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Die Erfindung betrifft eine Sitzanordnung, insbesondere Fahrzeugsitzanordnung für ein Kraftfahrzeug, mit zumindest einem verlagerbaren Sitzelement, mit einer insbesondere zumindest im Wesentlichen vertikal ausgerichteten Lagerwand und mit einer Lagervorrichtung, durch welche das Sitzelement verlagerbar an der Lagerwand gehalten ist, wobei das Sitzelement in Quererstreckung ein erstes und ein von dem ersten Ende abgewandtes zweites Ende aufweist.
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Außerdem betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug mit einer derartigen Sitzanordnung.
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In öffentlichen Verkehrsmitteln, wie Bussen und Bahnen, muss oft ein Großteil der Passagiere stehen. Für einen sicheren Stand müssen sich die Passagiere an vorhandenen Haltestangen festhalten. Viele Passagiere möchten die Zeit, die sie in dem öffentlichen Verkehrsmittel verbringen, für Nebentätigkeiten nutzen, zum Beispiel zum Bedienen mobiler Nutzergeräte, wie Mobiltelefone oder Tablets, oder zum Lesen eines Buchs. Es ist wünschenswert, dass die Passagiere dies nicht im Stehen tun müssen, weil sie dann nur eine Hand dafür frei haben, wenn sie sich mit der anderen Hand an einer der Haltestangen festhalten. Darüber hinaus ist es wünschenswert, den Passagieren eine möglichst flexible Alternative zum Stehen und Festhalten an den Haltestangen anzubieten, die den Komfort erhöht.
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Es ist aus dem Stand der Technik bekannt, zusätzlich zu fest verbauten und nicht veränderbaren Sitzreihen in die Struktur des Transportmittels, beispielsweise an Seitenwänden von Bussen oder Bahnen, Sitzanordnungen mit bedarfsweise ausklappbaren Sitzen anzubringen. So ist beispielsweise aus der Offenlegungsschrift
DE 43 31 206 A1 ein an einem Befestigungsrohr durch ein Gelenk gelagerter, Sitzflächenträger, insbesondere für den Einbau in öffentliche Verkehrsmittel, bekannt. Der Sitzflächenträger ist in Draufsicht U-förmig ausgebildet, und an seinen beiden Enden jeweils durch ein Gelenk mit dem Befestigungsrohr verbunden. Auf dem Sitzflächenträger ist ein Sitzpolster angeordnet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Sitzanordnung zu schaffen, die einen weiter verbesserten Fahr- und Sitzkomfort bietet.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch eine Sitzanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist hierbei vorgesehen, dass das Sitzelement bogenförmig oder sichelförmig ausgebildet, und an zumindest einem der beiden Enden durch die Lagervorrichtung verschwenkbar gelagert ist. Durch die bogenförmige oder sichelförmige Ausbildung des Sitzelements und dessen beidendige Lagerung ist eine besonders vorteilhafte Möglichkeit zum sicheren Sitzen und/oder Stehsitzen geschaffen. Unter der Quererstreckung des Sitzelements ist vorliegend diejenige Erstreckung gemeint, die ein Benutzer bei bestimmungsgemäßem Gebrauch, wenn er auf dem Sitzelement Platz genommen hat, als quer zu seiner Blickrichtung, also links und rechts von ihm, oder als quer zur Längserstreckung seiner Beine wahrnimmt. Das Sitzelement ist insbesondere formstabil ausgebildet. Besonders bevorzugt weist das Sitzelement ein, insbesondere elastisch verformbares Sitzpolster auf. Dadurch ist der Sitzkomfort weiter vorteilhaft verbessert. Weiter bevorzugt ist das Sitzelement an beiden Enden durch die Lagervorrichtung verschwenkbar gelagert. Die Lagerwand ist bei bestimmungsgemäßem Gebrauch vertikal ausgerichtet, und beispielsweise als Seitenwand eines Fahrzeugs ausgebildet, insbesondere quer oder längs zu einer üblichen Fahrtrichtung des Fahrzeugs angeordnet. Die erfindungsgemäße Sitzanordnung wird vorzugsweise in jeder Art von Fahrzeug zur Personenbeförderung eingesetzt, insbesondere neben den eingangs genannten Bussen und Bahnen auch in Booten und Flugzeugen. Beispielsweise ist die Sitzanordnung in einem ansonsten für Kinderwägen oder Fahrräder reservierten Bereich des Fahrzeugs angeordnet oder anordenbar, sodass durch die klappbare Ausbildung der Sitzanordnung vorteilhaft die Flexibilität zur Verwendung des Bereichs, also wahlweise für Personen oder Gegenstände, erhalten bleibt. Alternativ ist die Sitzanordnung bevorzugt dazu ausgebildet, in räumlich beengten Wartebereichen in Gebäuden, wo nur bedarfsweise Sitzmöglichkeiten für Personen benötigt werden, eingesetzt zu werden.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist eine Arretiervorrichtung vorgesehen, durch die das Sitzelement zumindest in einer ersten Gebrauchsstellung und in einer zu der ersten Gebrauchsstellung verschwenkten Nicht-Gebrauchsstellung arretierbar ist. Durch die Arretiervorrichtung ergibt sich der Vorteil, dass das Sitzelement sicher entweder in der Gebrauchsstellung oder in der Nicht-Gebrauchsstellung festgelegt ist. Vorzugsweise ist das Sitzelement in einer Vielzahl von Gebrauchsstellungen arretierbar, die sich beispielsweise in einer Sitzneigung, also in dem Winkel zwischen der Lagerwand und dem Sitzelement, voneinander unterscheiden. Dadurch ist eine besonders vorteilhafte Möglichkeit zur Anpassung an unterschiedliche Anforderungen verschiedener Benutzer, beispielsweise Körpergrößen und Sitzgewohnheiten, geschaffen.
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Besonders bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass eine Sitzfläche des Sitzelements in der ersten Gebrauchsstellung einen Winkel von mehr als 90° mit der Lagerwand einschließt, sodass die Sitzanordnung als Stehsitz ausgebildet ist. Durch die Ausbildung als Stehsitz ist vorteilhaft sichergestellt, dass die Sitzanordnung eine sichere Position für einen Benutzer mit im Vergleich zum Stehen erhöhten Fahrkomfort bildet. Insbesondere wird der Benutzer so dazu verleitet, die Sitzanordnung auch für einen kürzeren Aufenthalt in dem Fahrzeug zu verwenden, bei dem er ansonsten einfach stehen geblieben wäre. So ist auch die Fahrsicherheit für den Benutzer vorteilhaft verbessert, weil er auf dem Stehsitz im Vergleich zum Stehen auch bei stärkeren Brems- oder Beschleunigungsvorgängen nicht so leicht das Gleichgewicht verliert. Unter „Stehsitzen“ wird vorliegend eine Sitzhaltung verstanden, bei der der Benutzer im Sitzen einen Winkel zwischen Oberkörper und Oberschenkel von mehr als 90°, beispielsweise in einem Bereich von 100° bis 120°, aufweist. Dies wird auch als sogenannter „offener Sitzwinkel“ bezeichnet. In dieser Sitzhaltung ruht ein Teil des Körpergewichts des Benutzers auf den Füßen. Für die Verwendung der erfindungsgemäßen Sitzanordnung im Fahrzeugbereich hat diese Sitzhaltung den Vorteil, dass der Benutzer sich nicht vollständig setzen muss, sondern sich lediglich unkompliziert an die Sitzanordnung „anlehnen“ kann. Vorzugsweise ist der Winkel einstellbar, das Sitzelement also in seiner Neigung verstellbar ausgebildet. Dadurch ist die Sitzanordnung vorteilhaft für verschieden große Benutzer und sowohl für das Sitzen als auch für das Stehsitzen geeignet. Beispielsweise sind dazu auch Winkel von 90° oder kleiner 90° einstellbar. Insbesondere ist die Sitzfläche derart verstellbar ausgebildet, dass sie in der Gebrauchsstellung einen Winkel zwischen 80° und 120° mit der Lagerwand einschließt. Insbesondere ist das Sitzelement dabei zusätzlich höhenverstellbar ausgebildet.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Sitzelement in Längserstreckung bogenförmig oder sichelförmig ist, und dass die Sitzfläche an einem von der Lagervorrichtung abgewandten Ende des Sitzelements in Längserstreckung angeordnet ist. Durch die bogenförmige oder sichelförmige Ausbildung des Sitzelements in Längserstreckung ergibt sich der Vorteil, dass die Sitzfläche beabstandet von der Lagerwand angeordnet ist, also ein vorteilhafter Spalt oder Abstand zwischen der Sitzfläche und der Lagerwand ausgebildet ist. So ist beispielsweise auch ein besonders vorteilhafter, ausreichend großer Verstellbereich für die vorstehend beschriebene Änderung des Sitzwinkels des Sitzelements geschaffen. Unter der Längserstreckung wird dabei diejenige Erstreckung verstanden, die ein Benutzer bei bestimmungsgemäßem Gebrauch in Blickrichtung wahrnimmt. Das Sitzelement sieht also in einer Seitenansicht halbmondförmig aus und weist eine nach unten gerichtete Krümmung auf.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Sitzelement quer zur Längserstreckung bogenförmig oder sichelförmig ist. Das Sitzelement ist dabei erfindungsgemäß in einer Vorderansicht bogenförmig oder sichelförmig ausgebildet, sieht also bei bestimmungsgemäßem Gebrauch in der Vorderansicht halbmondförmig aus. Im Vergleich zu vorbekannten Lösungen ist so ein vorteilhafter Seitenhalt gegeben, weil das Sitzelement durch seine Form für den Benutzer eine Sitzmulde ausbildet. Das Sitzelement ist erfindungsgemäß zusätzlich zwischen den beiden Enden, also entlang seiner Quererstreckung in einer Draufsicht bogenförmig oder sichelförmig ausgebildet, sieht also bei bestimmungsgemäßem Gebrauch in der Draufsicht halbmondförmig aus. Dadurch ist der Sitzkomfort vorteilhaft weiter verbessert, weil so für einen Benutzer ein für den Sitzkomfort optimaler Abstand zu der Lagerwand geschaffen ist. Erfindungsgemäß ist das Sitzelement sowohl in Längserstreckung als auch quer zur Längserstreckung bogenförmig oder sichelförmig.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Sitzelement durch die Lagervorrichtung höhenverstellbar gelagert, insbesondere nur in der ersten Gebrauchsstellung höhenverstellbar ist. Durch die höhenverstellbare Lagerung des Sitzelements durch die Lagevorrichtung ist eine besonders vorteilhafte Möglichkeit zum Anpassen an unterschiedlich große Benutzer geschaffen. Ist das Sitzelement darüber hinaus nur in der Gebrauchsstellung höhenverstellbar ausgebildet, ist besonders vorteilhaft eine Fehlbedienung durch den Benutzer verhindert, beispielsweise wenn das Verschwenken in die Nicht-Gebrauchsstellung eine bestimmte Höhe bedingt.
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Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Lagerwand eine Aussparung aufweist, und dass das Sitzelement in der Nicht-Gebrauchsstellung in die Aussparung eingeschwenkt ist. Durch das Einschwenken des Sitzelements in die Aussparung in der Nicht-Gebrauchsstellung ist vorteilhaft sichergestellt, dass der benötigte Bauraum für die Sitzanordnung minimiert ist. Die Aussparung ist insbesondere als eine Vertiefung mit Seitenwänden und einem Boden ausgebildet. Insbesondere ist die Vertiefung derart groß ausgebildet, dass das Sitzelement vollständig in die Vertiefung hineinpasst. Beispielsweise schließt das Sitzelement in der Nicht-Gebrauchsstellung bündig mit der Lagerwand ab. So ist das Sitzelement in der Nicht-Gebrauchsstellung platzsparend in der Fahrzeugstruktur versenkt, sodass kein zusätzlicher Platz im Fahrzeuginnenraum benötigt wird.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Aussparung oberhalb der beiden Enden des Sitzelements in der Lagerwand angeordnet ist. Durch eine derartige Anordnung der Aussparung ergibt sich der Vorteil, dass die Handhabung der Sitzanordnung besonders einfach ist. Ein Benutzer wird dann beispielsweise ein freies Ende des sich in der Nicht-Gebrauchsstellung befindlichen Sitzelements greifen und das Sitzelement in die Gebrauchsstellung herunterklappen. Das Funktionsprinzip der Sitzanordnung erschließt sich dem Benutzer dann intuitiv, ohne dass weitere Erklärungen oder Instruktionen nötig wären, weil ihm derartige Klappsitze aus seinem Alltag hinlänglich bekannt sind.
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Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass an den beiden Enden des Sitzelements jeweils ein Gelenk angeordnet ist, und dass die Gelenke eine gemeinsame erste Schwenkachse aufweisen, die zumindest im Wesentlichen horizontal ausgerichtet ist. Durch das Gelenk und die erste Schwenkachse ist eine besonders vorteilhafte, präzise Verschwenkbewegung des Sitzelements gewährleistet. Dadurch, dass die Schwenkachse horizontal ausgerichtet ist, ist ein besonders einfaches und intuitives Funktionsprinzip der Verschwenkung gewährleistet.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Sitzelement an dem ersten Ende lösbar mit der Lagervorrichtung verbunden ist, und dass das Gelenk an dem zweiten Ende eine zweite Schwenkachse senkrecht zu der ersten Schwenkachse aufweist, sodass das Sitzelement mit dem ersten Ende um das zweite Ende in eine zweite Gebrauchsstellung, insbesondere um 90° zu der ersten Gebrauchsstellung, verschwenkbar und in der zweiten Gebrauchsstellung arretierbar ist. Durch die zweite Schwenkachse ergibt sich der Vorteil, dass das Sitzelement flexibel an unterschiedliche Fahrsituationen angepasst ist. Beispielsweise ist die Sitzanordnung an einer Seitenwand eines Kraftfahrzeugs angeordnet, sodass der Benutzer in der ersten Gebrauchsstellung quer zur Fahrtrichtung sitzt. Durch die zweite Schwenkachse kann er dann bei Bedarf oder je nach Vorliebe das Sitzelement in die zweite Gebrauchsstellung verschwenken, in der er dann in Fahrtrichtung sitzt. Vorzugsweise ist das Sitzelement nur von der ersten in die zweite Gebrauchsstellung verschwenkbar, aber nicht direkt von der Nicht-Gebrauchsstellung in die zweite Gebrauchsstellung. So ist eine Fehlbedienung vorteilhaft sicher verhindert. Alternativ ist nur an dem zweiten Ende des Sitzelements ein Gelenk angeordnet, das nur eine zweite Schwenkachse aufweist. Insbesondere ist dabei dann keine Nicht-Gebrauchsstellung vorgesehen, sondern nur ein Wechsel von der ersten in die zweite Gebrauchsstellung und umgekehrt. Auch daraus ergeben sich die vorstehend beschriebenen Vorteile. Weiter bevorzugt ist das Sitzelement an beiden Enden lösbar mit der Lagervorrichtung verbunden. Dadurch ist die Flexibilität weiter vorteilhaft erhöht. Beispielsweise wird das Sitzelement dann in einer Bahn in Abhängigkeit von deren (wechselnder) Fahrtrichtung um das erste oder um das zweite Ende verschwenkt. So ist eine vorteilhafte Möglichkeit für den Benutzer geschaffen, die Ausrichtung des Sitzelements an die Fahrtrichtung anzupassen.
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Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass zumindest eines der Gelenke zumindest ein Federelement, insbesondere Drehfeder, aufweist, und dass das Sitzelement entgegen einer Federkraft des jeweiligen Federelements in die erste oder zweite Gebrauchsstellung verlagerbar ist. Durch das Federelement ist vorteilhaft sichergestellt, dass das Sitzelement ohne Betätigungskraft durch einen Benutzer in der platzsparenden Nicht-Gebrauchsstellung verharrt oder in diese zurückkehrt, sofern es nicht in einer der beiden Gebrauchsstellungen arretiert worden ist.
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Das Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 10 zeichnet sich durch die erfindungsgemäße Sitzanordnung aus. Auch daraus ergeben sich die bereits genannten Vorteile. Vorzugsweise bildet eine Seitenwand, eine Stützwand, oder eine Trennwand des Kraftfahrzeugs die Lagerwand aus.
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Weitere Vorteile und bevorzugte Merkmale und Merkmalskombinationen ergeben sich insbesondere aus dem zuvor Beschriebenen sowie aus den Ansprüchen. Im Folgenden soll die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert werden. Dazu zeigen
- 1 eine vorteilhafte Sitzanordnung in einer Seitenansicht,
- 2 die Sitzanordnung in einer Draufsicht,
- 3 die Sitzanordnung in einer Vorderansicht,
- 4 die Sitzanordnung in einer Seitenansicht während des Gebrauchs, und
- 5 und 6 die Sitzanordnung in einer Draufsicht in unterschiedlichen Stellungen.
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Die 1 bis 6 zeigen jeweils eine Sitzanordnung 1. Die Sitzanordnung 1 ist vorliegend als Fahrzeugsitzanordnung für ein nicht dargestelltes Kraftfahrzeug ausgebildet und weist zumindest ein verlagerbares Sitzelement 2 auf. Außerdem weist sie eine vertikal ausgerichtete Lagerwand 3 und eine Lagervorrichtung 4 auf.
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Das Sitzelement 2 ist durch die Lagervorrichtung 4 verlagerbar an der Lagerwand 3 gehalten. In Quererstreckung weist das Sitzelement 2 ein erstes Ende 5 und ein von dem ersten Ende 5 abgewandtes zweites Ende 6 auf. Das Sitzelement 2 ist vorliegend an beiden Enden 5, 6 durch die Lagervorrichtung 4 verschwenkbar gelagert.
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Weiterhin ist an der Sitzanordnung 1 eine nicht detailliert dargestellte Arretiervorrichtung 7 angeordnet, durch die das Sitzelement 2 in einer in der 1 dargestellten ersten Gebrauchsstellung I und in einer zu der ersten Gebrauchsstellung I verschwenkten Nicht-Gebrauchsstellung II arretierbar ist.
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Eine Sitzfläche 8 des Sitzelements 2 schließt in der ersten Gebrauchsstellung I einen Winkel α von mehr als 90° mit der Lagerwand 3 ein, sodass die Sitzanordnung 1 als Stehsitz ausgebildet ist. Vorliegend ist der Winkel α einstellbar, das Sitzelement 2 ist also in seiner Neigung verstellbar ausgebildet.
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Das Sitzelement 2 ist in Längserstreckung bogenförmig oder sichelförmig ausgebildet. Unter der Längserstreckung wird dabei diejenige Erstreckung verstanden, die ein Benutzer (in der 4 als Silhouette angedeutet) bei bestimmungsgemäßem Gebrauch in Blickrichtung wahrnimmt. Das Sitzelement 2 sieht also in einer Seitenansicht halbmondförmig aus, wie in der 1 dargestellt. Die Sitzfläche 8 ist dabei an einem von der Lagervorrichtung 4 abgewandten Ende 9 des Sitzelements 2 in Längserstreckung angeordnet.
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Das Sitzelement 2 ist vorliegend außerdem quer zu der Längserstreckung bogenförmig oder sichelförmig ausgebildet. Das Sitzelement ist 2 zwischen den beiden Enden 5, 6, also entlang seiner Quererstreckung in einer Draufsicht bogenförmig oder sichelförmig ausgebildet, sieht also bei bestimmungsgemäßem Gebrauch in der Draufsicht halbmondförmig aus, wie in der 2 dargestellt. Zusätzlich ist das Sitzelement 2 in einer Vorderansicht bogenförmig oder sichelförmig ausgebildet, sieht also bei bestimmungsgemäßem Gebrauch in der Vorderansicht halbmondförmig aus, wie in der 3 dargestellt.
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Das Sitzelement 2 ist durch die Lagevorrichtung 4 höhenverstellbar gelagert, vorliegend ist es nur in der ersten Gebrauchsstellung I höhenverstellbar, wie in der 1 durch eine gestrichelt angedeutete, nach unten verschobene erste Gebrauchsstellung I angedeutet.
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Die Lagerwand 3 weist eine Aussparung 10 auf, die als eine Vertiefung 11 mit Seitenwänden 12 und einem Boden 13 ausgebildet ist. In der Nicht-Gebrauchsstellung II ist das Sitzelement 2 in die Aussparung 10 eingeschwenkt. Die Aussparung 10 ist vorliegend oberhalb der beiden Enden 5, 6 des Sitzelements 2 in der Lagerwand 3 angeordnet.
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Dabei ist an den beiden Enden 5, 6 des Sitzelements 2 jeweils ein Gelenk 14 angeordnet. Die beiden Gelenke 14 weisen eine gemeinsame erste Schwenkachse auf, die horizontal ausgerichtet ist. Das Sitzelement 2 ist also um die erste Schwenkachse zwischen der ersten Gebrauchsstellung I und der Nicht-Gebrauchsstellung II verschwenkbar, wie durch einen Doppelpfeil 15 in der 1 angedeutet.
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Schließlich ist in den 5 und 6 noch ein Ausführungsbeispiel der Sitzanordnung 1 dargestellt, bei der das Sitzelement 2 an dem ersten Ende 5 lösbar mit der Lagervorrichtung 4 verbunden ist. Das Gelenk 14 an dem zweiten Ende 6 weist eine zweite Schwenkachse senkrecht zu der ersten Schwenkachse auf, sodass das Sitzelement 2 mit dem ersten Ende 5 um das zweite Ende 6 in eine zweite Gebrauchsstellung III verschwenkbar und in der zweiten Gebrauchsstellung III arretierbar ist, wie durch einen Doppelpfeil 16 in der 6 angedeutet. Vorzugsweise ist auch an dem ersten Ende 5 ein Gelenk 14 angeordnet, sodass das Sitzelement 2 auch in die Nicht-Gebrauchsstellung II verschwenkbar ist.
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Vorliegend ist die zweite Gebrauchsstellung III zu der ersten Gebrauchsstellung I um 90° verschwenkt. Ist die Sitzanordnung 1 an einer Seitenwand eines Kraftfahrzeugs angeordnet, sitzt der Benutzer in der ersten Gebrauchsstellung I quer zu der durch einen Pfeil 17 in der 5 angedeuteten Fahrtrichtung. Durch das Verschwenken des Sitzelements 2 in die zweite Gebrauchsstellung III, in der 6 dargestellt, sitzt der Benutzer dann in Fahrtrichtung.
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Vorliegend weist zumindest eines der Gelenke 14, insbesondere das Gelenk 14 an dem zweiten Ende 6, ein nicht näher dargestelltes Federelement 18, insbesondere eine Drehfeder, auf. Das Sitzelement 2 ist dann entgegen einer Federkraft des jeweiligen Federelements 18 in eine der beiden Gebrauchsstellungen I, III verlagerbar. Besonders bevorzugt weisen beide Gelenke 14 ein derartiges Federelement 18 auf.
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Die Verschwenkbewegung des Sitzelements 2 läuft dann beispielhaft wie folgt ab: zunächst befindet sich das Sitzelement 2 in der Nicht-Gebrauchsstellung II, in der es entgegen der Federkraft zumindest eines der Federelemente 18 vorgespannt gehalten ist. Übt nun ein Benutzer eine Gegenkraft auf das Sitzelement 2 entgegen der Federkraft aus, wird das Sitzelement 2 in die erste Gebrauchsstellung I verlagert. Der Benutzer kann nun Platz nehmen.
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Optional entriegelt oder löst der Benutzer nun das erste Ende 5 des Sitzelements von der Lagervorrichtung 4 und verschwenkt das Sitzelement 2 in die zweite Gebrauchsstellung III. Das Sitzelement 2 wird beispielsweise automatisch arretiert, sobald es die zweite Gebrauchsstellung III erreicht hat. Insbesondere wird es durch die Federkraft eines der Federelemente 18 in die zweite Gebrauchsstellung III gedrängt, sobald der Benutzer das erste Ende 5 gelöst hat.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sitzanordnung
- 2
- Sitzelement
- 3
- Lagerwand
- 4
- Lagervorrichtung
- 5
- erstes Ende
- 6
- zweites Ende
- 7
- Arretiervorrichtung
- 8
- Sitzfläche
- 9
- abgewandtes Ende
- 10
- Aussparung
- 11
- Vertiefung
- 12
- Seitenwand
- 13
- Boden
- 14
- Gelenk
- 15
- Doppelpfeil
- 16
- Doppelpfeil
- 17
- Pfeil
- 18
- Federelement
- α
- Winkel
- I
- erste Gebrauchsstellung
- II
- Nicht-Gebrauchsstellung
- III
- zweite Gebrauchsstellung