
Navigationseinheit zur Ermittlung eines Weges im Prozessraum zur Verfügung gestellt,
welche eine Veränderung wenigstens eines Betriebswertes von einem Istwert auf einen
Sollwert unter Vermeidung von Punkten im Prozessraum, berechnet oder durchführt.
Mit besonderem Vorteil kann ein derartiges erfindungsgemäßes Verfahren und eine
erfindungsgemäße Einrichtung in einer Druckmaschine, insbesondere einer
Rollenrotationsdruckmaschine oder Offsetdruckmaschine, für eine Bedruckstoffbahn
realisiert werden. Neben der Vermeidung gewisser Risiken durch bestimmte Betriebswerte
und Betriebsparameter im Prozessraum kann die Kenntnis des Prozessraums auch zur
Optimierung von Qualitätsparametern herangezogen werden. Im Voraus kann ein
optimaler Betrieb mit minimiertem Risiko zumindest in einem lokalen Bereich des
Prozessraums durchgeführt werden.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung
werden anhand der nachfolgenden Figuren sowie deren Beschreibungen dargestellt. Es
zeigt im Einzelnen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Wertes der Risikoklassifikation mit einer
zwei Klassen umfassenden Einteilung in Funktion der Bahngeschwindigkeit
und der Bahnspannung bei festgehaltenen Betriebsparametern des höher
dimensionalen Prozessraumes,
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Wertes der Risikoklassifikation mit einer
alternativen Einteilung in mehrere Klassen in Funktion der
Bahngeschwindigkeit und der Bahnspannung bei festgehaltenen
Betriebsparametern des höher dimensionalen Prozessraumes,
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Topologie einer Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Einrichtung zur Durchführung der Prozessüberwachung
einer Druckmaschine für eine Druckstoffbahn und
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer Topologie einer vorteilhaft
weitergebildeten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung zur
Durchführung der Prozessüberwachung einer Druckmaschine für eine
Bedruckstoffbahn.
In der Fig. 1 ist eine schematische Darstellung des Wertes der Risikoklassifikation mit
einer zwei Klassen umfassenden Einteilung in Funktion der Bahngeschwindigkeit und der
Bahnspannung bei festgehaltenen Betriebsparametern des höher dimensionalen
Prozessraumes gezeigt. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Prozessüberwachung einer
Druckmaschine für eine Bedruckstoffbahn umfasst die Bereitstellung oder die Vorlage
einer Karte des Prozessraumes, insbesondere der Hyperebenen der Betriebswerte in
Abhängigkeit der Betriebsparameter, wobei mögliche Betriebswerte, also Punkte in der
Hyperebene, einer Zuordnung in Risikoklassen unterworfen sind. Die Fig. 1 zeigt also die
Darstellung dieser Klassenzuordnung in Funktion der Betriebswerte
Bahngeschwindigkeit 10 und Bahnspannung 12, aufgetragen in einem Koordinatensystem
mit Ursprung 14. In der von den Betriebswerten Bahngeschwindigkeit 10 und
Bahnspannung 12 aufgespannten Hyperebene liegen risikobehaftete Bereiche 16 und
ungefährliche Bereiche 18. Beispielhaft ist hier eine Situation gezeigt, in der die
risikobehafteten Bereiche 16 drei Inseln in einen ungefährlichen Bereich 18 bilden. Diese
Konstellation soll nur der beispielhaften Erläuterung des Vorgehens der Kartenerstellung
dienen: Den bekannten, gemessenen Punkten in der Hyperebene wird in diesem
beispielhaften Maß entweder die Klasse "risikobehaftet" oder "ungefährlich"
zugesprochen, mathematisch beispielsweise durch die Zahlen "1" und "0" repräsentiert.
Anderen, noch nicht gemessenen Punkten in der Hyperebene wird durch Interpolation, sei
es durch eine einfache analytische Vorschrift, eine Fuzzy-Logik oder durch Berechnung
mittels eines neuronalen Netzes, eine entsprechende Klassenzugehörigkeit zugesprochen.
Eine einfache analytische Vorschrift kann beispielsweise darin bestehen, dass allen
Punkten innerhalb einer Umgebung um einen gegebenen Messpunkt mit bestimmtem
maximalen Abstand, der kleiner als der minimale Abstand benachbarter Messpunkte ist,
die Klasse des Messpunkts zugeordnet wird und dass zunächst Punkten, welche nicht von
diesen Umgebungen überdeckt sind die Klasse "ungefährlich" zugesprochen wird.
Das gesicherte Wissen und/oder die Abschätzung der Zwischenwerte wird dann graphisch
in Form einer Karte repräsentiert, insbesondere für den Maschinenbediener in geeigneter
Form visualisiert, sei es auf einem Bildschirm, Display, Drucker oder dergleichen. Eine
derartige Darstellung für den Maschinenbediener ermöglicht für diesen eine Abschätzung
des mit bestimmten Betriebswerten und Betriebsparametern verbundenen Risikos durch
eine Zuordnung des Risikos am Istwert im Prozessraum und eine Kenntnis bzw.
Abschätzung benachbarter Betriebswerte und Betriebsparameter im Prozessraum.
In der Fig. 2 ist eine schematische Darstellung des Wertes der Risikoklassifikation mit
einer alternativen Einteilung in mehrere, hier beispielhaft vier Klassen in Funktion der
Bahngeschwindigkeit und der Bahnspannung bei festgehaltenen Betriebsparametern des
höher dimensionalen Prozessraumes gezeigt. Bahngeschwindigkeit 10 und
Bahnspannung 12 spannen eine Hyperfläche mit Ursprung 14 auf. Jedem Punkt der
Hyperfläche ist eine Zugehörigkeit in eine Klasse einer Klassifikation zugesprochen.
Beispielhaft ist hier eine Klassifikation, welche die vier Klassen "risikobehaftet", "zu
vermeiden", "mit Warnung verbunden" und "ungefährlich" umfasst. In Fig. 2 ist eine
beispielhafte Situation gezeigt, in welcher die von Bahngeschwindigkeit 10 und
Bahnspannung 12 aufgespannten Hyperebene in einen ungefährlichen Bereich 18 drei
Inseln aufweist, welche risikobehaftete Bereiche 16, Vermeidungsbereiche 20 und
Warnbereiche 22 aufweisen. Der Betrieb der zugehörigen Druckmaschine für einen
Bedruckstoff sollte in einem ungefährlichen Bereich 18 des Prozessraumes stattfinden. Es
sollte vermieden werden, Betriebswerte mit zugehörigen Betriebsparametern auszuwählen
oder zu erreichen, welche im Vermeidungsbereich 20, Warnbereich 22 oder
risikobehafteten Bereich 16 liegen. Durch das Maß einer abgestuften Klassifikation, hier
also drei von vier Klassen, welche nicht "ungefährlich" sind, ist es möglich, bestimmte
Handlungsempfehlungen dem Maschinenbediener zu suggerieren oder vorzugeben:
beispielsweise könnte der Vermeidungsbereich 20 derart definiert sein, dass das Risiko eines Ausfalls oder einer Nichtproduktivität der Maschine gering ist, trotzdem aber ein Betrieb an einem derartigen Punkt im Prozessraum nicht empfohlen wird. Der Warnbereich 22 kann dazu dienen, die entsprechende Information der Annäherung an einen risikobehafteten Bereich 16 dem Maschinenbediener durch geeignete visuelle oder audielle Signale zu vermitteln, sodass dieser entsprechende Handlungen durchführt, um einen Betrieb der Druckmaschine im risikobehafteten Bereich 16 zu verhindern oder zu vermeiden.
beispielsweise könnte der Vermeidungsbereich 20 derart definiert sein, dass das Risiko eines Ausfalls oder einer Nichtproduktivität der Maschine gering ist, trotzdem aber ein Betrieb an einem derartigen Punkt im Prozessraum nicht empfohlen wird. Der Warnbereich 22 kann dazu dienen, die entsprechende Information der Annäherung an einen risikobehafteten Bereich 16 dem Maschinenbediener durch geeignete visuelle oder audielle Signale zu vermitteln, sodass dieser entsprechende Handlungen durchführt, um einen Betrieb der Druckmaschine im risikobehafteten Bereich 16 zu verhindern oder zu vermeiden.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann eine Darstellung der
Risikoklassifikation besonders einprägsam und anschaulich durch die Verwendung von
Farben für unterschiedliche Bereiche auf der Karte erfolgen. Für den Fachmann ist klar,
dass neben der beispielhaft angesprochenen zweidimensionalen Hyperebene oder
Hyperfläche, welche von Bahngeschwindigkeit 10 und Bahnspannung 12 aufgespannt ist,
weitere Hyperebenen, Hyperflächen oder dreidimensionale Hyperräume analog visualisiert
werden können. Der gegenwärtige Status, also der Istwert im Prozessraum, kann mittels
eines geeigneten Cursors auf der Karte dargestellt werden.
In diesem Zusammenhang sei auch darauf hingewiesen, dass die darstellte Karte in den
Sinne dynamisch sein kann, dass immer die aktuell gültige Hyperebene visualisiert wird.
Bei sich ändernden Betriebsparametern wird also eine diesen entsprechende Hyperebene
gezeigt, welche also im allgemeinen Fall ein abweichendes Muster an Bereichen aufweisen
kann.
In der Fig. 3 ist eine schematische Darstellung einer Topologie einer Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Einrichtung zur Durchführung der Prozessüberwachung einer
Druckmaschine für eine Bedruckstoffbahn gezeigt. Die Bedruckstoffbahn 30 bewegt sich
mit einem Geschwindigkeitsvektor 32 an einer Messeinrichtung 36, bevorzugt zur
Bestimmung der Bahngeschwindigkeit und der Bahnspannung, vorbei. Die
Messeinrichtung 36 ist mit einer Datenverbindung 35 in Kontakt zu einer
Diagnostikeinrichtung 34, welche Daten aus der Messung der Messeinrichtung 36 gewinnt.
Über eine erste Verbindung zum Datentransfer 38 wird die Information über die Istwerte
der Betriebswerte an eine Kartographieeinheit 40 übermittelt. Diese Kartographieeinheit 40
stellt eine Karte der Risikoklassifikation in Abhängigkeit der wenigstens zwei
Betriebsparameter Bahnspannung und Bahngeschwindigkeit bei bestimmten
Betriebsparametern her.
Es kann vorgesehen sein, dass diese Kartographieeinheit 40 aus durch Messungen bekannte
oder durch laufende Messungen erworbene Risikowerten Zwischenwerte für Punkte in der
Hyperebene berechnet, wobei eine einfache analytische Interpolationsvorschrift oder
Fuzzy-Logik mit geeigneten Regeln und Fuzzy-Mengen benutzt wird. Für eine geeignete
Fuzzy-Logik können beispielsweise vier Klassen mit zugeordneter niedriger, mittlerer,
höherer und höchster Wahrscheinlichkeit eines Bahnbruchs bestimmt werden. Aus
bestimmten Regeln, welche bestimmte Betriebsparameter untereinander oder mit
Betriebswerten verknüpfen bzw. Fuzzy-Regeln für die Zuordnung von Punkten im
Prozessraum in bestimmte Klassen umfassen, kann nach Defuzzyfizierung einen Punkt im
Prozessraum die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Klasse zugesprochen werden.
Derartige Regeln können aufgrund von Expertenwissen oder durch mathematischen
Ableitung aus Versuchsresultaten gewonnen werden. Des Weiteren kann die
Kartographieeinheit 40 mit einem neuronalen Netz ausgestattet sein. Dabei lernt das
neuronale Netz über eine Vielzahl von Datensätzen, welches Konstellationen für eine
bestimmte Risikoklasse von besonderer Bedeutung waren. Darüber hinaus ist es in der
Lage, bestimmte Betriebsparameter ihrer Bedeutung entsprechend zu gewichten. Die
zunehmende Ausprägung zentraler Zusammenhänge zwischen den Betriebswerten,
respektive Betriebsparametern und der Risikoklassen, stellt gleichsam den wachsenden
Erfahrungsschatz des neuronalen Netzes dar, durch den die Erfahrung oder Kenntnis über
die Druckmaschine bzw. die Baureihe, welcher diese Druckmaschine angehört, simuliert
wird. Das neuronale Netzwerk kann dabei sowohl aus Versuchssituation als auch während
reellem Produktionsbetrieb der Maschine lernen.
Der Maschinenbediener 42 verfügt über eine Eingabeeinheit 44, in welche eine Eingabe
von Sollwerten für Betriebswerte, wie beispielsweise die Bahngeschwindigkeit und die
Bahnspannung und/oder Betriebsparameter 46 erfolgen kann. Mit einer zweiten
Verbindung 48 zum Datentransfer kann diese Information in eine
Maschinensteuerungseinheit 50 überführt werden. Die Maschinensteuerungseinheit 50
steht mit einer dritten Verbindung 52 zum Datentransfer in Wirkverbindung mit der
Kartographieeinheit 40 und stellt damit beispielsweise Sollwerte für Betriebswerte und
Betriebsparameter zur Erstellung einer Karte im Prozessraum zur Verfügung. Mittels einer
vierten Verbindung zum Datentransfer 54 kann die in der Kartographieeinheit 40
vorhandene Information auf eine Darstellungseinrichtung 56, beispielsweise einen
Monitor, ein Display, ein Drucker oder dergleichen, übermittelt werden. Dem
Maschinenbediener 42 wird eine graphische Darstellung 58 der Karte des Prozessraums zur
Verfügung gestellt. Durch einen Cursor, hier beispielhaft in Form eines Kreuzes, kann der
Istwert der gegenwärtigen Betriebswerte bei gegenwärtigen Betriebsparametern visualisiert
werden. Die Informationsaufnahme 62 für den Maschinenbediener 42 ist damit wesentlich
vereinfacht und ihm wird gleichzeitig nicht nur der gegenwärtige Istzustand der
Druckmaschine dargestellt, sondern auch die zugehörige Umgebung im Prozessraum. Dem
Maschinenbediener 42 ist es möglich, durch Eingabe 46 von Sollwerten den
Maschinenzustand zu ändern. Er kann dabei die Veränderung des Istwertes 60 in der
graphischen Darstellung 48 der Karte des Prozessraumes auf der
Darstellungseinrichtung 56 bequem und effizient verfolgen.
Die erfindungsgemäße Einrichtung kann derart ausgeführt sein, dass die zu bestimmten,
gerade vorherrschenden Betriebsparameter die entsprechende Hyperebene von
Betriebswerten visualisiert wird. Mit anderen Worten: bei veränderten oder sich ändernden
Bedingungen ist die angezeigte Karte nicht statisch, sondern die angezeigten Bereiche
einzelner Klassen verändern die Lage ihrer Grenzen. Einerseits gilt es also für den
Maschinenbediener 42 zu vermeiden, dass aufgrund einer Veränderung von
Betriebsparametern oder Betriebswerten, welche er induziert, der Istzustand der Maschine
in einem risikobehafteten Bereich zu liegen kommt, andererseits wird ihm durch die
Darstellung der Hyperebene im Prozessraum die Dynamik der Maschine visualisiert. Der
Maschinenbediener sieht also das Risikoniveau einer gegenwärtigen Situation, einem
Punkt im Prozessraum entsprechend, und er kann die Gefahr abschätzen, in eine
risikobehaftete Zone zu gelangen.
Für den Fachmann ist klar, dass die Visualisierung nicht ausschließlich auf die
Bahngeschwindigkeit und die Bahnspannung beschränkt sein braucht, sondern dass das
erfindungsgemäße Verfahren auch für weitere Betriebswerte anwendbar ist.
In der Fig. 4 ist eine schematische Darstellung einer Topologie einer vorteilhaft
weitergebildeten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung zur Durchführung
der Prozessüberwachung einer Druckmaschine für eine Bedruckstoffbahn gezeigt. Für eine
Bedruckstoffbahn 30 mit Geschwindigkeitsvektor 32 ist eine Diagnostikeinrichtung 34 mit
Messeinrichtung 36, welche durch eine Datenverbindung 35 miteinander verknüpft sind,
vorgesehen. Die Diagnostikeinrichtung 34 generiert Information über Istwerte bestimmter
Betriebswerte, beispielsweise der Bahnspannung und der Bahngeschwindigkeit, aus den
mittels der Messeinrichtung 36 gewonnenen Messwerten. Die Diagnostikeinrichtung 34
steht über eine erste Verbindung zum Datentransfer 38 mit einer Kartographieeinheit 40 in
Kontakt. Der Maschinenbediener 42 verfügt über ein Eingabegerät 44 zur Eingabe 46 von
Sollwerten für Betriebswerte und/oder von Werten für Betriebsparameter. Über eine zweite
Verbindung zum Datentransfer 48 kann diese Information an eine
Maschinensteuerungseinheit 50 übermittelt werden. Diese Maschinensteuerungseinheit 50
steht mit einer dritten Verbindung zum Datentransfer 52 in Kontakt zur
Kartographieeinheit 40 und kann dieser die Sollwerte für Betriebswerte und/oder Werte für
Betriebsparameter mitteilen. Des Weiteren ist eine Navigationseinheit 64 vorgesehen,
welche eine vierte Verbindung 54 zum Datentransfer zur Kartographieeinheit 40, eine
fünfte Verbindung zum Datentransfer 66 zu einer Darstellungseinrichtung 56 und eine
sechste Verbindung zum Datentransfer 68 zur Maschinensteuerungseinheit 50 aufweist.
Die Darstellungseinrichtung 56 ermöglicht eine graphische Darstellung 58 der Karte des
Prozessraumes mit einem Istwert 60 und einem Sollwert 70. Das Ziel der
Navigationseinheit 64 ist es, automatisch einen gegebenenfalls optimierten (beispielsweise
kürzesten oder schnellsten) Pfad oder Weg vom Istwert 60 zum Sollwert 70 unter
Vermeidung von Bereichen in der Hyperebene außerhalb des ungefährlichen Bereichs zu
bestimmen. Die automatische Navigation verfügt also über Wissen über die Karte des
Prozessraumes und kann mittels eines geeigneten mathematischen Verfahrens einen
Weg 72 im Prozessraum bestimmen, welcher mittels Veränderung von
Maschinenparametern in der Maschinensteuerungseinheit 50 durchlaufen werden soll. Mit
anderen Worten: durch zunehmende Kenntnis der Dynamik der Risikoklassen für
verschiedene Produktionsbedingungen ist es möglich, einen bestimmten Weg im
Prozessraum für eine bestimmte Produktion zu bestimmen, das heißt eine Vorhersage eines
Druckmaschinensteuerungspfades auf der Karte des Prozessraumes für einen Teil oder die
ganze Produktion.
Für den Fachmann ist klar, dass der Zusammenfall der verschiedenen funktionellen
Einheiten, wie sie in Fig. 3 oder Fig. 4 gezeigt sind, nur zu einer äquivalenten
Ausführung nicht aber zu einer geänderten Topologie der erfindungsgemäßen Einrichtung
führen wird. In dieser Hinsicht führt die Hinzufügung direkter, zusätzlicher Verbindungen
zwischen den Einheiten zu einer äquivalenten Topologie, da der funktionelle
Zusammenhang der einzelnen Einheiten gewahrt bleibt.
10
Bahngeschwindigkeit
12
Bahnspannung
14
Ursprung
16
risikobehafteter Bereich
18
ungefährlicher Bereich
20
Vermeidungsbereich
22
Warnbereich
30
Bedruckstoffbahn
32
Geschwindigkeitsvektor
34
Diagnostikeinrichtung
35
Datenverbindung
36
Messeinrichtung
38
erste Verbindung zum Datentransfer
40
Kartographieeinheit
42
Maschinenbediener
44
Eingabeeinheit
46
Eingabe von Sollwerten für Betriebswerte
48
zweite Verbindung zum Datentransfer
50
Maschinensteuerungseinheit
52
dritte Verbindung zum Datentransfer
54
vierte Verbindung zum Datentransfer
56
Darstellungseinrichtung
58
graphische Darstellung der Karte des Prozessraumes
60
Istwert
62
Informationsaufnahme
64
Navigationseinheit
66
fünfte Verbindung zum Datentransfer
68
sechste Verbindung zum Datentransfer
70
Sollwert
72
Weg im Prozessraum
Claims (10)
1. Verfahren zur Überwachung von Prozessen, insbesondere des Druckprozesses, in
einer bahnverarbeitenden Druckmaschine, wobei Prozessgrößen als Betriebswerte,
welche wenigstens die Bahnspannung und die Bahngeschwindigkeit umfassen, in
einem Prozessraum identifiziert werden, eine Messung von Istwerten der
Betriebswerte durchgeführt wird, eine Vorgabe oder eine Messung von Istwerten
wenigstens eines diese Betriebswerte beeinflussenden Betriebsparameters
vorgenommen wird und Betriebswerte in Abhängigkeit der Betriebsparameter
bewertet werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Karte des Prozessraumes erzeugt wird, wobei eine Zuweisung zumindest
einer Teilmenge von Punkten des Prozessraumes zu wenigstens zwei Klassen
vorgenommen wird, die ein Maß für das Risiko des Betriebszustandes der
Druckmaschine darstellt.
2. Verfahren zur Überwachung von Prozessen einer bahnverarbeitenden Druckmaschine
gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Genauigkeit der Karte des Prozessraumes durch die mittels laufender
Messungen gewonnene Information und deren Weiterverarbeitung erhöht wird.
3. Verfahren zur Überwachung von Prozessen einer bahnverarbeitenden Druckmaschine
gemäß Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Betriebsparameter aus der Gruppe Bedruckstoffcharakteristika,
Zeit seit letztem Bahnschnitt, Zeit seit letzter Gummituchreinigung, Parameter des
Trockners, Rate der Bedruckstoffdefekte auf der laufenden Rolle stammt.
4. Verfahren zur Überwachung von Prozessen einer bahnverarbeitenden Druckmaschine
gemäß Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Erstellung oder Verfeinerung der Karte Interpolationen der Funktionswerte
oder Klassenzuordnung zwischen gemessenen Punkten im Prozessraum
vorgenommen werden.
5. Verfahren zur Überwachung von Prozessen einer bahnverarbeitenden Druckmaschine
gemäß einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Erhöhung der Genauigkeit oder der Verfeinerung der Kenntnis der Karte
eine Berechnung von Funktionswerten oder Klassenzuordnungen unter Ausnutzung
einer Fuzzy-Logik erfolgt.
6. Verfahren zur Überwachung von Prozessen einer bahnverarbeitenden Druckmaschine
gemäß einem der vorstehenden Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Weiterverarbeitung der mittels laufender Messungen gewonnenen
Information ein neuronales Netz eingesetzt wird.
7. Verfahren zur Überwachung von Prozessen einer bahnverarbeitenden
Druckmaschine, wobei zusätzlich Sollwerte für Betriebswerte vorgegeben sind,
gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Veränderung von einem Istwert auf einen Sollwert der Betriebswerte
entlang eines geeigneten Weges im Prozessraum unter Vermeidung von Punkten in
wenigstens einer bestimmten Klasse erfolgt.
8. Einrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zur Überwachung von Prozessen
einer bahnverarbeitenden Druckmaschine gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, mit
wenigstens einer Diagnostikeinrichtung (34), einer Eingabeeinheit (44), einer
Maschinensteuerungseinheit (50) und einer Darstellungseinrichtung (56) für den
Maschinenbediener (42),
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Kartographieeinheit (40) eine Karte des Prozessraums zur Verfügung stellt.
9. Einrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zur Überwachung von Prozessen
einer bahnverarbeitenden Druckmaschine gemäß Anspruch 8, wobei zusätzlich
Sollwerte für Betriebswerte vorgegeben sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Navigationseinheit (64) zur Veränderung eines Istwertes (60) auf einen
Sollwert auf einem Weg (72) im Prozessraum unter Vermeidung von Punkten in
einer bestimmten Klasse vorgesehen ist.
10. Bahnverarbeitende Druckmaschine, insbesondere eine
Rollenrotationsdruckmaschine oder Offsetdruckmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckmaschine einer Einrichtung gemäß Anspruch 8 oder 9 aufweist.
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