-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Umwandeln eines Ausgangsmaterials in ein Polstermaterial zum Füllen des Leervolumens in einem Behälter sowie ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Vorrichtung nach den Oberbegriffen der jeweiligen nebengeordneten Ansprüche.
-
Vom Markt her sind Vorrichtungen in Form von Polsterumwandlungsmaschinen bekannt. Diese weisen eine angetriebene Fördereinrichtung auf, die ein beispielsweise bahnförmiges bzw. endloses Ausgangsmaterial aus Papier in einen Zuführabschnitt einzieht. In der Vorrichtung wird das Ausgangsmaterial beispielsweise geknüllt und/oder zerknittert, wodurch ein Polstermaterial entsteht, welches ein größeres Volumen und eine geringere Dichte als das Ausgangsmaterial aufweist. Das Polstermaterial wird über einen Ausgabeabschnitt ausgegeben. Eine Nachbearbeitungseinrichtung in Form einer Schneideeinrichtung schneidet das Polstermaterial in längliche Polsterkissen.
-
Das der Erfindung zugrunde liegende Problem wird durch eine Vorrichtung und ein Verfahren mit den Merkmalen der nebengeordneten Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in Unteransprüchen angegeben.
-
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der Nachbearbeitungsabschnitt lösbar und austauschbar an dem translatorisch bewegbaren Schlitten angeordnet. Auf diese Weise kann einerseits ein verschlissener Nachbearbeitungsabschnitt leicht gegen einen neuen Nachbearbeitungsabschnitt ausgetauscht werden, und andererseits ist es möglich, funktional unterschiedliche Nachbearbeitungsabschnitte am Schlitten zu befestigen und so an der ansonsten gleichen Vorrichtung unterschiedliche Funktionen der Nachbearbeitungseinrichtung zu realisieren. Die Flexibilität im Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird auf diese Weise erheblich erhöht. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können darüber hinaus unterschiedliche Funktionen der Nachbearbeitungseinrichtung auf einfache Art und Weise realisiert werden.
-
Konkret wird dies erreicht durch eine Vorrichtung zum Umwandeln eines beispielsweise zunächst bahnförmigen Ausgangsmaterials in ein Polstermaterial zum Füllen des Leervolumens in einem Behälter. Eine derartige Vorrichtung wird auch als „Polsterumwandlungsmaschine“ bezeichnet. Das zunächst bahnförmige Ausgangsmaterial kann beispielsweise eine Papierbahn sein, die als Rolle aufgewickelt ist oder als zickzack-gefalteter Stapel bereitgestellt wird. Wird es als Rolle bereitgestellt, kann die Papierbahn flach und eben von der Rolle abgewickelt werden, um dann in der Polsterumwandlungsmaschine beispielsweise an den Seitenrändern umgeschlagen und danach geknüllt zu werden. Möglich und vorliegend besonders bevorzugt ist es jedoch, wenn das Ausgangsmaterial radial innen aus der Rolle in deren axialer Richtung herausgezogen und als spiralig rohrartig geformtes Ausgangsmaterial in die Vorrichtung eingezogen wird.
-
Die Vorrichtung umfasst typischerweise einen Zuführabschnitt zum Zuführen des Ausgangsmaterials. Wenn das der Vorrichtung zugeführte Ausgangsmaterial das soeben erwähnte spiralig rohrartig geformte Ausgangsmaterial ist, kann der Zuführabschnitt beispielsweise als Zuführtrichter ausgebildet sein. Ist es ein bahnförmiges und ebenes Ausgangsmaterial, kann der Zuführabschnitt eine Umformeinheit aufweisen, durch die beim Einziehen des Ausgangsmaterials dessen seitliche Ränder umgeschlagen werden.
-
Ferner gehört zu der Vorrichtung typischerweise ein Ausgabeabschnitt zum Ausgeben des Polstermaterials. Der Ausgabeabschnitt kann einen Förderkanal mit einer Ausgabeöffnung aufweisen, aus der das fertige Polstermaterial austritt und beispielsweise an einen Benutzer abgegeben wird.
-
Eine angetriebene Fördereinrichtung der Polsterumwandlungsmaschine dient zum Fördern des Ausgangsmaterials bzw. Polstermaterials. Die Fördereinrichtung kann beispielsweise zwei rotierende Walzen umfassen, die so zueinander angeordnet sind, dass zwischen ihren Mantelflächen ein geringer Spalt vorhanden ist. Mindestens eine der beiden Walzen kann angetrieben sein. Durch eine Drehung der Walzen wird das Ausgangsmaterial durch den Spalt hindurchgezwängt und dabei vorzugsweise verformt, beispielsweise geknüllt und/oder geknittert. Die Fördereinrichtung kann aber auch zwei in einer Förderrichtung voneinander beabstandete Walzenpaare aufweisen, wobei das stromabwärts angeordnete Walzenpaar mit einer geringeren Geschwindigkeit fördert als das stromaufwärts angeordnete Walzenpaar. Hierdurch wird das Material gestaucht, was ebenfalls zu einer Knüllwirkung führt.
-
Stromaufwärts vom Ausgabeabschnitt ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine Nachbearbeitungseinrichtung angeordnet, die das Polstermaterial nachbearbeitet. Typischerweise kann die Nachbearbeitungseinrichtung den zunächst noch endlosen Strang an Polstermaterial in einzelne längliche Polsterkissen abschneiden.
-
Auf diese Weise erhält man am Ende ein dreidimensionales Polstermaterial, welches ein vergleichsweise großes Volumen und eine vergleichsweise geringe Dichte aufweist. Dieses Polstermaterial kann dann beispielsweise von einem Benutzer oder auch automatisch durch einen Roboter gegriffen und in einen Behälter, beispielsweise einen Transportkarton, eingelegt werden, um ein dort vorhandenes Leervolumen wenigstens teilweise aufzufüllen. Hierdurch wird verhindert, dass die in einem solchen Transportkarton vorhandenen Gegenstände während des Transports umherfallen und beschädigt werden.
-
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Nachbearbeitungseinrichtung einen translatorisch bewegbaren Schlitten aufweist. Bei diesem Schlitten handelt es sich um einen Abschnitt, der beispielsweise mittels einer Linearführung an einem Gehäuse der Vorrichtung hin- und her verschieblich gelagert ist. Der Schlitten ist mechanisch mit einem Antrieb gekoppelt, der die erwähnte Hin- und Herbewegung des Schlittens bewirkt. Typischerweise ist der Antrieb ein Elektromotor, wobei aber auch ein pneumatischer oder hydraulische Antrieb denkbar ist.
-
An dem Schlitten ist lösbar und austauschbar ein Nachbearbeitungsabschnitt befestigt. Beispielsweise kann der Nachbearbeitungsabschnitt formschlüssig mit dem Schlitten verbunden und an diesem beispielsweise durch eine Schraube gesichert sein. Aber auch eine reine Schraubverbindung ist denkbar. Anstelle einer Schraubverbindung könnte auch eine Rastverbindung oder etwas ähnliches vorgesehen sein. Der Nachbearbeitungsabschnitt ist zur Nachbearbeitung des Polstermaterials durch eine Bewegung des Schlittens mindestens teilweise in einen Förderkanal für das Polstermaterial bewegbar. Wird der Nachbearbeitungsabschnitt also in den Förderkanal hineinbewegt, kann er auf das dort vorhandene Polstermaterial einwirken und dieses nachbearbeiten.
-
Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Nachbearbeitungsabschnitt einen Schneideabschnitt umfasst. Beispielsweise kann der Schneideabschnitt als Klinge ausgebildet sein, insbesondere als schräg verlaufende Klinge.
-
Möglich ist auch eine sägezahnartige Ausgestaltung des Schneideabschnitts. Wird ein solcher Nachbearbeitungsabschnitt in den Förderkanal vollständig eingeführt, wird ein oben erwähntes Polsterkissen von dem endlosen Strang des Polstermaterials abgetrennt.
-
Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Nachbearbeitungsabschnitt einen Perforationsabschnitt umfasst. Beispielsweise kann der Nachbearbeitungsabschnitt eine Vielzahl von in Reihe angeordneten Nadelabschnitten aufweisen. Wird ein solcher Nachbearbeitungsabschnitt in den Förderkanal eingeführt, dringen die Nadelabschnitte in das dort vorhandene Polstermaterial ein, ohne es jedoch abzuschneiden, wodurch in dieses eine Perforationslinie eingebracht wird. Diese gestattet es, dass ein Benutzer beispielsweise von Hand durch ein Auseinanderreißen an der Perforationslinie ein Polsterkissen mit einer gewünschten Länge abreißen kann.
-
Möglich und besonders bevorzugt ist dabei, dass der Nachbearbeitungsabschnitt sowohl einen Schneideabschnitt als auch einen Perforationsabschnitt umfasst bzw. als kombinierter Schneide- und Perforationsabschnitt ausgeführt ist. Je nach Eindringtiefe des Nachbearbeitungsabschnitts in den Förderkanal in das Polstermaterial wird dann entweder nur perforiert (bei geringerer Eindringtiefe) oder abgetrennt (bei größerer Eindringtiefe).
-
Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Nachbearbeitungsabschnitt einer ist aus einem Satz von unterschiedlich ausgebildeten Nachbearbeitungsabschnitten. Somit kann die Vorrichtung sehr schnell an unterschiedliche Funktionsanforderungen angepasst werden.
-
Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Satz von Nachbearbeitungsabschnitten unterschiedlich lange Nachbearbeitungsabschnitte und/oder unterschiedlich geformte Nachbearbeitungsabschnitte umfasst. Hier gelten die gleichen Vorteile wie oben.
-
Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Schlitten eine schlitzartige Kulisse aufweist, in die ein Kulissenstein eingreift, der mit einem Antrieb verbunden ist und der eine exzentrische Drehbewegung ausführen kann. Dies ist mechanisch robust und langlebig.
-
Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die exzentrische Drehbewegung des Kulissensteins bei einem Nachbearbeitungsvorgang in einer Drehrichtung und bei einem anderen Nachbearbeitungsvorgang in einer entgegengesetzten Drehrichtung durchgeführt wird. Beispielsweise kann ein Zyklus, der aus einer Bewegung des Nachbearbeitungsabschnitts in Richtung Förderkanal und wieder zurück besteht (von einem oberen Totpunkt zu einem unteren Totpunkt und wieder zurück zum oberen Totpunkt), durch eine 360°-Drehung des Kulissensteins entlang einer Kreisbahn bewirkt werden. In einem solchen Fall könnte der Kulissenstein die Bewegung des Nachbearbeitungsabschnitts in einem Zyklus durch eine Drehung im Uhrzeigersinn und bei einem nachfolgenden Zyklus durch eine Drehung entgegen dem Uhrzeigersinn bewirken. Hierdurch wird die Abnutzung von Kulissenstein und Kulisse vergleichmäßigt.
-
Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Kulissenstein exzentrisch auf einem Antriebsrad oder an einer gekröpften Kurbel angeordnet ist. Dies ist mechanisch robust und langlebig.
-
Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Antrieb des Kulissensteins einen Schrittmotor oder einen Motor mit einem Encoder umfasst. Dies gestattet es, den Antrieb gezielt anzusteuern und in eine bestimmte Position zu bewegen, und somit auch den Schlitten mit dem Nachbearbeitungsabschnitt gezielt in eine bestimmte Position zu steuern, und damit die Eindringtiefe des Nachbearbeitungsabschnitts in den Förderkanal gezielt zu steuern bzw. zu variieren, beispielsweise um, wie oben angeführt, bei einer Nachbearbeitung lediglich zu perforieren und bei einer anderen Nachbearbeitung zu trennen. Dabei erfolgt die Steuerung bzw. Regelung vorzugsweise durch eine entsprechende Steuereinrichtung bzw. Steuer- und Regeleinrichtung, beispielsweise einen Computer.
-
Zu der Erfindung gehört auch ein Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung der oben beschriebenen Art, welches folgende Schritte umfasst: a. manuelles Betätigen einer Eingabeeinrichtung zum Auslösen eines Betriebs der Fördereinrichtung; b. zeit- oder längengesteuertes automatisches kurzzeitiges Abschalten der Fördereinrichtung während der fortdauernden Betätigung der Eingabeeinrichtung; c. automatisches Antreiben der Nachbearbeitungseinrichtung während des kurzzeitigen automatischen Abschaltens der Fördereinrichtung so, dass eine Perforation hergestellt wird; d. Beenden der manuellen Betätigung der Eingabeeinrichtung; und e. automatisches Antreiben der Nachbearbeitungseinrichtung nach dem Beenden der manuellen Betätigung der Eingabeeinrichtung so, dass das Polstermaterial geschnitten wird.
-
Nachfolgend wird eine Ausführungsform der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- 1 eine perspektivische Darstellung von schräg vorne einer Vorrichtung zum Umwandeln eines Ausgangsmaterials in ein Polstermaterial, wobei Teile der Vorrichtung zur besseren Visualisierung weggenommen sind;
- 2 eine Darstellung ähnlich zu 1, wobei noch mehr Teile der Vorrichtung weggenommen sind;
- 3 eine perspektivische Darstellung von schräg hinten der Vorrichtung der 1 und 2, wobei noch mehr Teile der Vorrichtung weggenommen sind;
- 4 eine perspektivische Darstellung von schräg vorne einer Nachbearbeitungseinrichtung der Vorrichtung der 1-3;
- 5 eine perspektivische Darstellung von schräg hinten der Nachbearbeitungseinrichtung von 4;
- 6 eine Ansicht von vorne auf die Nachbearbeitungseinrichtung der 4-5; und
- 7 ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben der Vorrichtung der 1-6.
-
Eine Vorrichtung zum Umwandeln eines Ausgangsmaterials in ein Polstermaterial trägt in den Figuren insgesamt das Bezugszeichen 10. Sie dient zum Umwandeln eines typischerweise anfänglich in etwa bahnförmigen Ausgangsmaterials in ein Polstermaterial zum Füllen des Leervolumens in einem Behälter (nicht gezeichnet). Die Vorrichtung 10 wird auch als „Polsterumwandlungsmaschine“ bezeichnet. Das zunächst bahnförmige Ausgangsmaterial kann beispielsweise eine Papierbahn sein, die als Rolle aufgewickelt ist oder als zickzack-gefalteter Stapel bereitgestellt wird. Wird es als Rolle bereitgestellt, kann die Papierbahn flach und eben von der Rolle abgewickelt werden, um dann in der Polsterumwandlungsmaschine 10 beispielsweise an den Seitenrändern umgeschlagen und geknüllt zu werden. Möglich und vorliegend besonders bevorzugt ist es jedoch, wenn das Ausgangsmaterial radial innen aus der Rolle in deren axialer Richtung herausgezogen und als spiralig rohrartig geformtes Ausgangsmaterial in die Vorrichtung 10 eingezogen wird.
-
Die Vorrichtung 10 umfasst einen Zuführabschnitt 12 zum Zuführen des Ausgangsmaterials. Vorliegend beispielhaft ist der Zuführabschnitt 12 als konischer Zuführtrichter ausgebildet. Dies ist besonders geeignet für das oben erwähnte spiralig rohrartig geformte zugeführte Ausgangsmaterial. Bei einer nicht gezeigten Ausführungsform, bei der das zugeführte Ausgangsmaterial bahnförmig und eben/flach ist, kann der Zuführabschnitt eine Umformeinheit aufweisen, durch die beim Einziehen des Ausgangsmaterials beispielsweise dessen seitliche Ränder umgeschlagen werden.
-
Auf der in den 1 und 2 dem Betrachter zugewandten Seite weist die Vorrichtung 10 ferner einen Ausgabeabschnitt 14 auf, der vorliegend einen Förderkanal 16 mit einer Ausgabeöffnung 18 umfasst. Das fertige Polstermaterial tritt aus der Ausgabeöffnung 18 aus, wo es beispielsweise von einem Benutzer gegriffen werden kann. Der Förderkanal 16 hat vorliegend einen rechteckigen Querschnitt und ist in seiner Längsrichtung gesehen leicht nach unten gekrümmt. Darüber hinaus nimmt die Querschnittsfläche des Förderkanals 16 in Förderrichtung gesehen zur Ausgabeöffnung 18 hin zu.
-
Die Vorrichtung 10 umfasst ferner eine Fördereinrichtung 20, mit der das Ausgangsmaterial bzw. das Polstermaterial innerhalb der Vorrichtung 10 gefördert, also vom Zuführabschnitt 12 über den Förderkanal 16 in Richtung zur Ausgabeöffnung 18 hin gefördert wird. Die Fördereinrichtung 20 ist besonders gut aus den 2 und 3 ersichtlich. Sie umfasst vorliegend ein Paar bestehend aus zwei rotierenden Walzen 22 und 24, von denen eine oder beide von einem Antrieb 26 angetrieben werden.
-
Die beiden Walzen 22 und 24 sind so zueinander angeordnet, dass zwischen ihren Mantelflächen (ohne Bezugszeichen) ein gewisser Spalt 28 vorhanden ist. Durch eine gegensinnige Drehung der Walzen 22 und 24 wird das Ausgangsmaterial durch den Spalt 28 hindurchgezwängt und in Richtung Ausgabeöffnung 18 getrieben. Um den Spalt 28 automatisch an unterschiedliche Gegebenheiten anpassen zu können, kann eine der beiden Walzen 22 und 24 oder können beide Walzen 22 und 24 orthogonal zu einer Förderrichtung 30 federnd gelagert sein. Um die Förderung des Materials zu verbessern, können die Mantelflächen der beiden Walzen 22 und 24 beispielsweise mit einer Gummierung oder etwas ähnlichem (beispielsweise einer Riffelung) versehen sein.
-
Wenn das Material durch den Spalt 28 hindurchgezwängt wird, wird es typischerweise zumindest etwas verformt, beispielsweise geknüllt und/oder geknittert. Geht man davon aus, dass das Ausgangsmaterial das eingangs erwähnte spiralig rohrartig geformte Ausgangsmaterial aus Papier ist, wird dieses beim Hindurchzwängen durch den Spalt 28 gedrückt, gekrumpelt und geknittert, wodurch es in seiner Form mehr oder weniger fixiert wird und so in das besagte Polstermaterial umgewandelt wird.
-
Bei einer nicht gezeigten alternativen Ausführungsform kann die Fördereinrichtung zwei in der Förderrichtung gesehen voneinander beabstandete Walzenpaare aufweisen, wobei das stromabwärts angeordnete Walzenpaar mit einer geringeren Geschwindigkeit angetrieben wird als das stromaufwärts angeordnete Walzenpaar. Hierdurch wird das Material in der Förderrichtung gesehen gestaucht, was ebenfalls zu einer Knüllwirkung führt.
-
Jedenfalls erhält man am Ende, also am Ausgabeabschnitt 14, ein dreidimensionales Polstermaterial, welches ein vergleichsweise großes Volumen und eine vergleichsweise geringe Dichte aufweist. Dieses Polstermaterial kann dann beispielsweise von einem Benutzer oder auch automatisch durch einen Roboter gegriffen und in einen Behälter, beispielsweise einen Transportkarton, eingelegt werden, um ein dort vorhandenes Leervolumen wenigstens teilweise aufzufüllen.
-
Stromaufwärts vom Ausgabeabschnitt 14, genauer gesagt in Förderrichtung gesehen zwischen dem als Trichter ausgebildeten Zuführabschnitt 12 und dem Förderkanal 16, ist eine Nachbearbeitungseinrichtung 32 angeordnet. Diese ist stärker im Detail in den 4-6 dargestellt.
-
Die Nachbearbeitungseinrichtung 32 weist zunächst einen Schlitten 34 auf, der vorliegend im Wesentlichen als eine rechteckige Platte ausgeführt ist. Der Schlitten 34 weist zwei in den Figuren vertikale seitliche Ränder 36 auf, die in komplementären vertikalen Nuten 38 in seitlichen Führungselementen 40 aufgenommen sind. Die Nuten 38 können durch abnehmbare Begrenzungsbleche 42 begrenzt werden, die mit einem Körper (ohne Bezugszeichen) eines Führungselements 40 verschraubt sind (Bezugszeichen 44).
-
Bei einer nicht gezeigten Ausführungsform kann die Führung des Schlittens auch durch eine Linearführung mit Kugel- oder Rollenlagerung erfolgen.
-
An dem Schlitten 34 ist ein Nachbearbeitungsabschnitt 46 lösbar und austauschbar befestigt. Der Nachbearbeitungsabschnitt 46 ist vorliegend als insgesamt in etwa rechteckige und längliche dünne Platte ausgeführt. An seinem in den Figuren unteren Rand weist der vorliegend beispielhaft dargestellte Nachbearbeitungsabschnitt 46 einen sägezahnartig geformten Schneideabschnitt 48 auf.
-
Bei einer nicht gezeigten Ausführungsform weist der Nachbearbeitungsabschnitt einen Perforationsabschnitt auf, der beispielsweise durch eine Vielzahl von in einer Reihe angeordneten Nadelabschnitten gebildet sein kann. Auch ist eine Kombination aus Perforationsabschnitt und Schneideabschnitt denkbar, bei der zwischen den Nadelabschnitten scharfe Schneideabschnitte vorhanden sind.
-
Vorliegend beispielhaft ist der Nachbearbeitungsabschnitt 46 mit dem Schlitten 34 formschlüssig verbunden. Hierzu weist der Schlitten eine in den Figuren nach unten offene Vertiefung 50 auf, wobei die Kontur von deren Innenwand komplementär ist zur Außenkontur des in den Figuren oberen Abschnitts des Nachbearbeitungsabschnitts 46. Mittels einer Schraube 52 ist der Nachbearbeitungsabschnitt 46 am Schlitten 34 gesichert.
-
Bei einer nicht gezeigten Ausführungsform ist auch eine reine Schraubverbindung denkbar. Anstelle einer Schraubverbindung könnte auch eine Rastverbindung oder etwas ähnliches vorgesehen sein.
-
Durch ein Lösen der Schraube 52 kann der Nachbearbeitungsabschnitt 46 vom Schlitten 34 abgenommen und beispielsweise gegen einen neuen oder gegen einen anderen Nachbearbeitungsabschnitt ausgetauscht werden.
-
Der Schlitten 34 ist mechanisch mit einem Antrieb 54 gekoppelt. Hierzu verfügt der Schlitten 34 über eine Kulisse 56. Die Kulisse 56 ist als in den Figuren horizontaler Schlitz in einem in den Figuren oberen Bereich des Schlittens 34 ausgeführt. In die Kulisse 56 greift ein vorliegend beispielhaft als drehbare Rolle ausgeführter Kulissenstein 58 des Antriebs 54 ein, der an einem abragenden Ende einer gekröpften Kurbel 60 angeordnet ist. Bei einer nicht dargestellten Ausführungsform könnte der Kulissenstein auch exzentrisch auf einem Antriebsrad angeordnet sein.
-
Die Kurbel 60 ist an dem vom Kulissenstein 58 entgegengesetzten Ende mit einer Antriebswelle eines elektromotorischen Antriebs 62 verbunden. Der elektromotorische Antrieb 62 kann einen Elektromotor und ein an diesen angeflanschtes Getriebe umfassen, die Kurbel 60 kann aber auch direkt auf eine Antriebswelle des Elektromotors aufgesetzt sein. Eine Drehachse der Kurbel 60 ist in 5 strichpunktiert gezeichnet und mit dem Bezugszeichen 64 versehen.
-
Bei einer Drehung der Kurbel 60 um die Drehachse 64 um 360° im Uhrzeigersinn (Pfeil 66 in den 4-6) bewegt sich der Kulissenstein 58 auf einer Kreisbahn (exzentrische Drehbewegung) in Richtung zu dem in den 4 und 6 rechten Rand der Kulisse 56 und dann wieder zurück in die Mitte (unterer Totpunkt). In dieser Position sind Schlitten 34 und Nachbearbeitungsabschnitt 46 in den Figuren maximal nach unten bewegt (Doppelpfeil 68 in den 4-6). Auf diese Weise wird der Nachbearbeitungsabschnitt 46 mit dem Schneideabschnitt 48 durch einen Schlitz 70 (1 und 2) in den Förderkanal 16 hinein bewegt, und zwar vorliegend beispielhaft so, dass der Schneideabschnitt 48 den Förderkanal 16 vollständig durchquert.
-
Wird die Kurbel 60 weiter im Uhrzeigersinn bewegt, bis der Kulissenstein 58 in der in den Figuren maximal oberen Position steht (oberer Totpunkt), werden Schlitten 34 und Nachbearbeitungsabschnitt 46 in den Figuren wieder nach oben bewegt, bis der Nachbearbeitungsabschnitt 46 den Förderkanal 16 wieder vollständig freigegeben hat, also vollständig aus diesem zurückgezogen ist. Es versteht sich, dass während des Betriebs der Nachbearbeitungseinrichtung 32 die Fördereinrichtung 20 vorzugsweise nicht in Betrieb ist. Durch die Bewegung des Schneideabschnitts 48 in den Förderkanal 16 wird das im Förderkanal 16 befindliche Polstermaterial durchtrennt, sodass aus dem zunächst endlosen Strang ein abgeschnittenes Polsterkissen hergestellt wird, welches von einem Benutzer beispielsweise aus der Ausgabeöffnung 18 entnommen werden kann.
-
Nach einer Nachbearbeitung, bei der die Kurbel 60 um 360° im Uhrzeigersinn 66 bewegt wurde, kann bei einer nachfolgenden Nachbearbeitung die Kurbel 60 um 360° entgegen dem Uhrzeigersinn bewegt werden, entsprechend dem Pfeil 72 in den 4-6.
-
Zur Ansteuerung des elektromotorischen Antriebs 62 ist ein Sensor 71 vorgesehen (3), welcher erkennt, wenn sich der Kulissenstein 58 im oberen Totpunkt befindet. Bei einer nicht dargestellten Ausführungsform kann der elektromotorische Antrieb auch mit einem Schrittmotor oder einem Motor mit einem Encoder ausgestattet sein. Dies gestattet es, die Position des Kulissensteins auf der Kreisbahn und somit die vertikale Position des Schlittens und des Nachbearbeitungsabschnitt präzise anzusteuern und einzustellen.
-
Oben wurde erwähnt, dass der Nachbearbeitungsabschnitt bei einer nicht gezeigten Ausführungsform eine Kombination aus Schneideabschnitt und Perforationsabschnitt umfassen kann. Taucht in diesem Fall der Nachbearbeitungsabschnitt nur mit dem Perforationsabschnitt in den Förderkanal ein, würde das dort vorhandene Polstermaterial nur perforiert werden. Taucht der Nachbearbeitungsabschnitt dagegen noch weiter bzw. vollständig und dann auch mit dem Schneideabschnitt in den Förderkanal ein, würde das Polstermaterial durchtrennt und abgeschnitten werden. Dies könnte man bei einem entsprechenden Verfahren zum Betreiben der Vorrichtung 10 wie folgt nutzen (7):
- In einem Funktionsblock 74 erfolgt ein manuelles Betätigen einer Eingabeeinrichtung zum Auslösen eines Betriebs der Fördereinrichtung 20. Die Eingabeeinrichtung kann beispielsweise ein Fußschalter sein. Somit werden die Walzen 22 und 24 in Drehung versetzt und das Material vom Zuführabschnitt 12 durch den Spalt 28 zwischen den Walzen 22 und 24 hindurch in den Förderkanal zur Ausgabeöffnung 18 transportiert.
-
In einem Funktionsblock 76 erfolgt ein zeit- oder längengesteuertes automatisches kurzzeitiges Abschalten der Fördereinrichtung 20 während der fortdauernden Betätigung der Eingabeeinrichtung. Unter dem Begriff „automatisch“ wird vorliegend verstanden, dass eine Steuereinrichtung ohne Zutun einer Bedienperson die entsprechende Komponente in einer gewünschten Art und Weise ansteuert. Bei der Steuereinrichtung kann es sich beispielsweise um einen Computer handeln. Mit anderen Worten: der Benutzer hält weiterhin die Eingabeeinrichtung gedrückt, und dennoch stoppt die Fördereinrichtung 20 automatisch.
-
In einem Funktionsblock 78 wird, bei weiterhin betätigter Eingabeeinrichtung, automatisch der Antrieb 54 der Nachbearbeitungseinrichtung 32 in Gang gesetzt. Dabei wird jedoch der Nachbearbeitungsabschnitt 46 von der Steuerung automatisch nur soweit in den Förderkanal 16 hineinbewegt, dass das dort vorhandene Polstermaterial nicht durchtrennt, sondern lediglich mit einer Perforation versehen wird. Anschließend wird der Nachbearbeitungsabschnitt 46 wieder vollständig und automatisch aus dem Förderkanal 16 herausgezogen.
-
Danach wird in einem Funktionsblock 80 automatisch wieder der Antrieb 26 mit den Walzen 22 und 24 in Gang gesetzt, wodurch wieder Material vom Zuführabschnitt 12 zur Ausgabeöffnung 18 (und weiter aus dieser heraus) gefördert wird. Das aus der Ausgabeöffnung 18 heraustretende Polstermaterial ist nun mit einer Perforation versehen.
-
Dieser Vorgang kann zeit- oder längengesteuert laufend wiederholt werden, solange die Bedienperson die Eingabeeinrichtung betätigt. „Zeit- oder längengesteuert“ bedeutet vorliegend, dass, solange die Eingabeeinrichtung betätigt ist, entweder nach Ablauf einer bestimmten Zeit oder nach der Förderung einer bestimmten Länge an Material die Schritte 76-80 fortlaufend wiederholt werden. Auf diese Weise wird fortlaufend in bestimmten Abständen eine Perforation in das Polstermaterial eingebracht.
-
Dies wird so lange fortgesetzt, bis in einem Funktionsblock 82 die Bedienperson die manuelle Betätigung der Eingabeeinrichtung beendet, also beispielsweise den Fuß vom Fußschalter nimmt.
-
Dies führt dazu, dass in einem Funktionsblock 84 automatisch der Antrieb 26 mit den Walzen 22 und 24 gestoppt wird, und dass in einem Funktionsblock 86 automatisch die Nachbearbeitungseinrichtung 32 so angetrieben wird, dass der Nachbearbeitungsabschnitt 46 vollständig in den Förderkanal 16 eingetaucht wird, wodurch das Polstermaterial abgetrennt bzw. abgeschnitten wird.
-
Der Nachbearbeitungsabschnitt 46 kann einer sein aus einem Satz von mehreren unterschiedlich ausgebildeten Nachbearbeitungsabschnitten. Beispielsweise kann der Satz von Nachbearbeitungsabschnitten Nachbearbeitungsabschnitte aufweisen, die unterschiedlich lang oder unterschiedlich breit sind. Alternativ oder zusätzlich kann der Satz von Nachbearbeitungsabschnitten solche Nachbearbeitungsabschnitt der aufweisen, die unterschiedlich geformt sind. Beispielsweise kann ein Nachbearbeitungsabschnitt aus dem Satz einen Schneideabschnitt aufweisen, ein anderer Nachbearbeitungsabschnitt aus dem Satz kann einen Perforationsabschnitt aufweisen, und ein weiterer Nachbearbeitungsabschnitt aus dem Satz kann einen kombinierten Schneide- und Perforationsabschnitt aufweisen. Alle Nachbearbeitungsabschnitten des Satzes sind im Bereich der Kopplung zum Schlitten 34 gleich ausgebildet, können also alle mit demselben Schlitten 34 gekoppelt werden.
