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Stand der Technik
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Zur Durchführung von Abstrichen, beispielsweise zum Nachweis von Krankheitserregern im Zusammenhang mit Antigen-, Antikörper- oder PCR-Tests, werden oftmals Probenträger in Form von Wattestäbchen verwendet, also ein Stäbchen als Watteträger mit einem mit Watte umgebenen Ende zur Probenaufnahme. Statt Watte im engeren Sinn kann dabei auch ein anderes geeignetes saugfähiges Material als Probenkörper dienen. Beispielsweise zeigt das Dokument
WO 2017/033099 A1 einen Probenträger mit zwei voneinander trennbaren Probenkörpern.
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Im Zusammenhang mit Antigen-Schnelltests und PCR-Tests findet ein als Pooling oder Pool-Test bezeichnetes Testverfahren zunehmend an Bedeutung, bei welchem Proben von mehreren Personen zunächst gemeinsam mit nur einem Test auf das Vorhandensein eines Krankheitserregers untersucht werden und bei einem positiven Nachweis weitere Proben dieser Personen zusätzlich separat getestet werden müssen, um die infizierte Person zu identifizieren.
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Offenbarung der Erfindung
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Vorteile der Erfindung
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Vor diesem Hintergrund betrifft die Erfindung eine Probenentnahmevorrichtung mit einem ersten Probenträger und einem zweiten Probenträger, welche zueinander beabstandet mit einem Halter der Vorrichtung verbunden sind.
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Die Probenentnahmevorrichtung hat den Vorteil, dass mit einer Handlung zwei Proben gleichzeitig genommen und unabhängig voneinander weiterverarbeitet werden können. Ferner ist von besonderem Vorteil, dass die genommenen Proben aufgrund der zueinander beabstandeten Probenträger örtlich getrennt verbleiben und damit auch eine Entnahme einer der beiden genommenen Proben ohne Beeinträchtigung der anderen genommenen Probe möglich ist. Vorzugsweise sind die beiden Probenträger dabei separat mit dem Halter verbunden.
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Die Probenentnahmevorrichtung kann vorteilhafterweise zur Sammlung, Übertragung und/oder Speicherung von biologischem oder chemischen Material eingesetzt werden, insbesondere für einen Verwendung zur Entnahme eines Abstrichs. Bei dem biologischen Material kann es sich insbesondere um körpereigenes Untersuchungsmaterial handeln, beispielsweise um Körperflüssigkeiten wie Sputum, Blut oder Urin. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung der Probenentnahmevorrichtung für einen eingangs beschriebenen Pooling-Test, bei welchem zunächst eine mit dem ersten Probenträger gesammelte erste Probe für einen gemeinsamen Test mit Proben anderer Probanden untersucht und bei positivem Testergebnis eine mit dem zweiten Probenträger gesammelte Probe für einen separaten individuellen Test zur Identifikation des infizierten Probanden verwendet wird. Der Halter der Probenentnahmevorrichtung, welcher vorzugsweise auch als Griff der Vorrichtung verwendet werden kann, kann vorzugsweise als Deckel oder Verschluss für das Gefäß ausgebildet sein, beispielsweise für Proberöhrchen wie ein Eppendorf- Tube® oder ein anderes Mikroreaktionsgefäß.
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Gemäß bevorzugter Ausgestaltung umfasst der erste Probenträger und/oder der zweite Probenträger ein Stäbchen und einen Probenkörper an einem Ende des Stäbchens. Der Probenkörper kann dabei Watte oder ein anderes Material aufweisen, welches Flüssigkeit aufnehmen kann. Der Probenkörper hat somit vorzugsweise die Form eines Tupfers oder einseitig mit Watte versehenen Wattestäbchens. Ganz bevorzugt ist ein erstes Ende des jeweiligen Stäbchens mit einem Rest der Probenentnahmevorrichtung, insbesondere mit einem Griff oder dem Halter, verbunden und ein zweites Ende umfasst den Probenkörper. Somit sind die beiden Probenträger vorzugsweise separat über ihre jeweiligen Stäbchen mit dem Halter verbunden. Der Griff oder Halter bildet dabei bevorzugt ein Ende der Probenentnahmevorrichtung, welches vorteilhafterweise von einem Benutzer für die Bedienung der Vorrichtung gehalten werden kann. In besonderen Ausgestaltungen können ein oder mehrere Stäbchen auch mehrere Probenkörper aufweisen, insbesondere beabstandet an dem Stäbchen angeordnet.
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Gemäß besonderer Weiterbildungen kann die Probenentnahmevorrichtung auch mehr als zwei Probenträger umfassen, beispielsweise drei oder vier, wobei die weiteren Probenträger ebenfalls Stäbchen und Probenkörper an einem Ende des Stäbchens umfassen und mit einem anderen Ende mit dem Rest der Probenentnahmevorrichtung verbunden sein können.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung ist der erste Probenträger länger als der zweite Probenträger ausgeführt. Im Falle obiger Ausgestaltung weist der erste Probenträger dazu vorzugsweise ein längeres Stäbchen als der zweite Probenträger auf. Dies hat den Vorteil, dass sich die Probenkörper der beiden Probenträger nicht auf gleicher Höhe befinden und damit weiter voneinander entfernt sind, was eine Bearbeitung eines Probenkörpers ohne Beeinträchtigung des anderen Probenkörpers unterstützt. Ferner ist von besonderem Vorteil, dass über eine einzige Handlung von unterschiedlichen Probenbereiche, beispielsweise in Körperöffnungen oder in unterschiedlichen Tiefen eines zu untersuchenden Objekts, gleichzeitig Proben genommen werden können, beispielsweise im vorderen, mittleren und/oder hinteren Mundbereich bei einem Lollitest. Damit kann eine Nachweiswahrscheinlichkeit eines mit den Proben durchgeführten Tests insgesamt deutlich erhöht und/oder verschiedene Untersuchungsbereich simultan untersucht werden. Insbesondere kann der erste Probenträger um die Länge des Probenkörpers des ersten Probenträgers länger als der zweite Probenträger sein. Dadurch erstreckt sich der Probenkörper des ersten Probenträgers vollständig über den zweiten Probenträger hinweg, was insbesondere vorteilhaft ist, wenn nur der Probenkörper des ersten Probenträgers mit einer Probe in Kontakt gebracht werden soll.
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Gemäß vorteilhafter Weiterbildung weist zumindest einer der Probenträger, vorzugsweise jeweils beide Probenträger, eine Abtrennstelle zum Abtrennen eines eine Probe enthaltenden Teils auf. Unter einer Abtrennstelle ist insbesondere eine Stelle des Probenträgers zu verstehen, an welcher der Probenträger in zwei Teile getrennt werden kann. Dies erleichtert die Weiterverarbeitung der gesammelten Probe. Die Abtrennstelle kann beispielsweise als Sollbruchstelle ausgeführt sein. Alternativ können die beiden trennbaren Teile des Probenträgers auch über einen Kraftschluss oder Formschluss miteinander lösbar verbunden sein, beispielsweise über einen Schraubverschluss oder einen Klickverschluss. Im Falle obiger Ausgestaltung befindet sich die Abtrennstelle vorzugsweise an dem Stäbchen. Bei einer Ausgestaltung als Sollbruchstelle kann die Sollbruchstelle beispielsweise in Form einer Verringerung des Querschnitts des Stäbchens ausgebildet sein, zum Beispiel aufgrund einer Kerbe oder Rille. Alternativ kann das Stäbchen aus zwei separaten Stäbchen gebildet sein, welche, wie beschrieben, beispielsweise miteinander verschraubt oder für einen Kraftschluss teilweise ineinander verschoben sind (wozu zumindest ein Stäbchen an einem Ende abschnittsweise für die Aufnahme des anderen Stäbchens hohl ist). Alternativ oder zusätzlich kann eine Abtrennstelle auch an der Kontaktstelle des Stäbchens mit dem Rest des Probenträgers, insbesondere mit dem Halter, befinden. Beispielsweise ist das Stäbchen mit dem Rest bzw. dem Halter verschraubt. In besonderer Ausgestaltung kann der Halter auch einen oder mehrere separate Knöpfe zum Trennen der Abtrennstellen aufweisen, beispielsweise zum Betätigen eines Stößel, welcher ein oder alternativ mehrere Stäbchen auswirft. Dazu kann der Halter auch Markierungen als Hinweise für den Benutzer aufweisen.
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Die erste und die zweite Abtrennstelle können auf gleicher Höhe angeordnet sein. Dies erleichtert ein gleichzeitiges Abtrennen der beiden Teilstücke der Probenträger. Wenn die Probenträger gleich lang ausgeführt sind, hat dies den weiteren Vorteil, dass die durch die Abtrennung erzeugten Teilstücke ebenfalls gleich lang sind. Unter „gleicher Höhe“ bzw. „gleich lang“ ist dabei vorzugsweise nicht eine exakt gleiche Höhe bzw. exakt gleiche Länge zu verstehen. Die Höhen bzw. Längen können sich beispielsweise um nicht mehr als 15%, bevorzugt um nicht mehr als 10%, ganz bevorzugt um nicht mehr als 5% voneinander unterscheiden.
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Alternativ oder zusätzlich können eine Abtrennstelle des ersten Probenträgers und eine Abtrennstelle des zweiten Probenträgers auf unterschiedlichen Höhen angeordnet sein, insbesondere im Falle unterschiedlich langer Probenträger. Gemäß besonderer Ausgestaltung können diese Abtrennstellen derart angeordnet sein, dass die über diese Abtrennstellen abgetrennten beiden Teile der Probenträger eine gleiche Länge aufweisen. Unter „gleicher Länge“ ist dabei vorzugsweise nicht eine exakt gleiche Länge zu verstehen. Die Längen können sich beispielsweise um nicht mehr als 15%, bevorzugt um nicht mehr als 10%, ganz bevorzugt um nicht mehr als 5% voneinander unterscheiden.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Weiterbildung umfasst der Halter der Probenentnahmevorrichtung einen ersten Teil mit dem ersten Probenträger und einen zweiten Teil mit dem zweiten Probenträger, wobei der erste Teil und der zweite Teil lösbar miteinander verbunden sind. Dies hat den Vorteil, dass die Probenentnahmevorrichtung in zwei separate Teile mit jeweils zumindest einem Probenträger aufgeteilt werden kann. Die Verbindung des ersten und des zweiten Teils miteinander kann dabei insbesondere in Form eines Steck- oder Rastmechanismus ausgebildet sein, beispielsweise als Schiebe- oder Schienensystem.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung umfasst die Probenentnahmevorrichtung ein Gefäß zur Aufnahme des ersten und des zweiten Probenträgers. Das Gefäß ist vorzugsweise lösbar mit einem Rest der Vorrichtung verbindbar, beispielsweise über einen Schraubverschluss, eine kraftschlüssige Verbindung aufgrund einer Elastizität eines Teils des Gefäßes und/oder der restlichen Vorrichtung oder einen Einrastmechanismus mit Vorsprung und Nut. Dies hat den Vorteil, dass beide Probenträger über ein gemeinsames Gefäß vor äußeren Einflüssen geschützt werden können. Der Halter oder Griff der Probenentnahmevorrichtung kann vorzugsweise als Deckel oder Verschluss für das Gefäß ausgebildet sein. Ferner kann das Gefäß eine Flüssigkeit oder teilweise festes Medium, beispielsweise zur Konservierung oder Vorbehandlung der Proben wie zum Beispiel eNAT™ oder UTM™, aufweisen, in welche zumindest ein Probenkörper bei einem Anbringen des Gefäßes zumindest teilweise eintaucht. Gemäß besonderer Ausgestaltung können die Geometrie des Gefäßes, eine unterschiedliche Länge der Probenträge und eine Menge von Flüssigkeit in dem Gefäß derart aufeinander abgestimmt sein, dass bei dem Anbringen des Gefäßes nur einer der beiden Probenkörper zumindest teilweise in die Flüssigkeit oder das teilweise feste Medium eintaucht. Dies ist ein weiterer Vorteil der Ausgestaltung unterschiedlich langer Probenträger. In besonderer Ausgestaltung kann das Gefäß einen Trennmechanismus zum Abtrennen zumindest eines der Probenträger an der Abtrennstelle aufweisen, beispielsweise in Form eines Vorsprungs an einer Wand des Gefäßes.
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Gemäß weiterer besonderer Ausgestaltungen kann das Gefäß auch ein oder mehrere Kammern aufweisen, wobei vorzugsweise in diesen Kammern festes, flüssiges oder gasförmiges Medium hinterlegt ist, insbesondere für eine Aufbereitung und/oder Konservierung von Proben wie oben angeführt. Beispielsweise umfasst das Gefäß ein oder zwei Kammern mit einer durchstoßbaren Wand oder Versiegelung beispielsweise mit einer Folie, wobei diese Kammern derart im Gefäß angeordnet sind, dass bei einer Einbringung der Probenträger ein Ende eines oder beider Probenträger die Kammern öffnet, vorzugsweise dabei die Wand bzw. Versiegelung durchstößt, und die aufgenommene Probe mit den in den Kammern befindlichen Medien in Kontakt bringt. Alternativ können das Gefäß und die Kammern derart ausgebildet sein, dass erst bei einer Betätigung eines Knopfes am Rest bzw. Halter der Probenentnahmevorrichtung oder bei einem weiteren Aufeinanderzubringen (bspw. durch stärkeres Verschrauben eines Schraubverschlusses) des Restes bzw. des Halters mit dem Gefäß die Kammern geöffnet werden, insbesondere aufgrund eines dann erfolgenden Durchstoßens der Wand bzw. der Versiegelung. Insbesondere wenn die Probenentnahmevorrichtung mehr als zwei Probenträger umfasst, kann das Gefäß auch mehr als zwei solcher Kammern umfassen.
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Wie oben für den Halter der Probenentnahmevorrichtung beschrieben, kann auch das Gefäß einen ersten Teil und einen zweiten Teil umfassen, wobei der erste Teil und der zweite Teil lösbar miteinander verbunden sind. Die beiden Teile, im Folgenden auch als erstes und zweites Teilgefäß bezeichnet, können dabei beispielsweise über ein doppelseitiges Klebeband oder beispielsweise ebenfalls über einen Steck- oder Rastmechanismus miteinander verbunden sein und jeweils eine oder alternativ auch mehrere Kammern umfassen. Insbesondere die bevorzugte Ausgestaltung, in welcher sowohl der Halter als auch das Gefäß jeweils solch zwei voneinander trennbare Teile umfassen, hat den Vorteil, dass die Probenentnahmevorrichtung in zwei separate Vorrichtungen mit jeweils zumindest einem Probenträger und einem Teilgefäß aufteilbar ist.
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Gemäß einer weiteren besonderen Ausgestaltung umfasst zumindest eine Kammer in dem Gefäß bzw. Teilgefäß eine über einen der Probenträger verschließbare Öffnung. Vorzugsweise kann dazu der Probenträger, insbesondere das Stäbchen des Probenträgers, eine stellenweise Verdickung oder andere laterale Verbreiterung, wie beispielsweise ein Plättchen- oder scheibenförmiger Vorsprung um den Probenträger bzw. um das Stäbchen, zum Verschließen der Öffnung aufweisen. Eine solche Verdickung bzw. Verbreiterung ist bevorzugt breiter als der Probenkörper des Probenträgers. Dies hat den Vorteil, dass der Probenkörper problemlos in die Kammer eingeführt werden kann, bevor die Verdickung bzw. Verbreiterung die Öffnung verschließt. Insbesondere wenn der Halter bzw. Griff über eine Schraubmechanismus mit dem Gefäß verbunden wird, kann diese Kammer mit der Öffnung zentral, insbesondere rotationssymmetrisch, im Gefäß angeordnet sein, wobei auch der Probenträger zentral am Halter bzw. Griff fixiert ist. Dies hat den Vorteil, dass eine Drehung des Halters bzw. Griffs beim Verschrauben den Probenträger nur um seine eigene Achse, insbesondere um eine Achse deckungsgleich mit dem Stäbchen des Probenträgers, rotiert und somit eine Aufnahme des Probenkörpers in die Kammer und einen bevorzugten Verschluss der Kammer mit der Verdickung bzw. Verbreiterung nicht beeinträchtigt. Ferner kann vorzugsweise der zumindest zweite Probenträger derart an dem Halter bzw. Griff angeordnet sein, dass beim Verschrauben eine Rotation des zweiten Probenträgers um den ersten Probenträger erfolgt und bevorzugt die Aufnahme des Probenkörpers des ersten Probenträgers in die Kammer nicht beeinträchtigt.
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Wie oben bereits ausgeführt, ist Gegenstand der Erfindung auch eine Verwendung der Probenentnahmevorrichtung zur Durchführung eines Tests, insbesondere eines medizinischen oder biologischen Tests, beispielsweise eines Tests zum Nachweis einer biologischen oder chemischen Substanz, insbesondere eines Krankheitserregers. Dabei kann die Verwendung insbesondere für die Durchführung eines Antikörper-, Antigen- und/oder PCR-Tests erfolgen. Besonders bevorzugt ist die Verwendung der Probenentnahmevorrichtung zur Durchführung eines gestuften Tests, insbesondere eines Pooling-Tests, wobei eine erste mit dem ersten Probenträger genommenen Probe für einen ersten Test und eine zweite mit dem zweiten Probenträger genommenen Probe für einen zweiten Test verwendet wird.
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Gegenstand der Erfindung ist somit ferner auch ein Verfahren zum Nachweis einer Substanz, insbesondere einer chemischen oder biologischen Substanz wie beispielsweise zum Nachweis eines Krankheitserregers, mit der Probenentnahmevorrichtung. Dabei wird mindestens einer der Probenträger mit einer Körperflüssigkeit in Kontakt gebracht und ein mit dem Probenträger aufgenommener Teil der Körperflüssigkeit in einen Test zum Nachweis der Substanz überführt. Gemäß bevorzugter Weiterbildung des Verfahrens wird auch der zweite Probenträger mit einer Körperflüssigkeit in Kontakt gebracht, in besonderer Ausgestaltung mit der gleichen Körperflüssigkeit, und ein mit dem zweiten Probenträger aufgenommener Teil der Körperflüssigkeit in einen Test zum Nachweis der Substanz überführt.
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Zu den Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Verwendungen wird auch auf die oben ausgeführten Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwiesen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigen
- 1 bis 3 Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Probenentnahmevorrichtung und
- 4 ein Flussdiagramm eines Ausführungsbeispiels des der erfindungsgemäßen Verwendung bzw. des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Ausführungsformen der Erfindung
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1a zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Probenentnahmevorrichtung 100, welche einen ersten Probenträger 110 und einen zweiten Probenträger 120 aufweist. Beide Probenträger umfassen ein Stäbchen 111, 121 und einen Probenkörper 112, 122, beispielsweise aus Watte. Sowohl die Stäbchen 111, 121 als auch die Probenkörper 112, 122 können wie bei handelsüblichen Abstrichtupfern oder für medizinische/biologische Labore einsetzbaren Wattestäbchen ausgeführt sein. Wie in 1a strichliert angedeutet, können die Stäbchen auch jeweils mehr als einen Probenkörper aufweisen, beispielsweise als weitere Probenkörper 126 beabstandet zu den anderen Probenkörpern 122 und vorzugsweise ebenfalls Watte umfassend. Bevorzugt befinden sich dann weitere Abtrennstellen, beispielsweise ebenfalls als Sollbruchstellen ausgebildet, zwischen den Probenkörpern 122, 126 für einen Trennung der einzelnen Probenkörper. Die Stäbchen 111, 121 sind vorzugsweise unterschiedlich lang ausgeführt, so dass sich die Probenkörper 112, 122 nicht auf gleicher Höhe befinden. Ferner umfasst jedes Stäbchen 111, 121 bevorzugt eine Abtrennstelle, in diesem Beispiel als Sollbruchstelle 115, 125 in Form einer Kerbe, welche in diesem Beispiel ungefähr auf gleicher Höhe angeordnet sind. Beide Stäbchen 111, 121 weisen die Probenkörper 112, 122 an einem jeweils ersten Ende 113, 123 auf und sind an dem jeweils zweiten Ende 114, 124 mit einem Griff 130 oder Halter 130 der Probenentnahmevorrichtung 100 verbunden. Der Griff bzw. Halter 130 weist ein Gewinde 131 auf, um ihn mit einem passenden Gewinde 141 eines Gefäßes 140 zur Aufnahme der Probenträger 110, 120 zu verschrauben, beispielsweise ein Eppendorf-Tube®. Das Gefäß 140 kann eine Flüssigkeit oder ein teilweise festes Medium 150, beispielsweise ein geleeartiges Medium zum Eintauchen zumindest eines der beiden Probenkörper 112, 122 enthalten, beispielsweise zur Konservierung oder Behandlung der in den Probenkörpern 112, 122 enthaltenen Probe (zum Beispiel eTAN™ oder UTM™). Wie oben beschrieben, kann es sich bei der Probe insbesondere um eine Körperflüssigkeit handeln. Das Medium 150 kann auch in einer am Boden befindlichen Kammer 143 des Gefäßes 140 eingeschlossen sein, beispielsweise aufgrund einer Siegelfolie 145 aus Kunststoff. Bevorzugt ist die Kammer 143 derart ausgebildet, dass bei einem Einführen der Probenträger 110, 120 die Probenkörper 112, 122 die Kammer 143 öffnen, beispielsweise über ein Durchstoßen der Siegelfolie 145. Dies hat den Vorteil einer Konservierung auch des Mediums 150. Wie in 1 dargestellt, kann das Gefäß auch zwei nebeneinander angeordnete Kammern 143, 144 aufweisen, welche durch eine Wand 146 voneinander getrennt sind. Dies hat den Vorteil, dass die Probenkörper 112, 122 unabhängig voneinander mit, wenn gewünscht, unterschiedlichen Medien in Kontakt gebracht werden können. Zum Abtrennen der Probenkörper 112, 122 über die Sollbruchstellen 115, 125 kann das Gefäß 140 einen Abtrennmechanismus aufweisen, beispielsweise in Form eines oder mehrerer Vorsprünge 142 an einer Wand des Gefäßes 140 wie in 1 dargestellt. Alternativ kann der Abtrennmechanismus beispielsweise auch durch die Wand 146 zwischen den Kammern 143, 144 realisiert sein.
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Wie in 1b, 1c angedeutet, können die Probenträger 110, 120 zusätzlich oder alternativ zu den Abtrennstellen bzw. Sollbruchstellen 115, 125 auch auf andere Weise vom Griff bzw. Halter 130 abtrennbar ausführt sein. Beispielsweise können die Probenträger 110, 120 wie dargestellt in Ausnehmungen 135, 136 im Griff bzw. Halter 130 eingesteckt sein, so dass sie auf einfache Weise, beispielsweise mit einem Stößel 170 auf dem Griff bzw. Halter 130 herausgeschoben werden können. Dabei kann der Stößel auch des Griffs bzw. Halters 130 und beispielsweise über einen Knopf an der Oberseite des Griffs bzw. Halters 130 bedienbar sein.
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2a zeigt eine weiteres Ausführungsbeispiel der Probenentnahmevorrichtung 100, welches auf dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 basieren kann. Wie in 2a dargestellt, umfasst der Halter 130 einen ersten Teil 133 mit dem ersten Probenträger 110 und einen zweiten Teil 134 mit dem zweiten Probenträger 120, wobei der erste Teil 133 und der zweite Teil 134 lösbar miteinander verbunden sind, insbesondere über einen Steck- oder Rastmechanismus 132 zum Beispiel mit Klammern aus Metall, wie auch in 2b in einer Draufsicht auf den Halter 130 illustriert. Ferner ist in 2a dargestellt, dass auch das Gefäß 140 einen ersten Teil 147 und einen zweiten Teil 148 umfassen, wobei der erste Teil 147 und der zweite Teil 148 separate Teilgefäße 147, 148 bilden und lösbar miteinander verbunden sind. Die lösbare Verbindung 149 kann beispielsweise über ein doppelseitiges Klebeband 149 oder beispielsweise ebenfalls über einen Steck- oder Rastmechanismus realisiert sein. Die beiden Teilgefäße 147, 148 können ein oder mehrere Kammern wie oben beschrieben umfassen, beispielsweise jeweils eine Kammer 143, 144 zur jeweiligen Aufnahme eines Probenkörpers 112, 122, welche mit einem oben genannten Medium 150 gefüllt und mit einer Siegelfolie 145 verschlossen sind.
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Das in 3 dargestellte weitere Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Probeentnahmevorrichtung 100 umfasst ein gemeinsames Gefäß 140 für beide Probenträger 110, 120 und eine Kammer 160 zur Aufnahme des Probenkörpers 112 des ersten Probenträgers 110, bevorzugt mit Medium zur Konservierung und/oder Aufbereitung einer Probe gefüllt. Der erste Probenträger 110 umfasst eine stellenweise Verdickung 116 zum Verschluss der Öffnung 161 der Kammer 160. Alternativ zur in 3 dargestellten beulenförmigen Verdickung 116 kann der Probenträger 110 eine andere laterale Verbreiterung aufweisen, beispielsweise in Form einer Platte oder Scheibe. Ferner ist der erste Probenträger 110, insbesondere im Falle eines Schraubverschlusses zwischen Gefäß 140 und Halter 130, zentral bezüglich des Halters 130 angeordnet, so dass bei einer Rotation des Halters 140 bezüglich des Gefäßes sich der erste Probenträger 110 um seine entlang des Stäbchens 111 verlaufende Achse 117 dreht und die Öffnung 161 der Kammer 160 verschlossen bleibt. Der zweite dezentral am Halter 130 angebrachte Probenträger 120 dreht sich dabei um den ersten Probenträger 110.
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4 zeigt schematisch ein Flussdiagramm eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Verwendung 700 bzw. des erfindungsgemäßen Verfahrens 600, beispielsweise durchgeführt mit einer der in den oben beschriebenen Figuren dargestellten Probenentnahmevorrichtung 100. In einem ersten Schritt 601 wird zumindest einer der Probenträger 110 mit einer Probe in Kontakt gebracht, insbesondere mit einer Körperflüssigkeit wie oben beschrieben. Vorzugsweise kann parallel oder anschließend auch der zweite Probenträger 120 mit beispielsweise derselben Probe in Kontakt gebracht werden. In einem zweiten Schritt 602 wird zumindest ein mit den Probenträgern 110, 120 aufgenommener Teil der Probe in einen Test zum Nachweis der Substanz überführt. Dabei kann die Vorrichtung 100, wie oben bereits ausgeführt, besonders vorteilhaft für einen gestuften Test verwendet werden, beispielsweise für einen Pool-Test, wobei die erste mit dem ersten Probenträger 110 genommene Probe für einen ersten Test und die zweite mit dem zweiten Probenträger 120 genommenen Probe für einen zweiten Test verwendet wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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