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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Repellent für Pferde.
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Grundsätzlich sind verschiede Insektenabwehrmaßnahmen für Pferde bekannt, um Stechfliegen, Bremsen oder ähnliche Insekten von den Pferden abzuhalten und diesen somit den durch die Insekten verursachten Stress zu ersparen und mögliche Krankheitsrisiken zu mindern. Neben physikalischen Abwehrmaßnamen, wie Decken oder Netzen, sind auch chemische Abwehrmittel bekannt, mit denen die Pferde eingerieben werden können, wie zum Beispiel pulverförmige Substanzen. Da das Einreiben selbst allerdings zeitaufwendig und mühsam ist, sind sprühfähige Substanzen für den Anwender vorteilhaft.
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Aus der
DE 10 2006 060 159 A1 ist beispielsweise ein sprühfähiges Repellent für Pferde bekannt, das basierend auf Knoblauchöl eine Insekten gegenüber abwehrende Wirkung aufweist. Die Abwehrwirkung und die Lagerfähigkeit des Repellents sind allerdings begrenzt, da Knoblauch kein Wirkstoff sondern lediglich einen Eigengeruchüberdecker darstellt. Das kann dazu führen, dass eine Menge des Repellents bei unsachgemäßer längerer Lagerzeit seine Sprühfähigkeit verliert, beispielsweise wenn keine Umlagerung des Repellents in der Winterzeit stattfindet. Dadurch kann die jeweilige Menge des Repellents unbrauchbar werden.
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Es besteht daher ein Bedürfnis dafür, ein Repellent für Pferde als Insektenabwehrmittel bereitzustellen, dessen Wirksamkeit gegenüber bekannten Insektenabwehrmitteln erhöht ist. Vorzugsweise sollte das Repellent auch eine verlängerte Lagerfähigkeit aufweisen.
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Die objektive technische Aufgabe, die zu lösen ist, kann darin gesehen werden, ein Repellent für Pferde bereitzustellen, mittels dem die Nachteile des Stands der Technik ausgeräumt oder zumindest verringert werden können.
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Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des unabhängigen Patentanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Aspekte sind in den abhängigen Ansprüchen und der folgenden Beschreibung angegeben, von denen jede/jeder für sich oder in (Sub-)Kombination Aspekte der Offenbarung darstellen kann. Sämtliche fakultativen Merkmale können auch tatsächliche Merkmale der Erfindung sein, sofern die jeweilige (Sub)-Kombination eine vorteilhafte Weiterbildung darstellt.
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Gemäß einem ersten Aspekt wird ein Repellent für Pferde bereitgestellt. Das Repellent weist eine Formulierung auf, die zumindest Folgendes umfasst:
- - mindestens einen Emulsionsgrundstoff mit einem Gewichtsanteil zwischen 1,0 Gew.-% und 5,0 Gew.-% bezogen auf eine Einheitsmenge der Formulierung, vorzugweise mit einem Gewichtsanteil zwischen 1,5 Gew.-% und 4,0 Gew.-%, weiter bevorzugt mit einem Gewichtsanteil zwischen 2,0 Gew.-% und 3,0 Gew.-%, besonders bevorzugt mit einem Gewichtsanteil von 2,34 ± 0,10 Gew.-%, jeweils bezogen auf eine Einheitsmenge der Formulierung,
- - mindestens einen Stabilisator auf Acrylsäurebasis mit einem Gewichtsanteil zwischen 0,05 Gew.-% und 2,0 Gew.-% bezogen auf eine Einheitsmenge der Formulierung, vorzugweise mit einem Gewichtsanteil zwischen 0,10 Gew.-% und 1,0 Gew.-%, weiter bevorzugt mit einem Gewichtsanteil zwischen 0,15 Gew.-% und 0,50 Gew.-%, besonders bevorzugt mit einem Gewichtsanteil von 0,18 ± 0,05 Gew.-%, jeweils bezogen auf eine Einheitsmenge der Formulierung,
- - mindestens einen Emulgator mit einem Gewichtsanteil zwischen 0,01 Gew.-% und 2,0 Gew.-% bezogen auf eine Einheitsmenge der Formulierung, vorzugweise mit einem Gewichtsanteil zwischen 0,05 Gew.-% und 1,0 Gew.-%, weiter bevorzugt mit einem Gewichtsanteil zwischen 0,10 Gew.-% und 0,50 Gew.-%, besonders bevorzugt mit einem Gewichtsanteil von 0,13 ± 0,05 Gew.-%, jeweils bezogen auf eine Einheitsmenge der Formulierung,
- - mindestens einen Piperidin-haltigen Wirkstoff mit einem Gewichtsanteil zwischen 5,0 Gew.-% und 30,0 Gew.-% bezogen auf eine Einheitsmenge der Formulierung, vorzugweise mit einem Gewichtsanteil zwischen 8,0 Gew.-% und 27,0 Gew.-%, weiter bevorzugt mit einem Gewichtsanteil zwischen 10,0 Gew.-% und 25,0 Gew.-%, besonders bevorzugt mit einem Gewichtsanteil von 12,5 ± 1,0 Gew.-% oder 20,0 ± 1,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf eine Einheitsmenge der Formulierung, und
- - Wasser.
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Der Piperidin-haltige Wirkstoff zeigt eine gute Abwehrwirkung gegenüber Insekten, insbesondere in Bezug auf Stechfliegen, Bremsen, stechenden und beißenden Mücken, Kriebelmücken und Zecken. Bisher bekannte Repellents verwenden beispielsweise Knoblauchöl. Knoblauchöl ist allerdings lediglich ein Duftstoff. Das bedeutet, dass Knoblauchöl in gewissem Maße den Eigengeruch von Pferden, der im Wesentlichen auf den spezifischen Kohlendioxid- und Eiweißausdünstungen der Pferde beruht, überdecken kann (sogenannter Eigengeruchüberdecker). Demgegenüber ist der Piperidin-haltige Wirkstoff ein Wirkstoff mit nachgewiesener Abwehrwirkung. Das Repellent zeigt gegenüber bekannten Insektenabwehrsubstanzen daher eine verbesserte Wirksamkeit und eine erhöhte Wirkdauer von bis zu 8 Stunden.
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Optional kann der Gewichtsanteil des Piperidin-haltigen Wirkstoffs bemessen auf eine Einheitsmenge der Formulierung auch zwischen 12,5 Gew.-% und 30,0 Gew.-% betragen, bevorzugt auch zwischen 12,5 Gew.-% und 20,0 Gew.-%.
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Unter der Einheitsmenge wird eine besondere festgelegte Menge der Formulierung verstanden, auf die sich die hier angegebenen relativen Gewichtsanteile der Einzelbestandteile der Formulierung jeweils beziehen, beispielsweise kann die Einheitsmenge 1000 g betragen.
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Bei dem Stabilisator auf Acrylsäurebasis kann es sich um eine unter dem Handelsnamen „Carbopol“ vertriebene Substanz handeln, beispielsweise Carbopol 981, Carbopol 971, Carbopol 71G, Carbopol 974P, Carbopol 984, Carbopol 5984 oder Carbopol 980. Besonders bevorzugt wird die unter dem Handelsnamen Carbopol 980 NF vertriebene Substanz als Stabilisator verwendet. Insbesondere kann der Stabilisator eine homopolymere Polyacrylsäure umfassen. Der Stabilisator ist insbesondere eingerichtet, eine gute Durchmischung der Formulierung zu gewährleisten.
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Bei dem Piperidin-haltigen Wirkstoff kann es sich um eine unter den Handelsnamen „Saltidin“ oder „Icaridin“ vertriebene Substanz handeln. Insbesondere kann der Piperidin-haltige Wirkstoff 1-(1-Methylpropoxycarbonyl)-2-(2-hydroxyethyl)piperidin umfassen.
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Optional kann die Formulierung ein flüssiges Mittel umfassen, bevorzugt eine Emulsion.
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In einer besonderen Ausgestaltung kann die Formulierung zusätzlich ein Duftstoffgemisch mit Knoblauchöl und zumindest einem weiteren Duftöl umfassen. Dadurch kann der Geruch der Formulierung bedarfsgerecht angepasst werden. Zudem kann Knoblauchöl den Eigengeruch der Pferde überdecken und trägt damit mittelbar zur Insektenabwehr bei. Die Insektenabwehr kann daher nochmals verbessert werden, obwohl Knoblauchöl kein Wirkstoff ist.
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Bevorzugt kann der Gewichtsanteil des Knoblauchöls bemessen auf eine Einheitsmenge der Formulierung zwischen 0,05 Gew.-% und 5,0 Gew.-% betragen, weiter bevorzugt zwischen 0,08 Gew.-% und 3,0 Gew.-%, weiter bevorzugt zwischen 0,1 Gew.-% und 1,0 Gew.-%, weiter bevorzugt zwischen 0,15 ± 0,05 Gew.-% und 0,30 ± 0,05 Gew.-%, jeweils bezogen auf eine Einheitsmenge der Formulierung. Knoblauchduft wird von einigen Menschen als unangenehm empfunden. Die hier so gewählten Teilmengen halten die vom Knoblauchöl ausgehende Geruchsintensität vorteilhaft in Grenzen.
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Alternativ oder kumulativ kann das Duftstoffgemisch zusätzlich zumindest eines von Zitronenöl, Nelkenöl, Lavendelöl, Teebaumöl, Zedernöl, Eukalyptusöl, Rapsöl oder eine Kombination davon umfassen. Die genannten Zusätze ermöglichen es, den Geruch der Formulierung weitestgehend bedarfsgerecht einzustellen, so dass der von der Formulierung ausgehende Geruch als angenehm wahrgenommen wird.
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Bevorzugt umfasst der Emulgator zumindest Polypropylenglykol-16 (PPG-16), Caprinsäure und Triglyceride oder auch Capric Triglyceride. Also kann der Emulgator besonders bevorzugt mittelkettige Fettsäuren umfassen. Insbesondere kann es sich bei dem Emulgator um eine unter dem Handelsnamen „ABIL Care“ vertriebene Substanz handeln, beispielsweise „ABIL Care 85“.
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Besonders bevorzugt weisen die Ölkügelchen der Formulierung, insbesondere der Emulsion, einen (mittleren) Durchmesser von weniger als 3,0 µm auf, weiter bevorzugt von weniger als 2,0 µm, besonders bevorzugt von weniger als 1,6 µm. Dadurch wird die Sprühfähigkeit der Formulierung gewährleistet. Bei größeren Durchmessern können die Öffnungen des Sprühkopfes zumindest mit vorschreitender Dauer verstopfen. Dies Problem wird vorliegend dadurch gelöst, dass die Ölkügelchen entsprechend kleine Durchmesser aufweisen. Beispielsweise können Öltropfen während der Herstellung der Formulierung zerschlagen werden, um größere Öltropfen in der Formulierung zu vermeiden.
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Der geringe (mittlere) Durchmesser der Ölkügelchen trägt auch zur langen Wirksamkeit (Wirkdauer) der Formulierung bei. Die Ölkügelchen benetzen sich mit Wassermolekülen und den in Wasseranteilen gelösten Stoffanteilen der Formulierung. Die Wassermoleküle schützen die Ölkügelchen vor einem Aufplatzen, da diese erst dann aufplatzen, wenn die Benetzung mittels der Wassermoleküle verdunstet (verdampft) ist. Nach dem Aufsprühen des Repellents auf das Tier setzt daher eine erste Wirkphase ein, in der die Wassermoleküle verdunsten und die an die Wassermoleküle angelagerten oder die durch den Wasseranteil gelösten Anteile der Formulierung freigesetzt werden. Die Verdampfung der aufgesprühten Wasseranteile führt zu einer Austrocknung der Ölkügelchen bezüglich ihrer Benetzung, so dass die erste Wirkphase in eine zweite Wirkphase übergeht, in der die Ölkügelchen aufplatzen. Die Ölkügelchen setzen dann die in ihnen gelösten Anteile der Formulierung frei. Der Übergang von der ersten Wirkphase in die zweite Wirkphase kann als ein schleichender Prozess angesehen werden.
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Bei der Verdunstung der Wassermoleküle während der ersten Wirkphase wird im Wesentlichen der Piperidin-haltige Wirkstoff freigesetzt. Die Formulierung zeigt daher unmittelbar nach dem Aufsprühen schon eine gute Abwehrwirkung gegenüber Insekten. Während der zweiten Wirkphase werden die als Duftstoffe wirkenden Ölanteile zusätzlich genutzt, um den Eigengeruch der Tiere zu überdecken. Durch den schleichenden Übergang der Wirkphasen wird die Abwehrwirkung gegenüber Insekten dadurch nochmals verbessert. Daher kann insgesamt eine langanhaltende gute Abwehrwirkung für die Dauer von bis zu 8 Stunden gewährleistet werden. Ein Nachsprühen des Repellents ist zum Erreichen der Abwehrwirkung nicht erforderlich.
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In einer besonderen Ausgestaltung umfasst der Emulgator Polypropylenglykol-16, bemessen auf eine Einheitsmenge des Emulgators, zwischen 40,0 Gew.-% und 70,0 Gew.-%, weiter bevorzugt zwischen 45,0 Gew.-% und 60,0 Gew.-%, weiter bevorzugt zwischen 48,0 Gew.-% und 55,0 Gew.-%, insbesondere bevorzugt 50,0 ± 3,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf eine Einheitsmenge des Emulgators.
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Vorteilhaft beträgt der Gewichtsanteil von einem Gemisch aus Caprinsäure und Triglyceride bemessen auf eine Einheitsmenge des Emulgators zwischen 5,0 Gew.% und 30,0 Gew.-%, bevorzugt zwischen 8,0 Gew.-% und 27,0 Gew.-%, weiter bevorzugt zwischen 10,0 Gew.-% und 25,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf eine Einheitsmenge des Emulgators.
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Der so ausgebildete Emulgator ist besonders gut für die vorliegende Formulierung geeignet.
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Optional kann die Formulierung zusätzlich Natriumacetat mit einem Gewichtsanteil, bemessen auf eine Einheitsmenge der Formulierung, zwischen 0,001 Gew.-% und 1,00 Gew.-% umfassen, bevorzugt zwischen 0,01 Gew.-% und 0,50 Gew.-%, weiter bevorzugt zwischen 0,02 Gew.-% und 0,20 Gew.-%, weiter bevorzugt zwischen 0,03 Gew.-% und 0,10 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,04 ± 0,01 Gew.-%, jeweils bezogen auf eine Einheitsmenge der Formulierung. Mittels des Natriumacetats kann vorteilhaft verhindert werden, dass sich die wässrigen Bestandteile und die fetthaltigen Anteile der Formulierung voneinander trennen. Dadurch wird die Lagerfähigkeit der Formulierung (Emulsion) vorteilhaft verlängert. Es ergibt sich eine Lagerfähigkeit von bis zu 24 Monaten. Trotz solch langer Langerzeiten bleibt die Sprühfähigkeit des Repellents im Wesentlichen erhalten.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst der Emulsionsgrundstoff Folgendes:
- - Paraffinöl mit einem Gewichtsanteil bemessen auf eine Einheitsmenge des Emulsionsgrundstoffs zwischen 75,0 Gew-% und 90,0 Gew.-%, bevorzugt zwischen 77,0 Gew-% und 85,0 Gew.-%, weiter bevorzugt im Wesentlichen 79,0 ± 2,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf eine Einheitsmenge des Emulsionsgrundstoffs,
- - Kaliumoleat mit einem Gewichtsanteil bemessen auf eine Einheitsmenge des Emulsionsgrundstoffs von 8,0 Gew.-% und 13,0 Gew.-%, bevorzugt zwischen 10,0 Gew-% und 11,0 Gew.-%, weiter bevorzugt im Wesentlichen 10,4 ± 0,2 Gew.-%, jeweils bezogen auf eine Einheitsmenge des Emulsionsgrundstoffs,
- - n-Pentanol mit einem Gewichtsanteil bemessen auf eine Einheitsmenge des Emulsionsgrundstoffs von 2,0 Gew.-% und 5,0 Gew.-%, bevorzugt zwischen 3,0 Gew-% und 4,0 Gew.-%, weiter bevorzugt im Wesentlichen 3,5 ± 0,2 Gew.-%, jeweils bezogen auf eine Einheitsmenge des Emulsionsgrundstoffs,
- - Äthanol mit einem Gewichtsanteil bemessen auf eine Einheitsmenge des Emulsionsgrundstoffs von 1,0 Gew.-% und 4,0 Gew.-%, bevorzugt zwischen 2,0 Gew-% und 3,0 Gew.-%, weiter bevorzugt im Wesentlichen 2,5 ± 0,2 Gew.-%, jeweils bezogen auf eine Einheitsmenge des Emulsionsgrundstoffs,
- - Ammoniumoleat mit einem Gewichtsanteil bemessen auf eine Einheitsmenge des Emulsionsgrundstoffs von 0,2 Gew.-% und 1,0 Gew.-%, bevorzugt zwischen 0,5 Gew-% und 0,8 Gew.-%, weiter bevorzugt im Wesentlichen 0,7 ± 0,1 Gew.-%, jeweils bezogen auf eine Einheitsmenge des Emulsionsgrundstoffs,
- - Anisöl mit einem Gewichtsanteil bemessen auf eine Einheitsmenge des Emulsionsgrundstoffs von 0,5 Gew.-% und 2,5 Gew.-%, bevorzugt zwischen 1,0 Gew-% und 2,0 Gew.-%, weiter bevorzugt im Wesentlichen 1,3 ± 0,1 Gew.-%, jeweils bezogen auf eine Einheitsmenge des Emulsionsgrundstoffs,
- - Pfefferminzöl mit einem Gewichtsanteil bemessen auf eine Einheitsmenge des Emulsionsgrundstoffs von 0,5 Gew.-% und 2,5 Gew.-%, bevorzugt zwischen 1,0 Gew-% und 2,0 Gew.-%, weiter bevorzugt im Wesentlichen 1,3 ± 0,1 Gew.-%, jeweils bezogen auf eine Einheitsmenge des Emulsionsgrundstoffs, und
- - Reisöl mit einem Gewichtsanteil bemessen auf eine Einheitsmenge des Emulsionsgrundstoffs von 0,5 Gew.-% und 2,5 Gew.-%, bevorzugt zwischen 1,0 Gew-% und 2,0 Gew.-%, weiter bevorzugt im Wesentlichen 1,3 ± 0,1 Gew.-%, jeweils bezogen auf eine Einheitsmenge des Emulsionsgrundstoffs.
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Die Gesamtsumme der jeweiligen Substanzanteile ergibt dabei immer 100 Gew.-% des Emulsionsgrundstoffs. Der Emulsionsgrundstoff wirkt als Verdicker. Er bewirkt eine Erhöhung der Viskosität der Formulierung. Er kann zudem die Wirkung des Stabilisators (Carobopol) aufinierten bzw. verstärken.
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Der Emulsionsgrundstoff kann grundsätzlich auch eine andere Zusammensetzung als die zuvor genannte aufweisen. Wesentlich ist, dass er eine Viskositätserhöhung gewährleistet.
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Das Paraffinöl des Emulsionsgrundstoffs kann eine Dichte zwischen 0,827 und 0,890 g/cm3 und eine Viskosität zwischen 110 - 230 mPa·s aufweisen.
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Der so ausgebildete Emulsionsgrundstoff hat sich als besonders geeignet erwiesen, eine lange Langerfähigkeit und eine hohe Wirksamkeit des Repellents zu vereinen.
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Vorteilhaft wird die Formulierung hergestellt, in dem die Einzelbestandteile über einen Zeitraum zwischen 2 Stunden und 5 Stunden miteinander gemischt werden, bevorzugt zwischen 2 Stunden und 3 Stunden. Dabei wird eine Temperatur zwischen 25°C und 35°C eingehalten, zumindest für eine Teildauer des Mischvorgangs zwischen 1 Stunden und 2 Stunden, bevorzugt zwischen 1 Stunden und 3 Stunden.
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Bevorzugt werden die Öltropfen zu Ölkügelchen während der Herstellung derart zerschlagen, dass die Ölkügelchen einen (mittleren) Durchmesser von weniger als 3,0 µm aufweisen, bevorzugt von weniger als 2,0 µm, weiter bevorzugt von weniger als 1,6 µm. Dadurch wird eine gute Sprühfähigkeit der Formulierung gewährleistet.
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Gegenstand der Erfindung ist ferner, das Repellent zur Insektenabwehr bei Hunden einzusetzen, insbesondere in Bezug auf Zecken, Stechfliegen, Bremsen, stechenden und beißenden Mücken und Kriebelmücken.
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Jeder der vorstehend genannten Aspekte kann mit jedem anderen Aspekt (unter-)kombiniert werden, sofern dem Fachmann entsprechend denkbare Entwicklungen zur Verfügung stehen.
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Die vorstehenden Aspekte und weiteren Vorteile des beanspruchten Gegenstands werden leichter verständlich, wenn sie durch Bezugnahme auf die folgenden detaillierten Ausführungsbeispiele.
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Die nachstehende detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele ist als Beschreibung verschiedener Ausführungsformen des offengelegten Gegenstands gedacht und soll nicht die einzigen Ausführungsformen darstellen. Jede in dieser Offenbarung beschriebene Ausführungsform dient lediglich als Beispiel und sollte nicht als bevorzugt oder vorteilhaft gegenüber anderen Ausführungsformen ausgelegt werden. Die hierin enthaltenen Beispiele erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und beschränken den beanspruchten Gegenstand nicht auf die genauen offengelegten Formen. Verschiedene Abwandlungen der beschriebenen Ausführungsformen sind für den Fachmann ohne weiteres erkennbar, und die hierin definierten allgemeinen Grundsätze können auf andere Ausführungsformen und Anwendungen angewandt werden, ohne vom Umfang der beschriebenen Ausführungsformen abzuweichen. Daher sind die beschriebenen Ausführungsformen nicht auf die gezeigten Ausführungsformen beschränkt, sondern haben den größtmöglichen Anwendungsbereich, der mit den hier offengelegten Grundsätzen und Merkmalen vereinbar ist.
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Alle nachstehend in Bezug auf die Ausführungsbeispiele offengelegten Merkmale können allein oder in einer beliebigen Unterkombination mit Merkmalen der Aspekte der vorliegenden Offenbarung, einschließlich Merkmalen bevorzugter Ausführungsformen davon, kombiniert werden, sofern die sich ergebende Merkmalskombination für eine fachkundige Person sinnvoll ist.
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Für die Zwecke der vorliegenden Offenbarung bedeutet die Formulierung „mindestens eines von A, B und C“ beispielsweise (A), (B), (C), (A und B), (A und C), (B und C) oder (A, B und C), einschließlich aller weiteren möglichen Kombinationen, wenn mehr als drei Elemente aufgeführt sind. Mit anderen Worten, der Begriff „mindestens eines von A und B“ bedeutet im Allgemeinen „A und/oder B“, nämlich „A“ allein, „B“ allein oder „A und B“.
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Die nachfolgende Tabelle zeigt beispielhaft vier verschiedene Ausführungsformen A, B, C und D des Repellents. Tabelle 1: Verschiedene Ausführungsformen A, B, C und D des Repellents mit relativen Gewichtsangaben.
Inhaltsstoff | A | B | C | D |
Emulsionsgrundstoff | 2,34% (F) | 2,34% (F) | 2,34% (F) | 2,34% (F) |
Paraffinöl (E) | 79% (E) | 79% (E) | 79% (E) | 79% (E) |
Kaliumoleat (E) | 10,4% (E) | 10,4% (E) | 10,4% (E) | 10,4% (E) |
n-Pentanol (E) | 3,5% (E) | 3,5% (E) | 3,5% (E) | 3,5% (E) |
Äthanol (E) | 2,5% (E) | 2,5% (E) | 2,5% (E) | 2,5% (E) |
Ammoniumoleat (E) | 0,7% (E) | 0,7% (E) | 0,7% (E) | 0,7% (E) |
Anisöl (E) | 1,3% (E) | 1,3% (E) | 1,3% (E) | 1,3% (E) |
Pfefferminzöl (E) | 1,3% (E) | 1,3% (E) | 1,3% (E) | 1,3% (E) |
Reisöl (E) | 1,3% (E) | 1,3% (E) | 1,3% (E) | 1,3% (E) |
Zitronenöl (D) | 0,45% (F) | 0,45% (F) | 0,45% (F) | 0,00% |
Nelkenöl (D) | 0,45% (F) | 0,45% (F) | 0,45% (F) | 0,00% |
Knoblauchöl (D) | 0,00% | 0,30% (F) | 0,15% (F) | 0,00% |
Lavendelöl (D) | 0,45% (F) | 0,45% (F) | 0,45% (F) | 0,00% |
Teebaumöl (D) | 0,45% (F) | 0,45% (F) | 0,45% (F) | 0,00% |
Zedernöl (D) | 0,45% (F) | 0,45% (F) | 0,45% (F) | 0,00% |
Eukalyptusöl (D) | 0,38% (F) | 0,38% (F) | 0,38% (F) | 0,00% |
Natriumacetat (V) | 0,04% (F) | 0,04% (F) | 0,04% (F) | 0,04% (F) |
Essig (H) | 0,19% (F) | 0,19% (F) | 0,19% (F) | 0,19% (F) |
Rapsöl (D) | 2,50% (F) | 2,50% (F) | 2,50% (F) | 2,50% (F) |
Carbopol (S) | 0,18% (F) | 0,18% (F) | 0,18% (F) | 0,18% (F) |
ABILCare (EM) | 0,13% (F) | 0,13% (F) | 0,13% (F) | 0,13% (F) |
Saltidin (W) | 12,5% (F) | 12,5% (F) | 12,5% (F) | 20% (F) |
Wasser (auf 100%) | 79,49% (F) | 79,19% (F) | 79,34% (F) | 74,62% (F) |
Summe | 100,00% | 100,00% | 100,00% | 100,00% |
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In der der Tabelle 1 bedeutet (E): Emulsionsgrundstoff, (F): Formulierung, (D): Duftstoff, (V): Verbindungshilfsstoff, (H): Hilfsstoff, (S): Stabilisator, (EM): Emulgator und (W): Wirkstoff. Bei den jeweiligen Gewichtsanteilen bedeutet (F), dass sich der jeweilige Gewichtsanteil auf eine Einheitsmenge der Formulierung bezieht, wohingegen (E) bedeutet, dass sich der jeweilige Gewichtsanteil auf eine Einheitsmenge des Emulsionsgrundstoffs bezieht. Das bedeutet, dass die relativen Anteile (E) am Emulsionsgrundstoff jeweils zusammen 100% ergeben. Auch die relativen Anteile (F) an der Formulierung ergeben zusammen 100%.
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Sämtliche Gewichtsanteile in Tabelle 1 sind mit einer Fehlergrenze von 0,1 Gew.-% zu beurteilen, soweit der jeweilige Gewichtsanteil 2,0 Gew.-% oder weniger beträgt, mit einer Fehlergrenze von 0,2 Gew.-%, soweit der der jeweilige Gewichtsanteil größer 2,0 Gew.-% und weniger als 10 Gew.-% beträgt und anderenfalls mit einer Fehlergrenze von 1,5 Gew.-%. Zur Anpassung kann sich ein entsprechend abweichender Wasseranteil ergeben. Selbstverständlich kann ein Gewichtsanteil durch den Fehler nicht unter null sein.
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Wie aus der Tabelle 1 ersichtlich, unterscheiden sich die Ausführungsformen A, B und C hinsichtlich des Anteils des Knoblauchöls. Während die Ausführungsform A kein Knoblauchöl aufweist und deshalb gut verträglich für Nutzer ist, die Knoblauchduft als unangenehm empfinden, weist Ausführungsform B einen erhöhten Anteil des Knoblauchöls auf. Ausführungsform C weist einen Anteil des Knoblauchöls auf, der zwischen denjenigen der Ausführungsformen A und B liegt. Das Knoblauchöl kann nochmals die Abwehrwirkung gegenüber Insekten steigern. Dennoch weisen alle drei Ausführungsformen den Piperidin-haltigen Wirkstoff „Saltidin“ auf, so dass die Wirksamkeit in jedem Fall gewährleistet wird, unabhängig vom Knoblauchöl.
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Ausführungsform D stellt eine besondere Ausgestaltung ohne jegliche Duftstoffe dar, dafür aber mit erhöhtem Wirkstoffanteil. Ausführungsform D ist daher besonders geeignet, wenn starker Insektenbefall vorliegt, beispielsweise aufgrund von besonderen klimatischen Verhältnissen oder wenn Nutzer ein geruchsneutrales Repellent wünschen.
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Die Ausführungsform A des Repellents kann insbesondere im Wesentlichen zumindest Folgendes umfassen:
- - mindestens einen paraffinölhaltigen Emulsionsgrundstoff mit einem Gewichtsanteil zwischen 1,0 Gew.-% und 5,0 Gew.-% bezogen auf eine Einheitsmenge der Formulierung,
- - mindestens einen Stabilisator auf Acrylsäurebasis mit einem Gewichtsanteil zwischen 0,05 Gew.-% und 2,0 Gew.-% bezogen auf eine Einheitsmenge der Formulierung,
- - mindestens einen Emulgator mit einem Gewichtsanteil zwischen 0,01 Gew.-% und 2,0 Gew.-% bezogen auf eine Einheitsmenge der Formulierung,
- - mindestens einen Piperidin-haltigen Wirkstoff mit einem Gewichtsanteil zwischen 10,0 Gew.-% und 15,0 Gew.-% bezogen auf eine Einheitsmenge der Formulierung, und
- - Wasser.
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Die Ausführungsform B des Repellents kann insbesondere im Wesentlichen zumindest Folgendes umfassen:
- - mindestens einen paraffinölhaltigen Emulsionsgrundstoff mit einem Gewichtsanteil zwischen 1,0 Gew.-% und 5,0 Gew.-% bezogen auf eine Einheitsmenge der Formulierung,
- - mindestens einen Stabilisator auf Acrylsäurebasis mit einem Gewichtsanteil zwischen 0,05 Gew.-% und 2,0 Gew.-% bezogen auf eine Einheitsmenge der Formulierung,
- - mindestens einen Emulgator mit einem Gewichtsanteil zwischen 0,01 Gew.-% und 2,0 Gew.-% bezogen auf eine Einheitsmenge der Formulierung,
- - mindestens einen Piperidin-haltigen Wirkstoff mit einem Gewichtsanteil zwischen 10,0 Gew.-% und 15,0 Gew.-% bezogen auf eine Einheitsmenge der Formulierung,
- - Knoblauchöl mit einem Gewichtsanteil zwischen 0,20 Gew.-% und 0,40 Gew.-%, und
- - Wasser.
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Die Ausführungsform C des Repellents kann insbesondere im Wesentlichen zumindest Folgendes umfassen:
- - mindestens einen paraffinölhaltigen Emulsionsgrundstoff mit einem Gewichtsanteil zwischen 1,0 Gew.-% und 5,0 Gew.-% bezogen auf eine Einheitsmenge der Formulierung,
- - mindestens einen Stabilisator auf Acrylsäurebasis mit einem Gewichtsanteil zwischen 0,05 Gew.-% und 2,0 Gew.-% bezogen auf eine Einheitsmenge der Formulierung,
- - mindestens einen Emulgator mit einem Gewichtsanteil zwischen 0,01 Gew.-% und 2,0 Gew.-% bezogen auf eine Einheitsmenge der Formulierung,
- - mindestens einen Piperidin-haltigen Wirkstoff mit einem Gewichtsanteil zwischen 10,0 Gew.-% und 15,0 Gew.-% bezogen auf eine Einheitsmenge der Formulierung,
- - Knoblauchöl mit einem Gewichtsanteil zwischen 0,10 Gew.-% und 0,20 Gew.-%, und
- - Wasser.
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Optional können die Ausführungsformen A, B und C weitere Additive umfassen, beispielsweise Duftstoffe.
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Die Ausführungsform D des Repellents kann insbesondere im Wesentlichen zumindest Folgendes umfassen:
- - mindestens einen paraffinölhaltigen Emulsionsgrundstoff mit einem Gewichtsanteil zwischen 1,0 Gew.-% und 5,0 Gew.-% bezogen auf eine Einheitsmenge der Formulierung,
- - mindestens einen Stabilisator auf Acrylsäurebasis mit einem Gewichtsanteil zwischen 0,05 Gew.-% und 2,0 Gew.-% bezogen auf eine Einheitsmenge der Formulierung,
- - mindestens einen Emulgator mit einem Gewichtsanteil zwischen 0,01 Gew.-% und 2,0 Gew.-% bezogen auf eine Einheitsmenge der Formulierung,
- - mindestens einen Piperidin-haltigen Wirkstoff mit einem Gewichtsanteil zwischen 15,0 Gew.-% und 25,0 Gew.-% bezogen auf eine Einheitsmenge der Formulierung, und
- - Wasser.
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In einer besonderen Ausgestaltung kann auch die Ausführungsform D weitere Additive umfassen, optional auch weitere der hier genannten Duftstoffe.
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Sämtliche Ausführungsformen des Repellents zeigen eine starke Abwehrwirkung gegenüber Insekten der genannten Arten gezeigt. Dabei wurde der Insektenbefall für Pferde bestimmt, die mit dem Repellent besprüht wurden und mit einer Vergleichsgruppe, die ohne Repellent belassen wurden. Die Vergleichsgruppen waren ansonsten denselben Bedingungen ausgesetzt. Nach dem Einsprühen wurde der Insektenbefall durch Zählung für nachfolgende Zeiträume, insbesondere für die nachfolgenden 8 Stunden, gemessen und bestimmt. Die besprühten Pferde wiesen einen signifikant verringerten Insektenbefall gegenüber der Vergleichsgruppe auf. Die Wirksamkeitsstudie wurde mehrfach wiederholt. Verschiede Pferderassen und Jahreszeiten (klimatische Bedingungen) wurden in der Wirksamkeitsstudie berücksichtigt. Wie zu erwarten, zeigt das Repellent gemäß Ausführungsform D eine nochmals verbesserte Wirksamkeit im Vergleich zum Repellent der Ausführungsformen A, B und C.
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In der vorliegenden Anmeldung kann auf Mengen und Zahlen Bezug genommen werden. Sofern nicht ausdrücklich angegeben, sind solche Mengen und Zahlen nicht als einschränkend zu betrachten, sondern als Beispiele für die möglichen Mengen oder Zahlen im Zusammenhang mit der vorliegenden Anmeldung. In diesem Zusammenhang kann in der vorliegenden Anmeldung auch der Begriff „Mehrzahl“ verwendet werden, um auf eine Menge oder Zahl zu verweisen. In diesem Zusammenhang ist mit dem Begriff „Mehrzahl“ jede Zahl gemeint, die größer als Eins ist, z. B. Zwei, Drei, Vier, Fünf, usw. Die Begriffe „etwa“, „ungefähr“, „nahe“ usw. bedeuten plus oder minus 5 % des angegebenen Wertes.
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Obwohl die Offenbarung in Bezug auf eine oder mehrere Ausführungsformen dargestellt und beschrieben wurde, werden andere Fachleute beim Lesen und Verstehen dieser Beschreibung gleichwertige Änderungen und Modifikationen feststellen. Auch wenn ein bestimmtes Merkmal der Offenbarung nur in Bezug auf eine von mehreren Ausführungsformen offenbart wurde, kann dieses Merkmal mit einem oder mehreren anderen Merkmalen der anderen Ausführungsformen kombiniert werden, wie es für eine gegebene oder besondere Anwendung erwünscht und vorteilhaft sein kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006060159 A1 [0003]